Dead Inside von Kitty_cat (Sasu/Saku) ================================================================================ Kapitel 8: Unerwartetes Aufeinandertreffen ------------------------------------------ „WAAAAS?! Du bist der Sohn vom Bürgermeister?“ Klappernd fiel Ino ihr Löffel aus ihrer Hand und landete in ihrer Gott sei Dank leeren Suppenschüssel, während sie mit weit aufgerissenen Augen und weit offen stehenden Mund Naruto anstarrte, der ihr Gegenüber saß und ungerührt seine sechste Portion Nudelsuppe verdrückte. Er nickte nur kurz und schenkte ihr ebenfalls ein kurzes Grinsen, das wohl eine dumme Angewohnheit von den Blonden sein musste. Mich wunderte echt dass seine Mundwinkel nicht schon lange ausgeleiert waren, so oft wie er sie am Tag überstrapazierte. Ich hatte keine Ahnung und zum Aberhunderten mal fragte ich mich was ich hier eigentlich schon wieder machte. Denn wieder einmal saßen wir hier in Ichiraku´s Nudelsuppen- Imbiss, von dem ich eigentlich gedacht hatte ihn nie wieder betreten zu müssen. Tja. Wie man sich doch täuschen konnte. Seit dem Vorfall vor ein paar Wochen hatte es sich, ganz zu meinem Missfallen so eingebürgert, dass Ino mich einmal pro Woche mit hier her schleppte, wo wir uns dann mit Naruto und Sasuke zum Essen trafen. Keine Ahnung warum wir dass immer taten. Schließlich kannten wir die beiden so gut wie überhaupt nicht und ich konnte einfach nicht verstehen warum wir uns gerade mit diesen beiden hier trafen und warum ich das ganze eigentlich mitmachte. Weil wir ja jetzt so dicke und fette Freunde sind, um Ino´s Worte übertrieben nachzuahmen, als ich sie vor einer Woche zur Rede stellte und ihr sagte, dass ich etwas sinnvolleres zu tun hätte, als ständig in diesen stinkenden Imbiss zu hocken. Eigentlich hatte ich gedacht, dass mich die Blonde jetzt ein bisschen in Ruhe lassen würde, da wir ja jetzt befreundet waren, doch wie ich bedauerlicherweise feststellen musste war das Gegenteil der Fall. Ino klebte mir nun noch mehr am Arsch als wie davor schon und langsam fing es mich wieder an zu nerven. Ja, ich hatte es eingesehen, dass die Yamanaka doch nicht soo Blond war, wie ich immer gedacht hatte und ja, ich hatte ihr etwas nachgegeben und ich bemühte mich echt nicht mehr all zu unfreundlich zu ihr zu sein oder sie mit bissigen Kommentaren von mir zu verletzten, die schon fast von selbst über meine Lippen kamen, wenn sie sich so benahm wie gerade in diesen Augenblick. Was war denn daran bitte so besonders, wenn sich herausstellte, dass Naruto der Sprössling von dem momentanen amtierenden Oberhaupt der Stadt war? Ich begriff einfach nicht, warum Ino daraus so eine große Nummer machte. Deswegen war er auch nichts anderes als wir, auch wenn er einen Super-Papi mit viel Geld und Einfluss hatte. Er Pisste und Kackte deshalb genauso wie wir normal Bürger auch und mal ehrlich, so toll war es nun auch nicht, wenn der Vater der Bürgermeister war. Zumindest fand ich es so. Naruto schien es ebenso wie ich zu sehen, denn er zuckte nur wieder schon fast gelangweilt mit seinen Schultern, als ob dies doch keine so große Sache wäre über die man gleich so aus den Häuschen sein musste. Ino allerdings sah dass natürlich komplett anders. Sie schwebte irgendwo ganz weit über unseren Köpfen auf ihrer Ino-Wolke und schwärmte von den ganzen Mist, was sie machen würde, wenn ihr Vater so viel Einfluss hätte. Dieser hatte es nämlich nur so weit gebracht, dass er einen eigenen Blumenladen mit seiner Frau aufgebaut hatte, ganz langweilig und uninteressant, wie Ino mir motz mäßig in einen ausführlichen Vortrag erzählt hatte. Da war es natürlich was ganz anders zu hören, dass ein anderer Vater der Bürgermeister war. Natürlich. Als gäbe es nicht noch andere Probleme auf der Welt. Ich verdrehte nur meine Augen, klinkte mich aus dieser absurden Unterhaltung aus und ein kurzer Blick zu meinem Gegenüber sagte mir, dass Sasuke von dem aufgeregten Geplapper von Ino auch nicht sonderlich begeistert war. Schon lange hatte er sein Smart Phone heraus geholt und schien schon seit einer ganzen Weile mit irgendjemanden zu chatten. Einen kleinen Moment fragte ich mich, wer das wohl sein könnte. Hatte er vielleicht eine Freundin? Wenn ja, dann schien sie ihn auch zu nerven, denn sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich immer mehr und leise seufzend strich er sich kurz durch sein immer perfekt gestyltes Haar, ehe er wohl meinen verstohlenen Blick bemerkte, denn plötzlich lag seine Aufmerksamkeit auf mir. Erschrocken zuckte ich kurz zusammen und wandte meinen Blick ab und versuchte mein plötzlich wie wild schlagendes Herz wieder zu beruhigen, das mir unangenehm und für mich total verständnislos bis zu meinen Hals hinauf schlug. Was bitte war dass denn jetzt? Warum bekam ich gleich fast einen Herzkasper, wenn er mich nur ansah? Irgendwas stimmte zur Zeit ganz und gar nicht mit mir. Immer öfter stellte ich fest, dass ich mich immer komisch fühlte, wenn ich dem Blick von Sasuke begegnete. Es war wohl doch ein großer Fehler gewesen mich auf diesen ganzen Mist einzulassen. Sie alle riefen nämlich ein Gefühl in mir hoch, dass ich eigentlich gedacht hatte nicht mehr empfinden zu können. Es war komisch hier zu sitzen und von anderen Personen nett behandelt zu werden. So Freundschaftlich. Ich bezweifelte ja immer noch dass sie es wirklich ernst mit mir meinten. Wer gab mir denn eine Garantie darauf, dass sie nicht die gleiche fiese Masche durchführten, wie all die anderen vor ihnen schon und ich war nur dumm genug, wieder darauf herein zu fallen. Schließlich taten sie alle am Anfang nett und meinten es gut, bis sie dann mit der Zeit ihr wahres Gesicht zeigten. Schmerzlichst hatte ich dies auf die harte Tour lernen müssen, dass ich des Öfteren nur zum Wohle des anderen ausgenutzt wurde. Ausgelacht hatten sie mich. Naiv und Gutgläubig nannten sie mich. Einfach fallen gelassen hatten sie mich, als ich ihnen nicht mehr länger von nutzen war. In dieser schrecklichen Zeit hatte ich erfahren was Schmerz war. Wirklicher Schmerz. Dieses dunkle ziehende und pulsierende Gefühl, dass dich innerlich zu zerreißen versuchte und dass nur ein anderer Menschen in dir auslösen konnte und das dich in ein schwarzes tiefes Loch der puren Verzweiflung fallen ließ, aus dem du nicht mehr so leicht heraus kamst, egal wie oft du es auch versuchst. Allein würdest du es niemals schaffen und das war ich die ganze Zeit. Allein. Ich wusste wie es sich anfühlte in diesem dunklen schwarzen Loch zu sitzen und jeden verdammten Tag der verging zu versuchen damit klar zu kommen und so viel Kraft zu sammeln, dass man von alleine wieder aus diesem Tief heraus kam. Doch so oft wie ich gedacht hatte es geschafft, endlich geschafft zu haben, wurde ich sogleich wieder und wieder tiefer hinein gedrückt. Es gab kein Entkommen. Nicht für mich. Ich verdrängte diese negativen Gedanken wieder aus meinen Kopf und lockerte nebenbei meine verkrampften Finger wieder, die sich in den Stoff meiner Jeans gekrallt hatten. Ich sollte aufhören in der Vergangenheit rumzuwühlen, dass machte ja doch nichts. Außer ein klumpen artiges Gefühl in meinen Bauch und ein säuriger Geschmack auf der Zunge. Man sollte alte Dämonen nicht heraufbeschwören, die viel lieber im dunklen gelassen werden wollten. Ich hob deshalb wieder meinen Blick und sah wieder direkt in die Augen Sasukes, dessen Blick immer noch unerklärlicherweise auf mir lag. Hatte er mich etwa die ganze Zeit beobachtet? Meinen inneren Konflikt mit angesehen? Sofort spürte ich die Hitze in mir hoch steigen, bei dieser Erkenntnis und säuerlich wandte ich demonstrativ meinen Blick wieder von ihm ab. Konnte er nicht andere mit seinen blöden Gegaffe nerven? Ich hasste es, wenn jemand mitbekam was in mir vorging. Es ging keinem was an. Auch nicht wenn sie Sasuke hießen und so verboten gut aussahen. „Hör mal Ino, es ist gar nicht so toll der Sohn vom Bürgermeister zu sein, als du denkst.“ Naruto schob seine inzwischen leere Schüssel von sich weg und sah die Blonde mit einem leicht genervten Blick an, als diese gleich protestierend ihren Mund aufriss und tief Luft für einen argumentierenden Gegenangriff alá Ino, holte. Das war wieder so typisch für sie. Wenn es nicht nach ihren Vorstellungen ging, quasselte sie sich um Kopf und Kragen um ihren Gesprächspartner genau von ihren Standpunkten zu überzeugen. Dabei war es ihr auch vollkommen egal, ob sie Recht hatte oder nicht. Dies bekam Naruto natürlich sofort zu spüren und seufzend winkte er die Bedienung heran, um sich noch eine Portion zu bestellen. Unwichtiger weiße fragte ich mich, wo er das ganze hin steckte. Schließlich konnte er Sasuke in Sachen gutem Aussehen locker die Hand reichen. Mit seinem Blondem Haar, seinen Azurblauen Augen und der leicht gebräunten Haut, war er der typische Sunny Boy, den man hoffte am Strand mit einen Surfbrett in der Hand zu begegnen. Er war das krasse Gegenteil von Sasuke, der neben ihm viel düsterer, kühler und gefährlicher wirkte. Es war schon beinahe unnatürlich dass die beiden es geschafft hatten sich anzufreunden. Beide ernteten mehrere verstohlene Blicke, als dass ich mitzählen konnte, doch diese schienen die beiden komplett zu ignorieren. Seltsamerweise schien Sasuke in diesen Augenblick nur Augen für mich zu haben. Diese Erkenntnis veranlasste mich nervös auf meinen Platz hin und her zu rutschen und mein Herz meinte wohl wieder einen Marathon laufen zu müssen, so schnell schlug es mir wieder in der Brust. Herrgott. Ich hasste es wenn so viel Aufmerksamkeit auf mir lag, besonders von ihm. Konnte er nicht endlich mal wo anders hin kucken? „Ino jetzt komm mal wieder aus deiner Rosaroten Märchenwelt heraus. Ich bin weder ein Prinz und der Sohn des Königs, noch lege ich viel Wert darauf. Ich bekomme meinen alten Herren sowieso nicht all zu oft zu Gesicht. Wenn er nicht in seiner Amtsstube sitzt und langweiligen Papierkram erledigt, dann ist er mit meiner Mom auf irgendwelchen `wichtigen´ Veranstaltungen unterwegs, vor denen ich mich jedesmal gekonnt davor drücke. Also können wir jetzt endlich das Thema wechseln?“ Naruto klang jetzt leicht gereizt und sein richtig ernst gewordener Blick lag unverwandt auf Ino, die nur einen Schmollmund zog und beleidigt ihre Arme vor der Brust verschränkte. Etwas undeutliches murrend hielt sie endlich die Klappe und dies war wirklich eine Erleichterung. Von ihren ganzen gequassel hatte ich schon langsam Kopfschmerzen bekommen. Mit einen mal war es aber plötzlich schon fast unangenehm still am Tisch und das fiel wohl nicht nur mir auf. Ino hatte nach einigen Minuten, die schweigend vergangen waren, angefangen mit ihren langen manikürten Fingernägeln auf den Tisch herum zu trommeln, während Naruto mit gesenkten Blick weiter seine gerade frisch gebrachte Suppe schlürfte und Sasuke sich endlich wieder von mir zu seinen Handy abgewandt hatte und was tat ich? Ich spielte wieder einmal mit den Gedanken einfach meine Sachen zu packen und von hier einfach zu verschwinden. Wenn ich ehrlich zu mir selber war, fühlte ich mich hier total fehl am Platz. Ganz besonders, wenn so eine drückende Stille herrschte. Das laute quaken von einen Frosch lenkte unsere Aufmerksamkeit zurück auf Naruto, der stirnrunzelnd und mit vollem Mund sein Handy aus seiner hinteren Hosentasche fischte und auf das Display starrte, ehe er im nächsten Moment anfing laut zu fluchen. Was war denn jetzt wieder los? „Verdammt, ich habe ganz vergessen, dass ich mich heute noch mit Hinata treffen wollte!“ Hinata? Wer war dass denn jetzt schon wieder? Hatte der Blonde etwa eine Freundin, von der wir noch nichts wussten? Eigentlich interessierte es mich herzlich wenig, ob er mit jemanden ausging oder nicht, doch für Ino war das natürlich wieder ein gefundenes Fressen. Wie eine Hyäne warf sie sich auf den Leckerbissen und schon wieder ging das Theater von vorne los. Ich fasste es nicht. Doch im Gegenteil von dem letzten Thema schaltete sich Naruto jetzt aktiv in das Gespräch mit ein und sofort fing er an von seiner Freundin zu schwärmen. Innerhalb von wenigen Minuten wusste ich, wie sie aussah, was ihre Schwächen, ihre Stärken und ihre Vorlieben waren. Naruto betonte mehrmals wie hübsch und niedlich sie doch sei und als er mehr ins Detail ging, als nötig gewesen wäre, war für mich die Sache klar. Er war verknallt. Über beide Ohren. Irgendwie sah er ja schon süß aus wie er da ganz rot um die Nase auf seinen Platz leicht hin und her rutschte und sich verlegen am Hinterkopf kratzte und dabei wieder sein Grinsen zum bestem gab. Ein weiteres quaken unterbrach die viel zu kitschig gewordene Unterhaltung der beiden und abermals sah der Blonde auf sein Handy, nur um im nächsten Moment von seinen Platz aufzuspringen, plötzlich ganz in Eile. „Sorry, Leute, aber ich muss jetzt wirklich los! Hinata wartet schon auf mich!“, rief er, als er seine Sachen packte und mit diesen drohte den halben Tisch abzuräumen. Das aufgestapelte Geschirr klirrte gefährlich, doch Naruto schien dies wenig zu interessieren. Ganz in eile wäre er sogar über seine eigenen Füße gestolpert, als er in seiner Hosentasche nach ein paar Kröten suchte, um seine Schulden zu zahlen. Dabei grinste er wieder so dämlich vor sich hin. „Mädels, wir sehen uns! Teme wir schreiben!“ „Hn.“ Sasuke hatte nur flüchtig einen Blick für seinen Kumpel übrig, als dieser sich abwandte und mit schnellen Schritten den Imbiss verließ, auf den Weg zu seiner Angebeteten. Ino sah ihn leicht verträumt lächelnd hinterher und seufzte schwer. „Aaach, die junge Liebe, ist sie nicht schön? Ich glaube ich brauche auch mal wieder einen Freund. Sasuke, na wie sieht´s bei dir aus, hättest du Interesse?“ Aufreizend zwinkerte Ino Sasuke zu und ich verschluckte mich fast an meiner Cola, von der ich gerade einen Schluck nehmen wollte. Ein Husten und die kleinen Tränen in meinen Augenwinkeln unterdrückend, die sich durch den Luftmangel dort gebildet hatten, riss ich ungläubig meinen Kopf zu ihr und starrte sie an. Was sollte dass denn jetzt auf einmal? Und als ob das nicht schon reichen würde, ließ Sasuke doch tatsächlich leicht seinen Blick über die Blonde wandern, während sich seine Mundwinkel sich leicht nach oben zogen. Was diese kleinen Grübchen in seinen Mundwinkel freilegten, die so verdammt sexy an ihm aussahen. Verdammt was dachte ich denn da? Und was dachte sich die Blonde dabei, einfach so plötzlich und von der Seite her den Schwarzhaarigen Anzugraben. Konnte sie dass nicht machen, wenn ich nicht dabei war? Ich hatte wenig Lust, Zeuge zu sein und dabei zuschauen zu müssen, wie sie sich gleich in einen heißen Flirt stürzen würden, dass mir jetzt schon speiübel wurde. Jetzt fühlte ich mich erst recht fehl am Platz und ich wünschte mich viel lieber wo anders, als hier an diesen Ort. Plötzlich und total verständnislos für mich lachte Ino laut auf und schmiss sich ihren Bauch haltend in ihren Sitz zurück. Hä? Was war denn jetzt mit ihr los? Warum lachte sie plötzlich wie eine Irre? Manchmal wurde ich echt nicht schlau aus ihr. „Ihr solltet mal euer Gesicht sehen, total komisch! Das war doch nur ein kleiner Scherz!“ Wieder lachte sie auf und ich runzelte meine Stirn. Keine Ahnung warum Ino lachte, doch ich fand dies nicht komisch. Was sollte diese Aktion gerade? Stumm sah ich Ino dabei zu, wie sie sich langsam aus ihren Platz erhob und noch einmal Sasuke zuzwinkerte, als sie ihre Sachen packte. Was hatte sie denn jetzt vor? Ergriff sie jetzt die Flucht, weil ihr dreister Anmachspruch Sasuke in keinster Weise zu interessieren schien? Schließlich hatte er nichts darauf erwidert. Hatte sie nur stumm kurz angesehen. War sie jetzt in ihren Stolz verletzt? „Sorry, Sakura, aber ich muss auch los. Heute muss ich die Schicht meiner Mutter übernehmen. Aber ich melde mich nachher noch mal bei dir.“ Hoffentlich tat sie es nicht. Sonst wurde ich sie heute nie mehr los. Ich würde einfach ihre Anrufe nachher ignorieren. Wie immer. Und wenn sie schlau war, würde sie es gar nicht erst versuchen, auch wenn wir jetzt sowas wie Freunde waren. Ino lächelte mir noch ein letztes mal zu, als sie sich auch schon umdrehte und mit schnellen klackenden Stritten, die von ihren High Heels stammten, den Imbiss ebenfalls verließ. Jetzt waren wir nur noch zu zweit. Die Blonden waren weg und endlich herrschte etwas Ruhe. Erleichtert aufseufzend griff ich abermals nach meiner Cola und erst als ich die Flasche an meine Lippen führte, viel mir auf was dies bedeutete. Jetzt war ich mit Sasuke allein. Ino hatte mich einfach mit einem Typen allein gelassen. Tolle Freundin war sie. Was machte ich denn jetzt? Seine Anwesenheit war mir sowieso schon mehr als unangenehm und jetzt wo wir uns alleine gegenüber saßen, viel mir dieses Gefühl noch mehr auf. Ich sollte wohl auch verschwinden. Schnell. Nicht dass der Schwarzhaarige noch auf dumme Gedanken kam und versuchte mir wieder mein Vertrauen zu erschleichen. Das erste mal hatte mir schon gereicht. Das brauchte ich nicht noch ein weiteres mal. „Gehst du schon?“ „Siehst du doch.“ Trotzig sah ich ihn kurz an, als ich mich erhoben hatte und ebenfalls etwas bares auf den Tisch warf und begegnete dabei wieder seinen unergründlichen Blick. Was sollte das? Warum starrte er mich immer so mit diesem Blick an. Das nervte langsam. Ein kleines Schnauben entfuhr mir, als ich mich ohne ein weiteres Wort umdrehte und mich zum gehen wandte. Bewusst hatte ich mich nicht verabschiedet. Das tat ich schon lange nicht mehr. Die meisten interessierten sich doch eh nicht dafür, wenn man sich von ihnen verabschiedete. Man wurde dann doch nur dumm angekuckt und erntete eh nur ein kurzes desinteressiertes Schulterzucken. Ein klares Zeichen, dass es ihnen doch herzlich egal war ob man noch länger hier verweilte oder nicht. Den meisten fiel es ja nicht mal auf, wenn man plötzlich nicht mehr da wäre. Schon lange hatte ich mir diese Geste abgewöhnt. Es brachte ja doch nichts. Ich hatte mich schon etwas vom Imbiss entfernt, als ich hinter mir Schritte vernahm. Mit einem kurzen Blick über meine Schulter stellte ich fest, dass Sasuke mir hinterher gelaufen war. Was sollte dass denn jetzt? Warum dackelte er mir hinterher? Hatte er nichts besseres zu tun als mir noch weiter auf die Nerven zu gehen? „Hey, was soll das?“ Sasuke schenkte mir nur bei meinen nicht sehr freundlich ausgesprochenen Worten ein leicht schelmisches Grinsen, als er zu mir gänzlich aufholte und lässig seine Hände in seinen Hosentaschen vergraben, einfach neben mir her trat als sei es das normalste auf der Welt. Was es natürlich nicht war. Nicht für mich. Misstrauisch beäugte ich ihn von der Seite und fragte mich ein weiteres mal, was in seiner Birne vorgehen mag. Machte ihn es Spaß mir auf die Nerven zu gehen oder wie konnte ich sonst sein Verhalten erklären. Welchen verdammten Grund hatte er, dass er mir jetzt schon wieder hinterher dackelte? „Ich muss doch aufpassen, dass du dich nicht wieder betrinken willst, nur um dich dann von der nächsten Brücke zu stürzen!“ Empört klappte mir die Kinnlade herunter und fassungslos starrte ich ihn an. Was hatte er gerade gesagt? Er lief mir nur hinterher um sicherzustellen, dass ich mich nicht bei nächster Gelegenheit von der nächst besten Brücke stürzte, nachdem ich mich sinnlos betrank? Ich fasste es nicht! Was bildete er sich ein wer er denn war! Und selbst wenn ich so was in Sinn gehabt hätte, was nicht stimmte, war er der letzte den es irgendwas anging. Er brauchte sich nichts darauf einbilden, nur weil er mich zufällig vor ein paar Wochen erwischt hat, wie ich genau dieses zu tun gedacht hatte. Wollte er ewig auf diesen Thema herum reiten und mir unter die Nase schieben? Darauf konnte ich getrost verzichten. Weder brauchte ich ihn dazu, mich zu irgendwas zu entscheiden, noch sonst wem. Das sollte er sich langsam mal merken. „Leck mich!“ Wütend zischte ich ihm diese Worte entgegen, schenkte ihm dabei noch einen letzten angewiderten Blick und beschleunigte meine Schritte, um so schnell wie möglich von ihm weg zu kommen. Ich hasste diesen Typen einfach und da half ihm sein gutes Aussehen auch nicht weiter. Wie hieß es gleich noch so schön? Außen hui, innen pfui. Das traf auf ihn zu Einhundert Prozentig zu. Sollte er sich doch zum Teufel scheren! Da passte er sehr gut hin. Immer noch von der Dreistigkeit von dem Trottel-Sasuke aufgebracht, richtete ich meinen Blick wieder gerade aus und wünschte es im nächsten Moment nicht getan zu haben. Ein Keuchen entkam meiner Kehle, als ich ein nur all zu bekanntes Gesicht direkt vor mir ausmachte. Meine Augen weiteten sich und abrupt blieb ich wie erstarrt stehen. Das konnte doch nicht sein. Warum war er hier? Was zum Teufel hatte er hier zu suchen? Mein Herz begann wild gegen meine Brust zu schlagen, dass Blut rauschte in meinen Ohren, als mein Puls sich rasant beschleunigte, während Adrenalin durch meine Venen schoss. Unbewusst trat ich einen Schritt rückwärts, als die Person ihren Kopf hob und wie als wenn sie meinen Blick auf sich gespürt hat, zu mir herüber sah. Erkennen zeichnete sich auf den Gesicht der Person ab und ein bekanntes, verhasstes Lächeln breitete sich auf den Gesicht des Fremden aus, als er mit gemächlichen Schritten in meine Richtung trat. Meine Gedanken überschlugen sich, während ich stumm dabei zusah, wie er immer näher auf mich zukam. Ich bemerkte nicht mal mehr, dass Sasuke neben mir ebenfalls angehalten hatte und mir einen fragenden Blick zuwarf, ehe er auch zu dem Fremden sah. „Sakura. Wie schön dich mal wieder zu sehen. Ist ja schon eine Ewigkeit her.“ Ohh, nach meinen Geschmack hätte es auch noch viel länger bleiben können. Nie hätte ich geglaubt Ihm noch mal über den Weg zu laufen. Breit lächelte er mich mit seinem unechten Grinsen an, dass ich ihm damals noch abgekauft hatte, so naiv wie ich gewesen war. Hatte ihm all seine Lügen geglaubt und war sogar so dumm anzunehmen, dass ich in ihm endlich eine Person gefunden hatte, der ich vertrauen konnte. Ein Fehler, wie sich dann heraus stellte und den ich schmerzlichst erfahren musste. Seit dieser Erfahrung vertraute ich niemandem mehr so leicht. Ja. Ich hatte zugelassen dass Ino, Naruto, ja sogar Sasuke mir etwas näher kommen durften, doch das hieß noch lange nicht, dass ich ihnen vertraute. Nein. So einen Fehler würde ich nie wieder machen. Dafür hatte mich mein Gegenüber zu sehr geprägt. „Was willst du hier, Sai.“ Misstrauisch beobachtete ich jede seiner Bewegungen, als er vor uns stoppte und mich ausgiebig von oben bis unten musterte. Unbehagen breitete sich in mir aus und alles in mir schrie danach, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. So viel abstand wie nur irgend möglich zwischen ihn und mir zu bringen. Doch diese Gedanken verwarf ich gleich wieder. Ich war nicht mehr die ängstliche Sakura von damals, die er verarschen und für seine Zwecke benutzen konnte. Kein weiteres mal würde ich zulassen, dass er mich noch einmal so verletzte wie er es schon einmal geschafft hatte. „Ich war gerade eigentlich nur zufällig in der Gegend.“ Ja klar, und mir fliegen Engel aus dem Arsch wenn ich furze. Wir wussten doch beide dass er wegen einem anderen Grund hier war. Ich wusste nur nicht wegen welchen, aber ein leises Gefühl sagte mir dass ich diesen schon sehr bald erfahren würde. Sai tat nie etwas ohne einen Grund und schon gar nicht war er zufällig irgendwo unterwegs. Stellte sich nur die Frage, was er hier wollte. Sai´s Blick glitt von mir zu Sasuke und sein falsches Gegrinse wurde noch etwas breiter, als er Sasuke kurz von oben bis unten musterte und dabei ein abfälliges Schnauben von sich gab. Ich konnte mir denken, was ihm wohl gerade durch den Kopf ging. Schließlich sahen sich die beiden sehr ähnlich. Gleiches schwarzes Haar und gleiche schwarze Augen, auch wenn Sai´s Haarschnitt etwas kürzer war und seine Augen noch kühler wirkten als die von Sasuke. Auch war Sai´s Hautfarbe etwas blasser und wirkte im Gegensatz von meinem unhöflichen und unerwünschten Begleiter eher kränklich. Die Ähnlichkeit der beiden war verblüffend, doch dass war es nicht was mich in diesen Moment mehr beschäftigte. Was verdammt noch mal wollte er hier? Was war sein Grund und viel wichtiger... Wie hatte er mich gefunden? ---------------------------------------------------------- Wenn du denkst, du hast damit abgeschlossen, kommt im anderen Moment alles wieder hoch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)