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Verborgen in Stille

von

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Offenbarung

Hallo liebe Leser,
 

ich weiß nicht wie viele es tatsächlich sind die meine Geschichte regelmäßig verfolgen, aber denjenigen möchte ich mitteilen, dass ich vermutlich nicht mehr dazu komme jeden Tag ein Kapitel online zu stellen. Tut mir wirklich leid!

Ich fang diese Woche nämlich meinen neuen Job an, worauf ich mich so sehr freue! Trotzdem werde ich weiterhin regelmäßig neue Kapitel hochstellen. Einige sind auch schon fast fertig^^
 

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen und sollte euch was auffallen, nicht gefallen, oder vielleicht auch gefallen könnt ihr weiterhin gerne schreiben.

Liebe Grüße!
 

Kapitel Offenbarung
 

Später am Nachmittag als das Feuer nur noch eine heiße Glut hinterlassen hatte packte mein Vater die Spareribs und anderes Fleisch auf den Grill. Schon nach kurzer Zeit roch man das gar werdende Fleisch im gesamten Garten. Ich half meiner Mutter beim Tischdecken als ich meinen Vater plötzlich laut meckern hörte: „Das ist nicht deine Wust du verdammter Straßenköter!“ Über den Tisch hinweg schauten meine Mutter und ich uns erschrocken an.

Ich schaltete sofort, Didi! Weder Jack noch ich hatten wirklich das Loch gesucht. Der Geruch muss für den Welpen zu verlockend sein. Ich ließ die Gabeln und Messer klirrend auf den Tisch fallen und ging schnell hinaus in unseren Garten. Ich sah den kleinen grauen Welpen sofort. Er hatte den Schwanz eingezogen und kauerte sich erschrocken zusammen. Neben ihn lag eine Wurst die wohl vom Grill gefallen war. Ein Stück fehlte. Als Dad sich vor ihm aufrichtete und ihn anschrie winselte Didi und wich zurück. „Du hast hier gar nichts zu suchen! Wo kommt der verdammte Straßenköter her! Junge hol die Pistole!“ Er blickte mich auffordernd an doch ich rührte mich nicht. Didi kläffte ängstlich und nach einem kurzen Moment später schien er flüchten zu wollen. Er rannte zur Hecke fand jedoch das Loch nicht. Er schien nicht zu wissen wohin. Dad folgte ihn wütend er schien sogar nach ihm treten zu wollen.

„Didi“, rief ich den Hund erschrocken zu und rannte ihm entgegen. Als er meine vertraute Stimmte hörte flitzte er zu mir. Didi jaulte mich ängstlich an und sprang an meinem Bein hinauf. Ich bückte mich schnell und nahm das nervöse Bündel auf den Arm. Ich streichelte den kleinen Welpen beruhigend über den Kopf und kraulte ihn hinterm Ohr.

Noch bevor ich etwas sagen konnte hörte ich Jacks tiefe Stimme lauter und strenger, als sonst sagen: „Was ist hier los?“ Er stand am Zaun und ein schlichtes braunes T-Shirt spannte sich über seine breite Brust. Sein Blick glitt zu meinem Vater der wutentbrannt im Garten stand. Zu der angefressenen Wurst, die neben den Grill lag und blieb Schlussendlich an mir und Didi hängen. Der Hund drückte sein Köpfchen an mich und war immer noch am Zittern. Ich redete beruhigend auf ihn ein während ich langsam zum Zaun ging.

Mein Vater blickte Jack an und schien von seinem Aussehen einem Moment wie versteinert. Sein Blick wanderte von den Narbe zu seiner Stirn zu der Augenklappte die er trug. Dann besann er sich und meckerte wutschnaufend: „Der Köter ist auf mein Grundstück geschlichen und hat die Wurst gefressen!“

Jack sah meinen Vater eiskalt an. So hatte ich ihn noch nie gesehen. „Das ist kein Straßenköter“, meinte mit eisiger Stimmte. Eine Stimme wie sie auch von einem Mörder hätte stammen können, „und wenn du die Wurst fallen lässt ist, dann ist das dein Problem.“

Vater schien für einen kurzen Moment zu stocken unter Jacks eisigen Blick. Auch mir jagte der Ausdruck einen Schauer über den Rücken. So stellte ich mir vor sah er gegnerischen Soldaten an eher abdrückte. Doch dann schaute Dad ebenfalls wütend eher er begann weiter laut zu meckern: „Wenn der auf mein Grundstück kommt darf ich ihn erschießen, dass ist dir bewusst oder?“

Jack blickte meinem Vater direkt in die Augen und sagte deutlich immer noch mit Eiseskälte in der Stimmte: „Das würde ich an deiner Stelle nicht tun.“ Ich schluckte bei den Worten und sah Didi an der sich beruhigt hatte. Langsam ging ich zum Zaun und hoffte, mein Vater würde den Mund halten. Aber das tat er nicht. „Willst du mir etwa drohen“, zischte er wütend und schien mich nicht zu beachten. „Du drohst mir doch auch, damit meinen Hund zu erschießen“, war Jacks erstaunlich ruhige aber immer noch eisige Antwort.

Ich reichte ihm den Hund. Er nahm mir Didi aus der Hand und nickte mir dankend zu. Ich versuchte zu lächeln doch es gelang nicht. Didi fiepte Jack zu und schien froh, dass er wieder bei seinem Herrchen war.

„Du weißt noch nicht wer ich bin“, begann mein Vater aufgeregt zu sagen. Ich seufzte schwer auf. „Ich bin Officer…“ Doch Jack unterbrach ihn: „Ich weiß genau wer Sie sind Officer John Hale. Ich mache mich schlau in welche Nachbarschaft ich ziehe.“ Und mit diesen Worten ging er mit Didi ins Haus und schloss die Tür hinter sich.

Ich blieb stumm. Sah zu meinem Vater. Ich wusste es war besser nichts zu sagen. Ich schluckte als ich sein Gesicht sah. Er schaute mich wutverzerrt an, als habe ich ihn gerade provoziert. Ich wollte weg von ihm, ging ich schnell wieder durch den Garten hinein ins Haus. Ich sah meine Mutter an der Gartentür stehen. Unsere Blicke trafen sich. Wir wussten beide, dass es nicht gut war, meinen Vater so zu verärgern vor allem nicht zur Zeit.

Jenny die das ganze aus dem Wohnzimmer beobachtete hatte seufzte genervt als ich reinkam und schüttelte nur den Kopf. Ich hörte sie murmelnd sagend aus dem Wohnzimmer gehen, „selbst eine Woche hier ist zu viel.“

Das Essen verlief eher schweigsam. Zwar schmeckte es gut, doch meine Gedanken waren woanders. Ich nagte an den Rippchen das letzte Fleisch ab. Meine Mutter und Jenny unterhielten sich gerade über ein Kleid, welches sie im Internet gesehen hatten. Als Vaters tiefe Stimme über den Tisch zu mir herüber wehte verstummte das leise Gespräch der beiden Frauen. „Was weißt du über diesen Typen, Bursche?“

Ich sah auf und alle Blicke waren auf mich gerichtet. Langsam fast bedächtig schluckte ich den letzten Rest hinunter. Ich räusperte mich kurz und dachte nach was ich darauf antworten sollte. Dad schaute mich auffordernd an. Zögernd begann ich zu sprechen: „Nicht… nicht viel. Er kommt aus Arlington, Virginia und hat wohl mal beim Militär gedient…Und er hat bei Ikea eingekauft…“ Mein Vater schnaubte. „Sicher so einer, der nicht klar kommt mit dem was er gesehen hat! So ein traumatisierter. Hoffentlich kein Irrer…Sonst noch was?“

Ich schüttelte langsam den Kopf und sah auf meinen Teller hinunter. „Nein“, sagte ich und hoffte, das Dad mich in Ruhe ließ. „So jemand kann gefährlich sein! Wenn die Waffen haben… jeder von uns sollte seine Waffe bereit haben, damit wir ihm im schlimmsten Fall aufhalten können…“, während Dad sprach schweiften meine Gedanken ab. Es tat mir leid, was geschehen war. Ich hatte das Gefühl ich müsse mich bei Jack für das Verhalten entschuldigen. Mir war das alles ziemlich unangenehm. Wieder einmal fragte ich mich, wie groß die Angst vor meinem Vater sei. In letzter Zeit wurde es immer schlimmer. Er hatte häufiger Wutanfälle, ohne ersichtlichen Grund. Ich beobachtete ihn kurz und blickte wieder auf meinen Teller. Schon einige Male fragte ich mich ob er meine Mutter schlug. In den letzten Monaten war mein Vater häufiger sehr schlecht drauf. Er musste viele Überstunden machen was ihm zu schaffen machte. Sehr häufig stritt er sich mit ihr. Ich vermutete, dass er es tat, wusste es jedoch nicht. Häufig versuchte ich lange außer Haus zu bleiben, zumeist auf dem Baseballplatz. Heute schien ein falsches Wort zu reichen und Vater würde hoch gehen wie eine Bombe… Ich weiß nicht was ich tun würde, wenn ich ihn dabei erwischte, wenn er meine Mutter wirklich schlug.

Plötzlich spürte ich einen Schmerz in meinem Schienbein und unterdrückte ein schmerzvolles aufstöhnen. Ich sah hinüber zu Jenny die leicht zu Vater nickte. Ich sah ihm in die Augen die mich etwas wütend anfunkelten. „Hörst du mir nicht zu?“

„Tut mir leid, war gerade in Gedanken…“, meinte ich und versuchte ihn freundlich anzulächeln, „was war denn?“

„Ob du weißt wie der Typ heißt“, genervt seufzte er auf und trommelte mit seinen Fingern auf den Tisch.

„Jack“, antwortete ich schnell, „Also eigentlich John, aber er will Jack genannt werden.“ Ich sah zu Jenny hinüber die genervt die Augen verdrehte als ich den Namen nannte. Auf meinem Teller schauend musste ich ebenfalls kurz schmunzeln. „Ich kenne aber seinen Nachnamen nicht“, stellte ich selbst dann fest und Dad schnaufte. Warum verstand ich nicht. Da es mich nicht interessierte fragte ich auch nicht nach.

Ich nahm mein Glas in die Hand und trank es in einem Zug leer bevor ich fragte: „Würde es wen stören, wenn ich mich auf den Weg zu Eric mache?“ Mein Vater wollte gerade erbost etwas sagen als meine Mutter schnell antwortete: „Nein Schatz geh ruhig. Bestell seinen Eltern schöne Grüße. Jenny will sich heute Abend auch noch mit Freunden treffen…“

Ich schaute jedem kurz ins Gesicht. Dann stand schnell auf wusch mir die fettigen Finger und verschwand aus dem Haus.
 

Ich mochte diese Stimmung nicht. Es war kälte am Tisch die eine beklemmende Enge in meine Brust schnürte. Ich raufte mir die Haare und dachte einen Moment wirklich daran zu Eric zu gehen. Doch als ich an Jacks Tür vorbei ging schaute ich sie nur wenige Augenblicke an eher ich einfach auf sie zuging und gleich klopfte. Unsicher schaute ich mich um, doch meine Familie könnte mich nur sehen, wenn sie selbst gerade aus der Haustür kämen.

Die Tür wurde geöffnet und Jack schaute mich überrascht an. Er trat beiseite während er sprach: „Du darfst rüberkommen?“

„Ich hab nicht gefragt“, sagte ich und trat schnell ein. Didi lief fröhlich auf mich zu und schnupperte an meiner Hose. Die Geschehnisse von heute Nachmittag schienen ihn nicht beeinflusst zu haben. Ich sah auf den kleinen gut gelaunten Welpen hinunter und blickte Jack entschuldigend an. „Es tut mir leid was passiert ist“, begann ich doch Jack unterbrach mich schnell: „Du musst dich nicht entschuldigen. Das war nicht deine Schuld.“ Seine Stimme bekam einen freundlichen fast schon sanften Ton und er lächelte mich tatsächlich kurz an.

„Ich will es trotzdem…Mein Vater ist eben…“, ich dachte über das richtige Wort nach als Jack meinen Satz beendete in dem er sagte, mein Dad sei ein Arschloch. Ich nickte leicht nachdenklich. Wie ich es drehte und wendete, es ließ sich nicht abstreiten.

Ob ich nur deswegen hier sei, fragte mich Jack eher er den Fernseher ausschaltete. „Nein, nicht nur“ sagte ich und blickte ihm in das blaue Auge. „Ich kann es endlich sagen“, meinte ich nach einem kurzen Moment und musste leicht grinsen. Jack setzte sich langsam auf seinen roten Sessel während ich mich auf der Couch nieder ließ. „Was sagen“, meinte er und klang verwirrt.

Ich atmete noch einmal durch und sagte dann: „Das ich schwul bin.“

Jack zog verstehend die Augenbrauen hoch und meinte trocken: „Das weiß ich, aber schön wenn du es jetzt sagen kannst.“ Ich nickte, mir war klar, dass er es geahnt hatte, vermutlich auch gewusst. Jack betrachtete mich. Es war kein unangenehmes schweigen was den Raum erfüllte. Ich hatte das Gefühl, dass er mir die Führung des Gespräches gab.

„Das ist nicht so einfach. Also…sich das einzugestehen“, begann ich nach einer Weile in der ich auf meine Turnschuhe sah.

Jetzt wurde ich doch nervös, denn hier ging es um Ängste die ich hatte. Etwas sehr persönliches. Etwas das einen angreifbar und schwach werden lässt, doch Jack hatte mir auch schon einen Einblick in seine Gefühlswelt gegeben. Ich atmete tief durch eher ich weitersprach: „Ich hab…irgendwie Angst. Ich hab Angst, dass sich was ändert.“

„Natürlich wird sich einiges ändern“, meinte Jack ehrlich, doch eine Sanftheit war in seiner Stimme zu hören trotz der ehrlichen, direkten Worte, „du wirst Freunde verlieren. Aber du wirst auch herausfinden wem du 100% vertrauen kannst.“ Die Worte die er wählte waren hart und trafen mich wie ein Stich. Ich hatte mich sanfteren Tönen gerechnet.

„Aber ich mag mein Leben wie es ist“, sagte ich und klang fast schon verzweifelt. Ich war zwar froh über die Ehrlichkeit aber sie tat so verdammt weh.

Ich spürte Jacks Blick auf mir ruhen. Er schwieg einen Moment und als ich zu ihm blickte begann er zu sprechen. „Du musst dein Leben doch auch nicht ändern… Jasper keiner zwingt dich, dass jemanden zu sagen. Das ist doch allein deine Entscheidung.“

Ich dachte an Tobey, der sofort wollte, dass ich mich oute und erklärte Jack: „In meiner Klasse ist einer Schwul… Und alles begann als er mich nach dem Unterricht einfach küsste. Es hat mir besser gefallen als ich dachte. Ich hatte mit ihm darüber gesprochen, fühlte mich von ihm bedrängt. Er meinte ich soll es einfach heraus posaunen. Am besten wohl vor der ganzen Schule.“ Jacks Brauen die sich bei dem Worten Schule, Klasse und Unterricht hochzogen bemerkte ich nicht.

Er schien kurz zu zögern bevor er mir versicherte: „Jazz, niemand, wirklich niemand kann dich dazu zwingen. Wenn der Typ in deiner Klasse das so macht, dann ist das seine Sache. Du musst mit dir klar kommen.“

Langsam blickte ich auch in sein Gesicht. Dieser Mann, der vor wenigen Stunden so eiskalt, fast mörderisch klang, sprach jetzt mit einer Sanftheit die mich verblüffte. „Sieh mal Jazz…du hast es mir gesagt, das bedeutet ja nicht, dass du es in der Schule jedem sagen sollst. Irgendwann erzählst du es noch jemanden und irgendwann wissen es dann alle…Und wenn du über diesen Zeitraum jemanden verlierst fällt es kaum auf.“ Ja.. dachte ich so konnte es funktionieren.

Ich nickte leicht, war erleichtert. Ich war froh in Jack einen Freund gefunden zu haben der mir gerade beistand, der nicht lachte oder meine Sorgen herunterspielte.

„Mein Vater…Mein Vater wird das sicher nicht akzeptieren… Ich weiß nicht was er tun würde aber…ich will es nicht rausfinden.“ Das Ende des Satzes war leise, fast flüsternd gesagt doch Jack hatte alles gehört.

„Kannst du denn dein Leben lang eine Lüge leben, ohne dich deswegen irgendwann umzubringen, nur um andere glücklich zu machen?“

Ich schüttelte verneinend den Kopf. Natürlich wollte ich sowas nicht machen, aber auch nicht immer so Leben.

Jack betrachtete mein Gesicht und auf einmal spürte ich seine Finger unter meinem Kinn die es leicht anhoben. Ein Schauer lief mir den Rücken hinunter, bei dieser sanften Geste. Jack blickte mir in die Augen und ein fast schon liebevolles Lächeln schwang in seinem Mundwinkel mit. „Schau nicht immer auf den Boden“, begann er ruhig auf mich einzureden, „Daran ist nichts schlimm. Schwul zu sein ist nichts wofür du dich schämen musst.“

Ein Klos bildete sich in meinen Hals und ich musste schlucken. Das ich bei diesem Thema immer auswich oder auf den Boden schaute wurde mir erst jetzt bewusst. Jack schaffte es, dass ich mich in diesem Moment sicher bei hm fühlte. Ein Gefühl was ich gerade brauchte, wie ich erstaunt feststelle. „Ich…“, begann ich zögernd und langsam nahm Jack seine Hand von meinem Kinn. „Ich habe einmal versucht jemanden anzusprechen… Der hat mir gleich gedroht mich zu erschießen…“ Ich wollte lachen darüber, doch selbst ich hörte, dass dieses Lachen falsch und aufgesetzt war.

Verächtlich schnaufte Jack: „Was für ein Idiot. Du musst lernen da rüber zu stehen. Du kannst doch Karate, dann hau ihnen auf die Fresse wenn dir jemand doof kommt…“ Ich grinste leicht. Wollte meinen Kopf erneut senken, doch wieder legte Jack seine Hand unter mein Kinn. Ich blickte ihm fast schon erschrocken ins Gesicht und er schüttelte nur leicht den Kopf. Er wollte nicht, dass ich auf den Boden sah…

„Ich hab keine Ahnung was…ich meine der Typ in der Schule, der meinte, dass er auf mich steht, ist so…er ist nicht mein Typ…Was ist wenn nur solche Typen auf mich stehen?“ Vielleicht ist diese Frage irgendwann albern oder unverständlich für mich, doch gerade war sie es nicht.

Jack nahm erneut seine Hand von meinem Kinn und musterte mich eingehend, er schien jede der Fragen und Sorgen ernst zu meinen egal wie albern sie für außenstehende erschienen. „Wie ist denn der Junge aus deiner Klasse“, fragte er ruhig und lehnte sich in seinen Sessel zurück.

„Klein, zierlich. Eigentlich okay, aber sehr extrovertiert. Recht schmal einfach und… ich weiß nicht ob ihm das Bewusst ist, aber er bindet jeden schnell auf, dass er schwul ist. Er meint, nur Schwule kämen mit Schwulen zu Recht…“

In Jacks Augen trat ein amüsierter Ausdruck eher er nachfragte: „Wirklich, dass meint er? Wie albern. Was hättest du denn gerne für einen Kerl?“

Ich dachte kurz nach, denn sofort schoss mir durch den Kopf: Dich! Ich atmete tief durch um Zeit zu haben die richtigen Worte zu finden, eher ich zögernd begann zu erklären: „Also… ich finde es ansehnlich wenn Männer trainiert sind. Wenn sie aussehen halt…wie Männer und nicht wie Jungs. Ich finde Gesichter ohne Ecken und Kanten irgendwie langweilig anzuschauen.“ Ich zögerte kurz, eigentlich bin ich keine schüchterne Person. Ich blickte Jack direkt in das blau seines Auges als ich weiterfuhr: „Eigentlich bist du mein Typ…“

Jack zog die Augenbrauen nach oben und erneut glitt sein Blick an mir herab und ein leichtes grinsen zierte seine Lippen. Ich schaute erneut zu Boden und hätte mich Ohrfeigen können dafür, dass ich das tat.

Ich strich mir durch meine dunkel braunen Haare und seufzte frustriert. „Du muss glauben ich sei total schüchtern oder“, fragte ich ihn und war selbst genervt von mir. Ich blickte Jack wieder ins Gesicht. Er schien kurz nachzudenken eher er langsam Kopfschüttelnd meinte: „Nein. Ich glaube, dass dich das Thema nervös macht und dich überfordert. Glaub mir Jazz, wenn du willst kriegst du auch Typen die du willst. Du siehst gut aus, bist nett ab und zu auch witzig. Du bist charismatisch genug um zu kriegen was du willst. Auch wenn es nicht beim ersten Mal funktioniert hat.“ Als ich immer noch etwas skeptisch schaute fügte Jack hinzu, „brauchst du unbedingt ein Erfolgserlebnis?“ Ich dachte über die Frage nach. Worauf will er hinaus, schoss es mir durch den Kopf. Zögerlich nickend antwortete ich: „Ich war schon immer ein Erfolgsmensch.“

„Dann nimm dir am Wochenende nichts vor“, meinte Jack leicht schmunzelnd. Ich nickte zögernd. Was hat er vor, dachte ich. Als ich ihn fragte ob er es mir verraten würde verneinte er nur.

„Schule also“, sagte Jack nachdem wir einige Augenblicke geschwiegen hatten. Ich stutzte. Hatte ich mich doch verraten ohne es gemerkt zu haben. Frech sah ich ihm in die Augen. „Ich hab nie gelogen oder so. Dein Problem wenn du nicht genauer nachfragst.“ Jack lachte als ich das sagte auf.

„Wie alt bist du“, fragte mich Jack und blickte mir trocken ins Gesicht.

Ich seufzte, jetzt wusste er es eh also antwortete ich wahrheitsgemäß. „Ich bin siebzehn.“ Sein blick glitt über mein Gesicht, meinen Körper und mir wurde warm im Gesicht. Er nickte leicht anerkennend. Doch dann sah ich in seinem Gesicht einen frechen Ausdruck, etwas was ich vorher noch nie registriert hatte. „Du armer Kerl. Wie siehst du erst mit 30 aus…“ Ich verdrehte die Augen. Ja, dachte ich, jetzt beginnt das wieder.

„Ich hoffte wie so alt wie ich dann auch bin, ich kann ja nicht immer älter aussehen.“ Jack grinste und ich meinte scherzend zu ihm: „Wir beginnen einfach zur selben Zeit mit Anti-Aging. Vielleicht kriegen wir ja dann irgendwo Gruppenrabatte.“ Jack lachte kurz auf und schüttelte den Kopf als ihn leise vor sich hinmurmeln hörte: „Siebzehn, meine Güte…“



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