Verborgen in Stille von Strichi ================================================================================ Kapitel 36: Die Ruhe vor dem Sturm ---------------------------------- Die Idee Jennys einen Salat als Abendessen zu zaubern, konnte ich ihr nicht austreiben. Trotz meines Protestes ließ sie sich nicht umstimmen. Zufrieden stellte Jenny die Schüssel mit dem bunten Salat auf den Tisch, als Jack mit Didi an der Tür klingelte. Während Jenny die beiden hineinließ stellte ich die Gläser auf den Tisch. Verzweifelt suchte ich im Kühlschrank nach Cola, Limonade oder ähnlichem. Ich suchte, doch nichts dergleichen fand ich. Wieso musste Jenny sich der gesunden Küche verschrieben haben, dachte ich genervt und nahm Wasser aus dem Kühlschrank. Das eine ohne und das andere mit Kohlensäure, juhu… Ich hörte, wie Jack die Wohnung betrat und Jenny begrüßte. Wir hatten ihm gesagt, dass wir Essen machen wollten, während er mit dem Welpen draußen war. So kam es, dass er fragte: „Was gibt es denn zu essen?“ Mit den Wasserflaschen im Arm kam ich zum Küchentisch, während Jenny fröhlich erklärte: „Wir haben Salat gemacht.“ Sie deutete fröhlich und gut gelaunt auf die bunte Schüssel, während Jack sich gerade an den Tisch setzte. Stirnrunzelnd betrachtete er die Schüssel und sein Blick suchte den Meinen. Als ob ich was dazu konnte, dass Jenny sich der ausgewogenen, gesunden Ernährung verschrieben hatte. Oder sich dazu entschlossen hatte Ernährungsberaterin zu werden! Jack wusste, dass Salat nun auch nicht meine Leibspeise war. Ich zuckte mit den Schultern und unschlüssig fragte er: „Und was gibt es dazu? Salat ist doch nur ne Beilage“ Jenny rümpfte die Nase und setzte sich ebenfalls zu uns an den Tisch, an welchen ich mich wenige Augenblicke zuvor gesetzt hatte. „Salat macht satt, aber ich dachte wer will kann sich da noch Tunfisch drüber tun“, sagte sie und deutete auf eine einzelne Dose, welche verlassen neben dem Salat stand. Jack´s und mein Blick hingen an der Dose und trocken meinte Jack: „Ein Döschen Tunfisch? Nur für einen von uns, oder“ „Die Dose ist für alle“, raunte Jenny erbost und funkelte Jack an. „Da hatte ich ja bei meinem Überlebenstraining mehr zu essen. Im Ernst… Ich esse allein schon mehr als eine Dose. Wir sind Männer. Wir brauchen Fleisch“, meinte er und ich erkannte seine sarkastische Ader und hoffte, Jenny würde sie verstehen. Sie wollte ihm doch eine Chance geben. „Ich dachte beim Überlebenstraining isst man Insekten und so einen Kram“, meinte ich grinsend, tat mir von Jennys Salat auf den Teller und wünschte, er würde sich in eine Pizza verwandeln. Jack nickte und schaute auf meinen Teller. „Ja, war also mehr Fleisch dran als hier“, scherzte er mit seinem trockenen Humor und ich musste unweigerlich grinsen. Wieder zischte Jenny sauer auf und meinte: „Davon wird man satt und das ist reichhaltig! Da ist ja nicht nur Gemüse drinnen, auch Käse und da kommt doch Dressing drüber!“ Ich grinste Jenny an und erklärte schnell: „Jenny, Jack verarscht dich nur… Er ärgert dich… das ist eben seine Art von Humor.“ Ich grinste sie freundlich an und sah, wie sie durchatmete, bevor sie zu Jack blickte. „Ja“, erklärte Jack immer noch ruhig und verzog keine Miene, „nur die Sache mit dem Tunfisch war wirklich ernst gemeint. Besorgt euch eine eigene Dose.“ Ich lachte auf und beobachtete, wie Jack sich tatsächlich die gesamte Dose des Tunfisches auf den Teller schaufelte. Man könnte meinen, dass es mehr Tunfisch als Salat war. Nachdem Jenny einige Augenblicke verwirrt auf Jacks Teller gestarrt hatte, stand sie kommentarlos auf und holte eine zweite Dose aus dem Schrank. Wir aßen und immer noch grinste ich leicht über Jacks trockene Sprüche. Während Jack im Salat stocherte blickte, er wieder zu meiner Schwester. Ihre Blicke begegneten sich und fast schon zickig fragte sie: „Was ist, willst du dich weiter beschweren?“ Jack blickte zu seinem Salat und schüttelte leicht den Kopf. Er schien bester Laune zu sein, denn sonst würde er nur schweigend am Tisch sitzen. Kurz grinste er, bevor er mit seiner trockenen Art fragte: „Kochst du immer so?“ Jenny nickte leicht und erstaunt war ich, als Jack weitersprach: „Hast du schon mal so für deinen Freund gekocht?“ Als Jenny erneut nickte zog Jack die Augenbrauen hinauf und ich konnte nicht anders als breit zu grinsen, was liebte ich genau diese Art an ihm. „Wenn der jetzt immer noch da ist, ist es wirklich Liebe.“ Ich lachte und als ich Jennys entrüsteten Gesichtsausdruck sah, lachte ich noch mehr. So frech und offen kannte ich Jack eigentlich nur bei mir. Auch er schien sich hier wohl zu fühlen, denn sonst würde er nicht so sein, wie er gerade war. „Er mag mein Essen“, verteidigte sich Jenny und schürzte die Lippen, doch auch sie grinste kurz. Als sich Jennys und mein Blick trafen, konnte ich nicht anders als über die Situation zu lachen. Auch wenn Jenny sich eingestehen musste, dass sie mit dem Salat danebengegriffen hatte wusste ich, dass sie nichts anderes auftischen würde. Dafür war sie zu stur! Auch Jack stimmte tatsächlich kurz in mein Lachen ein. Mit einer aufgespießten Tomate deutete Jack auf meine Schwester und fragte sie mit seiner trockenen neutralen Art, in welcher er so viel versteckte: „Ja, aber wird der auch satt? Ist das so ein Strich in der Landschaft?“ Doch dieses Mal war ich es, der für meine Schwester sprach. Erinnerte ich mich doch an den Mann mit den dunkelblonden Haaren, den ich auf Jennys Laptop gesehen hatte: „Nein, ist er nicht. Er ist Soldat, so wie du.“ Jack nickte mir zu und schaufelte den Salat in sich hinein. „Ja, Jazz hat recht“, meinte Jenny und auch sie aß, wenn auch eleganter wie Jack: „Er ist Sniper bei der Army.“ Jack nickte und fragte gleich: „Wie heißt der, vielleicht kenn ich den ja.“ „Clay Kenton“, antwortete Jenny und ich konnte sehen, wie sich ihre Lippen zu einem liebevollen Lächeln verzogen. „Sagt mir nichts“, raunte Jack und aß den letzten Rest seines Salates auf. „Man kann ja nicht alle kennen“, meinte Jenny und ich sah, wie sie Jack freundlich anlächelte. Irgendwie freute es mich zu sehen, dass die Beiden miteinander auskamen und dass Jenny Jacks trockene Art nicht persönlich nahm. Jack nickte zustimmend, schwieg jedoch. Vermutlich wollte er das Thema Army schlichtweg vermeiden wenn wir hier waren. Nach dem Essen erinnerte mich Jenny daran, dass ich unsere Mutter anrufen sollte und es nicht länger vor mir herschieben kann. Schwer seufzend nahm ich das Telefon zur Hand und wählte langsam ihre Nummer. Jenny hatte sich währenddessen in die Küche verzogen und auch Jack war verschwunden, vermutlich ins Badezimmer. Ich hatte immer noch keine Lust mit meinen Eltern zu sprechen. Es dauert nicht lange, bis meine Mutter abnahm und ich hörte ihre besorgte Stimme: „Jenny? Hast du was von Jasper gehört?“ Es war wie ein Stich mitten ins Herz, als ich die so besorgt klingende Stimme meiner Mum hörte und das schlechte Gewissen war wie ein kräftiger Schlag in den Magen wieder da. Fast wäre mir schlecht geworden. Erinnerungen prasselten auf mich ein, wie ich meiner Mutter helfen wollte und sie sich von mir abwandte. Ich musste mich sammeln, ehe ich tatsächlich sprechen konnte. „Mum“, begann ich zögerlich zu murmeln, „ich bin es, Jasper.“ Ich hörte wie sie erschrocken keuchte und leise schluchzte. „Mir geht es gut… Übermorgen bin ich wieder Zuhause. Dann kannst du…so viel meckern wie du willst.“ Wieder schwieg meine Mutter, doch nachdem sie sich wieder gesammelt hatte, fragte sie leise: „Warum bist du einfach gegangen Jazzy?“ Sollte ich ihr die Wahrheit sagen? Wollte ich ihr so wehtun? Machte man sowas überhaupt über Telefon? Was würde mich dann Zuhause erwarten? Ich atmete schwer durch und entschied mich ausweichend zu antworten: „Ist einfach alles gerade schwierig Mum, dass weißt du. Und da brauchte ich einfach mal den Abstand…“ Meine Mutter seufzte schwer und ich hörte ein rascheln am Telefon, vermutlich weinte sie, wieder mal… Wie so häufig in den letzten Monaten. „Bist du in Ordnung Schatz“, fragte sie leise und fürsorglich. „Ja“, hauchte ich zurück, „Wein bitte nicht Mum, es wird wieder gut. Ich komm wieder nach Hause. Keine Sorge“ Ich hasste es wenn sie weinte! Wieder war dort dieses unangenehme Gefühl der Machtlosigkeit und dazu dieses Schuldgefühl, war ich doch Schuld an ihren Tränen! „Ich hatte so Angst“, keuchte sie leise und erneut versuchte ich sie zu trösten, zu beruhigen. Jack, der hinter mich getreten war, bemerkte ich nicht. Ich redete sanft und aufbauend auf sie ein. Das alles gut werden würde und das ich für sie da bin. Ich versprach ihr sie nicht wieder allein zu lassen und erst, nachdem sie aufgehört hatte zu weinen, legte ich auf. Wie viel Zeit vergangen war wusste ich nicht. Beklommen starrte ich das Telefon an, unsicher, ob ich ihr zu sehr wehgetan hatte. Ich verlor mich fast in meinen düsteren Gedanken. Erst Jacks fast schon genervtes Schnauben brachte mich zurück in die Realität. Ich sah, wie er mich fast schon verärgert anblickte. Stirnrunzelnd betrachtete ich ihn und fragte: „Was hast du?“ Er schüttelte den Kopf und wollte gehen. Nach seinen Arm greifend hielt ich ihn auf. Ich schaute mich um und sah, dass Jenny immer noch in der Küche beschäftigt war und die Spülmaschine einräumte. Nebenbei schien sie immer wieder mit ihrem Handy beschäftigt zu sein und so wie sie lächelte, konnte ich mir denken, dass sie mit ihrem Freund schrieb. „Was hast du“, fragte ich leiser, doch mit mehr Nachdruck in meiner Stimme. Ich sah, wie Jack mit sich rang, doch noch bevor er was sagten konnte, meinte ich: „Ich hab sie doch nur getröstet. Sie hatte Angst um mich…“ Jack blickte mich neutral an, wollte wieder eine seiner Masken aufsetzten, doch ich durchschaute ihn. Ich hatte das Gefühl, dass ich bald alle seine Masken kannte und sie alle durchschaute. „Sag mir doch einfach was du meinst“, fuhr ich ihn genervt an, „meinst du ich soll sie nicht trösten, oder was?“ „Nein“, war Jacks fast schon grantig klingende Antwort. Ich starrte ihn perplex an und blinzelte einige Male verwirrt, ehe ich nach dem 'wieso' fragte. „Ich bin mal duschen“, rief uns Jenny zu und ich fuhr fast erschrocken zusammen. Ich blickte ihr nach und merkte, dass Jack erneut von mir getreten war. Ich ging ihm nach und forderte ihn energisch auf: „Jetzt sag schon, was habe ich deiner Meinung nach falsch gemacht?“ Jack setzte sich auf Jennys Couch. Sein eisig blaues Auge traf auf mein Braunes und während wir uns so anstarrten, fing Jack an sich zu erklären: „Du bist ihr Kind. Sollte sie dich nicht ausfragen, warum du einfach abhaust? Sollte sie dich nicht trösten und versuchen zu erfahren, was dich belastet? Eine Mutter sollte sich nicht von ihrem eigenen Kind trösten lassen. Sich auch nicht hinter dir verstecken. Sie weiß, was sie bei dir sagen muss, damit du alles machst. Wie sie vor dir reagieren muss. Sie ist nicht so schwach wie du glaubst. Sie sieht sich einfach gerne in der Rolle des Opfers. Und zum Opfer macht sie sich einfach selbst!“ Seine Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht. Wie redete er über meine Mutter?! Sich selbst zum Opfer machen, sowas hatte ich noch nie gehört! Doch so entrüstet ich auch war, dachte ich doch genau über Jacks Worte nach. So hatte ich das noch nie betrachtete und langsam ließ ich mich neben ihm auf der Couch nieder. Ich starrte auf den Teppich zu unseren Füßen und sah ihn doch nicht. Doch ich schüttelte zögerlich den Kopf und meinte verteidigend: „Sie ist nicht so stark wie ich…“ Doch Jack ließ diese Worte nicht zu, sondern konterte gleich: „Sie ist stärker als du glaubst! Und sollte eine Mutter nicht alles tun, um ihr Kind zu schützen? Wieso ist sie nicht gleich mit dir weggegangen, als dein Vater dich geschlagen hat? Wieso rennst du von Zuhause weg, weil du es nicht mehr erträgst und dann tröstest du sie? Solltest du nicht in solchen Momenten das wichtigste in ihrem Leben sein?“ „Ich bin kein kleines Kind mehr“, verteidigte ich sie weiterhin und lauter wurde meine Stimme. So sauer ich auch auf sie war, so war sie doch meine Mutter. Ich war selbstbewusst, kräftig natürlich konnte ich mich wehren. Doch der kleine gemeine ehrliche Teil in meinem Inneren stellte mir die Frage, weswegen ich mich dann nicht gegen Dad verteidigen konnte… Unbeeindruckt blickte Jack mich an und erwiderte: „Aber immer noch ihr Kind, egal wie alt. Jasper, lass dich nicht von deiner Mutter um den Finger wickeln! Sag ihr, dass du sie brauchst!“ „Sie ist doch eigentlich für mich da“, meinte ich und wusste schon, als ich sie verteidigte, dass ich nicht Recht hatte. Unsere Blicke begegneten sich und als Jack sprach, klang seine Stimme versöhnlicher als vorher: „Du glaubst dir ja nicht mal selbst, Jazz. Das sehe ich dir an.“ Wir sahen einander stumm an. Ich erkannte, dass er Recht hatte, doch wollte ich es mir nicht eingestehen. Auch wenn ich sauer auf meine Mutter war, so war sie doch meine Mum. Aber eigentlich hätte ich sie in den letzten Monaten mehr gebraucht als je zuvor und sie war nicht an meiner Seite gewesen. Doch ich wollte Jack einfach nicht Recht geben! Der Gedanke, dass meine Mutter mich bewusst oder unbewusst manipulierte, konnte ich mir nicht eingestehen! Schließlich hatte sie ja gefragt, wie es mir ginge… „Ich habe nicht viel Ahnung von Familie“, meinte Jack ruhig und ich spürte, wie er einen Arm um mich legte und mich zu sich zog, „doch so sollte es nicht sein.“ Ich nickte leicht und lehnte mich an ihn. Ich griff nach seiner Hand und drückte sie, hatte ich doch das Gefühl etwas in mir zerbrach. Ich hatte schon öfter gemerkt, dass die Wahrheit schmerzte, doch war ich Jack für diese Ehrlichkeit sehr dankbar. Ich drückte meinen Kopf an seine Schulter. Ich konnte es nicht aussprechen, doch der kleine ehrliche Teil in meinem Kopf stimmte Jack in allem zu. Wieder mal hasste ich diesen Teil meines Inneren, doch ich konnte es einfach nicht gänzlich leugnen, dass meine Mutter öfter für mich da sein sollte als sie es tatsächlich tat. Schweigend saßen wir nebeneinander und ich genoss die Stille um uns nicht, denn sie sorgte dafür, dass ich zu viel nachdachte. Jack streichelte meine Schulter und wir hingen beide unseren Gedanken nach, doch wollte ich das nicht! Ich hörte im Badezimmer das Wasser in der Dusche, spürte die Wärme, welche von Jack ausging und lehnte mich an ihn. Ich lauschte seinem kräftigen, ruhigen Herzschlag und leise flüsterte ich: „Du scheinst dich hier ziemlich wohl zu fühlen… Du magst Jenny, habe ich recht?“ Ich wollte nicht an Mum denken und so wollte ich das Gespräch weglenken von ihr und den Problemen Zuhause. Wieder war vergessen und ablenken ein Ventil, doch wie lange konnte es das noch sein? Ich spürte, wie Jack kurz nickte und zu seiner nonverbalen Geste hinzufügte: „Ja, sie ist ehrlich besorgt um dich und scheint nicht wie deine Eltern zu sein. Außerdem fühlst du dich hier auch wohl.“ Ich nickte leicht und kuschelte mich an ihn, ließ die Schultern hängen. Genoss es zu sehr, mich einfach nicht zurückhalten zu müssen und auch Jack legte zufrieden seine Arme um mich. Ich fing an, an seinem Hals zu knabbern. Ich wusste, wie sehr er diese Stelle mochte, wie verrückt es ihn machen konnte und mich lenkte es auch ab! Sein Griff um meinen Körper verstärkte sich und ich spürte, wie Jack sich entspannte. Also machte ich einfach weiter, knabberte an seinem Hals und klaute mir einfach frech einen Kuss von ihm. Erst das Geräusch einer Kamera holte uns beide in die Gegenwart zurück. Wir drehten den Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch stammte und ich sah Jenny mit ihrem Handy in der Hand. Sie strahlte uns freundlich an und meinte: „Sieht irgendwie total süß aus. So frisch verliebt“ Ich konnte nicht anders und grinste fast schon dümmlich zurück. Sie setzte sich ans andere Ende der Couch und fragte uns: „Sollen wir einen Film schauen? Brokeback Mountain vielleicht?“ Genervt verdrehte ich die Augen. War ja klar, dass so etwas von ihr kommen musste. „Kenn ich nicht“, meinte Jack und blickte zu Jenny, während er mir weiterhin über den Rücken streichelte. „Das wird euch gefallen“, meinte sie fröhlich grinsend. „Da geht es um zwei schwule Cowboys“, erklärte ich Jack und setzte mich ein wenig auf, ohne jedoch zu weit von ihm wegzurutschen. „Aha“, meinte Jack gedehnt, „okay…. Fliegt da was in die Luft oder wird da jemand erschossen? Sieht man, wie die es machen? Irgendwas Interessantes?“ Jenny schüttelte leicht den Kopf und Jack und ich meinten beide gleichzeitig: „Der Film klingt langweilig!“ Genervt seufzte Jenny und beschwerte sich meckernd: „Kann nicht wenigstens einer von euch ein wenig süß sein?“ Ich grinste als ich sah, wie meine Schwester genervt war und es doch nicht ernst meinte. Ich grinste und erklärte: „Sorry Jenny, aber ich steh auf Kerle, nicht auf Jungs oder na ja… diese kleinen komischen Klischeeschwulen.“ „Ja ja“, meinte sie und grinste mich an, „aber die Klischeeschwulen sind süß. “ Ich zuckte mit den Schultern und dachte darüber nach. Doch gerade schaffte ich es nicht mir eine andere Beziehung als die mit Jack vorzustellen. „Außerdem“, hörte ich erneut Jennys Stimme: „ ist Brokeback Mountain gar nicht so klischeehaft. Die beiden haben für ihre Umwelt ein Scheinleben mit Familie. Und ab und zu treffen sie sich auf diesem Berg und lassen ihren Gefühlen freien Lauf.“ Sie sah Jack an, als sie den Film erklärte. Dieser zuckte jedoch nur gleichgültig mit den Schultern. Ihm schien die kurze Zusammenfassung schon zu langweilig zu sein. Genervt legte Jenny einen Actionfilm rein, während sie etwas von „Typisch Mann“ murmelte und nahm tatsächlich Didi auf den Schoß, als er bei ihr betteln kam. Jack legte sich auf die Couch und zog mich zwischen seine Beine. Er streichelte meinen Bauch und auch ich blickte zum Fernseher. Nachdem Jenny noch ein zwei Bilder von uns Beiden gemacht hatte, konzentrierte sie sich auch auf den Film. Jedes Mal, wenn Jenny ein Bild machte, drückte Jack bewusst oder unbewusst sein Gesicht in meine Halskuhle, was mich zum Grinsen brachte und dafür sorgte, dass Jacks Gesicht nicht zu erkennen war. Ich war mir sicher, dass er es extra machte… Der Film war wie jeder andere Actionfilm. Ohne Sinn und Verstand, fing der Held an Leute zu erschießen, die seine Freundin bedrohten. Ich merkte, dass es Jack zu langweilig wurde, denn seine Hand wanderte unter mein T-Shirt und begann über meinen Bauch zu streicheln. Ich genoss es und entspannte mich, doch als er auf einmal anfing zu kratzen, zuckte ich zusammen und sah zu ihm nach oben. Unschuldig wirkte sein Blick, als sein Auge meine Beiden traf, doch das leichte grinsen auf seinen schmalen Lippen verriet ihn. Wortlos nahm ich seine Hand und zog sie unter meinen Shirt weg, sowas konnte er doch nicht machen, wenn ich bei meiner Schwester auf der Couch sitze?! Als ich die Hand wieder los ließ wanderte sie, wie automatisch, wieder unter mein T-Shirt und kratzte weiter, bevor sie mich sanft streichelte. Ich zog scharf die Luft ein und wollte erneut die Hand unter meinem Oberteil wegziehen. Doch gegen Jacks Kraft hatte ich nicht viel auszusetzen. Er drückte mich näher zu sich und ich spürte seinen Atem an meinem Ohr, was mich erschaudern ließ. „Vergiss es“, raunte er leise und biss in mein Ohrläppchen. Eiskalte Schauer jagten mir den Rücken herunter. Wieder kratze er mich und erneut versuchte ich keinen Laut von mir zu geben. „Was treibt ihr da“, hörte ich Jenny entsetzt sagen. „Kuscheln“, nuschelte Jack und blickte zu ihr herüber, als hätte er nur diese unschuldigen Gedanken im Kopf gehabt. Stirnrunzelnd betrachtete Jenny uns beide, ehe sie wieder zum Fernseher blickte. Erleichtert atmete ich leise aus und spürte erneut Jacks Hand unter meinem Oberteil. Wieder kratze er und drückte mich nah an sich ran. Wieder wollte ich seine Hand wegdrücken, doch er ließ es nicht zu. Ergeben seufzte ich und genoss die Berührungen des Mannes, den ich liebte. „Jasper“, meinte Jenny plötzlich, drehte sich zu uns um und augenblicklich hörte Jack auf seine Hände zu bewegen, „ Wie hat Mum eigentlich darauf reagiert, als ihr miteinander gesprochen habt“, fragte sie und drehte sich etwas zu uns. Ich blinzelte einige Male und musst erst meine Gedanken sortieren, ehe ich begann darüber zu sprechen. „Sie war ziemlich aufgelöst und na ja… Ich wette ich bekomme Ärger, wenn ich wieder Zuhause bin…“ Ich dachte an Dad und spürte plötzlich Angst in mir. Übermorgen würde ich ihn wieder sehen! Es waren nicht mal mehr 48 Stunden. Ich seufzte schwer und meinte: „Wir wollten übermorgen wohl wieder nach Hause.“ Jenny schürzte die Lippen und erwiderte: „Meinst du wirklich erst dann? Jazzy, ich habe dich wirklich gerne hier, aber du solltest besser morgen wieder nach Hause! Du hast doch mitbekommen wie es Mum geht. Lass sie sich nicht noch länger Sorgen machen, okay“, meinte Jenny und blickte mich tatsächlich streng an. Unschlüssig nickte ich, wollte ich doch gerne hier bleiben. Doch ich wusste auch, dass Jenny Recht hatte. „Würde das klappen“, wollte ich von Jack wissen. „Klar, ich muss nur anrufen, dann bereiten sie alles vor“, meinte er emotionslos ohne eine Regung im Gesicht erkennen zu lassen. Ich wusste, dass es ihm nicht passte, wegen meiner Mutter hier früher aufzubrechen. Mir war bewusst, dass er sie nicht mochte, dass brauchte ich nicht erst fragen. Ich blickte zu Jack und grinste leicht als wir uns ansahen. Er seufzte leicht und schien sich lieber mit meinem Körper zu beschäftigen. Was ich eigentlich nur zu gerne zuließ. Was als nettes Streicheln begann, konnte bei Jack natürlich nicht lange so unschuldig bleiben. Immer weiter arbeiteten sich seine Hände tiefer und je tiefer sie wanderten, desto größer wurden meine Augen. Doch immer wieder zog ich seine Hand unter mein Oberteil, bis ich irgendwann das Gefühl hatte, es ging nur noch darum zu gewinnen und nicht mich anzumachen. Ich genoss diesen Abend. Gemeinsam mit den Menschen, die ich liebte, wusste ich doch, dass es eine letzte Ruhe vor dem Sturm war… ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hallo, Ich hab nun irgendwie eine "Bitte" an Euch. Ich bin an einem Punkt wo ich aus der Geschichte zwei Teile machen könnte. Ich bin mir da selbst ein wenig uneins, denn bei manchen Geschichten mag ich es wenn der Autor einen zweiten Teil schreibt bei anderen eher weniger. Deswegen würde ich das Euch gerne entscheiden lassen wollen. Ihr könnt mir diebezüglich auch gerne ne Nachricht schreiben wenn Ihr mögt :D wenn nicht ist es aber auch voll okay Liebe Grüße^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)