Into the Woods von _Taisto_Perkele_ ================================================================================ Prolog: * ~ Prolog ~ * ---------------------- Vor vielen Jahrtausenden existierte nur eine Minderheit an Ländern auf dieser Welt und wiederum nur wenige von ihnen waren es, in welchen ein harmonisiertes, einfaches Leben geführt werden konnte. Viele Kriege aus unzähligen und doch so offensichtlichen Gründen vernebelten den Verstand der Menschheit. Angst war ein ständiger Begleiter. Sie sorgte für das elendige Chaos, welches jeden einzelnen schon bald in den Ruin führen sollte. Doch musste man diese scheinbar düstere Welt in zwei völlig verschiedene Welten teilen und sie voneinander unterscheiden: Die Welt der Sterblichen und die Welt der Magier. Die Sterblichen hatten schon immer ein böses Auge auf die Magier geworfen, denn sie erschienen mit ihren übernatürlichen Fähigkeiten als gefährlich, als Bestien, die besser ausgeschlossen wurden. Die Magier jedoch hatten niemals böse Absichten. Sie wollten den Sterblichen stets helfen. Und so schwer man es glauben mochte, fanden die besagten Kriege nie zwischen diesen Welten statt, sondern zwischen Ihresgleichen. Auch waren es ungewöhnlicherweise nicht die Sterblichen, deren Drang zur Zerstörung am höchsten war, oder beide Welten zu gleichen Teilen. Die schlimmsten Kriege, die schlimmsten Morde, die schlimmsten Verbrechen und der höchste Grad an Gefährlichkeit und Lebensangst herrschte unter den Magiern – so verwunschen und wunderschön diese Seite für manche zunächst wirken mochte.. Eines Tages griffen die magischen Krieger einiger Nationen das zu diesem Zeitpunkt noch schwächste Gebiet an.... Schottland, England, Irland und Wales – die sogenannten schwarzen Schafe im Umfeld, die man gerne missachtete und letzten Endes einfach in die Verdammnis schicken wollte. Dies mochte der schlimmste Krieg aller Zeiten sein. Alles wurde zerstört. Es gab keinen der überlebte, selbst jegliche Landschaften waren tot.... Man dachte viele weitere lange Jahre später, dass es wohl oder übel so bleiben würde, bis sich die ersehnte Nacht der Nächte ergab, die für viele von hoher Bedeutung war. Klarer Sternenhimmel geprägt von einem riesigen weißen Vollmond... Es war die mächtige Walpurgisnacht. Genau in dieser Nacht ereignete sich zur großen Seltenheit und auch völlig spontan ein starkes Gewitter, doch niemandem war klar, was das zu bedeuten hatte. Obwohl es zu früheren Zeiten üblich war, trafen auch keine mehrere Blitze in Bäume oder Häuser, nein... Nur ein einziger Blitz, greller und farbintensiver als jeder andere wagte es, mitten in einen riesigen von Moos übersäten Fels zu treffen. Von Sekunde zu Sekunde nahm dieser Fels immer mehr Form und Gestalt an, bis sich daraus das mächtigste aller je existierenden Zauberwesen entwickelte und das Licht der Welt erblickte... Es war ein schneeweißes, großes, wunderbar reines Einhorn. Dieses Einhorn schnupperte die arabische Luft, in der es umhüllt war. Irgendetwas stimmte nicht und dem wollte dieses Tier nachgehen. Irgendwo schnupperte es den Tod.... Es zog von Arabien durch alle Länder, ehe es genau dort ankam, wo sich einst der tödlichste aller Kriege abfand. Das Einhorn tat, wie sein Herz ihm befahl. Mit der Magie seines Hornes, erweckte das unschuldige Geschöpf jeglichen Tod zu Leben. Die noch so schwarzen und leeren Felder wurden nach und nach grüner und fruchtbarer als je zuvor.. Da das Einhorn jedoch nicht alleine dafür sorgen wollte diese Welt wieder herzustellen, schickte es Feen, Elfen, Gnome, Kobolde und viele andere magische Lebewesen in das neue Paradies. Alle halfen zusammen zu einem Ort, der schöner war als man für möglich hielt. Das Einhorn, das später als Königin der Natur anbetrachtet wurde, nahm die letze magische Kraft die es noch hatte und ließ ein weiteres Lebewesen in den Tiefen der schottischen Bluebell Woods entstehen... Ein kleiner Junge mit sachtem goldblondem Haar und smaragdgrünen Augen, welcher tief schlafend im weißen Kleid und grünem Umhang von allen anderen Zauberwesen sorgsam begutachtet wurde. Sie tauften ihn liebevoll auf den Namen Arthur Kirkland, ehe das mächtige Einhorn verschwand und sich versteckte, wo es nie wieder gefunden werden würde, um sich zu schonen und Energie aufladen zu können.. Der Name des Jungen wurde schon bald zur Legende. Man sprach in der ganzen Magierwelt unter sich ständig vom Wunder der Bluebell Woods, vom Wunder der Länder, die lange Zeit als tot galten. Es gab allerdings eine Familie die sich einen besonders hohen Reim auf diese Legende machte, die ein hohes, aber gefürchtetes Ansehen hatte... Kapitel 1: ~ Der Gesang des Mondes ~ ------------------------------------ Verschlafen lagen Burgen alten Gemäuers in moosgrünem Tal. Sie erwachten langsam aus ihrem Schlaf, als sich mühsam ein sanfter kleiner Sonnenstrahl durch dicke graue Wolkenschichten bahnte. Ein angenehmer kühler Wind umspielte majestätische Felsen und Steine die sich der Anwesenheit des glitzernden blauen Wassers erfreuen durften. Nebelschwaden hüllten die Landschaft ein, welche die furchtbare Einsamkeit doch sehr mystisch und geheimnisvoll wirken lies. Alles schien, als würde es zueinander flüstern und trotzdem herrschte tiefe Stille. Eine spürbare Magie lag in der Luft.. Als würde hier etwas vor sich gehen, das keiner sah, das keiner bei Namen nennen konnte. Die Schottischen Highlands... Ein einziges Kunstwerk das Mutter Natur liebevoll schuf und der Menschheit vertrauensvoll überließ. Nur war Schottland an sich nicht immer so prachtvoll schön wie es heutzutage vorzufinden ist. Ein kleines, nein, ein großes Wunder war diesem Land und seinen Nachbarländern widerfahren. Niemand konnte bisher sagen ob die so hoch gepriesene Legende ihrer Wirklichkeit entsprach. Bisher suchte man aber allerdings immer am falschen Ort. Denn das Herz dieses Wunders lag mitten in den Bluebell Woods, ein Ort der einen ganz besonderen und begründeten Naturschutz genoss. Natürlich gab es unzählige unfassbar schöne und noch nie vorher entdeckte Arten von Wäldern in dieser Gegend. Nur waren die Bluebell Woods vorteilhaft für all jene, die wissen mochten, in welcher Jahreszeit sie sich befanden. Wenn der milde schottische Frühling seine Pforten öffnete, wurde dieser Wald ein unbeschreibliches Meer aus Blauglöckchen – oder Hasenglöckchen, wie man diese Art von Blume auch liebevoll nannte. Und genau dies war auch nun der Fall. Blauglöckchen in ihren kräftigsten Farben zierten den sonst so grünen Waldboden, die auch deutlich im Einklang mit den etwas dunkleren Bäumen tagträumerisch vor sich hin schwelgten. Wer aufmerksam war, hörte tief im Wald sogar ein leises Lachen.... Das reine Lachen eines Kindes, das sich in ein kleines Abenteuer stürzte. „...Pixie, Pixie!! Komm schnell!! Eine Höhle! Da ist eine Höhle!“ „Uff... Arthur, nun warte doch mal, ich bin doch keine Blitz-Fee!!“ Ein kleiner Junge mit goldblondem Haar und smaragdgrünen Augen eilte vergnügt durch den Wald.. Begleitet von einer kleinen Fee, welche nicht nur eine elegante Blässe besaß, sondern auch weiche lange rote Haare, eisblaue Augen, ein wunderschönes glitzerndes grün-türkises Kleid und furchtbar zarte mit hauchdünnen Muster versehenen Flügeln. Bei der kleinen Höhle angekommen, war Pixie bereits klar geworden warum Arthur so sehr darauf bestand, ihm geschwind zu folgen. Je tiefer sie sich hinein begaben, desto heller wurde das Lichtermeer an besonderen Steinen die sich an den robusten Felswänden von oben bis unten überall fanden. Arthur war besonders schnell. Ehe sich Pixie dessen bewusst war eine Höhle zu betreten die sie nicht kannte, trotz dass sie diesen Wald mit den anderen Zauberwesen zusammen erschuf, hatte der Junge bereits ein besonderes Stück in seine zarten Finger gelangen lassen. „Schau mal Pixie... Das ist ein Labradorit! Er schimmert in blau, grün und violett... Es gibt aber auch einen fast durchsichtigen Labradorit mit blauem Schimmer.. Wusstest du, dass genau dieser gern mit dem Mondstein verwechselt wird? Normalerweise findet man den Stein nur in Madagaskar, Kanada, Norwegen und Finnland!“ Durch diesen Kommentar wurde die kleine zarte Fee wieder aufmerksam und begab sich zu dem blonden Jungen, der voller Begeisterung seinen errungenen Labradorit umklammerte. Pixie merkte schon vor langer Zeit dass Arthur völlig geistesabwesend sein und zugleich erstaunlich viel detailreiches Wissen vom Stapel lassen konnte als wäre er ein randvolles Lexikon. Er lebte manchmal wirklich tief in seiner eigenen Welt sobald er sich mit Dingen begab, die ihn ganz besonders interessierten, so wie eben Edelsteine, Kristalle und so manch andere Arten von Steinen die faszinierend aussahen. Immerhin besaß er schon eine ganze stolze Sammlung. „Mensch Arthur... Ich möchte nur zu gerne wissen woher du all das schon wieder weist... Und vor allem, wer hat dir das mit den Steinen eigentlich in den Kopf gesetzt? Brownie, unser altkluger Kobold?“ Doch selbst nach mehreren Sekunden erhielt die Fee keine Antwort auf ihre Fragen, weshalb sie tief seufzte. Der Junge war zu sehr in seiner Faszination gefangen. Wer sich Arthur zum Schützling machte, brauchte Geduld und am besten 24 Stunden durchgehend ohne Pause ein offenes Ohr. „Pixie, weist du was ich noch unbedingt in meiner Sammlung brauche? Einen Mondstein. Der fehlt mir noch. Am besten einen schönen großen der sich im Mondlicht spiegelt!“, meinte er schließlich nach einer Weile ohne zu merken dass seine Begleiterin eigentlich etwas anderes fragte und deshalb bereits wieder nach einer Ladestation für ihre Nerven suchte. „Nun... Arthur... Du weist was heute Abend ist, richtig?“ Damit schien das zarte Wesen endlich Erfolg geerntet zu haben, denn der Sonderling drehte seinen Kopf zu ihr, ehe er eine Antwort gab. „Natürlich! Wir feiern das Mondfest, nicht wahr?“, fragte er schließlich begeistert, denn auf das Mondfest hatte er sich schon die ganze Zeit gefreut. Pixie nickte erleichtert. „Richtig, das Mondfest... Aber nicht nur, Arthur. Wir feiern auch deinen Geburtstag! Wer weis, was dich auch immer erwarten mag, mein Kleiner.“ „Stimmt! Kommt Mama auch Pixie? Kommt Mama auch?“ ...Und schon wusste die Fee wieder nicht was sie sagen sollte. Jeder im Wald wusste wer die Mutter dieses Kindes war aber keiner wusste wo sie ist und für wie lange. Pixie blickte um sich, ehe sie entschieden zu Wort fasste. „Ich weis es nicht Arthur. Ich weis es nicht. Aber ich kann es für dich hoffen! Und jetzt komm.. Vermutlich warten die anderen schon auf uns beide.“ Das verstand Arthur natürlich, denn für das Fest sollten noch verschiedene Dinge erledigt werden. Also stand er auf, sah sich noch ein Stück um und ging allmählich zurück zu dem Fleck, von dem das helle Licht hereinströmte – mit seinem gefundenen Schatz in der Hand, den er auf gar keinen Fall missen wollte. Wie gerne wäre er wohl länger hier geblieben.... Aber so wusste er wenigstens, wo er das nächste mal hingehen konnte, wenn ihm danach war. Wer Arthur allerdings kannte, wusste ganz genau dass er selbst auf dem Rückweg noch genügend fand um sich perfekt abzulenken. Entweder er umarmte den einen oder anderen mit Moos bedecktem Baum weil er so kuschelig zu sein schien, oder er spielte mit Pusteblumen die er letzten Endes überall verteilte. Weiterhin begegnete er einer Hasen-Familie die er sehr gut kannte, bei der ein sogenanntes 'Wetthüpfen' zwischen ihm und den Hasenkindern nicht fehlen durfte und natürlich pflückte er noch ein Paar Blumen. Zum Glück hatte er die Erlaubnis dazu, denn laut Volksmund würde man nun Ärger von den Feen bekommen. Feen mochten harmlos wirken – wenn man ihnen auch entgegen kam. Wenn man aber gegen ihre Regeln verstoß, konnten sie durchaus gefährliche Kreaturen werden.. Nach einiger Zeit erreichten Arthur und Pixie dann einen Ort, der relativ Abseits vom Rest des Waldes erschien und doch ein Teil von ihm war. Es wurde ein wenig dunkler als es sonst gewöhnlich in den Bluebell Woods war, aber angenehm dunkel, während kleine Glühwürmchen mit blauen Lichtern umher glitten. Beinahe konnte man meinen, die Nacht wäre herein gebrochen. Auf dem Weg befand sich ein kleiner Teich. Zumindest war es für Arthur eher ein Teich, denn ursprünglich sollte es ein großer See sein, für die so genannten Einwohner dieses magischen Ortes. Der Teich glühte hell und war von vielen bunten Pflanzen umringt, die mitunter auch heilende Kräfte besaßen und nur hier zu finden waren. Seeblätter von Tautropfen geziert bedeckten sanft den Rand der Oberfläche, während in der Mitte ein unfassbar schöner winziger Baum thronte, der im Licht des Wassers glitzerte. Zunächst hatte man den Eindruck, außer dieser ungewöhnlichen Natur würde es hier nichts geben. Zumindest so lange, bis man winzige Häuser zwischen den dunklen Bäumen sah, die aus allen möglichen Materialien hergestellt wurden. Die einen Häuschen waren ursprünglich mal Pilze, andere Wiederum waren direkt im Baumstamm drin oder aus Holz hergestellt, mit einer umgedrehten Blume als Dach. Alle Häuser hatten jedoch eines gemeinsam: Sie waren herrlich individuell und bunt gestaltet sowie stellenweise mit Moos und Efeu verziert. Die Häuser waren hier im übrigen auch nicht alleine. Überall waren Pixies Gefährten: Andere Feen, jeweils mit verschiedenen Talenten und Aufgaben. Jede einzelne Fee schien zu arbeiten, was auch wenig wunderlich war, denn immerhin waren sie es, die das Fest organisierten. Die eine Fee kümmerte sich um Glühwürmchen, eine andere schien kleine Mahlzeiten fertigzustellen, wieder andere sorgten sich um das Wohl der Pflanzen und letztlich auch um Kleintiere. Im hintersten Eck konnte man sogar eine Gruppe Feen hören die gerade dabei war, heimische Musik mit landestypischen Instrumenten einzuüben. „Sie sind schon so fleißig...“, stellte Pixie erstaunt fest. Arthur allerdings konnte nicht schnell genug zusehen, denn ehe er reagieren konnte, flog ihn auch schon ein kleines zartgrünes Wesen zu Boden, das beinahe so aussah wie ein Hase mit Flügeln. „Flying Mint Bunny!!“, rief Arthur daraufhin freudig und scherte sich kaum darum ob er etwas unsanft im Gras landete. Flying Mint Bunny, so wie man das kleine Wesen genannt hatte, war Arthurs bester Freund neben Pixie. Wobei man Pixie eher als Babysitter betrachten konnte. „Geht es dir gut Flying Mint Bunny? Sind Unicorn und Brownie auch da?“ Der kleine Pfefferminz-Hase nickte genauso freudig wie Arthur es gerade war und kuschelte mit dem kleinen Jungen. Im gleichen Moment kamen Arthur tatsächlich ein Kobold mit braunen Haaren und braunem Bart sowie auch ein kleines weißes Einhorn entgegen. „Ah, Brownie! Schön dich zu sehen!“, meinte Pixie erfreut. Brownie der Kobold lächelte friedlich. „Guten Tag euch allen miteinander. Ihr seid wieder zurück von eurem Ausflug, ja? Unicorn und Flying Mint Bunny haben schon sehnsüchtig auf Arthur gewartet. Die drei sind völlig unzertrennlich.... Nicht wahr?“ Arthur raffelte sich wieder auf und ließ Flying Mint Bunny auf seiner Schulter sitzen, während er Unicorn ebenfalls mit einer herzhaften Umarmung begrüßte. „Ohja, das sind wir!“, gab der blondhaarige noch glücklich bei. Brownie war für Arthur wie ein Vater. Er sorgte sich gerne um ihn und brachte ihm viele Dinge bei, auch wenn es sich dabei meist nur um theoretische Dinge handelte. Brauchen konnte man das Wissen in den Bluebell Woods doch allemal. Eine Sache hatte Arthur nie gelernt, weder von Brownie noch von den Feen, nur man war sich einig dass man ihn darüber aufklärte und darin unterrichtete, sobald er das richtige Alter dafür hatte. Und von diesem Alter war er kaum noch weit entfernt, denn nach dem Mondfest das heute Nacht stattfinden würde, wäre es endlich soweit... Ein paar Feen machten sich bereits auf, denn sie müssten einer der wichtigsten Aufgaben erledigen, die heute auf dem Plan standen. Auch Pixie hatte einen wichtigen Teil beizutragen. „Brownie, ich kann Arthur doch bei dir lassen, oder? Es geht um den Feenstaub.. Du weist schon.“ Der Kobold nickte. „Aber natürlich Pixie, überlass ihn ruhig mir. Komm Arthur!“ Daraufhin verabschiedete sich Pixie kurzweilig von den anderen während Brownie Arthur zu sich nach Hause brachte. Brownie war der einzige im ganzen Dorf, welches man übrigens Fairy Dust Valley nannte, der genauso groß war wie Arthur, weshalb es für Arthur kein Problem darstellte überhaupt die Hütte des Kobolds zu betreten. Diese war unübersehbar zwischen zwei Bäumen des Dorfes. Schöne dunkle Holzfassaden die überwiegend von Efeu umringt waren, relativ alt doch magisch wirkend. Eine kleine Treppe führte zur Tür hinein, wo nur ein winziger Flur bereits in die Stube führte. Der Innenraum sah genauso aus wie man es sich wohl gerne vorstellte. Viele Bücherregale in denen sich Bücher befanden, die schon so alt waren, dass man sie vorsichtig mit einer Pinzette anfassen müsse da sie sonst auseinander fallen würden. Woanders war ein Tisch auf dem sich nicht nur weitere Bücher stapelten sondern auch eine Menge Pergamentrollen, eine alte Schreibfeder mit Tinte, eine Kristallkugel... Und wenn man sich weiter umsah, bemerkte man eine kleine Ansammlung von Kräuter und Pflanzen, die man zu Medizin verarbeiten konnte sowie einen großen Kessel über gemütlichem Kaminfeuer. Brownie lächelte zufrieden und deutete auf einen der Holzstühle, die um einen kleinen gemütlichen Tisch verteilt waren. „Setz dich, mein Junge. Ich hole dir auch etwas zur Stärkung, bei deinen Abenteuern wirst du doch sicher immer hungrig!“ Daraufhin ging der Kobold zu einem Schrank, holte einen schön verzierten Behälter und einen Becher heraus und nahm beides mit zum Tisch, wo er dem kleinen Arthur etwas zu trinken in den Becher schüttete. „Das ist Blaubeersaft, selbst nach Rezept gemacht, ich hoffe er schmeckt dir.“ Glücklich nahm Arthur die Flüssigkeit zu sich. Währenddessen hatte Brownie ihm auch noch Plätzchen bereit gestellt, welche nicht nur schön geformt sondern auch gefärbt waren. Ein wahres Fest für die Augen. „Hmmmm lecker! So wie immer Papa Brownie!“, meinte der Blondschopf lachend, als er bereits eines der Plätzchen zu sich genommen hatte. Dies stimmte den sich zu Tisch setzenden Kobold zufrieden. Als er es sich gemütlich gemacht hatte, überlegte Brownie schließlich, ob er seinem Schützling erklären sollte, was nun genau am Abend geschehen wird und welchem Zweck es diente. ...Nur war das Kind wieder schneller... „Brownie? Kommt Mama heute Nacht zum Fest?“, fragte er schließlich neugierig, da er hoffte dass Pixie die einzige war die es nicht wusste. Der Kobold seufzte und zögerte etwas, ehe er ihm eine Antwort gab. „Ich weis es nicht Arthur. Ich befürchte nein..“ „Aber warum? Ich habe doch Geburtstag! Und ich vermisse Mama!“ Arthur verstand die Welt nicht mehr. Warum sollte seine Mutter ihn nicht besuchen kommen wenn heute doch der wichtigste Tag im ganzen Jahr für ihn war? Es war dem Jungen anzumerken dass er diese bloße Vorstellung schon absurd genug fand, was Brownie den Grund gab zu versuchen jetzt nichts falsch zu machen und sachlich die Lage zu erklären. „Mein Junge hör mir gut zu. Deine Mutter ist weit weg von hier, aus einem ganz wichtigen Grund.. Es war ihr wichtig dass du nicht erfährst warum und wo sie nun ist...“ „Aber... Aber warum? Liebt Mama mich nicht? Warum lässt sie mich alleine?“ Arthur war den Tränen nahe und zitterte. „Natürlich liebt sie dich, genau deshalb ist sie nicht..-“ „Lüge!!“ Ein hellblaues Licht umringte das unruhige Kind, ein Zeichen das Brownie sofort ernst zu nehmen wusste. „Arthur, bitte, beruhige dich doch!“ Sachte versuchte er seine Hand auf die Schulter des kleinen Jungen zu legen um ihn ruhiger zu stimmen, doch vergebens. Darauf reagierte Arthur empfindlich und sah es nicht ein, seine Nerven zu behalten, darum rannte er die Treppe hoch die zu einem Zimmer führte, welches einfach nur Glaswände hatte, von denen aus der Rest des Waldes und auch der Himmel wunderbar gesehen werden konnte. Zugleich waren diese Scheiben mit Schutzzauber ausgelegt, was aber keiner wusste wenn nicht zumindest einer den Versuch wagte von außen hier einzudringen. Geschützt war dieser Raum eigentlich nur, da dieser Arthur gehörte. Man schwor seiner Mutter so gut wie möglich auf ihn aufzupassen, egal wo und wie. Darum durfte er nie alleine bleiben, und wenn doch, dann nur wenn man genügende Zauber um ihn gelegt hatte. In diesem Raum verkroch sich Arthur in eine verfügbare Ecke und weinte. Das blaue Licht welches ihn umgab, hatte sich nur schwach reduziert, das Problem war zudem auch noch dass er nicht wusste was genau da nun vor sich ging. Aber das war ihm egal. Brownie wusste nicht ob es nun ratsam war Arthur zunächst in Ruhe zu lassen oder ihm zu folgen und ihn weiter versuchen zu beruhigen. Zweiteres schien beinahe sinnvoller, denn diese Kraft die der kleine Junge frei gesetzt hat, konnte gefährlich sein, zumindest in seinem Alter. Beschlossene Sache: Brownie rannte ihm hinterher. „Arthur...“, meinte er ruhig, als er ihn eingeholt hatte. „Deine Mutter ist in Gefahr, sie nahm dich nicht mit um dich zu schützen!“ Tatsächlich. Es wurde still und das hellblaue Licht reduzierte sich schnell zu einem kaum vorhandenen Minimum während Arthur seinen Kopf erhob und seines Blickes den Kobolden würdigte. „Mama ist in Gefahr?...“, fragte er mit einem letzten Schluchzen, als hätte er nun endlich den Ernst der Lage verstanden. Der Kobold nickte. „Ja Arthur... Darum wissen wir nicht ob sie heute erscheinen wird... Wir hoffen es natürlich für dich. Heute ist immerhin dein großer Tag.“ Im gleichen Moment hörte man ein Geräusch von unten das verdeutlichen sollte, dass sich jemand vor der Tür befand. „Na komm Arthur.. Sehen wir nach wer uns Gesellschaft leisten möchte.“ Somit ging Brownie die Treppen hinunter zur Tür, gefolgt von Arthur der an den Ärmeln seines weißen Kleides nippte. Eine der Feen hatte sich bemerkbar gemacht. „Hallo Brownie! Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, wir wären soweit!“, verkündete sie stolz und winkte dem kleinen Arthur zu der neugierig mit vor der Tür stand, dicht hinter Brownie versteckt. „Ah, hervorragend, dann würde ich sagen machen wir uns auf den Weg, oder Arthur?“ Der Kobold sah zu ihm und lächelte. „Es wird sicher ein schönes Ereignis. Die Walpurgnisnacht ist immerhin eine ganz besondere Nacht.“ Somit traten die beiden aus dem Haus und folgten der Fee, die sie zur Dorfmitte führte, wo auch alle anderen Einwohner bereits versammelt und bereit standen. Sie war auch diejenige, die nun dafür zu sorgen hatte dass alles glatt lief, darum räusperte sie sich um alle miteinander zum schweigen zu bringen. „Meine Lieben, ihr wisst welch ein Ereignis uns heute zutage führt, darum werden wir nun gemeinsam zu einem Ort wandern der uns seit Beginn der Existenz dieses Waldes heilig ist – Dea Aruna. Zuerst aber möchte ich unsere wichtigste Person nach vorne bitten... Arthur? Komm zu mir, keine Angst!“ Zunächst blickte Arthur verwirrt hin und her, doch Brownie nickte nur und gab ihm einen kurzen Ruck der den Jungen zu der Fee führte. Diese nahm etwas Feenstaub aus einem Behälter und lies diesen über Arthur gleiten. Auf seinem Kopf bildete sich ein dünner Kranz aus silbernen Ästen und kleinen Halbmonden so wie auch ein sehr hochwertig aussehender hellblauer Umhang, auf welchen sich dunkelblaue und silberne Stickmuster befanden. Es war das erste mal dass er so zurecht gemacht worden war, aber das hatte auch seinen Grund. Diese Walpurgisnacht war nicht wie jede andere. Als Arthur soweit war, lächelte die Fee ihn liebevoll an und nickte. „Nun denn.. lasset uns aufbrechen meine Lieben.. Auf nach Dea Aruna!“ Das kleine Volk des Dorfes hatte Fackeln dabei, die mithilfe der blauen Flamme den Weg erhellten, immerhin war bereits die Nacht herein gebrochen. Gerade in Dunkelheit und blauer Flamme gehüllt waren die Bluebell Woods besonders schön anzusehen. Dieser Wald konnte niemanden Angst machen. Die Dorfbewohner durchquerte mal schmale, mal breitere Pfade, umringt von leuchtender Natur die immer kräftiger und magischer wurde, je näher sie dem angegebenen Ziel kamen. Irgendwann, nach langer Wanderschaft, gelangen sie zu einer kleinen Lichtung die bereits verdächtig einladend geschmückt und mit Sicherheit das war, was ein jeder erreichen wollte. „Wunderbar, wir sind angekommen! Nun bitte ich alle Feen, hervorzutreten und ihre Aufgabe durchzuführen, ehe wir unsere Feierlichkeit beginnen können.“, sagte die Wächterfee lächelnd und führte die Fee zu dem Platz. Sie öffneten einen Beutel in welchem sich goldener Feenstaub befand, welchen sie kurzerhand in der Luft verteilten und ins grüne Gras gleiten ließen. Kaum war dies geschehen, befanden sich magische Instrumente, ein kleines Buffet und Tische sowie Stühle aus Pflanzen an Ort und Stelle. Auch ein kleiner Altar war vorhanden, der gleich seinen Zweck erfüllen würde. Doch der eigentliche Blickfang war, trotz aller Schönheit der aufwendigen selbstgemachten Dekoration die schneeweiße Statue inmitten des Geschehens. Sie zeigte ein prächtiges Einhorn, worunter auf dem Sockel in schwunghafter Schrift 'Dea Aruna' eingemeißelt war. Dea Aruna war die Göttin, die Königin dieses Waldes und die Schöpferin der Auferstehung der Länder, die so lange dem Tode geweiht waren. Ohne sie wäre all das hier nie entstanden, selbst die Bewohner des Waldes wären nicht am Leben. Vor allem aber war Dea Aruna für einen sehr wichtig: Arthur. Sie war immerhin seine Mutter, die einiges auf ihn übertrug, wovon er selbst allerdings nichts wusste. Das sollte sich heute ändern. „Ihr könnt nun näher treten!“, kündigte die Wächterfee erfreut an und ehe man zusehen konnte, war der Platz gefüllt mit den Waldbewohnern. Arthur und Brownie standen gleich in der ersten Reihe, was auch zurecht so war, denn die beiden waren nun am wichtigsten. „Meine lieben Feen, Elfen, Kobolde, Gnome und natürlich Einhörner und Pfefferminz-Hasen – wir haben uns heute an diesem heiligen Ort, Dea Aruna, versammelt um die allbekannte Walpurgisnacht zu feiern. Wie ihr wisst, wurde in der Walpurgisnacht vor vielen Jahren unsere Königin geboren, Naturgöttin Aruna, ein sehr mächtiges Einhorn aus dem fernen Arabien und das erste seiner Art. Sie kam zur Eile um unsere Insel aus mehreren Ländern bestehend zu retten. Sie schuf all das, was uns umgibt und rief auch uns hervor. Das größte Geschenk das sie uns neben unserer Heimat überließ, war ihre Geburt um die wir uns nach ihrer Flucht kümmerten – ihr kleiner Sohn Arthur Kirkland, welcher genau wie seine Mutter seit heute ein weiteres volles Jahr unter uns weilt. Arthur, Brownie, kommt doch bitte zu mir!“ Brownie hatte einen Arm um Arthurs Schulter gelegt um ihm eine gewisse Nähe zu geben die der kleine definitiv nun brauchte, da er sehr nervös zu sein schien. Das musste er allerdings noch nicht, da zunächst Brownie seinen Teil erfüllen sollte. Am Altar stand der Kobold nun, mit dem kleinen aufgeregten Blondschopf neben sich, der sich redlich bemühte in die Runde zu blicken. „Wie ihr wisst, meine lieben, wird unser kleiner Arthur heute 6 Jahre alt. Ein Alter, das neue Türen zu neuen Welten bereit hält. Vor 6 Jahren vertraute seine Mutter uns ein Geheimnis an, das wir wahren sollten, ehe es soweit ist, der Wahrheit kundzutun. Und genau dieser Augenblick ist nun gekommen.“ Nach diesen Worten wurde Brownie eine silberne, mit vielen Mustern übersehene Schatulle überreicht. Er kniete sich mit dieser zu Arthur hinunter und öffnete sie. Arthurs Augen weiteten sich buchstäblich als er sah was sich in dieser Schatulle befand. „...A...Aber das ist doch..-“ „..Ein Mondstein, ganz recht mein Junge. Nimm ihn.. Er gehört jetzt dir.“ Eine kurze Schweigepause trat ein, ehe Arthur wieder Luft geschnappt hatte und abwechselnd zwischen Brownie und dem Stein hin und her starrte. „Ich.. Das kann ich unmöglich annehmen! Nur dem mächtigsten Magier auf dieser Welt ist es gewehrt den Stein zu besitzen und seine Kraft zu nutzen! Nur ein auserwählter kann seine Macht beschwören!“ „Ganz genau Arthur, nur dem auserwählten..“, wiederholte Brownie mit einem warmen Lächeln. „Deine Mutter übertrug alles, wirklich alles was sie je hatte, auf dich bei deiner Geburt, Arthur. Du bist ihr Nachfolger, unser Prinz. Du besitzt die gleichen Fähigkeiten wie sie, du musst sie nur zu nutzen lernen.“ Das konnte der jüngere nur schwer glauben, obwohl er zugeben musste dass es durchaus Sinn ergab.. „Nimm ihn.“, sagte Brownie ermutigend. Schließlich überzeugte sich Arthur dann doch davon und nahm den Stein ganz vorsichtig und behutsam in seine beiden Hände. Kaum hatte er dies vollbracht, strahlte der Stein mit einem Schlag undenkbar hell auf und berührte den Vollmond am Himmel, worauf Arthur dann von einem Licht eingehüllt wurde und leicht vom Boden abhob. Ein kleiner, fast kaum sichtbarer Halbmond auf seiner Stirn nahm die Energie auf und leitete sie in seinen Körper. Die magischen Wesen waren kaum dazu in der Lage ihre Augen von dem zu wenden, was gerade geschah. Die Legende von der man immer sprach, erfüllte sich vor ihren Augen. „Er ist es wirklich.. Unser Prinz, der Nachfolger unserer Göttin!“, sagte einer leise aber hörbar in die Runde. Nach einer Weile wurde das Licht schwächer und Arthur sank wieder zu Boden. Er wirkte nun stärker als zuvor und lächelte sanft in die Runde. „Hoch lebe Prinz Arthur!“, rief einer, worauf der Rest dann folgte. „Hoch lebe Prinz Arthur, Hoch lebe Prinz Arthur!“ Nach der Zeremonie wurde noch kräftig gefeiert. Es wurde gegessen, getrunken, Musik gespielt, getanzt und gelacht – mitten im heilenden Mondlicht. Doch niemand bemerkte die Eule mitten zwischen den Bäumen, die all das Geschehen vor Ort beobachtete. Ihr Blick war furchtbar kritisch und der Vermutung nahe, sie hätte genug gesehen. Daraufhin flatterte sie auch eilig wieder weg, ohne dass jemand Verdacht schöpfte. Als es allmählich spät wurde, räumten alle zusammen den Platz wieder auf und wanderten zurück ins Dorf, wo sich alle verabschiedeten und schlafen gingen. Brownie trug Arthur auf seinen Armen in sein Zimmer, welcher schon bereits auf dem Weg einschlief. Der Kobold deckte ihn liebevoll mit einer schönen gemütlichen Decke zu und wünschte ihm noch eine gute Nacht. Noch einmal ging Brownie kurz vor die Tür und schaute sich um. Erst jetzt bemerkte er dass irgendetwas nicht stimmte.... Und er lag richtig. Eine braune Feder lag mitten vor seiner Tür. Ein kurzer Prozess an Untersuchung reichte dem Kobold bereits um etwas ahnen zu können. „Ein Animagus...“, murmelte er besorgt. Kapitel 2: ~ Die Gefühle der Dunkelheit ~ ----------------------------------------- Ein dunkler Schatten glitt über den nächtlichen Sternenhimmel der schottischen Hauptstadt Edinburgh welche dafür bekannt war, großartige Zauberer unter ihrer Obhut zu wahren. Aber natürlich hatte dieser Ort noch viel mehr zu bieten, wie zum Beispiel die große Bibliothek 'Edinburgh Library' oder unzählige Pubs in verschiedenster Art und Weise wie den 'Frankenstein Pub', 'Waverley Bar' oder 'The Last Drop'. Weit und breit waren Möglichkeiten vorhanden seine Freizeit gütig zu gestalten oder beim Anblick auf die ganze Stadt rührend stolz zu sein, dort leben zu dürfen oder einfach nur dort hin reisen zu können. Der dunkle Schatten deutete auf ein flugfähiges Wesen an, welches gerade zur Landung ansetzen vermochte. Es war, sobald man es beim Licht der Stadt genauer erkennen konnte, eine majestätische Eule die an der Türschwelle einer viktorianischen Villa landete und augenblicklich eine andere Form annahm. Die Form eines jungen Mannes mit rotbraunen Haaren und smaragdgrünen Augen, wie sie sonst untypisch waren. Er trug einen sehr teuer aussehenden roten Mantel mit Knöpfen, die sich einzeln noch nicht einmal jemand mit normal gutem Verdienst in der Welt der Zauberer leisten konnte und der Zauberstab den er augenblicklich zückte um mit einem ruhigen „Alohomora!“ die Türe zu öffnen, zeugte ebenfalls von hoher Geldquelle. Es konnte niemand geringeres sein als William Lucius Kirkland, ein stolzer ehemaliger Slytherin-Schüler aus Hogwarts, welcher Aufgrund des Reichtums keinerlei Grund benötigte um sich eine normale Arbeit zu suchen und stattdessen tat was er wollte. Er hätte durchaus eine hohe Stelle im Zaubereiministerium bekommen können, doch wie es für den gebieterischen jungen Mann üblich gewesen sein mochte, hielt er nicht sonderlich viel von einer Arbeit die 'nicht seinem Niveau gewachsen' war. Schon garnicht, wenn sie der Familientradition der Kirklands zu schaden drohte. Mit einem kalten Gesicht, vor welchem man lieber Respekt pflegen mochte, betrat William seine großzügigen 4 Wände und schaute sich um. Es war hier eindeutig viel zu leise.. „Fred? Freddie wo bist du?“, rief er fragend durch das Haus, ohne eine Anwort zu erhalten und auch keine Spur einer anderen Person zu sehen. Schließlich entdeckte William im Wohnzimmer einen halben Berg von Bier- und Whiskeyflaschen, woraufhin er seine Augen verdrehte. „Also erstens“, murmelte er energisch, „...Wird in dieser Wohnung alles aufgeräumt und zweitens“, zischte er genervt während er sich daran machte die Flaschen weg zu räumen, „..Wird dich der Alkohol noch umbringen du Vollidiot!“ Natürlich konnte niemand diese Worte hören außer William selbst, doch manchmal musste er einfach klar aussprechen was er dachte, bevor er zu explodieren begann. Und wer William kannte, der wusste dass er schnell austicken konnte.. Als er die Flaschen entsorgt hatte - wenn es auch hundert mal die Aufgabe seines Zwillingsbruders war - beschloss er in sein Arbeitszimmer zu gehen welches prall gefüllt mit Zauberwerkzeug war. Überall lagen Bücher die tiefer ins Detail gingen als die Schulbücher in Hogwarts, hier und da standen rote und bereits abgenutzte Kerzen, auch Kessel in verschiedenen Größen; Stärken und Material waren aufzufinden, und sonstige Dinge bei denen das Zimmer niemals leugnen könnte dass es einem Zauberer gehörte. Ein Muggel, der sich für Magie interessiert, wäre unendlich begeistert.. Oder eben Arthur, der solche Dinge zwar täglich bei Brownie sah, aber nie berühren durfte. William saß an seinem Pergament zugemüllten Schreibtisch wo sich neue Pläne befanden, klischeehaft war auf einem Pergament sogar ein Pentagramm das deutlich erwies, dass man darauf Formeln und Rechnungen notiert hat. Irgendetwas schien dem jungen Mann Sorge zu bereiten, er wirkte nicht so heimtückisch wie sonst. Irgendetwas war ihm zu Gedanken gekommen.. "JO!", lachte Fred, während er die Tür des Arbeitszimmers aufstieß. In der Hand hatte er eine Dose Bier, und sein Gesicht zierte ein breites, etwas angetrunkenes Lächeln. Vergnügt bahnte er sich einen Weg durch die Zauberutensilien und umarmte seinen Bruder stürmisch von hinten. Dabei verschüttete er ein bisschen des Getränkes auf dem Pergament, welches vor seinem Bruder ausgebreitet war. Der jüngere Zwilling war, wie man es ohnehin schon vermutete, in seinem Lieblings-Pub gewesen.. Neugierig schielte der rothaarige auf die Pläne, und legte den Kopf schief. "Ist irgendwas passiert?", fragte er, wobei sein Blick wieder zu seinem Bruder wanderte. Anscheinend war er nicht ganz so begeistert von dem unprofessionellen Benehmen seines Bruders. Da in diesem Raum totenstille herrschte, riss es William förmlich aus seinen Gedanken als sein nicht sonderlich geschickter Bruder aufkreuzte. Nachdem er kurz zusammenzuckte, schmälerten sich seine Augen dezent. Er war nicht sauer, sonst hätte er bereits den Zauberstab gezückt und seinem Bruder einen Cruciatus-Fluch an den Hals gehetzt. Doch er konnte es nicht leiden, wenn man ihn dazu brachte sich zu erschrecken. Welch ein Kerl zeigt sich denn schon gerne so? Jedenfalls klatschte William seine Hand gegen sein Gesicht. "Bei Merlins Bart, das waren wichtige Forschungen!", meinte er noch leicht säuerlich. Dann jedoch blieb es eine Sekunde still, ehe ihm ein Gedankenblitz entkam. "...Achja... wofür gibts Zaubersprüche und Zauberstab..." Er zückte sein bestes Werkzeug und machte aus der Sauerei wieder ein ordentliches Stück beschriftetes Pergament. „Wo warst du überhaupt schon wieder... In deiner Stammkneipe oder was? Wie oft soll ich dir noch sagen dass du Alkohol-Verbot hast? Ich weis wir sind in Schottland. In Pubs zu gehen, Bier oder Whiskey in Massen zu bestellen während man ein Kartenspiel mit anderen Besuchern betreibt ist beinahe Alltag und gehört zu unserer wertvollen Kultur, aber ist dir eigentlich klar was das für Folgen hat?“, raunte der um ein paar Minuten ältere Zwillingsbruder und seufzte genervt. „Und vor allem was willst du überhaupt im besoffenen Zustand bei mir..“ Mit wachen Augen beobachtete Fred jede einzelne Bewegung seines Bruders. Er wusste, dass dieser durchaus sauer werden konnte, wenn man nicht das tat, was er wollte. Aber heute erschien er ihm irgendwie... kraftloser... Nachdenklich trank der jüngere einen Schluck Bier, und schloss dabei kurz die Augen, bevor er sich an die Halsmulde seines Bruders drückte. "Ich möchte dir helfen, siehst du doch!", meinte er lächelnd, und sah ihn freundlich an. "Du wirkst so, als würde dir irgendwas sorgen bereiten..." "Pfft.. Ich und Sorgen.. Und bei den Mächten des dunklen Lords, lächle mich nicht so... so.........." William seufzte. "..So freundlich an.. Was is denn bei dir falsch..." Eine kurze Stille trat ein, in welcher der braunrothaarige überlegte, was er zu der Feststellung seines kleinen Bruders antworten sollte. Es fiel ihm logischerweise schwer; immerhin war William ein Mensch wie ihr ältester Bruder Alistor - er würde seine tiefsten Gedanken nicht zu Worte führen. „....Also gut. Weil du es bist, Fred. Hör mal.. Ich war heute in den Bluebell Woods und hab mir den Jungen mit eigenen Augen angesehen.. Er lebt in prächtiger Natur unter Wesen die ihn nicht liebevoller behandeln könnten. Er wurde sogar von ihnen zum Prinzen des Waldes gekürt... Er besitzt einen Mondstein und wenn er erst einmal weis wie er ihn einsetzt....“, kurz unterbrach William um zu schlucken, ehe er unsicher fortfuhr. „Ich weis wir haben unsere Ziele und nur mit diesem Jungen ist es uns möglich, alles zu erreichen was wir wollen.. Aber wenn wir das tun, tun wir genau das, was ich niemals an dir sehen wollen würde..“ 'Weil du es bist', echote es im Kopf des anderen jungen Mannes. Sein Grinsen wurde ohne ersichtlichen Grund noch breiter, allerdings löste er sich erstmal von seinem Bruder. "Keine negativen Gedanken", wiederholte Fred wie eine kaputte Tonspur, bevor er sanft die flache Hand auf die Stirn seines Bruders legte. "Hast du vielleicht Fieber, William?", fragte er ehrlich besorgt. "Ich denke, du bist maßlos überarbeitet... Du solltest dich mal entspannen!“ "...Du elendiger Volltrottel!", raunte William, ehe er erneut die Hand vor sein Gesicht schlug. "Nein, ich bin nicht krank. Und überarbeitet erst recht nicht. Schau dich mal an, Alles was du kannst ist dein dreckiges Bier zu saufen!" Ohne Fred eines Blickes zu würdigen, widmete er seine Aufmerksamkeit einem Stück Pergament, auf dem ein wunderschönes Einhorn zu sehen war. „Sollten wir nicht lieber das Einhorn fangen statt das Kind..? So große Kräfte es auch hat, wäre es nicht furchtbar das auszunützen während es sich noch nicht einmal wehren kann?“, fragte er nach kurzem Schweigen. Tatsächlich schien er emotional auf einer fremden Linie zu stehen, der er sonst nie begegnet war. Was war nur los? Wo blieb der Stolz? Er wusste es genauso wenig wie Fred... "Du hast Recht das ist wirklich dreckiges Bier!", lachte der junge Zauberer, und trank einen weiteren Schluck seines Dosenbiers. "Auch wenn mir Single Malt Whiskey jetzt lieber wäre.." Seufzend stellte er die Dose weg, und musterte dann seinen Bruder besorgt. So kannte er ihn gar nicht... Sonst war William unglaublich professionell, und ließ sich von seinen Gefühlen kaum beeinflussen. Immerhin waren die Zwillinge sogar bereit Schwarzmagier zu werden, um ihre Ziele zu erreichen! Irgendwie machte es Fred Angst, seinen Bruder so emotional zu sehen... Es war einfach nicht richtig! Außerdem musste William doch der vernünftige sein... So war es schon immer gewesen... Aber selbstverständlich ließ sich der Jüngere nichts von seinen Sorgen anmerken, sondern grinste nur breit. "Was denn? Hast du etwa Mitleid mit dem Zwerg?", fragte er vergnügt, bevor er laut lachte. William und Mitleid, gewiss fand sein Bruder es schon fast beleidigend, dass dieses Wort grade mit seinem Namen verbunden wurde. „....Halt doch mal eine Sekunde lang dein armseeliges Maul!“ William erhob sich und entschloss, im Zimmer auf und ab zu laufen, bevor er sich in seiner starren sitzenden Haltung noch überlegte, seinem Bruder eine Faust im Gesicht zu hinterlassen. „Im Wald hatte ich ein kleines Problem. Wir sind scheinbar nicht die einzigen die ein Auge auf Arthur werfen... Ich bin einem Fuchs begegnet, Fred. Er sah mich mit Augen an, tödlich grüne Augen – hätte ich nicht alle Sinne bewahrt, wäre meine Tarnung als Eule aufgeflogen und die Geschöpfe wären in Panik geraten. Ich bin mir sicher es war nicht irgendein Fuchs... Das war Alistor.. Und wenn er es wirklich war, dann frage ich mich was genau er vor hat. Bevor er uns rausgeworfen hat, betrat er kein einziges mal den Wald... Auch hatte er es nie nötig sich als Fuchs zu tarnen, es sei denn.. er wollte irgendetwas um alle Galleonen der Welt haben.. Vielleicht glaubt er das Einhorn ist die verstorbene Seele unserer Mutter und holt Arthur zu sich in der Hoffnung er hätte einen weiteren kleinen Bruder der dank seiner Herkunft niemals so verdorben sein könnte." "So armselig bin ich gar nicht...", beschwerte sich der jüngere leiser, und verschränkte die Arme vor der Brust. "Immerhin habe ich dein Gesicht, dass ist ziemlich sexy. Ich kann mich in der Nacht befummeln, und mir vorstellen, dass ich du wäre", trug Fred seinen Teil zu der genialen Theorie seines Bruders bei. Das hörte sich ziemlich pervers an... Wahr, aber vielleicht hätte er es seinem Bruder nicht ins Gesicht sagen sollen. Schnell nahm er den Faden wieder auf: "Aber du hast vollkommen Recht! Es macht Sinn, dass die tote Seele unserer Mutter ein Einhorn heimsucht. Du bist wie immer genial! Nur, wie hilft uns das? Wenn, dann ist das doch nur noch ein Grund für Alistörchen, Arthürchen mit seinem Leben zu beschützen, mit Leib und Seele... Brüderchen ist ziemlich gewissenhaft..." Genauso wie du, dachte sich der Naivling im stillen hinzu, und senkte den Blick ein wenig. Plötzlich wurde William, was man sonst nie für möglich gehalten hatte, knallrot. Um es sich nicht anmerken zu lassen, verschränkte er seine Arme und drehte sein Gesicht empört zur Seite. Genau so, wie der Vater der Zwillinge es wohl auch getan hätte, oder auch Alistor... Es lag so richtig in der Kirkland-Familie. "W-was redest du denn da?! Bleib doch wenigstens einmal ernst! Hör zu, wenn das wirklich so ist, sollten wir unseren Plan doch auf andere Wege erfüllen, oder...? Nunja..." Beinahe kam sich William gruselig vor. Was er plötzlich redete.. Der Imperius-Fluch vor ein paar Tagen der ihn getroffen hatte, schien seine Gehirnzellen völlig zu vernebeln, vor allem wenn Fred bei ihm war. Vorsichtig betrachtete Fred Will, und griff dann vorsichtig nach der Hand seines Bruders. Mit zwei Fingern strich er ihm über den Handrücken. "Will, was redest du denn da?", fragte er mit einem unsicheren Grinsen. "Wir wollen doch die mächtigsten Zauberer der Welt werden... Stark genug, um Tod und Leben zu übergehen... Das wollten wir doch immer... Für immer zusammenbleiben!" Zum Schluss wurde die Stimme des jüngeren ein wenig dünner, aber er raffte sich schnell wieder auf. Mit einem breiten Grinsen schloss er seine Arme um den älteren, und zog dessen Geruch ein. Seitdem Alistor sie rausgeschmissen hatte, war Will seine einzige Familie. Klar, Will war nicht grade einfach, aber wer mochte schon einfach? Irgendetwas schien sich im Kopf des älteren zu wenden; denn plötzlich wirkte er wieder wie der alte. "Du hast recht...", murmelte er. "Was für ein Stuss...." Vorerst noch überrascht von dieser Umarmung, schloss er Fred ebenfalls in seine Arme, was er wohl schon seit Ewigkeiten nichtmehr tat. So stolz er vielleicht schien, und so kompliziert er war und dachte, doch er würde alles riskieren um bei seinem Bruder sein zu können... Nichts könnte ihn von dem jüngeren trennen.. Sie waren nun einmal Zwillinge; Zwillinge machten alles gemeinsam, bis in den Tot... "Ich halte mein Wort.. Vielleicht sind wir dunkle Magier aber es gibt dennoch Gefahren. Niemand außer dir weis es... niemand weis, dass du das einzige bist, das ich beschützen werde... Versprochen.. Bei unserer Ehre als Brüder...." "Bei unserer Ehre~", schnurrte Fred, und drückte seinen Kopf in die Halsmulde seines Bruders. Trotzdem aber war er sich nicht sicher, ob damit wirklich alles wieder gut war. William war ein ziemlicher Dickkopf, aber seit vor ein paar Tagen.. Schnell schüttelte Fred den Kopf, und versuchte die Erinnerungen an diesen Tag zu vertreiben. Nur weil er wieder nicht richtig aufgepasst hatte, musste William sich zwischen seinen Zwilling und diesem Zauberer stellen.. Vorsichtig löste sich Fred wieder von seinem Bruder, wobei er aber noch seine Hand hielt. Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht, womit er der Situation den bitteren Ernst nehmen wollte. "Vielleicht hast du für heute genug gearbeitet~ Wollen wir nicht ein bisschen raus gehen? Wir könnten in die Bar in der Nachbarortschaft!" Auch wenn keiner von den beiden Muggel ausstehen konnte, die menschliche Stadt in der Nähe war um einiges sicherer, als wenn sie sich in einem Ort voller Zauberer aufhalten würden. Muggel waren dumm, sie würden nichts bemerken. Erwartungsvoll sah Fred seinem Bruder in die Augen, wobei er nach dieser fremden Macht suchte, die sich in William festgesetzt hatte. Einen Imperius-Fluch konnte man kaum lösen, wenn man nicht den verantwortlichen dazu brachte. Auch William konnte sich an einen Zauberer erinnern, der nicht nur einen unübersehbaren Knall hatte, oh nein, sondern auch noch ein Vampir zu sein schien, der es irgendwie darauf abgesehen hatte, wenigstens einen der Zwillinge anzugreifen. Keiner von beiden jedoch wollte das beim anderen zulassen.. Aber er wusste dass irgendetwas anders war. Anders an ihm. Doch er konnte es sich auch nur einbilden, richtig? "...Fred, ist das dein Ernst? Vorhin warst du bereits schon in einer und du willst doch nicht mit MIR zu diesen Schlammblütern!", raunte William dann entsetzt. Er war ein typischer Slytherin gewesen, der Wert darauf legte, von Zauberern und Hexen abzustammen und mit Muggeln nicht den geringsten Kontakt zu pflegen. "Willst du nicht lieber nach Hogsmeade? Wir könnten ja hinfliegen.. dauert nicht lang..." Fred schluckte schwer, wobei er sich nicht anmerken lies, dass dieser Gedanke ihn in Panik versetzte. Im Moment war William nicht voll im Form, wenn es zu einem Kampf kommen würde, dann... Verzweifelt versuchte Fred sein argloses Grinsen nicht zu verlieren, und zuckte mit den Schultern. "Menschen können ganz gutes Bier machen! Wennn wir sie versklavt haben, brauchen wir unbedingt welche, die für uns Bier brauen", lachte er mit gespielten Vergnügen. "A-aber wenn du natürlich lieber nach Hogsmeade willst, geht das schon in Ordnung.... Nur sollten wir nicht entdeckt werden." Seit dem seltsamen Zauber, welcher sein Bruder abgefangen hat, suchte der Zwilling deutlich penetranter nach der Nähe des anderen. Immerhin war es seine Schuld, dass William sich nun gegen fremden Einfluss wehren musste. William wusste nicht dass Fred eine solche Angst hatte. Würde er das wissen, hätte er versucht ihn zu beruhigen.. Stattdessen blieb er stur. Klar war er ein wenig geschwächt, das tat ihm jedoch nichts zur Sache. Schlüssig ging er zu seinem Schrank und zog zwei Feuerblitze heraus, wobei er einen seinem Bruder zuwarf. "Hier.. Dein Besen.. Oh und vergiss deinen Reiseumhang nicht...." Ein weiterer Griff in den Schrank und schon erschienen zwei schwarze aber furchtbar edle Umhänge in der Hand des älteren. Leider sah William wirklich gut in diesem weichen hochwertigem Stoff voller Verzierungen aus; doch genau das wollte er ja. Um sicher zu gehen, steckte er seinen Zauberstab ein, noch dazu einen ordentlichen Beutel Galleonen. Anschließend wendete sich William an Fred, kam ihn etwas sehr nahe an sein Gesicht, ehe er es wagte mit seinen hitzigen Fingern das Kinn des jüngeren anzuheben. "Was... ist nur los mit dir... ich kann doch spüren dass du... Schiss hast...." Sein Atem hauchte mit einer unzähmbaren Schwere gegen die Lippen von Fred. Er blickte ihn mit seinen grünen Augen durchdringend an.. Kurz setzte das Herz des Zwillings einen Schlag aus, und er starrte seinen Bruder schockiert an. Er war schon immer beeindruckt von der Macht gewesen, die sein Bruder ausstrahlte. Sie blendete ihn, und ließ ihn wie Wachs schmelzen. "I-ich mache mir sorgen... Wenn wir entdeckt werden, dann...", unter dem durchdringenden Blick seines Bruder brach die Stimme des jüngeren, und er versuchte verzweifelt den Blick des anderen auszuweichen. "A-aber du weißt, was du tust", fügte er sanft grinsend hinzu, und versuchte nach seinem Mantel zu greifen. "Niedlich...", meinte William leise, ehe sich ein heißes, dezent schiefes Lächeln auf seine gut geformten Lippen legte. Man mochte es nicht glauben, doch der jüngere amüsierte ihn wirklich sehr... "Von wem denkst du, sollten wir entdeckt werden, hm? Hast du Angst~?", schnurrte er plötzlich. Der rotbraunhaarige begann, im Kreis um Fred herum zu laufen, so als dürfe er auf keinen Fall von der Stelle weichen. Tatsächlich strahlte er einiges an Macht aus, ob er das wollte oder nicht... "Nun hör mal zu kleiner... Egal wer uns angeblich entdeckt... Du weist, ich werde ihnen Gnade lehren... Du weist, wir haben uns der dunklen Seite verschworen... Also zeig dich als der Tod in Person... Man wird uns fürchten und eines Tages.. sind wir... Götter einer neuen Welt.... Hast du das.. verstanden?" William hauchte die letzten Worte erneut direkt in Freds Gesicht, das er insofern näher an sich gebracht hatte, nachdem er den Kragen des anderen zu sich zog. Manchmal konnte er doch sehr zweideutig wirken.. Freds Unterlippe begann verräterisch zu zittern. Zwar hatte er sich inzwischen schon extrem gebessert, und erschien zu mindestens gegenüber ihren Feinden selbstbewusst und abgebrüht, aber er war und blieb ein Kindskopf. Der Atem von William roch gut, und Fred verstörte dieser Gedanke ein wenig. Zugegeben, vielleicht empfand er ein bisschen mehr als Bruderliebe für seinen Zwilling.. Und das knabberte schon an Freds Ego! Zumindest, wenn William es mal wieder für nötig ansah, so verdammt mit seinen Reizen zu spielen. Schnell straffte er seine Schultern, um seinem Bruder ja nicht zu enttäuschen. "Ja, Will, wir beide werden die Götter dieser Welt! Wir werden unsterblich werden! Aber ich warne dich, dann hast du mich für immer an der Backe.." "Damit kann ich leben~", grinste William verführerisch. Er liebte nichts so sehr, wie seinen Bruder auf diese Art zu ärgern! Es war zu herrlich. Ob es ihm wohl bewusst war...? "Und jetzt komm. Wir wollen diese Flugluft ausnützen..." Somit nahm William Fred einfach so mal an der Hand und schliff ihn mit in Richtung Garten. "Also... Auf die Besen... Und auf gehts~" Wenn William etwas sehr mochte, dann war es tatsächlich das Fliegen. Als sie ein Stück in der Luft waren, flog William aus Spaß wild kreuz und quer – aber gekonnt. Nicht umsonst war er einst im Quidditch-Team der Slytherins gewesen.. Er fragte sich, ob Arthur Quidditch wohl auch mögen würde.. Nein. Unmöglich. Warum dachte er soeben daran? Mitten im Flug also musste er sich eine Ohrfeige verpassen, eigentlich wollte er es sogar genauso übertreiben wie Dobby wenn er was verbotenes in seine Gedankengänge nahm, doch so dämlich war er noch nicht. NOCH nicht. Aber immerhin standen die Chancen nicht schlecht dass er sein kleiner Bruder sein könnte... Nicht wahr? Er hatte sicher Recht.. Aber er wollte das Recht nicht akzeptieren. Zu Beginn fasste Fred wieder Hoffnung, dass der Ausflug vollkommen normal verlaufen würde. Einfach nur zwei Brüder, die die schwarze Magie liebten, und Götter werden wollten, auf dem Weg in die Bar. Es ging auch solange gut, bis William ein wenig zurückfiel. Verwundert hielt Fred den Besen an, und drehte sich zu seinem Bruder. Belustigt wollte er ihn eigentlich dazu animieren, weiter zu fliegen, aber da hörte er schon den Knall. Vermutlich bildete sich Fred es nur ein, aber dieser Schlag klang in seinen Ohren unnatürlich laut. Fast hatte er das Gefühl, als hätte William die Hand gegen seinen Zwilling erhoben, nicht gegen sich selbst. "W..Will?", rief der jüngere und flog zu seinem Bruder. Die Angst stand ihm nun deutlich im Gesicht geschrieben, während er seinen Bruder anstarrte. "Was tust du da?", fragte er verängstigt und wollte beinahe nach seiner Hand greifen. Zunächst von sich selbst irritiert, starrte William in die Leere. Ein kurzer Gedankenschweif durchflog ihn, ehe er den Kopf schüttelte und seinen Blick in Richtung Fred schwank. "Was machst du für ein Gesicht? Es ist alles in Ordnung. Flieg weiter.", bestimmte er kalt. Doch in Wirklichkeit fragte er sich ernsthaft, was in seinen Gedanken vorging.. Nichts desto trotz flog er weiter, ohne jeglichen Notiz von Freds Sorge aufzunehmen. Zum Glück erreichten die beiden Hogsmeade wirklich so schnell wie erwartet, was die Laune des älteren deutlich erhob, wenn auch nicht sichtlich. Als er und Fred in Die drei Besen eintraten, erschraken einige Kunden in binnen Sekunden, immerhin hatten sich die Zwillinge bereits einen Namen gemacht. Angst machte sich breit, doch das störte nicht weiter. Elegant und hochmütig schritt William an die Bar zu dem Angst gezierten Barkeeper. "Jetzt scheiß dir nich in die Hose... Wir wollen je ein Butterbier.. Mehr nicht." Wie ein dunkler Schatten folgte Fred seinem Bruder. Der Schreck von dem Besenflug saß ihm noch ordentlich in den Knochen. Ein paar Insassen warfen dem Jüngeren schon irritierte Blicke zu, als würde ihnen auffallen, dass dieser immer noch extrem steif ging, und seine Augen verunsichert hin und her huschten. Am liebsten hätte sich der Jüngere in irgendeine Ecke verdrückt, aber William hielt nichts davon sich zu verstecken. Stattdessen setzten sie sich offen, und für alle Sichtbar an die Tresen. Immer wieder warf Fred seinem Bruder verstohlene Blicke zu, und versuchte sich bereit zu halten, um William davon abzuhalten sich selbst wehzutun. Williams Sicherheit hatte oberste Priorität! Zugleich musste Fred seine Schauspielkünste mobilisieren, um seine Schultern zu straffen. Keine Angst zeigen, er durfte jetzt nicht schwach werden. Arrogant grinsen, und so wirken, als würde der Laden ihnen gehören. Für William. Verschwörerisch beugte er sich zu seinem Bruder, und raunte ihm vorsichtig zu: "Geht's wieder?" Was wäre William nur für ein Zwillingsbruder gewesen, hätte er diese Unsicherheit nicht bemerkt? Während er völlig gebieterische Blicke in sein Umfeld warf, nahm er die Frage auf, und überlegte was wohl Sinn machte zu antworten. "Ich hatte vorhin nur einen Gedanken den ich mir nicht erlauben durfte. Das ist alles. Ich bin ja kein Hauself aber auch ein Tode-" Schnell brach er den Satz ab, denn SO offensichtlich wollte er doch nicht machen, was er mehr oder minder gewesen war. "...Aber auch jemand wie ich hat Prioritäten einzuhalten. Meinst du nicht auch, liebster Bruder?" Erneut begann er leicht zu schnurren während er das warme Getränk zu sich nahm, er machte auch keinen Halt davor, seine Hände über Freds Beine gleiten zu lassen. Es machte ihm einfach Spaß... Die Gesichtsfarbe passte sich fast sofort die Hautfarbe des Mannes an, und er starrte seinen Bruder erstaunt an. Dabei wollte er doch grade ein ernstes Gespräch führen! Stattdessen schafte es William wieder in wenigen Sekunden, Fred vollkommen aus der Bahn zu werfen. Was dachte dieser sich eigentlich dabei? Immerhin waren sie ihr in der Öffentlichkeit! Das Grinsen auf Freds Gesicht brach ein bisschen, aber er schaffte es irgendwie, es noch immer im Gesicht zu behalten. "Hey, du solltest deinen Tiger doch noch ein bisschen im Käfig halten, bis die große Show losgeht!", scherzte er. William grinste mit einem Hauch Schadenfreude. Natürlich waren sie in der Öffentlichkeit, doch egal ob Reinblüter oder nicht; Er konnte sich das schon erlauben. Manchmal kam es vor dass er hungrig wurde, wohl tatsächlich von seinem Bruder... "...Bis die große Show losgeht, hm..?~" Das amüsierte den älteren noch mehr als zuvor schon. "Du... kannst es ja wohl kaum abwarten...", hauchte er nun etwas heißer, als er sich zu Freds Ohr gebeugt hatte. Grundgütiger, wie konnte man nur so fies sein? Oder eher; wie konnte man so hypnotisiert sein... Es war eine große Frage der Zeit, bis man wusste, was diese Anspielungen zu bedeuten hatten. Falls sie etwas zu bedeuten hatten, immerhin waren sie Brüder... Wo Will doch zugeben musste dass er Fred furchtbar süß fand.. Die Hitze stieg Fred immer weiter zu Kopf, und seine großen grünen Augen starrten fassungslos zu seinem Bruder. Zwar kam es schon öfter vor, dass William ein wenig anzüglich wurde, aber normalerweise beließ er es bei ein wenig ärgern. Sich an diesen Gedanken krallend, bemühte sich Fred nicht vollkommen aus der Rolle zu fallen. "H-hör endlich auf", bat er, wobei seine Wangen glühten. Das war so verdammt peinlich.. Nicht das er wirklich was dagegen hatte, es war schön, wenn Wiliam ihn so liebevoll behandelte. Nur blieb es eben meistens bei Erektionen, und dann durfte Fred zusehend, wo er blieb. Und es war nervig, dass er noch immer so sehr auf seinen Zwilling reagierte. William konnte nicht anders. Er zog seine Hand zurück und lachte vergnügt. "Verzeih mir, kleiner... Aber du lässt mir keine andere Wahl..~" So als wäre nichts gewesen, nahm er sein Butterbier und trank genüsslich. Doch so heiter die Stimmung zu sein schien, war doch irgendetwas faul... Man musste schon zugeben, William hatte ein scharfsinniges Gefühl für eigenartige Energien, die sicher nicht ins Bild passten. Aber natürlich, zu dieser Jahreszeit.... "Fred....", begann er diesmal mit einer ungewohnt sanften Stimme, "....spürst du diese Präsenz auch...? Weist du was das bedeutet...?" Man konnte nur hoffen, dass dies kein wirklich bedrohliches Zeichen war. Doch wie es schien... Erregt und errötet saß der jüngere nun da, und versuche seinen Körper wieder unter Kontrolle zu kriegen. Er war immer noch ein bisschen erregt, und nun musste er mit Gefahr rechnen? Das war für ihn schlechtes Timing. Nur mit Mühe konnte er seine Vorwürfe runterschlucken, und einen halbwegs selbstsicheres Grinsen aufblitzen lassen. "Ach, jemand denkt uns belästigen zu dürfen, wobei wir doch grade kurz vor dem Durchbruch unserer Beziehung stehen?“ Das war definitiv genau das, was William nicht hören wollte. Langsam glitt ihm seine Hand vors Gesicht, die nicht undeutlich bewies, wie dämlich dieser Kommentar gewesen war. "Ach du meine Scheiße Fred, ich bring dich um!..." Doch nach ein paar seufzenden Sekunden tippte er mit dem Zeigefinger schon nahezu pausenlos gegen Freds Stirn. "Ist ja schön dass du auf mich stehst aber wir reden hier nicht von unserer zukünftigen Bindung, sondern von der Walpurgisnacht! Du weist, dass Vampire zu dieser Nacht besonders stark werden.. Unser Lord wird seinen Triumph feiern... Eine Legende besagt außerdem dass es eine Prophezeiung geben soll.. Ich frage mich ob all das wahr ist." Im selben Moment wurde es nahezu immer kälter im Raum. Sie würden wirklich auftauchen... "Oh"; meinte Fred nur, und rieb sich seine Stirn. "Und ich dachte schon, du würdest dich endlich als selbstverliebt outen. Du weißt schon, weil wir Zwillinge sind und so", lachte der jüngere scheinbar sorglos, um sich nicht anmerken zu lassen, dass er wirklich in seinen Bruder ein wenig verknallt war. Diesen unglaublich wertvollen Beitrag konnte er sich einfach nicht verkneifen. Auch auf Gefahr, dass William die Stirn seines jüngeren Bruders durchpickte. Die Temperatur sank in einer alarmierenden Geschwindigkeit, und Fred drehte sich zu der Tür. Der jüngere hasste Dementoren, alleine, weil sie seine glückliche Hülle so schnell brechen ließen.. Die anderen Gäste der Bar wurden langsam nervös, und starrten die Zwillinge an, als wäre das ihre Schuld. "Hey, Will", witzelte er anscheinend vergnügt. "Wenn ich sterbe, während ich einen Steifen habe, dann entschuldigst du dich, ja?" Die Antwort vernahm der Jüngere nicht mehr, denn schon wurde breitete sich ein zarter Frost über den Tischen aus. Es mussten mehrere Dementoren sein.... Die Tür zu der öffnete sich bedrohlich langsam, und Fred merkte schon jetzt, wie ihm schwer ums Herz wurde. Wie man sich bereits denken konnte, ahnte William schon, dass Fred seinen Worten kaum Aufmerksamkeit schenkte. Dass ihm solches Verhalten dezent auf die Nerven ging, merkte man nur anhand seiner Augen, ansonsten blieb er ernst. Obwohl er eine Art Todesser war und die Anwesenheiten der unzähligen Dementoren und dunklen Lords eigentlich willkommen heißen müsste, war er schlicht dagegen, das irgendwem, und vor allem seinem Bruder etwas geschah. Die Insassen dieses Gebäudes kuschelten sich schon ängstlich zusammen, obwohl sie kein wirkliches Recht dazu hatten. Immerhin waren sie Reinblüter... Unschuldige Reinblüter... Ihnen würde nichts zustößen... Aber dennoch hatten sie Angst... Um selbst gelassener zu wirken, begann William plötzlich zu grinsen und in die Runde zu blicken. "Also bitte.. Wer hat schon Angst vor Du-weist-schon-wer? Ihr solltet eher Angst haben vor Du-scheißt-nie-mehr!!" Vielleicht dachte er, würde sich die Situation so retten, da er ja merkte wie sich Spannung vor allem den Zwillingen gegenüber aufbaute. Nun gut, vielleicht würde man die beiden jetzt noch mehr verdächtigen... Rücknahme war jedenfalls unmöglich. Zugegeben, die meisten Insassen starrten William ungläubig an. Nur Fred prustete fast sofort lauthals los, und schüttelte damit seine Unsicherheit halbwegs ab. Schon immer war der jüngere leicht zum lachen zu bringen, doch wenn sein Bruder einen Witz machte, dann fand er es noch immer am herrlichsten. Relativ selbstsicher straffte er nun wieder die Schultern, und lächelte seinem Bruder dankend an. Nun war Fred viel lockerer, und bereit seinem Bruder zur Seite zu stehen. Als Zeichen der Selbstverständlichkeit zwinkerte William seinem Bruder zu, ehe sich ganz plötzlich ein blondhaariger junger Mann in den Raum apparierte. Der dunkle Umhang schien von einem unsichtbaren Lufthauch bewegt zu werden, als würde der junge Mann inmitten eines Sturmes stehen. Sein Blick schien gelangweilt, während er sich umsah. Schließlich blieb er an den Zwillingen hängen. "Gefunden.", murmelte er unberührt, während sein blondes Haar das kindliche Gesicht umspielte. Das ist er dachte Will, Lukas Bondevik. Ein alter Hogwarts-Kamerade aus Ravenclaw den man besser nicht zu unterschätzen oder zu verärgern wagte aufgrund einer dunklen Vergangenheit und er war es auch, der mitunter an diesem Imperius Schuld trug, an dem William litt. Doch bevor man etwas sagen konnte, ging langsam die Türe auf, von welcher plötzlich Nebel in den Pub drang. Es ertönte seltsame Musik die zunächst leise war und immer lauter wurde, auch Umrisse einer Person waren sichtbar, bis plötzlich..... "....Dark Lord funk you up, Dark Lord funk you up! Arthur Kirkland! The Unicorn-Boy.. Come to dieeee!!!~" Ein junger Mann kam tanzend in Die drei Besen spaziert. Er trug einen schwarzen Mantel mit schwarz-weiß gestreiften Ärmeln, schwarze Stiefel, einen kleinen schwarzen Hut mit weiß-roten Schleifen und zu allem Überfluss....... Eine Sonnenbrille. Seine Haare waren dunkelblond, seine Haut leichenblass, und seine Zähne.. unverkennlich die eines Vampires. Doch anstelle böse drein zu funkeln, grinste er breit und übertrieben selbstsicher übers Gesicht. "..It's showtime! Hallo meine Lieben! Ich bin euer gefürchteter Dunkler Lord.. Lord Vladmir Lupei!!" Als er sich vorstellte, schnippte er mit seinen Fingern um einen weiteren Effekt hervorzurufen um seine Erscheinung noch um einen Deut zu unterstreichen, doch es geschah nichts. "Was ist denn los? Wo ist der Glitzer?", fragte er entsetzt. "....Daran seid sicher ihr Schuld! Cruuuuciiooooo!!" Vlad schwang den Stab in Richtung eines unschuldigen Insassen, doch wieder geschah nichts. "...A...Aber... Mein Zauberstab.. er ist kaputt! ..... OOOOLLLLIIIIIVAAAAAAANNNNNNNNDEEEERRR!!!!!!!!!!!" Plötzlich fing er an theatralisch zu heulen. William und manch anderer starrte ihn entsetzt an. Das war also der große dunkle und allmächtige Lord... Vladmir Lupei, das Mobbingopfer all ihrer Hogwarts-Zeit. Dass er und sein bester Freund irgendetwas im Schilde führten war den Zwillingen schon immer klar, aber nie hatte es einer von ihnen möglich gehalten, dass sie es so weit gebracht haben. Jetzt zumindest war endlich verständlich geworden, weshalb sie all die Zeit versuchten, die Zwillinge für sich zu gewinnen, sie zu Todessern zu machen. Vor allem war es verwirrend zu sehen dass ausgerechnet der Vampir solch einen schwerwiegenden düsteren Namen trug, immerhin war er im Leben nie so ein Pseudo-Bösewicht, wie er jetzt vorgab zu sein. Das hatten sie sehr viel eher Lukas zugetraut.. Während der Rest des Saales relativ geschockt aussah, starrte Fred voller Ehrfurcht zu dem Duo. Das war das epischste, was er je gesehen hat. Genau so hatte er sich den dunklen Lord vorgestellt, ganz egal wer da tatsächlich vor ihnen stand. "Warum haben wir keine Nebelmaschine? Oder einen Titelsong?", fragte der jüngere Zwilling schmollend, und verschränkte die Arme. "William, wir sind total schlechte Bösewichte! Wir tragen nicht einmal Sonnenbrillen!" Der Hellblonde hatte während der Vorstellung ein ruhiges Gesicht behalten, aber nachdem der 'große' dunkle Lord herumheulte, sah er es als seine Aufgabe ordentlich nach ihm zu treten. "Vlad, reiß dich gefälligst zusammen, wir sind in der Öffentlichkeit!", sagte der kleinere, wobei keine emotionale Regung zu erkennen war. Das alles war alles andere als gutes Marketing. Seufzend beobachtete er den Nebel, und die vollkommen übertriebene Lichtershow. "Da geht es hin, unser Budget für diesen Monat. Alles in einen einzigen Auftritt gesteckt...“ Mit einem noch größerem Heuler wandte Vlad seinen Blick zu den Zwillingen. "I..Ich.. trage nur eine Sonnenbrille weil wir es noch taghell haben! Ich bin doch ein Vampir!" Die Zwillinge sahen ihn schräg an. „Jaaa Hallo erstmal.. Ich weis ja nicht ob du es schon wusstest, ABER es ist mitten in der Nacht..“, warf William schließlich skeptisch ein, worauf Fred sich lauthals sein Lachen verkneifen musste. Vlad zuckte mit einem Auge da er es nicht im geringsten leiden konnte wenn ihn jemand zu verbessern wusste. „Pfffft! Mir doch egal!“, schnaubte er verächtlich. Anschließend schüttelte er den Norweger durch und jammerte erneut los. "Warum geht mein Zauberstab nicht?! U...Und mein Glitzer?! Sag es mir!" ....Dabei bemerkte er nicht dass ihn tatsächlich keiner mehr ernst nahm. Vereinzelt begannen sogar ein paar zu kichern... William hatte es komplett die Sprache verschlagen. Was zum Geier ging hier vor sich? Wäre sowas nicht zu albern für die Kirkland-Zwillinge? Er war so sehr außer Fassung geraten, dass er ganz vergessen hatte, seinem Bruder auf dessen idiotische Fragen zu antworten. Ein wenig später fand er wieder zu sich selbst und sah seinen Bruder an. "Wie wärs mit 'The boys are back' von High School Musical 3, das is sowieso warnsicherer als DAS......" Ehe Will den Satz beendet hatte, hörte er paar Meter weiter schon ein "Halt den Rand William!!! Das hat Stil!!!" ..Dem war dann doch nichts mehr hinzuzufügen. Um wieder ein wenig Ernst in die Geschichte zu bekommen, verpasste der Blonde dem anderen eine schallende Ohrfeige. "Du haltest deinen Zauberstab falsch herum", erklärte er schneidend, und seufzte leise. "Außerdem haben wir nicht mehr genug Geld. Die ganzen Auftritte werden mit der Zeit teuer, deswegen wird in Zukunft der Glitzer weggelassen. Wäre es zu viel verlangt, wenn du dich ein bisschen konzentrieren könntest? Selbst mein Bruder ist vernünftiger..." Eine größere Beleidigung kam dem jüngeren kaum über die Lippen, und er wandte sich an die Insassen. Wenn das so weiterging, dann mussten sie schon jetzt die Dementoren rufen. Ob Vlad überhaupt eine Ahnung hatte, wie teuer Dementoren waren? Aber der dunkle Lord kümmerte sich ja nicht um die Finanzen, dafür war Lukas sein Helferlein zuständig. Und wer immer glaubte, dass diese Arbeit einfach wäre, hatte noch nie versucht mit so einem irren Boss zu arbeiten. Statt das Geld für Folterwerkzeuge auszugeben, bestellte er sich lieber den besten rumänischen Wein, und soff diesen dann an einem Abend weg. Dann kamen noch die Zahnarztkosten dazu. Es war wirklich eine reine Qual. Tief atmete er durch, und versuchte wenigstens seine Erscheinung ein wenig Eindruck zu schenken. An sich war er vermutlich zu klein, um jemanden wirklich das fürchten zu lernen, aber beeindruckender als der dunkle Lord war er nach diesem Auftritt zu mindestens. "Ganz recht, dass hier ist der dunkle Lord. Wie ihr seht, ist er vollkommen wahnsinnig." Fred war inzwischen aufgestanden, und musterte die beiden Bösewichte nachdenklich. Ihm lagen einige Fragen auf der Zunge, aber solange niemand angriff, war es ja okay... "High School Musical 3? Ich wusste nicht einmal, dass du diesen Film gesehen hast, Will!", lachte er, und knuffte den älteren in die Rippen. "Ist das also dein Geschmack?" Nun war das Band des Vampirs gebrochen. Wo es noch so still war, begann Vlad lauthalsig zu weinen. "...A...Auaaaaa!! D...Das tat weh! Verfluchter Ex-Wikinger! Und ich... und ich bin nicht verrückt!!!!" Als könnte es nicht noch lächerlicher kommen, machte er ein Gesicht das unschuldiger und kindlicher garnicht sein könnte, doch innerhalb kurzer Zeit raffte der Vampir sich wieder auf, klopfte den Staub von sich und blickte stolzer den je in die Runde. In der Sekunde, wo er noch heulte, wirkte er zum ersten mal böse und erneute Kälte brach hinein. "...Nun meine lieben.... Ich brauche Todesser.... Mir folgen viel zu wenige von euch.. Doch ihr wisst... Ich werde eure Gottheit sein.. Ich nehme jedes Risiko bei Namen... Und.. Oh verzeih mir, Lukas wird mir dabei Gesellschaft leisten!" Ein diabolisches Grinsen zierte das Gesicht des Rumänen als er den blonden jungen Mann betrachtete und wandte seinen Blick zu den Kirkland-Zwillingen. „Jaja... Die berühmtesten Zwillinge im wohl ganzen magischen Universum... Wer, wenn nicht die großen Kirkland-Zwillinge.. Schon in Hogwarts habt ihr ordentlich Unruhe gestiftet.. Man hat euch gefürchtet, ja sogar Albus Dumbledore hatte Angst vor euch.. Ihr seid im Stammbaum eurer Familiengeneration die gefährlichsten. Selbst euer Bruder Alistor hatte in seinen frühen Jahren nicht derartige Werke vollführt und schützt sich vor euch.. Von dem Tag an, als ihr alle Schüler in der großen Halle versammelt und zutiefst eingeschüchtert habt, seid ihr so etwas wie meine Favoriten gewesen.. Vielleicht mögt ihr gegen uns gewesen sein aber ich hatte großes mit euch vor.. Einen von euch habe ich ja schon fast soweit, nur den anderen noch nicht und egal wie millimetergenau ihr euch ähnlich seid, ich weis wen von euch ich mir noch gönnen muss um das GANZE Paket zu erhalten..“ Eilig nahm Vlad seinen pechschwarzen Zauberstab zu sich und zielte ihn auf Fred. Genau das war die Zielgruppe, die er ja erreichen wollte.... Ohne den Zauber zu nennen, wobei es sicher war dass dies ein Imperius werden würde, schoss ein heller Lichtstrahl auf Fred. Doch so weit lies William es nicht kommen. Ihm war zwar peinlich was sein Bruder anzüglich eines amerikanischen Filmes zu melden hatte, doch nun kam der Ernst zurück. Bevor Fred irgendwas erwischen konnte, warf sich Will vor ihn und schrie auf. Er versuchte sich mit Oklummentik einen Vorteil zu verschaffen, zumindest die Gefühle und Gedanken bezüglich Fred zu behalten, doch alles andere in ihm wurde noch schwärzer als ohnehin schon. ".....Nicht..... mein... Bruder.....", entrann es ihm noch aus seiner Kehle, dann sank er erschöpft zu Boden. Vlad war vielleicht nicht begeistert davon den falschen zu treffen, doch er war begeistert wie William sich eingesetzt hatte. Fred war kaum in der Lage zu reagieren, da war es schon geschehen. Ein erstickender Schrei drang aus seiner Kehle, und er kniete sich neben seinen Bruder. Panik und Tränen versperrte ihn die Sicht, während er seinen Bruder anstarrte. Warum musste Will sich auch immer aufopfern!? Mit zusammengebissenen Zähnen hob der Junge wieder den Blick, und fixierte die beiden Zauberer mit vor hasserfüllten Blick. Vorsichtig legte er einen Arm um seinem Bruder, und richtete sich mit diesem langsam auf. William war noch immer benommen, aber Fred hatte nicht vor ihn zurückzulassen. Er musste seinen Bruder sicher hier weg bringen, und sich in Ruhe um ihn kümmern. Fest umklammerte er seinne Zauberstab, und gab in schneller Folge einige Flüche auf die Beiden Zauberer ab. Jeden Fluch spuckte er mit so viel Hass wie nur Möglich auf die Beiden. Lukas war von dieser Entwicklung alles andere als begeistert. Ihm war es lieber, wenn alles nach Plan lief. Und im Moment lief wirklich nichts nach Plan. Die Flüche an sich waren leicht abzuwehren, aber die Energie von purem Hass war erstaunlich stark. Das Schild hielt, aber stattdessen wurden unschuldige Gäste von diesen getroffen. Fred war ein einfacher Zauberer, allerdings schlummerte in ihm dieselbe Kraft wie in William. Die Zwillinge standen sich dort wirklich in nichts nach. Allerdings war Fred viel leichter zu beeinflussen als William. Den Älteren den Willen des Lordes aufzuzwingen war schwer, Fred dagegen war im Geiste schwach. Plötzlich brach der Schwall von Flüchen ab, und erlaubte Lukas wieder einen Blick auf dem Platz, wo die Zwillinge hätten stehen müssen. Jetzt aber war nur noch ein leerer Platz dort, und die Beiden Männer waren verschwunden. "Was um alles in der Welt...?!" Vlad starrte wütend auf den leeren Platz. Was hatte Fred da angestellt?! Warum waren sie nun weg? Er konnte doch nicht einfach mit einem Todesser verschwinden! Das war das einzige, was ihn wirklich nervte. Ansonsten war es ihm gleich, wie erstaunlich Freds Hass gewesen sein musste.. "Lukas? Wir haben hier nichts mehr zu suchen. Auf Wiedersehen meine Untertanen!~" Mit einem Schwung disapparierte sich auch Vlad wieder in sein heiliges Schloss, ehe er sich den nächsten Plänen widmete. "William Lucius Kirkland... Fred Dylan Kirkland.. ihr seid... wahrlich interessant...." ..William war mindestens genauso verwirrt. Sein Bewusstsein meldete ihn, dass er nichtmehr im Pub war, aber weshalb...? Auch begriff er Freds Hass nicht... William hatte ihn nicht beschützt weil er zu langsam gewesen wäre, nein.. Er könnte einfach nicht mit zusehen. Er wollte seinen Bruder beschützen, obwohl er wusste, in ihm schlummerte ebenfalls eine große Macht, die er nur zu selten zu benutzen wagte. Fred war William unsagbar wichtig... Er würde sterben wollen, würde man seinen Bruder zu Grabe geleiten. "....F..Fred... was.... warum..." - mehr brachte er nicht raus.. im Moment. "Alles okay, I got this!", lachte der Jüngere, wobei sein Lächeln fälscher kaum hätte wirken können. Er hatte keine Ahnung, was da grade passiert war, war aber erleichtert seinen großen Bruder erstmal außer Gefahr zu wissen. Sie waren nur einige Meter von ihrem Haus entfernt, und Fred tat sein möglichstes William ein wenig zu beruhigen. "Keine Sorge, Will, wir sind eh fast zu Hause! Da kannst du dich dann hinlegen, und darüber nachdenken, wie du mir am besten Dankst. Nebenbei, ich habe leider unsere Besen nicht mitnehmen können, Sorry deswegen. Wir können uns ja zum Geburtstag wieder neue schenken, bis dahin fahren wir halt U-Bahn. Man, wäre das lustig. Zwei Schwarzmagier in der U-Bahn." Ohne über seine Worte nachzudenken, strömten sie einfach hinaus, während er seinen Bruder ins Haus schleppte. William war schwerer als er aussah. Drinnen brachte er ihn vorsichtig in sein Schlafzimmer, und ließ ihn ins Bett gleiten. Keuchend blieb er stehen, während er weiterhin versuchte ein paar Witze zu reißen, um die Stimmung zu lockern. Aber nach ein paar Minuten Ruhe rollten Fred schon wieder die Tränen übers Gesicht, und er wischte sie am Umhangsärmel ab. Immer wurde William verletzt, nie er! Dabei war William doch super stark! William war der stärkste Zauberer, den er je gesehen hatte. Schluchzend versuchte er sich zu beruhigen, aber die Schuldgefühle übernahmen ihn haltlos. Zunächst verstand der ältere nur Bahnhof. Warum redete sein Bruder mit ihm als wäre das schlimmste der Welt geschehen? Er hatte ihn doch nur beschützt.... Vor einem Imperius.. Und schwach fühlte er sich auch nicht... nicht wirklich.. Die Sache mit dem Besen winkte er schnell ab. Die Zwillinge waren ohnehin steinreich. Im Hause lies sich William nieder und dachte alles wäre in bester Ordnung. Doch zu allem Überfluss fing Fred tatsächlich an zu weinen. Wie lange war es her seinen Schützling in solcher Aufregung zu sehen..? "...F...Fred.. nicht doch..." Da er es einfach nicht sehen konnte, nahm er ihn sanft in den Arm. Dazu zum ersten mal so liebevoll... "Fred... was ist mit dir...? Möchtest du darüber reden?" Besorgt wartete er auf eine Antwort. Wann waren Gefühle schon wichtig für beide gewesen... Erst wusste Fred nicht, wie er darauf reagieren sollte, dann aber legte er seinen Kopf auf die Schulter des Älteren. Selbst solch kleine Liebesbeweise waren in dieser Familie eine Seltenheit. Leise schuchzte er, versuchte sich aber unter Kontrolle zu bringen, indem er sich auf die Lippe biss. "Sorry, ich will dir echt keine Sorgen machen...", murmelte der Jüngere undeutlich, da er sein Gesicht gemütlich an die warme Haut seines Bruders drückte. "...ich sollte nicht herumheulen... Immerhin bin ich ein böser Zauberer" Trotzdem machte er keine Anstalten sich von seinem Bruder zu entfernen, und hoffe einfach, dass William ihn weiterhin halten würde.Tief atmete er durch, und nickte langsam.Vorsichtig schob er sich dann doch von William weg, und versuchte ihn halbwegs tapfer anzusehen. "Bitte, stell dich nicht mehr zwischen mich und irgendeinen Fluch", murmelte er gezwungen. "D-das nächste mal ist es vielleicht kein Imperius, sondern und Crucio, oder... oder schlimmeres!" Freds ganzes Gesicht war rot angelaufen, die Augen wässrig, Rotz lief ihm aus der Nase, und sein Mund war schrecklich verzehrt, da er sich dazu zwang das schluchzen einzustellen. Sanft hielt William seinen Bruder an sich, ehe er beschloss, ihm beruhigend durch sein rotes Haar zu streichen. Es war nicht nur eine Seltenheit dass man sich in dieser Familie Liebe schenkte, sondern auch, dass man sich einander so sah... Vielleicht mochte Fred denken, dass er furchtbar schwach und erbärmlich war, eine Schande für seinen Bruder, doch dem war nicht so, oh nein... William war so unheimlich dankbar für Freds alleinige Existenz... Und auch er hatte für den älteren schon einiges getan. Er war nicht unnütze, und das würde William nie behaupten wollen... Er würde es nie wagen. Als sich Fred ein wenig löste, strich Will ihm erst noch ein letztes mal durchs Haar, dann nahm er sein Gesicht in beide Hände, streichelte ihn auch sanft. "....Fred Dylan Kirkland... Hör mir zu... egal welche Art von Magier wir sind.. Wir sind Menschen mit Emotionen wie jeder andere auch... Sogar die dunkelsten Seelen haben Gefühle die sie zu schaffen machen.. Und... was die Flüche anbelangt... Sei unbesorgt.... Weist du Fred.. ich.... ich würde... und ja das kostet meinen Stolz! Ich würde für dich sterben... Ganz allein für dich.." Tatsächlich wurde er nach diesen Worten verlegen. Was aber Wirkung zeigte; es waren seine ehrlichsten Worte seit langem. So oft William trotz seiner Vernünftigkeit gelogen hatte, doch diesmal war es anders.. "Ach und noch was... Selbst wenn ich ständig nen Imperius aufgehalst bekomme.. Kann ich sämtliche Gefühle dir bezüglich durch Oklummentik retten.. Alles andere wird schwarz, ja.. Aber diese Instinkte bleiben.. weil ich dagegen ankämpfe. Auch will ich nicht dass du dagegen sprichst in dem Gedanken du seist es nicht Wert.... Bei Merlin, natürlich bist du es wert..." Die Ehrlichkeit der grünen Augen des älteren war erdrücken, wie ein Vertrag, den Fred unterschreiben musste. Vermutlich war das freundlich und romantisch gemeint, aber Fred schreckten diese Worte ab. "Also wenn du stirbst, dann bin ich daran Schuld, weil ich nicht auf mich aufpassen kann?", fragte er kleinlaut. "Ich will das nicht. Du sollst nicht sterben, und gewiss nicht für mich. Wir sind schwarze Magier, keine Helden... Jeder für sich... Bitte, lass uns das nicht ändern. Sonst lässt du mich mit meinen Schuldgefühlen ganz allein" Die Sätze hörten sich an wie auswendig gelernt, da die Angst in Fred im Moment so viele andere Gefühle erstickte. Sterben; Tod. Darüber sollten sie nicht reden. Immerhin wollten sie doch Götter werden. Götter dachten nicht über den Tod nach. "Ich werde dich auch nie vergessen", flüsterte Fred. "Aber würde es dich freuen, wenn ich für dich sterben würde? Können wir nicht alles zusammen machen, so wie Zwillinge es machen sollten? Wenn wir angegriffen werden, dann stehen wir nebeneinader und halten einander an der Hand. Keiner steht vor dem anderen, denn das bedeutet, dass der der hinten steht schwach ist, und beschützt werden muss. ich bin zwar schwach, aber ich möchte nicht, dass sich meine Schwäche auf dich auswirkt. Lass uns kein blödes Klischee sein, sondern unseren eigenen Weg finden" Es war so ungewohnt für Fred, seinem Bruder zu widersprechen. Fast schon fürchtete er, dass er damit zu weit gegangen wär. "Ich gehe dann zu mindestens schlafen... N-nacht", murmelte er, und wollte sich umdrehen, um in sein Schlafzimmer zu gehen. William erstarrte. Natürlich sprach Fred tatsächlich wie ein reifer Mann, dennoch schienen diese Worte ihn zu verletzen wie als würde man einen Dorn vollständig durch sein Herz stechen. Zunächst wusste er einfach nicht was er sagen sollte, auch nicht, was er zutun hatte.. Er spürte lediglich, wie sein Herz vor.. ja, tatsächlich, vor ANGST bebte... Nicht schwach werden dachte William, ich bin ein starker Mann. "...F..Fred... Ich.. Ich weis dass du dich verteidigen kannst aber.. aber... Ich.." Augenblicklich krampften sich seine Eingeweide zusammen. Wie konnte er sich nur rechtfertigen? "Du.. bist meine Familie.. mehr als das..." Mit einem tiefen konzentriertem Atem erhob sich William seines Platzes und ergriff Freds Hand. "Verzeih mir.. Bruderherz... Ich will dich nicht verlieren.. Erinnerst du dich an damals, als Alistor gerade 2 Monate von seiner Reise zurück war, nachdem unsere Mutter starb? Er mochte uns vielleicht all seine Liebe gegeben haben aber einmal war er in sein altes Muster zurück gefallen und hat dich mit einem Fluch verletzt.. Du warst eine Weile im Koma.. Und darum habe ich jedes mal Angst um dich, Fred..“ Ehe er fortfahren konnte, rinnten einige Tränen seine Wange hinunter. „..D..deswegen beschütze ich dich so.. sogar mit meinem Leben wenn es sein muss..“ Fred konnte nicht anders als ihn berührt anzusehen. Darum also war es William so wichtig.. War es also dumm zu denken, dass er einfach nur untalentiert und langsam ist? Dass Fred einfach zu dumm war sich zu verteidigen? Eigentlich wollte er antworten, aber der sonst so vorlaute jüngere Zwilling war auf plötzliche Sendepause gegangen. Der ältere seufzte schwer. "Nun.. hören wir auf vom schlimmsten zu reden.... Der Imperius-Fluch beeinflusst nur die Gedanken.. Er tötet uns ja nicht... Außer es wäre ein Cruciatus.. oder......", William schluckte schwer. "..O-oder.. Avada Kedavra....... Sectum Sempra... Du... du weist schon..." Zum ersten mal tat sich William schwer diese Flüche bei Namen zu nennen. Vielleicht deshalb, weil er Angst hatte, dass Fred genau eines der Dinge passieren könnte, egal wann oder wo. Schließlich nickte er, als Zeichen dass er nun aufhören würde in seinen Gedanken zu toben. "Nun... Wenn du bei mir schlafen möchtest... D..Du bist herzlich wilkommen in meiner Obhut." Zur Abwechslung lächelte William aufmunternd. Auch dies war eine furchtbare Seltenheit, doch Zeiten schienen sich wirklich ändern zu können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)