Love you like you do von Marron ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Wie lange er nun eigentlich ziellos umher gelaufen war, konnte er nicht genau sagen. Zeit hatte ihre Bedeutung verloren, seine Gedanken waren ein Chaos, das in ungleichmäßigen Schüben auftauchte und wieder verschwand. Er glaubte, nichts mehr sicher zu wissen. Tsubasa kam sich betrogen vor, obwohl ein kleiner Teil seines Gehirns natürlich wusste, warum Genzo nie etwas gesagt hatte. Die Kälte setzte ein und zwang ihn, sich seiner Situation bewusst zu werden. Der Mittelstürmer war so hastig verschwunden, dass er jetzt kein Geld mit hatte. Kein Handy und noch nicht einmal eine Jacke. Er war immer noch durchweicht, obwohl der Regen aufgehört hatte. Wo sollte er hin, wenn nicht zurück? Und so saß er schon seit einer halben Stunde hier und traute sich nicht, einfach die Klingel zu betätigen. Immer wieder war er aufgestanden und hatte mit dem Finger Zentimeter vor dem Knopf verharrt. War er überhaupt in der Lage, seinem alten Freund in die Augen zu sehen? Er verbarg das Gesicht in den Händen. Wer war Genzo eigentlich? Wie viel hatte er ihm noch verschwiegen? „Du...bist hier?“, riss ihn eine Frage aus seinen Gedanken. Er sah auf – direkt in Genzos Gesicht. Der Keeper schien ihn gesucht zu haben, denn er trug eine Jacke und sah eher erleichtert aus als beschämt. „Ich dachte...du wärst...weg.“ Der Satz klang zögerlich und die Stimme des Älteren verlor sich kurz. Er räusperte sich und sah weg. „Willst du rein?“, fragte er und deutete vorsichtig zur Haustür. „Ich hab noch meine Sachen da drin“, murmelte Tsubasa und mied ebenfalls den Blick. Der Keeper schloss auf und Tsubasa achtete absichtlich darauf, einen gewissen Abstand einzuhalten. Als die Tür ins Schloss fiel und sie beide im Flur standen, blieb der Mittelstürmer mit dem Rücken zu seinem Freund stehen, tat so, als schließe er die Tür, wo er sich doch in Wirklichkeit nur am Türgriff festhielt. Das Schweigen war drückend. „Seit wann?“, fragte er und musste nur flüstern, damit der andere ihn hörte. Genzo schnaufte leicht, was einen weiteren Lufthauch an Tsubasas Nacken bedeutete. Ohne es wirklich zu wollen war der Keeper wieder näher gekommen. „Faktisch, seit ich nach Deutschland gegangen bin. Aber ich habe erst drei Jahre später tatsächlich begriffen, was es bedeutet. Als ich dich gesehen habe.“ „So lange schon?“, murmelte der Jüngere und war schockiert, wie viele Jahre er schon blind gewesen sein musste. „Ich...“, begann er und klang ganz kurz so, wie Genzo noch vor einigen Stunden, „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es tut mir Leid, dass...ich nie was bemerkt habe.“ „Das wollte ich auch nicht“, erwiderte der Ältere trocken, „Wenn du oder jemand anderes es gemerkt hätte, hätte ich mir die Profikarriere wohl in die Haare schmieren können.“ Tsubasa nickte abwesend. „Und“, fügte der Keeper hinzu, „Ich wäre gestorben, wenn ihr mich so angesehen hättet...so, wie Santana. Ich wollte das nie.“ Er verstummte erneut und legte seinen Kopf auf die Schulter des Mittelstürmers, seine Stirn berührte das Schlüsselbein. „Es tut mir Leid.“ Die Berührung brannte selbst durch die Kleidung hindurch. „Kann ich duschen?“, fragte Tsubasa schließlich mit schwacher Stimme. Er ertrug die angespannte Stille nicht mehr. Ein kleiner Ruck ging durch Genzos Körper und er trat einen Schritt zurück. „Sicher, du musst frieren. Geh ruhig.“ Die Stimme des Älteren klang so rau, dass sie fast wegbrach, aber trotzdem meinte Tsubasa, so etwas wie Erleichterung herausgehört zu haben. Stumm nickte er und wandte sich um. Als er ins Bad verschwand, hatte er seit seiner Flucht nicht mehr in das Gesicht seines Freundes gesehen. Genzo lag schon im Bett, als Tsubasa wieder aus dem Bad kam und kurz überlegte er, ob er nicht einfach gehen sollte. Der Betrug seiner Frau, Genzos Geständnis...seit wann nannte er den Keeper eigentlich auch in Gedanken beim Vornamen? Er wusste es nicht mehr, es musste irgendwann in den letzten Monaten passiert sein. „Um diese Uhrzeit findest du sicher kein Hotel mehr“, bemerkte der Ältere, welcher scheinbar doch noch wach war. „Meinst du?“, fragte Tsubasa mehr sich selbst und erst da drehte Genzo sich auf die andere Seite und sah ihn an. Stumm musterten sie sich. „Ich bleibe noch etwas“, nuschelte der Mittelstürmer und ein schmales Lächeln erschien auf dem Gesicht seines Freundes. „Danke“, meinte er und klang dabei so, als sei für ihn schon alles geklärt. Die Stille senkte sich trotzdem über sie beide, als jeder in seinem Bett lag. Tsubasa war hauptsächlich nervös, weil das neue Wissen ihn kribbelig machte, weil er Genzos Blick nur zu deutlich auf sich zu spüren glaubte und, weil er restlos überfordert war. Er wickelte sich fester in die Bettdecke und begrüßte die Wärme, die ihn umfing. „Ehm...Nacht“, nuschelte Genzo und drehte ihm erneut den Rücken zu. Tsubasa jedoch lag noch sehr lange wach, ohne einen Gedanken wirklich fassen zu können. Am nächsten Morgen klingelte sie jemand aus dem Bett, der sie wohl ganz dringend sprechen wollte. Der Jüngere rollte sich im Halbschlaf einfach herum und murrte nur. Somit blieb es am Älteren hängen, die Haustüre zu öffnen, nachdem er schnell in eine Hose und ein T-Shirt geschlüpft war. „Ja?“, brummte er und gähnte verhalten. „Hey, ist Tsubasa hier?“, fragte Karl-Heinz Schneider und spähte in die Wohnung. Schlagartig war der Keeper hellwach. „Ja, ist er. Wieso?“ Schneider biss sich auf die Unterlippe. „Ich hab das von ihm und seiner Frau gehört.“ „Wie bitte?!“, platzte Tsubasa heraus, der sich beim Klang der bekannten Stimme doch für das Aufstehen entschieden hatte. Schneider trat von einem Fuß auf den anderen. „Ja, ich konnt's nicht glauben, da wollte ich dich selbst fragen.“ Schon sein Blick sagte deutlich, wie leid ihm der Japaner tat. Müde wollte Tsubasa schon nicken, als Genzo etwas einwarf, was beinahe unter den Tisch gefallen wäre: „Woher weißt du eigentlich davon?“ Sowohl der Blonde, als auch der Mittelstürmer stockten. „Hast du ihm das nicht erzählt?“, fragte Tsubasa und sah Genzo an. Dieser schüttelte den Kopf, sah dann den Deutschen an. „Hat Sanae dich angerufen?“ Unwillig nickte Schneider. „Jaha“, meinte er gedehnt“, Ich hab es nur nicht glauben können, also-“ „Woher hast du denn Sanaes Nummer? Oder warum sollte sie ausgerechnet dich anrufen? Ihr kennt euch doch angeblich nur flüchtig?“ Der Keeper schoß den Blonden regelrecht mit Fragen ab und dieser schrumpfte sichtlich zusammen. „Also...sie hat sie mir vor ein paar Wochen gegeben. So...für den Notfall.“ „Nicht mal ich hab ihre Nummer!“, Genzo wurde laut, „Und dabei sind wir schon ewig befreundet und Tsubasa ist immerhin bei mir untergekommen! Sag jetzt nicht, du hast-“ „Du bist Sanaes Affäre?!“, unterbrach Tsubasa, als der Groschen endlich fiel, „Deswegen hattest du nie Zeit? Weil du bei meiner Frau warst?!“ Ein Blick des Blonden war Antwort genug. „Du-“, begann Tsubasa heftig, wurde aber von Genzo unterbrochen: „Wie konntest du nur?!“ Schneider trat den Rückzug an und hob besänftigend die Hände. Aber der Keeper war schneller, holte mit der Faust aus und verpasste dem Deutschen einen sauberen Haken. Dieser stolperte einen Schritt zurück und sah ihn fassungslos an. Scheinbar hatte er von Tsubasa eine solch heftige Reaktion erwartet, nicht aber von einem seiner ältesten Freunde. „Verschwinde!“, fauchte Genzo kalt und warf die Tür mit einem Knall zu. Ohne weitere Worte zog er Tsubasa mit sich ins Wohnzimmer, wo sie beide nebeneinander schwer auf das Sofa sackten. Eine Weile hatten sie sich nichts zu sagen, bis der Jüngere sich schließlich räusperte. „Danke“, meinte er leise, „Das wollte ich eigentlich machen, aber du hast ihn auch gut erwischt.“ „Das hatte er verdient“, brummte Genzo säuerlich. Doch das Lächeln des Mittelstürmers schwand ganz plötzlich. „Genzo, deine Hand!“ Ohne darüber nachzudenken packte er nach der verletzten Hand des Keepers, mit welcher dieser auch den Deutschen geschlagen hatte. Genzo verzog kurz das Gesicht. „Ist nicht so schlimm“, wiegelte er ab. Aber der Jüngere wollte nichts davon wissen. „Von wegen, du hast bestimmt Schmerzen. Hätte ich das doch bloß selbst erledigt und dich das nicht machen lassen!“ Tatsächlich tat Tsubasa die Aktion leid, immerhin war die Verletzung noch nicht ganz ausgeheilt. Im schlimmsten Fall konnte es einen noch längeren Ausfall für seinen Freund bedeuten. Umso genauer inspizierte er jetzt die Hand seines Freundes. Als er über den Handrücken strich, fiel etwas Nasses auf seine Finger und er sah auf. „Genzo“, murmelte er, als er die Tränen sah. Aber der Ältere lächelte trotzdem. „Entschuldige“, erwiderte er und schluckte schwer, „Es ist...so albern, aber...hast du mich gerade beim Vornamen genannt?“ Der Jüngere blinzelte kurz und biss sich dann auf die Lippen. „Stimmt, habe ich. Soll ich es lassen?“ In Deutschland hatte es keine besondere Bedeutung, wenn man sich beim Vornamen rief. Es war ganz normal. Aber sie waren Japaner, ihnen war dieser Unterschied von klein auf beigebracht worden. Ganz egal, wie eng sie auch befreundet waren, immer hatten sie sich beim Nachnamen gerufen. Tsubasa war die einzige Ausnahme, weil es ihm nichts ausmachte, aber eigentlich rief man in Japan nur jemanden so, der einem noch näher stand. Es erschuf eine gewisse Nähe, welche vorher nicht dagewesen war. „Du hast mich noch nie so genannt“, bemerkte Genzo jetzt und beugte sich nach vorn. Tsubasa hielt die Luft an. In seinem Inneren rumorte es vor unterdrückten Gefühlen, er wollte am liebsten weinen – und doch konnte er nichts anderes tun, als in diese dunklen Augen zu sehen, die mit einem neuen Gefühl zu leuchten schienen. „Sagst du's noch einmal?“, fragte der Keeper leise und klang bittend. „Genzo...“ Eigentlich wollte er noch etwas hinzufügen, doch nach diesem einen Wort rutschte der Ältere einfach noch näher heran und drückte ihm einen sanften, zaghaften Kuss auf die Lippen. Nur einige, wenige Sekunden lang, aber es reichte aus, um dem Mittelstürmer einen Schauer über den Rücken zu jagen. Verschreckt zuckte er zurück und sah den anderen an. „Du...“, begann er und verstummte dann doch, weil er nicht mehr weiter wusste. „Entschuldige“, murmelte Genzo, als sei ihm gerade erst klar geworden, was er getan hatte. Er seufzte schwer. „Ich bin so dämlich.“ Bei dem Gesichtsausdruck, welchen der Keeper dabei hatte, wollte Tsubasa ihn am liebsten umarmen, aber das wäre nicht so gut gewesen – nicht in ihrer Situation. Der Kuss hatte etwas in ihm ausgelöst, was besser nicht in Bewegung geraten wäre. „Wann wusstest du, dass es so ist?“ Er platzte mit der Frage einfach so heraus. Genzo musterte ihn. „Das ist schwer zu beschreiben, weißt du?“ Ein Seufzen folgte und der sonst so coole Keeper wurde bei seiner Erklärung sichtlich rot: „Am Anfang habe ich mich einfach nur gefreut, dich wiederzusehen. Du hast eine Art, die jeden in deinem Umfeld begeistert, weißt du. Die Anderen waren auch da, da ging das etwas unter, dass du noch nicht dabei warst. Aber...als du dann direkt vor mir standest...habe ich ohne nachzudenken das gesagt, was damals nun mal gesagt wurde. Erst meine Teamkollegen haben mich darauf angesprochen, wie heftig ich reagiert hätte. Und dann saß ich ja auf der Zuschauertribüne neben Schneider. Und er meinte nur noch, dass ich seit drei Jahren nur von dir reden würde. Ich würde mich anhören wie ein verliebtes Mädchen. Er lachte und meinte, einen tollen Witz gemacht zu haben. Ich habe gegrinst, aber ich habe es gemerkt. Und das war nicht einfach. Egal, was von da an passierte, ich kreiste in meinen Gedanken immer nur um dich.“ Er lächelte verlegen und fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. „Nur wenig später...fingen die Träume an. Sie waren...ziemlich heftig.“ Der Farbton in seinem Gesicht wurde dunkler, intensiver. „Die vorherigen Jahre habe ich schon häufiger von dir geträumt. Aber ich habe es immer als normale Teenagerträume abgetan. Als pubertäre Fantasie. Aber...als es so blieb, begriff ich, was es zu bedeuten hat. Ich dachte darüber nach, ob ich dich berühren könnte, ohne mich zu verraten. Ich wollte immer in deiner Nähe sein. Wenn du da warst, war ich derart glücklich, dass es albern war. Wenn du weg warst, habe ich alles versucht, um mir einzureden, dass ich nicht in dich verliebt wäre. Aber das hat nie funktioniert.“ Seine Stimme wurde leiser, verlor sich. Stille senkte sich über sie und Tsubasa schluckte schwer. Ein Kribbeln zog sich über seine Haut und er verfolgte Genzo mit seinem Blick, während der Keeper aufstand und ans Fenster trat. „Ich hätte für immer einer deiner besten Freunde bleiben sollen. Ich dachte, ich bin zufrieden damit. Wenn...Sanae die Richtige gewesen wäre. Aber jetzt weiß ich nicht mehr weiter.“ Der Name seiner Frau zog an einer Wunde, die der Betrug Tsubasa zugefügt hatte und er spannte die Muskeln an. Er wollte diesen Namen nicht mehr hören, er wollte nur noch in der Gegenwart bleiben. Sein Magen machte einen Satz, als er die Richtigkeit dieses Gefühls begriff. Er stand auf und trat hinter den Älteren. Er wollte jetzt nur eines tun. Mit beiden Armen umfasste er den Keeper, der sich seinerseits versteifte. „Tsubasa…?“ Der Jüngere musste lächeln. „Ich denke, ich weiß, was ich tun will. Hast du Lust, laufen zu gehen?“ Verdattert fuhr der Ältere herum und sah ihn an, als müsste er überprüfen, was das alles sollte. Zögerlich nickte er schließlich und sie machten sich wortlos auf den Weg, nachdem sie sicher waren, dass Schneider nicht mehr vor der Tür wartete. Glücklicherweise war der Deutsche nicht mehr da. Etwas abseits der Wohnung begannen sie in langsamen Tempo und kickten dabei einen Fußball vor sich her. Die Gewohnheit des schnellen Dribblings lies sie beide ruhig werden und erdete Tsubasas Gedanken wieder. Er hatte sich die Zeit genommen, seine Gedanken und Gefühle zu ordnen. Herausgekommen war dabei eine weitere Entscheidung. Aber jetzt wollte er nichts überstürzen, sondern einfach noch etwas den Moment genießen, er wollte beim Fußball bleiben. Völlig geschafft und verschwitzt kamen sie Stunden später wieder zurück, wo bereits eine Überraschung auf sie wartete. „Marie“, entfuhr es Genzo beim Anblick des Mädchens, das mittlerweile schon ein Teenager war. „Hallo, Genzo“, begrüßte sie ihn und wirkte verlegen. „Ich wollte euch nur etwas von meinem Bruder ausrichten.“ Der Keeper wollte sich schon abwenden und das Mädchen ignorieren, doch Tsubasa blieb stehen. „Was denn?“, fragte er ausdruckslos. Marie Schneider seufzte schwer. „Es war nur ein Mal. Sie wollten nur beraten, wie sie es dir schonend beibringen – was immer auch diese Aussage heißen soll.“ Sie zuckte mit den schmalen Schultern. Anscheinend hatte ihre Familie immer noch die Angewohnheit, die schlimmsten Angelegenheiten von ihr fern zu halten, sie nicht vor ihr zu besprechen. „Ich persönlich denke, mein Bruder sollte dazu stehen, wenn er Mist baut. Sich um die Verantwortung zu drücken kommt für unsere Eltern sowieso nicht in Frage.“ Sie war wohl mittlerweile erwachsen genug, um auch so zu verstehen, was passierte. „Ich verstehe, wenn du dir darum gerade keine Gedanken machen willst. Musst du auch nicht, aber du wirst hoffentlich noch mal mit deiner Frau reden?“ Ein steifes Nicken vom Mittelstürmer war die einzige Antwort. Tatsächlich hatte er noch gar nicht darüber nachgedacht, wie es nun weitergehen würde. Es war einfach zu viel, was er zu bewältigen hatte. „Nun“, seufzte Marie, „Vielleicht findest du irgendwann die Größe, auch mit meinem Bruder zu reden, seine Seite anhören und so. Dass er die Freundschaft zu dir eventuell für immer ruiniert hat, macht ihm ganz schön zu schaffen. Er quält sich mit ewigen Fragen. Ich sag nicht, dass du ihm sofort vergeben sollst, aber deine Freundschaft ist ihm wichtig. Also...es liegt an dir, was du draus machst.“ Das junge Mädchen wartete keine Antwort ab, sondern nickte ihnen beiden zu und ging dann wieder. Zurück lies sie zwei verdatterte Spieler, die ihr solch deutliche Worte gar nicht zugetraut hatten. „Wie alt ist sie noch mal?“, fragte Tsubasa. „Noch mitten in der Pubertät, aber ich glaub, sie überholt uns alle noch mit ihrer nüchternen Art.“ Genzo klang genauso trocken. „Würde mich nicht wundern, wenn sie bald mit einem Jungen um die Ecke käme“, grinste der Jüngere trotz seiner eigenen Lage, als er daran dachte, wie verblüfft wohl jeder Mann wäre, wenn er von ihr angesprochen würde. „Sie wollte mal was von mir“, bemerkte Genzo und sah seinen Freund dabei nicht an, „Als ich sie abgewiesen habe, hat sie es besser aufgenommen, als ich gedacht hätte.“ Das erinnerte Tsubasa an etwas und er senkte die Stimme: „Warst du eigentlich wirklich mit Anna zusammen? Oder war sie eine Tarnung für dein...Problem?“ Der Keeper seufzte und sah in den Himmel. Die Sonne blendete den Jüngeren ud er konnte den Gesichtsausdruck seines Freundes nicht erkennen. „Teils, teils, denke ich. Ic wusste, dass man früher oder später Fragen stellen würde, wenn ich keine Beziehungen eingehe. Vielleicht hoffte ich auch, ich könnte mich in sie verlieben, wenn ich es nur fest genug wolle. Ich mochte sie recht gern, aber sie hat mir so unglaublich viel Druck gemacht mit ihren Forderungen, dass ich nicht mehr wollte. Weder sie, noch eine neue Chance.“ Er wandte das Gesicht wieder Tsubasa zu. „Ich komme eben einfach nicht von dir los.“ Ein hilfloses Grinsen, dass seine traurigen Augen nicht erreichte. „Sollte das ein Kompliment werden?“ „Nein“, erwiderte der Ältere direkt, „Es ist eben einfach so, ich liebe dich.“ Einen Moment lang war es still, dann murmelte Tsubasa: „Ich weiß.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)