Not ready yet von JuleScreams ================================================================================ Kapitel 1: Sie sind noch nicht bereit. -------------------------------------- Etwas Kleines für Zwischendurch. Alle erwähnten Charaktere sind nicht meine. Und noch ein liebes Dankeschön an meine Betaleserin Anna. Alle noch vorhandenen Rechtschreibfehler sind kostenlos und dürfen behalten werden (: Viel Spaß beim Lesen. Manche Geschichten beginnen mit einem: Es war einmal… Diese Geschichte nicht. Diese Geschichte beginnt heute und wird sich weiterziehen, spinnen, von selbst wachsen. Tony stand an einem der Fenster der oberen Etagen des ehemaligen Stark-Towers. In seiner Hand ein Glas mit einer durchsichtigen Flüssigkeit darin. Leises Seufzen und ein Schluck aus dem Glas durchbrachen die Stille, die ihn seit einer halben Stunde zu erdrücken versuchte. Der Schwarzhaarige drehte seinen Rücken zum Fenster und blickte sich stattdessen im Raum um in dem er stand. Dieser wurde gerade renoviert, hatte die Invasion doch die Hälfte des Towers und damit auch einen Großteil der Einrichtung der oberen Stockwerke zerstört. Ein Zittern durchströmte den Körper des Millionärs. Die Invasion hatte bei ihnen allen Spuren hinterlassen, aber die anderen konnten anscheinend besser mit all dem umgehen. Sie hatten alle gewusst, dass ihre Entscheidung in die Schlacht zu ziehen, das Risiko beinhalten würde, dass sie nie wieder nach Hause kommen würden. Es war ihnen allen bewusst gewesen und doch war es so unwirklich. Tony wäre wirklich beinahe gestorben, hatte sogar das Atmen aufgehört. Er hatte diese gewaltige Explosion gespürt, den kurzen Moment der Erleichterung, Freude und die Euphorie. Dann die Panik. Die Panik die plötzlich auftauchte als er merkte, dass er nicht mehr atmen konnte. Danach war alles schwarz geworden. Der Mann riss sich von seinen Erinnerungen los, stellte das Glas auf die Theke neben sich und durchschritt den Raum mit langen, schnellen Bewegungen. Er war Tony Stark, er sollte nicht so in seinen Erinnerungen feststecken. Er sollte rausgehen, der Welt ins Gesicht lachen und große Reden schwingen. Genau. Und deswegen würde er sich jetzt wieder in seine Werkstatt verziehen und dort an einem neuen Anzug basteln. Er war noch nicht bereit für die Welt. Und die Welt war noch nicht bereit für ihn. Iron Man. Clint und Natasha saßen in einem Park. Er war belebt und viele Familien, Kinder und Tierbesitzer liefen lachend und scherzend an den beiden vorbei. „Er ist wirklich tot?“ Seine Stimme klang falsch. Sowohl in seinen als auch in Natashas Ohren. Alles was die Russin machen konnte war nicken. Sie konnte es nicht aussprechen, war der Schmerz doch noch zu groß. Clints Blick hing am Boden. Der Wind rauschte über die beiden hinweg und spielte mit ihren Haaren. Als wolle er ihnen Trost spenden in der Zeit, in der es einfach keinen Trost gab. Sie waren beide Killer. Dennoch war der Schmerz für den Blonden fast unerträglich. Er hatte immer aus Überzeugung getötet. Schlechte Menschen, solche die es nicht verdienten weiter zu leben. Jetzt war es anders. Er hatte das Blut von Freunden, Vätern und Unschuldigen an den Händen. Leute, die er kannte, mochte und die ihm vertraut hatten. Durch seine Taten war ein wichtiger Mensch in seinem Leben gestorben. Jemand den er mit seinem Leben vertraut hatte. Er hatte Natasha die Vaterfigur geraubt und fühlte sich umso schuldiger. „Du konntest nichts dafür. Du hast ihn nicht erstochen. Und du konntest nicht wissen, dass Phil sich Loki in den Weg stellen würde“ Natashas Stimme klang beruhigend und die Hand auf seiner Schulter ließ ihn ein wenig entspannen. Sie hatte recht und dennoch konnte er sich noch nicht verzeihen. Es würde lange brauchen bis die Erinnerung seinen Schmerz verlor und nur noch ein kleines Ziehen in der Brust hinterlassen würde. Das wusste auch die Rothaarige. Sie war einfach nur froh, dass Loki ihr nicht auch noch ihren besten Freund geraubt hatte. Den großen Bruder, der auf sie achtet. Das wenigstens Clint noch da war und sie in den einsamen Nächten, in denen die Albträume wieder kamen, festhalten konnte. Clint blickte auf, erhob sich und zog Natasha mit von der Parkbank. Diese Erinnerungen sollten sie zumindest jetzt beiseite schieben. Hatten sie doch gewonnen. Eine Schlacht gegen Götter und Außerirdische. Sie wussten beide, früher oder später würde die Welt auch sie wieder brauchen. Deswegen führten ihre Schritte zurück zu SHIELD. Sie waren noch nicht bereit für die Welt. Und die Welt war noch nicht bereit für sie. Hawkeye und Black Widow. Steve saß in seinem kleinen Apartment und blickte starr auf seinen Fernseher. Schon seit mehreren Stunden liefen Nachrichten über die Invasion und über die Menschen, die sie niederkämpfen konnten. Die zerstörte Stadt immer im Hintergrund. Da war wieder ein Bild von ihm, wie er gegen einen der Chitauri kämpfte. Den Schild fest in der Hand, der Stern darauf unverkennbar. Ein Zittern lief durch seinen Körper, als er sich und seine Mitstreiter öfter als nötig nur knapp am Tode vorbeischrammen sah. Langsam griff er nach der Fernbedienung und ließ das Geschrei, die Lobpreisungen und die Kritik vieler anderer verstummen. Seine Arme stützte er auf seine Knie und ein seufzen entwich ihn. Er war in der falschen Zeit. Er war ein Held und dennoch fühlte er sich nicht so. Die Last erdrückte ihn förmlich. Trotz des Kämpfens waren viele Menschen gestorben. Unschuldige Leute, wie damals im Krieg. Viele Menschen hatten ihr Zuhause und ihren Eigentum verloren und das nur, weil sie nicht früher verstanden haben was sie tun sollten. Weil er stur gewesen war und lieber gestritten hatte, statt sich einen vernünftigen Plan, eine Strategie zu überlegen. Die bösen, zerfressenden Gedanken zur Seite schiebend, stand er auf und packte seine braune Lederjacke. Er würde jetzt einfach auf sein Motorrad steigen und solange in eine Richtung fahren bis er an einem stillen, leeren Ort kam. An einem Ort, an dem keiner seinen Namen kannte und er nicht merkte das sich die Welt inzwischen komplett verändert hatte und er mittendrin feststeckte. Er war noch nicht bereit für die Welt. Und die Welt war noch nicht bereit für ihn. Captain America. Bruce wickelte sich stärker in die Decke ein, in der er sich vergraben hatte. Das Zittern hatte seit einigen Minuten nachgelassen und sein Kopf und Körper beruhigten sich langsam wieder. Die Kontrolle über sich zu verlieren ließen ihn immer etwas außer Atem und zittrig zurück. Er hatte zwar in der Invasion immerhin einen Teil seines eigenen Verstands nutzen können, aber dennoch hatte er nicht die komplette Kontrolle. Die Panik, die jedes Mal anstieg sobald sich sein Körper veränderte, im entscheidenden Moment nicht die Kontrolle zu haben war überwältigend. Langsam zog der Doktor seine Decke über den Kopf und versuchte alles auszublenden. Den Schmerz in seinen Knöcheln an den Händen, der eigentlich gar nicht da war. Das Ziehen in seinen Muskeln, die eigentlich gar nicht schmerzten. Wieder zog ein Gedanke durch seinen Kopf. Was wäre gewesen, wenn er nicht die Chitauri angegriffen hätte. Wenn der Andere stattdessen seine Mitstreiter oder einfache Passagiere angegriffen hätte? Ein heftiger Schauer durchzog seinen Körper und das Wissen, nie komplett selbst entscheiden zu können, raubte ihn den Atem. Vorsichtig wickelte er sich aus der Decke aus, schob die Gedanken an seine Machtlosigkeit zur Seite und stand auf. Er würde sich jetzt einen schönen warmen Tee machen und danach versuchen etwas zu schlafen. Am nächsten Morgen würde die Welt schon wieder ganz anders aussehen. Seine Gedanken sich beruhigt und seine Nerven wieder bereit für einen neuen Tag sein. Er war noch nicht bereit für die Welt. Und die Welt war noch nicht bereit für ihn. Hulk. Thor saß auf einem Stuhl vor dem Gefängnis indem sein Bruder saß. Noch waren sie auf der Erde, aber schon morgen würden sie nach Asgard zurückkehren und Loki musste sich seiner Strafe stellen. „Wieso musstest du das tun Bruder? Wieso hast du dir genau diese Welt ausgesucht?“ Auf diese Frage hin folgte eisiges Schweigen und der Blonde blickte auf, nur um einen grinsenden Loki ins Gesicht zu blicken. Er schüttelte den Kopf und seufzte leise. Wenn er könnte, würde er die Zeit zurück drehen und seinen Bruder aufhalten bevor er auf diese dumme Idee kommen konnte. Bevor er die Stadt zerstören und unzählige unschuldige Menschen töten konnte. „Der Allvater wird nicht begeistert sein über das, was du getan hast. Er wird dich bestrafen und Mutter wird dich enttäuscht anblicken. Ist es das was du wolltest?“ „Sie ist nicht meine Mutter!“ Das erste mal, dass Loki mit Thor redete, seit er sich auf den unbequemen Stuhl gesetzt hatte. Der Schmerz saß tief in dem Herzen der beiden Männer, die solange Seite an Seite gespielt, gelernt und gekämpft hatten. Seinen Bruder nicht aus den Augen lassend, stand er auf und trat einen weiten Schritt nach vorne. Auch Loki trat näher an das Glas und die beiden blickten sich starr und hart in die Augen. „Morgen werden wir nach Asgard zurückkehren und du wirst deine gerechte Strafe für deine Taten bekommen. Ich wünschte mir nur Bruder, dass du mir mehr vertraut hättest.“ Damit wandte sich der blonde Mann um, schritt aus dem Raum um seine Rückreise nach Asgard vorzubereiten. Die Welt war noch nicht bereit für ihn. Und er war noch nicht bereit für die Welt. Thor, ein Gott aus einer anderen Welt. In seinem Gefängnis wandte sich Loki immer noch grinsend um. Er würde morgen zurück nach Asgard gebracht werden, sein Plan mit der Invasion der Aliens war gescheitert. Das waren alles nur kleine Rückschläge. Er würde sich schon etwas Neues einfallen lassen. Einen neuen Plan mit dem er die Herrschaft an sich ziehen konnte. ER war bereit für die Welt. Und die Welt sollte auch für ihn bereit sein. Manche Geschichten enden einfach an einem Punkt und man weiß nicht warum. Aber eigentlich ist es ganz einfach. Eine Geschichte endet nie. Denn Geschichten… können nicht sterben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)