Watch you while your sleeping (WYWYS) von Ashlee-Fey ================================================================================ Kapitel 14: Dream of death (Silmarillion) ----------------------------------------- Irmo wacht über die Träume. Er webt sie mit den Geistern, die ihn lieben und schickt sie durch die Nebel nach Arda. Er ist der Herr der sanwe-i-lóme, der Gedanken der Nacht. Nicht nur die Kinder der Menschen werden von ihm beschenkt, auch Eldar und Ainu sind beschenkte, manchmal sogar die Gestalten der Nacht. Doch er selbst braucht keinen Schlaf. Er wird wachen bis ihn die Vergessenheit ruft. Námo sitzt in seinen Hallen. Er beobachtet die Geister, doch sie erquicken ihn nicht. In seinem Herzen ist heute kein Platz für ihre Spiele. Seufzend steht er auf. Schlafen kann er nicht, denn er ist Richter und Tod und als dieser ist ihm der Schlaf nur selten vergönnt. Niemals wird er in Vergessenheit geraten. Durch die Gärten von Lórien streifen die Geister, Irmo folgend, denn er ist unruhig. Nicht alle sanwe-i-lóme sind schön. Manchmal muss er böse auf die Reise in die Köpfe schicken um zu verhindern oder in Gang zu setzen. Danach ist er aufgewühlt, denn Böses zu tun liegt nicht in seinem Sinn. Die Nacht ist klar, die Sterne leuchten. Námo verliert sich in den Schatten seiner Festung. Er flieht und weiß nicht wovor. Er kann die Geister heute nicht ertragen. Ihre wilden Seelen schufen eine Dunkelheit in ihm, die er nicht ertragen konnte. Seine Füße, die nicht den Boden berühren, tragen ihn weiter und weiter. Irmo sitzt an einem Brunnen als ihn die Nachricht erreicht. Der Herr des Todes ist in den Gärten der Träume. Er blickt auf. Sein Bruder ist im Schatten und doch kann er ihn sehen als wenn er vor ihm steht. „Onóro, was führt dich zu so später Stunde zu mir?“ Námo antwortet nicht. Die Kapuze des Richters sitzt auf seinen Schultern, verdeckt sein Gesicht. Er tritt aus den Schatten und setzt sich neben seinen Bruder auf den Brunnen. Eine Hand taucht ins Wasser und verweilt dort. Noch immer hat er kein Wort gesprochen. Eine durchsichtige Hand greift nach der Kapuze und streift sie vom Kopf. Irmo wirft dem Geist einen strengen Blick zu und alle ziehen sich zurück. „Du musst ihnen vergeben, Bruder, doch plagt sie die Neugierde. Auch mir ist sie nicht fern.“ Er hob eine Hand um sie an seines Bruders Wange zu legen, doch wird sie von dessen Hand abgefangen. Ihre Finger verschränken sich. „Du bist der Herr der Träume, der Gedanken der Nacht. Erzähle mir, was ich verpasse, wenn ich wachen und die Geister richten muss.“ Námo blickte seinen Bruder an. Er hob seine Hand aus dem Wasser und berührte ihn an der Stirn. Wasser lief an Irmos Stirn hinunter, doch er wischte es nicht fort. Selten sprach Námo Mandos so frei. Und doch hatte er keine Antwort für etwas was Námo nur selbst wissen konnte. Die Tropfen liefen über seine Wangen und kurz sah es so aus als wenn es Tränen wären. Námo beugte sich vor und lehnte seine Stirn an die von Irmo. Dann küsste er die Tropfen weg. Irmo lächelte. Námo richtete sich wieder auf. Dann ergriff er beide Hände Irmo Lóriens. „Tananin!“ Er drückte die Hände seines Bruders, obwohl er wusste, dass er ihm damit wehtat. Irmo jedoch verzog keine Miene. „Ich soll dir zeigen, was du schon weißt, meldo Onóro. Geben kann ich dir den Schlaf nicht, nur Träume wie du weißt.“ Er stand auf und zog Námo mit sich. Die Hände noch immer verbunden führte Irmo ihn fort. War es Vê oder Murmuran? Námo wusste es nicht. Es war dunkel und kein Laut war zu hören. Irmo führte ihn weiter, tiefer. In einen Raum, auf ein Bett. Sie waren in Murmuran. Námo legte seinen Mantel ab. Wie Dunkelheit fiel er auf den Boden und blieb dort unangetastet liegen. „Lóre sí, Námo Mandos!“ Irmo drückte Námo auf das Bett und hieß ihn die Augen zu schließen. Dann murmelte er einige Worte des Traumes und Námo schlief ein. Einige Minuten beobachtete er ihn noch, bevor er ihn auf die Lippen küsst und das Zimmer verließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)