Bruises von Mika-cha (Sasuke & Sakura) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Kapitel 3 Der Gong der Schule hallte durch die leeren Flure. Sofort füllten sich diese mit Schülern, die es kaum abwarten konnten, ins Wochenende zu starten. Sasuke packte langsam seine Materialien in seinen Rucksack und blickte noch kurz zur Tafel, um sich die Literaturhausaufgaben zu merken. Dialoge auswendig lernen. Der Uchiha seufzte. Er hatte zwar nichts gegen seine Rolle – er spielte Mercutio aus Romeo und Julia – aber er hatte auch nicht wirklich Lust, den ganzen Dialog auswendig zu lernen. Heute würde er sicherlich nicht damit anfangen – heute Abend wollte er mit Naruto zu seinem Freund Neji, der eine kleine Feier veranstaltete. Kleine Feier war eigentlich untertrieben gesagt. Wenn Neji mal los legte, dann richtig. Der Abend musste den Tag wett machen, denn Sasuke war heute echt mies drauf. Zum größten Teil lag es an dem Vorfall mit Sakura heute Morgen. Wegen ihr war er zu spät zu seinem Referat gekommen, was ihm Minuspunkte gebracht hatte und dann musste er auch noch die Präsentation mit einem blauen Augen und einer gebissener Wange halten. „Miststück“, flüsterte Sasuke leise, während er das letzte Buch, das auf seinem Tisch lag, in seine Tasche packte. „Man sollte keine Selbstgespräche führen“, erhob sich plötzlich eine Stimme neben ihm. Sasuke blickte auf. Sai schaute ihn wie immer lächelnd an. Dass der Schwarzhaarige ihn nicht einfach so ansprach, konnte Sasuke aus seinem Ton heraushören. Er wollte etwas. „Was willst du, Romeo“, kam es kalt von dem Uchiha. Sasuke konnte nicht glauben, dass der Kurs Sai Romeo spielen lassen wollte - nicht, dass Sasuke scharf auf die Rolle gewesen war. Doch Sai kam ihm etwas komisch vor … „Aber, aber“, begann Sai und hob den Finger in die Höhe, „in welchem Ton redest du denn mit deinem besten Freund, Mercutio?“ Schon bereute es Sasuke, ihn mit Romeo angesprochen zu haben. „Na gut“, seufzte Sasuke, „was ist“, sagte er dann mit einem normalen Ton. Zwar nicht gerade freundlich, aber auch nicht so kühl wie davor. Sais Lippen zierten auf einmal ein fieses Grinsen. „Du streitest dich sehr oft mit Julia“, sprach er und Sasuke wusste zuerst nicht, was oder wer gemeint war. Ino?! Sie spielte zumindest Julia. Doch dann ließ sich der Uchiha den Satz nochmals durch den Kopf gehen und verstand dann, was er ihm sagen wollte. „Was meinst du“, stellte sich Sasuke trotzdem noch extra dumm. Es könnte ja sein, dass er die Sache doch falsch verstanden hatte. „Sakura kann manchmal keinen Druck auf den Griff an ihrem Motorrad ausüben. Damit mein ich die Bremsen …“, sprach Sai weiter und Sasuke horchte bei Sakuras Namen auf, „und das wegen ihren Handgelenken …“, säuselte der Schwarzhaarige weiter. Die Augen des Uchihas weiteten sich. Was zum Teufel wollte er andeuten?! Sai beobachtete Sasukes Reaktion und sein Grinsen wurde breiter. „Sakura hätte wirklich weniger Stress, wenn du nicht da wärst. Ständig redet sie von dir – auch wenn du nicht da bist. Da regt sie sich über dich auf.“ Der Uchiha wusste nicht wieso, aber er konnte voraussehen, dass er bald ein Problem mit Sai haben würde. „Soll sie sich doch über mich aufregen“, antwortete Sasuke etwas gereizt, während er versuchte, an Sai vorbeizugehen. Ihm ging irgendwie die Sache mit dem Motorrad nicht mehr aus dem Kopf. Wenn sie aufgrund ihrer Handgelenke nicht die Bremsen ihres Motorrads betätigen konnte, dann könnte es auf den Straßen gefährlich werden … Sai legte eine Hand auf Sasukes Schulter und hielt ihn somit vom Gehen ab. „Es nervt aber, wenn ein so liebes Mädchen ständig über einen so idiotischen Jungen spricht“, sagte der Schwarzhaarige immer noch lächelnd. Sasuke riss seine Augen auf. Idiotisch? Was wollte Sai eigentlich von ihm? So weit er mitverfolgen konnte, klang es ziemlich danach, dass Sai etwas von Sakura wollte und Sai es so vorkam, dass er im Weg stand. Doch das konnte doch nicht sein. Das war natürlich nicht so – Sai machte sich nur um seine Freundin sorgen. Das konnte der Uchiha selbstverständlich nicht wissen. Sasuke fasste sich schnell wieder. „Was soll ich machen? Ihr verbieten, nicht über mich zu reden?“ Sasuke blickte Sai mit einem eiskalten Blick an und ignorierte, dass er ihn idiotisch genannt hatte. Er schnappte sich die Hand des Schwarzhaarigen von seiner Schulter, „und das sind Angelegenheiten, die nur Sakura und mich etwas angehen. Also misch dich nicht ein.“ Mit diesen Worten ließ er von Sais Hand ab und bewegte sich Richtung Klassentür. Sasuke wusste selbst nicht, wieso er gerade so wütend wurde. Vielleicht lag es daran, dass er heute schon zu viel von verschiedenen Menschen genervt wurde. „Ich werde mich einmischen. Mercutio stirbt sowieso nach dem vierten Auftritt, genau so wird es auch hier sein!“, rief Sai ihm noch etwas zu theatralisch hinter her und Sasuke konnte nur seinen Kopf schütteln. Sakura spielte nicht Julia! Sie war nicht mal in dem Kurs?! Sai lächelte, als Sasuke die Klasse verlassen hatte. Ihm war es gelungen, Sasuke klarzumachen, welche Folgen Sakuras Verletzungen hatten. Und dass Sai am Ende mit dem „Mercutio stirbt sowieso nach dem vierten Auftritt, genau so wird es auch hier sein“ … ja, da hatte er ein wenig mit seinen Schauspielkünsten übertrieben - vielleicht glaubte Sasuke sogar, dass er es ernst meinte. Sai zuckte mit den Schultern. Auch egal. Im Flur angekommen lehnte sich der Uchiha erstmals gegen die Spinde und atmete erschöpft aus. Was für ein Spinner … Sai ließ es so aussehen, als ob Sasuke selbst etwas von der Haruno wollte. Dem war selbstverständlich nicht so … Doch Sasuke konnte sich auch nicht vorstellen, dass Sakura etwas von Sai wollte. Aber sie hingen ständig zusammen ab … „Argh“, entfuhr es dem Uchiha. Jetzt hatte er noch einen Verrückten am Hals. Das alles war eindeutig zu viel für diesen einzigen Tag. Er wollte nur nach Hause und für einige Stunden auf seinem Bett liegen, um nichts zu tun. Seufzend lehnte er sich von der Wand ab und machte sich auf dem Weg zu seinem Auto. Er wusste natürlich nicht, was ihn erwartete … ~*~ Sasukes Hände fuhren entsetzt durch seine Haare, als er die Windschutzscheibe seines Autos erblickte. „Was zum …“, entfuhr es ihm, während er nur geschockt das zersprungene Glas betrachtete. Das konnte doch nicht wahr sein. Zuerst der Streit am Morgen, dann das misslungene Referat, danach auch noch die Sache mit dem Spinner und nun das ?! Sasuke stöhnte auf. Der Abend musste definitiv atemberaubend werden, um diesen verdammten Tag wett zu machen. Aber wie war es zu der zerstörten Scheibe gekommen? Kaum hatte sich Sasuke diese Frage gestellt, lief die Haruno etwas weiter entfernt den Parkplatz entlang. Natürlich. Es war Sakura gewesen. Sie hatte sich aufgeregt, da er ihren Parkplatz weggeschnappt hatte und wollte sich an ihm rächen. „Sakura!“, rief Sasuke ihr mit gereizter Stimme zu. Die Rosahaarige blieb in der Ferne kurz abrupt stehen, tat dann aber so, als hätte sie ihn nicht gehört und lief weiter. Ihre Schritte wirkten hastiger als davor. Der Uchiha ballte seine Hände zu Fäusten. „Sakura“, rief er nochmals lauter und seine Beine bewegten sich in ihre Richtung. Sakura reagierte wieder nicht und versuchte abzuhauen. Sie drückte ihren Rucksack fest gegen die Brust und beschleunigte ihre Schritte um einen Tacken, da sie bemerkte, wie Sasuke ihr folgte. Oh Mann, musste sie ihm begegnen? Sie hatte noch gehofft, seine Reaktion zu verpassen, da sie gewusst hatte, dass er wütend werden würde. Schließlich wäre sie auch sauer, wenn jemand etwas ihrem Yamaha Motorrad antun würde. Sakura hastete zu ihrem Rad, das auf der anderen Straßenseite vor einem Einfamilienhaus stand. Schnell setzte sie sich auf und kramte panisch ihre Schlüssel aus ihrer Tasche. Dass sie ihren Helm gerade nicht aufsetzen konnte, war der Haruno im Moment egal. Sie wollte nur so schnell wie möglich weg. Sakura startete den Motor und wollte gerade an dem Griff drehen, als sich plötzlich von hinten ein Arm um ihren Hals legte. „Du entkommst mir nicht“, hechelte Sasuke erschöpft in ihr Ohr. Seine freie Hand bewegte sich zu dem Schlüssel, den er aus dem Zündschloss zog und somit den Motor abschaltete. „Es ist nicht meine Schuld, dass die Scheibe zerschlagen ist“, versuchte sich Sakura sofort recht zu fertigen. Sie schlug seinen Arm von ihrem Hals weg und drehte sich zu ihm um, „es wäre nicht dazu gekommen, wenn du mich einfach parken gelassen hättest“, sprach sie weiter. Sasuke schaute gereizt. „Ach ja? Und deshalb musst du direkt meine Scheibe zerschlagen?!“ Die Hände des Schwarzhaarigen wollten Sakuras Handgelenke umfassen. Doch dann erinnerte er sich an Sais Worte. Aufgrund der Verletzungen konnte sie ihr Motorrad nicht vernünftig betätigen … Sasukes Hände wanderten eine Stufe höher zu ihren Oberarmen, was die Haruno wunderte. „Es war nicht … so“, versuchte Sakura zu erklären, ohne auf sein ungewohntes Verhalten einzugehen. Der Uchiha schaute sie verdutzt an. Was war nicht so? Sie hatte zwar seine Scheibe zerschlagen, aber es war nicht so, wie es aussah? Was sollte das?! Sasuke seufzte genervt auf. Ihm fiel wieder ein, wie mies dieser Tag war und er wollte nun auch nicht schon wieder mit Sakura diskutieren. „Steh auf“, forderte er und ließ von ihren Oberarmen ab. Dass sie ihm eigentlich noch mitteilen wollte, dass sie die Scheibe nicht mit Absicht zerschlagen hatte, wusste der Uchiha selbstverständlich nicht. Er dachte, dass sie sich nur herausreden wollte. „Was?“, fragte Sakura verwirrt, da sie sich wunderte, dass er die Diskussion einfach abbrach. Sonst würde es eigentlich fast schon zu einer Schlägerei kommen … Sasuke schnappte sich Sakuras Motorradschlüssel. „Hey!“, entfuhr es ihr. „Du kommst jetzt mit mir mit zur Werkstatt und bezahlst mir den Schaden. Bis alles geregelt ist, bleiben deine Schlüssel bei mir.“ Ohne auf die Haruno zu warten, lief Sasuke schon voraus. Sakura saß nur wie gelähmt auf ihrem Motorrad und schaute ihm entsetzt hinterher. Was sollte das denn? Schnell erhob sie sich und lief ihm nach. „Hey, das kannst du nicht machen, gib mir sofort wieder meine Schlüssel her.“ Sie zog an seinem Arm und hoffte, dass er irgendeine Gegenreaktion zeigte, doch dem war nicht so. Sasukes Blick war ernst und seine Schritte fest. Seine Muskeln waren angespannt und er wirkte nicht gerade glücklich. Wie denn auch - sie hatte ihm den Rest gegeben. Den Rest, der den Tag schlimmer machte, als sowieso schon. „Kann ich. Und jetzt steig ein“, befahl er und öffnete Sakura sogar die Beifahrertüre. Die Haruno blieb einige Sekunden still und ließ sich erstmals alles durch den Kopf gehen. Sasuke benahm sich gerade sehr erwachsen und legte sich nicht mit ihr an. Das hieß, dass er keine Lust und Wichtigeres zu tun hatte, als sich mit ihr zu streiten. Sakura hatte auch öfters mal solche Phasen und sie versuchte sich daran zu erinnern, wie Sasuke sich in diesen Situationen verhalten hatte. Er hatte sie in Ruhe gelassen und sich nicht mit ihr angelegt. Die Haruno schloss kurz die Augen. Dann seufzte sie auf und ging einen Schritt zurück. „Ich sitz' garantiert nicht neben dir“, sagte sie und öffnete die Hintertür, um sich hinten hinzusetzen. Sasuke verdrehte die Augen und knallte die Beifahrertür zu. Danach lief er einmal um das Auto und nahm vorne vor dem Steuer platz. Er startete den Motor. Sakura hätte nicht gedacht, dass sie je in Sasukes Auto landen würde … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)