Bitte von _Delacroix_ ================================================================================ Bitte ----- Severus, ich werde Dich nicht noch einmal bitten“, erklärte Madame Hooch und stemmte ihre Hände in die Hüften. Der Zaubertrankmeister knurrte düster. „Und ich werde nicht noch einmal „Nein“ sagen“, drohte er. Leider ließ sich die resolute Lehrerin davon nicht einschüchtern. Sie sah ihn an. Unbeugsam, streng und verdammt entschlossen. Severus schluckte. Er wusste, er hatte keine Chance. Er hatte diesen Ausdruck bereits bei Minerva gesehen und auch der Schulleiter beherrschte ihn exzellent. Tauchte dieser Ausdruck auf, half kein diskutieren. Rolanda hatte sich etwas in den Kopf gesetzt und sie würde ihn zwingen ihr dabei zu helfen, egal ob er wollte oder nicht. Eigentlich wollte er eher nicht, doch das war ihr vermutlich ganz egal.   „Warum fragst Du keinen Hauself?“, versuchte er es ein letztes Mal mit Logik. Die Hexe schüttelte den Kopf. „Das wäre nicht das gleiche“, verteidigte sie ihre hanebüchene Idee. Severus schnaubte: „Es würde besser werden.“ „Würde es nicht. Es würde die persönliche Note fehlen. Deine Note.“ „Ich will aber keine Note sein.“ Selbst in seinen Ohren klang er verzweifelt. Wie ein Drittklässler der zu erklären versuchte, dass er seine Hausaufgaben vergessen hatte. Diese Taktik konnte nicht funktionieren. Rolanda musste es nicht einmal ansprechen. Es war schlicht und einfach offensichtlich. Er hatte verloren, war besiegt und das nur von einem strengen Blick und ihrer Überzeugung das Richtige zu tun. Unzufrieden ließ er die Schultern hängen. „Er wird es nicht erfahren“, grollte er, doch seine Kollegin schüttelte erneut den Kopf. Hätte er es nicht besser gewusst, er hätte angenommen, dass es diese Bewegung war, die er am meisten an ihr hasste, doch eigentlich hasste er vor allem diese Idee. Es war ihm egal, dass der schrullige Hausmeister Geburtstag hatte. Es war ihm auch egal, dass er aus irgendeinem skurrilen Grund annahm, dass gerade er sein bester Freund war und es war ihm noch egaler, dass Rolanda annahm, dass er Interesse daran hatte, ihm einen schönen Tag zu bereiten. Er wollte das nicht und er wollte schon gar nicht neben seinen Kollegen stehen, wenn sie fröhlich „Überraschung“ riefen und der alte Griesgram zwischen Girlanden, Konfetti und anderen Müll stand, den er später mit Sicherheit selbst würde wegputzen müssen. Er wollte nicht, wollte nicht, wollte nicht! Doch Rolanda war unerbittlich. Wer auch immer ihr die dämliche Idee den Kopf gesetzt hatte, hatte ganze Arbeit geleistet. Sie saß fest und war unmöglich zu verbannen. Schließlich seufzte er geschlagen. „Dreistöckig“, murrte er, „und keine Schicht mehr.“ Rolanda klatschte fröhlich in die Hände: „Oh, danke Severus. Das wird bestimmt die beste Geburtstagstorte, die Argus je bekommen hat. Er wird sich so freuen, nachdem wir ihn letztes Jahr alle vergessen haben. Oh, und Severus?“ Der Tonfall gefiel ihm immer weniger. „Ja?“, fragte er trotzdem. „Kannst Du diese hübschen kleinen Marzipanrosen machen? Ich liebe Marzipanrosen auf Tortenstücken und ich bin mir sicher Argus wird das auch.“ Severus seufzte ein weiteres Mal. Insgeheim hatte er gehofft, ein paar Foltergeräte auf die Torte setzen zu können. Wie er das mit Marzipanrosen vereinbaren sollte, wusste er nicht, aber er hatte ja noch dankbare vier Stunden Zeit um es herauszufinden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)