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Verborgen in Stille

von

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"Kein" Outing

Am nächsten Morgen wachte ich genervt vom Wecker auf und als ich mich zu Jack drehte, sah ich Didi zwischen uns liegen. Wann der wieder ins Bett gekommen war konnte ich nicht sagen. Genervt seufzte ich als ich den Welpen sah. Jack musste es ihm dringend abtrainieren! So konnte das nicht weiter gehen. Der Hund wurde schließlich nicht kleiner! Als ich mich aufsetzte sah ich, dass Jack mich müde musterte. Auch ihn schien der Wecker geweckt zu haben. Ich seufzte schwer, denn ich wusste, dass ich heute Nacht alleine schlafen würde. Ich konnte mich nicht weiter bei Jack verkriechen. Das wollte ich auch gar nicht, auch wenn ich gerne hier war. Ich hoffte nur, dass Jack meinen Vater in Schach hielt mit seiner Drohung.

Ich streckte die Glieder und hörte sie knacken, während ich missmutig aufstand. Auch Jack erhob sich langsam. Leise meckernd meinte ich: „Du wolltest es dem Hund abtrainieren, dass er immer ankommt.“ Jack betrachtete Didi. Er streichelte den kleinen Welpen und meinte: „Der ist doch noch klein…“

„Und? Der wird immer größer. Sowas macht man nicht“, meckerte ich weiter, während ich mir Kleidung anzog. Ich sah, wie Jack genervt die Augen verdrehte und einfach den Hund weiter streichelte.

Während ich mich fertig machte, verschwand Jack langsam und gemächlich in der Küche. Ich putzte mir gerade die Zähne, als er fragte: „Kaffee oder Kakao?“ Ich dachte kurz nach und nach einem Moment meinte ich: „Mach mir einen Kaffee mit…“ Amüsiert betrachtete mich Jack und schmunzelte vor sich hin. Ich hörte ihn leise murmelnd sagen: „Da wird wohl einer immer mehr erwachsen…“ Als ich in seine kleine Küche trat stand dort eine dampfende Tasse der schwarzen Flüssigkeit. Daneben hatte er Milch und Zucker hingestellt. Ich schüttete so viel in die Tasse bis ich es mochte und trank zügig aus.

„Was machst du heute“, fragte ich Jack nebenbei und schaute in den Rucksack, ob ich an alles gedacht hatte. Auch er trank seinen Kaffee, schwarz wie immer, und meinte: „Ach, mal schauen. Ich muss noch einkaufen. Ich hab nicht mehr viel hier… Wann kommst du heute aus der Schule?“ Ich seufzte und meinte: „Nach dem Training. Wird wohl so halb fünf werden. Aber ich muss heute Zuhause essen und so… Ich kann mich ja nicht immer davor drücken, weißt du…“

Verstehend nickte Jack und nachdem er noch einen Schluck Kaffee getrunken hatte, meinte er: „Kannst ja trotzdem noch vorbeikommen, wenn es klappt.“ Ich nickte leicht, erwiderte jedoch noch, dass ich nicht glaubte, dass ich es heute schaffen würde ihn zu besuchen. Jack nickte leicht und harkte nicht weiter nach, wie ich es schon häufiger kannte. Nachdem ich schnell einen Toast gegessen hatte, machte ich mich auf den Weg zur Schule. Tatsächlich drückte ich Jack sogar noch einen Kuss aus seine Lippen. „Ich hab keine Lust“, gestand ich ihm leise und Jack grinste verstehend, doch meinte er, es sei wichtig. Genervt verdrehte ich die Augen und machte mich auf den Weg. Ich lauschte der Musik, welche aus den Kopfhörern in meinen Kopf drang und versuchte mich innerlich auf die Schule einzustellen. Je näher ich der Schule kam, desto mehr hatte ich das Gefühl der Alltag gehe wieder los. Nun gab es keine komischen Agentenspiele mehr, dies alles war zwar nur wenige Tage her, fühlte sich doch nun mit jedem Schritt immer unwirklicher an.

Vor der Schule sah ich tatsächlich, dass Eric bereits auf mich wartete und ich spürte die Freude in mir wachsen. Zoey war nicht bei ihm, was meine Laune noch höher steigen ließ, konnte ich doch so ungestörter mit ihm sprechen. Er grinste mich leicht an und als wir einander begrüßten, fragte er gleich: „Wie war es?“ Frech grinsend meinte ich zu ihm: „Es war echt klasse… Eigentlich voll geil! Du solltest Jack echt bald kennen lernen!“ Zustimmend nickte Eric und sagte gut gelaunt: „Okay, würd mich freuen…. Aber jetzt mal zu ernsterem Jazz… Was ist passiert bei dir Zuhause? Wie haben deine Eltern darauf reagiert, dass du weg warst…?“

Ich hatte Eric versprochen es zu sagen, doch nun war es schwer dieses Versprechen wirklich zu halten. Und natürlich war er neugierig, wäre ich an seiner Stelle auch. Unsicher wippte ich von einem Fuß auf den nächsten und sah mich um. Viele gingen an uns vorbei und einige grüßten uns, waren wir doch zwei der beliebteren Schüler unserer Schule. „Lass uns etwas eher zum Training gehen. Alleine…“, meinte ich leise. Eric nickte leicht und fixierte mich mit seinen hellen Augen. Ich grinste ihn kurz an und hoffte ihm etwas Sorge nehmen zu können.

Um ihn abzulenken fragte ich: „Wie läuft es mit Zoey?“ Immer noch betrachtete mich Eric einen Moment unschlüssig, doch vermutlich war auch er überzeugt, dass es besser wäre alleine zu sprechen, also fing er an meine Frage zu beantworten. Ich hörte ihm zu, interessierte mich doch sein Leben. Doch waren seine Probleme, die er erzählte, einfach so anders als die von Jack und auch von mir. Während ich Eric lauschte fragte ich mich, welche Probleme eigentlich wichtiger seien… Gab es überhaupt ein Ranking? Ja, vermutlich war es nervig, dass Zoey Angst vor ihrem ersten Mal hatte und deswegen Eric nicht ran ließ, doch hatte ich mitbekommen, dass es einfach weit aus schlimmeres gab. Auch das Ally, Erics kleine Schwester, ihren Bruder nervte, konnte ich verstehen, doch ohne es böse zu meinen waren seine Probleme so… nichtig, einfach so alltäglich. Trotzdem war Eric mein bester Freund und als solcher wollte ich mich benehmen, also verschwieg ich ihm meine Gedanken, nickte und zeigte Verständnis.
 

Während des Unterrichtes drifteten meine Gedanken immer wieder ab. Einen spontanen Test in Mathe hätte ich mit Sicherheit verhauen! Die anderen fragten alle, ob ich wieder gesund sei, worauf ich zumeist mit: „Nein, seht ihr nicht, ich sterbe gerade“ antwortete. Ich saß mit Eric und einigen anderen aus dem Baseballteam zusammen. Ich ließ mir gerade von einem Kollegen erklären, wie eine Kurvendiskussion genau funktionierte, als zwei Cheerleaderinnen sich zu uns setzten. Colin pfiff und Rachel meinte kühl: „Ach komm, hör auf Colin! Als ob wir mit dir sprechen wollen.“ Colin lachte frech und zuckte mit den Schultern, während er die Beiden fragte, weswegen sie dann zu uns gekommen seien. Lucy, ein Mädchen mit langer blonder Mähne, rümpfte die Nase, was ein wenig eingebildet aussah, und meinte hochnäsig: „Sicher nicht um mit dir zu sprechen.“ Ich sah, wie Colin Lucy nachäffte, was die Anderen aus meinem Team zum Lachen brachte.

Als ich die Jungs aus dem Team ansah fragte ich mich, ob ich auch mal so gewesen war. Hatte Jack recht und ich wurde immer schneller erwachsener? Hab ich über sowas auch mal gelacht? Vermutlich, doch gerade kam mir dieses Verhalten einfach nur kindisch vor! Stirnrunzelnd wanderte mein Blick wieder zu den beiden Mädchen, welche sich stumm zu Colin gedreht hatten.

Rachel warf ihre ebenfalls blonden Haare in den Nacken und sah mit ihren großen Augen zu mir. „Jazz, wir haben gehört du hast noch niemanden für den Ball nächste Woche… Wir wollten dich fragen, ob du mit einer von uns beiden gehen möchtest.“ Ich blinzelte einige Male und sah die beiden jungen Frauen an. „Habt ihr keinen gefunden“, fragte ich verwirrt und konnte es mir gar nicht vorstellen, redete ich schließlich mit zwei sehr beliebten Cheerleaderinnen!

Lucy winkte ab und erklärte: „Ach, weißt du, für dich würden wir die Verabredungen sausen lassen…“ Sie zwinkerte mir leicht zu und spielte an ihren Haaren. Was war ich meiner Mum dankbar für ihre Strafe und so konnte ich ohne schlechtes Gewissen einfach ablehnen. Entsetzt sahen mich die beiden an und als sie nach dem, warum, fragten erklärte ich: „Hab Zuhause großen Mist gebaut und die Strafe meiner Mutter war, dass ich nicht auf den Ball darf…“ Entsetzen war in den Gesichtern der beiden abzulesen und fast hätte ich gelacht. „Ist das dein Ernst“, fragte Rachel verblüfft und Lucy meinte gleich, ich würde sie verarschen.

„Es ist mein Ernst. Ich darf nicht gehen. Sorry“, meinte ich ehrlich zu ihnen und nachdem ich erneut sagen musste, dass meine Mutter sich sicherlich nicht umstimmen ließe, gingen die beiden wieder zu den Anderen.

Colin blickte mich mit unergründlichen Augen an und fragte: „War das jetzt eine Ausrede, weil du die beiden nicht magst?“ Während er sprach drehte er seine Basecap nach hinten und lehnte sich auf dem Tisch zu mir herüber. Ich schüttelte den Kopf und erklärte: „Ich hab Scheiße gebaut und das ist wirklich die Strafe dafür…“

Zack beugte sich zu mir und fragte verschwörerisch klingend: „Kannst du uns dann wenigstens Alkohol besorgen… für die Bohle.“ Ich grinste ihn an und nickte leicht, was allen ein breites Grinsen auf die Lippen zauberte.

„Versuch deine Mutter vielleicht doch noch weich zu kriegen“, schlug mein Teamkollege vor, der mir gerade Mathe erklärt hatte. Ich zuckte unschlüssig mit den Schultern und meinte, ich könne es ja noch mal versuchen. Alle, außer Eric, redeten auf mich ein, dass ich auf jeden Fall dabei sein musste. Warum genau verstand ich nicht, doch freute ich mich zu sehr, dass meine Freunde meine Anwesenheit schätzten.
 

Während der Pause verschwanden Eric und ich ohne viel Aufsehen zu erregen aus dem Gebäude und gingen schon vorab zum Baseballplatz. „Traurig wegen dem Ball“, fragte Eric leise und ich schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich“, erwiderte ich leise und grinste kurz. Amüsiert betrachtete mich Eric und sagte: „Zoey ist da ganz heiß drauf… Mir wäre das ja auch nicht so wichtig.“ Verstehend nickte ich leicht und grinste, während ich mich fragte, was an so einem komischen Abend so toll sein sollte. Wir schwiegen als wir die Umkleide betraten, doch als ich die Tür hinter uns verschlossen hatte und alleine mit ihm war, sah Eric mich auffordernd an. Ich seufzte schwer und begann mich umzuziehen, während ich schweren Herzens begann mit der Wahrheit herauszurücken: „ Eric, es ist gerade…echt scheiße. Dad ist ziemlich….brutal drauf.“

Ich beendete den Satz und schwieg, wusste nicht genau, wie ich weitersprechen sollte. Eric betrachtete mein Gesicht und schien schwer zu seufzten. „Schlägt er dich“, fragte er vorsichtig und nach langsamen ringen nickte ich und schaffte es nicht in die klaren Augen meines besten Freundes zu sehen. Laut ausatmend betrachtete Eric mich an und schien wohl ein wenig überfordert. Seine Augen wanderten durch die Umkleide und blickten ab und zu in mein Gesicht.

„Weiß er es… also, dein Liebster“, wollte er leise von mir wissen und schnell nickte ich. Ich setzte mich auf die Bank und ließ mein Shirt durch die Hände gleiten. Ich sah auf den grauen kalten Fliesenboden der Umkleide und dachte nach. „Will dein Lover deinen Dad nicht zur Sau machen“, fragte Eric ruhig und setzte sich neben mich. Ich nickte leicht und als ich zu ihm sah schlich ein kleines Grinsen über mein Gesicht. „Hat er schon“, erklärte ich leise. Obwohl wir alleine waren erhob ich die Stimme nicht, während ich berichtete, was Jack alles Zuhause getan hatte und weswegen er so reagiert hatte. Ich glaubte nicht, dass Eric alles verstand, doch er versuchte es und das war das, was zählte. Unschlüssig knetete er seine Hände und meinte leise, aber ernst: „Trotzdem soll dein Alter sowas nicht machen, da kann ich den Typen schon verstehen! Ich glaub nur nicht, dass ich gegen deinen Dad ankommen würde…. Was macht denn deine Mum?“

Durchamtend sah ich ebenfalls hinunter zu meinen Händen. Es war das eine, mein Geheimnis zu offenbaren, etwas gänzlich anderes meine Mutter zu verraten. Ich konnte es nur Verrat nennen, denn genau das war es für mich. Schon, dass ich Jack davon berichtet hatte war mir schwer gefallen. Sollte ich es nun auch noch Eric verraten?

„…. Ich glaube, sie hat Angst vor meinem Vater… und will es nicht so wirklich sehen, aber ich weiß es nicht genau…“, meinte ich leise und fand, dass dies die diplomatischste Antwort war und stellte erneut fest, dass ich sie in Schutz nahm. „Oh man… Echt Jazz, ist doch alles scheiße!“ Zustimmend nickte ich und wusste nichts zu sagen. Nach einem Moment dachte ich an Jacks Worte und musste tatsächlich kurz grinsen. Erklärend sagte ich zu Eric: „Jack meinte, ich soll meinen Vater schlagen. Also richtig schlagen und ihn dann fragen, ob er das toll findet…“ Eric lachte und meinte zustimmend: „Das wäre jedenfalls eine Idee… Das müsste dein Alter doch verstehen!“ Ich grinste leicht und nickte, sagte Eric jedoch nicht, dass ich genau davor irgendwie Angst hatte. Wie würde er darauf wohl reagieren? Sicher nicht mit Beifall. Also nickte ich leicht und zog mein T-Shirt über. „Ich weiß, warum du nichts sagst, Jazz. Ich könnte auch nicht einfach auf meinen Vater einschlagen… Wobei meiner mich auch nicht schlägt“, murmelte Eric leise und schnürte sich die Turnschuhe zu.

„Wenn es zu schlimm wird, kannst du kommen, dass ist klar, ne… vielleicht solltest du dir Hilfe suchen… schon mal an das Jugendamt gedacht“, fragte er leise und unschlüssig schien er über seine Antwort zu sein. Ich nickte leicht und meinte: „Eigentlich nicht… Ich will nicht, dass er mich auf die Straße setzt und in ein Heim oder so eine komische Wohngruppe will ich erst recht nicht…“

„Zieh doch zu deinem Nachbarn“, meinte Eric unschlüssig und ja, dies wäre mir nur recht, wenn ich ehrlich zu mir war.

„Jack hilft mir schon wo er nur kann. Außerdem würde da meine Mutter nicht mitspielen. Ich muss mir da selbst noch Gedanken machen… komm, lass uns lieber etwas Spielen. Jack will übrigens zu unserem nächsten Spiel kommen“, sagte ich und verließ mit Eric die Umkleide. Überrascht sah er mich an und grinste erfreut. „Wie cool! Dann sehe ich den auch endlich mal“, meinte Eric schmunzelnd. „Ich wollte sowieso, dass ihr euch mal trefft“, sagte ich grinsend und gespielt geschmeichelte blickte Eric zu mir.

Er grinste frech und meinte: „Oh… Soll ich ihn dann unter die Lupe nehmen und schauen, ob er auch wirklich gut genug für dich ist?“

Lachend sagte ich: „Das hat Jenny schon gemacht.“ Lachend betraten wir das Feld und als ich mich umsah, freute ich mich, dass ich endlich wieder spielen konnte. Die Sonne schien, es hatte mehrere Tage nicht geregnet. Perfekte Bedingungen zu spielen. Während wir auf den Rest des Teams warteten, schien Eric über etwas nachzudenken. Als ich ihn leicht grinsend fragend ansah, meinte er: „Was würdest du davon halten, wenn wir mal mit deinem Jack Zelten gehen?“ Überrascht sah ich Eric an und dachte über seinen Vorschlag nach. Ich grinste leicht und je länger ich über diesen Vorschlag nachdachte, desto mehr gefiel er mir. Ich grinste breit und nickte, während ich antwortete: „Klar, ich frag ihn. Von mir aus gerne!... Ich weiß nur nicht, ob meine Mum das zulässt, nachdem ich abgehauen bin…Ich denke, dass wird nichts werden“ Dass von Eric der Vorschlag kam freute mich umso mehr, es zeigte mir, dass er wirklich hinter mir stand. Auch, dass ihn mein Leben interessierte, gehörte Jack doch irgendwie nun dazu. Wir redeten darüber wann und wo wir Zelten könnten. Sicher nicht in nächster Zeit, doch sollten sich die Wogen geglättet haben, wollte ich meine Mutter fragen.

Während der Rest der Mannschat auf uns zukam, erhielt ich eine Nachricht von meiner Mutter. Sie wollte mich tatsächlich nach der Schule abholen. Fast schon starrte ich mein Handy perplex an. Wieso tat sie den sowas? Sollte ich mich darüber freuen?

Doch viel Zeit darüber nachzudenken hatte ich nicht, denn als Captain des Baseballteams hatte ich gegenüber meinem Team eine gewisse Verantwortung, welche ich in der letzten Woche mehr wie schleifen gelassen hatte. Doch während wir trainierten, kam ich nach und nach immer schneller in meine Form zurück und meine Laune steigerte sich ziemlich! Ich versuchte den Rest so anzuspornen, dass wir das nächste Spiel gewinnen! Wollte ich mich doch nicht vor Jack blamieren!

Da es ein sonniger Tag war, kamen ab und zu andere Mitschüler vorbei und schienen uns zu beobachten. Meistens Mädchen, die vermutlich den ein oder Anderem im Team „Süß“ fanden.
 

So kam es, dass ich nach dem Baseballtraining auf meine Mutter wartete. Ich hatte nicht geduscht und wartete draußen auf sie. Vermutlich hatte sie Angst ich würde sonst einfach zu Jack verschwinden. Eine berechtigte Sorge. Also wartete ich auf ihren Wagen.

Während ich wartete, sah ich wie Tobey auf mich zugelaufen kam und ich verdrehte innerlich die Augen. Ich hatte keine Lust auf ihn! Irgendwie wollten heute alle was von mir! Ich war doch nur eine Woche lang „krank“ gewesen.

„Jazz“, hörte ich seine Stimme und als er vor mir stand grinste er mich breit an. „Gehst du wirklich nicht zum Schülerball oder willst du nur nicht mit einem Mädchen gehen“, fragte er mich breit grinsend und blickte mich erwartungsvoll an. Ich seufzte gequält auf und sah in sein fröhliches Gesicht.

„Ist doch egal warum, aber ich darf nicht. Meine Mum hat es mir verboten. Ich kann eh nicht tanzen“, meinte ich und klang extra unfreundlich. Es war unfair, doch ich hatte gerade keine Lust zu reden. Doch dies schien ihn nicht zu belasten, denn übermütig meinte er: „Du kannst ja auch mit mir gehen!“ Ich drehte mich genervt von ihm weg und sah, wie andere meiner Teamkollegen auf uns zugingen. Ihr Taschen geschultert und gut gelaunt. „Werde ich nicht. Ich darf gar nicht hin. Jetzt verschwinde“, zischte ich ihm böse zu und verschränkte die Arme vor der Brust. Warum ging er nicht einfach?!

Doch statt zu gehen sah er mich weiterhin einfach nur an. Als Colin zu uns trat, sagte er mit gedehnter Stimme: „Man Jazz, musst du den immer anlocken? Versprühst du so einen Duft oder was?“ Von Tobey zu Colin blickend, ratterte es in meinem Kopf. Sollte ich dazwischen gehen oder nicht, wenn es weiterging?

„Lass gut sein, Colin“, meinte ich diplomatisch und legte meine Hand auf seine Schulter und wollte mit ihm und den Anderen in Richtung Bushaltestelle gehen. Doch auf einmal hörte ich Tobeys genervtes aufseufzten und böse funkelte er mich an. „Jetzt sollen sie es gut sein lassen, Jasper? Du hast doch nur Angst“, begann er mit fast schon quietschender Stimme und einige aus dem Team fingen an zu kichern, „sie sollen mich in Ruhe lassen. Ist ja sooo nett von dir, du toller Hecht! Das machst du trotzdem nur aus Angst, ich könnte jemanden dein kleines Geheimnis verraten! Du meinst doch immer, ihr alle aus eurem beschissenen Baseballteam seit sooo gute Freunde. Mal schauen, ob das stimmt!“ Mir wurde kalt und heiß zugleich und fast schon erschrocken blickte ich in sein wütendes Gesicht. Er sollte den Mund halten! Er sollte nicht weitersprechen! Doch leider kam ich nicht schnell genug an ihn heran. Ich war wie gelähmt. „Eurer toller Capitian ist schwul! Und ja, ich bin mir da sicher! Wir haben ja schließlich schon rumgemacht!“

Schweigen legte sich über uns und alle starrten mich und Tobey an. Rumgemacht?! Was laberte er für einen Scheiß, oder war das Wunschdenken? Ich konnte nicht anders, als ihn fassungslos anzustarren. Die Augen der Anderen hafteten an mir. Doch plötzlich hörte ich Erics Lachen hinter mir und als er neben mich trat, sah er Tobey bitter böse an und meinte: „Klar, als ob. Ja, ich hab auch schon mit ihm rumgemacht. Das haben wir alle. Vielleicht war das ein Tagtraum. So ne Behauptung solltest du schnell wieder zurücknehmen, sonst könnte es echt ungemütlich werden!“ Als ich mich gefangen hatte, wanderte mein Blick zu Eric, welcher Tobey immer noch böse anfunkelte.

„Steh endlich dazu, Jasper“, meinte Tobey direkt an mich gewandt und sah mir in die Augen. Was sollte ich jetzt machen? Ich versuchte meine Panik nicht nach außen sichtbar zu zeigen und dankbar war ich, dass Eric mir zur Seite stand. „Wozu soll ich bitte stehen. Das du komische Tagträume hast“, versuchte ich eisig zu sagen und zuckte mit den Schultern. Wieso tat er das? Abgesehen davon, dass es vollkommen unverschämt war, stand es ihm nicht zu! Es war meine Entscheidung wann ich mich vor anderen oute und nicht die Entscheidung von ihm, oder wen anders! Doch wütend war Tobeys Gesicht und ich wusste, ich hätte ihn vermutlich nicht die letzten Wochen so eisern ignorieren sollen. Denn scheinbar platze die angestaute Wut aus ihm heraus.

Colin trat neben mich und spuckte Tobey wütend entgegen: „Nimm das bloß zurück, Schwuchtel! Sonst kriegst du richtig Probleme mit uns, ist das klar? Sieht Jazz irgendwie schwuchtelig aus, so wie du?!“ Erschrocken blickte Tobey zu mir als Colin, welcher gut ein bis zwei Köpfe größer war als er, zu ihm kam. Doch obwohl ich ihn noch aufhalten wollte, reagierte mein Körper nicht auf mich. Er hatte übertrieben und wenn ich mich nun vor ihn stellen würde, würde ich mein Gesicht verlieren und das wollte ich nicht! Ich hatte genug andere Probleme, da brauchte ich nicht noch sowas!

Ich wollte nicht, dass sie Anderen es wussten. Ich war ohnehin schon Schulgespräch wegen diesem bekloppten Ball, da brauchte ich nicht auch noch solche Gerüchte aufkommen lassen. Doch Tobey war mutiger, als ich dachte, oder vielleicht auch dümmer, denn er ließ nicht locker: „Euer toller Captian ist schwul! Wir haben schließlich schon geknutscht!“ Wie viel er in das kleine Küsschen hineininterpretierte war schon erstaunlich, doch konnte ich dies hingegen nicht korrigieren. Was sollte ich auch sagen?! War nur ein kleiner Schmatzer?

„Klar, als ob. Selbst wenn Jazz schwul wäre, wärst du sicher nicht sein Typ“, meinte Eric eisern und nie war ich ihm dankbarer. Colin blickte fast schon angewidert zu Tobey und sah dann mich an.

„Jasper…wir sollen ihn ja eigentlich in Ruhe lassen, aber hey… Können wir ihm jetzt das Maul stopfen? Der nervt!“ Ich wusste, wenn ich nun ja sagen würde, würde ich Tobey den Anderen quasi vorwerfen. Doch wenn ich nun einen Rückzieher machen würde, würde es Fragen aufwerfen. Fragen die ich nicht beantworten konnte!

Es war ein innerer Kampf, welche moralische Instanz war größer? Der Selbstschutz, oder der Schutz eines Dritten? Ich schluckte schwer. Leicht war es nicht, diese Entscheidung zu treffen. Ich hatte das Gefühl ein Engel und ein Teufel säße auf meiner Schulter und beide flüsterten mir Sachen ins Ohr, welche beide richtig waren. Es war nicht richtig, Tobey war schwach und würde sich gegen keinen wehren können. Auf der anderen Seite, war er so sehr in meine Privatsphäre eingedrungen, dass mir eigentlich alles egal sein sollte. Wenn ich ihm half musste ich dazu stehen, ob ich wollte oder nicht. Als ich in die Gesichter der Anderen blickte erkannte ich, dass es hier anders war als in Arlington oder bei meiner Schwester. Hier würde keiner sagen, wie süß es sei, dass ich schwul war! Die meisten würden es nicht verstehen. Vielleicht, weil sie es abstoßend fanden, oder weil sie noch nicht reif genug waren.

Doch letztlich wollte ich einfach nicht mein Gesicht verlieren und so nickte ich. Mit fast schon freudigem Gesicht ging Colin auf Tobey zu, die Fäuste geballt. Zwei andere aus dem Team gingen mit und schnappten sich den quietschenden Jungen. Ich drehte mich etwas weg und hörte ihn schmerzvoll schreien. Ich hörte das dumpfe aufprallen der Fäuste. Gequält schrie Tobey auf und jammerte, sie sollen aufhören. Als ich meinen Blick zu ihnen wandte, sah ich, wie die zwei ihn festhielten und Colin auf ihn einschlug. Tobey blutete aus der Nase. Erschrocken riss ich die Augen auf, als ich ihn so sah. Ich war doch kein Unmensch! Ab und zu ein kleines Arschloch, doch nicht sowas! Nie hätte ich sowas von mir erwartet und war selbst erschrocken von mir. Als ich sah, wie Colin erneut zum Schlag ansetzt, rief ich laut und bestimmend: „Schluss jetzt! Es reicht. Ich denke er hat verstanden!“ Ich schaute in Tobeys verweintes und blutiges Gesicht und Mitleid überkam mich, als sich unsere Blicke begegneten.

Colin ließ die Faust sinken und grinste dreckig. „Vermutlich steht der doch darauf, so feste angepackt zu werden. Tun doch alle Schwuchteln“, meinte Colin dreckig lachend und am liebsten hätte ich ihm ins Gesicht geschlagen. Und mir selbst auch! „Rede keinen scheiß, Colin“, meinte ich finster und blickte Tobey an, „ihr solltet euch beeilen, der erste Bus ist schon weg. Ich warte auf meine Mum…“ Breit grinsend nickten die Anderen und alle gingen langsam zum Bus, nicht ohne Tobey noch Gemeinheiten an den Kopf zu werfen. Eric schwieg und blickte mich noch fragend an. Ich nickte ihm leicht zu und deutete ihm an, den Anderen zu folgen. Er hatte mir genug geholfen.

Als die Anderen weit genug weg waren, hockte ich mich vor Tobey und betroffen sah ich ihn an. Verzweifelt klang meine Stimme, als ich leise fragte: „Musste das sein, Tobey… Wieso hast du das gemacht?“ Mit verweinten Augen blickte er mich an und immer noch blutete er aus der Nase. Ich kramte in meiner Sporttasche nach meinem Handtuch und reichte es ihm schweigend.

Es schien, als wäre er unsicher, ob er das Handtuch annehmen sollte oder nicht. Letztlich nahm er es mir ab und drückte es gegen seine wohl scherzende Nase.

„Wieso stehst du nicht dazu“, murmelte er leise und strich sich durch die tränennassen Augen. Schwer seufzend entschied ich mich flüsternd und ehrlich zu antworten: „Weil ich noch nicht will, dass die Anderen wissen, dass ich schwul bin. Ich möchte entscheiden, wann ich es den Leuten sage Tobey… Ich bin… ehrlich beeindruckt wie offen du damit umgehst, aber ich kann das nicht.“ Es schien als beruhigten ihn meine Worte und auch, dass er sich ein wenig darüber freute, denn ein leichtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht.

„Meinst du das ernst…“, nuschelte er und drückte mein Handtuch an sein Gesicht, „dass du beeindruckt von mir bist…?“ Schwer seufzend setzte ich mich neben ihn auf dem Boden und betrachtete den schmalen Jungen. Ich nickte leicht und sagte ruhig: „Schon ein wenig, ja. Trotz all dieser Scheiße stehst du da einfach hinter, egal was die anderen sagen… Irgendwann werde ich das sicher auch so gut können, aber ich brauch dafür einfach mehr Zeit wie du, Tobey…“

Seine Augen blitzen kurz in meine Richtung und er nickte leicht und tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass er verstanden hatte, was ich ihm sagen wollte.

„Hast du einen Freund“, wollte Tobey nach einem Moment der Stille wissen und unschlüssig, ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte, blinzelte ich einige Male. Schwer ausatmend nickte ich leicht und sah, wie auch Tobey leicht nickte.

Leise nuschelnd meinte er: „Ich glaub du hast es nicht so ganz gemerkt, aber irgendwie steh ich auf dich...ein wenig.“ Ich schmunzelte leicht und schaffte es nicht den Sarkasmus aus meiner Stimme zu verbannen, als ich erwiderte: „Echt? Wäre mir nicht aufgefallen…“ Ich sah wie Tobey grinste und als ich noch was sagen wollte, hörte und sah ich das Auto meiner Mutter.

Von dem Auto zu Tobey blickend meinte ich: „Meine Mum ist da… ich muss eigentlich los… Sollen wir dich irgendwo vielleicht absetzten?“ Gemeinsam erhoben wir uns und unschlüssig wippte Tobey von einem Bein zum Anderen. „Wenn es deine Mum nicht stört…“, sagte er leise und gemeinsam gingen wir zu dem Auto meiner Mutter.

Entsetzt sah sie aus, als ich mit dem blutverschmierten Tobey zu ihr ging. Besorgt stieg sie aus und fragte gleich: „Was ist passiert?“ Schnell erklärte ich, dass ihm ein Baseball hart im Gesicht erwischt hatte. Tobey schwieg bei meiner Lüge und nickte sie nur ab. „Können wir ihn nach Hause fahren? So sollte er sich nicht in den Bus setzten…“ Zustimmend nickte meine Mutter und fragte Tobey gleich wo er den wohne.

Während Tobey meiner Mutter die Adresse mitteilte, beobachtete ich sie. Sie wirkte so normal, als sei nichts geschehen in den letzten Monaten. Doch ich wusste, dass es nur noch Schein war. Schweigend saß ich im Auto und ließ mir die Geschehnisse von eben noch einmal durch den Kopf gehen. Nie hätte ich sowas von mir erwartet! Das ich wirklich zuließ, wie jemand anderes in meinem Namen verletzt wurde! Ich wollte nicht so ein Arschloch sein! Nachdem wir Tobey nach Hause gefahren hatten, wollte ich am liebsten zu Jack um mit ihm darüber zu sprechen, doch noch während ich darüber nachdenken konnte, verbot mir meine Mutter es.

„Denk nicht mal daran zu diesem komischen Nachbarn zu gehen“, meinte sie und versuchte tadelnd zu klingen. Doch immer mehr ließ es mich kalt, was sie sagte. Ich zuckte mit den Schultern und blickte ihr fast schon trotzig in die Augen. Sie bemerkte meinen Blick und schien tatsächlich kurz verunsichert. Es machte mich fast schon sprachlos, dass sie einem fremden Jungen mehr Zuwendung zeigen konnte als mir! Langsam aber sicher verstand ich Jacks Haltung meiner Mutter gegenüber. Es sollte nicht heißen, dass ich sie nicht liebe, dennoch war ich enttäuscht von ihrem Verhalten. Auch meine Mutter schien stur zu bleiben, denn die Arme verschränkend sagte sie streng klingend: „Der tut dir nicht gut! Du wirst viel zu frech, junger Mann!“

Ich schnaubte und stieg die Treppe langsam hinauf und sagte: „Warum? Weil ich mal mache was ich will? Ist dir doch sonst auch egal.“

„Hör auf so frech zu reden, Jasper Hale“, meinte sie streng, doch tatsächlich beeindruckte es mich nicht. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und fragte sie: „Wieso hast du nicht gefragt, weswegen ich eigentlich gegangen bin? Interessiert es dich nicht?“

Schwer ausatmend sah mich Mutter an und meinte schnell: „Ich weiß, dass du derzeit mit deinem Vater Probleme hast. Die haben wir beide. Wir müssen nur das Beste machen… Dein Vater ist kein Monster und ich will nicht, dass du sowas in der Nachbarschaft erzählst!“ Perplex sah ich sie an. Ging es denn jetzt nicht schon wieder nur um sie? War sie wirklich so sauer, dass ich mich jemandem anvertraut hatte? Es schien fast so… „Warum ist er kein Monster“, fragte ich nüchtern und stellte just in dem Moment fest, dass Jack wieder mal mein Verhalten verändert hatte. Ich regte mich nicht so sehr auf, versuchte es tatsächlich nüchtern und distanziert zu betrachten.

Verwirrt durch meine Frage blickte Mutter mich einen Augenblick stumm an. Sie kannte solch ein Verhalten von mir nicht. Wir sahen einander stumm an und wütend verschränkte ich die Arme vor der Burst. „Dein Vater ist kein Monster! Hör auf, sowas herumzuerzählen, Jasper. Das hat mich enttäuscht“, sagte sie und versuchte stur zu schauen. Fassungslos sah ich sie an. Ich schüttelte abweisend den Kopf und ging weiter die Treppe hinauf, welche in der Stille laut quietschte. „Du gehst trotzdem nicht zu diesen Menschen. Ich soll dich schützen, hat er gemeint, dann fange ich jetzt damit an!“ Nüchtern betrachtete ich Mutter und schüttelte nur den Kopf. Solch ein Verhalten hätte ich ihr nicht zugetraut! Doch wollte ich nicht noch mehr Streit provozieren und so nickt ich wiederstrebend. Es schien keinen Sinn zu haben mit ihr zu sprechen.

Genervt schrieb ich Jack eine SMS, dass ich heute vermutlich nicht zu ihm kommen könnte. Schnell schrieb er einfach nur ein okay zurück…

Ich schmunzelte, als ich seine Nachricht sah, selbst per SMS war er kein Mensch der vielen Worte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Pitchermaus
2016-11-19T19:33:51+00:00 19.11.2016 20:33
Uhi, es geht ja schon weiter. So schnell habe ich mit einem neuen Kapitel gar nicht gerechnet.
Also Eric ist echt ein toller Freund. Da hat Jazz wirklich Glück gehabt. Er scheint auch nicht ganz so "kindlich" in seinem Verhalten zu sein, wie es bei Jaspers anderen Schulkollegen der Fall ist.
Dass Tobey noch irgendwie Ärger macht habe ich mir schon gedacht, auch wenn ich für Jazz gehofft hatte, dass er es nicht tut. Es ist zwar schön, dass er sich eingestehen konnte, dass er auf Jazz steht (das hat er zuvor ja geleugnet), aber ihn deshalb gleich outen zu wollen geht gar nicht. Da kann ich mich chaos-kao und Lannichu nur anschließen. Ich frage mich da wirklich, was in seinem Kopf vorgeht. Es ist doch irgendwie vorauszusehen, dass die Anderen es nicht gerade gut auffassen würden, wenn Jazz sich dazu bekennen würde schwul zu sein. Dass würde diesem vermutlich genauso viele Probleme einbringen wie Tobey. Und wenn er Jazz wirklich mag, sollte er sich das eigentlich nicht wünschen bzw. vorsichtiger sein. Gerade weil er weiß, wie schlimm ihre Mitschüler sein können. Außerdem hat er ja duchaus davon profitiert, dass Jazz auf seiner Seite ist. Da hätte er es sich zweimal überlegen müssen, ob er diesen an den Pranger stellen will. Man merkt, dass ihm noch einiges an Reife fehlt. Dass Jazz über Tobey Offenbarung nicht glücklich sein wird war klar. Auch, dass er versucht das zu leugnen. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass er es zulässt bzw. sogar noch das endgültige Okay dazu gibt, dass seine Teamkameraden Tobey verprügeln. Dieses Verhalten bzw. diese Art zu Handeln finde ich für Jazz ganz untypisch. Sie zeigt aber auch, dass er noch lange nicht erwachsen ist. Natürlich hat er momentan viel um die Ohren, die Situation bei ihm zu Hause ist nicht leicht und das Wissen, von den eigenen Freunden geächtet und evtl auch verprügelt zu werden ist nicht schön, aber das ist noch kein Grund, gegen seine eigenen Prinzipien zu verstoßen. Mich würde interessieren, was Jack dazu sagen würde. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass er das gut geheißen hätte. Zumal Jazz nur verbal angegriffen wurde und nicht körperlich und Tobey sowieso chancenlos unterlegen ist.
Jaspers Mutter hat dann den Vogel abgeschossen. Ich mag sie nicht. Auch, wenn Jack keine eigenen Erfahrungen bezüglich Familie und den Verhaltensweisen in Familien hat (zumal die ja auch bei jeder Familie anders sein können), hat er durchaus recht damit, dass Jazz Mutter sich inakzeptabel verhält und ihre Handlungen nur auf ihre eigenen Interessen zugeschnitten sind. Indem sie die Augen davor verschließt, was ihr Mann macht und nicht wahrnimmt (und es vielleicht auch nicht will), was das mit ihrem Sohn macht, macht sie diesen auch zum Opfer, weil sie damit zum Täter wird. Jazz sollt mit Jack reden, seine Sachen packen und zu diesem ziehen. Was will seine Mutter dagegen auch machen? Groß mit der Nachbarschaft kann sie darüber ja nicht reden, wie würden sie denn dann darstehen? Zum Jugendamt oder irgendeiner anderen Behörde kann sie auch nicht, da dann auch ihr Versagen ans Licht käme (und ich würde mal behaupten, dass sie ganz Tief in sich weiß, dass ihr Verhalten falsch ist). Zumal ihr Mann das sicher auch nicht wollen würde. Und ich bezweifle, dass sie soeinfach zu Jack gehen würde. Dass sie Angst vor ihm hat, hat sie oft genug geäußert und Jazz Vater hat gegen Jack ja auch keine Chance. Also eigentlich sind alle Karten auf Jazz Seite. Und er nimmt ja auch immer mehr eine distanzierte Haltung gegenüber seinen Eltern ein. Auch wenn so ein Schritt für ihn wohl verständlicherweise nie ganz leicht wäre. Jack würde sicher ja sagen :). Wobei wir dann wieder bei eventuellen Abhängigkeiten seitens Jazz in Bezug auf Jack wären. Naja, mal sehen wie du dir das vorgestellt hast. Das bringt mich aber dazu, dass ich Jacks Verhalten am Ende doch ein bisschen merkwürdig finde. Klar er ist der eher schweigsamme und kurzangebundene Typ, aber dass er Jasper nicht einmal fragt, wie es diesem geht und wie die Schule war etc. fand ich schon ein bisschen merkwürdig. Gerade weil er Jazz Eltern nicht traut. Bin auf jeden Fall gespannt, wie die Dinge sich nun entwickeln.
Von:  Lannichu
2016-11-18T18:01:50+00:00 18.11.2016 19:01
1.Tobey, was geht schief bei dem ?
2.Jazz, Gewalt ist zwar keine Lösung aber an meiner Schule ein guter Anfang
3.Mum von Jazz, meine Güte lass es doch einfach


An meiner Schule gehört schlägerein zum Alltag wenn man nicht "stark" ist wird man Fertig gemacht aber wenn jemand Schwul/lesbisch wäre , würde es niemanden Stören.....so verwirrend

Hab mich sehr gefreut weiter lesen zu können Lg Lanni^-^
Antwort von:  Strichi
19.11.2016 11:59
Hallo!
Danke für den Kommentat aber man auf was für einer Schule bist du Oo xD
so schlimm war es zu meiner Schulzeit noch nicht. Dafür wurden tatsächlich bei uns Homosexuelle beäugt...
was auch daher kam, da wir aus einem kleineren Kaff kamen.

Hat mich jedenfalls gefreut zu lesen. vielleicht lesen wir uns ja ;)
Schönen Samstag
Von:  chaos-kao
2016-11-18T16:28:45+00:00 18.11.2016 17:28
Tobey ist ein Depp. Hoffentlich macht er so einen Unsinn nicht noch einmal. Dass Jazz die Schlägerei allerdings zugelassen hat, ist auch nicht okay. Wenigstens hat er sie gestoppt bevor es noch schlimmer wurde. Und Jazz's Mutter würde ich gerne schlagen. Das ist eine ziemlich selbstgerechte, falsche Schlange.
Antwort von:  Strichi
18.11.2016 17:52
Haha ich stimme dir zu allem zu ;)
Aber ein Charakter der "perfekt" ist wäre schon äußerst langweilig, also darf Jazzy auch seine Verfehlungen haben.
Danke für den Kommi schönen Abend noch ;)


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