Schlachtfeld der Gefühle von Chaosbande ================================================================================ Kapitel 13: ------------ Langsam erwachte Harry aus dem angenehmen, traumlosen Schlaf. Er hörte Stimmen, doch noch waren sie nur rauschende Hintergrundmelodie, dessen Inhalt er nicht verstand. Am liebstens würde er gar nicht aufwachen, denn so gut hatte er schon lange nicht geschlafen. Ja, er fühlte sich immer noch kaputt, aber selbst im Schlaf hatte dieses behagliche Gefühl nicht aufgehört. Das behagliche Gefühl, dass ihn jemand während des Schlafs beschützen würde, sodass ihm keiner seiner Alpträume etwas anhaben konnte.   Je wacher er wurde, desto mehr kristallisierte sich heraus, dass es zwei Stimmen waren die sprachen. Eine davon war eindeutig sein gehaßt-liebter Tränkeprofessor und tief einatmend sog er dessen typischen Geruch in sich auf. Verstohlen kuschelte er sich näher an die Wärmequelle. Wer wusste schon wie lange und ob er überhaupt jemals wieder in diesen Genuss kommen würde. Sollte der Professor jemals rausbekommen, WER es sich da in seinem Schoß gemütlich gemacht hatte, konnte er froh sein, wenn er nur obliviiert und stumm gehext werden würde. Noch einmal sog er den beruhigenden Duft ein und versuchte mit geschlossenen Augen die andere Stimme zuzuordnen. Am liebsten würde er jedoch weiterschlafen, denn sein Kopf dröhnte wieder unaufhaltsam und drückte selbst auf seine geschlossenen Augen. Die Erinnerung an die letzten Minuten - Stunden? -, waren verschwommen und das Letzte an dass er sich wirklich erinnerte war, dass er sich fürchterlich über diesen eingebildeten Slytherinprinz aufgeregt hatte. Als dieser dann auch noch wie ein Wahnsinniger nach vorne gestürmt war, war sein letzter Gedanke gewesen, Draco aufzuhalten und von Severus fernzuhalten.   Konzentriert lauschte er mit gespitzten Ohren, als er hörte wie der Professor und dessen Besucher über Voldemort sprachen. Ein leichtes Schmunzeln erschien auf seinen Lefzen, als er vernahm, dass Bellatrix und Wurmschwanz ihr ‘Fett weg gekriegt’ hatten. Gut, diesen Rabastan kannte er nicht, aber die anderen beiden hatten es durchaus verdient. Bellatrix hatte Nevilles Eltern in den Wahnsinn gefoltert und Wurmschwanz war dafür verantwortlich, dass Sirius sich verstecken musste. Von der verbrachten Zeit in Askaban mal ganz zu schweigen! Sollte Tom ruhig den Cruciatus-Fluch an den beiden auslassen. Interessant war es aber schon, dass Riddle anscheinend zeitgleich mit ihm ‘ausgetickt war’. Wahrscheinlich fand er es gar nicht lustig, was er von ihm über die Verbindung mitbekommen hatte und dann jetzt auch noch, dass Harry ihm nicht antwortete. So stark, wie seine Panik und Verzweiflung in der großen Halle gewesen war, musste der Andere diese ja unweigerlich mitbekommen. Tom benahm sich aber auch wirklich wie ein bockiges Kleinkind. Wenn es einmal nicht so lief wie er es gewohnt war, drehte er gleich durch. Darüber sollte er wohl mal dringend mit dem Älteren reden. Doch jetzt musste er erstmal zusehen dass er sich wieder zurück verwandelte oder bis zu dem Treffen mit Remus und Sirius durchhielt. Tief horchte er in sich hinein und erfühlte seine Magie, doch diese zog ruhig ihre Bahnen. Es wirkte nicht wir kurz vor oder nach der Verwandlung.   Das laute “POTTER!” ließ ihn zusammenzucken und die Augen aufreißen. Verdammt hatte Snape bemerkt wer da mit ihm kuschelte? Doch verdutzt bemerkte er, dass er nur auf das weiche Polster des Sessels abgesetzt wurde, während der Professor unruhig anfing hin und her zu laufen. Mit schief gelegtem Kopf beobachtete er den zu sich selbst redenen Mann einen Moment, ehe er den Blick schweifen ließ. Endlich war er in den Privaträumen seines Lehrers und dass im zurechnungsfähigen Zustand. Die Eindrücke strömten geradezu auf ihn ein, als er realisierte, dass die Wohnung gar nicht so schwarz wie gedacht war. Nein im Gegenteil, es dominierten eher Erdtöne und Grün. Das flackernde Licht des Kamins gab dem Ganzen eine recht harmonische und warme Note. Dieser Mann hatte doch immer wieder eine Überraschung parat.   “Severus, jetzt beruhig dich und erklär was du meinst!”, hörte Harry die irgendwie bekannte Stimme fordernd, als der Besitzer dieser hinter dem Sessel, auf dem er saß, hervor und an den Angesprochenen heran trat.   Erstaunt riss der Harry-Wolf die Augen auf. Erst Junior und nun auch noch Malfoy Senior. Die waren ja schlimmer als Fliegen. Seine Lefzen zuckten als eben jener Senior eine Hand auf die Schulter des Tränkemeisters legte und ihn damit in seinem hin und her rennen stoppte. Der Pottersproß wusste nicht warum, aber es passte ihm in keinster Weise, wenn jemand Anderes dem Professor zu Nahe kam, ihn berührte oder gar attackierte. So war es auch vorhin bei Draco gewesen. Nur unterschied sich das Gefühl dieses Mal etwas. In dem Sinne, dass er nicht - oder vielleicht noch nicht -  diese Wut verspürte.   “Lucius, begreifst du es denn immer noch nicht? Potter ist die Quelle allen Übels!”, rief Snape aus und warf die Hände in die Luft.   Ein Stich fuhr durch Harrys Brust. Diese Worte aus dem Mund seines Lehrers zu hören tat weh. Unglaublich weh. Er hatte es ja gewusst … er war halt nur ein Freak der allen nur Probleme machte. Leider musste er sich eingestehen, dass er sich wohl irgendwie Hoffnung gemacht hatte, dass der Schwarzhaarige insgeheim anders von ihm dachte. Ein leises Jaulen huschte über seine Lippen und er kauerte sich auf dem Sessel zusammen. Niemand brauchte ihn. Wenn er nicht gerade für einen Kampf gegen Voldemort gebraucht wurde, war er nur ein Dorn im Auge. Wie hatte sein Lehrer so schön gesagt? Er war die Quelle allen Übel. Flucht, das war sein instinktiver Wunsch. Noch einmal und noch mehr wollte und konnte er nicht ertragen zu hören. Wäre er doch nur erfroren oder hätte Voldemort doch nur einmal einen seiner Attacken gegen ihn richtig ausgeführt, schoss es ihm bitter durch den Kopf.   Frustriert richtete er sich auf und ignorierte die beiden Erwachsenen, die darüber diskutierten welche Verbindung ihr Lord und ‘der-Jung-der-lebt’ zueinander hatten. Leise sprang er hinab und steuerte blindlings in Richtung Eingangstür der Lehrerwohnung. Jedoch kam er nicht einmal vom Wohnbereich in den Eingangsflur, ergriffen ihn doch zwei große Hände und hoben ihn hoch. Verschreckt jaulte er auf und strampelte, doch die Person drückte ihn einfach an die Brust und kraulte hinter seinen Ohren.   “Na, wo willst du denn hin, Kleiner?”, drang die Stimme seines Professors sanft an ihn heran. “Hast du vielleicht Hunger?” Zielstrebig kehrte der Ältere mit ihm auf den Arm zurück in das Wohnzimmer und setzte ihn erst auf dem weichen Teppich vor dem Kamin ab. “Moment Kleiner, gleich gibts Essen.” Damit rief Snape laut nach Winky, die umgehend mit einem PLOPP erschien.   “Was kann Winky für Mister Snape tun?”, erkundigte sich die kleine Elfe mit einer Verbeugung. Fasziniert bemerkte Harry, dass die Hauselfe aus seiner momentanen Sichthöhe irgendwie niedlich aussah. Wie ein lebender, nackter, knautschig-faltiger Teddybär. Belustigt bellte er auf, was ihm sofort die Aufmerksamkeit von Menschen und Elfen einbrachte.   Mit immer größer werdenden Augen betrachtete ihn Winky und er hörte gerade so noch ihr gewispertes “Master Harry Potter, Sir …” Ein Hoch auf sein verbessertes Gehör, durch das er dies überhaupt erst verstanden hatte. Blieb nur zu hoffen, dass ein gewisser Erwachsener nicht wirklich das Gehör einer Fledermaus besaß.   “Nun Winky, bring mir Essen für meine Gäste. Vor allem für den Wolf, denn der ist bedeutend zu dünn!”   Verzweifelt hoffend, dass die Hauselfe nicht etwas verräterisches sagte, blickte er sie beinahe bettelnd an. Gespannt beobachtete er, wie die Elfe nach einigen Sekunden langsam nickte und sich zu dem Lehrer herum drehte. “Winky wird Essen bringen.” Damit drehte sich die Elfe wieder zu ihm zurück und zwinkerte ihm verschwörerisch zu. “Winky wird in der Küche bescheid geben, damit die anderen Bescheid wissen.” Damit ploppte es erneut und die Hauselfe war verschwunden.   Erleichtert atmete Harry aus. Nicht nur dass sie ihn nicht verraten hatte, nein. Sie würde auch Dobby Bescheid geben und der, wenn er denn daran dachte, auch Neville und Co. Manchmal war es wirklich praktisch, dass Hauselfen mehr mitbekamen als Menschen. Ein Hoch auf Elfen- und Koboldmagie, innerlich summend, tapste Harry gut gelaunt in Richtung Lucius Malfoy. Der arrogante Aristokrat hatte bisher nichts weiter gesagt, sondern einfach nur beobachtet. Jetzt wurde es mal Zeit diesem eingebildeten Kerl ein wenig davon zurück zu zahlen, wie er Dobby behandelt hatte. Übermütig lief Harry im Kreis um den Blonden herum und speicherte dessen Geruch ab. Die Familienähnlichkeit zu Draco war unverkennbar herauszuriechen, doch mit einem herberen Geruch vermischt. Wahrscheinlich Parfüm oder so.   “Äh, Severus. Was tut das Ding hier?”   “Ich weiß es nicht. Dein Sohn hat es ja, wie schon gesagt, heute angeschleppt. Ich rate dir nur keine hektischen Bewegungen zu machen und bloß nicht deinen Zauberstab zu ziehen. Dann garantiere ich für nichts!”   “Deine Erzählung war also nicht erlogen oder übertrieben, schließe ich daraus”, kam es nüchtern vom Oberhaupt der Malfoy Familie.   In seiner Übermut und um zu bekräftigen dass er vielleicht aussah wie ein Plüschtier, jedoch keins war, schnappte er sich den Gehstock des Politikers und versuchte diesen in seine Gewalt zu bringen. Ob der Schnösel wohl ohne Stock stehen konnte? Belustigt knurrte er und verstärkte seine Anstrengungen um das Stück Holz an sich zu bringen, doch der Erwachsene hielt eisern dagegen.   “Severus, kannst du dieses Vieh mal wegnehmen, der zerkratzt mir ja alles. Also wirklich, der gehört mit strenger Hand erzogen. Ein Maulkorb wäre auch nicht verkehrt”, polterte Malfoy Senior empört.   Ein synchrones Knurren von Harry und Severus erklang, was den Jüngeren automatisch von seinem ‘Spielzeug’ ablassen ließ und erstaunt zu dem Älteren blickte. Hatte sein Lehrer gerade geknurrt? Warum denn das? Leise fiepend trat der Wolfanimagus auf den Professor zu, blickte ihn mit großen Augen an und stellte sich auf die Hinterpfoten. Warum starrte der Meister der Zaubertränke denn nun seinen angeblichen besten Freund so finster an?   “Wag es ja nicht, noch einmal so über den Wolf zu reden. Es ist kein Vieh!” Mit dieses Worten hob sein Beschützer ihn hoch und setzte ihn auf seinen Arm, während er mit der Anderen sachte über Harrys Kopf strich.   “Du benimmst dich wirklich merkwürdig, Severus.” Skeptisch zog der Blondhaarige eine Augenbraue empor und setzte sich wieder in einen der Sessel. “Wirklich, im Moment scheinen alle bekloppt zu werden. Du, mein Sohn, der Lord, Potter, Dumbledore, das Ministerium.” Kopfschüttelnd nahm das Familienoberhaupt sein Glas in die Hand und schien die dunkle Flüssigkeit im Schein des flackernden Kamins zu betrachten. “Wo soll dies alles noch hinführen?”   Ein leises Knallen kündigte in diesem Moment das Wiedererscheinen der Hauselfe an. Doch zu Harrys Verwunderung war es nicht nur Winky, sondern auch Dobby, der aufgetaucht war. Ein breites Grinsen erschien auf dem Gesicht des Hauselfen, als er Harry in den Armen Snapes entdeckte. Oh Gott, wenn Dobby jetzt mit ‘Master’ anfing, dann dürfte den Erwachsenen sofort klar sein, wer der schwarze Wolf tatsächlich war. Eilig sprang er aus Snapes Arm und steuerte auf die Hauselfen zu. Während Winky das Essen für die Menschen bereit stellte, hielt Dobby in seinen Händen eine große Schüssel aus der es verlockend duftete. Der Speichel sammelte sich in Harrys Schnauze und aufgeregt bellte er den Elfen an. Essen! Leckeres Essen!   Mit einem kaum hörbaren: “Für Master Harry nur das Beste. Die Maus kommt mit besten Grüßen von ihren Freunden, die gerade in der Küche nach Ihnen suchten.”, stellte der treue Elf die Schüssel vor ihm ab. “Soll Dobby auch Mister Lupin und Black Bescheid geben?”, wollte der Hauself noch leise wissen, während Harry sich schon begierig über die leicht angebratene Portion Fleisch her machte. Gut, die Maus hätte nicht sein müssen und das würden die Anderen wiederkriegen, aber ansonsten war es wirklich lecker. Mit voller Schnauze nickte er leicht, und schluckte die Portion hinab. Schnell schnappte er sich das nächste Stück und kaute genüsslich darauf herum. Warum auch immer, aber das Essen schmeckte ihm deutlich besser als in seiner ‘menschlichen Form’.   “Soll Dobby ausrichten dass sie nicht kommen sollen?” Schnell schüttelte Harry den Kopf. “Dobby wird …”   “Was tust du da? Lass den Wolf in Ruhe und geh gefälligst arbeiten!” Mit einem panischen Quietschen apparierten die beiden Elfen und Harry widmete sich, ebenso wie die beiden Erwachsenen, zufrieden seinem Essen. Er war gesund, er hatte wunderbar geschlafen und jetzt auch noch dieses leckere Essen. Nicht zu vergessen die Kuscheleinheiten von dem Mann, der ihm diesen feuchten Traum beschert hatte. Konnte es noch besser kommen? Ja, stellte Harry fest, denn nachher würde er seinen Paten und Ehren-Paten sehen. Dies war definitiv nicht die Hölle, sondern der Himmel! Es lief gerade erstaunlich gut für ihn.   “Sag mal … war das gerade nicht mein ehemaliger Hauself, den der Potter-Bengel mir geklaut hat?”, vernahm Harry die skeptische Frage von Lucius Malfoy.   OH VERDAMMT!   “Jetzt wo du es sagst …” Die Skepsis war jetzt deutlich für Harry heraus zu hören, doch er tat als hätte er nichts gehört. So unbeteiligt wie möglich, kaute er Fleischstück um Fleischstück. Bloss jetzt nicht auffallen! Bleib ruhig Harry! Du bist nur ein armer kleiner Wolf, betete der Potter-Wolf immer wieder als Mantra.   “Naja, er arbeitet hier ja. Das andere war doch Crouch ehemalige Elfe, oder? Hatte da nicht auch Potter seine Finger im Spiel? Die erzählen sich wahrscheinlich Heldengeschichten und Potter wird von ihnen noch mehr verwöhnt als von allen anderen. Als hätte der Bengel das auch noch nötig.” Niemals hätte Harry gedacht, dass ihm Malfoys Senior einmal den Hintern retten würde. Diese Erklärung war einfach so gut und gar nicht so weit von der Wirklichkeit entfernt, dass Snape sie einfach schlucken musste. Konnte Harry jeden Falls nur hoffen. Das eingesetzte Schweigen kam ihm gerade zu drückend vor. Unbeteiligt leckte er sich über die Vorderbeine, während er deutlich den scharfen Blick seines Schwarms im Rücken spürte. Vielleicht war ja Angriff die beste Art der Verteidigung?   Im Geiste mit den Schultern zuckend erhob er sich und trabte geschmeidig zu Snape herüber. Mit großen Augen ließ er sich vor dessen Füßen auf den Hintern fallen und begann leise zu jammern. Er brauchte eh dringend die Hilfe des Anderen, denn erstens gelüstete es ihn jetzt danach gestreichelt zu werden und zweitens musste er wirklich dringend aufs Klo. Ok, das mit dem kuscheln konnte warten. Blase erleichtern stand eindeutig an erster Stelle. Unruhig begann er hin und herzuhüpfen, kniff die Beine zusammen und fiepte. Doch keiner Erwachsenen schien sein Anliegen zu verstehen. Schmunzelten sogar wegen seinem Verhalten. Ungehalten knurrte der Potter die beiden an. Gut, wer nicht hören wollte … noch ein letzter grimmiger Blick und er rannte in die Richtung in der er das Badezimmer vermutete. Als er die Tür wiedererkannte, hob er bockig das Bein und pinkelte einfach gegen die geschlossene Tür. Ha, er hatte in Severus Snapes Wohnung gepinkelt! Bellend lachend schabte er mit den Hinterpfoten, ehe er zur Salzsäure erstarrte. VERDAMMT! ER HATTE IN DIE WOHNUNG VON NIEMAND ANDEREM ALS DER FIESEN KERKERFLEDERMAUS GEPINKELT! Und jetzt? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)