Bruises von Mika-cha (Sasuke & Sakura) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Kapitel 1 Der nächste Schultag hatte schon längst begonnen und Sakura war froh, dass Mathe gerade zu ende war. Sie packte ihre Bücher in ihre Tasche, musste aber leise aufstöhnen, als sie nach dem schweren Mathematikbuch griff. Ihre Handgelenke taten immer noch weh. Und auch die Bissspuren von dem gestrigen Tag zierten noch das Gesicht und den Hals der schönen Roshaarigen. Sakura verdrehte die Augen. Wie konnte es ein Junge überhaupt wagen, ein Mädchen körperlich zu verletzen? Hatte er denn gar keinen Anstand? Die Haruno konnte sich gar nicht mehr weiter aufregen, da sie ein Geräusch aus den Gedanken riss. Sie schaute auf ihren Bauch herunter und bemerkte, dass ihr Magen knurrte. Schnell huschten ihre Augen zur Uhr, die über der Klassentür hing. Na toll, die Mittagspause hatte schon seit sieben Minuten begonnen und das hieß, dass die Cafeteria voll war. Sakura fasste sich am Bauch. Sie hatte seit gestern nichts vernünftiges mehr gegessen, da sie nach der Sache mit dem Kurswechsel keinen so großen Appetit mehr gehabt hatte. Und auch heute war sie ohne Frühstück aus dem Haus geschritten. Doch das lag eher daran, dass sie ihren Wecker überhört hatte und fast zu spät zur Schule gekommen war. Sakura war sowieso schon viel zu schlank, einige Kilos mehr würden ihr nicht schaden. Aber die Roshaarige konnte selbst nichts dagegen unternehmen. Es waren halt ihre Gene, die sie so dünn aussahen lassen. Auch ihre Mutter war eine ganz Schlanke. Die Haruno seufzte auf und ging doch eher mit eiligen Schritten aus dem Raum. Vielleicht hatte sie ja Glück und die Cafeteria war doch nicht so voll, wie sie glaubte. Doch gerade als Sakura durch die Klassenzimmertür schreiten wollte, knallte sie in eine Person hinein und drohte nach hinten zu fallen, wenn sie sich nicht in letzter Sekunde doch noch an dem T-Shirt desjenigen festgehalten hätte. Als Sakura ihre vor Schreck zugekniffenen Augen wieder öffnete und bemerkte, in wen sie da gerade reingelaufen war, ließ sie sofort das Stückstoff los. „Pass auf, wo du hinläufst“, erhob sich Sasukes Stimme. Sakura schaute ihn finster an und hatte erst gar nicht vor, sich wieder mit ihm zu streiten. Deshalb erwiderte sie auch nichts. Sasukes Blick huschte über das Gesicht der Haruno. Die Bisswunde, die er ihr verpasst hatte, war krustig. Seine Augen wanderten zu ihrem Hals. Dasselbe Spiel. Doch dem Uchiha fiel auch auf, dass Sakura auch so nicht gerade gesund aussah. Unter ihren smaragdgrünen Augen konnte man dicke, dunkle Augenringe sehen und ihre Haut wirkte sehr blass. Sasuke wunderte sich, wie dieses kleine, zarte Mädchen, ihm ein blaues Auge und eine lila Wange verpassen konnte. Woher nahm sie denn überhaupt die Kraft aus ihrem schlaksigem Körper? Sasuke merkte, dass Sakura wohl gerade keine Lust auf irgendeine Diskussion mit ihm hatte, da sie nicht antwortete. Er verstand und ließ sie ohne eine Provokation durch die Tür gehen. Aber er selber hatte auch heute nicht vorgehabt, sie großartig zu triezen. Das mit dem Kurswechsel war schon eine große Sache gewesen und Sasuke wusste genau, wie wütend diese Sache die Haruno machte. Auf seinem Gesicht schlich sich ein Grinsen. „Hey, ich glaub's nicht, keine Prügel?!“, erhob sich plötzlich Narutos Stimme, der kurz nach Sakuras Verlassen des Klassenraumes, durch die Tür geschritten war, „wie habt ihr das denn geschafft?“, kam es von dem Blondschopf ironisch. „Sei still“, antwortete Sasuke kalt. Naruto verdrehte die Augen. „War doch nur Spaß“, sagte er, legte dann aber den Kopf in den Nacken, „Sakura sah gerade echt fertig aus, als sie mir so entgegen kam … was hast du ihr gesagt?“ Sasuke setzte sich auf einen der vielen freien Plätze im Klassenraum. Neben ihm und Naruto hielten sich nur zwei bis drei weitere Schüler in der Klasse auf, da die meisten es bevorzugten die Pause draußen oder in der Cafeteria zu verbringen. „Das geht dich nichts an“, kam es von dem Uchiha monoton, während er aus Langeweile sein Englischbuch durchblätterte. Naruto stöhnte auf. „Immer heißt es, dass es mich nichts angeht“, schmollte er, doch dann schlich sich ein freches Grinsen auf sein Gesicht. Er kam Sasukes Ohr auf einmal ganz nahe, „du willst doch nur, dass alles zwischen dir und Sakura bleibt …“, säuselte er. Diesmal verdrehte Sasuke die Augen. „Ich weiß nicht, was du meinst“, antwortete er und ging nicht auf die Andeutung ein. Danach erhob er sich, „ich geh was essen.“ Ohne auf seinen Freund zu warten, schulterte der Uchiha seinen Rucksack und verließ den Klassenraum. „Warte, ich hab auch Hunger, Sasuke!“ Mit eiligen Schritten folgte Naruto dem Schwarzhaarigen. ~*~ Sakura setzte sich auf die Bank vor der Cafeteria und biss herzlichst in ihr belegtes Brötchen hinein. Sie hatte doch nicht so lang anstehen müssen, wie sie gedacht hatte. Die Haruno schloss kurz die Augen und genoss die frische Luft. Die Tür zur Cafeteria öffnete sich und einige Schüler kamen ebenfalls mit belegten Brötchen aus der Kantine heraus. Sakura überlegte sich, was sie mit Sasuke machen sollte. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass er ihr den Kurs weggeschnappt hatte und wollte es ihm auf irgendeine Weise heimzahlen. Nur wusste sie nicht wie … Plötzlich öffnete sich die Tür der Cafeteria erneut und die Haruno verschluckte sich fast an ihrem Brötchen, als sie sah, wer vor ihr stand. „Sie an, sie an“, erhob sich eine viel zu freundliche Stimme. Die Person kniete sich vor Sakura und stützte die Hände links und rechts neben ihren Schenkeln auf der Bank ab. „Was willst du, Sai?“ Sai fing an zu kichern, schaute dann aber Sakura mit einem eiskalten Blick an. Er kam ihrem Ohr ganz Nahe. „Dich …“ Sakura fing an, laut loszulachen. Sie lachte so laut, sodass sie husten musste und auch die Aufmerksamkeit der Personen, die in ihrer Nähe standen, erregte. So auch Sasukes und Narutos, die gerade eben den Gang zur Cafeteria betreten hatten. „Und? War das gut? Ich muss noch an meinen Schauspielkünsten arbeiten“, sagte Sai und setzte sich neben die Haruno. „Du machst Fortschritte, Sai! Das letzte Mal, als du frei schauspielern wolltest … konntest du das einfach nicht. Und ich muss sagen, dass ich es dir bis zu diesem 'Dich' abgekauft habe. Ich dachte zuerst, dass du sauer auf mich wärst.“ Sai lachte. „Was machst du eigentlich hier? Ich dachte, du wolltest heute nicht kommen“, fragte Sakura. Der Schwarzhaarige legte den Kopf in den Nacken. „Nah … die Schule zu schwänzen, um in einen bestimmten Club zu gehen, der nur um bestimmte Uhrzeiten aufhat, ist doch nicht mein Ding“, antwortete er. Sakura ging nicht weiter darauf ein, da sie auch genau wusste, welche Art von Club Sai meinte. Auf einmal schaute der Schwarzhaarige etwas betrübt. „Schade, dass du nicht in den Literaturkurs reingekommen bist, wir machen da ständig so welche Spielereien wie ich vorhin.“ „Ja, weshalb bin ich denn wohl nicht in den Literaturkurs gekommen “, betonte Sakura absichtlich laut, als Sasuke und Naruto an ihr vorbeiliefen. Sasuke blieb abrupt stehen und wendete sich zur Haruno. Sie hatte wohl heute doch Lust zu diskutieren. Sein Blick fiel auch kurz auf Sai, der ihn nur monoton anschaute. Sasuke hatte ihn schon heute in der ersten Stunde in Literatur bemerkt. Der Uchiha wusste auch, dass Sai öfters bei Sakura rumhing. „Es ist nicht meine Schuld. Schließlich wurde ich von dir das ganze letzte Schuljahr genervt und irgendwann musste ich ja zurückschlagen?“, sagte Sasuke ganz selbstverständlich. „Dass du nicht nur auf diese Weise zuschlägst, wissen wir aber auch“, gab Sakura kontra und deutete auf ihre Bisswunden hin. „Hey, ich hab dich nicht geschlagen, beißen ist was anderes. Du hast zugeschlagen.“ Sasuke zeigte auf seine blauen Flecken. Sakura erhob sich wütend. „Was zum Teufel willst du überhaupt im Literaturkurs?! Ich kann mir im besten Willen nicht vorstellen, dass du auf Lyrik stehst oder gar auf Theater! Du hast das nur alles gemacht, weil du genau weißt, dass ich solche Dinge mag!“ Sasuke kam einen Schritt auf sie zu. „Ach, hab ich das? Es kann aber auch sein, dass ich doch auf diese Dinge stehe. Schließlich weißt du kaum etwas über mich.“ Sakura kochte vor Wut. Ihr Finger bohrte sich in seine Brust. „Ich weiß so Einiges über dich, Uchiha. Du bist ein Mistkerl, der anderen das Leben zur Hölle macht und sogar Mädchen schlägt. Hast du denn gar keinen Anstand?!“ Sasuke hielt es nicht mehr aus. Er griff nach ihren Handgelenken und drückte sie gegen die Cafeteriatüre. Dass dabei die Handgelenke der Haruno wehtaten, wusste er natürlich. Sai wollte eingreifen, doch Naruto hielt ihn zurück und gab ihm einen beruhigten Blick. Der Blondschopf wusste, dass der Uchiha nichts vorhatte. Er sah ihm an, dass er Sakura nur etwas klarmachen wollte. „Hey, ich schlage keine Mädchen. Oder nennst du das, was ich gerade mache schlagen?! Es kann vielleicht sein, dass ich etwas grob zu dir bin, aber zu anderen Mädchen auf gar keinen Fall“, antwortete er und schaute sie eindringlich an. Sakura spürte seinen warmen Atem auf ihren Lippen. Irgendwie hatte die Rosahaarige im Inneren ein Problem damit, dass der Uchiha zu anderen Mädchen freundlich und charmant war, aber sie grob behandelte. Sakura hatte schon einige Male gesehen, wie Sasuke mit seinen ehemaligen Freundinnen umgegangen war. Die Haruno erwiderte seinen Blick nur stumm. „Lass mich los, Mistkerl“, kam es nur von ihr zähneknirschend. Sasuke ließ nicht los. Er kam ihrem Ohr nahe. „Hör auf, so frech zu sein“, flüsterte der Uchiha und veranlasste Sakura zum Schlucken. Er klang irgendwie anders. Er klang zwar noch etwas wütend, aber in seiner Stimme lag noch eine kleine Spur von Weichheit. Sasuke zog sich von ihrem Ohr zurück und Sakura könnte schwören, dass dabei ein Teil seiner Lippen versehentlich ihre Wange gestreift hatten. Sasuke ließ von ihren Handgelenken ab. Die Haruno rutschte sofort einige Zentimeter nach unten. Danach deutete der Uchiha Naruto mit einer Kopfbewegung an, dass diese Sache beendet war und sie nun in die Cafeteria konnten. Der Uzumaki nickte und folgte seinem Freund. Sai ließ sich wieder auf die Bank fallen. „Mann, ich wusste gar nicht, dass Sasuke so gut aussieht, wenn er wütend wird“, sagte er, während er sich sein Oberteil richtete. Sakura schaute ihn schockiert an, verdrehte dann aber die Augen. „Sai, es gibt tausend andere Jungen in unmittelbarer Nähe. Und du suchst dir unbedingt den aus?!“ Sie setzte sich wieder neben ihn. „Ich habe ihn mir ja nicht ausgesucht. Mensch, Sakura, darf man nicht mal mehr gucken?“ Die Haruno grinste. Sai ebenfalls. Ihn freute es, dass sie wieder lächelte. Ehrlich gesagt, hatte er das mit Sasuke nur gesagt, damit sie sich nicht weiter aufregte. Und siehe da, es hatte geklappt! Sakura legte den Kopf in den Nacken. Dass Sai homosexuell war, fand die Schülerin in einigen Fällen recht amüsant. Viele wussten nicht, dass ihr Freund das gleiche Geschlecht bevorzugte, deshalb gestanden ihm auch viele Mädchen, ohne etwas zu wissen, ihm ihre Liebe. Sai lehnte jedes mal dankend ab und tat so, als ob er kein Interesse zeigte. Doch er hielt seine Homosexualität auch nicht geheim. Würde ihn jemand fragen, würde er es auch zugeben. Nur wurde man nicht jeden Tag gefragt, ob man homosexuell war, deshalb wusste es auch kaum einer. Sai nahm Sakuras Handgelenke in seine Hände. „Der ist aber kräftig …“, staunte er, während er die blauen Umrandungen betrachtete, „wir sollten ins Sanitärzimmer gehen“, schlug der Schwarzhaarige vor. Sakura winkte ab. „Nee, das nützt eh nichts. Spätestens morgen feinden wir uns auf irgendeine Weise wieder an. Ich könnte kotzen.“ Sai nickte nur stumm. „Lass uns hier abhauen. Der kommt gleich bestimmt wieder raus“, sagte die Haruno und erhob sich. Der Schwarzhaarige nickte wieder und erhob sich ebenfalls. Beide liefen nebeneinander Richtung Schulflur. „Ach ja, da fällt mir ein …“, warf Sai ein, „morgen ist ja schon Freitag. Ein Freund von mir veranstaltet Zuhause eine kleine Feier. Ich will nicht alleine hin, kommst du mit?“ Sakura überlegte kurz, ob sie an dem morgigen Tag etwas vorhatte. Als ihr aber nichts einfiel, sagte sie zu. „Klar. Schreib mir nachher wo und wann.“ „Gut, danke. Wir können zusammen hinfahren, ich hol dich mit dem Auto ab.“ Sakura nickte. Dann konnte sie sich morgen wenigstens etwas entspannen. Sie hatte echt keine Lust mehr über den Uchiha nachzudenken … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)