Strange (rs) Love von ManamiArishima ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Gravity Falls, eine Stadt irgendwo im Nirgendwo - zumindest war das mein erster Eindruck von diesem Ort mitten in den Wäldern - und mein neues zu Hause. Doch würde es dies nicht lange bleiben, wenn ich nicht bald einen Job finden würde. Seit einer Woche lebte ich bereits in dem kleinen Städtchen und hatte noch kein Glück gehabt. Entweder suchten sie jemanden mit Erfahrung, welche ich nicht aufbringen konnte, oder es war keine Stelle frei. So langsam nahm ich jede Chance, die mir zu Verfügung stand, an um endlich etwas zu finden, ansonsten dürfte ich dieser Stadt Lebewohl sagen und müsste meine Großeltern ertragen. Meine Freiheit könnte ich vergessen. Doch als ob jemand mein flehen erhört hätte, kamen in den Nachrichten erfreuliche Neuigkeiten für mich. Eine Stelle in der Mystery Shack war frei geworden - was auch immer eine Mystery Shack sei - da eine der Angestellten verschwunden war. Wendy Corduroy sollte letzte Nacht spurlos im Wald verschwunden sein. Der Hauptverdächtige war anscheinend ein gewisser Robbie V., welcher die junge Dame aus Rache getötet haben sollte. Immer dieser Kerle die eine Trennung nicht aushalten konnten. Sowas kotzte mich an. Doch hatte ich das Gefühl, dass es nicht Robbie gewesen war, der diese Wendy verschwinden ließ. Wieso auch? In dem Interview sah es so aus als ob er eine glückliche Beziehung mit irgendeiner Tambrey oder so führen würde. Wieso also sollte er seine Ex umbringen? Das ergab doch keinen Sinn. Oder tat er nur so glücklich? "Mary, du bist schon wach?", sprach mich eine mir bekannte, relativ hohe, männliche Stimme an. Ich wandte meinen Kopf zur Küchentür, aus welcher mein Bruder seinen Kopf gesteckt hatte. Ihm nickte lediglich als Antwort, bevor ich herzhaft gähnte und auf die Nachrichten deutete. Danach begab ich mich zu ihm in die Küche und pflanzte meinen Po auf einen der freien Stühle, welche um den Esstisch herum standen. Sofort platzierte mein Bruder ein belegtes Brötchen vor mir auf den Tisch und stellte mir eine Tasse Tee zur Verfügung. Dankend lächelte ich ihn an, bevor ich in mein Brötchen biss. Lecker mit Butterkäse belegt. Er wusste genau was ich mochte. Wahrscheinlich der einzige aus meiner Familie, der sich überhaupt darum scherte was mir gefiel. "Und? Hast du vor dich zu bewerben?", erkundigte sich mein Bruder bei mir, woraufhin ich den Bissen hinunter schluckte und nickte, bevor ich ihm in Sätzen antwortete. "Jo. Es tut mir zwar echt leid, was dem Mädchen passiert ist aber ich muss gerade alles nutzen, was sich mir offenbart. Auch wenn ich KEINE AHNUNG habe, was eine Mystery Shack ist", antwortete ich ihm, während ich meine Unwissenheit deutlich zur Geltung brachte, woraufhin er schmunzelte. Jetzt machte er sich auch noch lustig darüber. Doch das war in Ordnung. Ich musste ebenfalls lächeln. Wahrscheinlich hatte ich etwas zu sehr übertrieben aber hey ich wollte meinen Standpunkt vertreten. Während wir frühstückten, unterhielten wir uns noch ein wenig über meinen möglichen Beruf und was die Mystery Shack sein soll. Anscheinend hatte mein Bruder im Internet gelesen, dass das ein Geschenkeladen sein soll. Ich meinte nur, dass ich mich überraschen lassen würde. Ich war für alles offen. Hauptsache ich hätte endlich einen Beruf. Sogar mein Bruder wirkte engagiert und meinte er würde mich hin fahren. Doch die Pläne änderten sich, als er auf einmal eine. Anruf bekam und sofort davon stürmte. Wer auch immer angerufen hatte, hatte mir binnen Sekunden den Tag versaut. Hoffentlich bekam ich die Stelle in der Shack, ansonsten würde ich sicher erneut jeden der mir blöd kam anfauchen. Einmal mies gelaunt, immer mies gelaunt - zumindest für den Rest des Tages -. Kapitel 1: HELP! ---------------- Seufzend trottete ich durch den Wald, welcher so wirkte, als ob er nie enden würde, als ich endlich eine Hütte erreicht. Riesig auf dem Dach geklatscht standen die Wörter Mystery Hack, das S war anscheinend abgefallen und lungerte auf dem Boden rum. Wollte ich hier tatsächlich arbeiten? Vielleicht wäre es besser für mich, wenn ich einfach eine Kehrtwende machte und weglief, solange ich noch die Möglichkeit dazu hatte. Doch die Angst zurück nach Hause zu müssen war zu groß, als dass ich diese Chance verstreichen lassen könnte. Somit nahm ich meinen gesamten Mut zusammen, atmete tief ein und aus und klopfte an die Tür der hölzernen Hütte. Plötzlich hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden. Irritiert sah ich mich um, doch niemand war zu sehen. Weit und breit keine Menschenseele zu erkennen. Wirkte fast wie ein Friedhof, so still war es hier. Auf mein Klopfen reagierte ebenfalls niemand, weshalb ich vorsichtig die Tür öffnete und hinein blickte. Niemand zu sehen, bis auf ein Mann mit grünem T-Shirt, einer beigen, Knie langen Hose, braunen Schuhen, aus welchen weiße Socken deutlich sichtbar waren und dazu eine passende braune Kappe. Anscheinend war dieser relativ groß gewachsene Mann damit beschäftigt eine Lampe zu reparieren. Ob er hier arbeitete? Vorsichtig schloss ich hinter mir die Tür. Besser gesagt WOLLTE ich hinter mir die Tür schließen, wären nicht auf einmal zwei Kinder auf mich zugerannt gekommen und hätten mich beinahe umgeworfen. Ich konnte lediglich einen kurzen Blick erhaschen. Das einzige was mir sofort in meine blauen Augen sprang, war ein seltsam aussehendes Buch mit einer 2 oder 3 auf dem Cover - genau erkennen konnte ich es nicht, da der Junge es mit seinem Arm verdeckte -, welches mir seltsam vertraut vorkam. Wahrscheinlich bloß Einbildung. Ich versuchte nicht weiter darüber nachzudenken und wandte mich lieber an den jungen Herren, welcher seine Aufmerksamkeit auf mich gelenkt hatte, nachdem er die Kinder flüchten sah. Nervös rieb ich mir den Nacken und schluckte stark. Noch nie hatte ich ein Vorstellungsgespräch geführt oder mich überhaupt für einen Beruf persönlich beworben, lediglich per Telefon und dann sofort eine Abfuhr bekommen. Was sollte ich sagen? Trug ich überhaupt die richtige Kleidung für solch ein Gespräch? Würde man mich ernst nehmen und akzeptieren oder war ich als Fremde eine Außenseiterin, die hier nichts verloren hatte? Wurde ich deswegen immer abgelehnt? Gehörte ich einfach nicht in diese Stadt? "Hey, Dude. Alles ok?" "AH!", schrie ich erschrocken, als dieser fremde Herr plötzlich vor mir stand und mich ansprach. Ein wenig war ich zurück gesprungen und betrachtete ihn von oben bis unten. Er war mindestens 10cm größer als ich, wenn nicht sogar noch mehr - was nicht schwer war bei meinen 1,58m -. Dazu war er relativ breit gebaut, während sein Kopf schmal und in die Länge gezogen wirkte. Sein leer aber doch freundlich wirkender Blick half mir nicht dabei, mich wohler zu fühlen. Ganz im Gegenteil. Ich fühlte mich unbehaglich und meine Nervosität nahm stetig zu. MOMENT! Hatte er mich gerade "Dude" genannt? Skeptisch sah ich dem Herren mit dem Fragezeichen - welches mir ebenfalls seltsam bekannt vorkam - in sein Gesicht. Kurz darauf verschränkte ich die Arme vor der Brust und zog eine Augenbraue nach oben. Wie alt war der Kerl? Ich weiß nicht wieso aber irgendwie erinnerte er mich an einen dümmlichen Bieber - und damit meine ich nicht den Sänger -. "Uhm... Hallo. Ich suche den Besitzer von diesem Laden. Wissen Sie wo er ist?", fragte ich vorsichtig. Im Gegensatz zu ihm versuchte ich höflich zu sein. Schließlich hatte man mir dies Jahre lang regelrecht in meinen Kopf geprügelt. Ich hatte immer noch Angst davor etwas falsches zu sagen und dafür dann bestraft zu werden. Somit ich schluckte ich stark und wirkte wahrscheinlich kleiner, als ich ohnehin schon war, da ich mich leicht in meinem rotem T-Shirt verzog. "Klar. Du meinst sicher Mr. Pines, der führt gerade eine Touristen Gruppe durch den Laden. Er ist sicher gleich wieder da", antwortete mir der junge Mann lächelnd, wodurch seine Bieber ähnlichen Zähne zum Vorschein kamen. Zumindest erinnerten sie mich daran. Seltsamer Kerl. Dazu redete er mit mir, als ob wir uns bereits Jahre kennen würden, dabei sah ich ihn heute zum ersten Mal. Wenigstens fühlte man sich willkommen und meine Nervosität ließ ein wenig nach. Lag vielleicht auch an seiner Stimme, welche ich nicht richtig zuordnen konnte. Er klang jung und erinnerte mich Dank seiner Art zu reden irgendwie an Goofie von Disney. Fehlte nur noch die seltsame Lache und ich würde mich wie im falschen Film fühlen. "Ok. Dann warte ich hier am besten. Ich bin übrigens Mary", stellte ich mich dem Herren, welcher sich als Soos - ungewöhnlicher Name - herausstellte, vor und reichte ihm meine Hand, welche er lächelnd schüttelte. So langsam verflog meine Nervosität und löste sich im Rauch auf. Ich wusste nicht genau was es war, doch dieser Soos hatte etwas an sich, was einem sofort jeden Zweifel nahm und sich wie zu Hause fühlen los. Ich hatte sogar Lust mich hin zu setzen und einfach meine Beine hochzulegen, während ich versuchte herauszufinden, was für ein Sonderling dieser Mann war. Doch in dem Moment schwang eine der Türen auf und ein älterer Herr mit rotem Fez und einem seltsamen Symbol auf dem Kopf, einer schwarzen Augenklappe auf einem der beiden Augen wie ein Pirat, einem Anzug mit roter Krawatte und passende Schuhe dazu und einem Gehstock - wenn das wirklich einer war - in den Händen kam in den Raum, gefolgt von mehreren Menschen, die sich begeistert umsahen. Manche hatten sogar eine Kamera gezückt und machten immer wieder Fotos. Sofort ermahnte der Mann die Kunden, dass jedes Foto extra kostete. Wow... Halsabschneider Alarm. Doch stören schien es niemanden, stattdessen warfen sie ihm regelrecht das Geld zu und verschwanden aus der Tür. Vielleicht sollte ich mir doch lieber einen anderen Job suchen. Zu spät! Er hatte mich entdeckt, nachdem alle Kunden verschwunden waren. Unbehaglich schluckte ich und starrte den Mann an, welcher zurück starrte. HILFE!! Kapitel 2: Finally! ------------------- Nach einer gefühlten Ewigkeit des Schweigens, brach ich letztlich die Stille, indem ich fragte ob ich in der Mystery Shack arbeiten dürfte. Daraufhin folgte ein merkwürdiges Vorstellungsgespräch, soweit ich das überhaupt beurteilen konnte, schließlich hatte ich mich lediglich mit Hilfe von Videos darauf vorbereitet. "Hast du Erfahrung?" "Öhm... Nicht wirklich..." "Du bekommst weniger als den Mindestlohn!" "Ist in Ordnung für mich." Kurz betrachtete er mich von oben bis unten. Ich kannte nicht einmal seinen gesamten Namen und erst jetzt fiel mir auf, dass er die Augenklappe über seiner Brille trug. Na hoffentlich besaß er genug Putztücher. Oder war die unecht? "Ok bist eingestellt. Du kannst sofort als Kassiererin anfangen!" Jep... Ein SEHR seltsames Vorstellungsgespräch aber es hatte funktioniert, weshalb ich nichts hinterfragte und lediglich zustimmend mit dem Kopf nickte. Hauptsache ich hatte endlich einen Job, alles andere war mir egal. Auch wenn ich es im Nachhinein bereute nicht wenigstens den Mindestlohn zu bekommen. Hoffentlich hätte ich trotzdem genug Geld für die Miete, ansonsten könnte ich meinen Traum tatsächlich hin schmeißen. Innerlich seufzte ich, versuchte es mir aber nicht anmerken zu lassen und ließ mir lieber alles von Mr. Mystery - so wollte er während der Arbeitszeit genannt werden - erklären. Zum Glück schien er bereits lange im Geschäft zu sein, wodurch er mir genau zeigen konnte, wie man eine Kasse betätigte. Auch wenn er mich skeptisch beäugte, als ich äußerte, dass ich noch nie zuvor eine Kasse gesehen hatte. Zumindest nicht vom Nahen und in Realität. Ich war erleichtert, als er nicht weiter nachfragte, da es ihn offensichtlich überhaupt nicht zu interessieren schien. Umso besser. Ich redete nicht gerne über mich. "Sag Mal, Kleine, wie heißt du überhaupt?", fragte mich Mr. Pines plötzlich, anscheinend war ihm endlich aufgefallen, dass ich mich noch gar nicht vorgestellt hatte. Genauso wenig wie er. Ich kannte immer noch nur seinen Nachnamen. Mehr brauchte ich wohl auch nicht zu wissen, wobei es mir lieber war, wenn ich wusste mit wem ich überhaupt redete. Nachnamen sagten da nicht viel aus. "Mary. Mary Flowers", stellte ich mich vor und reichte ihm meine Hand. Endlich lächelte er mich freundlich an - der alte Mann konnte also doch Lächeln, unglaublich - und schüttelte diese. "Stan Pines." "Stan wie Stanford?", fragte ich neugierig und wunderte mich, woher meine Aussage plötzlich kam. Wieso kam mir das spontan in den Kopf? Was war heute denn los mit mir? Erste die Symbole, die mir alle so bekannt vor kamen. Jetzt der Name, welcher sicher nicht- "Ja, genau. Woher weißt du das?" ...stimmte. Ok. Das war langsam wirklich unheimlich. War ich eine Hellseherin und wusste es nicht? Verdammt er starrte mich fragend an. Wahrscheinlich überraschte es ihn genauso sehr wie mich. Wobei ich hätte schwören können, aus der Tür, auf welcher "Zutritt nur für Mitarbeiter" stand, ein leises, verächtliches Grummeln vernommen zu haben. Heute stimmte wirklich etwas nicht mir. Jetzt hatte ich auch noch Halluzinationen. Am besten dachte ich nicht mehr darüber nach, sondern überlegte mir eine Ausrede. Doch was könnte ich sagen, ohne dass es frei erfunden klang? "I-ich öhm... W-wegen dieser Uni! Es gibt doch eine Stanford Universität oder nicht?", log ich stotternd und versuchte vor Scharm nicht rot an zulaufen. Bisher hatte ich noch nie jemanden angelogen. Wie konnte man dann erwarten, dass ich darin ein Profi sei? Wahrscheinlich glaubte er mir nicht. Ich klang viel zu unsicher. Dazu noch meine Frage zum Schluss. Wie dumm war ich eigentlich?! "Hm... Könnte sein", murmelte er belanglos und zuckte mit den Schultern. Zum Glück schien diesem Mann alles egal zu sein. Besser für mich. So müsste ich mich nicht ständig raus reden und hätte meine Ruhe. Vernichte Stanford Pines "Hm?", machte ich erschrocken und sah mich irritiert um. Was war denn das gewesen? Ich hatte eindeutig eine Stimme etwas in mein Ohr flüstern hören, doch konnte ich sie nicht zuordnen. Sie klang verzerrt. Mr. Pines konnte es unmöglich gewesen sein. Dieser sah mich nämlich an, als ob ich nicht mehr alle Tassen im Schrank hätte und so langsam glaubte ich das auch. Verlor ich den Verstand? Ich fühlte mich plötzlich überhaupt nicht mehr wohl hier. Ganz im Gegenteil. Ich hatte sogar das Gefühl von allen Seiten beobachtet zu werden, weshalb ich mich noch einmal umsah. Dabei bemerkte ich erst jetzt die Augen, die überall zu erkennen waren und ein Symbol, welches mich heimgesucht zu haben schien. "Alles in Ordnung, Kiddo?", fragte mich der alte Mann und holte mich in fiel Realität zurück. Zuerst sah ich ihn erschrocken an, bevor ich tief durch atmete und ihn sachte anlächelte. "Ja. Alles gut. Ich glaube die Sommerhitze bekommt mir nicht so sehr. Kann ich etwas trinken?", fragte ich schwach, woraufhin er nickte und auf die Tür deutete, aus welcher ich vorhin das Grummeln vernommen hatte. Wahrscheinlich befand sich dahinter der Wohnbereich, weshalb er lediglich von den Mitarbeitern betreten werden durfte. Gerade als wir durch die Tür gehen wollten, kam ein Kunde herein. Mr. Pines setzte sofort sein charmantestes Lächeln auf, zupfte seinen Anzug zurecht, setzte die Augenklappe über sein linkes Auge und begab sich zu dem jungen Mann, der durch die Tür geschneit kam, welcher den alten Herren allerdings zu ignorieren schien. Stattdessen starrte er mich an. Hatte ich etwas im Gesicht? Leider hatte ich keinen Spiegel zur Hand, weshalb ich einfach weg sah und so tat, als ob ich mir etwas interessantes ansehen würde. Plötzlich lehnte sich der junge Mann zu mir hinunter und lächelte mich mit diesem ekelhaften Grinsen an, welches ich nur zu gut von meinem Bruder kannte, wenn er mit einer Frau flirtete und diese dämlichen Anmachsprüche verwendete. Hoffentlich bildete ich mir das nur ein und der Kerl wollte mich lediglich etwas fragen. "Kann ich Ihnen helfen?", fragte höflich und lächelte falsch, denn ich war bereits von diesem Kerl angeekelt, doch zu meinem Glück bemerkte er es nicht. Seine Konzentration lag eindeutig auf etwas anderem. Am liebsten hätte ich dem Typen in die Weichteile getreten, doch würde ich dann sicher sofort gefeuert werden, weshalb ich weiter stur lächelte, als ob ich nichts anderes könnte. "Ja, denn ich glaube du bist eine Diebin." Oh boy.... Jetzt ging es los. "Denn du hast mir das Herz gestohlen", meinte der Typ schnulzig und ich hätte am liebsten gekotzt. Mein Blick veränderte sich und sagte mit meinen Augen "ernsthaft?", doch schien er darauf nicht zu achten. Stattdessen kam er mir näher. Normalerweise war ich gegen Gewalt, doch bei dem Kerl machte ich gerne eine Ausnahme. Ach wem mache ich etwas vor? Ich wollte schon immer mal einem Typen zeigen, was es hieß sich mit mir anzulegen. Allerdings hatte ich dann eine bessere Idee und grinste ihn kalt an. "Wow das war ja zum Kotzen dämlich", meinte ich kalt, während ich weiter lächelte. Irritiert sah er mich an, bevor er leicht schlucken musste. Wahrscheinlich verschreckte ihn mein Gesichtsausdruck. Das wollte ich damit auch bezwecken. Während er mich weiterhin ansah, als ob er nicht glauben könnte, was er gerade vernommen hatte, beschloss ich mir eines der T-Shirts zu nehmen, die im Laden hingen, und ihm in die Hände zu drücken. "Also entweder du kaufst etwas oder kannst deinen Hintern zurück nach Schleimerhausen begeben", sagte ich eiskalt und verschränkte die Arme vor meiner Brust. Ungläubig betrachtete er mich von oben nach unten, dabei stand sein Mund weit offen, als ob er nicht glauben könnte, dass es tatsächlich ein weibliches Wesen auf diesem Planeten gab, welches nicht sofort auf seine Sprüche aufsprang. "Öhm... Du... Das ist ein Witz oder?", fragte er mich Ungläubig, woraufhin ich meine Augen verdrehte. "Nö. Kaufst du nun etwas? Ich bin sowieso zu alt für dich. Ich bin 103. Was Operationen und Haartönungen so alles bewirken können, hm?", meinte ich breit grinsen und lachte mir innerlich ins Fäustchen, als er mir den Quatsch auch noch ab kaufte, Kreide bleich wurde, das T-Shirt wortlos kaufte und davon rannte. Nachdem er fort war konnte ich nicht anders als laut los zu lachen. Mr. Pines stieg mit ein und hielt sich den Bauch. Überrascht blickte ich zu ihm. Den hatte ich bereits komplett vergessen. Wieso lachte er überhaupt? Hatte ich nicht gerade einen Käufer vertrieben? Der kam doch sicher nicht mehr wieder. Oder war das vielleicht eigentlich ein böses Lachen? Würde er mir gleich eine Standpauke halten? Würde er mich wortlos feuern? Nein. Stattdessen kam er auf mich zu, wischte sich eine Träne aus dem Auge und legte seinen linken Arm um meine Schulter, welcher sich sogar relativ muskulös anfühlte. Naja relativ... Eher sehr gering. Wunderte mich trotzdem, da er unter den Anzug sicherlich einen Bierbauch versteckte. "Das war genial. Du gefällst mir, Mary. Willkommen in der Mystery Shack", meinte Mr. Pines, immer noch ein wenig am lachen, während er mich durch die Tür schob. "D-danke Mr. Pines", murmelte ich verunsichert und nicht wissend, was ich von der ganzen Sache halten sollte. "Bitte, nenn mich Stan. Tut sowieso jeder." Ich nickte nur noch und lächelte. Hier würde ich also ab sofort arbeiten. Vielleicht wird es mir doch noch gefallen und sogar Spaß machen. Irgendwie bin ich glücklich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)