Karma is a Bitch von blackNunSadako ================================================================================ Zwischenkapitel 3 (Bepo) ------------------------ Meine Eltern hatte mich verstoßen, als ich ein kleines Bärenjunges war.   Ich streifte Wochenlang umher, war hungrig, konnte mir jedoch nichts zu Essen erkämpfen.   Ich beobachtete die Menschen. Ich intressierte mich für sie, auch wenn sie mir nur einen angewiederten Blick schenkten oder mich durch die Gegend traten. Ich lernte sogar Teile ihrer Sprache.     Nach meiner langen Reise wurde ich müde, war zu geschwächt um eine meiner Pfoten vor die andere zusetzen und brach in einer Seitengasse zusammen.   Ein unheimlicher großer Mensch kam auf mich zu, zog mich an meiner linken Hinterpfote in die Luft und hielt mich vor sich, betrachtete mich gierig.   Ich knurrte, konnte mich sonst nicht wehren.   Mich verließen die Kräfte, ich wurde ohnmächtig.   -----   Ich spürte den harten Boden, als ich auf diesen geworfen wurde, konnte meine Augen nicht öffnen, achtete aber auf die Geräusche meiner Umgebung.   Eine dunkle, angsteinflößende Stimme hallte durch den Raum. "Hier mein kleiner Law, ich hab dir was mitgebracht!", lachte er, schmiss die Tür wieder zu.   Law?   Ich versuchte krampfhaft meine Augen zu öffnen, die Umgebung wahrzunehmen. Ich war zu hungrig. Das Einzigste was mir in die Nase kroch war der Duft von Essen.   Ich streckte meine Pfote in die Richtung des Duftes, sie bewegte sich kaum.   Ich wurde wieder hoch gehoben, diesmal unglaublich zarghaft und wurde auf einen kleinen Schoß gesetzt. Ich spürte etwas an meinem Mund und spitzte meine Nase.   "Hier, iss.", befahl mir der Junge ehe ich schon kräftig in das Ding gebissen hatte, Tränen kullerten mir meine flauschigen Wangen herunter.   Ich zuckte zusammen, als ich ein paar kleine Finger auf meinem Kopf spürte. Ein leises Keuchen, danach wurde ich an einen zitternden Körper gedrückt.   "Bepo...", hauchte die Stimme mir ins Ohr, kaum hörbar, kaum spürbar. "So werde ich dich nennen."   ---   Heute hatte Law wieder einen seiner Alpträume, er atmete schwer, hielt sich krampfend an meinem Fell fest. Ich wusste wovon er träumte, konnte ihm dennoch nicht helfen.   Geduldig wartete ich bis er aufwachte, mich wieder streichelte und so tat als ob nichts gewesen wäre. Wusste ich doch genau wie es ihm ging, erkannte seine Fassade, sein aufgesetztes Lächeln.   Ich hatte ihm ewige Treue geschworen, ich liebte ihn über Alles, passte immer auf ihn auf.     Ein neuer Tag brach an. Ein neuer Tag an dem mein Käpten sich wieder in seinem Versuchszimmer einschließen würde, nur um sich Nachts wieder zitternd an mich zu klammern.   Es war jeden Tag das selbe, ich konnte nichts dagegen tun.   ---   Seit Law diesen roten Deppen hier her gebracht hatte, war er noch müder als sonst, schlief so gut wie gar nicht mehr und hatte seinen Kaffeekonsum auf ein Maximum hochgedreht.   "Du musst nicht...", versuchte ich ihn zurück zuhalten.   Es war zwecklos, seine Gedanken waren nur bei seinem neuesten Patienten.   Ich vermisste seine Nähe, wollte nicht, dass es ihm schlechter geht als es ihm so schon ging.   ----   Eines Nachts kam er mit einem breiten, strahlenden Lächeln zurück in sein Zimmer, ich wartete dort wie immer auf ihn. War der andere Kerl aufgewacht?   Egal warum, aber mein Kapitän hatte gute Laune, das war das Wichtigste. Ich freute mich für ihn, sein ehrliches Lächeln, welches ich so lange nicht mehr zu Gesicht bekam, war endlich zurückgekehrt.         Bei dem Unwetter dachte ich wirklich es wäre vorbei mit uns. Law war plötzlich verschwunden und Shachi stand fluchend neber mir. Shachi mochte ich besonders, er verstand meine Witze und war genauso tollpatschig wie ich.       Als die Tür nach einer Weile einfach aufsprang rannte ich los um nach meinem besten Freund zu sehen, war erleichtert, als dieser gerade dabei war einige unserer Freunde zu verarzten.   Sein letzter Patient war der Typ mit der unheimlichen Maske. Ich fand ihn unheimlich, wollte nicht dass mein Käpten mit ihm zu tun hatte. Beim Vorbeigehen knurrte ich ihn an, folgte den beiden und beobachtete Alles genau, vom Flur aus.   Ich spitzte die Ohren als ich Law lachen hörte. Wie lange hatte ich dieses nicht mehr gehört? Hatte ich ihn überhaupt jemals lachen hören?   Naja, da war das eine Mal in dieser Stadt, als er sich betrank, aber ich schob es auf die Alkoholwirkung. War er jetzt auch besoffen? Quatsch, nicht wenn er arbeitete.   Wieso hatte er so gute Laune?   Seitdem wir auf die Kid-Piraten gestoßen waren, hatte er kein falsches Lächeln mehr aufgesetzt, seine Fassade fallen lassen. Seitdem war er einfach nur Law, der der er wirklich auch war.   Ich sah unserem verarzteten Feind noch mit einem giftigen Blick hinterher, ehe ich mit meinem Kapitän zu seinem Zimmer zurück ging.   ---     Heute Abend war Law irgendwie komisch, wirkte nervös. Er wollte mir nicht sagen, wo er hinging, knallte mir die Tür vor der Nase zu, als ich ihm folgen wollte.   Warum wollte er mich nicht dabei haben?       Aufgeregt lief ich in seinem Zimmer hin und her, Stunden waren vergangen und er war immer noch nicht zurück. War ihm etwas passiert? Hätte ich doch darauf bestehen sollen, mit ihm mit zu gehen?   Ich riss die Tür auf und mir kamen meine beide Freunde Shachi und Penguin entgegen, welche sich gerade lauthals stritten. Sie waren wohl ebenfalls auf dem Weg zum anderen Schiff um nach Law zu sehen. Ich schloss mich ihnen an.   Das Deck der anderen Bande war furchterregend. Überall waren Risse in die dunklen Holzwände geritzt, wohl mit einem Dolch oder Ähnlichem. Ich schlich gerade an einigen Fässern vorbei als mich zwei unheimliche Augen durch die dunkle Ecke anfunkelten. Ich erschrack mich fast zu Tode, machte einen Satz rückwärts und schlug mit einem Karateschlag die Fässer in Einzelteile.   Dahinter saß jemand. Es war allen Ernstes ein Zombie! Sein Mund war zugenäht, er war wirklich verdammt gruselig.   Penguin hatte meinen Akt verfolgt und stellte sich nun neben mich, griff nach dem Untoten, packte ihn am Kragen und zog ihn hoch. "Wo ist Law?!", forderte er Informationen.   Ich fasste mich wieder, schließlich musste ich meinen besten Freund finden. Ich schlug dem Zombietypen ins Gesicht, als er nicht antwortete.   Das schien zu wirken, er deutete auf eine Tür zum Unterdeck, welche Shachi dann aufschubste und dahinter verschwand. Ich folgte ihm, ebenfalls Penguin, der den Typen hinter uns her schleifte.   Der Flur war sogar noch unheimlicher als das Versuchszimmer meines Käpten`s.   Ich schloss die Augen und rannte zügig los.   Am Ende des Ganges stand dieser komische Typ mit der Maske und wurde auf uns aufmerksam.   Mutig stellte ich mich vor ihn, schaute zu ihm auf.   "Wo ist unser Käpt`n?", verlangte ich nach Antwort.   Der unheimliche Kerl öffnete eine große Tür und zeigte hinein. Ich traute meinen Augen nicht, Law lag friedlich neben diesem roten Dämon und schlief, hatte wahrscheinlich zu tief ins Glas geschaut. Aber ihm ging es gut.   Shachi war fassungslos. "Wie konntest du das zulassen??", fragte er den Maskenheini.   Dieser zuckte nur mit den Schultern. "Ist ihre Sache."   Da hatte er wohl recht, wenn mein Käpten trinken wollte, sollte er dies auch tun. Aber wieso sollte er hier schlafen? Der Dämon direkt neben ihm, das war doch viel zu gefährlich!   Ich sollte ihn mit zu uns nehmen.   Ich wollte ihn gerade holen, da wurde ich vom Maskentypen angesprochen. "Wollt ihr was trinken?", fragte er freundlich.   Sollten wir annehmen? So hätte ich wenigstens ein Auge auf meinen besten Freund gehabt. Ich schaute meine beiden Freunde an und wir nickten gleichzeitig.   Penguin teilte ihm dann unsere Entscheidung mit. "Wieso eigentlich nicht."   Zusammen folgten wir dann diesem Maskenheini, natürlich nicht, ohne nochmal einen Blick auf unseren Kapitän geworfen zu haben.   Es war ein riesiger Raum, zu dem er uns führte. Überall standen verschiedene Getränke von Wasser, bis zu Säften und Spirituosen. Ich fühlte mich wie in einer anderen Welt, die Bar sah besser aus, als die vielen, die wir auf unserer Reise gesehen hatten.   Ich setzte mich direkt neben Shachi. Der unheimliche Typ gab uns unsere Getränke, ich bekam einen Schokoladenshake, er setzte sich dann schweigend neben mich.   Ich sagte nichts, schlürfte mein Getränk aus einem Strohhalm, der Typ hatte echt Ahnung von Shakes.   Irgendwann fing der Maskentyp ein Gespräch an. "Sagt mal war euer Kapitän immer schon so ein schräger Vogel?"   Was war das denn für eine Frage? Ja unser Käpten war ein spezieller Fall, im guten Sinne natürlich. In seinen Worten war keine Böswilligkeit zu erkennen, es schien eine ganz normale Frage gewesen zu sein.   Ich schaute zu Shachi und dem neben ihm sitzenden Penguin. Wir drei mussten unweigerlich anfangen blöd zu grinsen. Wir wussten wie Law war, was für ein Spinner er manchmal sein konnte und auch wie launisch er war, wenn mal wieder kein Kaffee vorrätig war. Wir liebten ihn dafür, wie er war.   "Aaaalso.....", begann ich, fett grinsend. "..es gibt drei Arten von Menschen...", fing ich an zu erklären, "...die normalen, der Durchschnitt... dann gab es noch die schnöseligen, die Oberschicht.. und die am Ende der Nahrungskette, die Schwachen, die unterste Schicht..." Ich hielt kurz inne, lies meine Mundwinkel nach Oben gleiten. "..und dann gibt es noch Law." Ich schaute den Maskenmann mit funkelnden Augen an. "..Er ist ein ganz anderes Kaliber, er steht an der Schwelle zum Wahnsinn, steht über all dem Abschaum, den es in der Welt gibt." Ich überlegte kurz, versuchte einen Vergleich zu finden. "Du kannst dir ihn ungefähr so vorstellen, wie der Mittelpunkt von Allem und trotzdem ist er für andere nur eine Randerscheinung." Ich schaute zu meinen Freunden rüber, erzählte weiter. "Aber nicht für uns, wir haben die Wärme gespürt, die er ausstrahlte, haben seinen starken Überlebenswillen gesehen und haben seine schräge Art lieben gelernt."   Ich schaute wieder zum Maskenmann, dieser schien ziemlich schockiert, hatte er wohl ein anderes Bild von meinem besten Freund.   Danach lachte er, trank einen großen Schluck und fing selbst an zu sprechen.   "Ich verstehe...", meinte er nur.   ---   Nach einiger Zeit waren meine Gedanken wieder bei Law. Ich erhob mich von meinem Platz und wollte nach ihm sehen, der Maskentyp schien mich nicht davon abhalten zu wollen.   Ich hatte mir den Weg gemerkt, besaß sowieso ein fotographisches Gedächtnis und öffnete leise die Tür zur Kapitänskajüte.   Beide schienen friedlich ihren Rausch auszuschlafen. Ich trat näher an das Bett heran, betrachtete meinen Käpten.   Er kniff die Augen zusammen, schien wieder von seinen Albträumen geplagt zu sein. Ich wollte ihm gerade über die Stirn streichen, als mir der rote Teufel zuvor kam und einen Arm um ihn legte, ihn zu sich zog wie eine Tiermutter ihr Junges.   Ich knurrte leise, sah den anderen Kapitän an, er schien tief und fest zu schlafen, hatte wohl aus Reflex gehandelt.   Laws Atem beruhigte sich, er murmelte irgendwas vor sich hin und klammerte sich daraufhin kuschelnd in den Mantel des Dämons.   "Lass` sie schlafen.", ertönte eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um, sah die Gruselmaske im Türrahmen, schaute ein letztes Mal auf meinen schnarchenden Freund, ehe ich wieder durch die Tür ging und der Aufforderung folgte.   "Erteil`mir keine Befehle!", knurrte ich dem Typen noch entgegen.   Danach gab ich meinen beiden Kameraden bescheid und holte ein paar frische Sachen aus Laws Zimmer, er wollte sich sicher umziehen wenn er wach wurde. Ich stellte die Kiste vor die Schlafzimmertür, Shachi kam angetrunken auf mich zu gestolpert und zückte einen Stift, den er wohl von dem Maskentyp geliehen hatte und kritzelte was auf die Verpackung.   Danach warteten wir auf das Erwachen unseres Käptens und unterhielten uns mit unserem Gastgeber.   ---   Heute wollte er mich nicht dabei haben, wollte lieber mit dem roten Teufel durch die Stadt gehen.   Als er wiederkam würdigte mich mein bester Freund keines Blickes, sein Gesicht war blass. Er rannte an mir vorbei, ich stürmte ihm hinterher. Was war passiert?   Er stieß mir die Tür vor der Nase zu, verschloss sie und hämmerte einige male auf den Boden.   "Käpt`n? ", fragte ich besorgt.   Keine Antwort. Ich hörte ein leises Schluchzen, die darauffolgenden Aufschreie liesen mich bis auf die Knochen zusammenschrecken.   Danach wurde es ruhig, viel zu ruhig. Ich hämmerte einige Male verzweifelt an die Tür, jedoch ohne Erfolg. Mein Kapitän rührte sich einfach nicht, reagierte nicht auf meine Rufe.   Ich wusste mir nicht zu helfen, ich spürte die Verzweiflung meines besten Freundes, rannte panisch zum Deck.   Die Augen zusammengekniffen stieß ich mit jemandem zusammen. Ich fiel, schüttelte meinen Kopf und blickte dem roten Dämonen in die Augen.   Wollte er zu Law? Egal wer es war, ich musste meinen Mund einfach aufmachen, meine Sorge loswerden.   "Law geht es nicht gut.... er...", meine Stimme klang hysterisch, zitterte, ich suchte nach Worten. "..ich glaube ihm geht es sehr schlecht.", beendete ich.   Der andere Kapitän stürmte an mir vorbei, schaute entschlossen nach vorne, eilte durch den Gang und blieb vor Laws Zimmer stehen, zögerte ehe er klopfte.   Ich stand neben ihm, beobachtete ihn.   Wie zu erwarten war, regte sich nichts in dem Zimmer, weswegen der große Kerl hektischer und lauter gegen die Tür dämmelte.   "Hey Trafalgar! Mach die Tür auf!", befahl er, klang voller Sorge.   Selbst darauf reagierte mein Kapitän nicht.   "Verdammt!", fluchte der Rothaarige, trat zornig noch einmal gegen die Tür und entfernte sich von uns.   Wieso hatte er nicht seine Kräfte eingesetzt und die Tür aufgebrochen? Ich wusste er konnte das, hatte er unser Schiff doch schonmal demoliert.   Traurig schaute ich auf die Tür, lies mich zum Boden sinken und legte meinen Kopf auf meine geschlossenen Arme.   Ich werde warten.   ----     Es waren jetzt bereits acht Tage vergangen, ehe wir die nächste Insel erreichten. Der Dämon kam noch einige Male rüber, versuchte Law dazu zu bringen aus seinem Zimmer zu kommen, vergebens.   Ich sprang auf, als die Tür sich ruckartig öffnete. Mein bester Freund lief stur an mir vorbei, beachtete mich nicht. Er sah nicht gut aus.   "Ich komme wieder!" Waren seine letzten Worte ehe er verschwand und nicht wieder kam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)