Zum Inhalt der Seite

Schlachtfeld der Gefühle

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 3:

Stumm wurde ihm von Professor Snape nach einigen Augenblicken ein Glas Wasser gereicht, welches er eilig hinunter stürzte.
 

“Was war das, Potter?”
 

Schulterzuckend erwiderte er den strengen Blick seines Lehrers. “Ich hab Sie aus meinen Gedanken geschmissen?”, fragte er unschuldig zurück. Himmel, sein Hals brannte immer noch und so zog er seinen Zauberstab, richtete ihn auf das Glas und flüsterte “Aquamenti”, woraufhin sich das Glas erneut füllte. Schnell kippte er auch dieses herunter.

Geschafft ließ er sich auf dem Stuhl zurückfallen und war froh darum, dass die ärgsten Kopfschmerzen noch nicht aufgetreten waren.
 

“Bereit für eine neue Runde, Potter?”
 

Den Kopf auf die Lehne abgelegt, nickte er schwach. Zur Hölle noch eins, wo war nur seine Kraft hin? Er kam sich vor wie ein ausgewrungenes Putztuch.
 

“Reißen Sie sich gefälligst zusammen, Potter. Ich brauche nicht mal Legilimentik um Ihre Gedanken zu erraten, so offen ist Ihr Geist. Jetzt werden wir sehen, wie gut Sie wirklich sind. Anscheinend hat Sie Ihre vorherige Bemühung ordentlich erschöpft und nun kommt es nicht auf Kraft, sondern auf Können an”, schnarrte der Professor und stellte sich erneut in Position.
 

Es kam selten vor, doch genau in diesem Moment wäre es Harry lieber gewesen, Tom würde in seinem Kopf rum spuken, als die Kerkerfledermaus. Unbewusst hob er für eben diesen die Blockade mit der ‘Armee aus Umbridge Paradies’ auf.
 

“Haltung annehmen. Bei Merlins Bart, was habe ich im Leben verbrochen, um mit Ihnen gestraft zu sein”, knurrte Snape und richtete seinen Zauberstab auf den Dunkelhaarigen. “Der dunkle Lord kennt auch keine Gnade”.
 

“Oh doch, mein lieber Severus, die kenne ich”, begann in diesem Moment eine nur zu bekannte Stimme in Harrys Kopf zu zischen.
 

“Bitte nicht …”, rief der Schüler aus und klatschte seine Hand auf die Stirn. Womit hatte er das denn jetzt verdient?
 

“Verschwinde oh du dunkler Lord, du störst!”, verfluchte er den Gast in seinem Kopf. Ein zischendes Kichern war die einzige Reaktion. Beide waren eine Herausforderung für sich, doch beide gleichzeitig … UNMÖGLICH!
 

“Nichts da, ich bin heute Zuschauer. Das ist die Strafe dafür, dass du mir diese ekelerregende Armee auf den Hals gehetzt hast.”
 

“Potter, was haben sie”, wollte sein Okklumentiklehrer von ihm wissen und am Rande bekam er mit wie der Professor den Stab sinken ließ und näher an ihn heran trat.

Harry reichte es. Er wollte jetzt keinen der beiden in seinem Kopf haben. Nicht ohne Einladung! Doch der eine liebte es ihn zu quälen und zu nerven, der andere tat es im Auftrag und liebte es garantiert ebenso. Bei Merlins rot-lila karierter Unterhose, er war doch kein Versuchskaninchen und sein Kopf kein Versammlungsort.
 

Wütend richtete er sich an Voldemort, bemerkte nicht wie er in Parsel wechselte, als er diesen anschrie. “Verdammt noch mal Tom. Verschwinde und foltere wen anderes. Tob dich an der irren Bellatrix aus oder quatsch Nagini die nicht vorhandenen Ohren zu, wenn dir langweilig ist!” Er spürte wie seine Magie anfing verrückt zu spielen, spürte Snapes Hände an seinen Schultern, die ihn schüttelten und vernahm wie durch Watte dessen Stimme.

Plötzlich hatte er dieses vertraute und verhasste Gefühl, als auch der Professor in seine Gedanken eindrang. Doch alles was dieser sah, war eine Blumenwiese auf der Harry stand und auf eine silberne Schlange einschrie.
 

“Potter!” “Harry!”, erklang es synchron und der jüngste der Runde konnte nicht anders als sich die Haare zu raufen.

“Mein Kopf ist doch kein Meetingraum! Raus, alle samt. Mein Kopf gehört mir!”, schrie er verzweifelt. Die Kopfschmerzen wurden immer schlimmer und Tränen traten in seine Augen.

“Potter, erklären Sie sich. Ist das der, von dem ich denke, dass es der ist?”, wollte Snape von ihm wissen und deutete auf die silberne Schlange, die in dessen Richtung zischte.
 

“J …”, setzte er an, räusperte sich jedoch um den Frosch aus seinem Hals zu bekommen. “Ja Professor, das ist Voldemort. Ihr ach so dunkler Lord”, gab Harry ehrlich zurück und konnte ein Grinsen nicht verhindern, als die Kerkerfledermaus zusammenzuckte. Das lachende Zischen hinter ihm unterstützte seine Freude noch.

Belustigt beobachtete Harry wie der Professor sich in die Nasenwurzel kniff und tief durchatmete.
 

“Mr. Potter, Ihnen ist bewusst, wozu dieses Theater am Wochenende von Dumbledore verordnet wurde? Nicht dafür, dass Sie ein Kaffeekränzchen mit eben dem, den Sie aus Ihrem Kopf raus halten sollen, abhalten.”, fauchte der der Meister der Zaubertränke reichlich ungehalten. Was von einem wütenden Zischen der Schlange kommentiert wurde.
 

“Tom, kein Parsel wenn du den Professor schon beleidigst”, kommentierte Harry bloß und ließ sich genervt mit verschränkten Armen auf seinen Hintern fallen. Auf ihn hörte hier eh niemand. War ja auch nur sein Kopf.
 

“Severus, hör auf den Kleinen so anzupflaumen. Der alte Sack soll sich bloß raus halten. Weiß er eigentlich, was Harry alles …”,
 

“Nicht! Hör auf Tom!”, unterbrach Harry schnell die wütende Ansprache des Anderen. Vor diesem hatte er keine Geheimnisse. Konnte er das doch auch gar nicht. Tom hatte ihm schnell klar gemacht, dass er durch ihre Verbindung in den all den Jahren alles mögliche mitbekommen hatte.

“Professor Snape, falls es Sie beruhigt. Tom kann ich jederzeit hinauswerfen”, sagte der junge Brillenträger ernst, blickte seinem Professor in die dunklen Augen und hob eine Hand.
 

“Tschüss!”, dabei schnipste er und beinahe sofort war die silberne Schlange verschwunden. Zurück blieben nur ein geschaffter Harry und ein verwirrter Professor. Umweht vom lauen Wind auf einer Gedankenwiese.

“Sie sind es, den ich nicht aus meinem Kopf kriege”, flüsterte Harry und senkte den Blick. Dass dies bei Tom auch nur sehr selten klappte, musste der Lehrer ja nun nicht unbedingt wissen.

Kurz danach spürte Harry, wie auch der Andere sich aus seinen Gedanken zog und beinahe ängstlich öffnete er die Augen. Sein Kopf dröhnte unbeschreiblich und ihm war schlecht.

Sein Blick erfasste Snape, der mit dem Rücken zu ihm stand und in das prasselnde Feuer des Kamins starrte.

“Professor?”
 

Nach einer ganzen Weile des Schweigens, bekam der nervöse Schüler endlich eine Antwort. Doch zu seiner Verwunderung erklang kein Geschrei, sondern eine ruhig gestellte Frage. “Wie lange?”
 

“Seit dem er wieder da ist, nach dem Trimagischen Turnier.”

Erneutes Schweigen trat ein.
 

“Sie nennen ihn Tom.”
 

“Weil er so heißt”, gab Harry nur schulterzuckend zurück, auch wenn der Andere dies nicht sah. Das war ja nunmal eine Tatsache und er sah einfach nicht ein, warum er den Anderen immer nur mit Synoymen anreden sollte.
 

“Gehen Sie in Ihren Gemeinschaftsraum. Keine Umwege oder muss ich Sie noch wie ein kleines Kind ins Bett bringen?”, schnarrte der Professor schließlich und Harry konnte es nicht verhindern, sich eben genau das vorzustellen.

Wie der Professor ihn ins Bett brachte, sanft darauf absetzte, mit der Hand über seine Wange strich und … NEEEEIN, STOP!, rief er sich selbst zur Ordnung, sprang auf und flüchtete stolpernd die Treppe empor. Froh, dass der düstere Professor viel zu sehr mit dem Erlebten zu tun hatte und so nicht die deutliche Röte auf seinen Wangen bemerkt hatte.

“Nacht, Professor”, rief er von oben nach unten, schmiss die Tür hinter sich zu und rannte mit einem irren Lachen in Richtung Turm davon. Merlin, was für ein Tag!
 


 

Mit zusammengezogenen Augenbrauen schaute Severus Snape seinem Schüler hinterher. Was war das denn für ein Abgang? Erst saß der Bengel wie erschlagen herum und im nächsten Moment sprang er auf und stolperte, wie vom wilden Thestral gebissen, davon.

Aber wenn man es genau sah, war der Junge eh immer wieder für eine Überraschung gut. Das hatte er ja vor wenigen Minuten eindrucksvoll bewiesen.

Er wusste, er musste Dumbledore davon in Kenntnis setzen, was alles geschehen war, doch irgendwas in ihm sperrte sich dagegen.

Warum?
 

Kopfschüttelnd wandte er sich vom Kamin ab und kümmerte sich um seine angesetzten Tränke. Gedanken um Potter und das weiter wachsende Magengeschwür welches dieser ihm beschaffte, würde er sich gleich machen. Bei einem schönen Glas Elfenwein oder vielleicht doch einen Feuerwhisky. Möglicherweise sollte eher in Flaschen als in Gläsern zählen?
 

Nachdem alle Tränke verkorkt oder unter einem Stasiszauber waren, ging Severus in seine Wohnung.

Seine Robe hängte er ordentlich auf die Garderobe, öffnete die ersten beiden Knöpfe seines schwarzen Hemdes und schritt zielstrebig zu seinem Getränkeschrank. Kurz zögerte er, doch dann nahm er sich schulterzuckend ein Glas, eine Flasche Wein und eine Flasche Feuerwhisky.

Morgen war schließlich Sonntag und damit sein freier Tag. Was machte da schon ein kleines Trinkgelage um den Irrsinn zu verkraften? Alleine ... auf dem Sofa im Schein des Kamins.
 

Das Glas mit dem dunkelroten Elfenwein in der Hand schwenkend, ließ er die Erlebnisse der heutigen Okklumentikstunde Revue passieren.
 

Erstens: Potter griff zu wirklich ungewöhnlichen Maßnahmen wenn es darum ging, sich gegen seine Mentalangriffe zu wehren. Nicht nur, das der Junge es beherrschte die Umgebung seiner Gedanken zu verändern, nein, er nutzte auch geschickt kleinste Momente der Unaufmerksamkeit.
 

Zweitens: Potter Junior schien regelmäßig Gespräche mit dem dunklen Lord zu führen. Freiwillig.

Jetzt wo er so drüber nachdachte, nannte Potter diesen auch noch beim Vornamen und es schien Voldemort nicht im geringsten zu stören. Der dunkle Lord sprach Potter ebenfalls vertraulich an und Severus war sich sehr sicher, dass er zudem den Potterbengel in Schutz genommen hatte.

“In Schutz … vor mir”, schnaubte er und trank das gesamte Glas auf einmal leer, um es mit Feuerwhisky nachzufüllen.

Nicht nur das, der dunkle Lord hatte auch noch auf Potter gehört. Ganz zu schweigen davon, dass der gefürchtetste Magier der heutigen Zeit mit einem einfachen ‘Tschüss’ und einem Schnipsen verschwunden war.

Und er war sich sicher, der dunkle Magier hatte den Bengel mit “Kleiner” betitelt!

Was spielte sich hier nur ab? Hatte ihm jemand was in sein Essen getan und er war nun in einer Illusion gefangen? Einer sehr skurrilen und realen Illusion?

Abwesend strich er sich über die Brust, auf die Stelle an die Potter seine Hände gelegt hatte um ihn aus dem Kopf zu schieben.
 

Wobei er bei Punkt Nummer drei ankam: Potter.

Als dieser seine Wohnung betreten hatte, wirkte er erstaunlich gelöst. Nicht so angespannt wie in den letzten Wochen. Die dunklen Augenringe waren blasser, die Augen strahlten und die Haare sahen noch wilder aus als sonst. In dem Moment hatte er stark mit sich selbst kämpfen müssen, die wilde Mähne nicht glatt zu streichen.
 

Kopfschüttelnd exte er auch das Glas Feuerwhisky und sprach einen Zauber auf das Glas, damit es sich automatisch nachfüllte.

Potter ... was verheimlichte dieser nur vor ihm? Als er in den Kindheitserinnerungen geblättert hatte, auf der Suche nach einer besonders schnulzigen Erinnerung, um seinen Schüler damit aufzuziehen, waren ihm einige Ausschnitte sehr suspekt vorgekommen.

Der Ausraster hatte seine Skepsis nur noch verstärkt.

Ja, der Goldjunge Gryffindors versteckte etwas vor ihm und war bereit es mit allen Mitteln geheim zu halten.
 

Wobei ... Die Stirn in Furchen gezogen, nippte er an seinem Getränk.

“Der Lord scheint es zu wissen …”, stellte er leise murmelnd fest.
 

Schnell trank er auch dieses Glas leer um das komische Gefühl welches ihn befiehl, zu ertränken. Es passte ihm nicht! Nein, es passte ihm ganz und gar nicht, dass Potter anstatt mit ihm, lieber alle Probleme mit dem Lord zu besprechen schien!

Entschlossen löste er den Zauber vom Glas, trank es nochmals in wenigen Schlucken leer und fasste einen Entschluss: Er würde hinter Potter Geheimnisse kommen und die mentalen Kaffeekränzchen mit dem Lord würden aufhören!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich habe ne ganze Handvoll neuer Kapitel und auch ganz neue Storys, aber will die überhaupt jemand? Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2018-09-17T20:42:01+00:00 17.09.2018 22:42
Ich finde den Einstieg in deine Geschichte sehr gelungen! Du findest in einen mitreißenden Erzählstil, der einen sofort abholt und mitnimmt - auch, obwohl noch nicht viel passiert. Du baust die Charaktere in deinem Kontext auf und es macht Spaß, dir dabei zu folgen.
Antwort von:  Chaosbande
23.09.2018 18:11
Weißt du ... dieser Kommentar gibt mir das Gefühl, irgendetwas richtig zu machen.
Anscheinend mache ich es wie auch immer so wie ich es gerne wollte.
Leider mekrt man sowas ja immer nicht selbst.
Man sieht den Wald vor lauter Bäumen einfach nicht.

Danke :)
Von:  Elyon_Slytherin
2016-10-16T12:57:24+00:00 16.10.2016 14:57
Ja. Unbedingt. Ich will mehr lesen. XD
Mach weiter so. XD
Antwort von:  Chaosbande
17.12.2016 11:02
Hallöle und huch, noch gar nicht geantwortet!

Ich kann dich beruhigen. Ich bin momentan am Kapitel 14 schreiben *flöt*
Da kommt also noch einiges auf euch so *geheimnisvoll lach*
Eigentlich waren so ~20 Kapitel angepeilt ... tja, jetzt rechne ich eher mit ü. 50 ...
Das kommt davon wenn die Figuren sich selbstständig machen! Tztztz oder um es Fandom spezifisch zu sagen: *Chrm, Chrm*

LG
Chaos
Von:  Legoory
2016-10-08T07:17:44+00:00 08.10.2016 09:17
Ja, ich, unbedingt! Will mehr lesen! XD
Wieder ein sehr geniales Kapitel und hat mir definitiv den Tag versüßt ^^
Sehr geil geschrieben, konnte mich stellenweise vor Lachen nicht halten xD
Freu mich auf mehr ^.-
Antwort von:  Chaosbande
08.10.2016 10:08
Hallöleee~

Na das freut mich doch zu hören, dass es deinen Tag so sehr versüßt hat. *g*
Bald (wenn man 4 Wochen bald nennt ...) gibt es ja das nächste Kapitel.

Deine Worte bauen meine Motivation wieder ein wenig auf und versüßen somit auch meinen Tag. :)

LG
Chaos


Zurück