Die mysteriöse Villa von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Eltern und andere Hindernisse ---------------------------------------- Das Telefonat war nur von kurzer Dauer und als er den Hörer auflegte sah er mich mit einem sonderbaren Gesichtsausdruck an. "Ken wird gleich herkommen und sich das Buch näher anschauen, obwohl er nicht begeistert klang." Voller Ungeduld warf ich immer wieder einen Blick auf meine Uhr in der Hoffnung das Ken bald hier erscheinen würde. Miko war derweil aufgestanden und kramte ein paar Bücher aus dem obersten Regal hervor. Sie waren schon alt und sehr verstaubt, trotzdem konnte man noch die Bilder auf den Umschlägen erkennen. "Werdet ihr zu der Villa fahren?" fragte ich Miko plötzlich, dem vor Schreck ein Buch aus der Hand fiel. "Ich weiß noch nicht, aber das einzige was ich jetzt schon weiß ist, das DU daheim bleibst. Es ist schon schlimm genug das 3 Menschen verschwunden, bzw. tot aufgefunden worden sind, da will ich dich bestimmt nicht mit dabei haben." Bei diesem Satz blickte er mich strafend an. "Ich hab doch gar nicht gefragt ob ich mit will." Unschuldig pfeifte ich vor mich hin, als es an der Tür klopfte. Miko ließ Ken ein und gemeinsam setzten sie sich an den Tisch und untersuchten sorgfältig das kleine Notizbuch. Nach wenigen Minuten war der Schreibtisch mit Büchern und Zetteln überflutet und unterschied sich nicht mehr besonders vom Boden. Desinteressiert sah ich den beiden zu. Ken hatte es mir da schon mehr angetan. Wie er da mit hochkonzentrierten Gesicht dasaß, sich immer wieder eine braune Strähne aus dem Gesicht streifte oder mit seinen blauen Augen Miko verwundert ansah. Egal was er machte, es sah immer gut aus. Aber leider blieb für romantische Gedanken keine Zeit. Es war bereits spät geworden und ich musste heim zum Essen. "Also ihr zwei, lasst euch nicht stören, ich geh dann mal." Leise packte ich meine Sachen zusammen und verließ das kleine Zimmer und machte mich auf dem Heimweg. Da ich in Gedanken war, dauerte der Heimweg länger als geplant, was mir ziemlichen ärger bereitete. Das Essen war schon kalt und meine Eltern nicht sehr erfreut das ich so spät heimkam. Missmutig ging ich in mein Zimmer und warf mich aufs Bett. Die Villa und die mysteriösen Vorfälle ließen mir keine Ruhe mehr, ich musste unbedingt herausfinden, was sich da wirklich zugetragen hat. Das weitaus größere Problem waren meine Eltern und Miko. Beide Seiten auszutricksen war nicht leicht, aber durchaus machbar. Zur Zeit besuchte ich meinen Bruder immer öfter in seinem Zimmer, was ihm nicht sonderlich gefiel. Der Vorwand mit dem Schulaufsatz half mir schließlich aus dieser Misere heraus. Miko sah ein, das ich mehr Informationen brauchte, als die, die er wusste. Um meine Eltern zu beruhigen, nahmen wir Ken noch als meinen Bodyguard mit. Die Sache klingt einfach, aber das war es bei weitem nicht. Bis ich Miko soweit hatte, das er mich mitnahm, vergingen 2 Wochen in denen ich einen erbitterten Kampf führte. Zur Vorsorge nahm ich mein Handy mit, falls wirklich etwas passieren sollte. Miko und Ken planten die Reise bis ins kleinste Detail. Um Verpflegung sollte ich mich kümmern, was auch wirklich gerne übernahm. Die Nacht davor konnte ich vor Aufregung nicht einschlafen und starrte hinauf auf meine Zimmerdecke. Leise rauschte der Nachtwind durch die Blätter und der Mond zauberte mir ein lustiges Blätterspiel an die Wand. Dies sollte für mich die letzte Nacht in meinem Bett sein. Jedenfalls für die nächsten 3 Wochen. Endlich war es soweit und wir saßen startklar in Ken's Jeep. "Du weißt Ayu, falls es gefährlich wird, schicken wir dich sofort zurück." Mikos Gesichtsausdruck blieb ernst, so als ob er genau wüsste, das es wirklich gefährlich wird. Ich nickte nur und lehnte mich zurück in meinen Sitz. Die Fahrt sollte 5 Stunden dauern und uns über das nördliche Gebirge führen. Das genaue Ziel war uns dato noch nicht bekannt. Angeblich sollte die Villa in einem abgelegenen Tal sein. Was mich nicht wirklich verwunderte, da ich aus sämtlichen Filmen wusste, das Gespensterhäuser sich immer in solchen Gegenden befanden. Die ersten zwei Stunden vergingen rasch und ich konnte schon die ersten Gipfel von dem Gebirge erkennen. Die letzte Hälfte verbrachte ich damit, unruhig auf meinem Sitz hin und her zu rutschen. Die Gegend veränderte sich schlagartig. Die Felswände waren dunkel, fast schwarz und die Bäume trugen kein Laub. Es war, als ob die Zeit dort stehen geblieben wäre. Mir wurde mulmig zumute, ließ es mir aber nicht anmerken. Auf den letzten Metern machte Ken schließlich das Licht an, das es zu dunkel geworden war. Wir erreichten ein kleines Dorf, das wie ausgestorben aussah. Die Straßen waren wie leergefegt und in den Häusern war es dunkel. Eine richtige Geisterstadt. Langsam fuhr Ken die Hauptstraße entlang, die an einem großen Tor endete. Was sich dahinter befand ließ mir den Atem stocken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)