Queen Bees. von Jeon_Jungkook ================================================================================ Kapitel 1: April : ichinen blues -------------------------------- Kontaktlinsen – Check. Süße Frisur - Check. Sitz der Uniform – Check.     Zufrieden betrachtete Yagyuu Chisato ihr Spiegelbild in der gläsernen Scheibe des Zuges. Die ausgebleichten Haare hatte sie seitlich zu einem Knoten zusammen gebunden und ließ den Rest der langen Haare lose herunterfallen. Das pinkte Haargummi, dass sie einfach mal dreist Niou-kun, dem Freund ihres Bruders entwendet hatte, funkelte verwegen zwischen ihrer grauen Haarpracht hervor. War dieser Anblick ihren Eltern ein Dorn im Auge, so wurde sie von Niou-senpai mit Stolz betrachtete. Und um ehrlich zu sein erfüllte sie dies mit mehr Genugtuung als den Erwartungen ihrer langweiligen Eltern zu entsprechen. Mit ihrem ganzen Sein versuchte sie sich von ihren spießigen Eltern abzuheben, wollte nicht wie ihr perfekter, langweiliger älterer Bruder sein (auch wenn dieser eigentlich gar nicht so perfekt war, wie er allen weiß machen wollte). Man konnte wohl sagen, dass Chisato ein eher angespanntes Verhältnis zu ihrem Bruder hatte – und da konnte all die Bewunderung für den Niou nichts daran ändern. Die Tatsache, dass sie ja eigentlich nur durch ihren Bruder zum Tennis gekommen und so Tsukasa-chan kennen gelernt hatte, ignorierte Chisato immer wieder gerne. Das war ja auch nur eine Nebensächlichkeit und lieber konzentrierte man sich dann doch auf die vorbeiziehende Stadtkulisse, richtete den Blick auf das Smartphone in ihrer Hand, an dem ein kleiner Plüsch Pikachu Anhänger herabbaumelte. Mit ein paar Fingerbewegungen öffnete sie schließlich LINE, suchte den aktuellen Chat mit ihrer besten Freundin und begann ihr eine morgendliche Nachricht zu tippen.   Line Chat with Tsukasa   24.04.2014   07:12  Guten Morgen, Tsukasa-chan! (*^▽^*) Niou-senpai hat mir gestern die DVD von Now you see me ausgeliehen. Hast du Lust am Samstag oder Sonntag mit mir den Film zu schauen? o(〃^▽^〃)o   07:27 Guten Morgen Du hättest mich das doch auch nachher fragen können?   07:28 Aber wer weiß, ob ich da noch daran gedacht hätte?! Also? (。•ᴗ-)✧   07:35 Ich denke, dass nichts dagegen sprechen sollte. Wir können ja nachher alles besprechen.   07:36 Aye Aye! Ich freue mich schon! (*´゚ω゚ノ   07:41 Übrigens soll ich dich von Sei-nii und Sanada –kun grüßen! Und wir müssen nun aussteigen. Bis gleich!   07:42 Bis gleich! (。・ω・)ノ゙     Seufzend sah Chisato aus dem Fenster. Noch eine Station und dann konnte sie auch aussteigen. Leider aber an der Bahnstation, die auf der anderen Seite der Rikkai Dai lag. Das war auch der Grund, dass sie nie zusammen mit ihrer besten Freundin nach Hause gehen oder generell zur Schule fahren konnte. Die Tatsache, dass Yukimura Tsukasa ausgerechnet mit Sanada Genichirou zusammen den gleichen Schulweg teilte, machte es nicht wirklich besser. Versetzte es Chisato doch einen Stich in ihr Herz wenn ausgerechnet Tsukasa diesen Namen erwähnte oder in einer Nachricht schrieb. Ihr verträumte Blick oder die aus Verlegenheit geröteten Wangen machten solche Momente nur noch schwerer. Frustriert ließ sie das Mobiltelefon in ihre Tasche gleiten und stieg aus dem Zug aus, um sich auf den Weg zur Schule zu machen. Bei ihrem Schuhfach angekommen, schlüpfte sie aus ihren Lederschuhen in die Schulschuhe damit sie sich dann auf den Weg in ihre Schulklassen zu machen – das war zumindest der Plan. „Yahoooo~ Chichan!“, flötete ihr Shibutani Meisa entgegen. „Meisa-senpai!“, blickte Chisato lächelnd zu der Kleineren, suchte aus den Augenwinkeln schon nach der Zwillingsschwester Megumi. Immerhin war es schwer die beiden nicht zusammen zu sehen. „Megumi-senpai!“, nickte sie auch nun der Anderen zu, die einfach nur stillschweigend nickte – keine Überraschung. „Chichan! Mei hat doch gesagt, dass du Mei MeiMei oder Mei-chan nennen sollst!“, verzog Meisa mit den zwei seitlichen Zöpfen ihre Lippen zu einer kindlichen Schmollschnute. Und wieder einmal hatte sich ihre Eigenheit, von sich selber in der 3. Person zu reden bemerkbar gemacht. „Natürlich Mei-senpai!“, verbesserte Chisato sich rasch und merkte sofort, dass die Ältere von den Zwillingen noch nicht ganz zufrieden mit ihrer Antwort war. Dennoch verschwand alsbald das Schmollen von den Lippen der Blauhaarigen und stattdessen ertönte nun abermals die Stimme des jungen Mädchens. „Hime-chan, Manarin, Megutan und Mei wollen am Samstagnachmittag zum Karaoke gehen. Hast du vielleicht Lust mitzukommen?“, strahlte Meisa Chisato an. Bei diesem freudigen Strahlen war es schwer Nein zu sagen – auch wenn sie doch eigentlich schon ziemlich feste Pläne mit Tsukasa hatte. Zum Glück kam ihr nun Megumi – wenn auch wahrscheinlich nicht bewusst – zu Hilfe indem sie nach dem Arm ihrer Schwester griff und so auf sich aufmerksam machte. Schweigend sah diese Meisa an und die ältere der Beiden nickte. „Tut mir Leid, Chichan! Wir müssen nun los. Megutan wollte mir noch was für Mathe erklären! Bis nachher!“, winkte sie Chisato überschwänglich zu und machte sich dann mit ihrer Schwester von dannen. Chisato seufzte, strich sich eine ihrer hellen Haarsträhnen hinter das Ohr. Irgendwie war der Umgang mit den Shibutani Zwillingen schon nicht ganz einfach. Für einen Moment sah sie den Beiden nach und wandte sie sich dann ab ,um sich auf den Weg zu ihrem Klassenzimmer zu machen. „Yagyuu-chan! Warte kurz!“ Chisato drehte sich um, „Amemiya –senpai?“ Sie war ein wenig verwirrt, was denn die Ältere von ihr wollte. Waren die Klassenräume der älteren Schüler nicht wo anders? „Ein paar von uns wollten am Samstag zum Karaoke. Hat Mei-chan dich da schon gefragt, ob du mitkommen möchtest?“ „Oh… Mei-san hat das schon erwähnt. Aber wahrscheinlich wollten Tsukasa und ich da schon was zusammen unternehmen.“ Amemiya Himeno schien verwirrt. „Wirklich? Als ich sie vorhin auf dem Weg zur Schule begrüßen wollte, schien sie sich mit Sanada-kun über irgendeine Kaligrafie Ausstellung zu unterhalten… Vielleicht solltet ihr das noch einmal besprechen? Aber… Ich würde mich freuen wenn du mitkommen würdest! Sag uns einfach nachher beim Training Bescheid!“, sie schenkte Chisato noch einmal (würde ich streichen, liest sich ohne etwas flüssiger) ein Lächeln und machte dann kehrt, um sich bei ihrer besten Freundin Haruna Makoto unterzuhaken und Richtung Unterricht zu verschwinden. „Hrmn…“, grummelte die sonst eher gut gelaunte Chisato. Wieder verspürte sie die so verhassten Gefühle der Eifersucht. Als sie sich nun auf den Weg zu ihrem Klassenraum machte, wurden diese auch leider nicht besser. Ihre beste Freundin in ein Gespräch mit deren älteren Bruder Yukimura Seichi und seinem besten Freund Sanada Genichirou vertieft zu sehen machte es nicht wirklich besser. Die beiden Mitglieder des Tennis Clubs der Jungs verabschiedeten sich und schließlich erblickte das andere Mädchen Chisato, grinste ihr zu. Noch immer war ein leichter Hauch der Verlegenheit auf ihren Wangen zu erkennen und erneut spürte sie einen Stich in ihrem Herzen. Dennoch zwang sie sich zu einem Lächeln und winkte zurück. Das Glück ihrer Freundin war ihr wichtiger. Und auch wenn ihr eigenes Herz an ihrem Geheimnis zerbrechen würde, könnte sie es sich nicht verzeihen ihre Beziehung zu Tsukasa je aufs Spiel zu setzen.   Karaoke am Samstag schien auf einmal eine ganz erträgliche Alternative. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)