Karma is a Bitch von blackNunSadako ================================================================================ Zwischenkapitel 6 (Killer) -------------------------- Ich hatte mir Nichts dabei gedacht, als ich das Buch für den Chirurgen mitnahm. Er sah in letzter Zeit ziemlich unglücklich aus, was wohl daran lag, dass er nicht wirklich was zu tun hatte.   Kid war komisch geworden. Er war in der Nähe des Arztes immer total angespannt, aber wirkte auch sehr ausgeglichen und... auch glücklich. Es war ein ungewohnter Anblick, den ich aber nur gutheißen konnte. Ging es Kid gut, ging es mir auch gut.     Nach dem kleinen Streit beim Essen wollte der Kapitän Saufen. Er randalierte oft, musste Gegenden dem Erdboden gleich machen, viel öfter als früher, genau wie sein Trinkverhalten, welches er steigerte.     Ich folgte ihm zur Bar, setzte mich neben ihn und legte das Buch für Trafalgar auf den Tisch. Als Kid mir diesen Blick zuwarf, wusste ich genau was er dachte, weswegen ich mich ihm nur knapp erklärte. Er stampfte daraufhin wütend ab.   Ich seufzte. Er hielt mich wohl für sowas wie seinen Rivalen wenn es um den Chirurgen ging, dabei war seine Sorge doch total unbegründet.     Später am Abend ging ich zu Trafalgar und überreichte ihm das Geschenk, welches er dankend annahm.   Ich setzte mich, schaute aus dem Fenster als der Arzt auf mich zu kam und mich musterte. Er wollte sich die Narbe ansehen? Verrückter Typ. Aber warum auch nicht.     Als Kid dann reingestürzt kam und der Chirurg unglücklich auf mir landete, wusste ich, dass ihm die Sicherungen durchflogen. Ich versuchte meinen Kumpel zu beruhigen, was aber genau das Gegenteil bewirkte.   Als Trafalgar und ich dann im Gruppenschlafraum gelandet waren, seufzte ich tief. Ich konnte mir denken, was Kid jetzt dachte, wie er sich fühlte.     Ich schlug dem Chirurgen vor, mit mir zusammen Wache zu halten und führte ihn zum Krähennest. Ich sah im Augenwinkel meinen Kapitän, der seufzend an seinem Stammplatz stand und uns kritisch beobachtete.   Oben angekommen, merkte ich den plötzlichen Wetterumschwung, die riesigen Wellen, die auf uns zusteuerten.   Ich informierte meinen Käpten und half unseren Männern, das Schiff zu Steuern. Kid kletterte zu Trafalgar.   Als uns die riesige Welle traf, die das Schiff umkippte, haute ich eine meiner Sicheln in unser Deck und baumelte dann in der Luft.   Viele unserer Männer fielen ins Wasser.   Ich haute eine zweite Sichel in das Holz, um mehr Halt zu haben, als ich die nächste Welle auf dem Meer bemerkte. Es Krachte, Kid und Trafalgar fielen. SHIT!   Ich sah Trafalgar auf der Reeling aufschlagen, dieser wurde danach vom Meer verschluckt. Kid trieb etwas weiter abseits, sein Mantel schwamm auf der Welle, die Strömung trug ihn daraufhin weg.   Ich kletterte auf die beiden Sicheln, stellte mich auf sie und stemmte mich gegen das Holz. Der Wind half mir, das Schiff nahm wieder seine normale Position an.   Die Wellen wurden ruhiger.   Ich schaute nach der Besatzung. Heat und Wire hatten den Mast umarmt, hielten Händchen und fielen gerade luftringend aufs Deck.   "Wir müssen die Männer aus dem Wasser fischen!", rief ich ihnen zu und sprang auch gleich über die Reeling.     Nachdem wir alle wieder eingesammelt hatten, alle außer die beiden Kapitäne, prüfte ich das Befinden der Besatzung.   Sie schienen halbwegs mit dem Leben davon gekommen zu sein.   Ich seufzte.   "Lasst uns aufräumen.", entgegnete ich ihnen und widmete mich wieder meinen Aufgaben als Vize. ---     Zwei Tage waren vergangen. Ich konnte nur hoffen und beten.   Ich hatte Kid auf den Wellen treiben gesehen, redete mir ein, dass er nicht in ihnen ertrunken war.   Ich musste den Überblick behalten, durfte mich nicht von meinen Zweifeln einnehmen lassen.   ----   Routine war eingekehrt.   Ich hatte der Mannschaft verboten, den Alkoholvorrat zu plündern. Wenn man die letzten Reste wirklich als `Vorrat` bezeichnen konnte. Es war viel zu Bruch gegangen.   Ich selbst lies öfters heimlich 1-2 Flaschen mitgehen.     Ich konnte die blöden Visagen der Crew nicht mehr sehen, weshalb ich mich entschied, heute den Tag in Kids Zimmer zu verbringen.   Seufzend öffnete ich die Tür und trank noch einen Schluck aus der Flasche, die ich in der Hand hielt. Ich setzte mich auf sein Bett und schaute aus dem Fenster.   "Mensch Kid, wo bist du nur?", seufzte ich vor mich hin.   Ich machte mir unglaubliche Sorgen um meinen besten Freund.     Die beiden waren auch wirklich wie vom Unglück verfolgt, man könnte meinen der eine war verschüttetes Salz und der andere Freitag der 13te.     Ich stellte die leere Flasche auf die Nachtkommode, stand auf und ging zum Schreibtisch.   Kid hatte sich nach dem Verschwinden des Arztes hier monatelang eingesperrt. Was er wohl in der Zeit tat?   Schwer vorstellbar, dass er sich nur betrank, 24 Stunden am Tag.   Ich wühlte in seinem Schreibtisch rum, ich war sein Vize und bester Freund, das Privileg gab ich mir jetzt einfach mal.   Und tatsächlich wurde ich fündig.   Ein ganzer Stapel mit beschrifteten Blättern war in der Schublade. Er hatte wohl wieder angefangen zu Schreiben...?   Früher hatte er das immer getan, um seine Gefühle zu sortieren und um runter zu kommen. Danach hatte er seine Beschäftigung im Zerstören gefunden.   Ich nahm die ersten Blätter, wo nur lauter unordentliche Buchstaben, überall über das Papier gekritzelt waren.   Ich schmunzelte als ich sie entzifferte.     TrAf   FalGar   LA w     Eigentlich war es mir ja schon lange klar. Ja, mein Käpten war ja schon die ganze Zeit so besessen von dem Chirurgen.   Ob er es wohl selber auch weiß?   Ich konnte mir richtig vorstellen, wie er sich innerlich über seinen `Fluch` ärgerte, über sich selbst schimpfte und sich am liebsten sein Herz aus seiner Brust reißen wollte.   Kid war ein sehr gefühlvoller Mensch. Er baut sich eine Mauer um sich, schirmt die Leute um sich herum ab, stößt sie weg und war dennoch ziemlich einsam. Natürlich sagte ich ihm nie, dass ich das wusste. Ich passte extra auf ihn auf, wollte ihm das Gefühl geben, wenigstens eine Person zu haben, die zu ihm stand, auf die er sich verlassen konnte.   Ich kramte weiter, fand einen kurzen Brief, setzte mich und las ihn. Natürlich war er ebenfalls an Trafalgar gerichtet.       Deine eisblauen Augen bringen mich um den Verstand. Wieso nur machst du mich so wahnsinnig?   Du gibst mir das Gefühl, zu fliegen. Hoch über den Wolken, weit ab von der Realität.   Ich wünschte ich könnte dir dein Lächeln wiedergeben. Würdest du es mir schenken?   Würdest du für mich Lachen? Würden deine Augen für mich strahlen?   Ich möchte dich beschützen. Dich in meine Arme schließen und dich nie wieder los lassen.   Ich wünsche mir dass du glücklich bist. Denn dein Glück liegt mir am Herzen.   Nachts liege ich wach, denke an dich. Verdammt, warum raubst du mir nur den Schlaf?   Ich könnte dich zum Teufel schicken, dafür, dass du mich irre machst.   Würde dich aber sofort wieder holen gehen.   Würde dich verfolgen, dich jagen, nur um dich wegzuschließen, damit niemand dich mir nehmen kann.     FUCK! Du bist ein verdammter Idiot! Und ich bin ein noch viel größerer!       Mir stieg die Röte ins Gesicht.   Ich war mehr als peinlich berührt.   Kid hatte hier sein Herz ausgeschüttet. Hätte ich das nicht lesen sollen?   Ich setzte ein breites Lächeln auf, legte den Zettel weg und nahm mir den nächsten. Ich hatte meine neue Beschäftigung für die nächsten Tage gefunden...   ----     Ich war gerade auf Deck, als einer unserer Männer panisch schrie.   Ich schnellte zu ihm und zog reflexartig meine Sicheln.   Irgend so ein komischer Typ hatte unser Schiff betreten und griff uns an.   Ich stürzte auf ihn, aber meine Sicheln prallten an seiner lilanen Haut einfach ab. Selbst mein Haki war nicht stark genug, konnte ihm nicht mal einen Kratzer verpassen.   Ich sah mich hektisch um, wich zurück.   War das da vorne eine Insel?   Wir mussten an Land, hier hatte ich nicht genug Raum, konnte den Angriffen nicht mehr lange ausweichen.   "Steuert auf die Insel zu!", rief ich Richtung Steuerrad.   Heat lenkte mit letzter Kraft das Steuer und rutschte dann auf den Boden.   Wir würden auf das Festland krachen, egal, solange wir dieses überhaupt erreichen.   Ich wurde mit dem Rücken an die Reeling gedrängt, berechnete die Entfernung zur Insel und lies meinen Blick kurz über den Sand gleiten.   Einige Gestalten konnte ich auf diesem erkennen, zwei flogen in den Himmel und verschwanden.   Ich wehrte einen erneuten Angriff ab. Fuck, meine Hand schmerzte.   Ich schaute erneut zum Strand, sah eine Palme. Sah..   Kid????!!!   Die rote Mähne war unverkennbar.   Am liebsten hätte ich laut vor Freude geschrien, musste mich aber auf meine Verteidigung konzentrieren.   Ich schaute kurz auf den lila Kotzbrocken vor mir, dann wieder zu Kid, der gerade über dem Arzt lag.   Wenn es nicht unbedingt nötig gewesen wäre, hätte ich die beiden auch nicht gestört...   "KID!!! NOTFALL WIR WERDEN ANGEGRIFFEN!", rief ich ihm zu.   Er hörte mich, reagierte und stand kampfbereit vor dem Meer, wartete darauf, dass das Schiff nah genug war.   Meine Handgelenke knacksten. Mist, ich musste durchhalten!   Kid kletterte auf eine Palme und sprang rüber. Mir blieb fast das Herz stehen, als er nur knapp dem Ertrinken entkommen war.   "Kid, endlich!", rief ich ihm zu, als er endlich neben mir stand.   Mehr konnte ich nicht sagen, meine Sicheln gaben nach, ich wurde getroffen und fiel bewusstlos zu Boden.   Ich wusste Kid würde es schaffen.         ***     "Warte!", rief Kid dem Jungen zu, der uns gerade verarztet hatte. Der Junge mit den pechschwarzen Haaren, der gerade gehen wollte, hielt an und sah ihn fragend an. Der kleine Bär, der ruhig auf mich eingeredet hatte, tat es ihm gleich.   Kid rannte in die Stadt. Wir drei schauten ihm verwirrt hinterher.   Ich drehte mich zu unseren Beiden Rettern. "Wie heißt ihr eigentlich?", fragte ich sie.   "...Law. Und das hier..-", grummelte er, schien ziemlich genervt von meiner Frage.   "HEEEEEY!", rief Kid freudig und kam auch schon wieder zu uns gerannt.   Er stoppte abrupt vor uns, war außer Atem, rang nach Luft und lächelte wie die Grinsekatze aus Alice im Wunderland.   Als er sich wieder gefasst hatte, hielt er dem schwarzhaarigen Jungen ein Stück Stoff entgegen.   "Hier! Als Dankeschön!", verkündete er.   Unser Helfer zögerte, schaute Kid nur verwundert an, nahm dann aber zögerlich den Gegenstand den er ihm entgegen hielt.   Kid grinste.   Erst jetzt erkannte ich das Objekt, es war eine weiße Plüschmütze mit Flecken drauf.   "Was soll ich damit?", fragte der schwarzhaarige Junge ungläubig.   "Sie hält dich warm! Und ich dachte sie steht dir!", lächelte Kid immernoch vor sich hin.   Der Junge setzte sich das Fellding auf den Kopf.   "Dan...ke.., sie ist echt weich...", nuschelte er.   Ich schmunzelte. Der kleine Junge mit der Fellmütze sah ulkig aus.   Danach kramte er in einem Beutel rum, den er bei sich trug.   "Hier, ich möchte nichts annehmen, ohne Gegenleistung!", sprach er und hielt Kid etwas hin.   Kid murrte, rollte mit den Augen. "Wenns unbedingt sein muss...", brummelte er, nahm die Fliegerbrille und setzte sie sich auf den Kopf, strahlte bis über beide Ohren.     ***   Ich wachte in einem Behandlungsraum auf.   "Hey!", begrüßte mich der Chirurg, als ich die Augen wieder geöffnet hatte.   "Hey...", grummelte ich.   "Schön dich zu sehen! Und das sogar noch an einem Stück.", lachte Trafalgar.   Ich schmunzelte, wieder hatte er einem von und den Arsch gerettet.   "Es tut mir leid...", begann er, zögerte, "aber... ich musste deine Maske abnehmen.... um dich zu behandeln.", gestand er mir und hielt mir entschuldigend meine Bedeckung hin.   Ich seufzte. "Kein Problem. Bei dir macht`s mir nichts aus.", erklärte ich ihm.   "Wie geht`s dir? Wie geht`s Kid?", fragte ich ihn jetzt.   Er lächelte. "Gut. Ich sag`dir auch gleich schon mal die Neuigkeiten...", begann er.   Ich hob eine Augenbraue, sah ihn fragend an.   Er seufzte erneut, er klang aber zufrieden.   "Wir haben eine Allianz gebildet.", erklärte er mir.   Ich lachte. "Endlich! Aber das wusste ich doch längst!"   Trafalgar sah mich fragend an.   "Ach, vergiss es.", winkte ich ihm ab.   Ich musste ihm ja nicht alles auf die Nase binden, er würde es schon früh genug selbst rausfinden.   "Kommst du später rüber?", fragte ich ihn und lenkte ab.   Er nickte.   "Ja. Dein Käpten hat mich sowieso zum Essen eingeladen.", er konnte seine Freude nicht verstecken, so sehr er es auch versuchte. Ich wollte ihn eigentlich nur zur Feier einladen. Aber wie ich sehe hatte Kid das bereits getan, nur eben zu seiner eigenen kleinen Privat-Veranstaltung...     Ich sprang auf. "Ich seh` mal nach ihm, man sieht sich!", verabschiedete ich mich, setzte meine Maske wieder auf und ging zum Deck des U-Bootes.     "Hey Peng, Sachi, Bepo!", begrüßte ich die drei Chaoten.     "Killer!", riefen sie gleichzeitig.   "Kommt ihr später auch zu uns in die Bar, feiern?", fragte ich sie, woraufhin sie dankend annahmen.     Ich sah von weitem unser Schiff, es steuerte auf das U-Boot zu.   Ich wartete, machte dann einen Satz rüber, als es nah genug war.   Heat war am Steuer, ich ging runter in die Küche, wo ich Kid vermutete.   "Hast mir `nen ganz schönen Schrecken eingejagt.", brummte er, als er mich bemerkte.   "Gleichfalls, danke Käpten.", begrüßte ich ihn, verschrenkte die Arme und ging auf ihn zu.   Er war gerade dabei einen Apfel zu schneiden, ich musste ihn einfach necken, schmunzelte.   "Das du mal zur Hausfrau wirst, hätt` ich echt nicht gedacht.", höhnte ich ihm zu.   "Schnauze!", brüllte er, lächelte aber.   Ich lies ihn machen, ging wieder auf die Tür zu.   "Nachher feiern wir erstmal eine Party mit den Heart-Piraten.", fing ich an, begann zu lächeln und warf ihm noch ein paar Worte zu.   "Ach, Trafalgar freut sich übrigens auf euer Date!", zusammen mit meinen Worten war ich auch schon aus der Tür raus.   Ich hörte noch das Messer, das klirrend auf dem Boden aufkam und grinste mir einen, auf dem Weg zu unserer Bar.   Hosted by Animexx e.V. 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