When i look at you von FlipFlops-Mausi ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Hungrig begab sich Ace in seine Küche, um sich etwas zu Essen zu machen. Er schnappte sich zwei Toastscheiben und steckte sie in den Toaster. Nebenbei stellte er die Kaffeemaschine an. Er hatte die Nacht kaum ein Auge zugemacht, da er wegen dem anstehenden Referat heute doch sehr nervös war. Nojiko und er hatten sich zwar super vorbereitet, dennoch hatte er irgendwie die Befürchtung, dass etwas schief gehen könnte. Schon an erstem Tag stellte ihr Dozent Trafalgar klar, dass er gewisse Ansprüche hatte. Vielleicht machte er sich aber auch zu viele Sorgen. Er sollte darauf vertrauen, dass sie es schon gut hinbekommen werden und sich nicht verrückt machen. Nachdem sein Toast fertig war, nahm er sich einen Teller, ein Messer und setzte sich an seinen Platz. Er bestrich es sich mit Nutella und wollte es sich gerade in den Mund stecken als Ruffy hektisch an ihm vorbei lief und ihm das Toast aus der Hand nahm. „Hey, gibs wieder her“, protestierte Ace, doch Ruffy streckte ihm nur frech die Zunge raus. „Nö, bin leider in Eile und brauch was zwischen die Kiemen.“ Schnell schnappte sich dieser noch einen Apfel und ein Wasser. Ace schüttelte bei dem Anblick bloss den Kopf. „Sag mal wieso bist du heut so gestresst? Fängt dein Kurs nicht erst um 9 an?“ Nickend genehmigte er sich einen Bissen von dem Toast. „Ja, aber ich geh Nami noch vorher abholen. Wir fahren zusammen zur Uni“, nuschelt Ruffy mit vollem Mund. „Und das findet Sanji in Ordnung“, harkt er skeptisch nach, um ihn daran zu erinnern, dass sie immer noch vergeben ist. Es ist nicht so, dass er es ihm nicht gönnte aber er wollte auch nicht, dass er am Ende etwas zerstörte, was ihm wichtig war. „Keine Ahnung, ob er es weiß. Ich frag nicht nach, was die zwei sich erzählen und was nicht. Nami hat mich aber von sich aus an gesprochen, ob wir nicht zusammen mit dem Fahrrad zur Uni fahren wollen. Also wieso sollte ich nein sagen“, erwiderte er etwas gereizt. Er hasste es, wenn Ace die Sanji-Karte ausspielte. Natürlich wusste er, dass Ace sich nur Sorgen machte und dennoch nervte es ihn. „Schon gut. Ich habs nicht böse gemeint und wollt dir den Kontakt verbieten. Ich mein ja nur, dass du auch an deinen Freund denken solltest“, meinte er versöhnlicher. „Ich weiß“, seufzte Ruffy und legte seine Hand auf die Schulter seines Bruders. „Ich mache jetzt los. Wir sehen uns heute Abend“, gab er von sich und nahm seine Hand wieder weg, um zur Haustür zu laufen. „Ja, bis heute Abend.“ Ace sah ihm noch nach bis er die Wohnung verlassen hatte. Schnell machte er sich daran sich ein neues Toast zu belegen. Nach seinem genüsslichen Frühstück machte er sich selbst daran sich fertig zu machen. Er schnappte sich seine Jacke von der Kommode. Dabei fiel der Brief von Jozu von dieser. Nachdenklich bückte er sich nach diesem und nahm ihn die Hand. Die Hochzeit würde in zwei Tagen stattfinden und er hatte noch immer keine Ahnung, was er tun sollte. Er hatte Angst den anderen nach zwei Jahren gegenüber zu treten. Schließlich hatte er sich nie bei ihnen gemeldet und war ohne ein Wort des Abschieds einfach abgehauen. Wahrscheinlich war er gar nicht mehr willkommen. Ein flaues Gefühl machte sich in seinem Magen bemerkbar bei dem Gedanken. Augenblicklich musste er an den Abend denken, an dem Marco ihn mit zu seinen Vater nehmen wollte. Damals hatte er auch Angst gehabt diesem gegenüber zu treten. Flashback „Bist du sicher, dass er mich mögen wird?“ Nervös sah er zu seinem Geliebten und seine Handflächen schwitzten etwas. Er war wirklich unsicher, ob er Marcos Vater gerecht wurde. Er liebte Marco und wollte daher seinem Vater gefallen. Aber was wenn er ihn nicht mochte und wollte, dass Marco sich vom ihm trennte? Davor hatte er wirklich Angst, liebte er ihn doch aus vollstem Herzen. Marco schmunzelte etwas über Ace´s Unsicherheit, war er doch sonst immer der, mit der großen Klappe aber wenn es um seinen Vater ging, bekam Ace Schiss. „Natürlich wird er das. Wieso hast du so eine Angst davor meinen Vater kennen zulernen.“ „Ich habe keine Angst okay? Nennen wir es einfach Bedenken“, meinte Ace trotzig. Mit hoch gezogener Augenbraue blieb Marco stehen und sah ihm ins Gesicht. „Warum hast du Bedenken?“ „Ich möchte einfach nicht, dass dein Vater unsere Beziehung nicht gut heißt.“ Liebevoll lächelt Marco ihn an und beugt sich zu ihm, um ihn einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. „Das wird er nicht, denn ich liebe dich. Mein Vater möchte einfach nur, dass ich glücklich bin und du bringst mich dazu glücklich zu sein. Also mach dir nicht so viele Sorgen und komm“, entgegnete er Ace und schnappte nach seiner Hand, um ihn mit zu ziehen. Marcos Worte beruhigten ihn tatsächlich ein wenig und er ging etwas entspannter mit. Sie erreichten das Haus schneller als gedacht. Es war ein großes Anwesen mit einem riesigen Vorgarten und einem großen Eingangstor. Als Ace den Namen auf der Klingel las, wurde sein Gesicht kreidebleich und ihm wurde auf einmal ganz übel. Das durfte nicht wahr sein. Was zur Hölle? Mit zittrigen Händen und pochenden Herzen wand er sich an Marco. „Sag mal ist dein Vater zufällig Edward Newgate“, bemühte er sich so sachlich wie möglich zu fragen, obwohl es ihm alles andere als ruhig zu ging. „Ja oder besser bekannt als Whitebeard, wieso?“ Entsetzt hält er den Atmen an und muss sich mächtig zusammen reißen, um sein Mageninhalt nicht zu entleeren. Besorgt über das blasse Gesicht von Ace, berührt er ihn zaghaft an der Schulter. „Alles in Ordnung?“ Doch Ace schüttelt einfach nur den Kopf. „Marco, ich sollte nicht hier sein. Ich werde gehen“, murmelt er und macht auf den Absatz kehrt. Wieso musste er auch der Sohn dieses Mannes sein? Von allen Möglichkeiten, die es gab war es ausgerechnet dieser. Wie sollte er Marco jetzt noch unter die Augen treten, wo er es wusste? Sobald Marco die Wahrheit über ihn erfahren würde, würde er sich sowieso nicht mehr mit ihm abgeben. Er war Abschaum für die Gesellschaft, dass war er schon immer, weshalb er schnell den Namen seiner Mutter angenommen hatte. Als er zu Dadan kam, konnte er neu anfangen. Nur wenige kannten seine richtige Identität und wussten von wem er abstammte. Ruffy, sein Opa, Dadan, Nojiko und Sabo waren darüber aufgeklärt wurden und für sie war er immer nur Ace. Sie liebten ihn ohne Bedenken aber bei Marco würde es anders sein. Viel zu viel Leid hat sein Vater Marcos Vater angetan. Er würde unmöglich akzeptieren können, dass sein Sohn sich mit dem Sohn eines Teufels abgeben würde. Lieber beendete er die Sache als wenn Marco mit ihm Schluss machte auch wenn es ihm schier die Luft zum Atmen nahm. Er liebte Marco und verzerrte sich mit jeder Faser seines Körpers nach ihm. Wie sollte er also in Zukunft ohne ihn auskommen? „Ace jetzt warte doch mal“, brachte Marco mühevoll heraus, da er außer Puste war. Verständnislos sah Marco ihn an und erwartete eine Antwort. „Was ist auf einmal los mit dir?“ Er konnte Marco nicht in die Augen sehen und starrte den Boden stattdessen an. „Ich habe einfach gemerkt, dass das falsch ist. Ich liebe dich nicht und kann deinen Vater nicht kennen lernen.“ Natürlich war das eine schlechte Lüge aber er traute sich einfach nicht ihm die Wahrheit an zu vertrauen. Nachdenklich betrachte Marco Ace. Er glaubte ihm kein einziges Wort. Sanft nahm er Aces Kinn in seine Hand und zwang ihn regelrecht dazu ihn anzusehen. Er sah es in Aces Augen, dass er log. „Das ist nicht wahr“, erwiderte er schlicht. Ace seufzte resignierend und ließ seine Schulter sinken. „Hör zu, ich bin nicht gut für dich okay? Du solltest mich gehen lassen. Jemand anderen deine Liebe schenken, jemanden der es mehr verdient hat als ich.“ Der Gedanke, dass Marco jemanden anderen nah kommen könnte, lies ihn das Blut in den Adern gefrieren. Niemals könnte er den Anblick ertragen. Erstaunt hob er eine Augenbraue und runzelte seine Stirn. Was war denn nur mit ihm los? „Wie kommst du nur auf so einen Unsinn? Du bist alles was ich brauche. Du bist ehrlich, temperamentvoll, lebhaft, fürsorglich und ich könnte noch mehr Dinge aufzählen, die ich an dir liebe.“ Er schüttelte seinen Kopf traurig und biss sich auf die Unterlippe. Wie sehr würde er diese liebevollen meeresblauen Augen vermissen? „Sag mir, was dich beschäftigt, Ace, bitte?“ Besorgt und einfühlsam klingen seine Worte. „Ich kann nicht. Wenn du es weißt, wirst du mich hassen und davor habe ich Angst.“ Sanft nimmt er Aces Gesicht in seine Hände und gibt ihm einen Kuss auf die Stirn bevor er ihn ernst ansieht. „Nichts was du mir sagen würdest, würde mich dazu bringen, mich von dir abzuwenden.“ „Marco..ich..bin..Rogers..Sohn”, murmelte er so leise, dass Marco sich anstrengen musste, um überhaupt etwas zu verstehen. Als er den Sinn der Worte verstand, weiteten sich seine Augen. Es überrumpelte ihn etwas, da er nicht mit solch einer Offenbarung gerechnet hatte. Ace Miene wurde betrübt, als er den bestürzten Ausdruck von Marco wahrnahm. Er wusste, was jetzt folgen würde und vergrößerte den Abstand zwischen ihnen. Es war besser, wenn er ging, würde Marco ihn jetzt sowieso zum Teufel schicken. Er wand sich mit dem Rücken zu ihm und bevor er aber einen Schritt machen konnte, schlangen sich zwei Arme um ihn und zogen ihn an seine Brust. Marco legte seinen Kopf an seine Schulter. Ace war überrascht über diese Aktion, war es doch nicht das, was er erwartet hatte. „Mir ist egal, wer dein Vater ist. Du bist für mich immer noch mein Ace und hast nichts von deinen Vater. Ich liebe dich, nichts ändert das auch nicht die Tatsache, dass du der Sohn des Feindes meines Vaters bist.“ Verständnislos drehte er sich zu ihm um. Warum sagte Marco so etwas? „Wieso?“ „Du bist du und kannst nichts für die Taten deines Vaters. Du hast sie nicht begangen.“ „Hast du denn keine Angst, dass ich ebenfalls wie mein Vater versuchen könnte deinen um zubringen?“ „Nein, weil ich dir vertraue und dich kenne und weiß, dass du nicht wie er bist.“ Zur Bestätigung schenkte er ihm einen zärtlichen Kuss, den er nur allzu gern erwiderte. Flashback Ende Der Abend war schön gewesen und Whitebeard hatte ihn von Anfang an ins Herz geschlossen. Obwohl er wusste, dass Ace der Sohn seines Feindes war. Sein Vater hatte zwei seiner Mitarbeiter auf den Gewissen und hatte versucht ihn umzubringen und dennoch schenkten sie ihm so viel Güte und Liebe. Er hat es einfach nicht verstanden aber er war derselben Ansicht wie Marco gewesen, dass er, er sei und nicht sein Vater. Whitebeard hatte ihn so akzeptiert wie er war und in seine Familie aufgenommen. Es hatte ihn glücklich gemacht und mit Freude erfüllt zu wissen, dass sie ihn zur Familie zählten und er ihn als Sohn ansah. Traurig sieht Ace zu dem Foto, was er in seinem Schrank verstaut hatte. Es zeigte ihn mit Marcos Familie. Die Erinnerung schmerzte, hatte er doch so viel verloren. Paps war tot und Marco nicht mehr sein Geliebter. Wie gern würde er die Zeit zurückdrehen, an dem sie alle noch so unbeschwert und glücklich waren? Doch das konnte er nicht und so steckte er das Foto zurück, verstaute den Brief in seine Tasche und verließ nun ebenfalls die Wohnung. Er musste nach vorne sehen und die Vergangenheit ruhen lassen. ***** Neugierig warten sie auf ihre Beurteilung. Allerdings zweifelten sie daran, dass ihr Dozent Trafalgar mit ihrem Referat zufrieden war. Hatte er doch bis jetzt an allen Studenten etwas auszusetzen. Manche hatten sich wirklich viel Mühe gegeben und dennoch hatte er immer etwas zu bemängeln. Sie hatten extra ein Video und eine Powerpoint mit eingebaut, damit es für ihre Mitstudenten anschaulicher wurde und es spannender wirkte. Schweigend trat Trafalger an sein Pult und damit zu den Beiden. Die anderen aus dem Kurs warten gespannt auf die Auswertung von diesem und sahen zu ihnen. Dieser räusperte sich kurz ehe er sich Nojiko und Ace zu wand. „Das war für ihre Verhältnisse ein gutes Referat. Anschaulich und fachlich gut gestaltet. Ich hätte mir dennoch gewünscht, dass sie es uns an einem Beispiel erläutern und noch ein wenig mehr dazu recherchiert hätten aber trotzdem war es von allen das Beste was ich heute gehört habe. Sie können sich setzten“, erklärte er schlicht. Beide kamen seiner Aufforderung nach und setzten sich erleichtert darüber, dass sie es geschafft hatten auf ihren Platz. Herr Trafalger drehte sich mittlerweile zu ihnen und gab ihnen weitere Anweisungen. „Wie ich heute sehen konnte, liegen zwischen einigen von ihnen Welten. Ich muss ihnen noch allerhand beibringen und das wird keine leichte Aufgabe. Deswegen fangen wir heute gleich damit an. Schlagen sie die Seiten 235 und 236 in ihrem Buch auf und lernen sie die lateinischen Begriffe einzelner Symptome. Danach möchte ich einen Aufsatz dazu von ihnen haben. Zu fünf Begriffen, die sie sich selber von den Seiten wählen dürfen. Finden sie Verbindungen, die die Symptome untereinander haben und kombinieren sie dazu welche Krankheit daraufhin deuten könnte. Ich möchte natürlich die fachlichen Begriffsnamen im Aufsatz haben. Also bemühen sie sich etwas. Ich gebe ihnen bis zum Montag Zeit. Dieser wird mit ausschlaggebend für das Praktikum in meinem Krankenhaus sein.“ Genervt stöhnt Nojiko und lässt ihren Kopf auf den Tisch sinken. „Das kann doch nicht sein Ernst sein? Erst müssen wir ein Referat ausarbeiten und jetzt kommt schon das nächste wieder.“ „Mit dem ist es halt leider kein Zucker schlecken aber komm das schaffen wir schon irgendwie. Lust hab ich auch keine aber ich würde schon gern eine Praktikumsstelle in seinem Krankenhaus ergattern. Zählt das Secret Heart Krankenhaus doch zu den Top 10 der besten Krankenhäuser der Welt. Außerdem ist Herr Trafalgar einer der besten Ärzte in der Stadt. Sein Vater war der ehemalige Leiter des Krankenhauses bis er verstorben ist. Seit er ein kleiner Junge ist, hat er seinen Vater auf die Finger geschaut und hat gleich nach der Schule sein Studium begonnen. Anschließend fing er an in dem Krankenhaus seines Vaters zu arbeiten. Und da wir irgendwann auch mal so gut sein wollen, müssen wir da wohl durch. Schließlich kommt das nun mal nicht von irgendwo her“, meint Ace schlicht und dreht den Kugelschreiber in seinen Fingern herum. Mit großen Augen sieht Nojiko ihn von unten an. „Du hast dich über ihn informiert?“ „Ein wenig als mir langweilig war“, grinste er und kratze sich verlegen am Hinterkopf. „Selbst dann würde mir was Besseres einfallen. Aber du hast schon Recht lieber dort ein Praktikum machen als in einem anderen Krankenhaus. In dem Saint Jules Krankenhaus solls wohl einen Quacksalber geben, der nicht mehr alle in der Birne hat und bei so einem will ich nun wirklich nicht landen.“ Plötzlich bemerkt Ace eine Berührung an seinen Rücken und schellt nach hinten. Wo er von einer jungen Frau schüchtern angelächelt wird. „Tschuldige aber habt ihr zufällig zwei Bücher und könntet mir eins abgeben. Hab meins leider vergessen“, fragt sie verlegen. „Klar“, antwortet ihr Ace und holt sein Buch aus dem Rucksack, um es ihr zu leihen. Was ihm nicht auffällt ist, dass die Einladung aus dem Buch heraus rutscht und auf den Boden fliegt. Aus dem Augenwinkel heraus hat Nojiko es aber vernommen und bückt sich hilfsbereit danach. Obwohl es sie nichts angeht, überfliegt sie dennoch kurz die wenigen Zeilen. Schnell hebt sie ihren Kopf und lächelt ihn an. „Wow du gehst zu einer Hochzeit. Ich wollt immer mal gern zu einer gehen“, gibt sie unbedacht von sich. Kurz entgleisen Ace seine Gesichtszüge und er blickt sie irritiert an. „Was?“ „Na steht hier auf deiner Einladung, die aus dem Buch heraus gefallen ist“, erklärt sie ihm und hält ihm den Brief hin. Hastig nimmt er die Karte entgegen und stopft sie in seine Tasche. „Ich werde nicht hingehen“, meint er schlicht und starrt demonstrativ zur Seite. Überrascht blickt sie ihn an, versteht sie doch nicht, wieso er nicht hingehen wird. „Wieso willst du nicht hingehen“, harkte sie deshalb nach. „Das hat seine Gründe.“ „Aber er ist doch ein Freund von dir oder?“ „Ja.“ „Na, warum willst du dann nicht hingehen?“ „Weil es so ist okay“, gibt Ace etwas gereizter und lauter von sich als er wollte. Kurz zuckt Nojiko aufgrund seines lauten Tonfalls zusammen und die zwei erregen da durch die Aufmerksamkeit der anderen. „Gibt es ein Problem bei Ihnen“, werden die zwei von ihrem Dozenten angesprochen. „Nein, alles bestens“, erwidern sie eilig und tun so als würden sie der Aufgabe nachgehen, die sie aufbekommen haben. Zu ihrem Glück geht Herr Trafalgar nicht näher darauf ein und wendet sich wieder seinem Pult zu. „Tschuldige“, nuschelt Ace und hängt hinten dran: „Ich kann einfach nicht, was wenn..“ bricht er den Satz ab, doch Nojiko weiß auch so, was er erzählen möchte. „Du hast Angst Marco wieder zu sehen“, schlussfolgert sie und erhält ein zustimmendes Nicken. „Ich weiß nicht wie ich mit ihm umgehen soll“, beichtet er. Nachdenklich hält Nojiko ihren Zeigefinger an ihre Schläfe. „Ich denke, dass kannst du nur herausfinden, wenn du ihm gegenüber stehst. Dann wirst du schon wissen, was das richtige ist. Aber du kannst ihm nicht ewig aus dem Weg gehen. Irgendwann wirst du ihm wohl mal begegnen und vielleicht ist es auch gut. Ihr könnt euch ja sogar aussprechen. Aber das findest du nur heraus, wenn du dorthin gehst und ich glaube dein Freund würde sich bestimmt sehr freuen, wenn du kommst.“ „Vielleicht hast du ja Recht. Hast du Lust mich dorthin zu begleiten“, hoffnungsvoll blickt er zu ihr. Hätte er doch mit Nojiko jemanden, der ihn unterstützend zur Seite stehen würde. „Gern, wenn du das möchtest.“ Dankbar nickt er und sie wenden sich, wo das nun geklärt ist, nun wirklich der Aufgabe zu, die ihnen ihr Dozent gegeben hat. ***** Er war gerade dabei seine Bücher aus seiner Tasche auf den Tisch zu packen. Gleich würde seine Klasse ins Zimmer kommen und er wollte noch etwas an die Tafel schreiben, bevor sie eintrafen. Also machte er sich an die Arbeit als er ein zaghaftes Klopfen vernahm. „Herein“, entgegnete er und sah neugierig zur Tür. Unsicher lugte ein pechschwarzes Haarbüschel durch diese und bekam ein Strahlen als er Marco entdeckte. Verwundert blickte Marco zu seinem Freund. „Hey, was machst du denn hier“, fragte er verwirrt. War doch Sam niemals in seine Schule gekommen bis jetzt. Lachend kam dieser auf ihn zu und griff in seine Tasche ehe er ihm wieder ins Gesicht blickte. „Du hast dein Portemonnaie vergessen und da ich weiß, dass du heute mit Thatch deinen Anzug abholst, brauchst du es wohl. Also war ich so frei und dacht mir, dass ich es dir bringe. Außerdem wollt ich mir einfach noch einen Kuss abholen“, meinte er und sah ihn mit einem charmanten Lächeln an. Marco nickte und drückte seine Lippen auf Seine. „Danke“, meinte er ehrlich als er sich wieder löste. „Sehen wir uns heute Abend“, haucht Sam erwartungsvoll. „Nein, ich denke eher nicht. Thatch möchte nach her noch mit mir auf ein Bier und dann muss ich noch ein paar Klassenarbeiten bearbeiten.“ „Verstehe“, murmelt Sam und gibt ihm noch einen letzten Kuss bevor er sich von ihm abwendet. „Dann melde dich einfach bei mir“, sagt er zum Abschied und verlässt etwas enttäuscht den Raum. Kurz sieht Marco ihm nach und seufzt resignierend. Er weiß, dass Sam sich mehr erhofft hatte aber er musste nun mal noch etwas arbeiten und da musste er nun mal Verständnis haben. Kurz musste er dabei an Ace denken. Er war genauso genervt und frustriert gewesen, wenn Marco mal wieder länger arbeitete. Aber er hatte nie so schnell aufgegebenen. Ace war hartnäckig geblieben und hatte es tatsächlich geschafft ihm das eine oder andere Mal von der Arbeit abzulenken. An eine Situation erinnerte er sich da ganz besonders. Flashback Schon seit Stunden saß er in der Schule und korrigierte einige Tests. Er verzweifelte schon fast, da er nicht glauben konnte, was für dumme Antworten teilweise von den Schülern kam oder weil er mal wieder Mühe hatte die Schrift von anderen zu entziffern. Normalerweise sollte er schon lange Zuhause bei seinem Ace sitzen, der sich darauf freute den Nachmittag mit ihm zu verbringen aber wenn das so weiterging, würde daraus nichts werden. Vorsorglich schrieb er ihm schon eine Nachricht, dass es etwas später wurde. Nach ein paar Stunden drangen lautes Stimmenwirrwarr und Gemurmel an sein Ohr. Draußen musste irgendwas in Gange sein und so entschied er sich dazu dem nach zugehen. Konnte er sich bei dem Gekreische ja eh nicht konzentrieren. Langsam öffnete er die Tür und sah eine Menge von Mädchen in einem Kreis zusammenstehend. Sie unterhielten sich angeregt und er versuchte nachzuvollziehen, um was es ging. „Habt ihr den Typen gesehen? Boar war der heiß.“ „Ja und seine dunklen Augen einfach ein Hit“, kicherte ein braunhaariges Mädchen. „Und seine Sommersprossen sehen so süß an ihm aus“, schwärmte ein weitere aus dem Kreis. „Den werd ich mir Angeln“, meinte seine Schülerin Stacy. „Und wie willst du das machen? Der hat bestimmt ne Freundin?“ „Mit meinem Busen“, deutete sie auf ihr Dekolletee, „diesem konnte noch keiner widerstehen.“ Sie alle fielen daraufhin in ein Gelächter. Es ging eindeutig um einen Jungen und er massierte sich mit seinem Zeigefinger und Daumen genervt seine Nasenflügel. Wieso konnten sie sich nicht wo anders über ihren Schwarm unterhalten? Aber verbieten konnte er es ihnen nicht. Stacy lief langsam los und Marco wollte sich gerade wieder an seine Arbeiten heran setzen als er im Augenblick vernahm auf wem sie zu lief. Mit großen Augen starrte er auf die Person und verfolgte die Situation. Plötzlich wurde ihm schlecht, wenn er daran dachte, dass sie ihn mit ihrem großen Busen herumbekommen wollte. Er würde sich doch wohl nicht darauf einlassen oder? „Hey, hast du nicht Lust mit mir einen Kaffee trinken zu gehen“, hörte er ihre Stimme. Sie wackelte demonstrativ mit ihren Dekolletee vor dem Objekt ihrer Begierde herum. „Nö“, lehnte dieser aber die Einladung ab. Entgeistert starrte sie ihn an. War sie es wohl nicht gewohnt, dass sie eine Abfuhr bekam. „Ach bitte“, raunte sie. „Sorry aber ich bin vergeben“, versuchte dieser sie los zu werden. „Ich sehe aber niemanden hier und sie muss es ja nicht erfahren“, klimperte sie verführerisch mit ihren Wimpern und strich ihm über den Arm. Marco wurde es langsam zu bunt. Er war eigentlich kein eifersüchtiger Mann aber bei Ace, war das anders. Ace gehörte zu ihm und das sollte jeder wissen. Also würde er ihr das wohl zeigen müssen. Sich seiner Wut nicht anmerkend lassen, lief er auf die Beiden zu. Kurz vor ihnen stoppte er, doch bevor er etwas sagen konnte, wurde er schon von Ace entdeckt. „Marco“, begrüßte er ihn freudestrahlend und meinte kichernd: „Hab wohl ein kleines Anhängsel gefunden.“ Sprachlos sah diese zwischen den beiden hin und her. „Herr Phönix“, wisperte sie und sah ihn perplex an. „Wärst du wohl so freundlich meinen Freund los zu lassen“, bemühte er sich freundlich zu bleiben. „Ey..Freund..Was?..Ich..ähm..natürlich..“, stammelte sie und lies schnell von seinem Arm ab. Peinlich berührt eilte sie zu ihren Freundinnen, um mit ihnen aus dieser unangenehmen Situation zu verschwinden. Belustigt sah Ace ihnen nach. So lustig wie Ace das fand, sah Marco das nicht und zog ihn deshalb mit in sein Zimmer bevor noch jemand auf die Idee kam, sich an ihn heran zu machen. Keine Sekunde später legte er seine Lippen auf die von Ace, der den Kuss nur zu gern erwiderte. „Was machst du hier“, harkte er neugierig nach, nachdem sie sich aus dem Kuss gelöst hatten. „Dich von deiner Arbeit abholen, damit wir in den Park spazieren gehen können“, erklärte Ace ihm und strich ihm über die Wange. Gequält seufzte er auf und blickte zu den Stapel der noch auf seinen Schreibtisch liegt. Natürlich würde er viel lieber mit Ace mitgehen dennoch konnte er es nicht. „Das geht nicht, Ace. Ich muss noch einige Test korrigieren.“ „Nein, musst du nicht. Du machst jetzt Feierabend und morgen erledigst du den Rest, wie ich dich kenne, hast du doch jetzt schon einige Tests abgearbeitet, die eigentlich noch Zeit gehabt hätten“, meinte Ace bestimmend. „Ja, aber lass mich trotzdem noch einige abarbeiten und dann hole ich dich von Zuhause ab“, schlug er vor. „Ich habe den weiten Weg extra auf mich genommen, Marco. Also vergiss es, dass ich jetzt nach Hause gehe“, gibt Ace verärgert von sich. „Ace, komm schon“, bittet er und hofft darauf, dass Ace Verständnis zeigt, doch das Gegenteil ist der Fall. „Gut, wenn du nicht willst. Dann geh ich eben. Vielleicht sollte ich doch auf die Einladung der netten Blondine zurückkommen und drauf eingehen“, gibt Ace trotzig von sich. Fassungslos sieht Marco zu ihm und kann kaum glauben, was Ace da von sich gibt. „Das wagst du nicht.“ Doch Ace zuckt nur mit der Schulter und wendet seinen Blick von ihm ab. „Wenn du eben keine Zeit mit mir verbringen willst, dann kann ich dir nicht so wichtig sein. Also wieso sollte ich dann nicht mit jemanden mit gehen, der mehr Interesse an mir zeigt?“ Resignierend gibt sich Marco einen Ruck und geht auf ihn zu. Sanft dreht er ihn zu sich und schaut ihm in seine dunklen Augen, in die er so gerne blickt. „Du hast gewonnen okay? Ich gehe mit dir mit, denn ich liebe dich und die Vorstellung, dass du jemanden anderen näher kommst, ertrag ich nicht.“ „Ich weiß“, schmunzelt er frech und Marco schaut ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Hat er doch einen Verdacht. „Hast du das jetzt nur gesagt, um mich zu überzeugen?“ „Ja, anders hättest du ja nicht nachgegeben“, grinste Ace verschmitzt und stibitzt sich einen Kuss von ihm. Eigentlich sollte er sauer sein aber ein Blick in seine vor Freude funkelnden Augen reicht aus, um seine Wut verpuffen zu lassen. „Das nächste Mal fall ich aber nicht darauf rein“, stellte er klar. „Schon klar.“ Liebevoll verhakt Ace seine Finger mit seinen und zieht ihn mit sich. Lachend folgt er seinem Wirbelwind. Flashback ende Warum nur konnte er seine Gedanken an Ace nicht abstellen? Es war jetzt zwei Jahre her und dennoch konnte er ihn einfach nicht vergessen. Er vermisste ihn und sehnte sich nach ihm. Er wusste, dass es seinem jetzigen Freund nicht gerecht war. Sam war ein gütiger und ehrlicher Mann und hatte so viel mehr verdient als er ihm gab. Er wollte ihm mehr geben aber er fühlte einfach nicht dasselbe für ihn wie für Ace. Ace war sein bester Freund, seine große Liebe, sein Seelenverwandter gewesen. Wie sollte da jemals ein anderer seinen Platz einnehmen können? Frustriert schloss er seine Augen. Er wurde aus seinen trübseligen Gedanken gerissen, als die Tür sich öffnete und die Schüler den Raum betraten. Dankbar für die Ablenkung widmete er sich wieder der Tafel und schrieb noch schnell den Rest heran. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)