Words von -Sasa-chan- (Be careful what you promise) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Sasuke saß schweigend neben Naruto im Auto. Erst wollte der Blonde fahren, doch sein Kollege hatte es ihm nicht erlaubt. Einerseits, weil er seinen Fahrkünsten nicht vertraute, wenn er nicht einmal sein Hemd richtig knöpfen konnte, andererseits weil Sasuke sich besser hier auskannte. Zumindest fand er das, obwohl er nicht wirklich wusste, woher Naruto kam. Aber das spielte auch keine Rolle, mehr als Narutos Namen musste er nicht kennen. Er hatte nicht vor, sich weiter mit ihm anzufreunden. Es reichte, wenn sie ein kollegiales Verhältnis hatten. So ein westlich wirkender Chaot konnte ihm sowieso gestohlen bleiben, da er auffiel wie ein bunter Hund und niemals für irgendwelche verdeckten Ermittlungen eingesetzt werden konnte, da sein Aussehen hier weit und breit einzigartig war. Ausnahmsweise fuhren sie heute nicht an einen Tatort. Nun gut, eigentlich schon, aber wenigstens war niemand umgebracht worden. Dennoch war die Sachlage kompliziert. Eine junge Frau, die gerade ihr Studium abgeschlossen hatte und ins Berufsleben eingestiegen war, hatte seit sie ihren Job ergriffen hatte immer wieder Probleme. Bei ihr wurde ständig eingebrochen, sie fühlte sich verfolgt und hin und wieder verschwanden Dinge aus ihrer Handtasche, welche nicht wieder auffindbar waren. Dieser Fall war der Polizei schon länger bekannt, doch noch hatte man nichts herausgefunden. Selbst, als Kameras aufgestellt wurden um zu kontrollieren, wer kam und ging, wurden keine Auffälligkeiten festgestellt. Doch jetzt hatten sie einen Anhaltspunkt, denn die Frau, Sato hieß sie mit Nachnamen, hatte etwas in ihrer Wohnung entdeckt, das nicht dort hingehörte. Sasuke und Naruto sollten der Sache nachgehen und die Spuren in der Wohnung analysieren. Nach einigen Minuten Fahrtzeit hielt Sasuke vor einem Hochhaus welches der Adresse in der Akte entsprach. Frau Sato wohnte im Erdgeschoss und ihre Wohnungstür war die zweite, die man betrat nachdem man die ersten fünf Stufen vom Eingangsbereich in Richtung Lift erklommen hatte. Vor ihrer Wohnung lag eine freundliche Fußmatte, von welcher einem ein „Welcome! ^-^“ entgegenstrahlte. Daneben stand eine Schuhmatte, auf welcher sich drei paar Schuhe befanden. Sie alle schienen Frau Sato zu gehören, denn laut ihrer Akte lebte sie allein. Naruto schien aufgeregt zu sein, denn er zupfte ständig an seinen Sachen herum und räusperte sich ununterbrochen. Sasuke seufzte innerlich. Er wusste ja, dass das Narutos erster richtiger Fall war und er hatte schon damit gerechnet, dass er während der Autofahrt vollgequatscht werden würde, aber dem war nicht so. Denn der Uzumaki hatte sich die Akte immer und immer wieder angesehen, als ob sie ihm die Antwort auf seine Fragen verraten würde, wenn er nur lang genug draufstarrte. Und nun, wo sie vor der Tür standen, schien er Lampenfieber zu bekommen. Aber dieses Verhalten war unprofessionell und so würde Sato ihn niemals ernst nehmen. „Ich rede. Sehen Sie zu, dass Sie nichts anfassen und keine Spuren verfälschen“, meinte Sasuke ernst und klingelte dann. Naruto schaute zu ihm und blitzte ihn herausfordernd an. Sogar ein kleines Grinsen konnte Sasuke ausmachen, doch gesagt hatte der Blonde noch nichts. Sasuke hatte ein ungutes Gefühl. Von der Innenseite der Haustür waren Geräusche zu vernehmen und ein Schlüssel wurde im Schloss gedreht. Dann ging die Tür ein Stück auf und eine etwas schräge junge Frau linste durch den Spalt nach draußen. Den zusätzlichen Riegel hatte sie noch nicht geöffnet. Sie musterte die beiden Männer abschätzig und sagte kein Wort. Sasuke bemerkte, dass hier Feinfühligkeit angebracht war. „Guten Tag, Frau Sato! Wir sind vom NPD, mein Name ist Naruto Uzumaki und wir sind hier, um Ihnen zu helfen, echt jetzt!“, schnatterte der Neuling auf einmal los und Sasuke traute seinen Ohren nicht. Das konnte doch nicht wahr sein! Da hatte dieser Idiot einfach ignoriert, was Sasuke gesagt hatte. Dass ihm sein Übermut zu Kopf stieg, merkte nun auch Naruto, denn er hatte ziemlich laut auf die arme Frau eingeredet und sie noch mehr eingeschüchtert, als sie sowieso schon war. Die knallte den beiden nun auch die Tür vor der Nase zu. „Äh… hehe, hoppla.“ Naruto kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Er wusste selbst, dass das nicht sehr professionell war, aber es war immerhin sein erster Tag in diesem Beruf und noch dazu sein erster richtiger Kriminalfall. Sasuke tötete ihn mit Blicken und eine kleine Zornesfalte hatte sich an seiner Stirn gebildet. Beharrlich klingelte der Uchiha noch einmal und klopfte dann gegen die Tür. „Frau Sato? Bitte öffnen Sie die Tür“, sagte Sasuke mit beruhigender Stimme und versuchte somit, das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen. Und nach einigen Anläufen gelang es auch und sie öffnete wieder die Tür. Nun lugte sie ziemlich finster durch den Spalt, sodass sich Sasukes Nackenhaare aufstellten. „Entschuldigen Sie bitte das Verhalten meines Kollegen, heute ist sein erster Tag.“ Sasuke hielt ihr nun die Marke seiner Dienststelle hin, auf welcher unter dem Logo sein Nachname eingraviert war. „Ich bin Kommissar Uchiha und wir sind hier, weil sie uns angerufen haben. Dürfen wir reinkommen?“, fragte er höflich und schaute Sato an. Diese schloss wieder die Tür und Sasuke wollte Naruto schon an die Gurgel gehen – zumindest gedanklich – da hörte er, wie der Riegel zur Seite geschoben wurde. Wieder öffnete sich die Tür und die schüchterne junge Frau, welche die Hände auf ihren Rock gelegt hatte und zu einer Verbeugung ansetzte, ließ die beiden nach der Begrüßung herein. Den beiden wurden Getränke angeboten, doch Sasuke lehnte dankend für sie beide ab. Naruto seufzte leise und fing an, sich etwas umzusehen. „Schildern Sie uns bitte Ihre Sachlage“, bat Sasuke und wollte die Geschichte noch einmal mit eigenen Ohren aus ihrer Sicht hören. „Nun, ich habe nichts verändert, aber Sie sehen ja, wie es hier aussieht.“ Mit ihrer Hand gestikulierte sie, dass Sasuke sich im Raum umsehen sollte. Der Uchiha ließ seinen Blick schweifen, während Sato weitererzählte. Das Wohnzimmer, in welchem sie sich befanden, war vollkommen verwüstet worden. Naruto machte sich nützlich, indem er Bilder für die Akte schoss. Stühle lagen umgeworfen auf dem Boden, welcher zerkratzt war. Die Couch war mit einem Messer teilweise brutal zerfetzt worden. Die Vorhänge waren zerrissen. Der Fernsehapparat lag zerbrochen auf dem Couchtisch, von welchem jegliche Deko im Raum verteilt wurde. An den Wänden klebten unter anderem Speisereste, die dagegen geworfen worden waren. Der Kühlschrank stand offen und war vollkommen leer. Und sonst war auch noch einiges kaputt oder aus den Schränken gezerrt worden. „Meine gesamte Wohnung wurde verwüstet, während ich geschlafen habe. Da ich das Schlafzimmer immer abschließe, konnte der Einbrecher da nicht hinein. Ich muss vergessen haben, die Tür abzusperren oder so etwas. Dabei passiert mir das doch sonst nie, ich sperre für gewöhnlich immer ab, sobald ich zu Hause bin.“ Die aufgelöste Frau setzte sich auf einen Barhocker, der am Boden festgeschraubt war und allein deshalb noch stand. „Ist Ihnen so etwas schon öfter passiert?“, fragte Sasuke, während er sich näher in der Wohnung umsah. Naruto dackelte ihm hinterher, da er fertig war mit den Fotos. Es war nicht seine Aufgabe, alles zu fotografieren, denn dafür war das Spurenanalyse-Team zuständig, welches gleich nach Satos Anruf alles überprüft hatte, um keine wichtigen Hinweise zu verlieren. Aber der Chef hatte ihm scheinbar eine Kamera gegeben. Wahrscheinlich war er sich noch nicht sicher, in welchem Bereich er Naruto einsetzen wollte und testete seine Fähigkeiten. „Nun, so schlimm wie heute war es noch nie. Aber ich werde seit längerer Zeit verfolgt. Noch habe ich nie jemanden erkennen können, aber ich weiß, dass da jemand ist. Hin und wieder bekomme ich auch Briefe, in denen persönliche Informationen stehen, die nur ich wissen kann und die ich sonst niemandem erzählt habe. Bei mir eingebrochen wurde auch schon einmal, aber dabei wurde oft nur ein Möbelstück verrückt. Zum Beispiel stand der Couchtisch einmal mitten im Raum und die Deko war seltsam angeordnet. Ich hatte Angst, also habe ich schnell alles wieder weggeräumt, bevor ich die Polizei gerufen habe. Aber jetzt kann ich es nicht mehr ignorieren, ich fürchte wirklich um mein Leben!“ Sasuke war froh, dass sie angerufen hatte, denn dieses Mal würde er die Chance haben, jemanden zu retten, bevor es zu spät war. Falls sie denn schnell genug die Wahrheit ans Licht bringen würden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)