Eine alte Legende von Eire7 ================================================================================ Kapitel 7: Zickenterrror ------------------------ Kapitel 7 - Zickenterror „Und? Was sagt ihr beiden Hübschen dazu?“, tönt Whitebeards laute Stimme quer über die Moby Dick. Verdattert blinzeln die angesprochenen jungen Frauen den Piratenkapitän an. „Wie? Wo? Was Wa...“, stöhnend sinkt die Rothaarige unvermutet inmitten ihrer impulsiven Triade in die Knie und hält sich ihre rechte Schulter. Besorgt hechtet Serena zu ihrer Freundin und als die Schulter der jungen Frau nicht mehr von ihren offenen langen Haaren oder ihrer Hand bedeckt war, lief es der jungen Ärztin eiskalt den Rücken hinunter – Mizukis Tattoo hatte sich entzündet und wenn sie sich nicht täuschte, dann breitete sich der Wundbrand schon gefährlich weit aus. Mit steinhartem Gesichtsausdruck fängt die eigentlich ruhige und gefasste Frau an wie ein hart gesottener Offizier Befehle zu geben: „Mizuki greif ja deine Schulter nicht mehr an! Whitebeard! Wo ist die Krankenstation? Habt ihr Antibiotika und Kortison an Board? Infusionen? Ich brauch das alles in 5 Minuten! Marco du trägst Mizu! Aber pass ja auf! Was glotzt ihr alle? Habt ihr nichts zu tun? Ab!“ Mit einem leichten Lächeln im Gesicht gibt Whitebeard Marco nebenbei einen Wink dem Befehl Seris Folge zu leisten und zu der jungen Frau gewandt beantwortet er ihre Fragen: „Die Moby ist besser ausgerüstet als ein Großteil der Krankenhäuser der neuen Welt! Marco bringt euch zu Krankenstation!“ Mizuki POV: Wenn doch nur diese verfluchten schwarzen Flecken in meinem Sichtfeld nicht wären! Mit diesem ulkigen, wattigen Gefühl im Kopf bekam ich nur noch klar mit wie, nach dem Rückgang des Adrenalins in meinem Blut, gleißender Schmerz in meiner Schulter explodierte und Serena in ihren „Arztmodus“ wechselte. Aber bei mir war doch alles in Ordnung! Ganz sicher sogar! WOW.... seit wann konnte ich denn Schweben? Cool!... Warum ist denn das Gesicht der Federkugel so nah bei mir? OHH... ich werde ja getragen,... schade doch kein Fliegen. Serena POV: Den Anweisungen des ersten Kommandanten folgend suche ich mir im Laufschritt, meinen „Führer“ nur wenige Schritte hinter mir, meinen Weg durch das Labyrinth des riesigen Schiffs. Laut knalle ich die Tür zur Krankenstation auf und bringe den anwesenden Schiffsarzt mit einem kalten Blick zum Schweigen. Ohne weiter auf ihn oder eine der Krankenschwestern, die mit extra tiefem Ausschnitt Marco seit einigen Metern verfolgten, zu achten, begann ich methodisch alles zusammen zu suchen: Tropf stand neben dem Bett, frische Nadeln, Desinfektion, Tupfer, Antibiotikum, Kortison, Kreislaufaufputschendes Mittel und und und. Vertieft in meine Arbeit das Leben meiner besten Freundin zu retten, denn wenn ich zu langsam wäre und sich die Entzündung bis zu ihrem Herzen auswachsen würde, dann wäre es das für sie gewesen, merkte ich weder, die bewundernden Blicke des Arztes, noch das Stolze Lächeln Marcos und schon gar nicht die eifersüchtigen Blicke und getuschelten Worte der Schwestern. Infusion um den Wasserverlust durch das gestrige Saufgelage auszugleichen; intravenöses Antibiotikum und Kreislaufmittel; Tattoo desinfizieren, Cortison und Antibiotikum drauf – verbinden; und das schwerste von allen: gefühlte Tage lang warten. Normale POV: Erleichtert atmet die Hellhaarige auf als die Augen ihrer Gefährtin sich nach knappen zwei Stunden anfingen zu bewegen und als diese sich schließlich blinzelnd umblickte, entkam ihr ein erleichterter Lacher: „Guten Morgen Dornröschen!“ Mit leicht gerunzelter Stirn entgegnet der Rotschopf: „Wirklich witzig...Wo bin ich eigentlich und warum häng ich am Tropf? Anna...“ Ihren eigenen Fehler bemerkend hält sie ihren Mund und sieht nur fragend und unschuldig zu ihrer Ärztin. Fast unmerklich hat Seri ihre Augen verengt und fixiert ihren Gegenüber, trotzdem ist in ihrer Stimme kein Wanken zu bemerken: „Dein Tattoo hat sich entzündet und du bist vorhin an Deck zusammen geklappt! Antibiotikum hast du jetzt erst mal intus... ich schätze das das ganze zwei bis drei Wochen brauchen wird bis es komplett verheilt ist!“ Verzweifelt stöhnt Mizu auf und verdreht in Richtung ihrer Freundin die Augen: „Das heißt dann wohl Bettruhe. Dabei wollte ich Ace noch mal verkloppen!“ Nebenbei den Tropf entfernend und die gebrauchten Dinge entsorgend verlautbart Serena professionell: „Ich weiß genau das ich dich nicht im Bett halten kann, solange du nicht ein mindestens faustgroßes Loch durch den Rumpf hast, also versuch ich es erst gar nicht. Du bekommst aber ab jetzt zwei Mal täglich dein Tattoo frisch verbunden! Falls dir Übel oder Schwindelig werden sollte oder deine Schulter mehr schmerzen sollte sagst du es mir sofort, dann schnall ich dich nämlich an ein Bett bis alles verheilt ist! Gegen normale körperliche Tätigkeiten hab ich aus medizinischer Sicht nichts einzuwenden, Kämpfe zählen aber nicht dazu! Und als Freundin kann ich dir nur sagen, dass ich mir Sorgen mache!“ „Das machst du dir doch immer“, entgegnet Mizuki während sie sich in eine sitzende Position aufrappelt. Der noch immer im Krankenzimmer anwesende Marco hatte das Gespräch der beiden Frauen gespannt verfolgt. „Wer ist Anna?“, lässt seine Stimme die beiden Frauen vor ihm zusammen fahren. Dramaturgisch legt der Rotschopf ihre rechte Hand auf ihr Herz: „Flattervieh erschreck mich gefälligst nicht so! Anna? Also ich kenne keine Anna... Du, Seri?“ Stumm schüttelt die Hellhaarige ihren Kopf, sich nicht trauend sich dem Kommandanten zuzuwenden. „Aber du hast gerade Anna gesagt! Was verschweigt ihr?“, erwidert die Stimme des Phönix schärfer als das mal davor. Hart beißt sich Mizuki auf ihre Lippen um nicht einen unbedachten Kommentar vor sich zu lassen sondern zuerst zu überlegen, wenn nicht wieder einmal ihre Freundin schneller gewesen wäre: „Muss ich jetzt dein Gehör herrichten? Mizu hat nur das Wort „aber“ in „aba“ vernuschelt. Wo du da „Anna“ gehört hast würde ich gern wissen“ Den Worten Serenas keinen richtigen Glauben schenkend runzelt der Kommandant nachdenklich die Stirn, lässt das Thema jedoch bleiben als eine Krankenschwester ihren Kopf ins Zimmer streckt und ihnen mitteilt, dass sie an Deck von Whitebeard erwartet werden. „Marco geh du schon mal vor, ich verbinde noch schnell Mizukis Schulter, dann kommen wir nach!“, stellt die zierliche Weißhaarige unverzüglich fest und bekommt nur noch ein kurzes Nicken bevor der Phönix auf dem Weg zu seinem Kapitän war. Grummelnd fängt die junge Ärztin an die Schulter ihrer Freundin zu verbinden und knurrt sie dabei fast tonlos an: „Ria! Sag mal spinnst du komplett?! Das ist mal wieder so typisch für dich! Erst denken dann reden! Ich hoffe Marco hat die Lüge geschluckt, ansonsten haben wir ein ordentliches Problemchen an der Backe!“ Den stummen Dackelblick ihrer rothaarigen Freundin mit einem genervten Augenrollen akzeptierend drückt Serena ihrer Patientin eines der Hemden, die auf Vorrat im Krankenzimmer gehortet waren, in die Hand. Nach gefühlten Ewigkeiten später hatte es Mizuki geschafft sich in das übergroße Hemd zu quälen und die Freundinnen waren schon auf halben Weg den Raum zu verlassen als sie von einer hereinstürmenden Meute vor Wut rauchender und mehr als spärlich bekleideter Krankenschwestern gestoppt wurden. Mit abschätzigen Blick und hochnäsiger Haltung wurde den jungen Frauen sogar die „Ehre“ zuteil, dass die Anführerin dieses billigen Haufens ihre Worte an sie richtete: „Ihr beiden lasst ja die Finger von der Crew! Kapiert? Vor allem die Kommandanten der ersten und zweiten Division sind Tabu! Wechselt auch nur ein einziges Wort mit Ace oder Marco und ihr beiden Tussen lernt uns kennen kapiert? Die zwei und alle anderen an Board gehören uns!“ Leicht verblüfft lauschten die Studentinnen ihrem Gegenüber, noch vor Ende der Triade hatten sich jedoch beide wieder gefangen. Wohlweißlich ihrer Schwestern das Reden überlassend bleibt Serena still und lauscht mit einem Grinsen im Gesicht der Antwort: „Also als allererstes sollte man sich einmal vorstellen bevor man wildfremde Leute anquatscht! Und zweitens: Ich schätze Whitebeards Crew klüger ein, als das sie euch Barbiepüppchen in euren Fetzen auch nur einen zweiten Blick schenken würden. Ich traue mich außerdem wetten, dass keine von euch jemals mit Marco oder Ace auch nur geredet geschweige denn mit einem von ihnen geschlafen hat. Und last but not least: Es geht euch Schnepfen einen feuchten Kehricht an, was wir mit wem wo wann treiben. Und wenn wir es mit einem der beiden vor euren Augen treiben, was wollt ihr denn tun? Kreischen und uns mit Wattebällchen töten? Pfff....“ Die 'Damen' eiskalt links liegen lassend stolziert der Rotschopf dicht gefolgt von ihrer Gefährtin aus dem Zimmer und in Richtung des Oberdecks. POV Whitebeard: „Bist du dir sicher, dass es eine weise Entscheidung ist die beiden Mädels in die Crew aufzunehmen? Irgendetwas verschweigen die Beiden...“, spricht mein vorausdenkender Vize seine Bedenken nur Sekunden nachdem er wieder an Deck ist aus. Mit weit entferntem Blick antworte ich meinem Sohn: „Ich weiß das du den beiden noch nicht trauen kannst und es auch nicht willst, aber ich weiß das sie schon sehr bald einen wichtigen Platz in unser aller Herzen einnehmen werden. Egal wie sie sich entscheiden werden, für mich gehören sie jetzt schon zu meinen Kindern.“ „Also wirklich Vater... in zwei Fremde so viel Vertrauen stecken, so kenne ich dich gar nicht....“, einen zweifelten Blick meines Kommandanten auffangend erwidere ich mit einer für mich eher seltenen leicht belegten Stimme: „Mein Sohn... wenn du das Wissen hättest, dass ich im Laufe der Jahre angesammelt habe würdest du meine Beweggründe verstehen. So kann ich dich jedoch nur bitten meine Entscheidung zu akzeptieren und Serena und Mizuki ohne Hintergedanken oder Vorurteilen zu begegnen.“ Noch immer nicht begeistert von unserem Neuzugang trottet Marco nach einem letzten zweifelnden Blick zu mir zu den anderen Kommandanten. Mit einem unhörbaren Seufzen wird mir wieder bewusst, dass ich einfach zu alt für diesen Job bin, ich sollte mir wirklich bald überlegen, wem ich meine Crew anvertraue. Sie hat es damals schon abgelehnt und ich glaube nicht, dass sie ihre Meinung seit diesen Tagen geändert hat, also bleiben nur noch Marco und Ace. Leicht verziehe ich bei meinen Gedanken mein Gesicht, denn keiner meiner beiden Söhne hat im Moment die Kraft eine Crew wie die Meine zu einen, sie sind tolle Kommandanten aber leider nicht unbedingt Kapitänsmaterial. Noch immer über meine mögliche Nachfolge grübelnd, bemerke ich meine beiden Töchter erst als sie schon das halbe Deck überquert haben. Alles Trübe aus meinen Gedanken verbannend grinse ich den beiden Frauen entgegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)