Watch you while your sleeping (WYWYS) von Ashlee-Fey ================================================================================ Kapitel 12: Sleeping Bluety (Thor) ---------------------------------- Heimdall sieht alles. In allen Welten die sind. Er sieht die Kinder der Welten wachsen und verblühen, sieht was ist und was sein wird. Heimdall beobachtet, was von statten geht. Von der Kuppel aus beobachtet und deutet er alle Geschehnisse. Es gibt wenig was er nicht verstehen kann. Doch dies ist eins davon: Odin hat ein Kind mitgebracht. Einen Knaben aus Jotunheim. Laufeys Sohn. Der Knabe ist so winzig in seinen Armen. Heimdall betrachtete es. Ihn. Nicht größer als ein Säugling aus Midgard, so verletzlich, wie er noch nie einen Jotunen gesehen hat. Die blaue Haut war rosiger Haut gewichen, als Odin ihn berührte. Sie nahmen ihn auf. Sein Name war Loki. Er würde hier als Prinz aufwachsen, Thor gleichgestellt und doch immer anders. Heimdall fasste einen Entschluss. Er würde über dieses Kind wachen, wie er über die Welten wachte. Loki plagten Albträume. Heimdall beobachtet den Jungen, der nun zwar schon ein Stück gewachsen war, dennoch sehr klein war, Nacht um Nacht. Manchmal warf sich der Junge nur hin und her. In einer anderen Nacht war seine Haut wieder blau geworden und an der Fensterscheibe waren Eiskristalle entstanden. Dann wieder wachte er nachts mit einem Schrei auf, der für Heimdall klang, als wenn ein Tier litt. Er würde ihm gerne helfen, doch konnte er seinen Platz nicht verlassen. „Kannst du nicht schlafen, mein Prinz?“ Heimdall drehte sich um. Aus den Schatten schälte sich der schlanke Leib des Prinzen. „Du beobachtest mich!“ Loki sah ihn an. Heimdall antwortet nicht sondern dreht sich wieder um. „Wie kommst du darauf?“ Loki trat neben ihn. „Ich spüre deinen Blick, er brennt auf mir, in mir. Wende deine Augen ab, Wächter!“ Heimdall drehte sich zu ihm und hob die Augenbraue. Goldene Augen trafen auf grüne. Dann senkte er den Blick. Nickte leicht. Loki verschwand. Lange Zeit nun beobachtet Heimdall nur die Welten, nicht aber den Halbgott. Doch irgendwann wandten seine Augen über Asgard und finden, was ihnen lange verwehrt geblieben ist. Loki schläft. Er ist nun kein Kind mehr, sondern ein junger Mann. Kein Krieger, nein, ein Stratege eher, mit der Neigung Streichen nicht wiederstehen zu können. Er war ein ernsthafter Jüngling, doch wenn die Streiche hinhauten glänzten seine grünen Augen vor Freude und er wurde wieder zum Jungen. Heimdall lächelt und lässt seinen Blick noch einige Zeit auf dem Schlafenden verweilen. „Beobachtest du wieder unschuldige Schlafende?“ Heimdall zuckte kaum merkbar zusammen, als er die Stimme vernahm. Er drehte sich um und blickte Loki ins grinsende Gesicht. „Solltest du nicht schlafen?“ Fragte er zurück. Dann mustert er Loki. Dieser ist kaum passend gekleidet. Er trägt nur eine leichte Tunika und Leinenhose. Seine Füße sind bloß. Loki lächelt. „Wie soll ich schlafen, wenn der heiße Blick auf mir liegt und nicht weichen will? Beobachtet der Wächter auch andere so lange, oder bin ich der einzige, dem die Ehre zuteilwird?“ Heimdall antwortete ausweichend, denn er spürt, dass das nicht die Wahrheit ist: „Der Wächter beobachtet alles, die Welten und die Wesen mit gleicher Intensität.“ Loki lachte auf. Heimdall fiel auf, dass seine Haut wieder blau war, die grünen Augen waren roten gewichen. „Loki!“ Das Lachen hört auf. Er blickte auf sich hinunter und seufzte. „Der Schlaf bleibt fern von mir, denn Alben setzen sich auf meine Brust, wenn ich die Augen schließe.“ Heimdall nickt. Dann nimmt er seinen Umhang ab und legt ihm den schmaleren Mann um die Schultern. Loki sah ihn an. „Versuch zu schlafen. Ich werde über dich und deine Träume wachen!“ Ein Lächeln schleicht sich auf das Gesicht des Halbgottes. „Lässt du mich von deinem intensiven Blick träumen?“ Heimdall drohte ihm mit dem Finger. Doch auch auf seinem Gesicht lag ein Lächeln. „Übertreib es nicht, Loki. Geh nun schlafen!“ Loki drehte sich zum Ausgang. Doch dann drehte er sich um und legte sich neben den Sockel auf den Heimdall stand. „Was wird das wenn es fertig wird?“ Loki sah ihn frech an. Dann kuschelte er sich in Heimdalls goldenen Umhang. „Nun, wenn ich hier liege musst du nicht so weit sehen und kannst dich schonen um nicht zu ermüden, wenn du meine Träume webst!“ Heimdall schüttelte den Kopf. Dann blickte er wieder auf Loki. Zu seinem Erstaunen, hatte dieser die Augen geschlossen und schlief wohl schon. Heimdall beugte sich über den schlafenden Halbgott und deckte ihn anständig mit seinem Umhang um. Der Halbgott murmelte etwas Unverständliches. Heimdall sieht alles. In allen Welten die sind. Er sieht die Kinder der Welten wachsen und verblühen, sieht was ist und was sein wird. Heimdall beobachtet, was von statten geht. Von der Kuppel aus beobachtet und deutet er alle Geschehnisse. Doch manchmal, in Momenten wie diesen beobachtet er nur ein Wesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)