Queen Bees. von Jeon_Jungkook ================================================================================ Kapitel 3: Juni: daily indifference ----------------------------------- „Megutaan~ Mei geht schon mal vor. Miyamoto-sensei wollte Mei noch mal wegen etwas sprechen! Mei kommt dann gleich wieder!“, hörte Megumi ihre Schwester noch aus der Ferne rufen, ehe sich die Tür zum Clubraum wieder schloss und sie nun gänzlich alleine war. Es war nichts Ungewöhnliches, dass sie eine der Letzten oder gar die Letzte war, die den Clubraum verließ. Und eben deswegen hatte ihr ihr Kapitän Kirihara Haruna Leerzeichen zu viel auch irgendwann einen Ersatzschlüssel in die Hand gedrückt. Nun mussten ihre Senpais nicht mehr warten und sie konnte sich in aller Gemütlichkeit fertigmachen. Für Megumi war das ein ziemlich guter Deal. Für den Moment genoss sie noch ein paar letzte Momente den warmen Strahl des Duschwassers, fand dann aber doch die Überwindung das Wasser abzudrehen, ihre Haare gezwungenermaßen abzutrocknen und sich selber ein Handtuch um ihren zierlichen Körper zu wickeln. Immerhin konnte ihre Haut an der Luft trocknen – alles andere empfand sie als zu anstrengend. In einem eher gemäßigten Tempo tapste sie aus dem Duschbereich in die Umkleide und machte sich nun langsam aber stetig daran ihre Schuluniform anzulegen und ihre Haare locker mit einem Haargummi zurück zu binden. Bevor sie nun ihre Brille wieder aufsetzte, wurde diese noch rasch gesäubert und eigentlich hätte ihr Weg sie nun nach draußen und dann in Richtung Schulgebäude geführt. Eigentlich. Doch sollte sich dieser Plan ändern, als sie unter den Sitzbänken in der Umkleide ein kleines Buch liegen sah. Megumi legte verwundert den Kopf schief, zog ihre hellbraune Strickjacke gedankenverloren etwas enger um sich und ging schließlich langsam zu den Bänken um sich schließlich das Buch zu angeln. Kurzerhand setzte sie sich auf die Bank und begann in dem Heftchen zu blättern. Die Personen und die Namen, sowie das Setting erinnerte sie sofort an einen ihrer aktuellen Lieblingsmangas. Doch war sie sich ziemlich sicher, dass die Handlung in diesem Heft nichts mit dem Original Werk zu tun haben konnte – ein weiterer Hinweis war dahingehend der andere Zeichenstil. So faszinierend sie nun auch diese Zeichnungen fand, würde sie Dino und Hibari nie mehr im selben Licht sehen können. Zumindest nicht nach diesen doch sehr expliziten und sehr kleiderlosen Zeichnungen. Für einen Moment war sie nun versucht diesen Doujinshi – denn das war dieses Heft nun einmal – einen Doujinshi sein zu lassen und sich wieder ihrem eigentlichen Tagesablauf zu widmen. Aber stattdessen schlug sie abermals die erste Seite auf, begann interessiert die Geschichte zu lesen. Auch wenn Megumi eigentlich nicht einmal daran gedacht hatte, dass man denn die Beiden in einer romantischen Weise zusammenbringen könnte, schien es doch überraschenderweise zu passen. Wieder blätterte sie eine Seite weiter. Als nun die Tür zum Clubraum aufflog und Inoue Manami hineineilte.  Sie schreckte alleine durch das Eintreten der älteren Mitschülerin auf. Überrascht bemerkte sie auch die Art wie ihre Vize Kapitän hinein eilte und irgendwas in ihrem Spint zu suchen begann. Einen Moment waren ihre Gesichtszüge leicht entglitten, ehe sich nun wieder eine vertraut neutrale Miene auf ihrem Gesicht festigte. Schweigend beobachtete sie Manami, sah dann aber hinab auf das Heft, in dem sie bis eben gelesen hatte. Mit dem Mittelfinger ihrer rechten Hand schob sie ihre Brille nach oben, erhob sich langsam um mit dem Doujinshi in der Hand zu ihrer Senpai zu gehen. Wortlos hielt sie Manami den Doujinshi entgegen, wartete nun darauf, dass diese eine Reaktion zeigen würde. Es dauerte nur ein paar Minuten ehe Manami sie bemerkte, zu ihr hinüber sah und ihren Blick auf das Heft senkte. Die Augen der Rothaarigen weiteten sich in einem Anflug von Überraschung. Oder war das Entsetzen? Scheinbar handelte es sich wirklich um das Eigentum der Älteren. Später würde Megumi dieses durch Zufall aufgedeckte Geheimnis auf jeden Fall in ihrem Notizbuch verewigen müssen – auch wenn diese Information für den Tennis doch reichlich unwichtig war. Doch war jede Information im Endeffekt nützlich um die Schwächen eines Gegners herauszufinden. Darin - im Data Tennis - war die junge Frau mit einer effektiven Beobachtungsgabe doch sehr talentiert.  Scheinbar hatte sich Manami nun endlich aus ihrer Schockstarre befreien können, griff hastig nach dem Heft um es in ihren Spint hinein zu legen. Ihre Wangen glühten und machten ihren roten Haaren doch reichlich Konkurrenz. Sie biss sich auf die Unterlippe, fragte schließlich zaghaft: „H-hast du hinein gesehen?“ Megumi nickte auf diese Frage stumm, sah Manami ungerührt an. Das schien es der Älteren wohl nicht wirklich leichter oder angenehmer zu machen. Das Unbehagen der Älteren war nur all zu offensichtlich. Scheinbar war es ihr wirklich peinlich, dass ihr Geheimnis so entdeckt worden war. Dabei war es doch nur ein Doujinshi, der 2 Männer in ihrer Beziehung und schließlich beim Sex zeigte. War das nicht was ganz Normales? Also Sex im Leben eines männlichen High- School Schülers sicher. Hibari war in dem Manga eigentlich in diesem Alter – wenn sie sich richtig erinnert. Um ehrlich zu sein kannte sie sich da aber auch nicht so aus –also mit dem Sexleben eines High- School Schülers. Denn zum einen war sie kein Junge und zum anderen war sie auch nicht sonderlich an Sex in ihrem eigenen Leben interessiert. Klang so anstrengend und nach…. Kontakt mit Menschen. Aber vielleicht würde sie dennoch in den kommenden Tagen mal ihren Klassenkameraden Sakamoto – kun fragen, wie es sich mit dem Sexleben eines High- School Schülers verhielt. Für den Moment richtete sie aber ihre Aufmerksamkeit auf Manami und sprach schließlich in einem wie gewohnt neutralen Tonfall: „Cavallone und Hibari scheinen romantisch gesehen anscheinend doch Potential zu haben.“ Zumindest wenn es so um Spannungen und dergleichen ging. Manamis Gesichtszüge hellten sich auf. „Du kennst Reborn?!“ Megumi nickte. Sie kannte aber auch viele Shounen Mangas oder generell Games. Und daraus machte sie eigentlich auch kein Geheimnis. Nur sprach sie eben nicht darüber – was vielleicht daran lag, dass sie so oder so wenig redete. „Oh…. Das wusste ich ja gar nicht! Wer sind deine Lieblingscharaktere? Was ist dein Lieblingselement?“ Manami erinnerte sie gerade ein wenig an Gokudera in der Gegenwart von Tsuna – oder doch Sasagawa Ryohei? „Shippst du auch die verschiedenen Charaktere?“ Zu viele Fragen auf einmal. Doch versuchte sie sich nun auf die ersten Fragen zu konzentrieren.  Lieblingscharaktere: „Ich mag Hibari, Fon und Irie sehr gerne. Aber Byakuran scheint auch recht interessant!“ Und nicht ganz so anstrengend wie denn ein Großteil der anderen Charaktere. Xanxus mochte sie auch. Er war einfach in seiner Persönlichkeit sehr interessant erdacht. Auch wenn er seine Varia Herde immer wieder herum scheuchte und schlimmer wie ein Seemann fluchte. „Was die Flammenelemente angeht. Ich mag das Element des Regens und ich shippe nicht.“ Einen Moment überlegte sie, ob sie weiterreden sollte. „Aber der Doujinshi war interessant.“ Die anfängliche Verlegenheit und die unangenehme Stimmung schien verfolgen. „Wenn du magst können wir ja den Reborn! Anime zusammen anschauen! Der weckt so viele Feels. Und liest du eigentlich auch Fanfictions? Oder schaust dir Fanarts an?“ Kopfschütteln. „Nicht schlimm! Aber wenn du Lust hast, kann ich dir gerne auch da was zeigen. Und es gibt in Reborn! so viele Möglichkeiten, die Charaktere zu pairen. Es ist einfach episch!“ Es war ungewohnt für Megumi die sonst so damenhafte Manami von dieser Seite zu sehen. „Okay.“, stimmte sie zu. Natürlich wusste sie ja, dass Reborn! ein toller Manga und Anime war. Aber wer wusste, ob sie denn nicht durch Manami noch eine andere Seite des Fandoms lieb gewinnen konnte? Ein Gefühl der Neugierde machte sich in ihr breit. Und dieses Gefühl war für sie auf einen Menschen bezogen doch etwas ziemlich Neues. „Megutaaaan! Mei ist da um dich abzuholen!“, hörte Megumi ihre Schwester rufen. Das Gespräch würden sie an einem anderen Tag weiterführen müssen. Kurzerhand verbeugte sie sich kurz zum Abschied vor Manami. „Ich werde dir nachher schreiben, Senpai!“ Schließlich wandte sie sich ab, nahm ihre Sachen und verließ mit einem kaum merkbaren Schmunzeln auf den Lippen den Clubraum, um zu ihrer Schwester zu stoßen. „Huuuh…Ist etwas passiert, Megutan? Du siehst so aufgeregt aus?“, wollte Meisa wissen. Das kaum merkliche Schmunzeln verharrte hartnäckig auf Megumis Lippen. „Nichts, nee-san. Ich habe heute nur ein paar für mich interessante Entdeckungen gemacht.“ „Huuuuuh~ Erzähl?“ „Wolltest du nicht zum Karaoke?“ „Oh!“ Manchmal war es gut, dass ihre Schwester die Aufmerksamkeitsspanne einer Fliege hatte. Das machte es doch leichter sie mit zielsicheren Worten abzulenken. Man musste eben nur wissen welche Worte man sagen musste um seine Ziele zu erreichen.    Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)