Der uralte Kampf von YamiYamira ================================================================================ Kapitel 1: Ein neues Gesicht ---------------------------- „Jaken! Jaken warte, so war das doch nicht gemeint!“ „Verschwinde bloß, du dumme Göre! Wie kannst du es wagen, mir so einen Streich zu spielen!“ Dabei hatte Rin einfach nur Ah- Uhn losgebunden, damit sie sich eine Weile frei bewegen konnte. Dass Ah- Uhn dabei Jaken am Bachufer überrascht und der Frosch dummerweise ins frische kalte Nass geköpft war… „Sei doch nicht so! Ich habe mich doch entschuldigt, oder? Hier. Dafür teile ich meine Beeren mit dir, wie wäre das?“ Jaken platzte der Kragen. „Als wenn ich so etwas von einem Menschenbengel annehmen würde!“ Er packte dabei seinen zweiköpfigen Stab und schlug dem armen Mädchen die mühsam gesammelten Beeren aus der Hand und zerstampfte sie. „Das hast du nun davon!“ Rin richtete sich zu ihrer imposanten Größe von etwas mehr als einem Meter auf. „Weißt du eigentlich wie lange es gedauert hat die zu suchen? Ich war den ganzen Morgen unterwegs!“ „Dann geh doch dahin zurück, wo der Pfeffer wächst! Oder die Beeren! Ist mir egal! Es war so viel ruhiger, als du weg warst! Kein Gezänk und kein närrisches Geplapper. Kein Wunder, dass Sesshomaru-sama wieder einmal spurlos verschwunden ist, wahrscheinlich konnte er dein Gebrabbel nicht mehr ertragen. Das waren noch schöne Zeiten, als nur mein Meister und ich unterwegs waren, über Stock und Stein, durch dick und dünn, wie…. Rin? Aber das Mädchen hatte ihn wie immer einfach stehen und mit sich selbst reden lassen. Selbst Ah- Uhn hatte sie stehen gelassen und ist alleine losgezogen, um sich erneut etwas zu essen zu suchen. Jaken setzte sich ins Gras und atmete hörbar die Luft aus. Einen Moment lang schloss er die Augen und genoss die Ruhe. Eigentlich sollte er ja wieder einmal auf sie aufpassen. Als wäre er ein Menschenbabysitter! Er! Der er einst der König seines Stammes war! Auf ein Menschenmädchen aufpassen, wie eine gewöhnliche Amme! Wie konnte sein Meister nur so hart zu ihm sein?! Wie so häufig in letzter Zeit überlegte er fieberhaft was Sesshomaru nur an diesem Kind finden mochte und offenbar waren seine wichtigen Überlegungen so intensiv, dass er darüber einschlief. „Jaken.“ Der Froschdämon erwachte fast sofort. Zu häufig hatte sein Körper die Bekanntschaft mit Schmerzen gemacht, als er bei dieser gefährlich ruhigen Stimme nicht auf der Stelle die Augen geöffnet hatte und so stand er direkt auf den Beinen. „Ja, Meister?“ „Wo ist Rin?“ „Rin? Wieso, sie ist doch…“ Jaken gefror zur Eissäule, als er erkannte, dass der halbe Tag um und mittlerweile völlige Dunkelheit hereingebrochen war. Nur das wenige Licht des neuen Monds wurde aus Ah- Uhn´s Augen reflektiert. „Nun?“ Doch Jaken brauchte zu lange, um sich eine Antwort zu überlegen. Sein Meister hatte den Kopf bereits von ihm abgewandt. Der kleine Wicht bemerkte plötzlich die lauernde Anwesenheit eines Dämons in einiger Entfernung. Doch wo solche in der Nähe waren und Rin… So wie sich der Froschkönig umgedreht hatte, war sein Herr und Meister auch schon wieder weg. Er blieb mal wieder zurück, wissend, dass er seine Unachtsamkeit noch bitter bereuen würde. Sesshomaru spürte die Auren mehrerer schwacher Wolfsdämonen, doch was ihm viel mehr auffiel, war dieses besonders starke Youki, das sich Rin schnell näherte. Wie zu erwarten, zerriss der Schrei des Mädchens auch bald die Stille der Nacht. Wie hatte sich das Kind so weit entfernen können? Noch während Sesshomaru mit der Nacht verschmolz, wurde ihm klar, dass er dieses Mal nicht rechtzeitig da sein würde. Und das es gerade Wolfsdämonen waren…Die Erfahrung hatte ihm gezeigt, dass Tenseiga nicht für den Dauergebrauch einer sterbenden Person geschmiedet worden war. Er lief schneller. Jaken würde sich bald wahrscheinlich die Fähigkeit wünschen, sich auf Kommando in Staub zu verwandeln, damit sein Meister diesen Vorgang nicht in einer natürlichen Geschwindigkeit einleiten konnte. Als er aus dem Dickicht brach und sich auf einer Lichtung am Rande eines kleinen Sees wiederfand, ging aller sehr schnell, zumindest für menschliche Augen. Für ihn hingegen spielte sich das ganze Szenario ab wie in Zeitlupe. Zunächst roch er Rins Blut, vermischt mit dem Geruch der Wölfe, die sich an das Mädchen heranpirschten. Was ihm noch auffiel war die Tatsache, dass die mächtige Aura, die er eben noch gespürt hatte, einfach verschwunden war. Nicht einmal die leichteste Fährte war übrig geblieben, die er hätte verfolgen können. Das Mädchen lag so, wie sie eben noch nach hinten gestolpert sein musste, rücklings, und vor ihr eine junge Frau. Eine dünne Figur, zerzauste schwarze, lange Haare, abgenutzte Reisekleidung, einen kleinen Reisesack neben sich zu Boden geworfen. Ein wahrlich ernst zu nehmender Gegner für Wolfsdämonen in der Überzahl! Und doch hatte sie sich mit nichts in der Hand schützend vor dem Kind aufgebaut. Als Sesshomaru die Lichtung betrat, fuhren die Köpfe der Dämonen in seine Richtung und schätzten seine Stärke und Absichten ein. Der Lord des Westens ließ lediglich für einen kurzen Moment sein Youki aufflackern, seine Wut über die Verletzung des Mädchens hätte ihn im nächsten Augenblick diesen Abschaum töten lassen, doch seine Beute wollte es auf keinen Kampf ankommen lassen, machte sofort kehrt und rannte um sein Leben. Sehr klug von ihnen. Die Frau wirbelte herum. Sie entdeckte ihn und fluchte wenig damenhaft. Sie wurde blass vor Angst, was sie aber nicht davon abhielt, eine günstigere Position zum Wohle des Schutzes des verletzten Mädchens einzunehmen. „Lauf! Du musst es versuchen, lauf schon!“ Es kam nicht oft vor, dass Sesshomaru überrascht war. Es beeindruckte ihn nicht etwa der Mut dieser menschlichen Frau. Den hatte er schon oft bei Müttern dieser entsetzlich schwachen Spezies beobachten können, die ihre Welpen beschützten. Es war der Geruch, die Stimme, das Aussehen… „Sesshomaru-sama! So ein Glück, ihr habt uns gerettet!“ „Bist du wahnsinnig? Ich sagte lauf, nun mach schon!“, die Stimme der Frau war rau vor Angst. Sesshomaru durchmaß die kleine Lichtung. Selbst als er nur wenige Schritte vor den beiden Menschen entfernt stehen blieb, rührte sich die selbst ernannte Beschützerin nicht, wenngleich ihr Herzschlag nahezu flatterte. „Geh zur Seite.“ „Das werde ich nicht!“ „Bitte, Sesshomaru-sama! Tut ihr nichts, sie hat mich gerettet vor den Wö…den Wöl…“ Es schien sie auf einmal zu überkommen. Sie konnte die Tränen nicht zurückhalten von dem Schock, den sie gerade erlitten hatte. Einer dieser Abschaumgestalten hatte sie am Fuß erwischt, doch selbst wenn ein solcher Wolf nur um die Ecke gelugt und laut „Buh“ gerufen hätte, das Ergebnis wäre für Rin mindestens genauso schlimm gewesen. „Kannst du aufstehen, Rin?“ Das Mädchen schluckte und nickte tapfer. Beim dem Versuch aufzustehen, knickte das verletzte Bein jedoch sofort ein. Sesshomaru fing sie auf, ohne dass jemandem die Bewegung aufgefallen wäre. Die Frau hingegen schien begriffen zu haben, dass von ihm keine, zumindest keine unmittelbare, Gefahr ausging. Sie schien einen Augenblick lang nachzudenken, als das Heulen der Wölfe von weit her hallte. Die Frau zuckte zusammen. Sie waren immer noch hinter ihr her. Sesshomaru, mit der mittlerweile in Ohnmacht gefallenen Rin auf dem Arm, achtete nicht auf sie, wandte sich um und schritt davon. Ihm entging natürlich nicht, dass die Frau ihm, nach einigem Zögern, zu folgen begann, doch aufgrund des zuvor von ihr wahrgenommenen Geruchs ließ er sie gewähren. Als er zur Lichtung zurückkehrte, war von Jaken nicht mehr viel übrig geblieben. Völlig unbrauchbar, doch das würde ihn nicht schützen. Zuerst allerdings musste er sich um diese starke Aura von vorhin kümmern. Sie war ihm unbekannt und in seinem Herrschaftsgebiet konnte er niemanden mit solcher Kraft umherwandern lassen, über den er möglicherweise keine Kontrolle hatte. Da Jaken zurzeit zitterte wie Espenlaub, brachte er die Güte auf sich der Frau zuzuwenden. „Kümmere dich um sie.“ Die Angesprochene nickte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte. Einfach so. Zu ihrem Glück schien sie einen gewissen Instinkt vorweisen zu können, der ihr sagte, dass das die einzige Möglichkeit war, heute Nacht nicht zur Beute der Wölfe zu werden und dass sie, solange sie tat was Sesshomaru sagte, nichts von ihm zu befürchten hatte. Dann war der Lord des Westens auch schon wieder verschwunden. Jaken erkannte seine Gnadenfrist und erwachte aus seiner Starre. Schnell lief er zu Rin und begutachtete ihre Wunde. Das sah nicht besonders gut aus. Und je schlechter es für Rin aussah, desto schlechter würde es für ihn aussehen. Panisch wühlte Jaken in Rin´s wenigen Sachen herum, um an die gestohlenen, wenigen Heilmittel zu kommen, die Rin selten die Gelegenheit hatte, aus den Dörfern mitzunehmen, an denen sie vorbeizogen. Dass er in seiner hektischen Betriebsamkeit beobachtet wurde, entging ihm, wie so manches. Erst als er die Funken eines Feuers aufflackern sah und sich fast zu Tode erschreckte, wurde er auf die Frau aufmerksam. „Heeeey! Wer bist du! Was machst du da! Verschwinde von hier!“ „Wenn du in dem gleichen Tempo und Begabung weiter diesen Biss behandelst, dann bist du, soweit ich das richtig einschätze, der nächste sein der einen davonträgt.“ „Belehre mich nicht, Mensch!“ „Ist dir dein Leben nichts wert?“ „Was weißt du schon!?“, ereiferte sich Jaken, schluckte aber. „Hilf mir und ich versorge die Wunde richtig. Wenn dein Herr zurück ist, wird er dann vielleicht weniger geneigt sein herauszufinden, ob dein Kopf eine vollständige Kreisdrehung beschreiben kann.“ Der Protest, so wie eine weitere Schimpftirade, blieb dem armen Frosch buchstäblich im Hals stecken. Die Frau achtete nicht auf ihn, öffnete ihren eigenen kleinen Reisesack und kramte einen kleinen Topf hervor. Sie holte etwas Wasser aus dem Bach und kochte es auf. Dann begann sie ein Stofftuch systematisch auseinander zu reißen und in dem heißen Wasser auszuwaschen. „An deiner Stelle würde ich schon mal Hand anlegen, mein Lieber. Ansonsten könnte mir einfallen in Anwesenheit deines Meisters die Brutalität des Bisses zu erläutern und darüber den Kopf zu schütteln, wie man ein solches Kind nur allein lassen konnte.“ Jaken wäre normalerweise explodiert, doch weil er tatsächlich Angst um sein Leben hatte, gab er nur ein verächtliches „Pah!“ zum Besten und riss ihr die Fetzen aus der Hand. „Gut so. Wasch sie aus und leg sie auf dieses saubere Tuch dort. Ich seh mir das mal an.“ Sie stand auf und beugte sich vor, um das Mädchen zum Feuer zu tragen, doch als sie Rin zum ersten Mal im richtigen Licht zu Gesicht bekam, brach ihr der Schweiß aus. Zitternd taumelte sie rückwärts. Um ein Haar wäre sie in die Flammen gestürzt, woraufhin ein aufgebrachter Zwerg direkt zu zetern anfing. „Was ist bloß los mit euch Menschen??? Habt ihr denn überhaupt keinen Verstand?“ „Es ist nichts. Nur einen Moment“ „Das ist mir herzlich egal! Jetzt mach schon, oder muss ich dir Beine machen?“ Sie erhob sich wieder und nahm das Mädchen zitternd auf die Arme. Was war das eben? Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie versuchte vergeblich ihren Herzschlag zu beruhigen. Vielleicht bot sich hier unter dieser absurder Situation die Möglichkeit sich endlich damit zu befassen, woher…aber zunächst musste sie sich den Biss ansehen… Vor dem Feuer untersuchte sie die Wunde eingehend und gemeinsam mit Jaken kümmerte sie sich darum, bis diese gründlich gesäubert, mit Salbe eingerieben und verbunden worden war. Dass die junge Frau dabei mit ihren eigenen Gedanken kämpfte, interessierte den Grünling natürlich nicht, fiel seinem Meister jedoch auf, als dieser irgendwann unentdeckt im Schatten der Lichtung erschien und darauf wartete, dass sich seine Begleiter schlafen legen würden. Diese schreckhafte Reaktion auf Rin schien seinen Verdacht zu bestätigen, aber was sollte er mit dieser Erkenntnis anfangen, sollte sie sich als wahr herausstellen…? Das erste, was die junge Frau am nächsten Morgen sah als sie erwachte, war wieder dieser Dämon. Sesshomaru? Das war doch sein Name. Rin schlief unter der schützenden Krone eines Baumes, der sie vor der sommerlichen Hitze bewahrte. Er hatte eine Hand auf die Stirn des Kindes gelegt. Um zu sehen, ob sie fiebert, vermutete die junge Frau. Ein merkwürdiger Anblick. Diese fürsorgliche Geste stand im absoluten Gegensatz zu der Wirkung, die er auf die Wölfe und auch auf sie gemacht hat. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Sie hätte gern noch so getan, als würde sie schlafen, um ihn weiter aus den Augenwinkeln zu beobachten, doch sie war überzeugt, dass er ihr Erwachen bereits bemerkt hat. Daher erhob sie sich und packte ihre Sachen zusammen. Auch die von Rin, die Jaken abends zuvor in seiner Panik auf der halben Lichtung verstreut hatte, sammelte sie ein, denn sie wusste nicht, was sie sonst hätte tun können. Gestern noch war sie allein unterwegs, auf der Suche. Ob sie noch eine Weile im Schutz des Dämons mitreisen durfte? „Jaken.“ Der Frosch erwachte augenblicklich mit geräderten Augen und hämmerndem Puls. „J-ja, Meister?“, quakte er ängstlich. „Du begleitest mich.“ Mehr wie ein Stein, denn als ein lebendes Wesen folgte Jaken seinem Herrn in den Wald. Die junge Frau konnte sich ausmalen, was dort auf ihn wartete und konnte ein kleines mitleidiges Lächeln nicht unterdrücken. Sie wusch sich am Bach und schöpfte etwas von dem kristallklaren Wasser. Rin war schon wach und sah sie mit großen, schüchternen Augen an. „Du bist doch die von gestern, nicht wahr?“ Die junge Frau vergaß im ersten Moment zu antworten, da mit einem Schlag alle Gedanken auf sie einstürmten, die sie beinahe um den Schlaf gebracht hatten. Doch so schnell das Gefühl gekommen war, so verschwand es auch wieder und sie erwachte aus dem Strudel. „Ja“, sie zögerte, „Wie geht es dir?“ Ein düsterer Schatten schlich sich auf ihr kleines Gesicht. „Hm…“ Doch die junge Frau ließ sie gar nicht dazu kommen an gestern zu denken und erneut in Tränen auszubrechen. Daher fragte sie hastig: „Wie heißt du, Süße?“ „Rin. Und du?“ Rin. Schade, der Name sagte ihr nicht das Geringste. Oder doch? Den Namen hatte sie vielleicht doch irgendwann einmal gehört, doch wie an so vieles andere, konnte sie sich nicht daran erinnern. „Kannst du mich hören?“, fragte Rin schüchtern noch einmal. Die Fremde lächelte zerstreut. „Ich weiß es nicht.“ Rin weitete die Augen. Ihre Angst war vergessen, verdrängt von ihrer Neugier. „Wieso weißt du so etwas nicht? Hat man dir bei deiner Geburt keinen Namen gegeben?“ „Ich weiß es nicht“, wiederholte die Frau etwas niedergeschlagen, „Ich kann mich an kaum etwas erinnern.“ Nachdem sie alles Zusammengepackte auf einen Haufen gelegt hatte und dem kleinen Mädchen vorsichtig und erleichtert die Stirn fühlte, setzte sie sich zu ihr. Die Kleine sah sie fragend an. „Weißt du, ich laufe schon seit einiger Zeit umher. Ich wandere von Dorf zu Dorf in der Hoffnung, dass ich vielleicht jemanden erkenne oder dass vielleicht jemand mich erkennt. Bisher wurde ich aber nicht fündig. Im Gegenteil…“ Sie sah auf und lächelte, um die schlechten Erfahrungen abzumildern. „Eine Frau, die nicht einmal ihren Namen kennt, scheint auf Fremde nicht gerade vertrauenerweckend zu wirken. „Das ist ja schrecklich!“, rief Rin und dann: „Warte!“ Die Frau hätte bei dem anstrengenden Gesicht des Mädchens beinahe laut aufgelacht. „Was hast du denn auf einmal?“ „Ich suche natürlich einen schönen Namen für dich!“ Nein, wie goldig! „Aber das geht nicht so schnell. Es muss ein guter und passender Name sein. Lass mir etwas Zeit, dann überlege ich mir einen für dich.“ „Ich glaube nicht, dass ich länger bleiben kann. Ich muss weiterziehen.“ „Unsinn! Du bist ganz allein, das ist gefährlich!“ „Ich mache das schon ziemlich lang und lebe immer noch“, die junge Frau lächelte, „und du warst gestern doch auch allein unterwegs.“ „Das war dumm von mir“, seufzte Rin, „ich hätte nicht so weit von Jaken und Ah-Uhn weggehen sollen.“ „Wer ist Ah-Uhn?“ Rin blickte auf und suchte nach ihr und zu ihrem Erstaunen, konnte sie sie nicht entdecken. Sie muss wohl wieder davongeflogen sein. „Sie wird bald wieder da sein“, sagte sie überzeugt. Eine Weile schwieg sie und lauschten dem leichten Wind, der durch das Blätterdach über ihnen schlich und dem Plätschern des nahen Baches. „Danke“, flüsterte Rin mit einem Mal, „dass du mich beschützt hast gestern...“ Zur Antwort wuschelte sie dem Mädchen durch die Haare, was diese mit einem vergnügten Kichern belohnte. Dann aber sprang sie plötzlich auf. Die Herren der Truppe waren wieder da. „Ah! Sesshomaru- sama! Da seid ihr ja wieder! Aber was ist denn mit dem armen Jaken passiert!“ „Er ist in ein Hornissennest gefallen“, antwortete er ihr und hätte dabei nicht gleichgültiger oder daran unschuldiger klingen können. Das glaubte die junge Frau dem Youkai natürlich aufs Wort. Der ungleichförmig grüne Ball sagte etwas, doch man verstand ihn nicht. „Wir gehen“, gab Sesshomaru von sich und setzte sich auch schon in Bewegung. Gut, dass die junge Frau bereits alles verpackt hatte. Da sich der Daiyoukai einfach in Bewegung setzte, überlegte die junge Frau nicht lang, band sich ihre schwarzen Haare locker zusammen und hob Mädchens auf ihren Rücken. Dann schloss sie zu dem Dämon auf, gefolgt von Hornissengesicht, der unter anderen Umständen vielleicht schon wieder am Zetern gewesen wäre über eine weitere unliebsame Gesellschaft, heute aber ganz gepflegt den Rand hielt. Stattdessen vertiefte er sich in seine Gedanken über diesen weiteren Menschen, dem seinem Meister zu folgen erlaubt war. Was mag wohl der Grund für diese plötzliche Toleranz sein? Doch wie schon bei Rin, scheiterte er auch in diesem Fall an seiner Frage. Während diese merkwürdige Gruppe unterwegs war, löcherte die kleine Rin ihre Trägerin mit Fragen zu ihrer Vergangenheit. Die meisten davon konnte die Frau allerdings nicht beantworten, was den Youkai hellhörig machte. Er hatte die Reaktion der Frau gestern Abend, als sie Rin gesehen und erbleicht war anders eingeschätzt. Entweder sie log, was ihre Person betraf oder sie hatte tatsächlich jegliche Erinnerungen verloren wie sie behauptete. Dennoch gab es Ungereimtheiten, über die er später noch würden nachdenken müssen, da er in seinen Gedanken unterbrochen wurde, als er seinen Namen hörte. „Sesshomaru-sama? Was denkt ihr, was könnte man ihr für einen Namen geben?“ Selbstverständlich antwortete der Youkai nicht, was die Kleine aber nicht daran hinderte weiter zu plappern. Die junge Frau hingegen hörte fasziniert zu. Weniger ihr neuer Name, der in Aussicht stand, als die Tatsache, dass dieses frohe kleine Mädchen einem solchen Dämon freiwillig folgte, gab ihr Rätsel auf. Fassungslosigkeit wäre bei so manch anderem der Fall, nicht aber bei ihr. Sie dachte lieber über eine logische Erklärung für das Verhalten des Kindes nach. Wenn es sich so verhielt, dass Rin ohne Zwang diesem Sesshomaru folgte, dann musste es schließlich einen guten Grund geben. So einfach war das. Weniger einfach würde es wohl werden, diesen Grund herauszufinden. Daher fing sie auch gleich damit an es zu versuchen. Trotz des munteren Wortschwalls, das sich ohne Unterlass aus dem Mund des Mädchens ergoss, betrachtete der Youkai es nicht als notwendig, darauf einzugehen. Entweder also, es interessierte ihn keinen Deut, was die Kleine erzählte oder aber es war seine merkwürdige Art, dem Mädchen seine Aufmerksamkeit zu schenken. Wäre er nämlich genervt von ihr, würde er ihr mit Sicherheit den Mund verbieten und die junge Frau war sich sicher, dass das Mädchen dem ohne Widerspruch Folge leisten würde. Weiterhin konnte das Kind ihm kaum irgendwie nützlich sein. Daher war es nur logisch, dass er sie mochte, sonst würde er nicht so auf sie Acht geben, wie gestern. Gestern… Wieso nur waren diese Wölfe wieder hinter ihr her gewesen? Und wieso hatten diese Kreaturen sie nicht sofort getötet? Sie hätten durchaus die Möglichkeit dazu gehabt, lange bevor Sesshomaru erschienen war. Vor allem der riesige Wolf, der ihr den Kopf zugewandt hatte, als sie die Lichtung und das verletzte Mädchen erreicht hatte. Doch er hatte gezögert… Ein riesiger Wolf… Ein verwüstetes Dorf… Schmerz… „Arg..“ Die junge Frau rieb sich die Stirn, was sofort die Aufmerksamkeit des Kindes nach sich zog. „Was hast du denn?“ „Es ist schon in Ordnung. Bloß ein wenig Kopfschmerzen“, log sie und holte tief Luft, um auch die Schmerzen in der Brust zu vertreiben, „Sag mir, Rin, wohin sind wir eigentlich unterwegs?“ „Wir sind auf dem Weg zu einem alten Baum, der sprechen kann.“ „Zu einem alten Baum, der sprechen kann?“ „Ja, “ entgegnete das Mädchen vergnügt, „das sieht ziemlich lustig aus, aber er ist sehr weise und weiß über Vieles Bescheid, das sich im Reich des Westens und darüber hinaus abspielt. Und da Sesshomaru-sama der Daiyoukai des Westens ist, sucht er ihn häufig auf“, erklärte sie stolz darüber, das alles zu wissen. Die junge Frau sah den Anführer der kleinen Reisegruppe erstaunt an. Daiyoukai? Sie befand sich tatsächlich in der Gesellschaft einer der vier Daiyoukai? Gestern noch auf der Flucht vor Wölfen und heute im Gefolge von einem der mächtigsten Dämonenfürsten ihrer bekannten Welt? Wieder stockte sie. Etwas in ihr regte sich plötzlich, das sie selbst nicht einordnen konnte. Es war nicht angenehm. Ihre Instinkte riefen sie zur Vorsicht und gleichzeitig verspürte sie nicht das Bedürfnis wegzulaufen. Ihr Körper zitterte, ein Schmerz durchzuckte ihren ganzen Körper, ihr wurde heiß und kalt. Und es wurde noch schlimmer! Einen Moment lang sogar blitzte in ihr der Gedanke auf, diesen Youkai anzugreifen. Was ihren sicheren Tod bedeutet hätte. Sie konzentrierte sich auf Rin. Die Kleine hatte damit angefangen über sich selbst zu erzählen und ihre frohe, unbeschwerte Art lenkte sie bald schon von diesem merkwürdigen Anfall ab. Allmählich entspannte sie sich wieder. Dennoch blieb ein saurer Geschmack auf ihrer Zunge zurück. Sie hatte gehofft, die Schmerzen würden langsam verschwunden… Sie wanderten den ganzen Tag, doch als es allmählich spät wurde und Rin bereits auf dem Rücken ihrer Beschützerin eingeschlafen war, riskierte die junge Frau ebenfalls ihr Glück und sprach ihren Anführer an. „Sesshomaru-sama. Rin ist erschöpft und ich spüre, wie ihre Wunde zu nässen beginnt. Ich bitte euch um eine Pause, damit ich danach sehen kann.“ „Wie kannst du es wagen, Mensch!“, sprudelte Jaken dazwischen, dem es mittlerweile wieder möglich war, sich verständlich auszudrücken. „Mein Meister ist der einzige, der entscheidet wo und wann und ob überhaupt gerastet wird! Also sei still!“ Die Frau beachtete den Grünschnabel nicht. Sie war selbst unglaublich erschöpft und hätte nicht gedacht das Mädchen den ganzen Tag tragen zu müssen. Doch sie bezweifelte, dass dieser Umstand den Youkai besonders interessierte. Zunächst schien es eine ganze Weile, als hätte Jakens ach so gepriesener Meister sie gar nicht gehört. Nach einiger Zeit tat die Frau es als gegeben ab und schulterte Rin ein wenig bequemer, als mit einem Mal der Weg vor ihnen endete. Ein Bach schlängelte sich vor ihnen dahin und die Frau war sich sicher, dass es derselbe Bach war, den sie heute Morgen verlassen hatten, mit der Ausnahme, dass sie seinem Lauf wohl ein gutes Stück flussaufwärts gefolgt waren. Eine Felswand schmiegte sich an den Bach, die ihnen eine gute Deckung bot. Erleichtert stellte die junge Frau fest, dass Sesshomaru offenbar ohnehin darauf aus gewesen war, einen Unterschlupf für seine Anhängsel zu finden. Beim nächsten Mal würde sie gar nicht erst fragen. Während Sesshomaru seinen Platz hoch über ihnen auf der Felswand eingenommen hatte, machte sich ihre neue Begleitung wie am Abend zuvor daran, die Bisswunde des Mädchens zu säubern und zu verbinden. Etwas an diesem Biss rief eine tiefe Erleichterung in ihr hervor, doch sie wusste beim besten Willen nicht, wieso. Und sofort kehrten die Kopfschmerzen zurück. „Verflucht“, schimpfte die Frau leise, vergewisserte sich, dass Rin wieder eingeschlafen war und stand auf. Ihre Schultern schmerzten höllisch. Sie wollte ein Stück gehen und nur ihr eigenes Gewicht auf den Beinen spüren, nachdem sie den ganzen Tag das Kind auf dem Rücken getragen hatte. Sie folgte dem Bach ein Stück zurück, ließ die winzig kleine Lichtung hinter sich und fand eine Stelle, an der das Wasser sehr seicht war. Barfuss schritt sie hindurch, ließ sich dann trotz nächtlicher Frische in ihrer Kleidung auf die Knie sinken und schöpfte eine handvoll Wasser, um es sich ins Gesicht zu spritzen. Ein Frösteln überlief sie, doch das kühle Nass tat ungemein gut, denn dadurch wurden ihre Kopfschmerzen gelindert. Sie wusch sich ihre langen, schwarzen Harre, die durch Rins Bewegungen an ihrem Rücken wahrscheinlich in alle Richtungen abstanden und band sie sich wieder zusammen. Dann ließ sie die Hände sinken und wartete darauf, dass die Wasseroberfläche sich etwas beruhigte. Rin hatte ihr heute viel erzählt, doch nichts darüber wo sie herkam oder wie sie dazu gekommen war mit einem Dämonenfürsten zu reisen. Das hat sie sehr interessiert doch sie hatte auch gespürt, dass sie nicht danach fragen sollte, wenn die Kleine es nicht von selbst erzählen mochte und hatte es dabei belassen. Allmählich glättete sich das Gesicht des Mondes im Wasser, ihre Konturen wurden scharf und ihre Augen spiegelten sich in einem kupferfarbenen Ton darin. Und noch etwas anderes. Sie erschrak. Der Daiyoukai stand keinen Meter von ihr entfernt am Ufer, und blickte sie unverwandt an. Sie wartete mit angehaltenem Atem. Nach kurzem Zögern brachte sie einen Satz zustande. „Kann… ich euch irgendwie helfen, Sesshomaru-sama?“ Eine Antwort erwartete sie nicht, daher war sie erstaunt seine Stimme zu hören. „Steh auf.“ Sie tat wie geheißen, doch nicht ohne jedes Misstrauen. Erneut kam dieses Bedürfnis in ihr hoch, sich gegen diesen Dämon zur Wehr zu setzen, doch sie rang diesen unklugen Reflex sofort nieder. Sesshomaru betrachtete sie einen Moment lang mit schmalen Augen. Aus der Nähe konnte er noch weitere Anzeichen für seinen Verdacht erkennen, gewisse Gesichtszüge, kaum zu erkennen für das ungeübte Auge. Doch Ähnlichkeit verhieß gar nichts. Viel deutlicher noch wies ihr Geruch darauf hin und das konnte kaum ein Zufall sein. Aber weiß sie es auch? Ist es für ihn von Vorteil, wenn sie es nicht weiß? Er wollte sie gerade wortlos stehen lassen, um darüber nachzudenken, als eine leichte Veränderung in ihrem Geruch aufkam. Es sprach schwach seine Instinkte an und das verwirrte ihn für einen Atemzug. Doch so schnell die Veränderung eintrat, so schnell war sie auch wieder weg. Sie rang sichtlich mühsam um Fassung. Damit ließ er sie dann tatsächlich stehen. Die junge Frau hingegen brauchte eine Weile, um sich richtig zu fangen und um sich zu fragen, was das wohl gewesen war. Zurück an ihrem Nachtlager fiel ihr Augenmerk auf Rin. Sie schien auf den ersten Blick tief zu schlafen, doch als sie näher kam war leicht zu erkennen, dass sie einen Albtraum hatte. Jaken versuchte bereits sie zu wecken, doch es gelang ihm nicht sofort. „Rin! Jetzt wach schon auf, das ist ja nicht auszuhalten, wenn du dich so herumwirfst! Wach auf!“ Die junge Frau wollte bereits eingreifen, als Rin ruckartig erwachte und sich bei Jakens Anblick, noch immer etwas verbeult von dem morgendlichen „Hornissenangriff“, schrecklich erschreckte. Rin schrie kurz auf und stieß den armen Froschyoukai von sich, nicht allerdings ohne dabei eine kleine Schockwelle zu verursachen, gefolgt von einem sanften Licht. Es leuchtete nur so kurz auf, dass man es sich auch hätte einbilden können. Jaken heulte gepeinigt auf, als hätte er sich verbrannt. Tatsächlich stieg der jungen Frau der Geruch von verbranntem Fleisch in die Nase, doch das war ihr geringstes Problem. Ihre mühevoll verdrängten Schmerzen kehrten mit einem Schlag zurück. Diese Energie. Diese kurze, unscheinbare Welle Energie hatte erneut etwas in ihr wachgerüttelt. Die Schmerzen in ihrem Körper brannten auf. Ihr schoss das Bild eines Pfeils in den Kopf, der in ein eben solches Licht getaucht den Körper eines Youkais durchbohrte. War das eine weitere Erinnerung? „Rin! Ist alles in Ordnung mit dir?“, brachte sie mühsam hervor. Rin war völlig verdattert über das, was geschehen war. Doch noch überraschender war die Tatsache, dass Sesshomaru gerade seine Hand von seinem Schwertgriff nahm. Hatte er etwa vor gehabt seine Waffe zu ziehen?! Zum Glück schien Rin diese absurde Reaktion nicht bemerkt zu haben. Der heulende Jaken wurde von einem Tritt aus seinem Elend erlöst. Er schlug der Länge nach hin und rutschte der jungen Frau vor die Füße. Ob diese Landung so geplant war? Sesshomaru deutete nichts dergleichen an, sondern wandte sich einmal um, setzte sich an einen Baum und schloss die Augen, als wäre nichts weiter geschehen. Doch er war alles andere als unaufmerksam. Tief in Gedanken versunken und darum bemüht die Schmerzen in ihrer Brust zu ignorieren, erbarmte sich die junge Frau der Kreatur vor ihr und behandelte seine verletzte Hand. Rin war übermüdet wieder eingeschlafen, wahrscheinlich würde sie am nächsten Morgen nicht mehr von dem Vorfall in Erinnerung behalten, als dass es wohl ein Teil ihrer Träume gewesen sein musste. Sesshomaru hörte von weitem Jaken´s Erklärungsversuche und ärgerte sich wieder einmal über die Dummheit seines treuen Dieners. Der zweiköpfige Stab soll reagiert und ihn aus Versehen selbst getroffen haben? Sesshomaru suchte keine nutzlosen Gegenstände aus, die aus eigenem Impuls ihren Träger verletzten würden. Es war nicht der Stab. Es war Rin gewesen, die zum ersten Mal eine äußerst interessante Fähigkeit gezeigt hatte und das zufälligerweise kaum einen Tag nachdem sie auf die geheimnisvolle Frau gestoßen waren. Was Jaken so die Finger verbrannt hatte, war kein Feuer aus dem Stab gewesen und sicher hatte er die wahre Quelle seiner Verletzung nur deshalb nicht erkannt, weil er offenbar nie zuvor Bekanntschaft mit einer solchen Kraft gemacht hatte. Sesshomaru letztendlich auch nicht, darauf hatte er es schließlich nie ankommen lassen. Doch er hatte es oft genug aus sicherer Entfernung mit angesehen. Das waren die Kräfte einer Miko. Die Vorteile, sowie das Problem, das er nun hatte, waren offensichtlich. Womöglich wohnten in dem Mädchen tatsächlich magische Kräfte. Was wäre das nur für ein Vorteil, eine Miko in seinem Gefolge zu haben. Eine ihm ergebene Miko. Doch wie sollte Rin diese womöglich vorhandene Kraft zu nutzen lernen? Und falls ihr solche Magie innewohnte, dann musste sie es tatsächlich beherrschen lernen, sonst könnten solche Vorfälle erneut auftreten. Vielleicht sogar ihn selbst treffen. Wer, wenn nicht eine Priesterin könnte sie diese Fertigkeiten lehren, und wer, wenn nicht eine Priesterin, würde sie davon abhalten, diese Kräfte einem Youkai zu Diensten zu stellen? Sesshomaru wandte den Kopf zu dem Neuzuwachs. Es ist nur ein Tag vergangen, seid diese Frau aufgetaucht war. Es sah alles sehr nach einem Zufall aus, doch seine Intuition sagte dem Daiyoukai, dass diese Frau trotz allem etwas mit dem plötzlichen Auftreten priesterlicher Kräfte bei Rin zu tun hatte. Was immer es war, es würde sich noch herausstellen. Vielleicht könnte es auch den Umstand erklären, wie diese schwache Menschenfrau ein halbes Rudel Wölfe davon abhalten konnte, sich auf sie und Rin zu stürzen, bevor er aufgetaucht war. In dieser Hinsicht musste er zumindest vor sich selbst gestehen, dass er die Frau allein schon aus diesem einen Grund in seinem Gefolge zuließ. Niemals würde sie ein Wort des Dankes von ihm hören, doch sich selbst konnte er nicht belügen. Sie hatte den entscheidenden Moment mit ihrem Auftauchen hinausgezögert, sodass er hatte eingreifen können. Er war ihr unendlich dankbar, dass sie Rin das Leben gerettet hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)