Karma is a Bitch von blackNunSadako ================================================================================ Kapitel 28 Werde MEIN! (Law) ---------------------------- HAHAHA! DER ZOMBIE IM GEISTERKOSTÜM!!!   HAHAHA! DIE BILLIGE GEISTERBAHN!!!   HAHAHA ! DAS...DAS WAR ZU VIEL!!!   Bevor ich lachend auf den Boden sackte, packte mich der Kapitän der Kid-Piraten und setzte mich auch gleich schon in dem Wagen des Fahrgeschäftes ab.   Es wurde dunkel, weswegen ich wieder in meine Gedankenwelt abschweifte.   Was wäre wenn...? Wenn wir zwei früher schon, als wir noch Kinder waren, die Möglichkeit gehabt hätten, in einen Vergnügungspark zu gehen?   Wollte er mir damit eine versteckte Botschaft mitteilen? Hatte Eustass vielleicht früher den Wunsch gehabt, so etwas mit mir zu machen?   Natürlich hatte ich den aufdringlichen rothaarigen Jungen von damals über die Jahre nicht vergessen... Ich hatte seine Existenz völlig verdrängt, des Selbsterhaltungswillen wegen.   "Kid...", wiederholte ich den Namen, der sich vor langer Zeit in mein Gedächtnis gebrannt hatte, leise vor mich hin und schaute gerade müde Richtung Decke, aus der eine schäbige Pappmache-Fledermaus raussprang.   Als ich seinen Namen damals in der Zeitung gesehen habe... Selbst da hatte ich an ihn gedacht. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nur noch nicht, dass es der selbe Junge war...   "Hm?"   Natürlich musste er sich angesprochen fühlen... War er doch so stolz wie Oskar auf seinen Namen.   "Ich hab` dich nicht angesprochen, sondern nur den Vergleich mit der Bedeutung und einer Geisterbahn gezogen."   Ob die einfachste Erklärung auch gleich die richtige war? Nannte er sich schlicht und einfach `Kid`, nur weil er gerne unvernünftig und impulsiv handelte?   "Achso..."   Danach schwiegen wir, der rothaarige Energiebolzen wurde von meinem Kopf wieder völlig ausgeblendet, im Gegensatz zu meinem restlichen Körper natürlich, der schon seit dem Anfang der Fahrt vor Nervosität und Anspannung beinahe überlief...   Warum hatte ich mich eigentlich zu dem Ganzen überreden lassen? Es gab keine rationale Erklärung für mein kindisches Verhaltes, was wirklich mehr als peinlich war! Ich bin 26, zudem trage ich den Namen `Chirurg des Todes` und werde überall gefürchtet!   Zum Teufel noch eins, wir sollten über die Meere fahren, unsere Männer befehligen und Angst und Schrecken verbreiten! Wir sollten uns lieber auf die Suche nach dem One Piece machen, anstatt in einer gottverdammten Geisterbahn zu hocken!!   Zwei Piraten in Anzügen, sitzen in einem billigen Wagen eines eben solchen Fahrgeschäftes, mit schäbiger Deko an allen Ecken und Wänden... Das war einfach zu viel der schlechten Witze, dafür hatte selbst ich keinen schwarzen Humor mehr übrig.   Im nächsten Moment spürte ich die von mir wohl bekannte Plüschmütze, die mir auf den Kopf gesetzt wurde, weswegen mir für einige Sekunden die Sicht verwehrt blieb. Durch das nervige Geräusch des zischenden Nebelfluters abgelenkt, bemerkte ich auch zuerst nicht das große Maul der Zombiekatze, die mir im selben Augenblick entgegensprang.   "WHOAAA!"   "MIAU."   Mein Herz raste. Der kurze Moment, in dem das Adrenalin durch meine Adern gepumpt wurde klang schnell wieder ab, das leichte Kribbeln aber blieb...   Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf meine Lippen.   Selbst, wenn es nur ein völlig übertriebener, rostiger Metallaufsteller war... Der kleine Stromschlag wurde mir dennoch verpasst.   Die negativen Gedanken von vorhin hatten sich komplett aufgelöst, als ich meinem Sitznachbar einen Schlag auf die Schulter gab.   "DEPP!", grinste ich spielend beleidigt, als sich meine Atmung langsam wieder stabilisierte und ich begann, zufrieden vor mich hin zu lächeln.   Warum nicht für einen kurzen Augenblick einfach glücklich sein? Einmal nicht an die Sorgen und Zweifel denken und den erwachsenen Vernunftsstimmen im Kopf den Mittelfinger zeigen?   Wenigstens für ein paar Minuten nochmal Kind sein... Die Kindheit nacherleben, die man nie erlebten durfte, nach der man sich insgeheim immer sehnte?   "Room"   Als ich dann meine kindlichen Gedanken, die den Wasserschlauch mit der wuscheligen roten Feuermähne verbanden, nachging, konnte ich nicht anders als wie ein kleiner Schuljunge zu Kichern.   Die Genugtuung und der kleine Siegesmoment gaben mir ein Hochgefühl...   "TRAAAFAAALGAAAR!!!"   In der Sekunde, in welcher der Schlauch gegen die Wand geschleudert wurde, sprang ich mit einem Satz auf und lief mit einem leichten Lächeln auf den Lippen los.   Das Bild des nassen Pudels und dessen Mimosen-Mähne, hatte sich einen Ehrenplatz in meinem gedanklichen Bilderbuch benannt: `Memories of Kid`, verdient...     --     Als ich dann in irgendeine Richtung gelaufen war, begegnete ich dem schlimmsten aller Jahrmarkts-Besucher.   Er saß an einem der Chicken-Wing-Stände und hatte die Form eines aufgeblasenen Gummiballons angenommen...   Der hatte mir jetzt noch gefehlt...   Ich wollte mich gerade wieder umdrehen, da flog ein Gummiarm in meine Richtung, dessen Hand sich an meiner Schulter festgriff. Ich konnte nur nochmal kurz auf genau diese schauen, da wurde ich nach Hinten gezogen und landete unsanft auf meinen Beckenknochen.   "Strohhut-ya...", knurrte ich leise seufzend, bevor ich aufstand um mich dem breiten, mit unmengen an Soße verzierten Strahlegesicht entgegenzustellen.   "Tfaffy!!! Fomm, fiff auf waff...!", schmatzte er mir zu.   "Ich lehne deine Einladung dankend ab, Strohhut-ya. Ich möchte jetzt nichts Essen.", begegnete ich ihm freundlich und wendete mich wieder von ihm ab.     Ein kurzer Blick auf meine Schulter genügte, um einen erneuten Seufzer aus meinem Mund austreten zu lassen...   Konnte der Kerl nicht einfach normal essen, wie jeder andere auch? Ach, stimmt ja... er fiel in die Kategorie `alles andere als normal`...   Ich versuchte vergeblich den großen Fleck mit Bratensoße von meiner Anzugjacke zu bekommen, weswegen ich dann entschied diese auszuziehen.   Mir doch egal, wie viel die Idioten für den Anzug bezahlt haben, war ja ihr Lohn, nicht meiner...   Danach musste ich feststellen, dass ich mich nicht nur dieser entledigen musste und striff mir ebenfalls das Hemd und die kitschige Fliege ab.   Der nächste Mülleimer nahm die Sachen dankend entgegen.   Lieber Oberkörperfrei als in diesem Fummel rumlaufen...   Seufzend stand ich dann unschlüssig neben dem Behälter und lies meine Augen über den großen Platz gleiten.   Was sollte ich denn jetzt machen...?   ...   Moment mal... Waren das zwei weiße Ohren die da hinten aus den Büschen ragen??   Die kommen mir verdammt bekannt vor!!   Bepo!? ...WIR HABEN NOCH EINE RECHNUNG OFFEN, MEIN FREUNDCHEN!!!   Ich stürmte los, woraufhin das weiße Plüsch schnell wieder verschwand.   Nicht mit mir, mir entkommst du nicht Feigling!   --   Natürlich fand ich ihn nicht, war wie ein Blöder durch die Gegend gehetzt wegen Nichts und landete per Zufall bei irgendeiner der Buden.   Aus der Entfernung konnt ich die feuerroten Haare des wütenden Kapitäns erkennen, die wirr hin und her schwenkten, auf der Suche nach mir.   Seine roten Haare zog die Blicke der Leute regelrecht an... Dieser Rotton war wirklich einzigartig...   Verträumt vor mich hin starrend, bemerkte ich nicht, wie mir jemand blitzschnell etwas in die Hand drückte und genauso schnell auch wieder verschwand.   Abwesend starrte ich auf die Tüte Popcorn in meiner Hand, während meine Beine mich wieder Richtung der Rotmähne führten.   Als er mit wütender Miene vor mir stand, hielt ich ihm lächelnd die Packung mit Süßzeug hin.   "Willst du auch was?"   Der Entschuldigungs-Versuch zeigte Wirkung, weshalb meine Mundwinkel weiter in die Höhe schossen.   "Wir gehen weiter."   Wusste da jemand, wie man die rote Bombe wieder runterfahren konnte und hatte mir deswegen das Popcorn gegeben?     --     Als ich hinter Eustass herlief, hielt ich Ausschau nach einer gewissen, mit Stroh beschmückten Kopfbedeckung.   Man konnte ja nie wissen...   Alarmbereit versteckte ich mich hinter dem breiten Rücken der Feuermähne und hakte mich bei ihm ein.   Vielleicht würde mich der Stohhut so nicht aus der Entfernung erkennen...   ...   Nur deswegen rückte ich so nah an den warmen Körper des anderen Kapitäns ran...   ...nur deswegen...     --     Ich wurde regelrecht paranoid, überall hingen meine suchenden Augen.   Ich wollte nicht, dass die beiden Sturbolzen aufeinander treffen...   Das würde Ärger bedeuten. Ein einziges Durcheinander wäre das!   Eustass würde jedes Wort des Gummispinners in den falschen Hals bekommen, wusste ich doch genau, wie `gut` er den Strohhut doch leiden konnte...   Und der energiegeladene Sturbock mit dem Hut würde zurückfeuern, was natürlich mehr als nur wahrscheinlich, nein gar offensichtlich war.   Als Fluchtmöglichkeit kam mir der Schießbudenstand vor die Augen, den ich dann auch schnurstracks ansteuerte.   Ich zerrte die Rotmähne vor den Stand und wusste genau, wie ich ihn dazu bringen konnte, mitzuspielen...   "Hey Eustass... Deine Pistole, die du immer bei dir trägst ist doch sicher nur zur Deko, hab ich recht...?"   Keine zwei Sekunden später hatte er meine Herausforderung angenommen und stand mit dem Plastikgewehr in der Hand am Tresen.   Ich warf noch einen Blick über den Platz, versicherte mich, dass keine Nervensäge in Sichtweite war und beobachtete dann den verzweifelten Versuch des rothaarigen Kapitäns.   Hahaha... Er traf ja nicht mal eine der unbeweglichen Zielscheiben, von den sich bewegenden Enten, ganz zu Schweigen.   Der entnervte Feuerkopf merkte ebenfalls nicht, dass seit mehr als zehn Schüssen bereits, keine Monition mehr in dem Gerät war, die Erklärungsversuche des Budenbesitzers ignorierte er auch gekonnt!   Hahahaha...   Als er es dann endlich aufgab und die halbe Bude geschrottet hatte, stiefelte er ohne mich eines Blickes zu würdigen, beleidigt an mir vorbei.   `BING BING BING WIR HABEN EINEN GEWINNER!`   Meine Mundwinkel formten ein Lächeln, als ich auf den verängstigten Schießbudenbesitzer zuging.   "Das gehört dann wohl uns.", lächelte ich ihn an, ehe ich mir einen der Preise schnappte und hinter Eustass her lief.   --   Danach `überredete` ich ihn dazu, zu einem der `Hau den Lukas`-Ständen zu gehen.   Die kleine Messnadel, die an der Messleiste mit den Aufschriften von: `Waschlappen` bis hin zu `Superman` befestigt war, sprang in die höchsten Höhen und verschwand zwischen den Sternen, als der angenervte Muskel-Protz mit dem Feuerhaar den Hammer kraftvoll auf die Zielvorrichtung gedonnert hatte.   "Das war wohl ein Mister Universe...", kommentierte ich belustigt, als er ohne seine äußerst amüsierende Visage zu ändern, wieder an mir vorbei stampfte.   --     Bei dem `Maulwurf-Schlagen` konnte ich wirklich nicht mehr!   Es war einfach so unglaubich spaßig!   Wie er seine Kräfte einsetzte, um alle Maulwürfe auf einmal aus ihren Löchern zu holen, nur um dann auf diese einzudreschen, wie auf einen Boxsack!   Bei dem Anblick der dumm gaffenden Leute, unter denen der am blödesten glotzende Automatenbesitzer war, bekam Eustass einen genauso großen Lachanfall wie ich.   Wie zwei kleine Jungen kichernd, liefen wir weiter.   --   Wir hielten bei einer Bank, die vor einer der Achterbahnen stand und ließen uns dort nieder.   Ich stützte meine beiden Arme neben mich und schaute zum Himmel, der mit kleinen leuchtenden Sonnen bedeckt war.   Meine Gedanken kreisten wieder um das `Was wäre wenn`. Meine Augen verfolgten gerade eine kleine Wolke, die über dem dämmerigen Halbmond vorbeizog.   Was wäre, wenn ich ihn nie getroffen hätte...?   Wenn ich damals nicht, an genau diesem Tag, aus meinem Gefängnis ausgebrochen wäre...?   ...Wäre ich dann jetzt genauso glücklich?   Was wäre, wenn er Heute nicht einfach aus dem Nichts aufgetaucht wäre...?   ...Wäre ich dann genauso sorglos und würde ich mich auch so frei fühlen?   "Du, Trafalgar...? Ist es wirklich ok dass ich dich durch das alles hier schleppe?"   Was wäre, wenn er mich nicht durch die halbe Stadt und den halben Park gezerrt hätte...?   ...Würde ich mich dann genauso lebendig fühlen, wie ich es gerade in diesem Moment tat?   "Ich mein..., die ganzen Leute und der Stress... Ist das denn nicht zu viel für dich, oder so?"   Was wäre, wenn er mir seine Worte nicht in diesem unheimlich wohltuenden, ruhigen Ton zugeflüstert hätte?   ...Wären mir dann auch meine nächsten Worte über die Lippen gekommen...?   "Das fragst du mich jetzt?"   Er hatte mich niemals zuvor gefragt, hatte niemals mein Einverständnis eingeholt...   "...Nachdem du mir grob das Herz aus der Brust gerissen hast, nur um es dann für dich zu behalten? Nachdem du mich völlig überrumpelt hast, mich gerettet hast, nur um mir nicht mehr von der Seite zu weichen...?"   Er war immer bei mir und brachte nichts als Ärger mit sich...   "...Eustass, du bist ein Spinner und jede Glühbirne wäre heller als du es bist..."   Er war ein überheblicher Trottel, der seine Grenzen immer wieder auf`s Neue austesten musste, nur um dann weit über sie hinaus zu schießen...   "...Was aber nicht heißt, dass dein Lächeln oder dein Charakter irgendeinen Schatten in meiner Welt wirft..."   Und dennoch... Eustass Captain Kid, musste nicht fragen, er brauchte keine Erlaubnis um das zu tun, wozu ihn seine temperamentvolle Persönlichkeit verleitete.   Er durfte bei mir sein, er durfte das Unglück zu mir bringen und mit mir zusammen das Chaos belächeln, welches er verursacht.   Er durfte ein überheblicher Idiot mit einem haselnussgroßen Gehirn sein, er durfte bis an seine Grenzen gehen und alles andere, mit seinen starken Fäusten in den Wind schießen.   ...Denn das war der Eustass, den ich damals lieben gelernt hatte. Dessen Stimme dieses wahnsinnige Kribbeln hervorrief... Dessen Nähe mich ständig unter Strom setzte... und dessen Augen mich seit dem ersten Moment an faszinierten.   Blutrot...   Durch den kräftigen Ruck wurde ich aus meiner Gedankenwelt gerissen, erst als ich auf dem Schoß des anderen Kapitäns gelandet war, fand ich in die Realität zurück.   Meine aufgerissenen Augen waren auf die glitzernden roten fixiert, von denen ich bis vor einer Sekunde noch geträumt hatte...   "Traf.. also ehrlich, du bist einer der schlimmsten, schleimspur-hinterlassenden Dummschwätzer weit und breit..."   Seine tief raunende Stimme versetzte mir wieder einen leichten Schlag.   "Du bist wirklich unglaublich, Trafalgar...!"   Erst im nächsten Moment realisierte ich die erschreckend nahen Lippen des anderen und erst, als er sie mir auf die Stirn gedrückt hatte, schoss ich ruckartig auf und stürmte los.           VERDAMMT! VERDAMMT! VERDAMMT!   Warum musste mir nur so unglaublich heiß werden?!   Ich musste einfach weg! Egal wohin, Hauptsache, das Verlangen dem rothaarigen Kapitän die Klamotten mitsamt seinen Haaren vom Leib zu reißen verschwindet!     "Traffy, warum bist du denn knallrot? Geht es dir nicht gut? Brauchst du... vielleicht einen Arzt?"   Ha, der Witz war ja so alt...   Als ich dann zu spät anhielt und mit voller Wucht in den Strohhutjungen krachte, landeten wir zusammen auf dem Boden.   "Auauau...", jammerte der Gummijunge, als er sich versuchte unter mir wieder aufzurappeln.   Ich war noch zu sehr mit meinen Gedanken um die Feuermähne beschäftigt, weswegen ich mich nicht bemühte mich auch nur im Entferntesten zu Bewegen, was zur Folge hatte, dass der Strohhut unter mir dies ebenfalls nicht konnte.   Zwei Gestalten kamen plötzlich hinter einer der Essensbuden zum Vorschein und rannten hektisch auf uns zu.   "Was machst du denn da, Boss?!", quängelte Penguin los und stellte sich mahnend neben uns.   Killer zerrte dann den Strohhutjungen auf die Beine und schaffte ihn auch gleich aus unserem Blickfeld.   Langsam rappelte ich mich dann auch auf, seufzte einmal tief und warf meinem Mart einen musternden Blick zu.   "Die Frage sollte wohl eher lauten: Was geht es dich an?", entgegnete ich ihm genervt und verschrenkte die Arme vor der Brust.   "Was mich das angeht?", fragte er gelassen und rückte seine Kappe, "Nichts. Da magst du wohl recht haben.", sprach er leise, ehe seine Augen hinter seiner Mütze aufflackerten, "Aber wenn unser Anführer durch eine unglückliche Fügung wiedermal den Kopf und damit auch sich selbst und die Mannschaft hängen lässt, geht es mich sehr wohl etwas an."   Im nächsten Moment zog er einen klirrenden Gegenstand aus seinem Anzug, das dreckige Grinsen hinter seinem Kragen verhieß nichts Gutes...   Ich konnte nicht mal blinzeln, da hatte er mir, begleitet von einem leisen `klack`, die Seesteinhandschellen hinter meinem Rücken angelegt und winkte hektisch in eine Richtung.   Ich dachte ich seh` nicht richtig, als mein Vize aus einem der Büsche rausgesprungen kam und auf uns zustürmte.   Begleitet von einem genuschelten `Entschuldigung`, warf er mich dann über seine Schulter und rannte los.   Mein nutzloser Mart mit der Kappe rief mir noch ein: "Ich drück` dir die Daumen, Law...", zu ehe wir über alle Berge waren.     Erst jetzt realisierte ich, was hier gerade passierte, trat wie wild gegen die Brust meines Entführers und brüllte los:   "BEPO!!! DU MIESER.... LASS MICH RUNTER UND ZWAR S.O.F.O.R.T!!!", waren meine tödlichen Worte.   Der Angesprochene zuckte regelrecht zusammen, kein Wunder bei der Lautstärke, die in sein Trommelfell gedonnert wurde und lies dann seinen Kopf hängen, hielt aber in seiner Bewegung keineswegs an.   "...T..Tut m..mir... leid Law...Aber...", nuschelte er in sein Fell, während er mein Gestrampel ertrug.   "NICHTS ABER, ICH SCHWÖRE DIR BEPO, WENN ICH MEINE HÄNDE WIEDER FREI HABE, DANN BIST DU DER ERSTE, DER GENAU DIESE AUF SEINEN HALS GEDRÜCKT BEKOMMT!!!"   Er schluckte einmal deutlich, ehe er seinen Kopf schüttelte und dann einen ganzen Zahn zulegte     --     Er stürmte durch die Warteschlange und setzte mich dann in dem gerade losfahrenden Wagen der Achterbahn ab.   Das konnte doch nicht sein Ernst sein?? Das hat er jetzt nicht wirklich...     Hat er doch..., mussten meine Gedanken leider feststellen, als das Gefährt mit hoher Geschwindigkeit losfuhr.   Ich seufzte tief, sprach die verschiedensten Flüche über meine Männer in Gedanken aus und schaute mich währenddessen um.   Vor mir waren zwei besetzte Zweierbänke, auf einem saß ein junges Paar und in der vordersten Reihe waren zwei angeheiterte junge Männer, die laut vor sich hin grölten.   Ich verdrehte die Augen.   Warum konnte ich nicht wenigstens, wenn ich schon in so einem Teil drin sitzen musste, auch einen kompletten Wagen für mich alleine haben?     Beim ersten Anstieg, fing das Paar vor mir dann auch noch an, wild rumzumachen, was die Sache natürlich nicht besser machte...   Und als der Wagen dann mit Höchsgeschwindigkeit hinab sauste und der Schreihals von Weib vor mir anfing zu Kreischen wie eine Furie, war meine Laune an einem Tiefpunkt angelangt.   Konnte der Tag noch schlimmer werden?? Warum erwischte es eigentlich immer mich..?   Warum konnte ich nicht einfach in meiner Kajüte sein, mit einem Kaffee und einem Buch?   Ich wollte doch einfach nur meine Ruhe vor dem ganzen Chaos haben, welches in mir und um mich herrum herrschte...   ...   Eustass würde sich einfach die Ruhe verschaffen, die er wollte... Er würde...   Nein Trafalgar, so darfst du nicht denken, lass dich nicht von der Hohlbirne beeinflussen. Du musst ruhig und freundlich bleiben. Sei sozial...   "Hach mein Schatz, mit dir möchte ich zehn Kinder haben!", sülzte der Typ vor mir gespielt, als wir wieder nach Oben fuhren.   Natürlich log er seiner `Freundin` was vor, nur damit er sie ins Bett kriegen konnte, das sah doch ein Blinder mit Krückstock...   "Liebster, ist das wirklich WAAAAaaaaHHHHhr?"   Nein ist es nicht, du blöde Ziege, mach doch die Augen auf! Und kreisch nicht so laut, nur wegen eines einfachen Loopings!   "Für dich würde ich die Sterne vom Himmel holen meine Süße..."   Du würdest nicht mal deinen Hintern vom Sofa zum Kühlschrank bewegen, wenn sie dich längst rangelassen hätte!   "Hach Schnucki... Ist das denn auch wahr?"   ...   "NEIN IST ES NICHT! DER TYP LÜGT DIR WAS VOR, WEIL ER DIR AN DIE WÄSCHE WILL, DUMME ZIEGE!!!", schrie ich frustriert nach Vorne, ehe es wieder abwärts ging und ich die Augen zukniff, wegen des peitschenden Windes, der mir um die Ohren flog.   Irgendwo musste ich meine angestaute Wut ja mal ablassen... Sollen die Leute doch von mir denken, was sie wollen!   Danach war Stille in dem Wagen eingekehrt, der weiter über die Schienen raste.     Endlich Ruhe... Endlich mal einen klaren Gedanken fassen...   Endlich mal nicht von Eust..-   EUSTASS??!   Ich traute meinen Augen nicht, als ich den breit grinsenden Rotschopf entdeckte, der vor der Bahn stand und zu mir rauf schaute, der Fahrwagen steuerte gerade wieder Richtung Abhang, nach Oben.   Sein großes diabolisches Lächeln wurde breiter, als er sich sein Hemd vom Körper riss und es mit seiner sowieso schon kaputten Krawatte auf den Boden pfefferte.   Als er dann seinen Arm hob, schluckte ich einmal deutlich und versuchte mich verzweifelt von den Fesseln zu befreien.   Oh nein, ich befürchte Schlimmes...   ...und sollte recht behalten...   Der Wagen hielt in seiner Bewegung an, stand nun am obersten Punkt der Bahn und quietschte leise, da die Motoren weiterhin versuchten ihn nach Vorne anzutreiben.   Ich konnte nur noch einmal kräftig Luftholen, hielt dann die Luft an, während sich die Schienenteile hinter mir quietschend verbogen. Sie bogen sich in Richtung der breit grinsenden Löwenmähne und bildeten einen Weg zu mir rauf.   Er sprang gekonnt auf die Schienen-Treppe, die er sich gebaut hatte, hielt weiterhin den Wagen, der teilweise aus Metall bestand an und steuerte auf mich zu.   Ich konnte nicht entkommen! So sehr ich auch an den Handschellen rüttelte!   Meine Augen konnten in Zeitlupe den Löwen mit der Feuermähne verfolgen, der auf mich zuraste, wie eine Raubkatze auf seine Beute.       Als er dann vor mir stand, schaute er mit seiner festgetackerten Miene auf mich runter.   "Hi Trafalgar.", wurde sein Grinsen breiter, ehe er sich zu meinem Ohr runterbeugte und mir zu flüsterte, "Dachtest wohl, du könntest mir entkommen, was...?", raunte er mir zu, weshalb ich kaum merklich zusammenzuckte.   Jetzt bloß die Anspannung nicht anmerken lassen...   "Eustass... Wie schön, dass du es einrichten konntest...", heuchelte ich gespielt, den kleinen Schweißtropfen, der meinen Nacken hinab lief ignorierend und setzte eines meiner Poker-Face Lächeln auf.   Er lachte leise auf und hatte in der nächsten Sekunde dafür gesorgt, dass wir alleine waren, indem er die Fahrgäste `bat` den Platz zu räumen.   Nachdem er die Halterung des Gefährts rausgerissen hatte, sprang er mit einem Satz in das Gefährt und setzte sich neben mich.   Das ist gefährlich du Idiot! Die Dinger sind nicht umsonst als Schutz angebracht!!   Strahlend hielt er mir dann den Schlüssel für meine Handschellen vor die Nase.   "Soll ich dir helfen?", fragte er scheinheilig, zog ein nachdenklich gespieltes Gesicht und wedelte provokant mit ihm vor meinen Augen rum.   Ich knurrte kurz, sah ihn giftig an und seufzte.   "Hab´ ich eine Wahl?", fragte ich leise Luft austretend, legte dann ein leichtes Lächeln auf meine Züge und sah ihn an, "...bitte...", drehte ich ihm meine verbundenen Hände und damit auch meinen Rücken zu.   Er kicherte leise wispernd.   "Du kannst echt niedlich sein Trafalgar, weißt du das..."   Spar` dir deine Kommentare Idiot!   Sein breites Grinsen erklang mit seinen Worten, ehe er an den Fesseln werkelte, um mich endlich von den lästigen Dingern zu befreien. Sie flogen im hohen Bogen Richtung Erde.   Danach rutschte er mit seinem breiten Körperbau extra nahe zu mir herran, legte seinen Arm um mich und lies den Wagen dann mit einem: "Schön festhalten, Trafalgar!", im Höchsttempo losdüsen.     Im Vergleich zu der Geschwindigkeit, das wir jetzt drauf hatten, war das eben eine Fahrt mit dem Kinderkarussell!   Der Boden kam rasend schnell vor meinen Augen auf uns zu.   Wenigstens hat er die vorderen Schienen dran gelassen..., hinterließ mein Kopf eine Notiz, ehe er sich von dem Wind wegfegen ließ.     Die erste Schraube folgte, die Rotmähne neben mir brachte nur ein lautes schmutziges Lachen raus, bei meinem leicht verschreckten Anblick.   "Du magst es wohl eher auf die langsame Tour, was?", fragte er höhnisch und zog mich zu sich, seine Hand hielt mich seit dem Start schon die ganze Zeit über bestimmend an meiner Schulter fest.   Ich hab` die versteckte Botschaft dahinter genau rausgehört, Vollidot!   Wenn du wirklich glaubst, ich würde kneifen, hast du dich aber gehörig geschnitten!!!   Was ich als nächstes tat, hätte er wohl niemals erwartet...   ...Ich selbst hätte es mir nicht mal träumen lassen...   Ich legte blitzschnell meine Hände um den Nacken meines Sitznachbaren und zog sein Gesicht zu mir.   Der Wind bließ uns wild um die Ohren, als ich seine Lippen mit den meinen verschloss.   `Bzzz`   Ich konnte nicht mehr länger nur untätig rumsitzen. Was für ein Mann wäre ich denn, wenn ich ihn die ganze Arbeit machen ließe?   Die immensen Gefühle, die durch die Nähe von Eustass verursacht wurden, zwangen mich förmlich dazu zu handeln.   Ich musste ihn in diesem Moment einfach küssen. Musste ihn wissen lassen, was ich schon so lange für ihn empfand.   Ich wollte ihn spüren... Seine Lippen, seine Wärme und auch seinen Geruch, einfach Alles von ihm wollte ich in diesem Moment in mir aufnehmen.   ...Die leicht raue Haut. ...Der süßliche Schokoladen-Geschmack seiner Zunge. ...Der leicht metallische Duft, der mir in die Nase stieg.   Es war der Wahnsinn, wie viele meiner Sinne auf einmal verrückt spielten...   Das breite Lächeln, welches seine Lippen zierte, war selbst dann noch zu spüren, als ich mich von ihm löste, um ihm nach Luft ringend in seine funkelnden Rubin-Augen zu schauen.   "Atmen, Eustass...!", lachte ich leise strahlend.   Er holte tief Luft, ehe ein einziges Wort über seine festgetackerten Lippen huschte...   "...Traf...", kam es hektisch atmend aus seinem Mund, seine Wangen waren verziert mit einem leicht rötlichen Schimmer.   Mein Gesicht sah sicher genauso aus, als ich leise lachte:   "Was denn, du wolltest es doch schneller...", erklang mein unschuldiges Grinsen.   Dieser überglückliche Ausdruck, den er in diesem Moment hatte, wurde ebenfalls in meinem Fotoalbum abgespeichert...   In diesem überwältigenden Moment war es mir egal, dass der Wagen in dem wir saßen ein unglaubliches Tempo angenommen hatte.   Waren seine Kräfte daran Schuld?   Das Gestell klapperte, als wir über dieses pretterten. Wir schossen mit Übergeschwindigkeit über die Endstation und fuhren weiter über die Anfangsstrecke.   Er zog mich mit einem leisen "Ups...", näher an sich ran, drückte meinen Kopf feste an seine Brust, als wir über das letzte Schienenteil rasten.   Wieso musste er verdammt nochmal auch die Strecke demolieren???   ...   ...War sein Herzschlag schon immer so kraftvoll gewesen?     Als wir dann wie Vögel in der Luft flogen und der Wagen mit einem lauten Knall irgendwo rein krachte, warf ich ihm einen giftigen Blick zu, den er nur mit einem Schulterzucken beantwortete.   Danach ging es Abwärts, im Freiflug Richtung Erde.   Die Sekunde, in der mein Herz ausgesetzt hatte, war vorbei, weshalb ich meine Finger krümmte.   "Room"   Ich packte mir das Handgelenk des Feuerkopfs.   "Shambles"   ???   Moment...das hat sich irgendwie anders angefühlt als sonst...       Wir landeten in einer großen Hecke.   Ich schüttelte meinen Kopf, atmete auf und brüllte dann los:   "SPINNST DU???!!", schrie ich ihn von meinem eigenen Sitzplatz zwischen den Blättern an, ehe ich seine verdatterte Visage musterte.   Warte mal...   Das waren nicht seine Haare und auch nicht seine Fratze...   ES WAR DIE, DIE MICH JEDEN MORGEN IM SPIEGEL BEGRÜßT!!!   "Fuck... Trafalgar...W..Was..?", brachte er stotternd über seine Lippen und fuhr sich mit der tattowierten Hand über die weiße, gepunktete Mütze, die er auf dem Kopf trug...       S...Sag` mir jetzt bitte nicht....   ...   ...VERDAMMT! VERDAMMT!! VERDAMMT!!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)