Geschaffene Erinnerungen von Little-Cherry ================================================================================ Kapitel 1: Geschaffene Erinnerungen ----------------------------------- Geschaffene Erinnerungen   „Ein Kaffee und eine Latte für Tisch sechs, bitte“, gab ich die Bestellung an Ino weiter. Während ich darauf wartete, dass sie die Getränke fertig machte, warf ich einen schnellen Blick auf mein Handy, um die Uhrzeit zu kontrollieren. 16 Uhr.   „Ziemlich wenig los, oder?“, wurde ich abrupt aus meinen Gedanken gerissen. Seufzend sah ich mich um und nickte. TenTen hatte Recht. Für die Uhrzeit war es in unserem kleinen Café wirklich leer. Dabei konnten wir uns sonst kaum vor Gästen retten.   „Umso besser, dann fällt wenigstens nicht auf, dass wir heute unterbesetzt sind“, mischte sich Ino ein und stellte meine Bestellung auf mein Tablet. „Außerdem ist es auch mal schön auszuspannen, meint ihr nicht auch?!“ Ich verdrehte meine Augen und nahm mein Tablet, um nicht etwas Unüberlegtes zu sagen. Im Gehen hörte ich noch, wie TenTen an meiner Stelle die Schellte übernahm.   „Ein Kaffee und ein Latte Macchiato. Lasst es euch schmecken“, sagte ich, bevor ich mich wieder auf den Weg zur Theke machte und mich dort auf einen Barhocker setzte. Es war so wenig los, dass ich mir diese Pause ohne Probleme gönnen konnte. Ganz davon abgesehen, dass das hier mein Laden war.   „Ist es ok, wenn ich morgen eine Stunde später komme? Es ist momentan doch eh nicht so viel los und ich muss noch für eine Prüfung lernen.“ Seufzend richtete ich meinen Blick auf Ino. Es war doch immer dasselbe, wenn die Prüfungszeit an der Uni anstand. Trotzdem konnte ich verstehen, dass sie gerne lernen wollten, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.   „Mach das, aber bleib auf Abruf, falls es doch voller wird als erwartet und wir deine Hilfe brauchen“, brummte ich seufzend. Das sollte schließlich nicht zur Gewohnheit werden.   „Super Temari! Du bist der beste Boss, den man sich wünschen kann“, rief sie erfreut und hätte mich sicher umarmt, wäre die Theke nicht da gewesen. Was für ein Glück …   „Habt ihr nicht irgendwas für mich zu tun?“, fragte Sakura jammernd, als sie aus der Küche kam. Auch sie setzte sich auf einen der Barhocker, von dem aus sie uns gelangweilt ansah.   „Wie du siehst, ist hier nicht gerade viel los. Wir haben alle auch nichts zu tun“, lachte TenTen und gesellte sich zu uns.   Als die Glocke am Eingang doch mal klingelte und uns sagte, dass wir neue Gäste hatten, richteten sich automatisch alle Blicke auf die Jungs, die dort gerade mein Café betraten. Es waren vier an der Zahl. Jeder gutaussehend, aber keiner was Besonderes, zumindest nicht nach dem Aussehen zu urteilen. Sie waren die Art von Kunden, die öfters ins Café kamen. Junge Studenten, die hier ihre Zeit zwischen und nach den Lesungen verbrachten.   „Lecker“, hörte ich Ino hinter mir sagen, was mich mal wieder die Augen verdrehen ließ. Es war doch jedes Mal dasselbe mit ihr, wenn mal ein paar gutaussehende Typen vorbei kamen.   „Konzentrier dich auf deinen Job, Ino. Flirten kannst du in deiner Freizeit“, meckerte ich, bevor ich mich elegant von meinem Hocker erhob, um die Bestellung der Jungs aufnehmen zu können.   Bei genauerem Hinsehen musste ich mir eingestehen, dass diese Gruppe nicht so war wie die, die normalerweise das Café besuchten. Klar sahen sie noch immer aus wie die üblichen Studenten, die mein Café zum Ausspannen besuchten, allerdings passten sie nicht zusammen. Sonst blieben die verschiedenen Gruppen unter sich, aber die hier wirkten so als wären sie von Grund auf verschieden.   Kopfschüttelnd wischte ich mir eine Strähne aus dem Gesicht und verscheuchte damit auch meine unsinnigen Gedanken. Mit sollte es schließlich egal sein, solange sie gut zahlten und wiederkamen. Etwas anderes hatte mich nicht zu interessieren. Damit setzte ich mein professionelles Verkäuferlächeln auf und trat zu ihnen heran.   „Schönen guten Tag. Habt ihr euch schon überlegt, was ihr wollt?“, fragte ich sie höflich und holte meinen Block und Stift heraus, auch wenn ich mir ihre Bestellung sicher aus so hätte merken können.   „Wie wäre es zum Anfang mit deiner Handynummer“, erwiderte der eine, ein Schwarzhaariger, dessen Augen so dunkel waren wie Nacht. Alleine an seinem Blick konnte ich sehen, dass er sich für etwas Besseres hielt. Ganz zu schweigen von seiner klischeehaften Erwiderung. Wie ich diese Typen doch hasste …   „Entschuldige, aber unser Freund kann sich in der Anwesenheit schöner Frauen nur schwer zurückhalten.“ Ich konnte es nicht fassen! War ich denn nur umgeben von solchen Idioten? Erst dieser reiche Schnösel und jetzt auch noch dieser Dauergrinser. Womit hatte ich das nur wieder verdient …?   Wenigstens gingen sie damit nicht nur mir auf die Nerven, sondern auch ihren beiden Begleitern, die ihnen genervte Blicke zuwarfen. Ich würde das später nachholen, wenn ich meinem Boxsack zeigte, was ich von diesen Typen hielt. So lange ich jedoch hier vor ihnen stand, würde ich professionell bleiben und weiter lächeln, auch wenn mir das gegen den Strich ging.   „Wir warten mit unserer Bestellung noch, bis unsere Begleitungen kommen“, mischte sich ein dritter, ein Typ mit langen braunen Haaren und schneeweißen Augen, mit ein und erlöste mich so von meinem Leid. Wie froh ich doch war, diesen Tisch hinter mir lassen zu können, zumindest bis ihre Begleiterinnen da waren. Fürs erste aber entfernte ich mich liebend gerne von ihnen und ließ mich auf meinem Hocker nieder.   „Und was kann ich den Leckerbissen machen?“, fragte Ino, kaum dass ich mich gesetzt hatte, und stierte ungeniert zu den Jungs.   „Erst mal nichts. Sie waren noch auf ihre Begleiterinnen“, erwiderte ich wissend, dass ich ihr damit einen Dämpfer verpasste. Doch das war ok. Ino wusste, was ich davon hielt, wenn sie während der Arbeit flirtet und bekam dafür nicht selten einen Spruch reingedrückt.   „Also sind sie vergeben …“, stellte sie enttäuscht fest und warf noch einmal einen sehnsüchtigen Blick zu den vieren.   „So wie die beiden Schwarzhaarigen Temari angesehen haben, scheint das aber nichts Ernstes zu sein“, lachte Sakura, um ihre Freundin aufzumuntern. Natürlich ging diese direkt darauf ein und rief erfreut: „Ich habe also doch noch Chancen!“   Synchron seufzten TenTen und ich. Es war doch immer dasselbe mit den beiden. Doch bevor wir irgendwas erwidern konnten, erklang erneut die Türglocke. Ganz automatisch richteten sich unsere Blicke auf den Eingang. Herein kamen vier Mädchen, die den Tisch der Jungs ansteuerten. Ich erkannte sie sofort. Sie waren ebenfalls Studenten und kamen öfters hierher. Zu meinem Bedauern gehörten sie zu der nervigen Sorte Kundinnen. Nie war etwas richtig. Jedes Mal hatten sie einen anderen extravaganten Wunsch. Es war einfach nur nervig …   „Keine Sorge, die übernehme ich“, sagte TenTen ruhig und legte mir ihre Hand auf meine Schulter, bevor sie sich von ihrem Platz erhob, um zu dem Tisch, an dem die Jungs und die Mädchen saßen. Dafür war ich ihr dankbar. So musste ich mich nicht mit diesen niederträchtigen Weibsbildern herum schlagen, wobei mir TenTen natürlich leid tat, dass sie nun an meine Stelle treten musste, auch wenn sie dies freiwillig tat.   „Also für die Jungs brauche ich je einen Kaffee. Die Damen sind da mal wieder etwas wählerisch. Eine Latte mit Fettarmer Milch, ein Wasser mit einer viertel Zitronenscheibe, eine Cola Zero mit drei Eiswürfel und eine heiße Milch mit einem Teelöffel Zimt. Außerdem brauche ich ein Stück Schokokuchen, ein Stück Erdbeerkuchen und zwei Salate mit Essig und Öl.“ Seufzend legte TenTen ihren Block auf den Tresen, nachdem sie die Bestellung durchgegeben hatte.   „Das übliche also“, lachte Sakura spöttisch und machte sich auf den Weg in die Küche, um die Essensbestellungen zu zubereiten.   Ja, ich war bei Gott nicht die einzige, der diesen Mädchen auf die Nerven gingen. Oft hatte ich überlegt, ob ich sie nicht einfach rauswerfen sollte. Allerdings ließen sie viel Geld hier und brachten ihre Freunde mit, die dann andere Freunde mitbrachten. Es war ein unendlicher Kreislauf, an dessen Ende der Gewinn oder Verlust meines Cafés stand.   Seufzend nahm ich also auch ein Teil von TenTens Bestellungen auf mein Tablet, um ihr beim Austragen zu helfen. Natürlich war es der Teil, der an die Damen gehen sollte. Doch das war gut so, denn wenn sich jemand mit ihnen anlegte, war es doch besser, dass ich es selbst war als eine meiner Angestellten.   Zusammen gingen TenTen und ich wieder an den Tisch und verteilten die Getränke. Glücklich, dass es so gut gelaufen war, wollten wir uns gerade umdrehen und gehen, als ein spöttisches Räuspern zu hören war. War ja klar, dass es nicht so einfach werden würde … Wie hatte ich auch nur eine Sekunde denken können, dass sie auch nur ein Mal kein Theater machten? Naiv. Es war einfach nur naiv!   Trotzdem drehte ich mich mit dem besten künstlichen Lächeln, das ich in diesem Moment zustande brachte um und sah sie an.   „Ich wollte zwei und keine drei Eiswürfel“, beschwerte sie sich hochnäsig. Ihre Freundinnen kicherten. Ich dagegen brauchte meine gesamte Selbstbeherrschung, um nicht die Augen zu verdrehen oder irgendwas Dummes zu tun. Am Ende versagte ich kläglich.   „Entschuldige, mein Fehler“, sagte ich lächelnd, auch wenn mir das schwer fiel. Natürlich wusste ich, dass sie das mit Absicht machte. Dafür brauchte es nicht das dämliche Kichern ihrer Untergebenen und auch nicht die verwirrten Blicke der beiden Braunhaarigen, die sich vermutlich gerade an die Aufgabe ihrer Bestellung zu erinnern versuchten. Ich wusste es, weil sie es mit Methode tat und mindestens zwei Mal die Woche ihre Bestellung zurückgehen ließ, weil es angeblich nicht das richtige war.   Doch dieses Mal nicht! Ohne lange zu fackeln, holte ich einen Zahnstocher aus dem Körbchen und fischte damit in ihrer Cola nach einem der Eiswürfel. Mit einem zufriedenen Grinsen steckte ich ihn mir in den Mund.   „Bitte sehr, zwei Eiswürfel“, sagte ich lächelnd, dieses Mal war es sogar echt. Ihr Anblick war aber auch zu köstlich, wie sie mich so völlig versteinert mit einer Mischung aus Entsetzten und Wut ansah. Leider hielt dieser Ausdruck nicht lange.   „Ich möchte doch keine Cola, in der jemand schon herum gefischt hat“, schnaubte sie entrüstet. „Ich will auf der Stelle eine neue!“   „Klar kannst du gerne haben, trotzdem wirst du beide bezahlen müssen, denn mit der ist alles in Ordnung“, sagte ich mittlerweile leicht genervt. Natürlich wollte sie nicht locker lassen.   „Ich will sofort mit dem Boss hier sprechen“, verlangte sie grinsend. Vermutlich dachte sie, ich würde jetzt ärger bekommen. Die Arme …   Hinter mir konnte ich TenTen prusten hören. Ich war mir sicher, dass sie gerade sehr mit sich kämpfte, nicht laut los zu lachen. Das ging mir genauso. Das selige Lächeln lag dennoch auf meinen Lippen bestehen, was sicherlich auch dazu beitrug, dass TenTen das nicht mehr lange durchhielt.   „Das wird nichts bringen, denn …“, sagte ich und wurde sogleich wieder unterbrochen.   „Mich interessiert nicht, was eine billige Kellnerin denkt. Ich möchte jetzt sofort mit dem Besitzer sprechen!“ Es hätte nicht mehr viel gefehlt, dann hätte sie geschrien. Was für ein ungezogenes Mist- … Mädchen. Den beiden Schwarzhaarigen schien es zu gefallen, den Braunhaarigen eher nicht. Mich nervte es einfach nur.   Seufzend schloss ich die Augen und atmete tief durch. Ich wollte ja nicht, dass die Pferde mit mir durchgingen und ich unhöflich wurde.   „Tut mir ja leid dich enttäuschen zu müssen, aber die billige Kellnerin ist die Besitzerin des Ladens“, offenbarte ich ihr schließlich. Am liebsten hätte ich in diesem Moment eine Kamera parat gehabt. Ihr Blick war einfach göttlich.   Trotzdem riss ich mich von ihrem Anblick los und ging. Diese Runde ging an mich und ich hatte absolut keine Lust auf die nächste, wobei sie eigentlich nichts machen könnte, außer die Polizei zu rufen. Das würde sie sicher nicht tun. Was sollte sie denn auch sagen? Dass ich mich weigerte ihr eine neue Cola zu bringen? Lachhaft! So bescheuert war sicher nicht mal sie.     Eine Weile lang beobachteten wir die Gruppe. Es war wirklich leer heute und absolut langweilig, sodass sie das einzige Interessante waren, wenn man denn gerne lachte und lästerte. Normalerweise war ich nicht dafür, weil ich so was einfach nur hinterhältig fand. Bei diesen Weibsbildern konnte ich allerdings nicht anders. Dafür waren sie mir bereits zu sehr auf die Nerven gegangen.   „Mir tun die Jungs ein bisschen leid“, murmelte TenTen schließlich mit Blick auf den großen Tisch.   „Mir nicht“, ging Ino gleich darauf ein. „Dann merken sie wenigstens ganz schnell, dass es auch viel bessere Mädchen gibt.“ Natürlich dachte Ino wieder nur an ihren eigenen Vorteil. Was anderes kannten wir schon gar nicht mehr von ihr.   „Mir tun nur die Braunhaarigen leid“, erwiderte ich. Sakura nickte zustimmend.   Sie konnten einem wirklich leidtun, wie sie so da saßen. Total gelangweilt. Total genervt. Während ihre Freunde sich angeregt mit ihren Begleitungen unterhielten. Mir wäre aber ehrlich gesagt auch nichts Gescheites eingefallen, über das man sich mit ihnen hätte unterhalten können. Weil ich so gut nachvollziehen konnte, dass sie gerne hier wegwollten, tat ich etwas, das ich sonst nie machte. Ich nahm mir ein unbeschriebenes Blatt aus meinem Bestellblock und schrieb mit großen Lettern, aber nicht zu groß:   WENN DU UN DEIN KUMPEL FLÜCHTEN WOLLT, FRAG NACH DER TOILETTE.   Damit bewaffnet ging ich zurück zum Tisch.   „Kann ich euch noch etwas bringen?“, fragte ich höfflich und schob den Zettel unauffällig dem Typen mit dem Ananaszopf zu. Zu meiner Zufriedenheit las er ihn sich sofort durch und schob ihn an seinem langhaarigen Freund weiter. Währenddessen nahm ich die Bestellung auf.   „Noch etwas?“, fragte ich schließlich mit Blick auf die Ananas.   „Ich würde gerne wissen, wo die Toiletten sind“, sagte er wie selbstverständlich.   „Ich kann sie dir zeigen“, sagte eines der Mädchen, das netteste, und sah hoffnungsvoll in seine braunen Augen, sodass sie mir fast schon leidtat. Aber eben nur fast.   „Ach was, dafür sind wir ja da“, lachte ich herzlich und hoffte, dass man mir meine Schadenfreude nicht ansah.   Mit Genugtuung beobachtete ich, wie sich Ananas und sein Kumpel erhoben. Schnell brachte ich den Zettel mit den Bestellungen zum Tresen, bevor  ich die Jungs zu den Toiletten führte. Natürlich nur zum Schein. Die Mädchen wussten schließlich, wo sich meine Toiletten befanden.   „Hier sind ja wirklich die Toiletten“, stellte Ananas fest und ich fragte mich, ob es Panik war, die ich dort in seiner Stimme hörte. Er dachte doch jetzt nicht ernsthaft, ich würde sie in der Toilette verstecken.   „Ja, aber durch diese Tür kommt man zu meinen Privaträumen“, erklärte ich und zeigte auf die besagte Tür. „Ich werde euch Zuflucht bieten, bis sie weg sind und ihnen sagen, dass ihr durch den Hinterausgang weg seid. Wenn ich aber später merke, dass ihr in meinen Sachen geschnüffelt habt, finde ich euch und mache euch kalt!“ Drohend sah ich sie an, um ihnen zu zeigen, wie ernst es mir war. Zu meiner Überraschung nickten sie einfach nur. Meine Drohung schien sie nicht verschreckt zu haben. Das gefiel mir. Normalerweise jagte ich damit alle in die Flucht. Gut, vielleicht gefiel es mir doch nicht so sehr, wie ich behauptete …     Es dauerte eine ganze Weile, bis die Gruppe fertig war und ich ihnen glaubhaft machen konnte, dass Shikamaru und Neji, so hießen die beiden, wie ich im Gespräch mit ihren Kumpels, Sasuke und Sai, erfuhr, wirklich weg waren. Genauso lange dauerte es noch einmal, bis sie mein Café endlich verließen. Erst dann konnte ich die beiden von ihrem Warten erlösen.   Natürlich waren meine Freundinnen nicht sonderlich begeistert, dass ich zwei mir völlig Fremde in mein Reich gelassen hatte. Doch was sollten wir anderes machen? Hätten wir wirklich einen Hinterausgang, wäre das viel einfacher gewesen. Dann hätte ich sie einfach durch diesen nach draußen gelotst. Da es den aber nicht gab und in der Küche kein Platz war, ging es nicht anders. Ganz davon abgesehen, dass ich den Jungs vertraute, auch wenn sie bei meiner Drohung nicht zusammengezuckt waren.   „Shikamaru, Neji, ihr könnt jetzt runter kommen“, rief ich in meine Wohnung hinein. Als ich näher trat, entdeckte ich sie in meinem Wohnzimmer. Ananas lag auf meiner Couch und schien zu schlafen, während sein Kumpel mich vom Boden aus ansah.   „Sie sind endlich gegangen“, erklärte ich. „Ich heiße übrigens Temari.“ Lächelnd sah ich sie an. Sie erwiderten mein Lächeln. Auch die Ananas. So wie es aussah war er wieder aufgewacht.   „Das ist Shikamaru und ich bin Neji. Danke, dass du uns hier versteckt hast“, sagte Neji, bevor er mit Shikamaru meine Wohnung und dann auch mein Café verließen.   „Du bist eine Heldin, Omi“, flüsterte meine Enkelin müde, bevor sich ihre Augen schlossen. Ich deckte sie noch einmal richtig zu und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Erst dann verließ ich ihr Zimmer wieder. Allerdings kam ich nicht weit. An der Tür stand Shikamaru und wartete auf mich.   „Süße Geschichte“, sagte er und musterte mich misstrauisch.   „Ja, fand ich auch. Sie wollte unbedingt wissen, wie sich ihre Oma und ihr Opa kennengelernt haben“, erklärte ich.   „Und warum hast du ihr nicht die echte Geschichte erzählt?“, hakte er nach.   „Fändest du es eine schöne Gutenachtgeschichte, wenn ich ihr erzählt hätte, dass mich dieses Miststück damals weiter gereizt hat, sodass es in einer Schlägerei geendet wäre, wenn ihr uns nicht aufgehalten hättet?!“, sagte ich spöttisch, wartete aber keine Antwort ab, schließlich wusste ich genau, wie sie ausfallen würde.   „Nein, ich fand das Ende für unser erstes Treffen so viel schöner. Es ist eine von mir selbst geschaffene Erinnerung.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)