Ein Floh für alle Felle von Hotepneith (Zwei Hundebrüder, Vaters Testament und ein Flohgeist) ================================================================================ Kapitel 8: Bellende Hunde beissen - nicht? ------------------------------------------ Sesshoumaru hob den Kopf und suchte die potentiellen Angreifer dort oben in der Felswand, die hier fast zweihundert Meter hoch aus dem Wald aufstieg und sich offenbar auch fast je einen Kilometer nach rechts und links ausdehnte. Es wurde dämmerig. Dort oben befand sich eine unbekannte Anzahl von Fleischfressern, die sie mit Sicherheit wahrgenommen hatten. Hätte er Bakusaiga hier, oder wenigstens würde Tessaiga funktionieren … nun ja. Da Leben bot immer Überraschungen, mit denen Dämon eben fertig wurde. Inu Yasha folgte dem Blick seines Nachbarn. Eindeutig hockte da oben nicht nur ein Fleischfresser sondern mehrere. Um nicht zu sagen eine ganze Meute. Das roch nicht sonderlich gut, aber er war schon mit ganz anderen Typen als wilden Tieren fertig geworden, als er Tessaiga noch nicht besaß. Und da war er ein Kind gewesen und hatte nicht diesen arroganten, aber doch recht starken, Hundedämon, nun gut, seinen Halbbruder, an der Seite gehabt. Das würde schon irgendwie klappen. Falls diese Typen überhaupt angreifen wollten. Immerhin scheuten die meisten Tiere vor Dämonen zurück. Aus gutem Grund. Egal. „Gehen wir da nach links.“ Das war ein eindeutiger Vorschlag. Sesshoumaru schien fast mit einer Augenbraue zu zucken. Was erlaubte sich der Kerl ihm Vorschläge zu machen? Andererseits hatte Inu Yasha als Erster, und erstaunlicherweise Einziger, das Offensichtliche auf der Insel bemerkt. So fragte der Hundeprinz doch nach. „Ein genauer Grund?“ Oh, seine Idee wurde nicht sofort abgelehnt mit „törichter Halbdämon“? Darüber erfreut erklärte Inu Yasha hilfsbereit: „Na ja, ich sehe da etwas, das wie eine Schlucht aussieht. Dann können wir durch den Berg gehen und müssen nicht außen herum.“ Was ja offenbar einen Umweg bedeutet hätte. Und noch mehr Zeitverlust. Wer war gleich noch mal der Ausbilder dieses Jungen gewesen? Izayoi hatte Taktik sicher nicht lehren können, aber … „Myouga!“ Der klammerte sich wohlweislich an das Haar des jüngeren Halbbruders. „Äh, ja, Sesshoumaru-sama?“ Was war denn jetzt los? Erst hieß es, sie würden erwartet, alle beiden Hundebengel waren angespannt, er selbst konnte ebenso dort oben etwas mehr als Bedrohliches wahrnehmen – da stritt man sich doch nicht um den Weg sondern nahm die Beine in die Hand, völlig egal wohin. Nun ja, wenn man ein alter, vernünftiger, Flohgeist war, und an seinem Leben hing. Genauer, jeder, der an seinem Leben hing. Natürlich nicht diese beiden Chaoten. Hatten sie gerade mal wieder vergessen, dass ihre Schwerter untauglich waren? Der junge Hundedämon ermahnte sich, dass ein Mordversuch an diesem unsäglichen Berater von Inu Yasha als Attacke auf sich ausgelegt werden würde, ergo zu einem Duell führen würde, und er seinen Halbbruder noch benötigte. So knurrte er nur: „Was sollte man taktisch bei Schluchten beachten?“ Ach du je, dachte der alte Floh und raufte sich seine wenigen Haare. Er hatte wieder mal Schuld? An was denn nur? Aber eine Nichtantwort wäre mehr als riskant, er konnte an der Fessel aus Energie um seinen Bauch bereits spüren, wie letztere anstieg. Und halbiert zu werden war auch keine Todesart, die er schätzte. Nun, zugegeben, eigentlich schätzte er gar keine. „Äh, ja, im Krieg sind Schluchten einerseits eine praktische Sache – man lockt einen Gegner hinein, riegelt vorn und hinten ab, dann sitzt der in der Falle und man kann ihn bequem von oben erledigen. Umgekehrt sollte man natürlich vermeiden selbst in solch eine Falle zu gehen.“ Er wusste es und hatte das anscheinend Inu Yasha nie gesagt? Das würde noch ein Nachspiel haben. Aber der Hundeprinz wandte nur den Kopf zu seinem törichten Halbbruder. Nein, nicht töricht. Offenbar aber beklagenswert unausgebildet. „Folgerung?“ Aha, Onkelchen und großer Bruder waren sich einig. Mann, was war dieser Sesshoumaru nur für ein Besserwisser, dachte Inu Yasha ärgerlich. Man sollte den … Naja, gab dann die ehrliche Seite in ihm zu: der war eben nicht nur ein Klugscheißer, der wusste so was tatsächlich besser. Was natürlich zu der Frage führte, wieso Myouga, der das ja offenbar auch wusste, ihm das nie so gesagt hatte. Vermutlich, weil niemand je von ihm, einem angeblich dämlichen Halbdämon, erwartet hatte irgendwelche Strategien auszuarbeiten oder ein Heer zu führen, wie es Vater bestimmt gemacht hatte. Jetzt sollte er zusehen, dass er sich nicht noch mehr blamierte. So dachte er hastig nach. Wie hatte das Sango oder sogar Miroku immer formuliert? „Sie sind in der Überzahl, aber da sie bislang nicht angegriffen haben, werden sie es auch nicht sofort tun.“ Er sah hoch. „Es wird dunkel und die bewegen sich mit jeder Minute mehr. Also werden sie so oder so in der Dämmerung oder eher nachts angreifen. Falls sie das überhaupt vorhaben und sie Appetit auf genau uns haben. Auf jeden Fall sollten wir dann nicht in der Schlucht herumstehen, da hast du glatt Recht.“ Das war eindeutig an den großen Bruder gerichtet. Myouga hätte fast geseufzt. So schön es natürlich war, wenn sich die beiden Hundebengel nicht gegenseitig an der Gurgel hatten – und das war eine Tatsache, die ihm der Herr wirklich hoch anrechnen sollte - , umso unangenehmer war es ignoriert zu werden. Nun ja, dachte der alte Berater dann: von einem auch nur potentiellen Dämonenfürsten und dessen Bruder ignoriert zu werden war vermutlich das Beste, was einem so als Floh passieren konnte. Oder überhaupt jemandem passieren konnte, sei man Dämon oder Mensch. Da gab es schon ein gewisses Machtgefälle. Schlimmer hätte es wohl nur einst werden können, als sich der Herr, der alte Fürst und die Dame gemeinsam im Garten aufgehalten hatten und er selbst es vermocht hatte um ein Haar zwischen den blühenden Rhododendren unter den Bodenpelz der Prinzessin zu schlüpfen und … Das gehörte nicht hier her. Immerhin war er nicht erwischt worden, ja, nicht einmal erkannt. Sonst hätte er kaum auch nur die nächsten Sekunden ohne Todesschreie überlebt. Allein der Versuch hatte alle drei vorhandenen ranghohen und damit starken Dämonen mehr verärgert, als sich ein armer Flohgeist nur vorstellen konnte. Aber die entstandenen Energien hätten um ein Haar das Schwebende Schloss beseitigt, das bedrohlich ins Schwanken gekommen war. Zum Glück gehörte stetige Selbstbeherrschung bei hochrangigen Dämonen zur Ausbildung. Aus überaus gutem Grund. „Es sind geflügelte Dämonen.“ Sesshoumaru ertappte sich dabei, nicht einmal von der Tatsache überrascht zu sein, dass er Strategie mit dem Bastard besprach. „Sie fliegen folglich. In einer Schlucht ist das schwierig. Für Schwertangriffe wäre es lästig, aber so könnte das unser Vorteil sein.“ „Ich habe es schon mit Schmetterlingen und sogar Motten zu tun gehabt, so was? Der Typ stammte vom Festland, nannte sich Menomaru.“ Inu Yasha sah doch interessiert zu seinem großen Bruder. Nicht nur, dass sich der halbdämonische Raufbold mit ihm selbst angelegt hatte und anscheinend mit allen möglichen und unmöglichen Leuten in Japan, nein, er suchte auch noch auf dem Festland Streit? Aber dann fiel Sesshoumaru ein, dass sich auch sein verehrter Vater schon mit lästigen Insekten von dort hier, direkt vor der eigenen Haustür, herumärgern musste, Hyouga, oder so ähnlich. „Du hast gewonnen.“ Das war eine logische Folgerung, da der Jüngere sonst gewiss nicht lebendig neben ihm stehen würde. „Klar“, erklärte Inu Yasha unbescheiden wie eh und je, um dann doch ehrlich zu ergänzen: „War ein bisschen lästig, dauerte und dauerte, denn der komische Falter hatte einen Splitter des Juwels und konnte ja die Macht seines Vaters übernehmen. Mit dem hatte sich übrigens unser Vater schon gestritten, ihn aber nur versiegelt. Irgendwie darf ich dann die ganzen Leute umbringen, die er am Leben gelassen hat, wie ja auch diesen Ryuukossusei. Warum machst du das eigentlich nicht? Zu bequem oder zu feig?“ Etwas Rotes blitzte gefährlich in den Augen des Älteren auf, als seine körpereigene Energie sein Haar aufflattern ließ. „Du wagst es, meinen verehrten Vater und mich in einem Atemzug zu beleidigen?“ Es gab nur zwei lebende und zwei tote Personen, die je von dieser Machtdemonstration vollkommen unbeeindruckt geblieben waren. Alles Familiensache. Und zumindest Eltern und Großvater hatten bei dem Welpen doch einiges an Zukunft gesehen und sich mehr amüsiert. Der kleine Bruder fauchte dagegen: „Keh, ich muss ja nicht so sein, wie DU mich haben willst.“ Seine Hand legte sich an Tessaiga, das schmerzhafte Prickeln zeigte ihm jedoch unverzüglich, dass er noch immer keinen Zugriff hatte, „Äh, vielleicht würden sich die jungen Herren samt Euren Energien und Kräften den Motten da oben zuwenden, die gerade angreifen?“ quietschte Myoga hektisch, der als Einziger den potentiellen Feind nicht aus den Augen gelassen hatte, es aber jetzt erst wagte von Inu Yashas Kopf beiseite zu springen. Man sollte nicht sinnlos im Weg rumstehen, wenn diese Beiden Klauenangriffe einsetzten.Wie erwähnt, auch ohne Schwerter waren sie gefährlich. Es gab so einige Leute, die das ihrem Vater in der Unterwelt bestimmt bezeugen würden.   Nachdem drei Hände durch den angreifenden, aus Hunderten fast halbmeter-großen Insekten bestehenden, Schwarm gefegt hatten, und die übergroß dimensionierten Schmetterlinge ausweichen und wenden mussten, befahl der Hundeprinz nur: „Strategischen Rückzug, in die Schlucht!“ An jedem der sechs Beine der Angreifer befanden sich Krallen und auch der so genannte Rüssel war mit mehr als genug scharfen Zähnen besetzt. So gern er sie einfach umgebracht hätte – Inu Yasha hatte nur einen Arm in Benutzung und er wusste selbst nur zu gut wie behin … lästig das war. Und er brauchte den Kerl lebendig, um an sein, nun gut, ihr Erbe zu gelangen.   Myouga erwischte gerade noch das Boa-Ende Sesshoumarus und ließ sich ziehen, so rasch waren die Halbbrüder unterwegs. Das hätte ihm wahrlich noch gefehlt, hier allein herumstehen und sich fressen zu lassen, während die Zwei abhauten. Tolle Beschützer! Das hatten sie bestimmt nicht von ihrem Erzeuger. Der hatte stets auf ihn geachtet. Ein ähnlicher Gedanke kam Inu Yasha und er warf im Rennen einen Blick zurück. Als er den Floh an dem Fell hinterher fliegend entdeckte, beschloss er, mal netter zu seinem Halbbruder zu sein, er selbst hätte den Alten um ein Haar vergessen. Abgesehen davon, dass er es wirklich bedauert hätte, da er den ehemaligen Berater trotz aller Schwächen durchaus als nützlich, ja, hilfsbereit empfand, das hätte bestimmt auch Ärger mit Kagome gegeben. So fragte er nur im Laufen: „Dir ist klar, dass sie uns verfolgen werden, großer Bruder?“ Eigentlich hatte er einen Kommentar zum Thema feige Flucht verlieren wollen, ehe er jetzt bedachte, dass die Ursache wohl in seinem noch immer praktisch unbrauchbaren linken Arm lag, den ihm der Steinriese da gründlich gebrochen hatte. Oder es lag an dieser komischen Inselwelt. So lange benötigte er sonst nie zur Heilung. Der so Angesprochene wandte nicht einmal den Kopf. „Myouga!“ Als ob er nicht bemerkt hätte, dass sich da eine kleine Last krampfhaft an sein Fell klammerte. Und ziepte. Da war selbst Jaken behutsamer mit seinen Haaren umgegangen. Dafür konnte der Flohgeist auch mal etwas Sinnvolles zu dieser Reise beitragen. „Ja, natürlich“, keuchte der und sah sich hektisch nach besagten Verfolgern um. Andererseits gab es kaum einen sichereren Platz als im wohlduftenden Fell eines ranghohen Hundedämonen. „Sie fliegen, es ist gleich Nacht. Sie greifen also nur im Dunkeln an, Inu Yasha-sama. Nachts wird es kühler, die Felsen der Schlucht und der Spalt selbst hat bestimmt noch die Wärme des Tages gespeichert. Sie werden sich schwer tun in der Schlucht zu fliegen. Womöglich gibt es da Aufwinde.“ Er musste es fast brüllen, extrem unhöflich, war aber sicher, das wäre in dieser Situation tolerierbar. Immerhin hatte er eine Anweisung Sesshoumarus erhalten seinen kleinen Bruder auszubilden. Was leider natürlich umgekehrt bedeutete, dass dem potentiellen Fürsten da gewisse Lücken auffielen. Und es war vollkommen klar, wem dafür die Schuld gegeben werden würde. Aber er fuhr fort, was blieb ihm anderes übrig, bevor er einfach abgeschüttelt wurde, wie das ein Hundedämon mit einem zu lästigen Flohgeist so machte: „Sie werden vermutlich aufgeben und Ihr könnt Euren Weg fortsetzen, und zugleich Eure, natürlich überragenden, Kräfte sparen, so ohne Schwerter.“ Oder, genauer, mit momentan machtlosen Klingen, aber bei den beiden unüberlegten Chaoten war eine höfliche Formulierung bestimmt ebenso notwendig wie gegenüber der Regentin der westlichen Länder.   In der Schlucht war es bereits bedeutend dunkler, aber der alte Flohgeist hatte durchaus Recht, dass das Gestein die Hitze des Tages noch gespeichert hatte, die nun in die kühler werdende nächtliche Atmosphärenschicht aufstieg. Die so entstehenden Aufwinde zerrten an den Flügeln der von oben heran flatternden Motten, und machten es ihnen schwer in die Schlucht vorzudringen. Zu Fuß war es für sie unmöglich. Die Wenigen, die es vermochten, trafen auf abwehrende Klauen und hatten kaum mehr Zeit ihren Entschluss zu bereuen, zumal sich die Halbbrüder wohlweislich immer tiefer in die Schlucht zurückzogen. Ihre Augen waren gut genug, um hier feststellen zu können, dass der Boden eben war, die Wände steil und so hofften sie der Belagerung bis zum frühen Morgen widerstehen zu können. Irgendwann mussten diese Flattermänner doch aufgeben. Myouga, der sich wohlweislich von Sesshoumaru Pelz zu Inu Yashas Haaren begeben hatte, hoffte nur darauf. Sein armes Herz war für solche Lagen einfach nicht geschaffen. Es war nur eigenartig, wieso der Boden einer Felsschlucht derart sauber war, fast schon glatt gefegt, wirkte. Ob er etwas sagen sollte? Aber die Chaotenbrüder hatten momentan genug um die Ohren und Klauen. Überdies sollte das dem Einen oder Anderen doch noch auffallen. Wichtig war es jetzt, die Schmetterlinge zu verscheuchen und weiterzugehen. Da würde dann schon das nächste Portal kommen.   Der verstorbene Inu no Taishou sah ein wenig zufrieden zu der Schlossherrin. „Sie arbeiten zusammen, wie ich es hoffte.“ „In der Tat. Und ich gebe offen zu, Eure Idee, der jüngere Bruder könnte der selbstloseste Unterstützer unseres Einzigen sein, hat mich zunächst verwirrt, ich sah doch immer die Gefahr der Konkurrenz. Aber das ist wohl der menschliche Anteil. Überraschend, aber wahr.“ Die Kleinigkeiten, um die sich die Zwei offenbar uneins waren, waren rasch beigelegt. Bedauerlicherweise konnte sie nur das Bild zeigen, nicht den Ton, aber es war evident, dass sich die Beiden verstanden. Und, dass Inu Yasha offenbar den Vorrang des Älteren akzeptierte. Sie meinte da durchaus einmal „großer Bruder“ von seinen Lippen abgelesen zu haben. Sie hob den Kopf. Auch der Heerführer tat das, durchaus die Energie fühlend. „Ein überaus starker Dämon, der sich da nähert.“ Die Dame stand auf und strich ihre Fellboa glatt. „Ich sollte ihn wohl entsprechend begrüßen.“ „Er könnte Eure Hand wollen.“ Und irrtümlich annehmen damit auch den Fürstentitel des Westens zu ergattern. Zu gern vergaßen diese Narren wohl, was er stets gewusst hatte – er war und blieb der Heerführer, sie die Prinzessin, die Regentin. Erst der gemeinsame Sohn besaß das Erbrecht. Er hatte sie nicht aus Ehrgeiz geheiratet, und lächelte sie nun an, frei von jeder Sorge. Sie warf ihr langes Haar mit einer eleganten Geste zurück, ehe sie das Lächeln zurückgab. Ein einziger Mann in einem einzigen Leben, und sie hatte es nie bereut, dass ihr Vater ihn für sie gewünscht hatte. Immerhin hatte der Taishou außer ihr, soweit sie wusste, denn sein Leben vor der Hochzeit ging sie nichts an, auch nur eine einzige andere Frau beglückt. In Anbetracht der Tatsache, dass ihr eigener Vater neben einer Haupt – noch sieben Nebenfrauen besessen hatte, kein Grund sich aufzuregen. Aber sie schenkte ihrem Ehemann ja auch einen Sohn, auf den ihr Vater Jahrhunderte vergeblich hoffte. Der Taishou zwinkerte. „Nun, er wird in diesem Fall Eure Zähne bekommen. Ich werde vermutlich nicht all zu lange auf Euch warten müssen.“ „Wie Recht Ihr doch habt, mein Gebieter.“ Sie verließ ihr Zimmer. Draußen würde sie sich in ihre wahre Gestalt verwandeln und den ungebetenen Gast begrüßen. Sollte es wieder einmal ein Narr wagen sie heiraten zu wollen, so würde er nur zu bald merken, dass promptes „Nein“ für sie durchaus eine Antwort war. Ihr toter Ehegatte stand in ihrem Schlafzimmer, ihr einziger Sohn versuchte den Fürstenring seines Großvaters zu finden, um endlich sein Erbe antreten zu können … welcher Lebensmüde beehrte sie genau jetzt?   Der Inu no Taishou fragte sich das zwar auch, aber er war sicher, dass sie bald zurückkehren würde. Unverheiratet. Jetzt sollte er dann aber wirklich zusehen, dass er von seiner Gemahlin in die Unterwelt zurückgeschickt wurde, nachdem es seinen Jungs beiden so gut auf der Todesinsel erging. Er war sicher gewesen, dass sie dort lernen würden zusammenzuhalten, aber das schien ja geradezu wunderbar zu klappen. Und Myouga gab ihnen offenkundig auch guten Rat, denn der hatte eindeutig immer wieder etwas zu den Beiden gesagt. Es war folglich höchste Zeit seinen alten Freund Toutousai von seinem Rendezvous mit So´unga zu erlösen. Überdies, aber es wäre ungeschickt, das vor seiner ersten Gemahlin zu erwähnen, hatte er heute Abend noch ein Rendezvous mit Izayois Seele. Sie würde sich bestimmt freuen zu hören, dass die Halbbrüder sich verstanden und sein Jahrhundertplan, den er mit zwei speziellen Schwertern begonnen hatte, doch aufging. Sie machte sich immer Sorgen um ihren Kleinen, aber gut. Zum Einen war Inu Yasha wirklich noch jung gewesen, als er auch noch die Mutter verloren hatte, zum Zweiten hatte Sesshoumaru bei der Menschenfrau bei einem einzigen Besuch wohl keinen besonders kinderlieben Eindruck hinterlassen. Er war da eben noch grün hinter den Ohren und mehr als hungrig nach Macht gewesen, da hatte er einen Bruder sicher nur als Konkurrenten betrachten können. Das lag Dämonen im Blut und ein Fürst musste lernen daran vorbei zu sehen. Das hatte einst sein Schwiegervater auch getan, der wahrlich nicht im Rufe der Umgänglichkeit stand. Aber er hatte einen starken Hundedämonen an seiner Seite gesehen, dazu das Höllenschwert, und damit seine eigene Altersschwäche kompensieren wollen, ehe sie bekannt wurde. Natürlich hatte er dann auch auf einen Enkel gehofft, als er feststellte, dass die Erbregeln seinem Heerführer bekannt waren und der keinerlei Anspruch auf den Westen erheben wollte. Nein, es würde alles gut gehen. Seine Jungs mussten nur noch ihre Pakete finden. Nach den Schmetterlingen ging es noch weiter mit ein paar kleinen Hindernissen, aber dann sollten sie die Geschenke auswickeln können. Er hoffte nur, dass sie dann auch verstanden, was das bedeuten sollte. Doch, würden sie schon, Myouga würde es ihnen bestimmt erklären. Zu schade, dass er seine Gemahlinnen nicht berühren konnte, aber tot war eben tot, da half bei ihm ja nicht einmal Tenseiga.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)