When i look at you von FlipFlops-Mausi ================================================================================ Kapitel 7: 7 ------------ Kritisch beäugte Nami sich im Spiegel. Sie hatte sich für eine einfache Jeans und ein kurzes schwarzes Top entschieden. Ihre Haare trug sie offen. Es ging ihr sowieso nicht darum, sich auf zu hübschen. Schließlich hatte sie einen Freund, dennoch wollte sie wenigstens ordentlich aussehen. Mit sich zufrieden ging sie die Treppe hinunter zu ihrer größeren Schwester, die in der Küche angestrengt herum werkelte. Leise lehnte sie sich an den Türrahmen und beobachtete sie dabei wie sie erst die Nudeln im Topf und dann die Tomatensoße um rührte. Nojiko, die die Anwesenheit ihrer Schwester bemerkte, sah fragend zu ihr. Nojiko hatte sie gebeten den Abend zuhause zu bleiben, denn sonst ging sie normalerweise abends immer zu Sanji. Sie verstand allerdings den Grund nicht dahinter. Schließlich war es doch Nojikos alter Sandkastenfreund und nicht ihrer. „Nenn mir einen Grund, warum ich unbedingt hier bleiben muss?“ „Naja Ace bringt seinen kleinen Bruder mit und da ich mit Ace noch über unser Referat sprechen muss, dachten wir uns, dass du dich möglicherweise solange mit ihm beschäftigen könntest.“ Bittend sah Nojiko sie an. Nami verdrehte ihre Augen. Das war doch wohl kaum ihr Ernst oder? Sie verschränkte ihre Arme trotzig und deutete ihr somit an, dass ihr das Ganze gar nicht gefiel. „Ich soll also Babysitter spielen“, harkte sie nochmal genervt nach in der Hoffnung etwas falsch verstanden zu haben. Nojiko schüttelte ihren Kopf und sah sie eindringlich ein. „Er müsste mittlerweile 19 Jahre alt sein. Also wird es ganz entspannt“, versuchte sie Nami zu überzeugen. „Und was soll ich mit ihm machen?“ „Wie wäre es wenn ihr einfach einen Film zusammen schaut“, zwinkerte sie ihr zu. Nami ergab sich ihrem Schicksal und seufzte genervt. „Nur damit das klar ist. Du schuldest mir dann was und wenn ich ihn nicht ab kann, weil das so ein Vollspast ist, werde ich mich nicht damit zurückhalten es ihm auch zu zeigen“, meinte sie ernst. Mahnend hob Nojiko ihren Finger. „Du hast etwas gut bei mir aber bitte halte dich heut Abend zurück und gib dem kleinen Bruder eine Chance. Vielleicht magst du ihn ja und jetzt wäre ich dir sehr verbunden, wenn du den Tisch decken könntest.“ Damit war für sie das Thema beendet. Nami stoß sich mit ihrem Fuß vom Türrahmen ab und kam der Bitte nach. Sie ging zum Schrank und nahm sich Teller und Gläser heraus, bevor sie sich daran machte, den Tisch zu decken. Ein kurzer Blick zur Uhr genügte, um zu wissen, dass ihr Besuch womöglich jede Minute hier eintreffen könnte. Ruffy rollte mit den Augen. Er hatte überhaupt keine Lust Ace zu seiner alten Sandkastenfreundin zu begleiten. Doch sein großer Bruder Bestand darauf und so kam er aus der Sache einfach nicht heraus. Er hoffte nur, dass der Abend nicht allzu lange ging und lehnte sich noch etwas mehr in den Beifahrersitz um sich die Gegend anzuschauen. „Jetzt hör schon auf zu schmollen. Das wird bestimmt ganz lustig.“ Ace hatte eigentlich gehofft, dass Ruffy sich über die Einladung freuen würde, doch dem war nicht so. Lysopp, Zorro und Sanji wollten mit ihm Party machen gehen und er hatte sich schon sehr darauf gefreut mit seinen Kumpels etwas machen zu können. In letzter Zeit hatte er durch sein Studium nur selten Zeit dazu gehabt mit ihnen etwas zu unternehmen. Ihm tat es leid, aber er hatte nun mal Nojiko zugesagt gehabt. „Nojiko hat auch eine Schwester. Die müsste in deinem Alter sein“, versuchte er ihn zu locken. „Schön für sie. Du weißt, dass ich nur eine will.“ „Eine, die du nicht haben kannst“, stellte er klar. „Lass gut sein, du musst mich nicht immer daran erinnern“, winkte Ruffy frustriert ab. „Ruffy, sieh das doch als eine neue Möglichkeit. So lernst du jemand neues kennen und vielleicht ist sie dir ja sehr sympathisch. Ein bisschen Ablenkung hat noch niemanden geschadet“, meinte Ace versöhnlicher. „Ich will mich aber nicht mit jemand anderen über Nami hinweg trösten“, erklärte er ihm. „Das musst du ja auch nicht. Es war nur ein Vorschlag aber du kannst doch unvoreingenommen sein und sehen, was der Abend bringt. Ich bitte dich. Wenn du magst, hast du dann auch etwas Gut bei mir.“ Ruffy sah Ace einen kurzen Moment an bevor er nach gab. „Also gut aber wehe das ist so eine schicki micki Tante.“ „Nein, bestimmt nicht. Danke“, sagte er ernst und wuschelte mit seiner Hand durch seine Haare. Ace parkte vor der genannten Adresse auf dem Stellplatz, den ihm Nojiko gesagt hat. Dieser stand vor einem Einfamilienhaus. Die Fassade des Hauses war in Naturtönen gehalten und die Haustür war zu diesem in einem kräftigen Weinrot kontrastiert. Die Holzflächen des Hauses wurden von hellen Putzflächen betont. Vor dem Eingang waren Blumen aufgestellt. Beide waren von dem Haus sehr angetan, wirkte es doch sehr modern. Ruffy betätigte die Klingel und nach kurzem Warten wurde ihnen die Tür geöffnet. Seine Augen wurden größer als er niemand anderes als Nami vor sich stehen sah. Diese schien selbst kaum glauben zu können, wer da vor ihrer Haustür stand. Automatisch hoben sich Ruffys Mundwinkel und seine Augen fingen an zu glänzen. Die Freude war groß und Ace musste über diesen Zufall wirklich schmunzeln. Nami fing sich nach der Überraschung wieder und trat zur Seite. „Kommt doch herein.“ „Na war wohl doch nicht so eine schlechte Idee gewesen, dass du mit musstest“, flüsterte Ace im Vorbei gehen in sein Ohr und Ruffy nickte geistesabwesend bevor er ihm hinterher lief. Beide traten in den Flur, der riesig war und wurden auch von Nojiko begrüßt. „Hallo ihr zwei“, begrüßte sie sie bevor sie sich Ruffy zu wand. „Ich bin Nojiko und du musst Ruffy sein, hab schon einiges von dir gehört.“ „Ich hoffe nur Gutes“, grinste er. „Ja, Ace hat dich in höchsten Tönen gelobt“, meinte sie bevor sie sein Lächeln erwiderte. „Das ist übrigens meine Schwester…“ „Nami“, beendete Ruffy den Satz für sie und wurde von ihr mit großen Augen angeschaut. „Ihr kennt euch“, fragte sie perplex. „Ja ein wenig. Er ist auf meiner Uni und ein Freund von Sanji“, informierte sie ihre große Schwester. „Na wenn das kein Zufall ist, dann weiß ich auch nicht“, schmunzelte Nojiko. „Wenn ihr mögt könnt ihr euch schon an dem Tisch im Wohnzimmer setzten, dann hole ich fix das Essen“, deutete sie in die Richtung, in der das Wohnzimmer war. Ace und Ruffy setzten sich in Bewegung, während Nami mit Nojiko in die Küche ging, um ihr zu helfen. „Ich muss schon sagen, dich hat es wirklich schlimm getroffen mit Ace Bruder“, neckte Nojiko sie. „Du hast ja keine Ahnung, wie schlimm er ist“, grinste Nami und steckte ihr die Zunge raus. Sie freute sich, dass es sich bei dem Bruder um Ruffy handelte. Sie fand ihn schließlich sympathisch und wusste dass es bestimmt sehr angenehm mit ihm werden würde. Nojiko nahm den Nudeltopf während sich Nami den anderen Topf mit der Soße widmete. Zusammen machten sie sich auf den Weg ins Wohnzimmer und stellten die Töpfe auf dem Tisch ab. „Ich habe für uns Nudeln mit Tomatensoße gekocht. Ich hoffe euch schmeckt es“, erklärte sie den Beiden als sie die Deckel hoch hob. Ace lief schon das Wasser im Mund zusammen, war dies doch sein Lieblingsgericht und auch Ruffy erging es nicht anders. Jeder nahm sich etwas und zusammen genossen sie das Essen. „Danke nochmal, dass du für uns gekocht hast, Nojiko. Es schmeckt wirklich lecker“, lobte Ace sie. „j..a..richt..ig..leck..er..“, brachte auch Ruffy zwischen seinem Essen hervor. Die Beiden spachtelten wirklich eine Menge in sich hinein und Nami und Nojiko staunten nicht schlecht wie viel die zwei essen konnten. „Woher kennt ihr zwei euch eigentlich? Ich meine Nojiko hat mir nur erzählt, das ihr Sandkastenfreunde ward aber nicht wie ihr euch kennen gelernt habt, da sie sich nicht mehr daran erinnern kann“, äußerte Nami sich und sah dabei neugierig zu Ace. Kurz schluckte Ace seine Nudeln herunter bevor er zu einer Erklärung ansetzte. „Wir haben uns zum ersten Mal getroffen als ich ungefähr drei Jahre alt gewesen. Sabo und ich haben immer zusammen im Sand gespielt und irgendwann haben wir ein Weinen aus dem Gebüsch vernommen. Also sind wir nach schauen gegangen, von wem das Wimmern kommt. Da stand Nojiko weinend hinter diesem. Sie war neu in den Kindergarten gekommen und vermisste ihre Mutter. Außerdem war sie traurig, dass keiner mit ihr spielen wollte also hat Sabo sie gefragt, ob sie denn nicht mit uns spielen wöllte und da hat sie aufgehört zu weinen. Sie strahlte regelrecht als sie mit uns spielen durfte und seitdem haben wir immer zu dritt gespielt. Von dem Tag an waren wir also Freunde. Aber ich weiß, dass alles auch nur, weil mir meine Mutter die Geschichte öfters erzählt hatte“, grinste er verlegen. „Voll die niedliche Geschichte“, schmunzelte Nami und auch Ruffy konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „So niedlich war das nicht immer. Selbst bei uns gab es ab und zu Streitigkeiten“, gab Nojiko zu. Ace nickte ihr zu. „ich war einmal stinksauer auf Ace und das nur weil er seine Klappe nicht halten konnte.“ Überrascht sah Ruffy ihn an. Er hatte noch nie erlebt das Ace ein Geheimnis ausplauderte. Eigentlich war er immer sein Ansprechpartner für Probleme, gerade weil er wusste, dass diese bei ihm sicher waren. „Schau mich nicht so an. Ich war auch mal jünger und hab Fehler gemacht“, richtete er seine Worte an seinen kleinen Bruder als er dessen Blick bemerkt hat. „Und was hast du ausgeplaudert, was so schlimm war?“ Nami interessierte das nun auch und sie wollte gerne wissen, was da vorgefallen ist. „Naja Nojiko hat ein wenig für Sabo geschwärmt und mir es im Vertrauen erzählt. Irgendwann war Nojiko nicht da, weil sie krank war und Sabo hat mich gefragt, wo sie ist. Ich meinte, dass sie krank sei und dann habe ich ihn eben ein wenig über sie ausgefragt, um für sie heraus zu finden, ob Sabo genauso fühlte. Ich dachte, ich würde mich geschickt anstellen, sodass er das nicht mitbekommt, dass Nojiko für ihn schwärmt. Allerdings hat er schnell gemerkt, dass ich ihn das niemals ohne Grund fragen würde und so konnte er eins und eins zusammen zählen. Ich war und bin auch heute ein schlechter Lügner also habe ich ihm gebeichtet, dass sie auf ihn stand“, erläuterte er ihnen und machte eine kurze Pause. „Und weiter?“ Nami und Ruffy lauschten gebannt seinen Worten und wollten wissen, wie es weiterging. „Als ich dann wieder gesund war und auf Sabo traf, war er etwas auf Abstand und da ich das merkwürdig fand, hatte ich ihn auf sein seltsames Verhalten angesprochen. Er erzählte mir dann, dass er von Ace wusste, dass ich eine kleine Schwäche für ihn hatte und gestand mir dann, dass er mich sehr gern hat aber eben nur als Freundin. Um mir nicht weh zu tun, war er auf Abstand gegangen. Natürlich war ich stinksauer auf Ace und hab ihn zur Schnecke gemacht. Ich habe Wochenlang nicht mehr mit ihm geredet und das obwohl er sich immer und immer wieder bei mir entschuldigt hatte.“ „Und wie habt ihr euch dann wieder zusammengerauft“, harkte Ruffy nach. „Ich habe ihr gegen so einen Raudi geholfen, der immer mal wieder in unsere Gegend unterwegs war. Er war gerade dabei Nojiko ihr Geld ab zu knöpfen also bin ich da zwischen gegangen und habe ihn eine verpasst. Leider konnte ich nicht viel ausrichten, weil er viel größer und stärker war. Er hat mich dann eben getreten und mir ebenfalls eine mit der Faust ins Gesicht gegeben. Sabo war zum Glück auch in der Nähe und eilte uns zur Hilfe. Zusammen konnten wir uns dann gegen ihn wehren und er rannte davon.“ „Als er weg war, habe ich mich bei den Beiden bedankt und wir haben uns ausgesprochen. Ich habe Ace verziehen und wir waren wieder Freunde“, ergänzte Nojiko. „Seitdem habe ich auch nichts mehr ausgeplaudert“, äußerte er stolz auf sich. „Scheint als hättest du daraus gelernt“, schmunzelte sie. „Ein Glück, dass Sabo zu euch gestoßen wäre, sonst wäre es wohl anders ausgegangen“, meinte Ruffy. „Ja wer weiß, was dieser Raudi sonst mit euch gemacht hätte“, pflichtete Nami ihm bei. „Dann wäre ich wohl verprügelt wurden und Nojikos sowie meine Wertsachen wären weg gewesen“, antwortete Ace gleichgültig. Es war schließlich Jahre her und es ging gut aus, weswegen er sich über sowas gar keine Gedanken machte. „Zum Glück ist es ja anders gekommen“, erwiderte sie und erhob sich langsam von ihren Stuhl. Da sie alle fertig mit Essen waren, wollte sie das Geschirr einräumen gehen. Nami wollte ebenfalls gerade aufstehen, als Ace sie zurück hielt. „Lass nur. Ich helfe Nojiko und dann werden wir bestimmt über unser Referat sprechen. Ihr könnt also gern etwas anders machen.“ Unsicher blickte Nami zu Nojiko, die ihr zum Zeichen, dass es okay für sie ist, zu nickte. Wenn das so war, dann würde sie dem also nach kommen. Sie wand sich zu Ruffy um und sah ihn lächelnd an. „Lust darauf mein Zimmer zu sehen?“ „Gern“, sagte er bevor er ihr Lächeln sanft erwiderte. Zusammen machten sie sich auf den Weg, um in ihr Zimmer zu gehen, während Ace Nojiko beim Geschirr einräumen in den Geschirrspüler half. Schnell war die Arbeit erledigt und sie widmeten sich ihrem Referat. Mit kritischer Miene beäugten sie das Thema. Was bedeutet Herzklappeninsuffizienz? Was muss man beachten und wie geht man vor? „Kennst du dich damit aus“, wollte sie von ihm wissen. Er schüttelte zur Antwort mit seinem Kopf. „Vielleicht sollten wir im Internet danach suchen und uns dann überlegen, was wir alles in unser Referat hinein nehmen wollen. Anschließend können wir uns ja die Unterpunkte verteilen.“ „Gern. Lass uns an mein Schreibtisch gehen, dort können wir mit meinem Laptop ins Internet gehen und uns Informationen dazu sammeln.“ Damit erhob sie sich vom Tisch und lief in Richtung Schreibtisch. Ace folgte ihr und setzte sich neben sie auf einen Drehstuhl. Sie recherchierten zum Thema und besprachen alles Wichtige zusammen. Nojiko und er machten sich viele Notizen, um ein perfektes Referat ab zu geben, da Herr Trafalgar große Ansprüche an sie hatte. Geschafft machte er es sich auf der Couch bequem, die auf der Terrasse war. Diese war ebenfalls in Weiß und schlicht gehalten. Das Sofa war aus Baumwollstoff und mit 4 kleinen roten Kissen ausgestattet. Davor stand ein kleiner weißer Holztisch auf den ein Windlicht stand. Ein kleiner weißer Holzstuhl befand sich davor. Es war wirklich gemütlich und er genoss den Ausblick auf den Sternenhimmel. Nojiko gesellte sich mit zwei Gläsern und einer Flasche Wein dazu. Ace nahm ihr die Flasche aus der Hand und goss ihnen beiden etwas ein. Sie legte derweil ihre Baumwolldecke über sich und Ace, da die Temperaturen etwas abklangen. Sachte übergab er ein Glas an sie und lächelte sie sanft an. „Auf einen angenehmen Abend“, sagte er und Nojiko stieß vorsichtig mit ihren an seins, bevor sie beide sich einen Schluck genehmigten. Nojiko ließ ihren Arm auf der Lehne des Sofas nieder und drehte sich mit ihren Oberkörper etwas zu ihm. Neugierig fixierte sie ihn. „Wie ist es dir eigentlich in den letzten Jahren so ergangen? Ich hab zwar immer mal wieder mit Sabo geschrieben aber das letzte Mal ist schon eine Ewigkeit her.“ „Naja ich hab die Schule beendet und dann wusste ich ehrlich gesagt nicht, was ich in meinem Leben machen wollte. Ich hab einen Nebenjob nach dem anderen angefangen aber es war nie das Richtige. Irgendwann hat mich dann eine Fremde auf der Straße angesprochen ob ich nicht in ihrer Bar Kellnern möchte und ich hab ja gesagt. Die Arbeit hat mir Spaß gemacht aber es hat mich nie gänzlich erfüllt. Erst als ich zwei Jahre lang bei Sabo war, habe ich mir wirklich Gedanken über meine weitere Zukunft gemacht und mich nochmal ernsthaft mit dem Thema auseinander gesetzt und schlussendlich bin ich in deinem Studiengang gelandet und du? Was ist mit dir? Was hast du so die Zeit getrieben?“ „Nachdem ich meine Schule beendet habe, habe ich eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau absolviert und auch ein paar Jahre in dem Beruf gearbeitet aber das war irgendwie nicht das Richtige. Ich kanns dir nicht erklären, es hat mir einfach keinen Spaß gemacht, sodass ich mich für etwas Neues entschieden habe. Eigentlich hatte ich vor das Studium viel eher anzufangen aber mein damaliger Verlobte stellte mich vor die Wahl entweder ich arbeite weiterhin oder er trennt sich von mir. Er meinte, wir wären auf das Geld angewiesen. Also bin ich weiterhin arbeiten gegangen aus Angst ihn zu verlieren. “ „Wieso hast du dich erpressen lassen?“ Nojiko zuckte mit den Schultern. „Ich war verliebt und naiv. Hab erst gemerkt, dass er ein Arsch ist als ich ihn beim Fremdgehen mit seiner Arbeitskollegin erwischt habe.“ „Tut mir leid für dich.“ „Muss es nicht. Ich bin froh ihn los geworden zu sein bevor ich diesen Betrüger geheiratet hätte. Er war nicht der Richtige.“ „Seid ihr deshalb wieder hergezogen?“ „Nein, das ist nicht der Grund.“ Ihre Miene wurde etwas ernster. „Weißt du, Bellmere ist vor anderthalb Jahren verstorben. Sie hatte einen Autounfall auf der Autobahn. Ein Mann vor ihr, wollte ein anderes Auto überholen, hat die Geschwindigkeit dieses aber unterschätzt und ist mit diesem zusammen geprallt. Sie konnte nicht mehr bremsen und ist mit diesen zusammen gestoßen. Jede Hilfe kam zu spät, sie starb noch an der Unfallstelle. Es war eine schwere Zeit für mich und Nami, wobei meine kleine Schwester mit ihrer Trauer noch schwerer zu Recht kam als ich. Ich wollte für sie stark sein also hab ich mich zusammen gerissen. Allerdings kamen all die Erinnerungen hoch, die wir zusammen erlebt haben im Haus. Ich konnte in diesem nicht mehr leben, da es sich so leer anfühlte ohne sie. Also bin ich mit Nami wieder hergezogen, auch weil ich gehofft habe, dass Nami etwas Abstand gut tun würde. Mittlerweile hat sie den Verlust akzeptiert.“ „Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass sie gestorben war und Sabo hat mir auch nichts davon erzählt, sonst wäre ich für dich da gewesen.“ Mitleidig sah er sie an und drückte ihre Hand zum Zeichen, dass er jetzt für sie da war, wenn sie ihn brauchte. „Du hättest nichts tun können. Sabo habe ich nichts davon erzählt. Ich wollte ihn nicht belasten.“ „Das hättest du nicht. Wir sind doch Freunde und in schweren Zeiten sollten wir zusammen halten.“ Ein kleines Lächeln schlich sich auf Nojikos Gesicht. „Danke aber lass uns das Thema wechseln. Was ist mit dir? Laut Sabos letzten Brief hast du wohl den perfekten Mann getroffen.“ Bei der Aussage zog er scharf die Luft ein. Damals hatte er Sabo vorgeschwärmt, wie wundervoll Marco war aber mittlerweile waren sie getrennt. Sein Blick ging in die Ferne als er leise murmelte. „Wir sind nicht mehr zusammen.“ Nojiko bemerkte die betrübte Stimmung nach dieser Aussage. „Erzähl mir von ihm? Ich meine, dass ist das erste Mal, dass du von jemanden so beeindruckt warst. Früher hast du sämtliche Mädchen und Jungs ignoriert und dich förmlich nie für so etwas interessiert.“ „Sein Name war Marco. Ich habe ihn bei einer Autopanne kennengelernt. Er war so freundlich mich mit zunehmen und hat mich sogar noch zu einem Abendessen eingeladen. Wir haben uns nett unterhalten und getrunken. Jedenfalls war so etwas Vertrautes zwischen uns. Ich hab mich ungemein zu ihm hingezogen gefühlt und so hab ich der Anziehung nach gegeben und wir haben die Nacht zusammen verbracht. Dann bin ich Frühs aufgewacht und er war weg ohne jegliche Nachricht wie ich dachte. Ich war stinksauer und als dieser plötzlich in der Bar vor mir stand, wollt ich ihn zum Teufel scheren, weil ich ja davon ausging, dass er nur auf eine Nacht mit mir aus gewesen war. Letztendlich stellte sich das alles als Missverständnis heraus und wir haben den Abend zusammen verbracht. Seitdem haben wir uns immer wieder getroffen und mit jeder Minute die wir bei einander waren, habe ich mich mehr in ihm verloren. Es war fast so als wäre er mein perfektes Gegenstück. Er war so verständnisvoll, treu, hilfsbereit, warmherzig, geduldig und loyal. Ich habe ihn wirklich sehr geliebt.“ Kurz musste er an den Abend denken, an dem er ihm das erste Mal „Ich liebe dich“ gesagt hatte. Flashback Er war wirklich nervös und sein Blick glitt immer wieder zur Uhr und zur Tür hin und her. Normalerweise müsste er jeden Moment nach Hause kommen und er fragte sich innerlich immer noch ob es eine gute Idee war, einfach den Zweitschlüssel zu mopsen, damit er seine Überraschung planen konnte. Nur durch einen Zufall hatte er mitbekommen, dass sein Marco heute Geburtstag hatte. Sie trafen sich jetzt schon seit zwei Monaten und waren eine Art Paar. Aber offiziell hatten sie sich das noch nicht gesagt. Ace wollte gern eine feste Beziehung und hatte sich bis dahin aber noch nicht getraut Marco zu fragen, wie er die Sache sah. Er hatte Angst, dass er nicht so fühlen würde wie er und ihn ablehnen könnte. Anderseits waren sie fast jeden Tag zusammen, hieß das dann nicht auch, dass Marco ihn gern bei sich hatte, weil er mehr für ihn empfand? Er hielt diese Unwissenheit nicht mehr aus und wollte Gewissheit haben. Heute würde er ihm sagen, wie sehr er sich nach ihm verzerrte. Sein Herz rutschte allerdings in die Hose als er das rascheln des Schlüssels hörte, der wohl in die Tür geführt wurde. Keine Minute später stand Marco im Türrahmen und sah ihn überrascht an. „Ace? Was machst du denn hier und wie kommst du überhaupt in meine Wohnung?“ Unsicher knetete Ace seine Hände. „Naja..weißt du..ich hab..mir deinen ..Zweitschlüssel geborgt..“ Stirnrunzelnd sah Marco zu ihm. Es war nicht so, dass er sich nicht freute, dass sein Kleiner bei ihm war, doch überraschte es ihn, dass er einfach so in seine Wohnung gegangen war und dazu seinen Zweitschlüssel genutzt hatte. „Wieso?“ Ace versuchte sich zu beruhigen und schloss seine Augen bevor er kurz auf Marco zu trat. Er lehnte sich zu ihm vor und küsste ihn sanft auf die Lippen bevor er ihm etwas zuflüsterte. „Schließ deine Augen.“ „Ace, ich habe heute keine Zeit für irgendwelche Spielchen. Ich habe noch Arbeiten zu korrigieren und..“, protestierte er, tat aber dennoch das, was Ace von ihm wollte. Er schüttelte nur den Kopf bei Marcos Worten, war er doch ein richtiges Arbeitstier. Ständig war er nur am arbeiten. Das Wort Entspannen gab es bei ihm wohl nicht. Heute allerdings würde er nicht zulassen, dass er sich wieder in seine Arbeit vertiefte, weshalb er die Tasche aufs Sofa schmiss. Behutsam gab sich Marco in Aces Arme, der ihn durch die Räume lotste und ihm dann ins Ohr „Du kannst jetzt deine Augen wieder öffnen“, flüsterte. Zu tiefst berührt sah Marco Ace an und wusste nicht, was er sagen sollte, da es ihm die Sprache verschlagen hatte. „Was ist los? Hab ich dich sprachlos gemacht“, neckte Ace ihn und erhielt von Marco nur ein Nicken. Er war immer noch überwältigt von dem Anblick. In seiner Küche war der Tisch liebevoll gedeckt. In der Mitte des Tisches befand sich ein Geburtstagskuchen, auf denen Kerzen brannten und eine Lasagne. Automatisch lief er zu dem gedeckten Tisch und blieb vor dem Kuchen stehen. Sanft legten sich zwei Arme um ihn und Ace lehnte sich an sein Ohr vor. „Alles Gute zum Geburtstag“, hauchte er hinein. Marco, der sich langsam wieder fing, sah Ace irritiert an. „Woher?“ Ace wackelte freudig mit den Augenbrauen. „ich hab zufällig deinen Führerschein entdeckt, den du auf der Kommode liegen gelassen hast und da hab ich dein Geburtsdatum gesehen. Ziemlich alt bist du geworden“, zog er ihn auf. „Vorsicht Freundchen“, zischte er gespielt. „Was denn verhaust du mich dann?“ „Nicht nur das“, „Hast du das eigentlich allein gekocht?“ Marco kannte Ace gut genug, um zu wissen, dass dieser zu so etwas eigentlich nicht in der Lage war. Aces Kochkünste waren einfach noch schlechter als die von ihm. Verlegen druckste er herum..“Naja..das..hab..ich..versucht..wirklich..aber..dann..braucht ich..die Hilfe..von Thatch…“, stotterte er. „Thatch war hier?“ Ace nickte. Es war einfach nur die beste Möglichkeit etwas Brauchbares zu bekommen. Er konnte einfach nicht kochen egal wie viel Mühe er sich gab, weshalb er seinen Freund gebeten hatte ihm etwas für ihn zu zaubern. Thatch hatte es gern getan, da es ja für seinen besten Freund war. „Danke für deine Mühe“, sagte Marco bevor er sein Kopf nach hinten drehte, um Ace einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. „Wir sollten uns hinsetzen und du die Kerzen auspusten.“ „Alles was du möchtest“, glücklich hoben sich seine Mundwinkel. „Du musst dir etwas wünschen dabei.“ „Ich muss mir nichts wünschen, weil ich im Moment alles habe, was ich brauche.“ Voll gegessen machten sie es sich auf dem Sofa bequem. Kurz stand Ace aber nochmal auf, um etwas aus dem Flur zu holen. Schnell kam er mit einem Geschenk durch die Tür. „Ich habe noch etwas für dich.“ „Noch ein Geschenk?“ Zaghaft nickte Ace und übergab ihm dieses. Er lächelte als er das Buch, welches er schon immer haben wollte in der Hand hielt. „Ace, das wäre nicht nötig gewesen.“ „Es ist nur eine Kleinigkeit nichts weiter.“ Marco drückte Ace mit Hilfe seiner Hände ins Sofa und beugte sich zu ihm hinunter. „Dann werde ich dir jetzt wohl meinen Dank zeigen“, raunte er Ace zu und versiegelte seine rosigen Lippen mit seinen. Ace gab sich dem Kuss nur allzu gerne hin . Als Marco den Kuss löste sah er in seine meeresblauen Augen, die ihn so intensiv ansahen, dass es ihn eine Gänsehaut bescherte. Viel zu fasziniert war er von diesen und verlor sich nur allzu gern in diesen. Er musste es ihm sagen aber. Er biss sich auf die Unterlippe und haderte mit sich. Marco sah ihn verwirrt an, da er zu bemerken schien, dass ihn etwas beschäftigte. „Alles in Ordnung“, fragte er ihn und schob ihn eine Strähne hinter das Ohr. Ace schluckte schwer und nahm all seinen Mut zusammen ehe er die drei kleinen Worte sprach. „Ich liebe dich“. Marco hielt in seiner Bewegung inne und starrte ihn nur an, sodass Ace immer unsicherer wurde, ob es eine gute Idee gewesen war, es ihm zu sagen. Er wand sich von seinem Blick ab und wollte gerade sich befreien als Marco ihn an seiner Perlenkette zu sich zog und ihn verlangend küsste. Schwer atmend sah er zu ihm als dieser sich von ihm trennte. Seine Mundwinkel erhoben sich zu einem kleinen Lächeln. „Ich liebe dich auch, mein Kleiner.“ Eine Welle von Glücksgefühlen machte sich in ihm breit als Marco sein Liebesgeständnis erwiderte. Er könnte die ganze Welt vor Freude umarmen. Schnell zog er Marco an seinem Hemdkragen wieder zu sich herunter, um seine weichen Lippen erneut einzufangen. Flashback Ende „Wenn du ihn so geliebt hast, wieso seid ihr dann getrennt?“ Traurig blickt Ace zu ihr. „Manchmal reicht Liebe nicht aus. Marco hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Sein Vater starb und mit ihm seine Lebensfreude. Er war so in seiner Trauer gefangen, dass er alles andere ausgeblendet hat. Er vergrub sich in seiner Arbeit, um dem Kummer zu entfliehen. Ich wollt ihm zu helfen aber er hat mich weg gestoßen. Immer wieder egal was ich auch versucht habe. Es war als hätte Marco eine unsichtbare Wand zwischen sich und mir auf gebaut. Letztendlich sind wir im Streit auseinander gegangen. Marco hat mir unschöne Dinge an den Kopf geknallt, die mich sehr getroffen haben und auch wenn ich weiß, dass er es im Affekt gesagt hat, konnte ich nicht darüber hinweg sehen. Ich war mit meinem Latein und meinen Kräften am Ende, also bin ich in das nächste Flugzeug gestiegen und zu Sabo geflüchtet.“ Sein Herz wurde ihm schwer, wenn er daran zurück dachte. „Hast du jemals wieder etwas von ihm gehört?“ Schwach schüttelte er seinen Kopf. Nojiko legte ihren Kopf auf seine Schulter ab, um ihm etwas Trost zu spenden. „Denkst du hättest mehr tun können, um eure Beziehung zu retten?“ „Vielleicht, ich hab mich oft gefragt, was gewesen wäre, wenn ich nicht in das Flugzeug gestiegen wäre. Aber ich kann die Zeit nicht zurück drehen und die Geschehnisse ungeschehen machen.“ Sie nickte einfach nur und beließ es dabei. Ace schien das Thema immer noch zu belasten, weshalb sie nicht länger nachharken wollte. „Wie geht es Sabo?“ „Gut. Er arbeitet in einem Werbeunternehmen und wohnt in einer Villa etwas außerhalb von London. Mit seiner Frau Rebecca läuft es prima. Sie erwarten ihr erstes Kind zusammen. Er freut sich wahnsinnig auf das Kind und war dankbar, dass ich mit ihm das Zimmer fürs Baby vorgerichtet habe.“ Nojiko musste schmunzeln, das passte zu ihm. Er liebte Kinder und es wunderte sie nicht, dass sie nun ihr erstes erwarteten. „Scheint als hätte er alles richtig gemacht.“ Ace legte seinen Kopf auf ihren. Obwohl sie sich so lange nicht gesehen haben, war die alte Vertrautheit der Beiden immer noch da. „Wir werden unser Glück auch noch finden, mag es auch bis dahin noch etwas dauern. Ich bin zuversichtlich für uns Beide.“ „Immer noch ein Optimist wie früher.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)