Mein innigster Wunsch von Bloodstained_Phoenix ================================================================================ Kapitel 14: Kapitel 14 ---------------------- Voller Erwartungen stand der junge Koch im Gästeabteil des Baraties und beobachtete sehnsüchtig die Eingangstür, in der Hoffnung, dass der Schwarzhaarige jeden Moment auftauchen würde. Und als die Türen sich pünktlich um die verabredete Zeit öffneten, war er beinahe wie in Trance auf diese zugelaufen. Hinein kam ein Mann mit schwarzem Mantel und einer Fellmütze, die so tief herunter gezogen war, dass man sein Gesicht nur erahnen konnte. Der Fremde blieb einen Moment an der Tür stehen und sah sich um, aber Sanji wusste sofort, dass es Law war. Als Law den jungen Koch entdeckte, wie dieser auf ihn zukam, nickte er nur kurz zur Bestätigung. „Komm mit.“, erklärte Sanji und ging in eine abgelegene Ecke am Fenster und blieb dort vor einem Tisch stehen. Bevor der Schwarzhaarige der Bitte folgte, sah er sich erneut gründlich um, um jeden der Gäste einmal zu kontrollieren. Als er sich anscheinend von etwas überzeugt hatte, war er dem jungen Koch endlich gefolgt und setzte sich dann seufzend an den Tisch, was Sanji ihm dann gleichtat und sich ebenfalls gegenübersetzte. Langsam zog der Schwarzhaarige sich seine Mütze vom Kopf und legte sie neben sich auf den Tisch. Sanjis Gesichtszüge wandelten sich in besorgte, als er die Augenringe des jungen Medizinstudenten sah. Er wirkte noch viel müder als er es sonst schon tat... Allerdings war dies nicht der Zeitpunkt ihn darauf anzusprechen und ehe der Schwarzhaarige etwas sagen konnte, hatte der Blonde ihn gefragt, ob er etwas zu trinken haben möchte. Law schüttelte den Kopf und faltete seine Hände in einander, sah den jungen Koch dann leicht verärgert an. Er erklärte, dass er nicht zum Kaffeetrinken hier wäre, sondern, weil sie etwas wichtiges zu besprechen hätten. Dass er eigentlich nicht hier sein durfte und sie sich beeilen müssten. Sanji seufzte. Was hatte er denn erwartet? … Der Schwarzhaarige hatte sich nur zu dem Treffen begeben, da ihm etwas wichtiges mitteilen wollte und nicht, weil er seine Zeit mit ihm verbringen wollte. Leicht deprimiert sah Sanji auf die Tischplatte, wurde aber nach einigen Sekunden von dem Räuspern des Schwarzhaarigen hochgeschreckt. „Ich habe dir schon einmal gesagt, dass wenn die Umstände andere wären, ich dein Angebot vielleicht annehmen würde.“, erklärte er lächelnd, was Sanji ebenfalls ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Er erinnerte sich daran, wie er ihm von seinem Traum erzählt hatte und ihn beinahe mit seinem Freundschaftsangebot erschlagen hatte. „Danke.“, nuschelte Sanji leise. „Jedenfalls... du weißt, dass ich nur hier bin, weil du mir von diesem Zettel erzählt hast.“, erklärte Law nachdenklich und schlug ein Bein über das andere. „Richtig. Sag' mir, was es mit dem Zettel... oder eher mit dem Symbol darauf, auf sich hat!“, forderte er, worauf der Schwarzhaarige genervt aufseufzte. Bevor die beiden sich in ihr Gespräch vertieft hatten, hatte die Belegschaft des Baraties natürlich nicht geschlafen! Durch die Bullaugen der Schwingtüren hatten sie abwechselnd einen Blick in den Gästeabteil geworfen und als sie sahen, wie Sanji mit einer schlanken, in schwarz gekleideten Person in die hintere Ecke verschwand, hatte Patty einen grandiosen Einfall. Er wollte die Unbekannte sehen und hatte sich dazu entschieden, den beiden Kaffee und Kuchen zu bringen. Denn bisher konnte er nur erkennen, dass diese kurzes schwarzes Haar hatte, sehr gebräunt war und einen sehr grazilen Körperbau haben musste, obwohl sie so groß war! Kichernd hielt er sich eine Hand vor den Mund, als er mit einem Tablett vor der Tür stehen blieb. Carne, ebenfalls Koch im Baratie, zog sich seine Sonnenbrille höher auf die Nase und rieb sich nachdenklich über seine Bartstoppeln, ehe er Patty ermutigend den Daumen hinstreckte. Er hatte erst Bedenken, aber was sollte denn schief gehen? Er verlangte noch, dass Patty ihnen dann alles von der Unbekannten erzählte, was er natürlich auch tun würde! „Es ist nicht so einfach, wie du denkst... Dieses Symbol ist keines, was für die zivile-“, abrupt stoppte der Schwarzhaarige seine Erklärung, als ein groß gewachsener, kräftiger Mann an den Tisch trat und ihnen das Tablett vor die Nase stellte. Vor lauter Grinsen hatte dieser seine Augen zugekniffen und erklärte, dass das so eben gebrachte natürlich aufs Haus ginge. Sanji funkelte seinen Kollegen böse von der Seite an, allerdings hatte er auch nichts anderes erwartet und begann dann, nachdem er laut und genervt aufgeseufzt hatte, sich und dem Schwarzhaarigen den Kaffee und den Kuchen aufzuteilen. Irritiert sah der Schwarzhaarige erst Sanji an, dann den Riesen, der sich nun erwartungsvoll die Hände rieb. Und als Patty endlich sein überdimensionales Grinsen ablegen konnte, sah er in den verdutzten Blick des Schwarzhaarigen, der fragend seinen Kopf leicht schräg gelegt hatte. Erschrocken riss er die Augen komplett auf, sah abwechselnd zu Sanji und dem Schwarzhaarigen, ehe er seinen Arm ausstreckte und mit dem Zeigefinger auf Sanji deutete. „DU DATEST MÄNNER?!“, fragte er unverhältnismäßig laut und schockiert, beobachtete, wie Sanji den Kopf in seine Handfläche fallen ließ, weil er nicht glauben konnte, dass er das gerade laut ausgesprochen hatte. Fassungslos darüber, was sein Kollege da gesagt hatte, stöhnte er einmal auf, sah ihn dann an und zischte, ehe er ihn ansprach. „Patty...“, sprach er bedrohlich und warf ihm einen Blick zu, der unter Umständen hätte töten können. Doch ehe Sanji etwas erklären oder ihn beschimpfen konnte, begann der Schwarzhaarige zu lachen. Verwundert darüber, dass dieser nun lachte, sahen sie ihn beide irritiert an. „Ich schätze man KANN unser Treffen auch als Date bezeichnen, wenn man denn so will...“, erklärte er und stützte seinen Ellenbogen auf den Tisch, um seinen Kopf in seine Handfläche zu legen. Er drehte sich auf dem Stuhl leicht seitlich und schlug ein Bein über das andere, ehe er die beiden Männer – deren Kinnluken nun weit offen standen – schelmisch grinsend ansah. Als Sanji realisierte, was er da gerade gesagt hatte, schloss er seinen Mund und wurde leicht rot. Er lächelte verträumt, zwang sich aber Sekunden später dazu, sich zu fassen, ehe er ruhig ein- und ausatmete. Dann umfasste er das Tablett und sprang auf, schlug seinem Kollegen das Tablett über den Kopf. Stöhnend taumelte dieser einige Schritte nach hinten, versuchte dann den Blonden mit einem bösen Blick einzuschüchtern, bis er einen Moment später wieder grinste. Der Schwarzhaarige hatte amüsiert aber auch verdutzt eine Augenbraue hochgezogen und beobachtete das Geschehen einfach. Grinsend hatte Patty dem Blonden das Tablett entrissen, zog sich eine Hand vor den Mund ehe er wieder kicherte. Als er sich gefasst hatte, drehte er sich zum Gehen und sprach noch: „Viel Spaß ihr zwei Turteltauben...“. Wütend sah Sanji seinem Kollegen hinterher, wie dieser zügig durch den Raum schritt und dann hinter den Schwingtüren verschwand. Brodelnd presste der Blonde seine Lippen aufeinander und beobachtete die Bullaugen, aus denen nur Momente später die Augenpaare der anderen Köche linsten. Seufzend hatte Sanji sich wieder auf seinen Stuhl gesetzt und entschuldigte sich dann für das eben geschehene, allerdings schüttelte der Schwarzhaarige nur den Kopf und meinte, dass es in Ordnung wäre. „Nette Kollegen hast du da.“, meinte Law und grinste den Blonden an, umschloss dann seinen Kaffee und genehmigte sich einen Schluck davon. „Nett? Das sind alles Vollpfosten, so sieht es aus...“, stöhnte der Blonde und rieb sich seine Schläfen. „Also... ich glaube wir tun einfach so, als wäre das nie passiert.“, erklärte Sanji dann mit einem leichten Rotschimmer auf seinen Wangen, kratzte sich dann den Nacken. „Wenn du meinst.“, erklärte der Schwarzhaarige nur kurz, blickte ihn dann wieder ernst an. „Um auf deine Frage zurückzukommen...“, begann er und sah in den erwartungsvollen Gesichtsausdruck des Blonden. „Dieses Symbol verheißt nichts Gutes. Ich darf dir leider keine genaueren Informationen geben... aber wenn du diesen Zettel bekommen hast, kann es nur eines heißen...“, erklärte er betrübt, Sorge schwang in seinen Worten, aber er sprach nicht weiter. Und als er Sekunden später immer noch nicht weiter sprach, fragte Sanji noch einmal nach, was es denn heißen würde. „...es heißt, dass du ausgewählt wurdest... du bist in Gefahr...“, erklärte er und griff mit zittrigen Händen nach seinem Kaffee. „In Gefahr? Inwieweit?“, fragte er zögerlich nach und sah in das überlegende Gesicht des Schwarzhaarigen. „Wenn du Pech hast, stirbst du.“, erklärte er dann kühl, worauf Sanji ihn schockiert ansah. „Wie kannst du das nur so emotionslos sagen? Heißt das, jemand will mich umbringen?!“, sprach er nun deutlich lauter. „Nicht wenn ich es verhindern kann. Keine Sorge, ich kümmere mich darum.“, erklärte er mit einem leichten Lächeln, aber bestimmt. Sanji wusste nicht, was er jetzt denken sollte. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Student mit dem etwas zu tun hatte, stieg an und er machte sich Sorgen. Aber wenn er sagte, dass er sich kümmern würde, hieße es doch, dass er erst einmal in Sicherheit war... oder? „Law... wie willst du dich darum kümmern? Bitte rede mit mir!“, forderte der Blonde und sah den Schwarzhaarigen ernst an, welcher erneut den Kopf schüttelte. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich das nicht darf. Versteh mich doch! Selbst wenn ich wollte, könnte ich nicht und wenn, würde es alles nur schlimmer machen. Also hast du nur eine Wahl!“, erklärte der Schwarzhaarige und sah den Blonden erneut sehr ernst an. „Nur eine Wahl? Was soll das heißen?“, fragte er stutzig, worauf Law seufzte. „Du musst mir vertrauen.“, erklärte er und sah dem Blonden tief in die Augen. Er wusste, dass er Angst hatte und er wusste, dass es nicht unbegründet war. „Ich weiß, dass es dir schwer fällt. Aber ich kümmere mich darum. Ich verspreche dir, dir wird nichts geschehen!“, erklärte er und versuchte den Blonden mit einem Lächeln aufzumuntern. Sanji umklammerte den Henkel seiner Kaffeetasse, blickte zögernd in die Flüssigkeit und sah dann den Schwarzhaarigen an. „Gut. Ich vertraue dir.“, meinte er dann mit fester Stimme, ehe er ihn zögernd anlächelte. Sie saßen eine Weile schweigend da, tranken ihren Kaffee. Und obwohl Sanji es nicht erwartet hatte, hatte der Schwarzhaarige sogar den Kuchen gegessen und gemeint, dass er gut schmecken würde. Er hatte sich bedankt, aber er selbst hatte nur in seinem Stück herumgestochert. Nicht nur, dass er Angst um seine Sicherheit hatte, jetzt musste er auch noch um den Schwarzhaarigen fürchten. Am liebsten hätte er seine Bedenken laut ausgesprochen, allerdings wusste er, dass der Schwarzhaarige auf keine weiteren Diskussionen diesbezüglich eingehen würde, da er sich bereits entschieden hatte. Wahrscheinlich wäre es wirklich am besten, ihm zu vertrauen und an ihn zu glauben. Zu hoffen, dass dieser es irgendwie hinbiegen würde. Nach einer Weile des Schweigens bemerkte Sanji dann, wie sein Gegenüber nachdenklich aus dem Fenster sah. Wieder bemerkte er, wie hübsch dieser war und wie ihm eine geheimnisvolle Aura umgab. So gerne würde er ihn näher kennen lernen... Und als er diesen Gedanken verfolgte, fiel ihm ein, dass Doflamingo ihn doch gebeten hatte, ihm eine Nachricht zu übergeben. „Law?“, fragte er vorsichtig, worauf dieser seinen Blick vom Fenster auf ihn richtete. „Ich hatte heute ein Gespräch beim Leiter der Uni.“, erklärte er, musste aber Stutzen, als der Schwarzhaarige ihn erschrocken ansah. „Keine Sorge, ich wurde nicht gekündigt!“, lachte er dann, worauf Law ihn erleichtert ansah. Diese Reaktion des Blonden deutete daraufhin, dass er ihm nichts getan hätte und so versuchte er seine Mimik wieder zu entspannen. „Jedenfalls... ich weiß nicht, welche Beziehung ihr zueinander habt, aber er meinte du seist so etwas wie ein Sohn für ihn. Deshalb soll ich dir eine Nachricht überbringen.“, erklärte er lächelnd, wusste aber nicht, was den Schwarzhaarigen daran so schockierte. Zumindest deutete dessen Blick daraufhin, dass schockiert war. „Hast du ihm gesagt, dass wir uns treffen?!“, fragte Law und man spürte wie ihn Angst und Hektik durchzog. „Ja, warum denn nicht?“, kam es dann verwundert von dem Blonden und er zog eine Augenbraue hoch. Als der Schwarzhaarige nichts weiter sagte, entschloss er sich dazu, dass er ihm die Nachricht überbringen sollte. „Er meinte, dass es deine Entscheidung sei. Keine Ahnung, was er meinte, aber er sagte, du würdest es verstehen.“, erklärte Sanji dann und blickte in das verängstigte Gesicht des Schwarzhaarigen. Es dauerte nur Sekunden, da hatte Law sich wieder gefasst und sah ihn dann mit seinem gewohnten Gesichtsausdruck an. „Danke.“, meinte er nur knapp und blickte dann wieder aus dem Fenster. Als die Eingangstür des Baraties aufflog, wusste Sanji sofort, wer nun eintreten würde. Und er behielt recht. Da Law mit dem Rücken zum Eingang saß, konnte er nicht sehen, wer hinein kam, allerdings war dieser so in Gedanken, dass er es sowieso nicht mitbekommen hätte. Und als Sanji den roten Schopf von Kid erkannte, gefolgt von Zorro sowie Kaku und Usopp, wusste er, dass der ruhige Abend nun vorbei wäre. Während Zorro noch stehen blieb, gingen die anderen bereits einige Schritte vor und suchten nach einem freien Tisch. Zorro hingegen hatte sich zwar auch umgesehen, allerdings aus einem anderen Grund und als er Sanji entdeckte, stutzte er erst, da sein Date anders aussah als erwartet, hielt ihm dann aber seinen ausgestreckten Daumen hin, um zu signalisieren, dass er es im Griff hätte. Sanji atmete erleichtert auf, als Zorro seinem rothaarigen Kumpel eine Hand auf die Schulter legte und ihn somit in die entgegengesetzte Richtung des Tisches bewegte, an dem er und Law saßen. Er lenkte ihn an einen freien Tisch und sorgte dafür, dass dieser mit dem Rücken zu ihnen saß, ehe er sich neben ihn setzte. Kaku und Usopp setzten sich den beiden gegenüber, hatten sich aber jeweils eine Speisekarte geschnappt, ehe sie sich überhaupt umsahen. Immerhin hatten sie auch keinen Grund dazu, sie wollten hier etwas zu essen bestellen und keine alten Bekannten treffen! Und es dauerte auch nicht lange, bis Patty zu den Vieren an den Tisch trat, um ihre Bestellungen entgegen zu nehmen. Grinsend hatte dieser sich vor Kopf an die Tischkante gestellt und seine Hände in die Hüfte gestemmt, ehe er begann zu grinsen. „Na, Jungs? Was gibt’s? Was wollt ihr essen?“, fragte er immer noch grinsend, was Zorro bereits übles schwanen ließ. „Auf jeden Fall Fleisch! Bring' mir was von dem Rinderbraten, Patty! So wie immer halt!“, erklärte Kid und grinste ihn freudig an. Da Zorro aber das Gespräch mit ihm möglichst kurz halten wollte, hatte er ihm gesagt, da Usopp und Kaku sich eh nicht entscheiden konnten, dass er für die beiden und für sich einfach das Tagesmenü bringen sollte. Patty notierte die Bestellungen und packte sich seinen Notizblock in eine kleine Tasche seiner Schürze. Aber anstatt zu gehen, stand dieser immer noch grinsend da und beugte sich etwas zu denen Vieren herunter. „Habt ihr gewusst das Sanji heute ein Date hat? Und stellt euch vor! Er trifft sich mit einem Mann!“, erklärte beinahe flüsternd, worauf die Vier ihn erstaunt hatten. Kid hingegen rieb sich nachdenklich sein Kinn und grinste dann. „Ich habe es immer gewusst. Unser kleiner Blondie konnte seine latente Homosexualität also nicht mehr im Zaun halten!“, erklärte er und begann lauthals zu lachen, was die anderen ebenfalls einstiegen ließ. Nachdem sie alle wieder zu Luft gekommen waren, war Patty in die Küche verschwunden, da er die Bestellungen fertig machen wollte. Grinsend drehte sich Kid zu Zorro und meinte, dass er sich das ansehen müsste, worauf Zorro ihn am Kinn packte und seinen Blick wieder nach vorne richtete. „Ach komm schon. Lassen wir ihn einfach in Ruhe, okay?“, meinte er, wurde aber gekonnt von den anderen ignoriert. Kaku blickte durch den Rothaarigen und den Grünhaarigen hindurch und entdeckte in der entferntesten Ecke den Blondschopf Sanjis, was ihn grinsen ließ. „Da ist er ja!“, meinte er lächelnd und deutete dort hin, wo die beiden saßen, worauf auch Usopp dann dort hinsah. Zorro wusste, dass sein Plan nun nicht mehr zu retten war und als Kid sich über die Stuhllehne drehte, um den Blonden zu sehen, grinste er erst, bis seine Gesichtszüge einen Moment gefroren und sich dann in wütende wandelten. „Ey! Den Arsch kenn' ich doch!“, erklärte er und sprang vom Stuhl auf, was auch Zorro dazu veranlasste aufzustehen, um ihn festzuhalten. Zorro hatte seine Arme um die Achseln des Rothaarigen gelegt, worauf dieser erst zappelte und ihn dann wütend ansah. Er zischte kurz, ehe er Zorro von sich wegstieß, was ihn einen Moment taumeln ließ. Er hätte sich gleich denken können, dass er ihn nicht festhalten können würde, da er vergleichsweise zu ihm, noch muskulöser war. Wütend stapfte er auf den Tisch zu an dem die beiden saßen und fluchte unentwegt. Immerhin war der Schwarzhaarige daran schuld, dass er heute eine Standpauke von Professor Akainu erhalten hatte und das würde er ihm nun vergelten! Zorro versuchte zwar noch Kid einzuholen, allerdings war dieser so schnell weggegangen, dass er einfach nicht hinterherkam. Sanjis Augen weiteten sich, als er von Weitem erkannte, was in der gegenüberliegenden Ecke des Raumes geschah und bevor er sich irgendetwas hätte überlegen können, war der Rothaarige auch schon an ihren Tisch angekommen. Laut knallend ließ er seine Handflächen auf den Tisch niederfallen, um sich etwas vorzubeugen und seinem Wut freien Lauf zu lassen. „Trafalgar!“, brüllte er, was den Schwarzhaarigen dazu brachte ihn anzusehen. Genervt rollte er mit den Augen, als er in das bekannte Gesicht sah und konnte ein lautes Aufstöhnen nicht vermeiden. Doch anstatt ihm eine Antwort zu geben, blickte er einfach wieder aus dem Fenster und versuchte den Wüterich zu ignorieren. „Du bist so ein arrogantes Arsch! Ich rede mit dir!“, brüllte er weiter und man konnte erkennen, wie sich bereits einige Wutfältchen in seinem Gesicht bildeten. „Kid! Hör auf!“, bat Sanji, wurde aber nur von dem Rothaarigen angeknurrt, bevor er ihm erklärte, dass es ihn nichts angehen würde und er sich um seinen eigenen Mist kümmern sollte. Law seufzte genervt auf, drehte sich zu dem Rothaarigen und fragte, ob dieser etwas ruhiger sein könnte, da er seine Ruhe haben wollte. „Ich fass es nicht!“, fauchte Kid und packte den Schwarzhaarigen, der die Ruhe selbst war, am Kragen und zog ihn etwas zu sich hin, funkelte diesen böse an, worauf er ihn angrinste. „Du bist so kindisch, Eustass-ya. Aber es passt ja zu dir. Gut, dann benimm dich auch wie ein braves Kind und mische dich nicht in Gespräche Erwachsener ein.“, erklärte Law gewohnt kühl, worauf dem Rothaarigen eine Sicherung durchging. Wütend hatte er diesen vom Stuhl runter gezogen und ihn dann auf den Boden geworfen, hatte sich bedrohlich vor ihm aufgebaut. „Ich sag doch... wie ein Kind. Wenn die Argumente fehlen, verwendest du Gewalt.“, meinte er nur beiläufig und richtete sich wieder auf. Sanji saß immer noch perplex am Tisch und beobachtete das Geschehen und auch Zorro, der bereits eine Weile am Rand stand, wusste nicht so recht, was er tun sollte. Knurrend hatte der Rothaarige sich zu ihm herunter gebeugt, um ihn abermals am Kragen zu packen. Er zischte wütend als er den Schwarzhaarigen soweit anhob, dass sich ihre Gesichter auf gleicher Höhe befanden. Schnaubend festigte Kid seinen Griff um dessen Kragen, worauf Law seine Hand um dessen Handgelenk legte. Eigentlich wollte Kid den Schwarzhaarigen nun zu Vernunft bringen, damit dieser von seinem hohen Ross herunterkam, aber anstatt in ein hämisch grinsendes Gesicht zu sehen, so wie es sonst immer der Fall war, blickte er auf einmal in ein verängstigtes Gesicht. Law war auf einmal leichenblass geworden, hatte die Augen erschrocken aufgerissen und musste mehrmals hart schlucken. Gerade als Kid ihn dafür triezen wollte, dass er ja doch den nötigen Respekt zeigte, merkte er, dass er über dessen Schulter hinweg aus dem Fenster sah. Verwundert drehte er seinen Kopf über seine Schulter, um zu erkennen, wen oder was dieser gerade ansah. Einige Meter abseits unter einer Laterne stand ein großgewachsener Mann mit schwarzem Haar, einer Sonnenbrille und einem langen Steppmantel. „Vergo...“, hauchte Law, ließ so den Blick Kids wieder auf ihn fallen. Feine Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn des Schwarzhaarigen, allerdings wirkte dieser nun wieder weitaus gefasster, obwohl er nach wie vor extrem blass war. „Lass mich runter!“, zischte Law, worauf Kid eine Augenbraue anhob und ihn verwundert ansah. „Kid! Bitte lass mich runter!“, wiederholte er sich und sah in die vor Erstaunen aufgerissenen Augen des Rothaarigen. Noch nie hatte er ein Wort wie „Bitte“ aus dessen Mund gehört, was ihn ungewollt grinsen ließ. „Nö, wieso?“, meinte er hämisch, da er diesen Moment tatsächlich genoss, dass sich der Schwarzhaarige ihm unterwarf. Sanji hatte währenddessen auch einmal raus gesehen und hatte eher unbewusst laut ausgesprochen, was er bei dem Anblick des Fremden dachte. „Ach... den kenne ich doch!“, sprach er aus und als er in die verwunderten Gesichter der anderen sah, setzte er noch etwas an. „Der war so nett meine Einkäufe aufzuheben und mir zu geben, als sie mir runter gefallen waren!“, meinte er freudig und überlegte ernsthaft, ob er sich noch einmal bei ihm bedanken sollte, da die meisten anderen einfach weiterliefen, wenn jemandem so etwas passierte... Auf den Ausruf des Blonden hin, hatte Law die Augen erschrocken geweitet. Wenn er ihm schon einmal begegnet war, dann hieße das, dass er ihn bereits observierte und dass er sofort einschreiten musste! „Kid, bitte! Lass mich runter! Es ist wirklich wichtig!“, meinte er bestimmt und als Kid den verzweifelten Gesichtsausdruck des Schwarzhaarigen sah, hatte er erschrocken losgelassen. Was stimmte denn auf einmal nicht mit ihm? Nachdem Law sich aufgefangen hatte, war er sofort zu dem Tisch gegangen und hatte sich seine Mütze übergezogen. „Halt dich von diesem Mann fern! Egal was passiert, wenn du ihn siehst, läufst du weg! Hast du mich verstanden?!“, erklärte er dem Blonden beinahe brüllend und mit Nachdruck. Dieser zog die Augenbrauen verwirrt zusammen, nickte dann aber wortlos. „Und sieh zu, dass du nicht allein bist! Lass jemanden bei dir übernachten, hast du mich verstanden?!“, fragte er und sprach die Wörter immer schneller, immer energischer aus. „Ja... ja. Hey! Was ist denn plötzlich mit dir los?“, fragte er besorgt, allerdings drehte der Schwarzhaarige sich einfach um und meinte mit heiserer Stimme: „Ich muss etwas erledigen... wir sehen uns.“. Schnellen Schrittes war er an den anderen vorbeigezogen, ließ diese mit fragenden Gesichtern zurück und erst als die Tür des Baraties in Schloss fiel, sahen sie alle nach draußen aus dem Fenster. „Vergo...“, sprach Law beinahe flüsternd, als er wenige Meter von ihm entfernt stand. Er musterte ihn und erneut zog ihm ein Schauer über den Rücken. Durch das Flackern der Laterne, die nicht so recht wusste, ob sie schon angehen sollte oder nicht, da es noch nicht komplett dunkel war, fühlte sich die Situation noch um Längen gefährlicher an. Als Vergo sich zu ihn wendete und ihn angrinste, ging Law noch einige Schritte näher an ihn heran. „Vergo!“, beinahe brüllend wiederholte er dessen Namen, worauf dieser auf ihn zuging, ausholte und ihm eine Ohrfeige verpasste, die ihn sofort zu Boden schleuderte. „Wann lernst du endlich respektvoller zu sein! Es heißt „Herr Vergo“, verstanden?“, schimpfte er und ging einige Schritte auf den am Boden liegenden zu, musste grinsen, als dieser beim Aufstehen etwas Blut ausspuckte. „Was willst du?“, fragte Law genervt, worauf Vergo seufzte und ihn in die Seite trat, worauf dieser sich wieder auf die Knie fallen ließ. „Der junge Herr will dich sehen. Ich bin gekommen, um dich abzuholen.“, erklärte er stumpf und ging einige Schritte vor. „Tsk...“, kam es von Law. Er stöhnte beim Aufrichten und spuckte noch einmal Blut, ehe er endlich festen Stand fand und ihm folgte. „Alter! Der Typ hat ihn geschlagen!“, meinte Kid und sah erschrocken zu den anderen, die dem Geschehen genauso fassungslos gefolgt waren. Sie hatten alle dort gestanden und waren so schockiert, dass keiner von ihnen irgendwie reagieren konnte. „Es scheint so, als würde dieser Law diesen Mann kennen...“, meinte Zorro nachdenklich und sah zu Sanji, der sich aufgerichtet hatte. „Schnell! Wir müssen ihm helfen!“, erklärte er und wollte an den beiden vorbei laufen, allerdings hatte Zorro ihm am Oberarm gepackt und ihn somit festgehalten. Wütend sah Sanji seinen besten Freund an, der nun Kid ansah, welcher nur wissend nickte. „Wir kümmern uns darum. Du bleibst hier!“, meinte er, worauf Sanji den Rothaarigen nur fragend ansah. „Du würdest uns keine Hilfe sein... wenn es hart auf hart kommt und wir uns schlagen müssten, wärst du der Erste der verletzt wird.“, meinte Zorro kühl und ließ den Oberarm des jungen Kochs los. Sanji wusste, dass er recht hatte, aber trotzdem wollte er es nicht wahrhaben. Wenn er doch nur mit ihm trainiert hätte... Er hatte es ihm oft genug angeboten, aber er hatte immer abgesagt. Normalerweise brauchte man als Koch auch niemanden zusammenschlagen... Der Blonde sah auf den Boden und nickte zaghaft, sah dann seinen besten Freund an, welcher siegessicher grinste. „Mach dir keinen Kopf, wenn das jemand hinkriegt, dann Kid und ich!“, meinte er, worauf Kid meinte, dass er darauf wetten könnte. Sanji lächelte ihn an und meinte, dass sie ihn anrufen sollten, wenn sie ihn gefunden hätten, worauf die beiden aus dem Baratie stürmten. Sanji sah aus dem Fenster den beiden nach und seufzte. Er hatte das Gefühl, dass er daran nicht unschuldig war, obwohl es unmöglich war, dass er damit etwas zu tun hatte. „Law!“, rief Kid dem Schwarzhaarigen zu als er und Zorro ihn endlich eingeholt hatten. Da dieser aber nicht stehen blieb, rief er erneut nach ihm. Anstelle des Studenten hatte sich nun Vergo herum gedreht und sah die beiden jungen Männer an, wie diese schwer atmend, einige Meter entfernt von ihm, stehen blieben. „Law!“, brüllte der Rothaarige erneut, worauf Vergo das Wort ergriff. „Kümmre dich darum. Mir geht dieses Gebell auf die Nerven.“, erklärte er und ging auf ihn zu, packte ihn grob an der Schulter und schubste ihn zu den beiden hin. Law zischte wütend, fasste sich dann wieder und sah die beiden fragend an. „Law!“, brüllte Kid schon wieder. „Ich habe dich gehört. Was wollt ihr?“, fragte er genervt und sah die beiden böse an. „Bist du in Ordnung? Wir haben gesehen, dass er dich geschlagen hat!“, mischte sich nun der Grünhaarige ein, worauf Law seufzte. „Ja, mag sein. Aber das ist in Ordnung. Ich bin in Ordnung und ihr geht jetzt bitte wieder.“, erklärte er kühl und die beiden spürten, dass dieser sich gefühlt Welten von ihnen entfernt hatte. „Gar nichts ist in Ordnung! Er hat dich geschlagen! Hallo, spinnst du? Du kommst mit uns mit!“, brüllte Kid nun und fing sich einen wütenden Blick ein. „Ich habe gesagt, dass ihr gehen sollt! Jetzt lasst mich in Ruhe! Alles ist in bester Ordnung!“, schimpfte Law, ehe er sich umdrehte und zu Vergo sah. „Wir können.“, fügte er dann hinzu, worauf sie wieder gingen und die beiden dort stehen ließen. Fassungslos sahen die beiden ihnen hinterher, ehe sie sich gegenseitig besorgte Blicke zu warfen. Was für eine Beziehung hatte der Student zu diesem Mann? Warum störte es ihn nicht, dass dieser ihn schlug? Und wieso ging er bereitwillig mit ihm mit? „Scheiße.“, meinte Kid und sah seinen Kumpel an, der einfach nur nickte. „Irgendetwas stimmt da nicht.“, meinte er dann, worauf Zorro den Kopf schüttelte und ihn an der Schulter griff. Kid wäre am liebsten losgestürmt um den Schwarzhaarigen, notfalls mit Gewalt, von dem Mann wegzubringen, allerdings wusste er, genauso wie Zorro, dass dies keinen Sinn hätte... „Hoffentlich passiert ihm nichts.“, sprach Kid und wendete sich zum Gehen, was Zorro ihm gleichtat. Sie mussten Sanji irgendwie beibringen, dass der Schwarzhaarige mit dem Mann, der ihn geschlagen hatte, freiwillig mitging und keine Hilfe wollte... Zorro hatte sich bereit erklärt bei Sanji zu bleiben, nachdem dieser ihn vehement und unablässig darum gebeten hatte. Er konnte sich zwar nicht erklären, wieso Sanji einfach nicht locker lassen wollte, aber nachdem dieser so aufgewühlt war, als sie ihm erzählt hatten, dass der Schwarzhaarige keine Hilfe wollte, hatte er sich sicherheitshalber doch bereit erklärt. Was auch immer zurzeit um den Blonden geschah, sorgte ihn und so hielt er es dann auch für eine gute Idee... Immerhin war Sanji sein bester Freund und auch wenn sie sich häufig stritten oder prügelten, so würde er dennoch auf ihn aufpassen. Am späten Abend hatte die Gruppe sich dann getrennt und so war jeder wieder seiner Wege gezogen. Usopp und Kaku wollten noch ein wenig Zeit in der Kneipe verbringen und auch Kid wäre liebend gerne mitgegangen, aber als Zorro ihn fragte, was mit der Uni wäre, hatte er nur laut gestöhnt und sich entschieden doch nach Hause zu gehen. Natürlich hatte er darauf geschworen, dass er, wenn er den Schwarzhaarigen morgen traf, dass er diesem dann ordentlich die Visiten lesen würde! Sie alle hofften, dass es ihm gut ging, obwohl sie rein gar nichts über ihn wussten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)