Verliebt in den besten Freund von Black_Magic_Rose (Naruto) ================================================================================ Kapitel 6: Zur Hölle?! ---------------------- Ich liege die ganze Nacht wach und sehe Naruto beim Schlafen zu, egal wie sehr ich es will, es wäre falsch ihn jetzt anzufassen, geschweige denn zu küssen. Was bin ich nur für ein Mensch, dass ich ausgerechnet jetzt daran denke? Wie kaputt und eklig muss man sein, wenn man erfährt, dass einem die Frau fremdgeht, ein Baby bekommt und es auch noch abtreibt und alles, was man denken kann, ist ein lächerlicher Kuss, der wahrscheinlich aus dem Alkohol kam. Mein Gott, ich verabscheue mich für diese Gefühle, die ich nicht haben darf. Nicht jetzt, ich muss mich auf was anderes konzentrieren, als das Gesicht, dass nur ein Zentimeter von mir entfernt ist und die warmen Lippen; wären seine Augen offen würde ich mich wieder in ihnen verlieren, wie immer, wenn sie mich anschauen. Sasuke, konzentriere dich, verdammt noch mal, denke ich mir. Also denke ich an die Scheidung, was ich alles tun muss, ich brauche einen Anwalt, dann muss ich einen Termin mit Sakura vereinbaren, bei dem Standesamt, um die Ehe zu annullieren, es muss abgesprochen werden, ob es gerichtlich gehen muss oder ob man dafür nicht einfach die Anwälte ihre Sachen erledigen lässt oder ob der Schritt überhaupt nötig ist. Ich sehe mich um, die Wohnung habe ich damals mit Sakura ausgesucht, gefallen hat sie mir nie, vielleicht wäre ein Umzug auch nicht schlecht, gerade weil ich Sakura machen ließ, was die Einrichtung betrifft und ich mich einfach damit arrangierte, obwohl mir diese „modernen“ Möbel, die mehr als unbequem sind nicht gefallen, aber dafür, ich zitiere jetzt einfach mal Sakura „hübsch“ sind. Schwachsinn, wenn man mich fragt. Wozu Möbel, wenn die zu unbequem zum Sitzen sind? Jetzt, wo mir aufgefallen ist, wie lange ich mit Sakura zusammen war und die Ehe nun wirklich kaputt ist, gehe ich aus dem Bett ins Wohnzimmer und raufe mir das Haar, sobald ich mich auf das Sofa setze. Ich kann es einfach nicht fassen, fast zehn Jahre waren wir zusammen, davon drei Jahre verlobt und jetzt werden wir bald geschieden, es bricht mir das Herz. Was soll ich jetzt fühlen? Was soll ich tun? Was ist richtig und was falsch? Ist das, was ich denke, wenn ich Naruto sehe, richtig? Ist das, was ich denke, wenn ich ihn sehe, in Ordnung? Ist ihm das gegenüber fair oder überhaupt echt? Vielleicht will ich auch einfach nicht alleine sein mit meinen Gedanken und Gefühlen? Was, wenn ich mich in etwas reinsteigere, weil ich einfach zu verletzt und verwirrt bin? Ich blicke einfach nicht mehr durch, meine Welt steht total kopf und ich weiß weder ein noch aus. „Sas“, ertönt es auf einmal und ich erschrecke mich. Ich habe nicht damit gerechnet, dass er wach werden würde, doch ein Blick aus dem Fenster sagt mir, dass schon längst die Sonne aufgegangen ist. Mein Gott, wie lange sitze ich hier schon? „Sas“, ertönt es erneut und mein Blick richtet sich auf meinen Gast. „Naruto“, antworte ich, weiß aber nicht weiter und schweige deswegen. Er setzt sich neben mich und sieht mir in die Augen, direkt in die Seele, wie ich immer wieder denke, wenn er mich so anschaut. „Hast du gut geschlafen?“ Ich schüttele mit dem Kopf, wie soll ich an Schlaf denken, wenn er mir so nah ist und es auch jetzt wieder ist und wenn ich nicht weiß, ob das, was ich denke und fühle, in Ordnung ist, ob es auch auf Gegenseitigkeit beruht oder nicht zu früh oder … ach verdammt nochmal. Ich weiß einfach nicht weiter und habe auch niemanden, mit dem ich darüber reden kann. „Wie lange sitzt du schon hier?“ „Keine Ahnung, als ich hier hereinkam, war es noch dunkel.“ Naruto schaut mich immer noch mit diesen ozeanblauen Augen an und ich muss schlucken, die Spannung ist fast schon greifbar, es knistert gewaltig zwischen uns und ich verliere den Faden über das, worüber wir gerade sprechen, bis Naruto sich räuspert und den Blickkontakt abbricht und zur Seite sieht. „Ich mache dir jetzt erstmal einen Kaffee, du siehst aus, als könntest du ihn brauchen“, damit steht er auf und lässt mich mit meinen Gedanken wieder alleine. Das kann ich nun wirklich nicht gebrauchen, es ist zu viel für mich, also gehe ich meinen Laptop holen und tue das, was ich immer mache, wenn es mir zu viel wird, ich arbeite. Zuerst muss ich mit Sakura reden, also schicke ich ihr eine Mail, wie wir das machen wollen und danach sehe ich mir die liegen gebliebene Arbeit an, die sich türmt. Ich habe unzählige Mails bekommen, die alle beantwortet werden wollen und öffne eine nach der anderen, um sie zu bearbeiten, so vergeht die Zeit und ich stelle nach einiger Zeit fest, dass mein Kaffee vor mir steht, noch heiß und schwarz, wie ich ihn am liebsten habe, das weiß Naruto natürlich und noch etwas fällt mir auf, Naruto ist nicht da, dafür höre ich das Wasser rauschen, er duscht also.   Als Naruto dann fertig ist, habe ich meinen Laptop heruntergefahren und meinen Kaffee fast leer getrunken und warte auf ihn. Er setzt sich neben mich, das Haar noch feucht von der Dusche und sieht mich wieder mit diesem Blick an, der mich glauben lässt, er könnte alles sehen, was ich verstecken möchte. So sitzen wir noch, bis sein Magen das Zeichen gibt, dass es Zeit zum essen ist, da ich allerdings nicht in der Lage bin zu kochen, meine Gedanken schwirren nur so herum, zwischen dem Wunsch ihn zu küssen und was moralisch richtig wäre, bestellen wir uns einfach was, da Naruto nur in der Lage ist, Nudelsuppe zu kochen, mit einem Wasserkocher, versteht sich und ich das meinem Magen nicht antun kann. So sitzen wir also nebeneinander, schauen uns was bei Netflix an und schwiegen sonst, was die Stimmung nur noch seltsamer macht. Soll es die ganzen zwei Wochen so weiter gehen? „Sas“, fängt Naruto auf einmal an und sieht dabei weiter zum Film, „was damals passiert ist … ich meine den Kuss …“, er bricht ab. „Ja“, frage ich nach. „Bereust du es?“ Ich sehe ihn erstaunt an. „Nein“, antworte ich zögerlich und schaue ihn an, sein Blick noch immer auf den Fernseher gerichtet, sagt er: „Würdest du …“, er stockt, schluckt schwer und setzt nochmal an „würdest du es nochmal machen?“ Mein Blick wandert zurück zum Fernseher und ich muss jetzt wirklich scharf nachdenken, er fragt mich das, obwohl das mit Sakura noch nicht so weit zurückliegt, obwohl ich mich um die Scheidung kümmern muss und das tote Baby … oh Gott, daran denke ich ja gar nicht und wieder ekele ich mich vor mir selbst. Verdammt nochmal, daran habe ich gar nicht mehr gedacht, obwohl es nicht von mir war, habe ich es schon geliebt und auch das ist fort, hat mich alleine gelassen, ist vorausgegangen, zu meiner Familie und ich muss wieder weinen. „Sas“, ruft Naruto erschrocken und nimmt mich in den Arm. „Es tut mir leid“, fängt er an, „ich hätte nicht … ich habe nicht … es tut mir so furchtbar leid.“ „Schon okay“, bringe ich hervor, „ich hatte nur an das Baby gedacht.“ „Obwohl es nicht deins war?“ „Das hätte keine Rolle gespielt, ich habe es geliebt und jetzt ist es tot und ich habe nicht mehr daran gedacht.“ Naruto drückt meinen Kopf hoch, schaut mir tief in die Augen, er sagt kein Wort, sieht mich nur an und ich verstehe, was er sagen will, obwohl er es nicht kann. Es ist okay, nicht daran zu denken und zu vergessen, es ist okay, dass ich weiter lebe, auch wenn es das Baby nicht kann. Es ist okay, es ist alles okay und ich danke Naruto, dass er mir das nicht laut sagt, sonst wäre ich noch durchgedreht. Die Stimmung verändert sich schlagartig, Naruto hält noch mein Gesicht in seinen Händen, sieht mir dabei in die Augen, aber der Ausdruck hat sich geändert und streichelt meine Wange mit seinem Daumen, während ich nur stumm in seine Augen schauen kann. Ich kann sehen, wie er nachdenkt, wie er abwiegt und allen Mut zusammen nimmz und ich hoffe, er tut es. Er soll mich küssen und mich wieder hinaustragen mit seinen Lippen, ich will es so sehr und gerade als er mir näher kommt, meine Augen fast geschlossen sind und nur noch ein Hauch, ein Atemzug uns trennt, klingelt es an der Haustür, unser Essen ist da. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)