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Queen Bees.

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich empfehle zum besseren Verständnis das Video zu dem Song Odoru Ponpokorin von den E-girls anzuschauen! Komplett anzeigen

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April : ichinen blues

Kontaktlinsen – Check.

Süße Frisur - Check.

Sitz der Uniform – Check.

 

 

Zufrieden betrachtete Yagyuu Chisato ihr Spiegelbild in der gläsernen Scheibe des Zuges. Die ausgebleichten Haare hatte sie seitlich zu einem Knoten zusammen gebunden und ließ den Rest der langen Haare lose herunterfallen. Das pinkte Haargummi, dass sie einfach mal dreist Niou-kun, dem Freund ihres Bruders entwendet hatte, funkelte verwegen zwischen ihrer grauen Haarpracht hervor.

War dieser Anblick ihren Eltern ein Dorn im Auge, so wurde sie von Niou-senpai mit Stolz betrachtete. Und um ehrlich zu sein erfüllte sie dies mit mehr Genugtuung als den Erwartungen ihrer langweiligen Eltern zu entsprechen. Mit ihrem ganzen Sein versuchte sie sich von ihren spießigen Eltern abzuheben, wollte nicht wie ihr perfekter, langweiliger älterer Bruder sein (auch wenn dieser eigentlich gar nicht so perfekt war, wie er allen weiß machen wollte). Man konnte wohl sagen, dass Chisato ein eher angespanntes Verhältnis zu ihrem Bruder hatte – und da konnte all die Bewunderung für den Niou nichts daran ändern. Die Tatsache, dass sie ja eigentlich nur durch ihren Bruder zum Tennis gekommen und so Tsukasa-chan kennen gelernt hatte, ignorierte Chisato immer wieder gerne. Das war ja auch nur eine Nebensächlichkeit und lieber konzentrierte man sich dann doch auf die vorbeiziehende Stadtkulisse, richtete den Blick auf das Smartphone in ihrer Hand, an dem ein kleiner Plüsch Pikachu Anhänger herabbaumelte.

Mit ein paar Fingerbewegungen öffnete sie schließlich LINE, suchte den aktuellen Chat mit ihrer besten Freundin und begann ihr eine morgendliche Nachricht zu tippen.

 

Line Chat with Tsukasa

 

24.04.2014

 

07:12 

Guten Morgen, Tsukasa-chan! (*^▽^*)

Niou-senpai hat mir gestern die DVD von Now you see me ausgeliehen.

Hast du Lust am Samstag oder Sonntag mit mir den Film zu schauen?

o(〃^▽^〃)o

 

07:27

Guten Morgen

Du hättest mich das doch auch nachher fragen können?

 

07:28

Aber wer weiß, ob ich da noch daran gedacht hätte?!

Also?

(。•ᴗ-)✧

 

07:35

Ich denke, dass nichts dagegen sprechen sollte.

Wir können ja nachher alles besprechen.

 

07:36

Aye Aye!

Ich freue mich schon!

(*´゚ω゚ノ

 

07:41

Übrigens soll ich dich von Sei-nii und Sanada –kun grüßen!

Und wir müssen nun aussteigen. Bis gleich!

 

07:42

Bis gleich!

(。・ω・)ノ゙

 

 

Seufzend sah Chisato aus dem Fenster. Noch eine Station und dann konnte sie auch aussteigen. Leider aber an der Bahnstation, die auf der anderen Seite der Rikkai Dai lag. Das war auch der Grund, dass sie nie zusammen mit ihrer besten Freundin nach Hause gehen oder generell zur Schule fahren konnte. Die Tatsache, dass Yukimura Tsukasa ausgerechnet mit Sanada Genichirou zusammen den gleichen Schulweg teilte, machte es nicht wirklich besser. Versetzte es Chisato doch einen Stich in ihr Herz wenn ausgerechnet Tsukasa diesen Namen erwähnte oder in einer Nachricht schrieb. Ihr verträumte Blick oder die aus Verlegenheit geröteten Wangen machten solche Momente nur noch schwerer. Frustriert ließ sie das Mobiltelefon in ihre Tasche gleiten und stieg aus dem Zug aus, um sich auf den Weg zur Schule zu machen.

Bei ihrem Schuhfach angekommen, schlüpfte sie aus ihren Lederschuhen in die Schulschuhe damit sie sich dann auf den Weg in ihre Schulklassen zu machen – das war zumindest der Plan.

„Yahoooo~ Chichan!“, flötete ihr Shibutani Meisa entgegen.

„Meisa-senpai!“, blickte Chisato lächelnd zu der Kleineren, suchte aus den Augenwinkeln schon nach der Zwillingsschwester Megumi. Immerhin war es schwer die beiden nicht zusammen zu sehen. „Megumi-senpai!“, nickte sie auch nun der Anderen zu, die einfach nur stillschweigend nickte – keine Überraschung.

„Chichan! Mei hat doch gesagt, dass du Mei MeiMei oder Mei-chan nennen sollst!“, verzog Meisa mit den zwei seitlichen Zöpfen ihre Lippen zu einer kindlichen Schmollschnute. Und wieder einmal hatte sich ihre Eigenheit, von sich selber in der 3. Person zu reden bemerkbar gemacht.

„Natürlich Mei-senpai!“, verbesserte Chisato sich rasch und merkte sofort, dass die Ältere von den Zwillingen noch nicht ganz zufrieden mit ihrer Antwort war. Dennoch verschwand alsbald das Schmollen von den Lippen der Blauhaarigen und stattdessen ertönte nun abermals die Stimme des jungen Mädchens.

„Hime-chan, Manarin, Megutan und Mei wollen am Samstagnachmittag zum Karaoke gehen. Hast du vielleicht Lust mitzukommen?“, strahlte Meisa Chisato an. Bei diesem freudigen Strahlen war es schwer Nein zu sagen – auch wenn sie doch eigentlich schon ziemlich feste Pläne mit Tsukasa hatte. Zum Glück kam ihr nun Megumi – wenn auch wahrscheinlich nicht bewusst – zu Hilfe indem sie nach dem Arm ihrer Schwester griff und so auf sich aufmerksam machte. Schweigend sah diese Meisa an und die ältere der Beiden nickte.

„Tut mir Leid, Chichan! Wir müssen nun los. Megutan wollte mir noch was für Mathe erklären! Bis nachher!“, winkte sie Chisato überschwänglich zu und machte sich dann mit ihrer Schwester von dannen. Chisato seufzte, strich sich eine ihrer hellen Haarsträhnen hinter das Ohr. Irgendwie war der Umgang mit den Shibutani Zwillingen schon nicht ganz einfach. Für einen Moment sah sie den Beiden nach und wandte sie sich dann ab ,um sich auf den Weg zu ihrem Klassenzimmer zu machen.

„Yagyuu-chan! Warte kurz!“

Chisato drehte sich um, „Amemiya –senpai?“ Sie war ein wenig verwirrt, was denn die Ältere von ihr wollte. Waren die Klassenräume der älteren Schüler nicht wo anders?

„Ein paar von uns wollten am Samstag zum Karaoke. Hat Mei-chan dich da schon gefragt, ob du mitkommen möchtest?“

„Oh… Mei-san hat das schon erwähnt. Aber wahrscheinlich wollten Tsukasa und ich da schon was zusammen unternehmen.“

Amemiya Himeno schien verwirrt. „Wirklich? Als ich sie vorhin auf dem Weg zur Schule begrüßen wollte, schien sie sich mit Sanada-kun über irgendeine Kaligrafie Ausstellung zu unterhalten… Vielleicht solltet ihr das noch einmal besprechen? Aber… Ich würde mich freuen wenn du mitkommen würdest! Sag uns einfach nachher beim Training Bescheid!“, sie schenkte Chisato noch einmal (würde ich streichen, liest sich ohne etwas flüssiger) ein Lächeln und machte dann kehrt, um sich bei ihrer besten Freundin Haruna Makoto unterzuhaken und Richtung Unterricht zu verschwinden.

„Hrmn…“, grummelte die sonst eher gut gelaunte Chisato. Wieder verspürte sie die so verhassten Gefühle der Eifersucht. Als sie sich nun auf den Weg zu ihrem Klassenraum machte, wurden diese auch leider nicht besser. Ihre beste Freundin in ein Gespräch mit deren älteren Bruder Yukimura Seichi und seinem besten Freund Sanada Genichirou vertieft zu sehen machte es nicht wirklich besser. Die beiden Mitglieder des Tennis Clubs der Jungs verabschiedeten sich und schließlich erblickte das andere Mädchen Chisato, grinste ihr zu. Noch immer war ein leichter Hauch der Verlegenheit auf ihren Wangen zu erkennen und erneut spürte sie einen Stich in ihrem Herzen. Dennoch zwang sie sich zu einem Lächeln und winkte zurück. Das Glück ihrer Freundin war ihr wichtiger. Und auch wenn ihr eigenes Herz an ihrem Geheimnis zerbrechen würde, könnte sie es sich nicht verzeihen ihre Beziehung zu Tsukasa je aufs Spiel zu setzen.

 

Karaoke am Samstag schien auf einmal eine ganz erträgliche Alternative.

Mai: panda caprice

„Hast du nichts Besseres zu tun?“, beschwerte sich Kirihara Haruna mit vor der Brust verschränkten Armen. Äußerst unzufrieden starrte sie ihren Gegenüber, den man klar und deutlich durch die wilde schwarze Lockenpracht als einen Verwandten identifizieren konnte, an.

„Nope~“, ein fieses Grinsen umspielte die Lippen ihres jüngeren Bruders. Akaya hatte seine Augen belustigt über diese ganze Situation zusammengekniffen – es sich auf einem Pfeiler bequem gemacht. Wenn es denn nach Haruna ginge, könnte er dort gerne versauern, bis er schwarz wurde oder aber auch in der Hölle schmoren oder dahingehen wo der Pfeffer am Wachsen war. Leider tat dieser kleine Dämon von kleinem Bruder aber nichts dergleichen und nervte sie schon mit seiner puren Anwesenheit. Und selbst Jahre des qualvollen Miteinanders und die in diesen vielen Jahren gesammelte Erfahrung im Umgang mit diesem Teufel halfen ihr heute nicht dabei ihn loszuwerden oder gar auszublenden.
 

17.05.2014
 

11:50

Wann bist du da und rettest mich? ( ≧Д≦)

Der Dämon höchspersönlich nervt mich noch immer! (´;︵;`)
 

„Huhh~ Schreibst du deinem Darling?“

Sie konnte das fiese Grinsen in der Stimme ihres Bruders gerade zu hören. Und schon funkelte sie ihn erneut an. Vielleich hatte er sich zum Ender der Mittelschule laut Yanagi-kun gebessert. Doch ihr gegenüber war er noch immer viel zu oft der nervige kleine Satansbraten, den sie von klein auf kannte.

„Wüsste nicht, was dich das angeht! Du Kröte!“

Er lachte auf. „Deine Beleidigungen waren auch schon mal besser, Nee-san!“

Sie gab es ungern zu. Aber er hatte leider Recht. Also warf sie ihm für den Moment nur einen vernichtenden Blick zu, für das sie jedoch nur ein amüsiertes Grinsen kassierte. Gerade fischte sie noch nach einem schlagfertigen Kommentar, dem sie ihrem Bruder an den Kopf werfen könnte, als sie denn aus ihren Gedanken gerissen wurde.

„Haru-cha~an!“

Haruna blickte auf, drehte sich in die Richtung aus der sie die vertraute Stimme ihrer quasi Namensvetterin Haruna Makoto vernahm und schon war ihr dummer Bruder nicht mehr ganz so nervig, ihre Laune nicht mehr ganz so im Keller und der eigene Geburtstag irgendwie gerettet. Flatterten doch gerade einfach mal tausende von kleinen Schmetterlingen in ihrem Magen herum als sie die Ältere in ihren Alltagskleidern erblickte – einer dunkelblauen Jeans, einem locker fallenden Shirt in Kombination mit einem blau karierten Hemd. Insgesamt hatte der Anblick eher etwas von einem Jungen. Und auch wenn sie selber kein großer Fan von Kleidern und Röcken war, waren die Shorts und das Oberteil, welche sie trug doch um einiges femininer als Makotos Kleider.

„Huh… Haruna-senpai?“, wandte sich Akaya an seine Schwester, „Und ich dachte du wolltest auf ein Date gehen?“ Offensichtlich war ihr Bruder ziemlich enttäuscht. Harunas Wangen begannen zu glühen. Es war sehr wohl ein Date. Eine Verabredung zwischen ihr – Kirihara Haruna – und ihrer festen Freundin Haruna Makoto. Eben jene erreichte nun endlich die Kirihara Geschwister, sah reichlich verwirrt zu dem Jüngeren. Der Luftikus, der ihre Freundin nun einmal war, schenkte ihr Makoto einen fast schon dümmlich aussehenden irritierten Blick. Etwas, was verdammt niedlich aussah – auch wenn sie das nie zugeben würde.

Haruna räusperte sich, zwang sich dazu ihre Fassung wieder zu erlangen und sah dann zu dem noch immer anwesenden Teufelchen. „Ziehst du nun endlich Lei-“

Weiter kam sie nicht. Denn schon musste ihr Bruder wieder einen selten dämlichen Kommentar abliefern. „Huh… Also ist Haruna-senpai dein Date. Ich hätte ja nie gedacht, dass du nur auf halbe Jungs stehst?“

Haruna hatte das dringende Bedürfnis das hämische Grinsen dieses kleinen Teufels sonst wohin zu schieben. Ihre Freundin, die Akaya eben als halben Jungen bezeichnet hatte, blinzelte nur verwirrt. Derweil sprang Akaya von dem Pfeiler, lief sie amüsiert betrachtend um sie herum.

„Ich meine… Haruna –senpai ist genauso weiblich, wie Yukimura – Buchou das Epitome von Männlichkeit ist.“

Das reichte. Nun beleidigte er nicht nur Makoto, die zugegeben mehr von einem Märchenprinzen als einer Prinzessin hatte, sondern auch noch seinen Teamkapitän. Ihr Geduldsfaden war endgültig gerissen. Wütend trat sie ihm gegen sein Schienbein, brachte ihren dummen Bruder ins Straucheln und nutzte diese Gelegenheit, um ihre Freundin mit sich fort in das Gedränge der vollen Straßen zu ziehen.
 

„Er hätte das nicht sagen sollen!“, beschwerte sich Haruna schließlich nach einem kurzen Fußmarsch bei ihrer Freundin.

„Ach was.“, zuckte Makoto mit den Schultern. „Er hat doch Recht? Und nun lass uns lieber den Tag genießen. Ein Lächeln steht dir immerhin viel besser als solch ein finsteres Gesicht!“

Verlegen kaute Haruna auf ihrer Unterlippe herum, konnte sie die aufkommende Verlegenheit nicht ganz von sich schieben. Doch war es nun einmal nicht ihrer Art darauf etwas wirklich Niedliches zu erwidern.

„Ach was! Ehm… Da vorne ist eine Arkade. Wollten wir nicht in eine rein gehen, bevor wir noch in das Einkaufszentrum gehen?“

„Was immer du dir wünscht, Haru-cha~an!“, lächelte Makoto sie an. Es war das ehrliche Lächeln, dass nur sie zu sehen bekam – nicht in etwa das charmante Lächeln, das viel zu oft die Lippen der Größeren zierte. Schließlich nickte Haruna einfach kurz, trat ein wenig näher zu Makoto. Darum das Fremde sie komisch anschauen könnten, machte sie sich keine Sorgen. Denn selbst wenn sie sich darum geschert hätte – was ehrlich gesagt viel zu lästig, ätzend und anstrengend war- wäre das in Hinblick darauf, dass sie beide eher wie ein Hetero Paar wirkten, ziemlich unnötig.

„Dann lass uns in die Arkade gehen!“ 

Makoto nickte und sie betraten die Games Arkade. Zielsicher gingen sie zu ihren Lieblingsautomaten. Und nach ein paar Runden Autorennen, einem heißen Match auf der DDR, blieben die beiden Mädchen schließlich vor einem Purikura Automaten stehen. Grinsend zog Haruna ihre Freundin in die Foto Box hinein. Silberne Yen Stücke wurden durch den Münzschlitz eingeworfen und schließlich begannen sie Bilder von ihnen beiden, wie sie sie haben wollten, anzupassen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Natürlich hatten sie viele verschiedene Grimassen gezogen und die Bilder schließlich verschönert. Das mit dem Panda Hintergrund war natürlich Harunas Lieblingsbild – wie sollte es auch anders sein. Grinsend holte die Schwarzhaarige ihr Mobiltelefon heraus, klebte einen Fotosticker auf die Rückseite des Gehäuses, ehe sie Makoto die Bilder reichte damit sie es ihr gleicht tun konnte.

„Wollen wir nun in das Einkaufszentrum gehen?“, fragte Haruna und steckte ihr Handy nun wieder in ihre Handtasche.

„Einen Moment noch!“, summte Makoto. Kurzerhand ergriff diese die Hand ihrer Freundin, zog diese nun zu den Greifautomaten.

Haruna sah ihre Freundin verwirrt an. Doch hatte Makoto nun diesen schelmischen Gesichtsausdruck, dass Haruna für den Moment lieber schwieg. So beobachtete sie wie Makoto den Greifarm des Krans mit dem Joystick bewegte und schließlich nach unten gleiten ließ. Er fuhr wieder hoch, bewegte sich nun zusammen mit einen großen Plüschpanda zu der Öffnung. Zufrieden mit sich selber nickte Makoto, holte das weiche Plüschtier aus dem Schlitz und hielt es Haruna hin.

„Hier, für dich!“

Haruna strahlte. Immerhin sammelte sie doch so ziemlich alles mit Pandabären. Fest drückte sie das Kuscheltier an sich, nahm die entgegengestreckte Hand ihrer Freundin.

„Und nun lass uns unsere individualisierten Panda Schlüsselanhänger abholen!“

Überrascht blinzelte Haruna Makoto an – hatte Makoto sich wirklich daran erinnert? Scheinbar ja. Offensichtlich hatte sie nicht vergessen, dass sie mal erwähnt hatte, so was total niedlich zu finden. Und nun grinste sie nur umso zufriedener.

„Klingt gut, Mako-chan!“

Sie hatte eben doch die beste feste Freundin der Welt.

 

Juni: daily indifference

„Megutaan~ Mei geht schon mal vor. Miyamoto-sensei wollte Mei noch mal wegen etwas sprechen! Mei kommt dann gleich wieder!“, hörte Megumi ihre Schwester noch aus der Ferne rufen, ehe sich die Tür zum Clubraum wieder schloss und sie nun gänzlich alleine war. Es war nichts Ungewöhnliches, dass sie eine der Letzten oder gar die Letzte war, die den Clubraum verließ. Und eben deswegen hatte ihr ihr Kapitän Kirihara Haruna Leerzeichen zu viel auch irgendwann einen Ersatzschlüssel in die Hand gedrückt. Nun mussten ihre Senpais nicht mehr warten und sie konnte sich in aller Gemütlichkeit fertigmachen. Für Megumi war das ein ziemlich guter Deal.

Für den Moment genoss sie noch ein paar letzte Momente den warmen Strahl des Duschwassers, fand dann aber doch die Überwindung das Wasser abzudrehen, ihre Haare gezwungenermaßen abzutrocknen und sich selber ein Handtuch um ihren zierlichen Körper zu wickeln. Immerhin konnte ihre Haut an der Luft trocknen – alles andere empfand sie als zu anstrengend. In einem eher gemäßigten Tempo tapste sie aus dem Duschbereich in die Umkleide und machte sich nun langsam aber stetig daran ihre Schuluniform anzulegen und ihre Haare locker mit einem Haargummi zurück zu binden. Bevor sie nun ihre Brille wieder aufsetzte, wurde diese noch rasch gesäubert und eigentlich hätte ihr Weg sie nun nach draußen und dann in Richtung Schulgebäude geführt. Eigentlich. Doch sollte sich dieser Plan ändern, als sie unter den Sitzbänken in der Umkleide ein kleines Buch liegen sah.

Megumi legte verwundert den Kopf schief, zog ihre hellbraune Strickjacke gedankenverloren etwas enger um sich und ging schließlich langsam zu den Bänken um sich schließlich das Buch zu angeln. Kurzerhand setzte sie sich auf die Bank und begann in dem Heftchen zu blättern. Die Personen und die Namen, sowie das Setting erinnerte sie sofort an einen ihrer aktuellen Lieblingsmangas. Doch war sie sich ziemlich sicher, dass die Handlung in diesem Heft nichts mit dem Original Werk zu tun haben konnte – ein weiterer Hinweis war dahingehend der andere Zeichenstil. So faszinierend sie nun auch diese Zeichnungen fand, würde sie Dino und Hibari nie mehr im selben Licht sehen können. Zumindest nicht nach diesen doch sehr expliziten und sehr kleiderlosen Zeichnungen.

Für einen Moment war sie nun versucht diesen Doujinshi – denn das war dieses Heft nun einmal – einen Doujinshi sein zu lassen und sich wieder ihrem eigentlichen Tagesablauf zu widmen. Aber stattdessen schlug sie abermals die erste Seite auf, begann interessiert die Geschichte zu lesen. Auch wenn Megumi eigentlich nicht einmal daran gedacht hatte, dass man denn die Beiden in einer romantischen Weise zusammenbringen könnte, schien es doch überraschenderweise zu passen. Wieder blätterte sie eine Seite weiter. Als nun die Tür zum Clubraum aufflog und Inoue Manami hineineilte.  Sie schreckte alleine durch das Eintreten der älteren Mitschülerin auf. Überrascht bemerkte sie auch die Art wie ihre Vize Kapitän hinein eilte und irgendwas in ihrem Spint zu suchen begann. Einen Moment waren ihre Gesichtszüge leicht entglitten, ehe sich nun wieder eine vertraut neutrale Miene auf ihrem Gesicht festigte. Schweigend beobachtete sie Manami, sah dann aber hinab auf das Heft, in dem sie bis eben gelesen hatte. Mit dem Mittelfinger ihrer rechten Hand schob sie ihre Brille nach oben, erhob sich langsam um mit dem Doujinshi in der Hand zu ihrer Senpai zu gehen. Wortlos hielt sie Manami den Doujinshi entgegen, wartete nun darauf, dass diese eine Reaktion zeigen würde. Es dauerte nur ein paar Minuten ehe Manami sie bemerkte, zu ihr hinüber sah und ihren Blick auf das Heft senkte. Die Augen der Rothaarigen weiteten sich in einem Anflug von Überraschung. Oder war das Entsetzen? Scheinbar handelte es sich wirklich um das Eigentum der Älteren. Später würde Megumi dieses durch Zufall aufgedeckte Geheimnis auf jeden Fall in ihrem Notizbuch verewigen müssen – auch wenn diese Information für den Tennis doch reichlich unwichtig war. Doch war jede Information im Endeffekt nützlich um die Schwächen eines Gegners herauszufinden. Darin - im Data Tennis - war die junge Frau mit einer effektiven Beobachtungsgabe doch sehr talentiert. 

Scheinbar hatte sich Manami nun endlich aus ihrer Schockstarre befreien können, griff hastig nach dem Heft um es in ihren Spint hinein zu legen. Ihre Wangen glühten und machten ihren roten Haaren doch reichlich Konkurrenz. Sie biss sich auf die Unterlippe, fragte schließlich zaghaft: „H-hast du hinein gesehen?“

Megumi nickte auf diese Frage stumm, sah Manami ungerührt an. Das schien es der Älteren wohl nicht wirklich leichter oder angenehmer zu machen. Das Unbehagen der Älteren war nur all zu offensichtlich. Scheinbar war es ihr wirklich peinlich, dass ihr Geheimnis so entdeckt worden war. Dabei war es doch nur ein Doujinshi, der 2 Männer in ihrer Beziehung und schließlich beim Sex zeigte. War das nicht was ganz Normales? Also Sex im Leben eines männlichen High- School Schülers sicher. Hibari war in dem Manga eigentlich in diesem Alter – wenn sie sich richtig erinnert. Um ehrlich zu sein kannte sie sich da aber auch nicht so aus –also mit dem Sexleben eines High- School Schülers. Denn zum einen war sie kein Junge und zum anderen war sie auch nicht sonderlich an Sex in ihrem eigenen Leben interessiert. Klang so anstrengend und nach…. Kontakt mit Menschen. Aber vielleicht würde sie dennoch in den kommenden Tagen mal ihren Klassenkameraden Sakamoto – kun fragen, wie es sich mit dem Sexleben eines High- School Schülers verhielt.

Für den Moment richtete sie aber ihre Aufmerksamkeit auf Manami und sprach schließlich in einem wie gewohnt neutralen Tonfall: „Cavallone und Hibari scheinen romantisch gesehen anscheinend doch Potential zu haben.“ Zumindest wenn es so um Spannungen und dergleichen ging.

Manamis Gesichtszüge hellten sich auf. „Du kennst Reborn?!“

Megumi nickte. Sie kannte aber auch viele Shounen Mangas oder generell Games. Und daraus machte sie eigentlich auch kein Geheimnis. Nur sprach sie eben nicht darüber – was vielleicht daran lag, dass sie so oder so wenig redete.

„Oh…. Das wusste ich ja gar nicht! Wer sind deine Lieblingscharaktere? Was ist dein Lieblingselement?“ Manami erinnerte sie gerade ein wenig an Gokudera in der Gegenwart von Tsuna – oder doch Sasagawa Ryohei? „Shippst du auch die verschiedenen Charaktere?“

Zu viele Fragen auf einmal. Doch versuchte sie sich nun auf die ersten Fragen zu konzentrieren. 

Lieblingscharaktere: „Ich mag Hibari, Fon und Irie sehr gerne. Aber Byakuran scheint auch recht interessant!“ Und nicht ganz so anstrengend wie denn ein Großteil der anderen Charaktere. Xanxus mochte sie auch. Er war einfach in seiner Persönlichkeit sehr interessant erdacht. Auch wenn er seine Varia Herde immer wieder herum scheuchte und schlimmer wie ein Seemann fluchte. „Was die Flammenelemente angeht. Ich mag das Element des Regens und ich shippe nicht.“ Einen Moment überlegte sie, ob sie weiterreden sollte. „Aber der Doujinshi war interessant.“

Die anfängliche Verlegenheit und die unangenehme Stimmung schien verfolgen. „Wenn du magst können wir ja den Reborn! Anime zusammen anschauen! Der weckt so viele Feels. Und liest du eigentlich auch Fanfictions? Oder schaust dir Fanarts an?“ Kopfschütteln. „Nicht schlimm! Aber wenn du Lust hast, kann ich dir gerne auch da was zeigen. Und es gibt in Reborn! so viele Möglichkeiten, die Charaktere zu pairen. Es ist einfach episch!“

Es war ungewohnt für Megumi die sonst so damenhafte Manami von dieser Seite zu sehen. „Okay.“, stimmte sie zu. Natürlich wusste sie ja, dass Reborn! ein toller Manga und Anime war. Aber wer wusste, ob sie denn nicht durch Manami noch eine andere Seite des Fandoms lieb gewinnen konnte? Ein Gefühl der Neugierde machte sich in ihr breit. Und dieses Gefühl war für sie auf einen Menschen bezogen doch etwas ziemlich Neues.

„Megutaaaan! Mei ist da um dich abzuholen!“, hörte Megumi ihre Schwester rufen. Das Gespräch würden sie an einem anderen Tag weiterführen müssen. Kurzerhand verbeugte sie sich kurz zum Abschied vor Manami. „Ich werde dir nachher schreiben, Senpai!“ Schließlich wandte sie sich ab, nahm ihre Sachen und verließ mit einem kaum merkbaren Schmunzeln auf den Lippen den Clubraum, um zu ihrer Schwester zu stoßen.

„Huuuh…Ist etwas passiert, Megutan? Du siehst so aufgeregt aus?“, wollte Meisa wissen.

Das kaum merkliche Schmunzeln verharrte hartnäckig auf Megumis Lippen. „Nichts, nee-san. Ich habe heute nur ein paar für mich interessante Entdeckungen gemacht.“

„Huuuuuh~ Erzähl?“

„Wolltest du nicht zum Karaoke?“

„Oh!“

Manchmal war es gut, dass ihre Schwester die Aufmerksamkeitsspanne einer Fliege hatte. Das machte es doch leichter sie mit zielsicheren Worten abzulenken. Man musste eben nur wissen welche Worte man sagen musste um seine Ziele zu erreichen. 
 

 

Juli: summer night delicacy

Unruhig sah Tsukasa nach links – nichts. Ein Blick nach rechts zu dem großen roten Holztor folgte – wieder war Sanada Genichirou nicht in der Menschenmasse zu erkennen. Unruhig kramte sie aus dem kleinen Stoffbeutel ihr Smartphone, suchte in dem Line Gesprächsverlauf nach der Nachricht in der sie Zeitpunkt und Treffpunkt vereinbart hatten.

Um 18 Uhr am westlichen Eingang der Tempelanlagen

Hier war der sie doch?! Ein Blick auf die Zeitanzeige des Telefons verriet ihr zudem, dass es nicht mehr lange bis zu der vereinbarten Zeit sein würde. Also müsste er doch eigentlich jeden Moment eintreffen – besonders da er ein überaus gewissenhafter und pünktlicher junger Mann war.

Noch einmal ließ Tsukasa ihren Blick auf der Suche schweifen nach ihm und entschied sich schließlich sich wieder auf einem großen Stein am Wegrand zu den Tempelanlagen und den vielen verschiedenen Buden und Attraktionen niederzulassen. Nervös strich sie sich den dünnen Stoff ihres Yukata glatt, versuchte ihr Erscheinungsbild bis zu seiner Ankunft noch ein wenig zu richten. In einem Anflug von Nervosität wollte sie durch ihr kurzes Haar fahren, konnte sich aber gerade noch so zurückhalten. Immerhin hatte sich ihre Mutter bemüht sie für den diesjährigen Schrein Besuch schön herzurichten. Die kurzen marineblauen Haare waren kunstvoll an den Seiten zurück geflochten und mit einer zu dem himmelsblauen Yukata passenden Haarspange festgesteckt worden. Insgesamt wirklich ein sehr netter Anblick – auch wenn sie sich im Spiegel fast nicht wieder erkannt hatte.

Es war für Tsukasa eben äußerst ungewohnt außer einem Tennis Dress und der alltäglichen Schuluniform noch andere sehr feminin anmutende Kleidungsstücke zu tragen. Und so überraschend gut dieser Yukata ihr auch stehen mochte, fühlte sie sich in dieser Aufmachung reichlich unwohl. Unter diesen Schichten des dünnen Stoffs fühlte sie sich nackt, schutzlos und furchtbar entblößt. Dabei war sie mit einem 3. Kyū in Karate und angeeigneten Grundkenntnissen im Kendo wirklich nicht wehrlos. Doch änderten all ihre Fertigkeiten und ihre Befähigung sich selber verteidigen zu können leider nichts daran, dass sie sich in dieser so seltsam ungewohnten Kleidung durchaus unwohl fühlte. Mit der vorhandenen traditionellen Kleidung hatte das alles natürlich auch keineswegs zu tun. Immerhin trug sie doch beim Kendo auch den üblichen Hakama. Aber in der geschlechtsneutralen traditionellen Kleidung fühlte sie sich um einiges wohler als in diesem Yukata, der doch offensichtlich ihre weiblichen Rundungen – oder eher den Mangel von diesen, betonte. Und so war man wahrscheinlich an der Wurzel allen Übels angekommen – dem Zeigen der weiblichen Seite, denn damit hatte Tsukasa nun wirklich ein Problem.

Wenn sie denn ehrlich mit sich selbst war, war ihr das alles nicht unbekannt. Indem sie sich von ihrem viel zu feminin und weiblich aussehenden Bruder hatte abheben wollen, hatte sie die für einen Jungen eher typischen Verhaltensmuster angenommen. Verbrachte ihr Bruder seine Zeit im Garten, war sie zum Karate gegangen oder hatte mit den Nachbarsjungen Fußball gespielt. Die eigenen Haare hatte sie stets kurz gehalten – immerhin sollte doch niemand das sogenannte kami no ko mit ihr vergleichen können. Alles in Allem war dieser Plan auch relativ gut ausgegangen. Nur hatte sie nie bedacht, dass diese Bemühungen in der High School Zeit alles umso schwerer machen würden. Denn welcher Junge interessierte sich schon für ein Mädchen, dass alles andere als niedlich und zierlich war?

Eben –niemand.

Frustriert schob sie diese Gedanken von sich, schaute sich lieber abermals um. Leider war er noch immer nicht in Sicht. Ihr Mobiltelefon zeigte ihr aber nun, dass er bald zu spät sein würde. Und das war nun so wirklich nicht seine Art. Die Nervosität wich der Sorge und schließlich griff sie erneut nach ihren Telefon um mit dem Tippen einer Nachricht zu beginnen.

„Yukimura-chan?“

Tsukasa sah auf, hielt in der Tippbewegung inne um in die vertrauten Gesichter von dem HaruHaru Duo - aka Krihara Haruna und Haruna Makoto - zu schauen

„Haruna-senpai. Kirihara –senpai!“, nickte Tsukasa den älteren Mädchen zu. Ein ungewohnter Anblick. Denn an dem heutigen Tag hatte Haruna Makoto doch tatsächlich auch einen Yukata an und wirkte so, um einiges weiblicher als unter normalen Umständen. So ungewohnt wie für sie der Anblick von Makoto war, musste für die Beiden wahrscheinlich auch ihr Erscheinungsbild sein.

„Was machst du hier? Wartest du auf Yagyuu-chan?“, fragte Makoto in ihrem nonchalanten Tonfall, legte ihren Kopf ein wenig schief.

Tsukasa schüttelte den Kopf. „Ehm, nein. Ich treffe mich heute mit Sanada-kun.“

Makoto schaute fragend drein. Schien sie doch nicht zu begreifen, was die Natur dieses Treffens sein mochte. Haruna sah sie vielsagend an, formte die Worte ‚Date‘ tonlos und schließlich formten sich Makotos Lippen zu einem ‚o‘.

„Dann hoffe ich mal, dass du nicht mehr lange warten musst, Yukimura-chan. Nicht dass noch jemand auf dumme Gedanken kommt und ein süßes Ding wie dich entführen möchte!“, zwinkerte Makoto ihr zu – typisch.

Tsukasa lächelte nur leicht. „Hmn…. Ich hoffe nur, das alles in Ordnung ist.“

„Wieso?“, fragte Haruna ein wenig überrascht.

„Nun… Wir hatten uns um 18 Uhr hier am westlichen Eingang verabredet. Sanada-kun ist jemand, der generell pünktlich kommt.“

Die beiden älteren Mädchen sahen sich an.

„Tsukasa… Das hier ist der Nordeingang.“

Tsukasa blinzelte, sah die Beiden geschockt an. Doch schienen sie das ernst zu meinen.

„Verdammt!“, fluchte sie vollkommen undamenhaft, verabschiedete sich mit einer raschen Verbeugung von den beiden älteren Schülerinnen. Es war schon nach 18 Uhr und somit würde sie zu dem eigentlichen Treffpunkt definitiv zu spät kommen. Etwas, dass ihr einfach sehr unangenehm war. Doch auch wenn sie daran nun nichts mehr ändern konnte, hatte sie nicht vor noch später als denn unbedingt notwendig bei Sanada einzutreffen. So schnell sie denn in dem engen Yukata laufen konnte, eilte sie durch die Menschenmasse und an den Ständen und Buden vorbei in Richtung Westeingang. Hier und da rempelte sie die ihr entgegen kommenden Leute an, entschuldigte sich hastig um dann weiter zu eilen. Als das rote Holztor endlich in Sicht kam, verlangsamte Tsukasa ihre Schritte ein wenig, blieb dann stehen um den Anderen in der Menschenmaße auszumachen. Es dauerte nicht lange und schon hatte sie den großgewachsenen Vizekapitän des Tennis Club erblickt. Er war gekommen. Wie von selbst schlich sich ein zufriedenes Lächeln auf ihre Lippen. Zielsicher ging sie auf ihn zu, blieb vor ihm stehen.

„Sanada-kun?“

Er drehte sich um, nickte ihr zu. „Tsukasa-san.“

Ihr stockte der Atem und plötzlich wollte kein weiteres Wort mehr über ihre Lippen kommen. Tief atmete sie ein, schenke ihm ein Lächeln. An dem heutigen Abend hatte sie all ihre Rüstungen abgelegt, war in den so unvertrauten Kleidern vor ihm erschienen. Und auch wenn sie sich schutzlos und verwundbar fühlte, würde sie ihre Pläne durchziehen. Sie würde ihm viel Glück bei den kommenden finalen Spielen Wünschen und sie würde ihm von dieser interessanten Kalligraphie Ausstellung erzählen. Ihre Gefühle waren somit nur eine von vielen Dingen, die sie ihm an diesem Abend des Tanabata Festes vor dem leuchten des Feuerwerks mitteilen würde. 

September: fantasia cultivation

Hüpf, hüpf

Touch, touch

Sprung auf den linken Fuß, Sprung auf den rechten Fuß

Sprung in die Mitte und Hände zusammen

Und noch einmal wiederholte Meisa die ganze Prozedur zum Klang der Intro Melodie des Liedes Odoru Ponpokorin von der Band E-girls. Sie liebte diese Band – hörte sie die Musik der Damen doch schon seit ihrer Zeit in der Mittelschule. Als die erste Sängerin – Ami der Untergruppe Dream – in dem Video ihre Lippen bewegte und ihren Gesangspart hatte, begann auch Meisa ihre Lippen zu bewegen und in ihrer hohen Sopran Stimme die ersten Zeilen des Liedes zu singen.
 

なんでもかんでも みんな

Nandemo kandemo minna

おどりを おどっているよ

Odori wo odotteiru yo
 

Meisa folgte den Bewegungen des Idols, hüpfte von einer Stelle zur anderen, während ihre Freundinnen im Hintergrund mit rhythmischen Klatschen unterstützten. Die Sängerin auf dem Bildschirm wechselte von Ami zu Reina von dem Unit Flower. Und die nächsten Bewegungen folgten, weitere Noten kamen über die Lippen der jungen Japanerin. Ihre beiden Seitenzöpfe wippten im Takt hin und her.
 

おなべの中から ボワっと

Onabe no naka kara BOWAtto

インチキおじちゃん 登場

INCHIKI ojichan tôjô
 

Und wieder wechselten die Sängerin. Dieses Mal übernahmen Yuzuna von dem Unit bunny und Karen aus dem Unit Happiness in dem Original die Führung. Doch im hier und jetzt sang Meisa bravourös weiter, bewegte sich im Einklang zu den vor ihr tanzenden Idols.
 

いつだって(チャチャ)わすれない

Itsudatte (clap-clap) wasurenai

エジソンは(チャチャ)えらい人

Edison wa (clap-clap) erai hito
 

Im Hintergrund waren ihre Freundinnen verstummt, klatschten stattdessen nun in dem Moment, in dem auch die tanzenden Mädchen klatschten. Wieder wechselte die Sängerin und Meisa setzte ihre Performance weiterhin fort.
 

そんなの常識 タッタタラリラ

Sonna no jôshiki Tattata-rarira
 

Nach den kompliziertesten Phrasen des Liedes, ging es nun in eine kleine Dauerschleife mit Ohrwurm Garantie. Voller Elan machte sich die Sportskanone und allbekannte Hüpfkugel daran auch bei der Wiederholung der Phrasen die richtigen Bewegungen zu machen.
 

ぴーヒャラ ぴーヒャラ パッパパラパ x2

Bîhyara Bîhyara Pappapa-rapa x2

ぴーヒャラ ぴーヒャラ おへそがちらり

Bîhyara Bîhyara Oheso ga chirari

タッタタラリラ

Tattata-rarira

ぴーヒャラ ぴーヒャラ パッパパラパ

Bîhyara Bîhyara Pappapa-rapa

ぴーヒャラ ぴーヒャラ おどるポンポコリン

Bîhyara Bîhyara Odoru Pompokorin

ぴーヒャラぴー お腹がへったよー

Bîhyarabî Onaka ga hetta yoo
 

ぴーヒャラ ぴーヒャラ パッパパラパ

Bîhyara Bîhyara Pappapa-rapa

ぴーヒャラ ぴーヒャラ おどるポンポコリン

Bîhyara Bîhyara Odoru Pompokorin

ぴーヒャラぴー お腹がへったよー。

Bîhyarabî Onaka ga hetta yooooo
 

Die Melodie verklang und Meisa erntete Befall von ihren Freundinnen. Niedlich wie sie sich nun einmal verhielt, streckte sie ihre Zunge zu der Seite heraus, legte ihren Kopf schief und formte ihre eine Hand zu einer Faust um diese dann in einer niedlichen Pose gegen ihren Kopf zu legen.

„Und wer will jetzt? Oder soll Meimei noch ein weiteres Lied singen?“, fragte sie. Natürlich wäre sie sofort bereite gewesen noch ein weiteres Lied zu singen. Doch musste sie nun das Mikrofon an das HaruHaru Duo abgeben. Was für ein süßes Pärchen sie doch abgaben! Die Beiden waren doch schon fast 2 Jahre zusammen, ihr Vize Kapitän Inoue Manami hatte auch schon seit ungefähr 1,5 Jahren einen festen Freund und nun hatte selbst ihr Nesthäkchen Yukimura Tsukasa einen festen Freund. Aber das alles hielt die vergebenen Mädchen natürlich nicht davon ab sich auf den Tennis zu konzentrieren und an Momenten wie diesem auch etwas miteinander zu unternehmen. Und darüber war Meisa wirklich froh! Mochte sie doch ihre Mädchentruppe und würde diese nicht mal für die Verwirklichung des Wunsches eine Manga Heldin oder ein Idol zu werden, hergeben. Außerdem konnte sie zumindest Letzteres sicher auch aus eigener Kraft erreichen!

Das im Hintergrund laufende Duett mitsummend, setzte sie sich nun wieder auf ihren Platz neben ihrer Schwester. Gerade wollte sie sich an ihre Schwester wenden, musste aber nun bemerken, dass Meisa in ein Gespräch mit Manami vertieft war. Sie schnappte ein paar Gesprächsfetzen auf, war nicht sonderlich überrascht über das Thema. Reborn! Shonen Ai Pairs, fanfics und Doujinshi… Nicht so ihres. Auch wenn sie Reborn! mochte, zog sie doch eher Mangas wie Ao Haru Ride, Heroine Shikkaku, Hana Kimi, Hirunaka no Ryuusei, Kaichou wa Maid-sama oder Ouran Host Club vor. Eben Manga Serien im Bereich des Genre Shoujo mit vielen Momenten zum Lachen, Weinen und Mitfiebern! Aber jeder hatte eben einen anderen Geschmack. Und da sie selber eine Schwäche für Maids und Butler oder Cosplay im Allgemeinen hatte waren Kaichou wa Maid-sama und Ouran Host Club auf ihrer Favoritenliste ganz oben. Mei-chan no Shitsuji mochte sie somit natürlich auch. Und sie war schon ganz gespannt auf die Fortsetzung dieses Mangas mit so viel Moe Butler Momenten! Allein schon der Gedanke an diese adretten Kerle ließ ihr Herz höherschlagen. Aber rasch schob sie diese Gedanken von sich und konzentrierte sich lieber auf die Musik. Inzwischen hatte sich Hime-chan das Mikrofon gegriffen und schmetterte das aktuelle Lied der Band Morning Musume.

Wieder wippte Meisa im Takt der Musik mit und zückte dann das Tablet um sich noch etwas zu trinken zu bestellen. „Möchte noch wer etwas trinken? MeiMei wollte sich gerade etwas bestellen!“

Chisato sah von ihrer Erdbeersoda auf: „Lohnt sich das überhaupt noch? Immerhin müsste unsere Zeit bald zu Ende sein?“

„Oh…“ Meisa klang wenig begeistert.

Inzwischen hatte Hime mit ihrem Lied geendet. „Sei nicht so traurig Mei-chan!“, lächelte sie ihre Freundin aufmunternd an.

„Mag dann noch wer mit Megutan und MeiMei zusammen in die Arcade gehen?“ Sie hatte doch einfach mal beschlossen, dass das nächste Ziel von ihnen beiden sein würde. „Tsu-chan?“ Herausfordernd sah sie die Andere an. „Ein Rematch auf der DDR gefällig?“

Tsukasa grinste.

„Das dürfen wir uns nicht entgehen lassen! Nicht wahr, Chichan?“, hakte Himeno sich bei Chisato unter. Zufrieden sah Meisa wie auch Haruna sich geschlagen gab. Makoto war bereits Feuer und Flamme und Manami lächelte nur amüsiert während Megumi ihre üblich gleichgültige Miene hatte. Der gemeinsame Tag würde somit noch nicht enden. Zufrieden führte Meisa ihre Freundinnen zum nächsten Ziel, einer weiteren Runde voller Spaß!

November: royal tangency

Zufrieden betrachtete sie sich im Spiegel. Das blütenweiße Halbarmhemd saß perfekt und je länger sie sich im Spiegel betrachtete, desto mehr musste sie zugeben, dass sie in diesem Outfit wirklich wie ein Junge aussah – auch wenn diese Erkenntnis nicht neu war. Immerhin war sie allseits für ihr eher androgynes Erscheinungsbild bekannt. Etwas, dass sich für sie in mehreren Situationen als durchaus positiv herausgestellt hatte. Immerhin hatte sie dadurch auch keine Probleme sich mit ihrer Freundin Haruna in aller Öffentlichkeit wie ein für die Gesellschaft normales Paar zu benehmen. Ein Glück, dass nicht jedes gleichgeschlechtliche Paar für sich verbuchen konnte. Über diesen Gedanken amüsiert konnte sie sich nicht davon abhalten, zu dem Date am letzten Wochenende abzudriften. Haruna hatte ein besonders niedliches Kleid getragen und nach einem Besuch im Aquarium waren sie noch ein wenig in einem Park spazieren gegangen, hatten einen Crêpe gegessen und dabei hatte sich etwas rot güldenes Herbstlaub in ihren schwarzen Locken verfangen. Haruna war dabei so niedlich gewesen! Bei diesem Gedanken kicherte sie ein wenig und sie hätte ihre Schleife fast falsch gebunden. Deswegen schüttelte sie den Gedanken lieber ab, schaute in den Spiegel um das stilistisch wichtige Modeaccessoire ordentlich zu binden.

Sie zupfte die Enden der Schleife zurecht, griff nun nach ihrer anthrazitfarbenen Satinweste um diese über das weiße Hemd zu ziehen und sie vorsichtig zuzuknöpfen. Mit ihren Händen fuhr sie nun noch einmal über den weichen Stoff, schob etwaige Falten glatt um dann die weiße lange Schürze anzulegen und die Bänder um ihre Hüfte zu schlingen, vorne zuzubinden. Insgesamt ergab sie doch so ein zufrieden stellendes Abbild eines Butlers.

„Mako-chan! Bist du fertig?“, hörte sie die die Stimme ihrer besten Freundin, drehte sich nun zu eben dieser um. Himeno war in ihrem eigenen Outfit – einem Maid Kostüm – in den in dem Klassenraum als Umkleidebereich abgetrennten Abschnitt getreten, um zu überprüfen ob denn ihre beste Freundin bereit für das Aufnehmen der gemeinsamen Schicht war. Rein theoretisch war sie das. Doch der Anblick von Himeno in diesem niedlichen Outfit zog Gedanken in ihr hervor, die die Bereitschaft weit weg katapultierten. Musste sie sich doch nun vorstellen, wie ihre süße Freundin Haruna in diesen Kleidern aussehen würde. Unschuldige weiße Puffärmel, deren mit Rüschen versehenen Enden die dünnen von der Sonne leicht gebräunten Oberarme ihrer Freundin sicherlich umschmeicheln würden. Das Schwarze Kleid dessen Ausschnitt mit Spitzenapplikationen verziert war und die Unschuld ihrer liebreizenden Freundin nur noch mehr hervorheben würde! Die weiße mit Rüschen versehene Schürze, die um die Hüften gebunden Wurde und einen angenehmen Kontrast zu dem kurzen mit Spitze und Rüschen kunstvoll verzierten schwarzen Rock des Kleides bildete. Die klassischen weißen Over-Knee Socken würden ihrer Freundin sicherlich genauso gut stehen wie die schwarz-weiße Schleife, die ihre beste Freundin gerade in ihrem halblangen Haar trug.

Bei diesen Gedanken war es natürlich nicht zu vermeiden gewesen, dass die Wangen von Haruna einen verräterischen Rotton annahmen. Himeno kicherte, drehte sich in ihrem Kleid und blieb dann abrupt stehe um sich ihre Hände an die Hüften gestemmt nach vorne zu beugen. Der schwarze Rock wippte noch ein wenig hin und her als die denn ihre beste Freundin betrachtete: „Habe ich da etwa böse Gedanken in dir geweckt, Mako-chan?“

Makoto schwieg, wandte nun ertappt den Blick ab. Himeno lachte auf.

„Du hast an Haru-chan gedacht?“ , richtete Himeno sich wieder auf, „Wie niedlich würde sie wohl in den Kleidern aussehen, die Hime-chan anhat!“ Himeno schien zu versuchen einen Gedanken ihrer besten Freundin auszuformulieren und machte Makoto genau damit nur noch verlegener. „Da hab ich dich wohl ertappt!“, grinste Himeno und Makoto konnte nicht anders als ihre Lippen zu einem leichten Schmollmund zu verziehen.

„Woher weißt du das?“, murmelte sie noch immer reichlich verlegen, sah wieder zu ihrer besten Freundin, die nur mit den Schultern zuckte.

„Vielleicht weil du so leicht zu durchschauen bist? Aber wir sollten nun wirklich raus gehen! Unsere Schicht beginnt gleich!“, klärte Himeno ihre beste Freundin auf. Makoto nickte, folgte der Anderen schließlich in den anderen Teil des Klassenraums, der zu einem Café umfunktioniert worden war.

Die nun ihnen zugeteilten Aufgaben waren ziemlich simpel. Die Gäste zu einem Tisch geleiten, ihnen die Speise und Getränkekarte reichen, sie fragen, welche Getränke und Speisen sie haben wollten und diese bei dem Personal in dem notdürftig bereiteten Küchenbereich abholen. Unschwer zu erkennen war Makoto voll in ihrem Element. Besonders der Kontakt mit den Kundinnen war für sie ein leichtes. Hier und da schenkte sie den Kundinnen ein charmantes Lächeln, säuselte ihrer edlen Prinzessin und holden Herrin Worte der Anerkennung und Komplimente zu, die diese nicht selten zum Quietschen brachte. Von den männlichen Begleitern erntete sie nur einen missmutigen Blick, der jedoch bei ihrem naiv unverständlichen Blick manchmal doch umschlug. Makoto war alles in allem doch bei beiden Geschlechtern gleichermaßen beliebt – und realisierte es nicht einmal.

Gerade schenkte sie einem mit einer Gruppe von Mädchen besetzten Tisch eines ihrer Prince Charming Lächeln, machte sich auf den Weg zu ihren Kolleginnen vom Küchenpersonal. Die Gäste waren im Moment alle zufrieden am Tee bzw. Kaffee trinken, aßen ihre kleinen Küchlein und somit hatte sie ein wenig Zeit sich mit ihren Klassenkameradinnen zu unterhalten. Wenige Momente später gesellte sich ihre beste Freundin Himeno zu ihr, lehnte ihr zierliches Köpfchen müde gegen die Schulter der Größeren.

„Schulfeste sind immer so anstrengend!“, beschwerte sie sich bei ihr.

Makoto lächelte, wandte sich an die Andere um ihr aufmunternd über die Wange zu streichen. „Nur Mut, Hime-chan! Denk an die vielen schönen Erinnerungen, die wir hier noch gemeinsam sammeln können!“, hauchte sie ihr zu und schob eine Haarsträhne hinter das Ohr. Himeno sah zu ihr hoch, schielte zu ein paar Gästen, die sie interessiert und gespannt beobachteten. Kurz schlich sich ein Grinsen auf ihre Lippen und dann lehnte sie sich gegen den Oberkörper der Größeren.

„Ich sammel gerne neue Erinnerungen!“, Himeno hob ihren Blick, „Solange sie mit dir sind!“

Das Gequietsche war nicht zu überhören. Doch schien Makoto es nicht wahrzunehmen, so wie sie die Handlungen ihrer besten Freundin auch nicht als perfekt kalkuliert wahrnahm. Über das großzügige Trinkgeld manch eines Gastes würde sie sich später sicherlich noch wundern. Nun aber strich sie nur liebevoll über den Kopf ihrer besten Freundin.

„Übrigens... Da hinten ist Haru-chan!“, grinste Himeno zu Makoto hoch, die sich bei dem Namen ihrer Freundin gleich umzusehen begann. Im nächsten Moment hatte Makoto Himeno losgelassen, schlenderte in einem hopsenden Gang zu ihrer Freundin. Der Anblick erinnerte generell an einen kleinen Hundewelpen, der zu seinem Frauchen rannte. Und wahrscheinlich hätte es niemanden gewundert, wenn Makoto genau in diesem Moment ein paar Schlappohren und ein wedelnder Hundeschwanz gewachsen wären. Freudig schloss sie ihre Freundin in die Arme, ignorierte fremde Blicke und das amüsierte Kichern von Harunas Begleitung – Manami.

„Haru-chan!“, rief sie freudig aus nachdem sie diese nun endlich losgelassen hatte, „Du bist da!“ Der imaginäre Hundeschwanz wedelte hin und her während sie nun nach der Hand von Haruna griff, diese zu einem freien Tisch zog. Verträumt lächelnd setzte sie sich ihr gegenüber. Manami gesellte sich amüsiert zu Himeno.

„Nun...“, begann Haruna, „Wir hatten nichts Besseres vor...“ Sie wandte den Blick verlegen ab.

„Du bist süß, Haru-chan!“ Die Dunkelhaarige errötete. Makoto lächelte. Haruna würde in einem Maid Kostüm wirklich zu niedlich aussehen. Und sie selber wäre sicherlich gerne der Butler, der diese unschuldige junge Dame vernaschen würde. An Arbeiten war nicht mehr zu denken.

Dezember: advent enticement

Die Imperiale Marsch Melodie aus Star Wars summend, trat Himeno aus dem Duschbereich in die Umkleide des Tennis Clubs der Mädchen. Leichtfüßig schritt sie nur mit einem Handtuch bekleidet zu ihrem Spint und öffnete diesen, um wieder in ihre Schuluniform zu schlüpfen. Nach der allseits bekannten Melodie des dunklen Star Wars Lord gelangte sie nun zu der Titelmelodie von Harry Potter. Keiner störte sich daran. Immerhin war es für diese normal, dass sie ab und zu, in ihre Gedanken vertieft, die Filmmusiken von westlichen Filmen zu summen begann.

Um ihre nassen halblangen Haare hatte sie ein zweites Handtuch zu einem Turban gewickelt, ließ nun das größere Handtuch zu Boden fallen, um erst in ihre Unterwäsche und dann in eine warme Strumpfhose zu schlüpfen. Es folgte der Rock und schließlich begann sie weiterhin summend ihre Bluse zuzuknöpfen.

„Chichan? Was hast du denn da?“, hörte man nun die hohe Stimme von Meisa. Himeno drehte ihren Kopf nach links, schielte über die Schulter hinweg zu den beiden jüngeren Teamkameradinnen Meisa hatte sich an die Jüngere gehangen und starrte dreist einfach mal in den Spint der Yagyuu. Auf den Wangen von dieser war ein verlegener Rotton zu erkennen. Offenbar mochte sie es gar nicht nun im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen und noch dazu den Blick auf den Inhalt ihres Spints freizugeben. Himeno drehte sich amüsiert um, summte weiter und beobachtete wie Meisa nach einer kleinen Schachtel griff. Sie wurde einfach mal dreist geöffnet und die Proteste von Chisato ignoriert.

„Uhhh… Kekse. Und was haben wir denn da. Eine Eintrittskarte für den Freizeitpark am Weihnachtsabend?! Chichan hat eine Verehrerin!!“, rief Meisa aus. „Wer ist es?“

Chisato errötete und nahm die Sachen wieder an sich. „Ich weiß es nicht.“ Meisas Mund formte sich zu einem Schmollen, Himeno beobachtete das Ganze reichlich amüsiert und erntete nur einen skeptischen, vielleicht auch fragenden Blick von Manami. Himeno summte nur gut gelaunt weiter und stimmte für dieses Mal nicht in die Neckereien ein. Stattdessen beobachtete sie wie Meisa nun von Chisato abließ, um sich ihrer Schwester zu widmen. Scheinbar hatte der aufgedrehte Teil der Zwillinge die arme Chisato nun genug geärgert und ging darauf über sich mit ihrer Schwester über die heutigen Tagespläne zu unterhalten.

Die Bluse nun zugeknöpft legte Himeno sich die Schleife der Schuluniform um, schielte zu ihrer Nebenfrau. Manami beobachtete sie noch immer mit einem skeptischen Blick. Abwartend sah sie die Rothaarige an.

„Die Kekse… Und die Eintrittskarte. Sie sind von dir? Oder?“ fragte ihre Vize Kapitänin schließlich in gedämpfter Stimme. Himeno summte nur geheimnisvoll, grinste Manami vielsagend an. Sie zuckte leicht mit den Schultern, schien nicht zuzugeben wollen, dass sie wirklich der Übeltäter war. Doch sah ihre Freundin sie nun weiterhin abwartend an, würde scheinbar nicht vorher von ihrem Platz weichen, bevor sie denn eine Antwort hatte. Noch einen Blick warf sie zu Chisato, die nun mit ihrer besten Freundin Tsukasa über irgendwas leise zu diskutieren schien. Sie riss sich von dem Anblick los und nickte kaum merklich. „Ja…“, hauchte sie und konzentrierte ihren Blick nun auf die grünen Augen der Größeren.

„Ist es dir ernst?“, fragte Manami leise.

Himeno schmunzelte. Da war sie wieder. Manamis mütterliche und ruhige Art, die so einen angenehmen Kontrast zu Harunas stürmischen und forschen Charakters gab. Die Beiden ergänzten sich wirklich gut. Doch in diesem Fall musste Manami sich wirklich nicht, um das Wohl ihrer Kouhai sorgen. Auch wenn es verständlich war, dass sie sich gerade wegen Himeno Sorgen, um Chisato machte. Himeno war nicht dafür bekannt dafür, dass ihre Beziehungen lange hielten. In ihren inzwischen fast 3 Jahren Schulzeit an der Rikkai Dai High School hatte sie gefühlt 10 verschiedene Jungs gedatet. Keine Beziehung hatte länger als 3 Monate angedauert. Genau deswegen schien Manami nun zu befürchten, dass das mit Chisato auch nicht funktionieren würde. Andererseits war Chisato aber offensichtlich nicht männlich.

„Ja…. Ich mag sie. Und sie verdient es glücklich zu sein. Und vielleicht… Vielleicht kann ich sie ja glücklich machen?“, hauchte Himeno in einem ungewöhnlich ernsten Tonfall während sie sich ihren warmen sandfarbenen Pullover überzog. Manami nickte – offensichtlich zufrieden mit der Antwort.

„Ich hoffe, dass es funktioniert!“, flüsterte Manami und richtete nun auch ihre Uniform, ehe sie sich Makoto und Haruna zuwandte. Zu Dritt begaben sie sich schon einmal aus dem Clubraum. Auch Tsukasa verabschiedete sich, um sich mit ihrem Freund Sanada Genichirou zu treffen. Die Zwillinge waren wie sie nun feststellte schon verschwunden. Somit war Himeno mit Chisato alleine. Sie schlüpfte in ihre Schuhe und schlenderte zu Chisato herüber. Chisato blickte auf.

„Senpai?“

Fragend wurde Himeno angeblickt. Diese griff nach der Dose, die sie selber der Jüngeren in den Spint gelegt hatte und schob einen der Kekse in ihren Mund. „Hmn… Nächstes Mal sollte ich vielleicht eine Prise mehr Zimt nehmen!“

Chisato blinzelte, sah Himeno verwirrt an. Doch dann schien sie zu verstehen. Zufrieden beobachtete Himeno wie Chisatos Mund sich zu einem tonlosen ‚o‘ verzog. Ein Grinsen schlich sich auf die Lippen der Kleineren. Sie legte ihren Kopf ein wenig schief und wartete darauf, dass ihre Kouhai sich nun dazu äußern würde. Stattdessen errötete Chisato und wandte ihren Blick einen Moment verlegen ab, ehe sie wieder zu der Älteren schaute.

„Du…“, begann Chisato und pausierte kurz, „Du hast mir die Kekse und die Karte geschickt?“

Himeno nickte. „Wenn mich meine Erinnerungen nicht trügen… Ja!“

Kurzes Schweigen. „Aber… Warum?“

Himeno lächelte nur. „Nun… Vielleicht weil ich dich mag?“

„Warum? Ich meine… Ich bin ein Mädchen!“

Himeno zuckte mit den Schultern. „Und?“

Chisato schien diese Antwort nicht zufrieden zu stellen. Himeno seufzte, lehnte sich gegen den Spint neben dem von Chisato, redete weiter: „Mako-chan und Haru-chan sind doch auch ein Paar. Ich sehe da kein Problem.“

Chisato schüttelte den Kopf. „Nein…. Es ist nur so… Du. Seit wann magst du Mädchen?“

Himeno blinzelte. Sie blickte nachdenklich die Jüngere an. „Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, ob ich andere Mädchen mag. Oder ob ich überhaupt Jungs wirklich so mag wie ich sie nach der öffentlichen Meinung mögen sollte…“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nur, dass ich dich mag. Du hast dieses besonders hübsche Lächeln wenn du dich über etwas von ganzen Herzen freust. Und in letzter Zeit sehe ich es viel zu selten.“ Sie musste nicht sagen, dass seit dem Beginn von der Beziehung von Tsukasa und dem Vize-Kapitän der Jungs-Mannschaft die Stimmung der Yagyuu etwas gedämpft war. Zwar wusste diese die Veränderung zu verbergen. Aber Himeno war schon immer sehr aufmerksam gewesen. „Und ich möchte dich wieder Lächeln sehen. Ich möchte dein Lachen hören, dass mir das Herz so erwärmt.“ Die letzten Worte waren nur noch ein Wispern gewesen. Sie schaute zu Chisato hoch, deren Wangen nun ziemliche Konkurrenz mit Manamis roten Haaren machen konnten.

„Oh…“, hauchte Chisato.

Bevor Chisato noch weiter reden konnte, ergriff Himeno ihre Hand mit ihren Händen, „Also…. Würdest du mit mir am Weihnachtsabend auf dieses Date gehen?“ Es musste sich daraus ja nicht etwas entwickeln. Sie konnte es nicht erzwingen. Aber wenn… Wenn sich wirklich etwas entwickeln würde. Der Gedanke daran ließ Himenos Herz höher schlagen. Chisato stummes und verlegenes Nicken bescherte ihr ein warmes Kribbeln in der Magengegend. Der Weihnachtsabend konnte nicht schnell genug kommen.

Februar: bittersweet imagination

Die Anzahl der Personen in der Küche hatte sich zum Vortag gefühlt verdoppelt. Am Vortag hatte Manami nur mit Makoto und Himeno zusammen ein paar einfache Schokoladenherzen und Kekse produziert. Heute war dann gefühlt die andere Hälfte der Stammspieler von ihrer Tennismannschaft an der Reihe. Sicher – die Zwillinge waren nicht anwesend. Doch mit Chisato, Tsukasa und Haruna war die Küche noch immer ziemlich überfüllt. Irgendwie bereute sie es schon fast ein wenig wieder einmal am Tag vor dem Valentinstag ihr Zuhause zum gemeinsamen Schokolade machen zur Verfügung gestellt zu haben – aber auch nur fast.

„Manami-senpai? Sind die Stücke klein genug?“, hörte sie die Stimme von Tsukasa.

Manami drehte sich um und ging zu der Jüngeren herüber um einen Blick auf die von ihre bereits etwas zerkleinerten Schokoladenstückchen.

„Noch ein bisschen kleiner wäre denke ich besser!“, erklärte sie und beobachtete wie die anderen Beiden ihre eigenen Schokoladenstückchen bearbeitet. Im Gegensatz zu Tsukasa hatten sich Haruna und Chisato für Vollmilchschokolade entschieden. Weiße Schokolade hatte keine von ihnen für ihr Valentinsgeschenk auserkoren. Manami hatte wie Tsukasa auch auf Zartbitterschokolade zurückgegriffen. Ihre eigenen Herzpralinen hatte sie jedoch schon am gestrigen Tag zusammen mit Himeno und Makoto zubereitet. Während ihre Freundinnen sich um die Zubereitung einfacher Schokoherzen kümmern würden, hatte Manami hingegen noch vor einen Kuchen für ihren Freund zu backen. Wie die Anderen für ihre Valentinsgeschenke die Schokolade schmelzen mussten, musste auch Manami für den Biskuit Teig und die Creme Schokolade verflüssigen. 100 g von einer besonders leckeren Zartbitterschokolade wurden sorgfältig zerkleinert. Die Stückchen ließ sie in eine Glasschüssel fallen, schaute kurz zu ihren Freundinnen, die noch immer mit dem Zerkleinern beschäftig waren. Die eigene Schokolade landete im Wasserbad. Immer wieder ein Auge auf diese gerichtet,  suchte sie schon Butter, Zucker, Eier, Mehl und Backpulver für den Teig zusammen. Alles wurde abgewogen und die geschmolzene Kakaomasse zum Abkühlen aus dem Wasserbad genommen. Immerhin konnte das heiße Wasser jetzt von Haruna genutzt werden. Tsukasa und Chisato brauchten scheinbar noch ein wenig. Also widmete sie sich selber dem Verrühren von Butter und eine Hälfte des Zuckers. Das Eigelb wurde untergehoben und schließlich folgte die noch immer leicht flüssige Schokoladenmasse. Eiweiß und der Rest des Zuckers wurden steif geschlagen. Gerade wollte sie die Masse und die restlichen Zutaten der Schokoladenmasse unterheben als ihre Kouhais ihre Hilfe in Anspruch nahmen. Sie beaufsichtigte mit ihnen das Schmelzen der Schokolade. Im Gegensatz zu Haruna hatten die beiden Jüngeren offensichtlich noch keine Erfahrung in dem Bereich der Zubereitung von Valentinssüßigkeiten gemacht. Immerhin war ihre beste Freundin bereits selbstständig zu dem Gießen von der warmen Schokolade in die bereitgestellten Herzförmchen übergegangen. Auf die flüssige Masse ließ diese leckeren Nusskrokant rieseln. Darüber würde sich Makoto sicherlich freuen!

Manami drehte sich wieder ihren Kouhais zu, wies diese an die warme Schokolade auch in die Förmchen zu gießen. Somit konnte sie sich wieder ihrem Kuchenteig widmen, diesen nach den letzten Schritten in die Springform gießen. Die Form wurde in den vorgeheizten Ofen geschoben, der Timer auf 50 Minuten gestellt. Ein letzter aufmerksamer Blick auf die Jüngeren und sie widmete sich dem Schmelzen von den 300g Bitterschokolade, damit diese mit flüssiger Butter und Sahne zu einer leckeren Creme verrührt werden konnte. Diese musste nun nur noch abkühlen. Am folgenden Morgen würde sie die Schokotrüffeltorte fertig vorbereiten und zu dem Date mit ihrem Freund Marui Bunta mitnehmen.

„Und? Wie weit seid ihr?“, wandte sie sich wieder an die Jüngeren.

„Ich denke soweit fertig…“, überlegte Tsukasa und betrachte ihre Herzen, die sie selber mit einem unförmigen ‚R‘ verziert hatte. Es erinnerte sehr an den Buchstaben, der auf ihrer Tennis-Uniform prangte. Schulstolz – das passte irgendwie sehr zu Tsukasa und ihrem Freund. Chisato hingegen hatte bunte Zuckerstreusel auf die braune Schokoladenmasse fallen lassen. Sie war sich sicher, dass Himeno sich sehr über dieses Geschenk freuen würde. Aber wahrscheinlich würde sich Himeno auch dann freuen, wenn Chisato ihr zerbrochene Pseudo Schokoherzen schenken würde.

„Gut! Dann können wir uns ja schon mal um die Verpackung kümmern bis die Schokolade vollkommen abgekühlt ist!“

Zuckersüße Schokolade für den oder die Liebste wollt eben auch gebührend verpackt werden. Die kleinen Liebesbeweise zum Tag der Liebenden mussten halt mit allen Sinnen wahrgenommen werden. Die Augen sollten die schöne Verpackung bewundern, der Geruch der Süßigkeit die Sinne verwöhnen und die Kombination von süßer Schokolade in Kombination mit der Verzierung den Geschmacksknospen ein Feuerwerk der Gefühle bescheren. Doch am wichtigsten war am Ende doch nur eines: Das warme Gefühl der Liebe, dass das Valentinsgeschenk am morgigen Tag verbreiten würde. Das Lächeln auf den Lippen des Liebsten war eben doch jede Arbeit wert. 

März: cherry blossom denouement

Vorsichtig pflückte Makoto eine Kirschblüte aus den dichten schwarzen Locken ihrer Freundin. Diese lehnte sich gegen die Schulter der Größeren. Ihre Augen hatte sie geschlossen. Scheinbar genoss sie diesen vertrauten Moment mit ihrer Freundin. Nicht einmal die angeregte Konversation zwischen Himeno und Meisa schien den einstigen Kapitän der Mädchenmannschaft zu stören. In ihrer animierten und lebvollen Redensart kamen die Hände von Meisa dem Gesicht ihrer Schwester gefährlich nah. Megumi rutschte in weiser Voraussicht – und vielleicht auch in Angst um ihre Brille ein wenig näher zu Manami. Bei der Handlung konnte die Rothaarige nicht anders als amüsiert in ihre Hand zu kichern. Megumi sah sie in ihrer üblichen emotionsarmen Miene einfach nur an, während die beiden Jüngsten unter ihnen sich an das Auspacken der Bentous machten. Waren diese doch neben ihnen platziert worden. Jede von ihnen hatte etwas Leckeres mitgebracht. In den bereits auf der Decke platzierten Kästen lagen appetitlich dekoriert und zurechtgemachte Reisbällchen, Eier Omelettröllchen, Vegetarisches Sushi, eingelegtes Gemüse, Japanische Fleischbällchen, frittiertes Hühnchen, Spargel im Speckmantel und Sushi mit Wiener Würstchen, das im Querschnitt an Kirschblüten erinnerte. Natürlich durften Chirashi Sushi, Spinat-Salat und Weißkohl Salat genau so wenig wie Inari-Sushi, frisches Obst, Dango Spieße, Sakura Mochis und Süße Kartoffeln fehlen. Tee wartete bereits in Thermoskannen darauf zu den leckeren Speisen getrunken zu werden. Nun stellte sich nur die Frage, ob sie denn all die Köstlichkeiten wirklich verspeisen konnten.

„Ob wir das alles wirklich schaffen?“, stellte Tsukasa nun genau das in Frage.

„Haha… Wahrscheinlich nicht? Aber wir können die Reste ja dann nach Hause mitnehmen!“, antwortete ihre beste Freundin Chisato.

Tsukasa nickte. „Übrigens ist das Essen nun angerichtet!“ Ihre Stimme war etwas lauter, damit die anderen Mädchen sie auch hören würden. Meisa und Himeno unterbrachen ihre angeregte Konversation und das Mädchen mit den kurzen blonden Haaren entschied, dass sie doch neben ihrer festen Freundin sitzen wollte. Aber Tsukasa machte Himeno gerne Platz und tauschte mit ihr so dass sie nun zwischen Himeno und Meisa saß. Immerhin war es wirklich niedlich wie das neueste Paar innerhalb dieses Freundeskreises miteinander agierte. Himeno kuschelte sich an die Größere und legte ihren Kopf gegen die Schulter von Chisato. Dass diese so wahrscheinlich nur schwer essen würden könnte, war ihr scheinbar gleichgültig.

Manami schmunzelte bei dem Anblick von den Beiden nur ein wenig, schüttelte kurz den Kopf. Sie erinnerte sich an ihre Bedenken in Bezug auf die Beziehung der Beiden. Doch diese waren im Nachhinein wirklich unnötig gewesen. Besonders seit dem Valentinstag im vergangenen Monat und dem White Day vor zwei Wochen machte sich die Rothaarige keine Sorgen mehr um das Glück der Beiden. Sie füllte sich einen Löffel von dem Chirashi Sushi und etwas eingelegtes Gemüse, sowie frittiertes Hühnchen auf ihren Teller, begann nach dem üblichen Itadakimasu zu essen. Nach ein paar Bissen senkte sie ihren Teller, wandte sich an Tsukasa. „Kommt ihr gut mit der Verantwortung der Führung des Clubs zurecht?“, wollte Manami von der Jüngeren wissen.

Tsukasa blickte auf, kaute zu Ende und schluckte. „Ich denke gut. Es ist gar nicht so leicht der Kapitän von einer Mannschaft zu sein. Aber mein Bruder und Sanada-kun haben gesagt, dass ich sie jederzeit fragen darf, wenn ich ein Problem habe.“

„Wird bei deinem Bruder wahrscheinlich nur etwas schwer, oder? Marui-kun hat erzählt, dass er wegen seiner Karriere als Tennisspieler in die USA ziehen  möchte?“

Tsukasa nickte, „Aber er wird sich ja noch immer regelmäßig melden. Und Sanada-kun wird ja hier bleiben und auf die Universitäts Division der Rikkai Dai gehen.“

Manami nickte. Die meisten Schüler, die eine schulische Weiterbildung anstrebten, wechselten ganz einfach von der High School Division auf die anschließende Universität. Deswegen würde man sich wahrscheinlich früher oder später wieder begegnen. Natürlich gab es auch Ausnahmen. Wie zum Beispiel Chisatos älterer Bruder, der einen Platz an der renommierten Tōkyō Daigaku, ergattert hatte oder auch Manamis fester Freund Marui Bunta, der für seine Ausbildung im Bereich der Pâtisserie ebenfalls direkt nach Tokyo zog.

„Aber es ist ohne euch so leer und überhaupt… Mei vermisst euch!“, beschwerte sich Meisa bei den einstigen Mitglieder der Mannschaft. Himeno fasste sich dramatisch ans Herz.

„Awwww… Ihr vermisst uns! Ich vermisse dich auch Meimei! Auch wenn ich Chichan noch mehr vermisse!“ Chisato errötete bei den Worten ihrer Freundin und konzentrierte sich nun doch lieber auf das Essen eines Reisbällchens.

„Dabei seht ihr euch doch so ziemlich jedes Wochenende…“, überlegte Makoto. Sie schien die Problematik nicht so ganz zu verstehen. Himeno verzog ihre Lippen zu einem Schmollmund.

„Also wirklich, Makorin! Ist das nicht offensichtlich! Ich würde Chichan auch lieber jeden Tag sehen! Und wenn ich erst einmal studiere, habe ich wahrscheinlich weniger Zeit für meine kleine Zauberkünstlerin!“

Chisatos glühenden Wangen konkurrierten langsam aber sicher mit den roten Haaren von Manami, während Himeno weiter mit ihrer besten Freundin redete. „Stell dir doch mal vor, wie es für dich wäre, wenn du und Haru-chan euch nicht mehr Tag ein, Tag aus sehen könntet. Wie wäre es für dich, wenn sie auf einmal nach Tokyo oder Osaka oder so ziehen würde?“ Makotos Augen weiteten sich voller Entsetzen und schon griff Makoto nach ihrer Freundin, schüttelte sie ein wenig. Das Reisbällchen, das diese gerade hatte essen wollen, fiel herunter auf die Jeans der Dunkelhaarigen. Haruna musste husten, blickte Makoto verwirrt an.

„Haru-chan! Du darfst nicht auf die Kanagawa Universität in Yokohama gehen! Ich könnte es nicht aushalten, wenn du von mir getrennt wärst! Und das ist voll weit weg!!“

Haruna blinzelte ihre Freundin einfach nur sprachlos an.

„Makoto-senpai hat sich doch nicht wirklich erst jetzt daran erinnert, dass Haruna-senpai in Yokohama die Universität besuchen wird?“, wandte sich Tsukasa ein wenig verstört an Himeno.

Himeno blinzelte nicht weniger verwirrt. „Ich befürchte, dass es so ist.“

Verzweifelt versuchte Haruna Makoto zu beruhigen. „Mako-chan! Ich bleib doch in Kawasaki. Nur weil ich in Yokohama studieren gehe, heißt das noch lange nicht, dass ich umziehen werde.“

Makoto schniefte. „Aber… Wir werden uns nicht mehr jeden Tag auf dem Campus sehen. Und nicht mehr gemeinsam Essen…“ Für Makoto ging gerade die Welt unter.

„Du kannst noch immer im nächsten Semester an die Universität in Yokohama wechseln…“, war Megumis trockener Hinweis.

Makoto sah Megumi an, als wäre sie eine Heilige. Gerade noch rechtzeitig konnte Haruna ihre Freundin davon abhalten, die eher scheue Megumi in eine herzliche Umarmung zu ziehen. Das stichelnde Gelächter ihrer Freundinnen musste sie dennoch, über sich ergehen lassen.

Makoto schmollte, erntete nur noch mehr Häme von ihren Freundinnen. Selbst die so ruhige Megumi konnte nicht anders als leicht zu lachen. Manami lächelte, beobachtete dies alles mit einem wehmütigen Herzen. Sie mochten nun getrennte Wege gehen. Doch in ihren Herzen würden sie auf ewig miteinander verbunden bleiben.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Ur
2017-05-28T11:50:25+00:00 28.05.2017 13:50
Liebe Jeon_Jungkook

erst einmal danke für deinen Beitrag und entschuldige bitte die späte Auswertung! Die Klausurenphase und der Job haben mich leider in einen Zombie verwandelt und ich hatte bislang einfach keine Zeit und Konzentration, um mich den Beiträgen zu widmen D:

Du hast ja bei dem WB ganz allein die Stellung derer gehalten, die nicht zu Haikyuu!! Geschrieben haben :D Ich musste mich erstmal wieder ein bisschen bei PoT einfinden, weil ich es so lange nicht geschaut habe. Alle Charaktere aus dem Manga/Anime, die du eingebracht hast, hab ich aber natürlich sofort wieder erkannt und ich hatte direkt Lust, mal wieder ein paar alte Folgen anzuschauen ;)

Ich mochte dein Kapitel-Konzept mit den Monaten sehr gerne und fand die ausgewählten Themen sehr schön eingebunden. Außerdem hab ich mich (natürlich, weil ich einfach so berechenbar bin) sehr über gleich zwei entzückende femslash Pairings gefreut! Beide waren wirklich zuckersüß <3

Ich persönlich bevorzuge beim Lesen eher viele, kleine Absätze, weil ich am PC das Lesen im Block recht anstrengend finde. Die Kapitel waren natürlich nicht so lang, deswegen war es nicht so schlimm, aber vielleicht magst du ja mal darüber nachdenken für leichtere Lesbarkeit ein paar mehr Absätze einzubauen :)

Die ‚beiden‘ Harunas und Chisato mochte ich besonders gerne! Und die Einladung zum Weihnachtsdate war besonders zuckrig. Man hat fast Diabetes bekommen :D Ich fand die ganzen eingebauten Kleinigkeiten sehr gelungen, sowas mag ich an selbst erstellten Charakteren immer besonders.

Vielen Dank für deine Mühe und die liebevoll gestalteten OCs!

LG, Ur

Antwort von:  Jeon_Jungkook
28.05.2017 19:29
Vielen Dank für den lieben Kommentar! <3

Es freut mich wirklich, dass dir die fanfic gefallen hat - auch wenn es der Fandom Außenseiter ist! XD
Und ich animiere dich gerne dazu noch ein paar alte Folgen zu schauen ;P Weil Prince of Tennis braucht gaaaaaanz viel Liebe <3

Dass dir der Aufbau gefallen hat, freut mich natürlich auch sehr! Das mit den kleineren Absätzen werde ich versuchen in Zukunft auch zu beachten! Mal sehen, ob es funktioniert?XDD

Nochmals vielen Dank fürs Lesen und deinen tollen Wettbewerb <3
Antwort von:  Ur
28.05.2017 19:45
Ja, ich mochte den Anime früher echt gerne. Er wurde seither ziemlich vin HQ überschattet, aber es gibt noch einige Pairings und Charas, die ich ganz toll finde :D Ich freu mich, dass dir der WB gefallen hat, vielleicht lesen wir uns bei meinem nächsten WB ^-^
Antwort von:  Jeon_Jungkook
28.05.2017 19:52
Ich kenne das. Haikyuu konnte das aber auch gut XD

Und leider werde ich bei deinem nächsten Wettbewerb aussetzen D=
Weil mir mein Zeitplan da etwas eine Blockade setzt QWQ
Antwort von:  Ur
28.05.2017 19:58
Falls du den AU WB meinst, den hab ich grad bis Ende Juli verlängert ;) Aber ich meinte auch eigentlich den nächsten, den ich eröffnen werde. Den gibt's aber noch nicht, er ist noch in Planung :D


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