Glück im Unglück von emisu ================================================================================ Kapitel 5: Schneeflocke 5 ------------------------- Die Leute gingen wie auch heute Morgen an Karin vorbei als sei sie ein Geist. Nur Wenige konnten ihre Existens bemerken, doch die Meisten sahen durch sie hindurch. Toshiro tat das nicht. Er sah sie unumwegt an, so wie früher aber auch wieder nicht. Es waren drei Jahre verloren gegangen, die nach seiner Erscheinung wie ein Filmspiel an ihr vorbei flogen. Sie sah die erste Begegnung bis zu dem letzten Tag an dem sie ihn gesehen hatte. Die vielen Tränen, der ganze Schmerz, wie konnte er dann nur hier sein? Sie hatte sich diese Szene vorgestellt. Sie war sich aber nie sicher gewesen wie sie sich verhalten sollte. Glücklich? Er stand vor ihr und räusperte sich. Sie nahm sich zusammen und tat als wäre er ihr ein lästiger Anblick. Sie wusste nicht wie sie sich fühlen sollte. Sie spürte nur am ganzen Körper diesen Hass auf ihn. „Du solltest dich wärmer anziehen. Es ist ziemlich Kalt“, waren seine ersten Worte seit drei Jahren wiedersehen. „Das ist mir nicht aufgefallen. Ich zittere nur... ich habe noch etwas vor, also wenn du etwas von mir willst, dann sag es jetzt. Nur hier zu stehen ist mühsam“ sagte sie und versuchte nicht dabei sanft zu klingen. Er hatte immer noch so eine Wirkung auf sie, die ihr das Gefühl gab . . . Oder vielleicht bildete sie sich das nur ein, denn so wie früher konnte es nicht mehr sein. Er hatte sich äußerlich kaum verändert, noch immer hatte er sein ernstes Gesicht in das Karin anfangs so vernarrt war. Alles was sie vor sich sah, war ihr lieber Toshiro, den sie hasste. „Ich wollte mich für mein Verhalten von damals entschuldigen. Es tut mir leid . . . Es war ein Fehler von mir uns Hoffnungen zu machen, die es von Anfang an nicht gab.“ Sie konnte gar nicht glauben was sie da hörte. Er sollte damit aufhören. Sofort. Wie konnte er das nur sagen? Warum behielt er das nicht für sich? Diese Wahrheit wollte sie nicht. Sie behielt die Haltung und sehnte sich nach mehr Kälte, nach mehr Luft. „Die es nicht gab?“, wiederholte sie seine Worte. Sie konnte ihm dabei nicht in die Augen sehen. Nicht mal zum Schein lächeln. „Ich will nur damit sagen, das es ein Fehler war und deswegen bin ich hier.“ Seine Stimme drang ohne Widerspruch zu ihr durch. Sie wollte ihm sagen, dass er weiter sprechen sollte. Er sollte endlich mit ihr Kartext reden und auch wieder nicht. Sie wusste nicht genau, was sie jetzt von ihm hören wollte. Das er sie nicht hätte vergessen können und sie liebte? Sie wartete Sekunden, Minuten bis der aufkommende Zweifel in ihr die Oberhand gewannen. Es war seine Entschuldigung an sie. Eine Entschuldigung, die ihr sagen sollte, das er alles bereute, das er sie nicht so sehr geliebt hatte, wie sie Toshiro und vielleicht sogar gar nicht. Sie war nicht dumm. Sie hatte es sich mit den Jahren zusammen gereimt, doch es persönlich von ihm zu hören, ist noch viel Schlimmer als in ihrer Vorstellung. Ein Kind weinte in der Nähe und Karin wünschte sich für einen Moment wieder ein kleines Kind zu sein und ihre Ohren zu zuhalten bis sie für Toshiros Worte und von jedem dieser Welt taub war. „Warum bist du zurückgekehrt?“, fragte Karin die ihn Anschuldigend mitten in die Augen sah. Sein ernstes Gesicht verlor nicht an Haltung, doch es veränderte sich minimal und dort konnte man eine Spur Verwirrung erkennen. „Karin...?“ „Wie man einem Kind das Flaster entfernt, so stellst du deine Entschuldigung da. Nach drei Jahren kommst du wieder zurück... Wie konntest du nur glauben, dass es so einfach wäre?“, sagte Karin Vorwurfsvoll. Er stand da wie versteinert. Er sah sie nicht mehr wirklich an und er schien ein wenig Verzweifelt zu sein, doch das war ihr egal und sie fügte noch hinzu: „Für was hältst du mich, Toshiro?“ brüllte sie ihm ins Gesicht. Er sagte nichts, was gut war, denn sie wollte reden. „Geh wieder zurück. Deine Entschuldigung brauche ich nicht und bestimmt nicht eine, die mich als deinen Fehler ausdrückt! Ich wollte alles von dir und ich hätte auch alles von mir gegeben um dich glücklich zu sehen... Du bist ein Feigling, Toshiro... Ohne ein Wort der Erklärung hast du mich einfach so verlassen und ich hätte damit Leben können. Ich wäre bestimmt Glücklicher, wenn du mir nur gesagt hättest, warum?“ sagte sie mit einer unvorstellbaren Bitte zu ihm mit tiefer Trauer im Herzen. „Was soll das? Wieso kannst du sie nicht einfach annehmen“, drückte sich Toshiro eisern aus. Er wirkte enttäuscht. Toshiro sah sie immer noch nicht richtig an. Der Wind war so kalt. Er wehte Karins Haare ihr ins Gesicht. Karin war es leid nur in der Kälte zu leben. Sie wollte keine Schneeflocke sein, die in der Luft schwebt. Sie wollte nur fallen. Endlich wieder eine feste Umarmung haben von ihrem liebsten Menschen. So lange hatte sie sich gequält. Sie hätte aufhören können ihn zu vermissen. Sie wollte nur noch aus Wut unerklärliche Dinge machen, ihm wehtun so wie er ihr. Karin schämte sich an so einem Mann ihr Herz verschenkt zu haben. Genauso gut könnte er ihr in den Bauch schlagen. Waren seine Worte alles nur eine Lüge? Es steckte in ihrem Kopf, dieser grausame Gedanke von Hilflosigkeit. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Die törichte Liebe zu Toshiro war ein mieses Stück. „Dann verzeih mir nicht, wenn du es nicht willst“, sagte er und hatte sie nicht mehr angesehen. Er wandte sich von ihr ab und war im Begriff zu gehen. „Ganz genau. Ich will dir nicht verzeihen und wie schon gesagt, komme nicht noch einmal zurück. Du hast jeglichen Respekt von mir verloren“, rief sie ihm noch zu. Sie fühlte auf ihrer Haut etwas Kaltes. Karin sah zum Himmel hinauf und es fielen Schneeflocken vom Himmel und zerschmolzen auf ihrer Haut. Der Himmel war voller Wolken bedeckt und für die Menschen um sie herum, musste es so aussehen als wäre der geschmolzene Schnee auf ihrem Gesicht tränen. Karin hatte keine Kraft um zu weinen. Nicht mal einen Wildfremden anzuschnauzen. Manche Leute hatten ihre Unterhaltung bestimmt mitbekommen, doch das war ihr ausnahmsweise Egal. Was kümmerte es sie was Andere über sie dachten? Die Menschen beurteilten sie doch bevor sie Karin überhaupt kannten. „Karin, wo wollen Sie hin?“, fragte Satzuki, der sich ihr leise angenähert hatte. „Ich muss noch Gewürze einkaufen gehen. Wollen Sie mich dorthin begleiten?“, fragte sie ihn ohne sich zu bewegen. Sie hatte den eigentlichen Grund warum sie hier draußen war vergessen. „Ja, das würde ich gerne, aber könntest du deine Rotze von deiner Nase abwischen?“, fagte er mit einem peinlich berührtem Lächeln und reichte ihr ein Taschentuch, was sie zwar annahm, doch er bekam für seine Bemerkung kein Dankeschön. Toshiro konnte sie nicht mehr sehen. Toshiro bereute es diesen lächerlichen Versuch gewagt zu haben. Er hatte nicht erwartet, dass sie sich freuen würde ihn wiederzusehen. Er hätte weiter Arbeiten sollen und nicht zu ihr kommen. Sie so zu sehen war schlimm. Das Lächeln, dass er so an ihr liebte, würde er anscheinend wirklich nie Wiedersehen, aber was ihn wirklich störte, war der Mann im Anzug mit dem sie dieses Maid-Cafe verlassen hatte und der ununterbrochen ihr Gespräch mit angehört hatte. Selbst beim Gehen durchborte der Mann Toshiro mit seinem Blick. Toshiro erkannte seine Gesichtsmimik sofort und unbezähmbarerweise strömte in seinen Adern eine kochende Wut. Es war der Beschützterinstinkt, den der Mann ausstrahlte und das war eine bodenlose Unverschämtheit. Toshiro würde Karin nie körperlich etwas antun, deshalb durchbohrte er den Mann mit derselben Drohung im Blick, der war deutlich Gefährlicher war als von ihm, das machte die Übung. Für einen gewöhnlichen Menschen hielt er seinem Blick beeindruckenderweise stand. Lange konnte er es aber nicht durchhalten und sah hinter ihm zu ihr hin. Toshiro hörte nur die Worte „Verschwinde“ als er an ihm vorbei ging. Da hatte er recht. Er würde so schnell es geht von hier verschwinden. Seine Schritte hallten in seiner Umgebung wieder, sein Atem und sogar sein Herzschalg auch. Er stieg die Wände auf und wanderte auf die Dächer. Der kalte Wind peitschte über sein Gesicht und machte seine Haare unordentlich. Es fing an zu schneien. Er hatte sich bei ihr entschuldigt, mehr konnte er nicht machen. Sie hatte sie nicht akzeptiert und das musste er hinnehmen. „Warum bist du zurückgekehrt?“ hatte Karin ihn gefragt. Sie war so voller Zorn auf ihn. Karin hatte die Augen eines Rachsüchtigen. Ihre Zuneigung zu ihm muss sich in Hass verwandelt haben wie die Raupe zum wunderschönen Schmetterling wird und ihn kalt gegenüber fliegt, unerreichbar für Toshiro. Er lächelte. Sie hatte sich kaum verändert. Karin war eben aus einem besonderem Holz geschnitzt, so leicht konnte man sie nicht brechen oder ihr eine Träne entlocken. Was wenn er ihr die Wahrheit gesagt hätte, dachte er. Würde es dann leichter sein Abschied zu nehmen und normal weiter zu leben? Könnte er sich von dem Schmerz in seinen Herzen zu befreien? Ein Schatten. Er flog an ihm vorbei und hinterließ ihm eine kleine Schnittwunde an seiner Wange. Es wäre schlimmer gewesen, wenn er nicht rechtzeitig ausgewichen wäre. Toshiro sah nach oben zu demjenigen, der das getan hatte. Es war jemand mit einem Umhang, der sogar sein Gesicht verdeckte. Nur seine Augen leuchteten Goldrot und sahen ihn belustigt an. Wie er seine Krallen mit Toshiros Blut ableckte, da könnte man meinen es wäre eine Süßigkeit und kein bitteres Blut. Er fand es widerlich mit so einem gleich Kämpfen zu müssen, wer will das schon. „Soll ich dir folgen? Oder willst du, dass ich dich in die Knie zwinge und wir dann miteinander reden?“, fragte Toshiro dieses Wesen mit seinem zweiten Schwert in der Stimme, egal für was sich dieses Wesen entscheiden würde. Es würde für ihn ein Vergnügen werden ihm Schmerzen zuzufügen. Die Krallen wurden noch schärfer und dann war es in der Luft verschwunden. Unmöglich für das menschliche Auge zu erfassen, doch für Toshiro war es was anderes. Wie Blitz und Donner erschien es vor Toshiro. Krallen prallten auf sein Schwert Hyorinmaru in Toshiros Shinigami gestahlt, für alle unsichtbar. Einer der vielen Dinge, die er an Leuten hasste, war Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Zum Glück waren kaum Leute da. Die Krallen nahmen an Größe zu und umschlossen Hyorinmaru so fest das Blut aus seiner Hand strömte und auf Toshiros Hand tropfte. Keine Ahnung, was das für ein Wesen war, aber kein normaler Hollow, dachte er. Das Wesen holte mit seiner anderen Kralle aus und Toshiro hielt sie mit seiner Hand auf. Die Krallen konnte man durch sein Handrücken raus schauen sehen. Zuerst spürte er nichts, nur ein kleines Brennen, das immer größer wurde. Er konnte es förmlich spüren, dass das Wesen ihn anlächelte. Toshiro erwiderte sein Lächeln nicht auf die gleiche Weise. Toshiros Hände gefrierten die seines Gegners ein, somit hatte er ihn gefangen. „Nun gut lass uns reden, bevor ich dich aus versehen töte und ein Bericht über uns schreiben muss, weil du eindeutig keine böse Seele bist... Wer bist du? Und warum hast du mich angegriffen?“, fragte Toshiro. „Wusstest du schon, dass sich ganz viele kleine Adern in einer Hand befinden? Sogar zwei Arterien, welche die oberen Extremitäten durchbluten und es könnte sein, dass ich einer dieser Arterien durchtrennt habe. Das ist nicht ohne, also... Fragst du dich nicht woher ich so viel über deine Hand weiß?“, fragte das Wesen unter dem Umhang und mit diesen Worten veränderte sich seine Stimme ein wenig. Er begann auch ununterbrochen zu Blinzeln. „Und woher weißt du das? Bist du Arzt?“ „Nein, ich habe dich leider nackt unter der Dusche beobachtet...“, flüsterte es peinlich berührt. Die goldrot farbenen Augen wurden um die Iris blass rosa, was es noch unangenehmer machte ihn anzusehen. „Willst du mich als Idioten darstellen?“, fragte Toshiro, der keine Geduld mit diesem Verrückten oder Vollidioten hatte. „Nein, nein. Du musst dich für nichts Schämen. Ich konnte meine Augen nicht abwenden, so groß war der Schock!“, sagte das Wesen zu ihm und nickte eifrig um es nur noch mehr zu bestätigen. Er hatte zwar viele Gegner, die nicht ernst sein konnten, wenn es um Leben oder Tod steht, doch solche Worte hatte er noch nie gehört. Toshiro ließ ihn ohne eine Vorwarnung seinerseits weiter gefrieren als Vorgeschmack. „Du wirst es mir jetzt sagen, du Wahnsinniger oder ich werde dich zu einem Eisklopps gefrieren und lasse dich von einem Haus fallen, damit ich deine überreste als Eiswürfel verwenden kann! Ich habe für so ein Kindertheater keine Zeit und auch nicht die geeigneten Nerven dafür“, schrie er ihn an. Das Wesen lachte und bewegte dabei seine Schultern, so dass Toshiro einen Schmerzlaut unterdrücken musste... Seine Hand blutete dank des Eis nicht, aber durch diese hektische Bewegung war es doch ziemlich Schmerzhaft für ihn. „Das wäre sehr unappetitlich mit dem ganzen Blut und so, aber ein Vampir hätte daran vielleicht gefallen. Hast du einen Freund, der einer ist?“, fragte er neugierig. „Es ist sinnlos mich mit einer Sorte wie dir aufzuhalten.“ „Das stimmt. Das sagen Viele und ich weiß, dass du ein eher ungeduldiger Mensch bist und... Bist du nicht ein wenig zu Jung um graues Haar zu bekommen? Die Jugend heutzutage ist wirklich... Fragwürdig? Es steht dir nicht. Du siehst so blass aus, aber es könnte auch daran liegen, dass du viel Blut verlierst“, sagte das Wesen und zeigte Toshiros durchgeborte Hand, die im Eis blutgetränkt war. Das Wesen hatte es geschafft. Das Eis im Innern zu erwärmen. Es zerbrach durch diese Hitze und die Eissplitter bohrten sich in seine Hand. Er konnte jetzt den ganzen Ausmaß seiner Verletzung spüren. Der Schmerz war so gewaltig, dass der Schrei im Halse stecken blieb. Toshiro spürte durch diese Ablenkung plötzlich wie etwas Schleimiges sich um seinen Hals wickelte, wie ein Seil. Es war die überdimensionale große Zunge von dem Wesen, die Anfing ihn zu erwürgen. Er musste sich wehren... Verdammt. Zu viel Zeit hatte er am Schreibtisch verbracht... Scheiße, sollte er so sterben, würden seine Kollegen ihn auslachen. Jedes mal wenn sie jemanden Fremdes von seinem Abgang erzählen würden, müssten sie am Ende der Geschichte ein Kichern unterdrücken. Alles war nicht gut genug. Er war Komandant der 10. Kompanie. Viele nannten ihn das Wunderkind, weil er der jüngste Komandant in der Geschichte der Soul Society war. Toshiro wollte es nicht wahr haben, dass nur eine einzige Person so viel Schaden anrichten konnte. Er hatte so viele wichtige Dinge vernachlässigt. Sein Training und auch die Bindungen zu den anderen Menschen. Seine Oma hatte recht. Er war vor seinen Gefühlen geflüchtet, von seiner Schuld. Jeden Tag hatte er sich was vorgemacht und jedem gesagt, dass alles gut war, doch so war es nicht. „Warum bist du zurückgekehrt?“, wiederholten sich Karins Worte. Eis wurde zu Klingen und Flügeln auf seinen Rücken. Die Luft wurde dünn. Die Liebe zu Karin würde verblassen, wie die Erinnerung an ihr und nach hundert Jahren würde sie mit ihr zu Asche zerfallen. Toshiro durchtrennte mit einer Eisklinge beide Hände von seinem Gegner elegant ab wie Butter. Es kam kein Schrei oder Stöhnen, sondern nur ein einziges Wort, (denn bei seiner Zunge hatte es keine Wirkung gezeigt.) „Oh...“ Toshiro starrte das Wesen mit schneidendem Blick an während die Blutspritzer wie ein Spinnennetz auf sie herabfiel. Toshiro holte mit Hyorinmaru aus und beachtete dabei nicht den stechenden Schmerz in seiner Hand, der war in diesem Moment nebensächlich. Hyorinmaru verursachte eine tiefe Schnittwunde am Unterarm des Wesens. Er blieb mit dem Schwert stecken. Es war zu tief ins Gewebe geraten und berührte höchstwahrscheinlich den Knochen. Das Wesen schrie noch immer nicht. Es versetzte Toshiro eine Kopfnuss, sprang dann zur Seite, verschwand mit einem Windzug und tauchte auf dem Dach vorm Haus auf, wo sie beide gekämpft hatten. „Meine Hände, ich hatte sie extra für diesen Tag gepflegt. Das war gar nicht nett von dir. Männer können es einfach nicht verstehen wie wichtig es für eine Frau ist, sie zu pflegen“, sagte es zu Toshiro und seine Augenfarbe änderte sich wieder. Die Iris wurde Schwarzblau. Die Stimme hörte sich auch weiblicher an, sie war kaum Älter als zehn oder zwölf Jahre alt und dieses Heulen das aus seinen Mund kam... „Es ist eigentlich nicht meine Art, das laut zu sagen, aber ich kriege langsam richtig Lust dich von deinem erbärmlichen Dasein zu erlösen. Ich gebe dir, aber noch mal die Chance dich auszusprechen und mit mir mit zu kommen, wenn nicht werde ich dich mit Gewalt und in Namen der Soul Society in Gewarsam nehmen“, sagte er zu dem Wesen, das darauf sofort aufhörte zu heulen und stattdessen anfing zu kichern. Die Farbe verschwand um die Iris. Es legte seinen Kopf in den Nacken und brüllte hasserfüllt: „Soul Society...“ Es keuchte und fing sofort wieder an zu Kichern. Seine Schultern blaßten sich auf und plötzlich schossen aus seinen Armen neue Hände raus. Es war ein Monster. Daraufhin ließ er seine Schultern und seine Arme hängen und starrte wieder Toshiro an. „Ihr hättet uns alle umbringen sollen, als ihr noch die Chance dazu hattet. Wie wir es getan haben... Und wir es immer tun werden...“; sagte das Wesen und übermittelte ihm wie Ernst es ihm war. Es wurde wieder Schwarzblau um die Iris. Seine Augenlieder verengten sich. Toshiro konnte noch immer nichts unter der Kaputze erkennen, man musste das auch nicht. Vor einem Feind sollte man nie seine wahren Gefühle zeigen, auf die Gefahr das sie gegen einen selbst verwendet werden können. Ein Mensch ist Stark, der seine Gefühle beherrschen kann, das hatte mal ein Lehrer zu ihm gesagt. Wenn von jemanden deren Geheimnisse alle erzählt worden sind ist er nur noch ein offenes Buch für jeden und alle können ihn angreifen. Sein Gegner war ein offenes Buch, jedesmal wenn dieser etwas fühlte konnte man es an seinen Augen erkennen. Sie waren Schwarzblau also für Trauer und Schmerzen. „Was man liebt und braucht stirbt immer zuerst... Willst du nicht wissen warum das so ist?“, fragte das Wesen. „Nein, ich will es nicht hören“, antwortete Toshiro. Toshiro hatte schon viel mit solchen Typen zu tun gehabt, die wegen irgenwelchen Gründen andere die Schuld gaben. Er hasste es auch, wenn der Gegner sich als Opfer darstellte. Was wollte es damit erreichen? Sollte er zögern ihn anzugreifen, weil er menschliche Gefühle aufwieß? „Wenn du jetzt denkst, dass ich mich freiwillig töten lasse, muss ich dich enttäuschen. Mein Mitgefühl für dich ist grenzwertig“, er nahm Hyorinmaru fester in die Hand um sich für den nächsten Angriff vorzubereiten, doch das Wesen verschwand in einem Schatten, der das Wesen umschlang. Bevor es sich von den Schatten völlig einwickeln ließ, sagte es noch etwas. „Ich wünsche mir, das mein Ziel nicht mehr lange auf sich warten lässt, denn anders als du, kann ich nicht mehr...“ Soul Society „Es war ein Wesen?“, fragte Retsu Unohana Kommandantin der 4. Kompanie. Die Krankenschwester versorgte gerade Toshiros gelöcherte Hand. Sie bot ihm Schmerzmittel an, doch er lehnte ab. Nicht um die Schmerzen wie ein ganzer Mann auszuhalten, sondern weil sein Körper leicht davon benebelt werden konnte und dann wäre es unausgesprochen unangenehm für ihn geworden. Toshiro war in einem Einzelzimmer, wo es nur zwei Fenster, Bett und ein Regal voller Medizin gab. Die Krankenschwester nahm von dem Tisch eine Pinzette und eine desinfirzierte Watte und tupfte vorsichtlich die Einstichstellen ab. „Es versteckte sein Gesicht unter einer Kaputze. An der Stimme konnte ich nicht heraus hören, ob es eine Frau oder ein Mann war. Es könnte aber auch sein, dass es beides war. Im Kampf habe ich ihm seine Hände abgetrennt, doch es ließ sie sich wieder nachwachsen.“ „Das erklärt auch woher das ganze Blut von ihrer Kleidung kommt, habt ihr die Hände dort gelassen oder hat es sie mitgenommen?“, fragte sie. „Nein, nach dem es verschwunden war, mumifizerten sie sich und wurden zu Asche“, sagte Toshiro, der es mit ansehen musste, wie ein wichtiger Hinweis auf die Existens des Wesens vom Wind fortgetragen wurde. „Gut, sie bleiben hier und ich gehe zu dem Generalkommandant und werde ihm alles erzählen. Sie kommen dann bitte nach um die ganze Geschichte zu berichten.“ „Bevor das passiert, wird er sicherlich eine Kommandantenbesprechung ausgerufen haben“, sagte Toshiro niedergeschlagen. Er erwartet nichts Gutes nach der Besprechung mit dem Generalkommandant Shigekuni Genryusai Yamamoto. Ausgerechnet wird er in der Menschenwelt angeriffen, an diesen Tag. Kommandantin Retsu Unohana drehte sich im Türrahmen seitlich um. Sie sprach mit jemanden kurz und ging. Keine Minute später kam seine Vitzekommandantin rein. Sie blieb abrupt stehen und realisierte gerade seine gelöcherte Hand und seinen Kommandantenhaori, der mit Blutflecken überfüllt war. „Das mit der Tinte hat mir besser gefallen, Kommandant. Mussten sie irgendwen umbringen um ihr Problem zu lösen?“, fragte Rangiku. „Oh, der Witz verdient es abgeklatscht zu werden, nur habe ich gerade meine Hand nicht frei. Was willst du hier?“, fragte er genervt. Die Krankenschwester verband seine Hand, verabschiedete sich und ging. Rangiku näherte sich ihm. Sie hatte Sorgenfalten auf der Stirn. Sie war eine gute Freundin, dass wusste er zu schätzen. Seine Vitzekommandantin, die ihn immer noch wie ein kleines Kind behandelte, obwohl er schon ein erwachsener Mann war. Die Wahrheit erfahren nur die Menschen, die sie brauchen, es soll auch befreiend sein, sie mit einem zu teilen, der eine wichtige Person ist. Nur die ganze Wahrheit, wäre so ein tiefer Schmerz, dessen er sich, glaubte er, schämen zu müssen. „Hör zu, Rangiku. Was ich dir jetzt erzählen werde, bleibt nur unter uns, das befehle ich dir als dein Kommandant“, sagte Toshiro. Rangiku war manchmal sehr Faul, doch sie hatte auch etwas Besonderes an sich. Sie verstand es, als eine geheime Verantwortung dieses Geheimnis nicht weiter zu verbreiten und wie einen Tresor zu bewaren. Sie wirkte dann mit den flachsblonden gewellten Haaren, den grauen weichen Augen und den angewinkelten Lächeln mehr wie eine weise Frau und treue Freundin. „Es ist schon lange her, da verliebte ich mich in eine Frau, die in der Menschenwelt lebt. Ich wusste nicht mit diesem neuen Gefühl anzufangen. Doch bevor es zu Stark wurde, verschwand ich. Es war keine Lösung. Sie steckte bereits tief in meinen Kopf. Was mir nicht guttat. Ein Teil war hier bei der Arbeit und der Andere fragte sich, was sie tut, wie es ihr geht, ob sie glücklich ist. Es war die Folter. Ich konnte nicht schlafen, weil sie ständig in meinen Träumen erschien. Da konnte man gar nicht an Schlaf denken... Sie ist eine sehr stolze Frau, die einem Mann wie mir nicht so vergeben wird, dass hat sie mir heute klar ins Gesicht gebrüllt... Ich dachte, wenn ich sie wiedersehen würde, glücklich mit einem anderen Mann dann wäre es leichter...“ „Was?“, fragte sie ruhig. Toshiro hatte einen schmerzvollen, zufriedenes und dennoch verzehrtes Gesicht aufgesetzt, was seine Vitzekommandantin noch nie bei ihm gesehen hatte und gehofft es nie mitansehen zu müssen. „Ich war glücklich darüber nur... Ich habe noch nie so einen Mann beneidet wie ihn und es wurde nicht Leichter sondern Schwerer.“ „Warum wurde es Schwerer?“ „Weil sie es geschafft hatte, mich zu vergessen und ich nicht. Sie ist wirklich eine prachtvolle Frau“, wie der Schmerz in seiner Hand, so wurde auch der Schmerz, der nah seines Herzens verborgen war, eingewickelt. Nur war der einzige Unterschied, dass es für die seelische Wunde keine Salbe gab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)