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Schlachtfeld der Gefühle

von

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Kaum dass Snape durch die Tür war, rollte Harry bellend lachend vom Sofa. Seine Freunde waren wirklich einfallsreich bei seiner Befreiung! Denn das war eindeutig die Handschrift der Weasley-Zwillinge. Was sie dem Geist wohl angeboten hatten, dass dieser mitspielte? Ging doch im Schloss das Gerücht um, dass Peeves sich vom Labor, nach einer Auseinandersetzung mit Snape, fern hielt. Ooooh ja, er freute sich jetzt schon alles zu erfahren und gluckste. Er hatte doch wirklich tolle Freunde! Und dieses Zugeständnis Snapes gegenüber dem Potter, toppte das ganze hier wirklich! Zählte das schon als Wunder?

 

Kurz hatte der Potter tatsächlich Mitleid mit seinem Professor, doch andererseit musste er ja irgendwie aus dessen Privaträumen gelangen. Ohne Tricks ging das nunmal nicht und seine Verabredung wartete auch nicht ewig. Zudem wollte er so langsam wirklich den eigenen Körper wieder haben, egal wie angenehm die Streicheleinheiten durch den gehasst-liebten Tränkemeister auch waren!

Ein letztes Mal warf er einen Blick auf den gemütlichen Wohnraum und versuchte sich alles einzuprägen, dann straffte er sich und rannte aus der Wohnung raus.

Während er über die dunklen Flure galoppierte, mit einem Ohr darauf lauschend, ob irgendwo Stimmen zu hören waren, konnte er immer noch nicht glauben wie gut es letztendlich alles geklappt hatte. Allem voran seine ‘Flucht’. Wer wohl alles an diesem Plan - Snape aus den Privaträumen zu holen und die Tür aufzulassen - beteiligt war?

 

So schnell es ging, hechtete er die Treppe vom Keller in die Eingangshalle empor.

Waren das eigentlich schon immer so große Stufen gewesen? Dieser Gedanke kam ihm, als er schnaufend auf der Hälfte der Treppe innehalten musste. Seine geringe Körpergröße und dazu auch noch der noch etwas angeschlagene Gesundheitszustand, waren gerade wirklich das größtes Handicap. Doch Harry wusste, er musste sich schnell etwas einfallen lassen, denn sonst würde ihn Snape oder sonst jemand entdecken. Größe. Größer sein und längere Beine waren seine stärksten Wünsche im Moment.

 

Als hätte seine Magie den Hilferuf erhört, spürte der Animagus ihr Erwachen und wie sie in sanften, warmen Wellen, durch seinen Körper glitt. Ehe er wirklich wusste wie ihm geschah, merkte er, wie er wuchs und blieb stocksteif stehen. Langsam aber sicher streckten sich die Beine, was irgendwie zwickte. Doch genauso plötzlich wie es begonnen hatte, verebbte dieser Magiefluß auch schon wieder. Benommen schüttelte sich der Harry-Wolf, denn dieses magisch bedingte Wachstum war irgendwie komisch. Es tat nicht weh, aber war auch nicht komplett schmerzfrei. Sein Körper fühlte sich schwerer, aber auch kräftiger an. Alles in allem einfach komisch und doch war er sehr dankbar darüber, denn so schaffte er es problemlos die Treppen heraufzukommen. Wenn Zeit war, musste er dem unbedingt auf den Grund gehen!

 

Jetzt musste er nur noch die Eingangshalle und den vom Schloss einsehbaren Außenbereich überqueren. Mit anderen Worten: Er musste sich beeilen. Noch einmal atmete er im Schatten einer Vase tief durch, ehe er mit neuem Mut die Beine in die Hand nahm und rannte, als wenn Tom persönlich hinter ihm her wäre.

Schnell huschte er durch die spaltbreit offene Eingangstür - das hatten die Anderen doch bestimmt eingefädelt - und legte noch einmal an Geschwindigkeit zu, kaum dass er die Stufen herunter gesprungen war. Was er nicht bemerkte, war ein junges blondes Mädchen, welches mit einer bunten Brille in der Nähe des Eingang stand. Ein Mädchen, welches leise kichernd und hüpfend ins Schloss zurückkehrte.

 

 

Wie weit die Heulende Hütte eigentlich wirklich vom Schloss entfernt war, bemerkte der Wolfanimagus erst jetzt so richtig, wo er keinen Geheimgang nutzte. Gerade schlitterte er über den feuchten Boden um einen Busch herum, als ihn die Gerüche trafen.

     Instinktiv bremste er scharf ab und suchte die Umgebung ab. Er kannte diesen Geruch, das waren Sirius und Remus und doch … doch wirkten sie fremd. Gerade Remus Geruch ließ seine Instinkte verrückt spielen. Er roch nach Gefahr, nach Wolf … nach Rivale. Unbewusst knurrte Harry, als er im Schatten der Bäume langsam auf die Hütte zu ging. In dem Moment traten seine herbeorderten Paten vor die Hütte und blickten sich suchend um.

 

“Wo bleibt er nur, Remus? Meinst du er hat uns nur veräppelt?”, hörte er Sirius fragen, was Harry zum empörten schnauben brachte. Kannte ihn sein Pate wirklich so schlecht?

“Du hast doch Dobby gehört. Er ist auf dem Weg. Ich hoffe nur er beeilt sich, lange bleibt der Mond nicht mehr hinter den Wolken und selbst mit Snapes Trank will ich mich nicht außerhalb der Hütte verwandeln. Es ist einfach zu gefährlich! Vor allem bin ich heute so … unruhig.”

Nun verstand Harry auch, warum Remus Geruch ihn so reagieren ließ. Es war Moony, der heute unruhig darauf wartete, dass der Vollmond voll und frei am Himmel stand. Der Werwolf der kurz vor dem Ausbruch stand. Aber warum merkte Harry in dieser Form wie weit Moony an der Oberfläche lag?

Noch einmal atmete der Schüler tief durch, ehe er aus dem Schatten heraus trat und mit einem Bellen auf sich aufmerksam machte.

 

“Oh, sieh mal Remus, ein Wolf! Was macht der denn hier, das ist ja …”

 

“... Harry!” hörte er Angesprochenen noch gerade sagen, ehe der Mond die Wolken besiegte und direkt auf den Lupin traf.

Stöhnend ließ dieser sich auf alle Viere fallen, die bernsteinfarben funkelnden Augen direkt auf Harry gerichtet.

 

“Was … Harry?”, kam es irritiert von Sirius, der zu perplex schien um die Gefahr zu begreifen in der er  akut schwebte.

 

Selbst unter dem Banntrank blieb ein Werwolf ein Werwolf und damit eine Gefahr für den nicht in der Animagusform befindlichen Black.

Energisch bellend kam der Harry-Wolf näher in Richtung seines Paten, während er immer wieder zwischen diesem und dem Werwolf hin und her blickte.

Das Geräusch der brechenden Knochen Remus, genauso wie dessen schmerzvolles Stöhnen, dröhnte in seinen Ohren wieder. In dem Moment, in dem Moony ein Heulen ausstieß, schien auch endlich der Letzte der Runde begriffen zu haben und morphte mit einem unflätigen “Fuck” in seine Animagusform.

 

So standen sich die drei Verwandelten gegenüber. Die Spannung war für Harry beinahe mit den Händen, äh Pfoten, zu greifen.

Sirius blickte ihn neugierig an. Doch der Stolz war unverkennbar aus den Augen zu lesen. Mit schief gelegtem Kopf trat sein Pate langsam näher und überragte Harry um einige Köpfe. Doch so wenig wie als Mensch, so hatte er in seiner Animagusform Angst vor dem Grimm. Glücklich darüber bellend, seinen so lange nicht gesehenen Paten endlich wieder bei sich zu haben, sprang er um diesen rum. Augenblick ging der große Hund auf das Spiel ein und so tollten die beiden Animagi umeinander herum.

 

“Siri, hörst du mich?”, rief er immer wieder gedanklich. In Salazarsbuch hatte er gelesen dass manche Menschen in ihrer Animagusform miteinander kommunizieren konnten. Doch alles was zurück bekam, waren freudiges bellen und jaulen. “Siri?”, versuchte er es ein wenig enttäuscht nochmal.

 

“Er kann dich nicht hören. Er ist nicht auf dich eingestellt und ich kommuniziere seit Jahren nicht mit ihm”, erklang es da plötzlich hinter ihm und zugleich in seinem Kopf. Verdammt, er hatte Moony ja ganz vergessen in seiner Freude.

Abrupt wirbelte Harry herum, sodass er zwischen seinen Paten stand. Das Nackenfell gesträubt.

Ein leises Knurren entwich seinen zuckenden Lefzen, als er den Werwolf ansah. Er wollte Remus nicht anknurren, aber es passierte einfach.

 

“Und du schon?”, fragte er nochmal gedanklich nach, was ihm ein knappes Nicken als Antwort brachte.

“Warum? Wie genau funktioniert das?”

 

“Es klappt einfach bei uns, mehr kann ich dir auch nicht sagen. Ich habe zwar eine Vermutung … seit wann kannst du dich verwandeln? Niemals zuvor, hast du so gerochen, Welpe.”

 

“Seit dem ich euch geschrieben habe.”

 

“Und dann wolltest du uns sehen … an Vollmond? Bist du wirklich dümmer, als ich gedacht habe?”

 

“Dumm?”, fragend legte Harry den Kopf schief.

 

“Glaubst du, du Zwerg hast auch nur eine Chance gegen mich? Er da …”, dabei nickte der Werwolf in Richtung Sirius, der immer noch hinter Harry stand, “... hat mir wenigstens körperlich etwas entgegen zu setzen. Außerdem … besitzt er, trotz allem, gewisse Privilegien.

Du hingegen, bist nur ein Welpe. Schwach … klein ...”

 

“Ach ja?”, knurrte Harry wütend und begann sich um Moony herum zu bewegen. Doch dieser bewegte sich daraufhin ebenfalls.

 

“Ja!” Grollend umkreisten sich die beiden Wölfe. Weder der Lupin, noch der Potter achteten auf Sirius, der unbehaglich winselte.

“Du riechst anders, Kleiner. Noch immer nach dem bekannten Menschen und doch …” Wieder knurrte der Werwolf, was Harry umgehend konterte.

 

Er fühlte, dass Moony ihn provozierte und er wollte dem eigentlich nicht nachgeben. Naja, allerdings nur eigentlich, denn so langsam rief alles in ihm danach, den Werwolf in seine Schranken zu verweisen! Von wegen, er war nur klein und schwach!

 

“Gegen ein erfahrenen Alpha wie mich, kommst du nicht an!”, meinte der Werwolf und streckte stolz die Brust raus, während er in Richtung Harry schnappte.

 

“Ach … meinst du, alter Wolf? Du bist doch nichts weiter als ein Wolf im Drogenrausch.” Seine Worte hatten die erwünschte Wirkung, denn der verwandelte Lupin blieb stehen und stellte sich mit fletschenden Zähnen und aufgestelltem Nackenhaaren in Angriffsposition.

 

In dem Moment wollte Sirius zwischen sie treten, doch Harry bellte ihn scharf an, wodurch dieser perplex stehen blieb.

“Lass es uns klären, Moony”, forderte der verwandelte Potter selbstbewusst und begab sich ebenfalls bedrohend fletschend in Angriffsposition. Die Rute hoch erhoben und die Ohren aufgerichtet. Wartete auf den perfekten Moment. Der eigene Herzschlag dröhnte genau so laut im Kopf, wie seine Atmung.

Als er schließlich sah, wie kurz Verunsicherung in den Augen seines Gegners aufflammte, sprang er blitzartig nach vorne.

 

Bellen und Knurren erfüllte die Luft. Geifer tropfte. Zähne schlugen aufeinander und vergruben sich in braunem und schwarzen Fell. Blut floss in kleinen Bächen stetig gen Boden. Doch es störte die beiden Kontrahenten nicht. Viel zu fixiert waren die beiden dominanten Wesen darauf bedacht zu siegen.

     Wie lange das hier schon ging? Harry wusste es nicht und es war ihm egal. Naja, relativ egal, denn er spürte wie seine Muskeln langsam müde wurden.

Keuchend sprang er auf Abstand um Luft zu holen und eine Schwachstelle Moonys auszumachen. Er musste es endlich zu Ende bringen! Die leise Stimme der Vernunft es einfach sein zu lassen, schob Harry beiseite. Er wollte sich nichts mehr von irgendwem sagen lassen! War es Trotz? War es sein wölfischer Instinkt? Egal!

 

“Na, Kleiner, bist du müde?”, höhnte der Werwolf in seinem Kopf. “Wenn du dich jetzt ergibst, will ich Gnade walten lassen und dich nicht zum Omega machen! Verlockend, nicht wahr?”

 

Doch Harry antwortete nicht. War er doch dabei zu beobachten und seine Magie zu konzentrieren. Er sah das schwache Zittern von Moonys linken Bein. Dort hatte er vor wenigen Minuten seine Zähne auf Höhe der Schulter vergraben.

Ein siegesgewisses, wölfisches Grinsen erschien auf seinen Lefzen. Wozu hatte der Hut ihn damals am liebsten nach Slytherin geschickt? Nun, dann würde er jetzt mal seine Schlangenseite zeigen. Beweisen dass er mehr drauf hatte und nicht zu unterschätzen war.

 

“Achtung!”, warnte er seinen Gegner noch, ehe er die konzentrierte Magie wirken ließ und einen weiteren Wachstumsschub erlebte. Dieses Wachsen - Schrumpfen Ding hatte wirklich Vorteile.

Noch ehe dieser beendet war, sprang er knurrend nach vorne und rammte den perplexen Werwolf frontal.

 

Es war als wenn alle Luft aus seinen Lungen gedrückt wurde, doch Harry ignorierte es.

Endlich lag Moony unter ihm, die Kehle entblößt. Nur Zentimeter davon entfernt schwebten Harrys scharfe, Blut und Speichel tropfenden Zähne.

Als der Werwolf versuchte sich zu bewegen, schnappte sich der verwandelte Potter das Fell und schüttelte den Älteren mahnend.

 

Es schienen Stunden zu vergehen, in denen bernsteinfarbene auf grüne Augen trafen. Doch dann schloss der Werwolf die Augen und sämtliche Gegenwehr erstarb.

Augenblick ließ der Potter von dem Anderen ab, trat zurück und stieß ein lautes Heulen aus.

Ein Heulen, in dem die Stärke und Macht des neuen Alpha beinahe spürbar war.

Nur wenige Augenblicke später setzte Moony instinktiv in das Geheul ein. Selbst Sirius stimmte zögerlich mit ein.

Das neue Rudel war geboren.

Ein Rudel, welches er niemals hatte haben wollen und doch … doch würde er es niemals aufgeben!

Welch abstruse Gedanken hatte er hier eigentlich? Rudel, Alpha? Er wollte sich doch nur mit den beiden treffen und entspannen. Doch jetzt … jetzt war es so und irgendwie fühlte es sich, richtig an. Auch wenn es niemand verstand.

 

Wann hatte er sich zu einem Alpha entwickelt? Er, der Freak.

Der Junge, der vollkommen unerfahren mit elf in die Zaubergemeinschaft eingetreten war.

Er, der niemals gelernt hatte was Familie oder Eltern wirklich waren. Erlebt bei den Weasleys, die ihn wie einen Sohn behandelten, aber nie mit eigenen Eltern gelebt hatte.

Wenigstens war er es gewohnt, Verantwortung für sich und andere zu tragen.

 

Eine Zunge die über seine Lefzen leckte, holte ihn aus den trüben Gedanken. Verwirrt blickte er zur Seite und traf auf bernsteinfarbene Augen, die ihn stolz anblickten.

 

“Glückwunsch, Kleiner. Ich wusste du würdest es Moony zeigen. Ich hab ihn gewarnt”, hörte er Remus schmunzelnd in seinen Gedanken.

“Ich musste ihn testen. Vom Welpen zum Alpha …”

 

Doch ehe Harry fragen konnte, warum er nun beide hören konnte und vor allem was sie meinten, ließ ihn ein ungehaltenes, wütendes Bellen zusammenzucken.

Oh verdammt, Sirius! Den hatte er ja ganz vergessen! So wie der Black mit dem Pfoten scharrte und immer wieder bellend zwischen den beiden Wölfen hin und her blickte mit finsteren Blick, schien er alles andere als begeistert. UPS!

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Legoory
2017-10-06T20:39:48+00:00 06.10.2017 22:39
Harry wird es auch nie langweilig. Erst sich noch gemütlich von dem Sofa rollen und dann zum Alpha-Kampf begeben. Der macht mich fertig xD
Und dann gewinnt Harry auch noch. Gut ist schon ein bisschen gemein wenn man im richtigen Moment größer und schwerer werden kann ^^ aber trotzdem Glückwunsch, er hat jetzt sein eigenes Rudel. Und einen angepissten Paten xD
Antwort von:  Chaosbande
24.10.2017 23:58
Hallöle~
Na, langweilig wäre ja auch zu einfach. So sehr er es sich auch wünscht beziehungsweise wie sehr man es ihm auch wünscht.

Ja, Harry hat nicht ganz fair gespielt.

LG
Chaos


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