Friendship von _Delacroix_ ================================================================================ Friendship ---------- Was bildet diese dahergelaufene, unkrautzupfende Verschwendung magischen Potentials sich eigentlich ein?“, wetterte das Mädchen neben ihm. Rodolphus legte den Kopf zur Seite, er hatte den Vortrag schon beim Frühstück gehört, doch wenn Bellatrix Black sich einmal über etwas aufregte, war sie nicht leicht ruhig zu stellen. Also nickte er ergeben und ließ seine Freundin schimpfen. Die anderen Jungen in seinem Haus hätten die Sache vermutlich anders angepackt. Da war Lucius, die kleine Ratte, die vermutlich schneller einen Brief an seinen Vater aufgesetzt hätte, als Bella „aber“ hätte sagen können, Evan, der wahrscheinlich angeboten hätte, ihrer gemeinsamen Lehrerin in einem dunklen Gang aufzulauern und Avery, der so verknallt in Bella war, dass er ohnehin kein Wort herausbekommen hätte. Neben ihm schimpfte Bella weiter. Ihr langes, dunkles Haar fiel ihr ins Gesicht, ihre Hände überschlugen sich fast, so stürmisch gestikulierte sie. Mit jedem Wort steigerte sie sich weiter in ihre Geschichte hinein und Rodolphus wusste, es wurde Zeit das zu unterbrechen. Ihr Temperament in allen Ehren, aber zu viel Aufregung war bekanntlich ungesund und das war der Zwischenfall nicht wert. „Bella?“, warf er irgendwo zwischen zwei Beleidigungen und wartete dann einfach ab. Es dauerte, bis sie ihren Schwall aus Flüchen so weit unter Kontrolle gebracht hatte, dass er weiter sprechen konnte, ohne ihr dabei ins Wort fallen zu müssen.   „Ich denke, du übertreibst.“   Das Mädchen zog scharf die Luft ein und hätte vermutlich prompt begonnen auch auf ihn zu schimpfen, doch seine erhobene Hand ließ sie zumindest für den Augenblick inne halten. Rodolphus wählte seine Worte mit Bedacht. Er wusste, er hatte nur eine Chance um in ihren Black'chen Dickkopf vorzudringen, versagte er, würde sie ihm die nächsten Wochen grollen. „Ich weiß, du willst nur das Beste für deine Schwestern“, versicherte er und glaubte tatsächlich für einen Moment Zustimmung in ihren Augen zu erkennen. Sein „Aber“, erklang und die Züge des Mädchens wurden wieder ernster. Ein bisschen fühlte er sich, als versuchte er eine Schlange zu dressieren, die gleichzeitig überlegte welcher Teil von ihm wohl am besten schmecken würde. „Narcissa ist jetzt eine Hogwartsschülerin“, führte er weiter aus, „und sie wird in den nächsten sieben Jahren noch viele Aufgaben gestellt bekommen, die ihr vielleicht nicht gefallen. Du kannst sie nicht immer davor bewahren. Sie muss lernen ihre Kämpfe alleine zu bestehen und eigentlich weißt du das auch.“ Er konnte förmlich sehen, wie Bellatrix seine Sätze im Kopf sezierte und hoffte eine Lücke in der Logik zu finden und das obwohl sie eigentlich ganz genau wusste, dass er recht hatte. Er hatte schon bei Andromeda recht gehabt. Schließlich rümpfte sie die Nase. „Es würde mir so viel leichter fallen, würde es nicht um Erde, Dreck und Regenwürmer gehen“, gab sie zu. Rodolphus zwang sich zu einem Lächeln. „Ich weiß noch wie du gequietscht hast, als du versehentlich deinen Ersten ausgegraben hast.“ „Und ich weiß noch, wie wir ihn nachts in Flints Schuhen versteckt haben, haben weil sie zu laut darüber gelacht hat.“ Bellatrix kicherte leise. „Sie mag dich, das weißt du, Roddy.“ Das Lächeln auf seinen Lippen erstarb. „Nun, Flint mag auch Regenwürmer.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)