Warum ich es hasse ein Zwerg zu sein von REB ================================================================================ Kapitel 19: Ein Geständnis und tiefe Trauer ------------------------------------------- 19. Ein Geständnis und tiefe Trauer Gleich nach dem Frühstück trainierte ich mit Dwalin. Er überprüfte ob ich noch alles wusste, was er mir am Vortag beigebracht hatte. Er war sehr mit mir zufrieden. Nach dem Mittagessen wandte ich mich an den alten Zauberer. Da ich wusste, dass wir uns bald von ihm verabschieden mussten hatte ich das Bedürfnis mit ihm über meine Lage zu sprechen in welcher ich geraten war. Ich meine die Tatsache, dass ich aus einer anderen Welt kam. „Gandalf dürfte ich mit ihnen unter vier Augen sprechen? Ich brauche ihren Rat.“ Ich merkte wie einige Neugierig zu uns herübersahen. „Wenn das so ist komme ich doch gerne.“ Wir verließen die Hütte. Draußen sah ich mich um doch alle saßen drinnen. „Also was ist meine Liebe?“ „Also es ist so...“ Ich druckte etwas herum und gestand ihm aus einer anderen Welt zu kommen. Das ich nicht immer eine Zwergin war. „Bitte glauben sie mir Gandalf. Es ist die Wahrheit.“ Flehentlich blickte ich ihn an. „Ich glaube dir mein Kind“, sprach er sanft zu mir worauf ich ihn ihn verblüfft anblickte. „Warum?“ „Du bist nicht die erste Person der das geschehen ist. Vor rund 150 Jahren erschien ein Mensch, welcher aus deiner Welt stammte. Die Anderen halfen diesem Menschen so gut es ging wieder in seine Heimat zurück zu kommen aber...“ Der alte Zauberer brach ab. Er berichtete mir, dass es einen Weg zurückgab. Er erzählte mir von der Seelenwanderung. Ab und zu geschah es das eine Seele sich nach Mittelerde verirrte und Besitz annahm von etwas. Die Seelen konnten in Pflanzen wie auch in Tiere wandern. „Aber nicht nur in Pflanzen oder Tiere oder?“, hakte ich nach und betrachtete meine rauen Hände. „Das stimmt. Wenn eine Person ihren Lebenswillen komplett verloren hat geschieht es, dass sie einer herum wandelnden Seele anbietet, das eigene Leben zu übernehmen um es selber nicht mehr leben zu müssen. Die Zwergin muss wirklich sehr verzweifelt gewesen sein als sie das getan hatte“, bemerkte er. „Was ist mit meinen alten Körper?“ „Du musst verstehen. Sein wie auch dein alter Körper sind tot. Als ihr eure Welt verlassen habt verfielen eure Körper in eine Art Koma und ohne Zugabe von Nahrungsmitteln oder Wasser verstirbt er recht schnell. Du kannst nicht mehr in deinen alten Körper zurück.“ Ich stellte mir vor, was wohl meine Familie gedacht hatte als man meinen leblosen Körper im Park vorfand. „Das heißt, ich kann nie wieder zurück? Das ich nie wieder meine Familie sehen kann?“ „Du kannst wieder zurück, aber würde sich ein Leben als Baum oder als Eichhörnchen lohnen? Zudem weiß keiner in welchem Land man landet, wenn du dort erscheinen würdest. Es ist nicht sicher, dass du sie je wieder sehen wirst“, informierte er mich. Seine Stimme klang bedrückt und in seinem Gesicht sah ich Mitleid. „Was ist mit diesen Mann geschehen? Hat er es gewagt in seine Welt zu reisen und was wurde er?“ „Als dieser Mann in den magischen Spiegel von Lady Galadriel blickte, sah er, dass seine große Liebe sich wegen ihn umgebracht hatte. Er kam damit nicht klar und nahm sich in dieser Welt sein Leben.“ Ich konnte den alten Zauberer nur noch anstarren. „Wenn ich nicht wieder in meinen alten Körper zurück kann, heißt es dann, dass ich für immer hier in dieser Welt und als verfluchte Zwergin gefangen bin? Warum konnte ich keine Elbin werden? Ich meine, sie sind groß und schön aber Zwerge sind klein und hässlich. Ich hasse Zwerge“, fluchte ich vor mich hin. „Aber ihr seid mit Zwergen unterwegs und scheint sie sogar sehr zu mögen, wenn ich das richtig beobachtet habe“, machte er mich darauf aufmerksam. „Ja, ich mag sie, aber das heißt noch lange nicht dass ich selber eine von ihnen sein will“, erklärte ich ihm frustriert und raufte meine Haare. „Gib nicht auf, Hannah. Du wirst schon einen Platz in dieser Welt finden“, meinte er aufmunternd und klopfte mir auf die Schulter. „Woher wissen sie das alles? Ich meine das mit dem Seelenwandel?“, hinterfragte ich sein Wissen. Ich bemerkte ein gewisses zögern. „Einst gab es sechs Magier. Einen Weißen, einen Braunen, zwei Blaue und mich den Grauen. Es gab aber auch einen Grünen. Er war, als er noch lebte, ein richtiger Büchernarr. Wenn man etwas wissen wollte, begab man sich zu ihm.“ „Als er noch lebte?“, hakte ich verwirrt nach. „Er starb vor rund 70 Jahren bei einem Brand.“ „Und wie hieß er?“, bohrte ich nach. „Tut mir leid, aber ich habe seinen Namen vergessen“, entschuldigte sich der alte Zauberer. „Und da dachte ich, dass ich ein Namensproblem hätte“, murmelte ich. Da gab es nur sechs Magier im Orden deren Mitglied er seit mindestens 1000 Jahren war und er kannte ihre Namen nicht? Das war eine echte schwache Leistung von ihm. „Wenn du willst, frage ich Saruman um Rat. Dadurch, dass die beiden so gute Freunde waren, weiß er sicher mehr als ich“, schlug er mir unerwartet vor. „Das ist nicht nötig“, schritt ich hastig ein. Alleine der Gedanke, diesem Zauberer zu begegnen bereitete mir eine Gänsehaut. „Aber er wird dir sicher helfen. Besonders wenn ich darum bitte. Er ist eine sehr freundliche, weise, wenn auch sehr beschäftigte Person.“ Der alte Zauberer klang richtig zuversichtlich. Noch ehe ich weitere Einwände erheben konnte rief er einen Schmetterling herbei den er etwas zuflüsterte. Ich hoffte inständig das dieser Magier zu beschäftigt war um sich mit einer Person wie mir zu beschäftigen. In diesem Moment fiel mir noch etwas ein was ich Gandalf noch fragen wollte. „Ich habe da ein Buch gefunden, welches ich leider nicht lesen kann, da es auf zwergisch geschrieben ist. Könnten sie es bitte für mich übersetzen, wenn sie Zeit haben?“, bat ich vorsichtig darum. Es wurmte mich total, dass ich es nicht lesen konnte. „Ich werde mein bestes versuchen, aber nicht mehr heute“, erwiderte er. „Gehen sie rein. Ich möchte etwas alleine sein Gandalf.“ Er blickte mich nachsichtig an. „Sollte noch etwas dein Herz bekümmern, sagt es mir ruhig. Ich werde für dich da sein.“ „Vielen Dank“, bedankte ich mich. Oh, wie ich diesen alten Zauberer liebte. Er war neben Albus Dumbledore aus Harry Potter einer meiner liebsten Zauberer. Als er drinnen war schaute ich in den Himmel und mir wurde die Tragweite seiner Worte immer bewusster. Eine unglaubliche Traurigkeit erfasste mich und ich spürte heiße Tränen auf meinen Wangen herunter rinnen. Langsam entfernte ich mich von der Hütte, damit die da drinnen mein Schluchzen nicht vernahmen. Ich hasste es vor anderen zu weinen. Ich wollte keine Blöße zeigen. Meine Familie würde ich wohl nie wieder sehen, wie auch alles andere was mir lieb und teuer war. Ich tröstete mich damit, dass meine Familie in Sicherheit war und nicht in Todesgefahr. Aber, ob es ihnen wirklich gut ging, wusste ich nicht. Ich hoffte es nur mit ganzer Seele. Die Dunkelheit breitete sich aus und schien mich zu erdrücken. Das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen breitete sich in mir aus. Ich saß mehrere Stunden in der Kälte. Langsam schlich ich mich rein, nachdem meine Tränen getrocknet waren. „Wo warst du so lange geblieben Hann? Gandalf meinte zwar dir ginge es gut und man müsse sich keine Sorgen machen, aber ich habe mir Sorgen gemacht. Du hast das Abendbrot verpasst, wenn nicht gar drei Mahlzeiten, wären wir noch in Hobbingen“, erkundigte sich Bilbo. Die anderen schliefen schon. Eine Zeitlang konnte ich ihn nur anstarren. Mein Hals war wie zugeschnürt, sodass ich eine Weile brauchte bis ich etwas sagen konnte. „Ich brauchte nur frische Luft“, brachte ich hervor und mied seinen Blick. „Aber so lange?“ Darauf erwiderte ich nichts. „Naja. Jetzt weiß ich dass es dir gut geht. Geh schlafen.“ Mit diesen Worten legte er sich hin. Da ich keinen wirklichen Hunger verspürte, legte ich mich auch gleich schlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)