Shizukara Highschool von ManaRu ================================================================================ Prolog: Prologue ---------------- Da stand ich nun. Vor der neuen Schule. Wirklich einladend sah Sie ja nicht gerade aus. Heute ist der erste Schultag für mich an der neuen Schule. Warum? Ich bin vor zwei Wochen zu meinem Vater gezogen. Er wohnte hier in Tokyo. Vernab meiner alten Heimat. Mie. Ich hielt es bei meiner Mutter einfach nicht mehr aus. Ständig hatten wir uns in den Haaren. Das schlimmste jedoch, war, das ich meine Freunde ebenso zurück lassen musste, wie meine Mutter. Ich wollte eigentlich nie von dort weg ziehen. Ich war beliebt. Okay, was heißt beliebt… Ich hatte genug Freunde, sodass es nie langweilig wurde. Und jetzt musste ich von vorne Anfangen. Bei Null. Und das gefiel mir gar nicht. Ich war schlau genug, mich mal ein bisschen über diese Schule zu informieren. Und Gott! Es war ein Fehler, dass ich auf meinen Vater gehört habe. Doch das sollte mir erst später wirklich klar werden, denn was ich so im Internet über diese Schule gelesen habe, wollte ich bis dato nicht glauben. Als ob es hier so zu geht! Naja… Ich holte tief Luft und betrat das Schulgelände. Als ich an der Schulmauer vorbei war, sah ich das weite Gelände. Ein großes Schulgebäude, drei Stockwerke hoch, nebendran scheinbar eine riesige Sporthalle, ein großer Vorplatz mit mehreren Autos, Motorrädern und Fährrädern. Ein Seitenweg aus Schotter führte, so wie ich es zu dem Zeitpunkt erkennen konnte, zum hinteren Schulhof. Ich lass mich mal überraschen! Ach übrigens, darf ich mich vorstellen? Yuu Shiroyama, aber ich will eigentlich nur Aoi genannt werden. Ich bin 17 Jahre alt, gehe auf eine neue Schule und bin gespannt, was mich ab heute erwartet! Kapitel 1: Welcome to Hell -------------------------- Er betrat das Schulgelände, sah sich in Ruhe um und ging auf den großen Eingang zu. Shizukara Highschool. Es war kein Schüler weit und breit zu sehen, niemand außer ihm war auf den Gängen unterwegs. Suchend lief er durch die Gänge, folgte der Beschilderung, die zum Glück angebracht waren und trat in das Sekretariat ein. Eine schmale Frau sah von ihrem Monitor auf und lächelte. Sie wusste scheinbar, wen sie hier vor sich hatte, denn ohne ein Wort begann sie in ihren Unterlagen rum zu wühlen und holte ein paar Zettel heraus und stand auf. „Sie müssen Shiroyama, Yuu sein. Willkommen! Das sind ihre Unterlagen. Ihre Bücher erhalten sie in den nächsten Tagen.“ Sie reichte ihm die Zettel und setzte sich auch schon wieder hin. Er bedankte sich und verschwand auch schon wieder aus dem Raum. Kritisch musterte er die einzelnen Seiten, die er bekommen hatte. Stundenplan, Hausordnung, Liste der Bücher, die er noch brauchte, die Namen seiner Lehrer und deutlich vermerkt, welcher davon sein Klassenlehrer war, ein Plan der Schule –wohl damit er sich nicht verläuft- und eine Liste für das Essen, was es diese Woche in der Cafeteria geben wird. „Super! Eine Cafeteria!“ Freute sich Aoi schon. So einen Service hatte er an seiner alten Schule nicht. Dann hatte er sich ja heute Morgen umsonst noch etwas zu Essen für den Tag organisiert. Mit dem Stundenplan in der Hand –den Rest der Zettel hatte er in seiner Tasche verstaut- suchte er nun seinen Raum, wo er jetzt Unterricht hatte. Er ging die Treppen hoch, sah sich suchend um und entschied sich, nach links zu gehen, da ihm die Schilder sagten, das die Räume 200-220 im linken Gang zu finden sind. Als er vor seinem Raum ankam, Raum 209, seufzte er kurz. Klasse 2C. Ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht. „Auf meiner alten Schule wäre ich jetzt auch in der 2C!“ Er klopfte an die Türe und trat ein, ohne auf ein Zeichen zu warten. Was er allerdings vorfand, war weit aus nicht das, was er erwartet hatte. Er erblickte vorne an der Tafel keinen Lehrer, auch nicht zwischen den Tischreihen, oder gar ganz hinten im Raum. War er zu früh? Um 7:50 Uhr begann doch die Schule. Es war gerade 8:30 Uhr. Er war definitiv zu spät! Alle Augen waren auf ihn gerichtet. Eine Klasse, dominiert vom Anteil der Jungs. Und was für Jungs. Ein niedlich dreinblickender Junge, mit Piercing in der Mitte unter der Lippe. Neben ihm stand ein … Kampfzwerg? Zumindest sah er so aus. Blonde kurze Haare, mehrere Ohrringe und einem komischen Ausdruck in den Augen. Und direkt daneben etwas, was ihm ja eigendlich schon zum Lachen gebracht hätte, wenn der Typ ihm nicht mit einem Killerblick anschauen würde. Hat der sich ernsthaft ein Stück Klorolle um die Nase gebunden? Und noch immer starrten ihn alle an. Aber scheinbar waren nur drei solcher komischen Gestalten in seiner Klasse. Schnaufend sah er sich ein letztes Mal um, ehe er zu den Dreien in der letzten Reihe rüber sah und los marschierte, auf einen scheinbar freien Platz. „Ist was?!“ Fragte Aoi, so kühl er konnte, auch wenn ihn die Blicke verdammt nervös machten. Er setzte sich an den freien Fensterplatz und sah aus der Glasscheibe nach draußen. Die Blicke, die noch immer auf ihm ruhten, versuchte er zu ignorieren. Nach einer für ihn gefühlten Ewigkeit, ging es in der Klasse mit dem üblichem Getummel wieder los. Die drei komischen Typen aus der letzten Reihe tuschelten mit einander und schienen irgendetwas auszubrüten. Kurz darauf kamen zwei weitere Gestalten in das Klassenzimmer. Aoi sah nach vorne und hob eine Augenbraue. Jetzt mal im Ernst? Was ist das hier für eine Schule? Da kamen ernsthaft nochmal zwei so komische Typen rein. Einer hatte dunkle Haare, mit Pink vorne dran. Aber vom Gesicht her ähnlich knuffig, wie der in der letzten Reihe mit dem Piercing. Der zweite, der mit reinkam, sah schon etwas anders aus. Freundlich, sehr freundlich um genau zu sein. Breites Grinsen, braune kurze Haare und sah ernsthaft putzig aus! Allerdings ein Atomgrinser. Irgendwas musste also auch bei dem komisch sein. Seufzend sah Aoi wieder aus dem Fenster. Die zwei neu dazu gekommenen gingen zu den dreien nach hinten und setzten sich dazu. Jetzt mal im Ernst! Gehörten die überhaupt zu dieser Klasse hier? Und wo zur Hölle war der Lehrer?! Kurz darauf öffnete sich wieder die Türe, doch dieses Mal war es ein Mädchen. Etwas schüchtern trat sie ein, sah kurz zu zwei anderen Mädels –wohl Freundinnen- ehe sie zu den fünf Typen hinten in die Ecke ging. Aoi spitzte die Ohren vor Neugier. „Der Lehrer wird nicht kommen! Wir können also machen, was wir wollen!“ Sagte sie schüchtern und düste sofort zu ihren Freundinnen und setzte sich dazu. Der Typ mit dem Klopapier stand auf und ging nach vorne an die Tafel. „Freistunde Leute!“ Verkündete er und nach und nach verließen einige den Raum. Aoi stand seufzend auf, wollte gerade los gehen, als der Typ mit dem Piercing im Gesicht bei ihm stehen blieb und ihn genau musterte. „Du bist also dieser Neue, hm?! Shiroyama, Yuu, richtig?“ Begann der und Aoi verdrehte die Augen. „Aoi! Freut mich. Und du bist…?“ Sein Gegenüber lachte und reichte ihm die Hand. „Takeru!“ Aoi nahm die ihm angebotene Hand entgegen. Okay, es waren komische Typen, aber wenn der schon so nett ist, können die Anderen ja auch gar nicht so schlimm sein! Takeru ließ Aois Hand jedoch nicht los, sondern zog ihn einmal kurz hinter sich her, raus aus dem Klassenraum, rauf auf den Gang und zog ihn bis nach unten vor den Haupteingang. Sie waren alleine. Ein mulmiges Gefühl machte sich in Aoi breit. Was wollte der Kerl jetzt von ihm? Soll Aoi etwa nach Hause gehen? „Nichts lieber als das!“ Dachte sich der Schwarzhaarige und seufzte in sich hinein. „Ich gebe dir einen gut gemeinten Rat, Kumpel. Mag sein, das hier schräge Typen rumlaufen. Nicht alle sind normal, nicht alle sind scheiße und so ein Zeug!“ Begann er und ließ Aoi endlich mal los. „Aber mach dich mal auf Ärger gefasst.“ Verdutzt blickte Aoi ihn an und wusste nicht so wirklich, was es zu bedeuten hatte. „Ärger?“ Fragte er nach und sein Gegenüber hörte nicht auf zu grinsen. „Ist fast schon wie ein ungeschriebenes Gesetzt hier. Ist quasi ein Ritual. Sobald ein Neuer an die Schule kommt, haben es die ‚VIP’s‘ auf ihn abgesehen.“ Erklärte er und hielt sich den Mittel- und Zeigefinger vor die Nase. Erst wusste Aoi nicht, was er ihm damit sagen wollte, bis es in seinem Kopf einmal richtig rappelte und klick machte! „Der komische Klorollen-Typ, oder was?“ Takeru lachte los und bestätigte dies mit einem Nicken. „Er heißt Reita. Er ist hier der Boss, oder wie auch immer man es nennen will. Er fühlt den Frischlingen gerne auf den Zahn. Und wenn man sich nicht so dumm anstellt, gehörst du später sogar zu seiner Bande!“ Na wie verlockend das doch klingt. Sich erst, wer weiß was für eine Scheiße, von dem gefallen zu lassen und dann mit Glück zu dem gehören?! Aoi wusste nicht, ob er wirklich zu einem Typen mit Nasenkomplexe gehören will. Wobei er ja zugeben musste, dass er echt Muskeln hatte, was in manchen Situationen bestimmt praktisch sein könnte. „Ich muss also nur eine bestimmte Zeit damit klar kommen, fertig gemacht zu werden und darf dann einen auf Freundschaft mit dem machen? Echt jetzt!“ Fragte er leicht genervt nach und Takeru nickte zustimmend. „Was für ein Schwachsinn!“ Dachte sich der Schwarzhaarige noch und hob eine Augenbraue. „Du wirst schon merken, was alles so abgeht. Alleine schon, das du in die gleiche Klasse gehst… da wird schnell was passieren.“ Meinte er und deutete auf seine Armbanduhr, die Takeru trug. „Gleich ist Pause. Wenn du da noch verschont wirst, kannst du dich glücklich schätzen, aber danach wird es losgehen.“ Mit diesem Satz drehte er sich um und ließ Aoi draußen alleine stehen. „Hey… warte!“ Rief Aoi und sah ihm verdutzt nach. „Warum danach?“ Da war doch Unterricht, was sollte da schon passieren?! Takeru hob seine Hand und winkte nur Richtung Sporthalle. „Wir haben Sport!“ Rief er und war auch schon weg. HA! Sport! Aoi fühlte sich siegessicher. Er sah zwar nicht danach aus, aber in Sport war er früher immer gut gewesen. Zumindest an seiner alten Schule. Außerdem… was sollte schon passieren? Er kann nicht einmal mitmachen, weil er eh keine Klamotten dabei hatte. Irgendwie war Aoi schon gespannt, was da auf ihn wartete. Fertig machen? Als ob irgendein Lehrer es zulassen würde, das an seiner Schule ein Schüler fertig gemacht wird. Soweit kommt’s noch! So schnell würde er nicht klein bei geben. Mit erhobenem Haupt und einer Zigarettenschachtel und dem Feuerzeug in der Hand ging Aoi der Beschilderung zum Raucherplatz nach. Er setzte sich auf eine Bank an einem Tisch, legte seine Tasche auf diesen und machte sich eine Zigarette an. Er stützte sein Kinn an der Hand ab und den Ellbogen auf den Tisch, rauchte seine Zigarette und versank in Gedanken an seine alte Schule. Doch kurz darauf wurde sein Arm angestoßen. Er konnte es gerade so noch vermeiden, mit dem Gesicht auf dem Tisch aufzuschlagen. Grummelnd drehte sich Aoi um, holte Luft, um der Person verbal eine zu klatschen und als er sah, wen er vor sich hatte, hielt er die Luft an. Wenn er selber saß und diesen Nasentanga-Typen vor sich stehen hatte, wirkte der schon verdammt groß und echt böse. Und er war nicht alleine. Der Typ hatte den Giftzwerg und Mister Pynkie –so hatte Aoi beschlossen, den Typen mit den pinken Strähnen zu nennen- mit dabei. Kam jetzt schon das, wovor Takeru ihn gewarnt hatte? Aoi fand wieder zu sich selbst zurück, seufzte genervt und stand auf, baute sich vor Reita auf und fühlte sich doch verdammt winzig. „Was soll die Scheiße?!“ Fuhr Aoi ihn an und grinste in Gedanken. Tja, damit hast du nicht gerechnet, Kumpel! Hm?! Hinter Reita begannen die anderen Beiden leicht zu kichern. „Ganz schon große Klappe, für einen Frischling!“ Kam es nur unbeeindruckt vom Blondhaarigen, der ihn aus eiskalten Augen anstarrte. „Ganz schön große Fresse, für einen der Nasenkomplexe hat!“ BAM! 2:1! Aoi holt auf. Und so wie Aoi gerade auf holt, schien Reita gerade aus zu holen. Kurze Zeit später hatte Aoi dessen Hand am Hinterkopf und landete mit der rechten Gesichtshälfte unsanft auf dem Tisch. Hinter Reita grinste nur seine Begleitung. Echt jetzt? Das war fertig machen? Aoi hatte eigentlich noch die Hoffnung gehabt, dass sie ihm Streiche spielen. Schultasche wegnehmen, Klamotten aus der Umkleide klauen, seine Bücher mit Kaugummi zuklebten oder sonst was für eine Scheiße. Aber unter fertig machen, verstand man wirklich „fertig machen“! Der Schwarzhaarige kniff die Augen zu, als sein Gesicht auf die Steinplatte des Tisches gedrückt wurde. „Pass auf was du sagst, Kleiner.“ Begann Reita und vom Kampfzwerg gab es nur ein böses Brummen zu hören. Ja in der Tat war er klein. Es gefiel ihm daher wohl nicht, das Aoi schon als klein betitelt wurde. Welch eine Freundschaft! Darauf konnte Aoi auch ruhig verzichten, wenn er den scheiß hinter sich hatte! „Mag zwar sein, dass du eine große Fresse hast, aber bei vielen Frischlingen ist das nur heiße Luft, und sowas mag ich gar nicht.“ Hielt er weiter seine Rede, ohne überhaupt darauf einzugehen, dass der Zwerg wohl etwas sauer war. „Du spielst schön mit, kapiert? Große Fresse ist jetzt nicht mehr! Hier gebe ich die Kommandos und wenn du damit ein Problem hast, hast du bald noch mehr Probleme, haben wir uns verstanden?“ Er drückte Aoi noch härter gegen die Tischplatte. Doch das juckte ihn nicht. Er gab nur ein „Pff“ von sich. „Träum weiter!“ Dachte sich der Schwarzhaarige dabei nur. Als ob er nach seiner Pfeife tanzen wird. Der hat sie nicht mehr alle! Doch Aoi hätte einfach klein bei geben sollen, da kurz darauf sein Kopf hoch gezogen und kurz danach wieder kräftig nach unten gedrückt wurde. Panisch schloss er die Augen, machte sich auf die nun folgenden Schmerzen gefasst und hielt die Luft an. „Reita!“ Schrie auf einmal jemand von hinten und der Angesprochene hielt inne. Aoi seufzte erleichtert auf. Glück gehabt! Heute musste er wohl nicht zum Arzt gehen. Reita ließ seinen Kopf los und drehte sich um. Aois Kopf landete allerdings dank der Schwerkraft dennoch auf dem Tisch. Er öffnete die Augen und sah einen, mehr oder weniger, unscheinbaren Typ. Kurze Haare, schwarz, mit leichten hellen Akzenten drin, schwarzer Jeans, schwarzer Jacke, einem grauen T-Shirt und ein paar Armbändern an den Handgelenken. Seine Rettung! Doch was er neben ihm sah, ließ ihn verdutzen. Was für ein Exemplar. „Wow“ war da schon kein Ausdruck mehr. Dieses Gesicht, ein Traum, diese vollen Lippen, dieser Körper und dann diese Augen. Aoi konnte gar nicht aufhören ihn anzustarren. Leckeres Kerlchen. „Hau ab, Satoshi, du verdirbst uns alles!“ Jammerte der Kampfzwerg los und verdrehte die Augen, verschränkte die Arme vor dem Oberkörper und sah ihn dann wütend an. Etwas irritiert, richtete sich Aoi wieder auf und musterte das Szenario. Die kannten sich, soviel stand fest. Doch gehörten die auch zu einander so wie Takeru es gemeint hatte? So Freundschaft und so?! Aoi hielt sich die Wange, mit der er eben auf die Tischplatte gedrückt wurde und sah den Honigblonden einfach nur an. Man, der war verboten heiß! Als Pynkie den Blick von Aoi bemerkte, stupste er Ruki an. Etwas verwirrt, folgte er dessen Blick, musterte Aoi skeptisch, ehe er Reita ein Zeichen gab. Und dieser sah es nicht gerne, wenn jemand Uruha so ansah. Aus seinen Gedanken gerissen, als der Blonde ihn wieder mit einem tödlichen Blick an sah, zuckte Aoi merklich zusammen. Was denn jetzt schon wieder? Leute angucken ist wohl nur denen gestattet und sonst keinem? Gerade als Reita ihn sich schnappen wollte, wich der Schwarzhaarige aus, schnappte sich seine Tasche und machte sich vom Acker. Besser ist es! Knurrend blieb die Gruppe zurück. „Hast du super gemacht!“ Brummte Reita genervt. „Komm schon! Er ist neu hier, raste nicht direkt so aus!“ Verteidigte sich Satoshi und hob abwehrend die Hände. „Du hättest sehen sollen, wie der Frischling gegen Reita die Stimme gehoben hat!“ Lachte Pynkie los und auch der Giftzwerg musste lachen. „War schon lustig mit an zu sehen, wie jemand Reita kontra gibt!“ Stimmte dieser zu. Der Honigblonde hob überrascht die Augen. Es hat jemand gegen Reita das Wort erhoben? Das machte ihn neugierig. So etwas gab es schließlich nicht alle Tage! Doch auch das würde dem Frischling bald vergehen! Reita erklärte kurz, was geschehen ist, weswegen er so wütend wurde und obwohl ihn seine Freunde verstehen konnten –schließlich wäre sie bei solch einer Frechheit auch ausgerastet- fanden sie es sehr amüsant, das sich jemand gegen Reita auflehnte! „Spar dir deine Kräfte, Rei~ Wir haben gleich Sport. Da kannst du deine Wut an ihm aus lassen!“ Meinte der Kleinste in der Runde und Reita nickte. „Gute Idee!“ Gab er zu und grinste den Zwerg an. Aoi hatte es geschafft, sich auf der Toilette zu verstecken, machte die Kabinentüre zu, den Deckel auf dem Klo runter und setzte sich drauf. Schnaufend versuchte er Luft zu bekommen. Was war denn das bitte? Schön und gut, dass Takeru ihn gewarnt hatte, doch er hätte wirklich etwas präziser werden können. Wer hätte denn bitte gedacht, dass dieser Reita so ein Kampfköter ist?! Er hoffte nur, dass das Ritual sich schnell erledigt hatte. Andere haben es ja schließlich auch geschafft! Dann kann es nicht so schwer sein, oder es dauert nicht lange. Hoffte der Schwarzhaarige zumindest. Als es jedoch an seiner Kabinentüre klopfte, zuckte er zusammen. „Lass es nicht den Klorollen-Typen sein!“ Dachte er sich und kniff die Augen zusammen. „Aoi? Bist du da drin?“ Die Stimme kannte er doch. Takeru! Erleichtert stand er auf, machte die Kabinentüre auf und lächelte sein Gegenüber etwas bedrückt an. „Was ist los? Ich hab dich nur noch rennen sehen! Hat es schon angefangen? Hab ich was verpasst?!“ Fragte er und grinste. Sehr einfühlsam. Echt jetzt! „Ja, danke. Ich dich auch!“ Murrte Aoi nur und ging an ihm vorbei zum Spiegel. Er besah sein Gesicht und stellte fest, dass kaum etwas zu sehen war. Dann hatte sich das von eben bestimmt nur schlimmer angefühlt, als es eigendlich war! Seufzend erzählte Aoi seinem Gegenüber was eben passiert ist. Allerdings grinste Takeru immer noch. „Was ist so lustig?“ Fragte Aoi genervt und wandte sich zum Gehen! „Ich hab dich doch gewarnt. Und wenn Reita dich jetzt schon nicht mag –was ich verstehen kann- dann wird es noch echt übel werden!“ „Was heißt hier, du kannst ihn verstehen? Verarsch mich nicht! Außerdem hättest du mir echt mal erzählen können, das die hier so eine Meise haben, das die echt gewaltätig werden!“ Oh ja, Aoi war sauer. Nicht nur auf Reita und seine Typen, sondern auch auf Takeru, denn der hätte ihm ruhig mal sagen können, was ihm alles passieren kann. „Sei froh, dass ich dir bisher überhaupt etwas gesagt habe! Ich hätte dich auch blind ins Verderben rennen lassen können!“ Gab er nur zur Antwort. Aoi nickte und verstand. „Warum?“ Fragte er ihn dann auf einmal. „Was warum?“ „Warum hilfst du mir?“ Takeru überlegte und grinste dann. „Ich weiß nicht. Alle Frischlinge, die hier in letzter Zeit her kamen, waren voll die Looser. Voll langweilig und so. Oder Weiber. Und denen wird kein Haar gekrümmt. Aber du bist anders. Keine Ahnung. Du strahlst irgendwas aus. Du bist interessant. Ich fand dich von Anfang an irgendwie… interessant halt. Keine Ahnung. Und wenn du weißt, was dich erwartet, wird es vielleicht nicht so einfach für Reita sein, dich fertig zu machen und das kann nur lustig werden!“ Gab er zu, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und grinste breit. Na super. Klang ja wirklich toll. Aber hey, Aoi war interessant! Was ihm natürlich klar war. Auf seiner alten Schule war er ja auch beliebt! Als es klingelte, sah Aoi verdutzt auf. „Pause vorbei!“ Bestätigte Takeru die Gedanken des Schwarzhaarigen und zog ihn grinsend vom Klo-Raum auf den Gang. Aoi hatte nicht einmal mitbekommen gehabt, das die Pause überhaupt angefangen hatte, hatten sie ja schließlich eine Freistunde gehabt! „Ach… mal so nebenbei erwähnt: Ich denke nicht, das du Sportklamotten dabei hast. Aber das bringt dir nichts! Es gibt immer gewaschene Wäsche, für diejenigen, die ihre Klamotten vergessen. Du wirst also mitmachen müssen!“ Zähne knirschend nickte Aoi. Verdammt. Jetzt wo er wusste, das Reita echt Kraft in den Armen hatte, wollte er nicht mehr mit machen! Er lief Takeru hinterher in die Sportumkleide. Während sich alle Anderen schon umgezogen hatten, durfte Aoi sich erst einmal dem Lehrer vorstellen, ihm erklären, dass –und vor allem warum- er keine Klamotten dabei hatte, bekam ein –angeblich- frisch gewaschenes Outfit und ging in die Umkleide. Seufzend besah er sich das komische Ding in seinen Händen. Jetzt mal wirklich! Auch in Sport kann man vernünftig rum rennen! Diese Sachen wollte er auf keinen Fall anziehen! Takeru kam vom Klo rein und grinste ihn an. „Willst du meine Klamotten haben? Ich hab eh keine Lust, mitzumachen!“ Aoi musterte ihn skeptisch. Er verstand immer noch nicht, warum er mit ihm sprach. War er nicht einer von Reitas Schoßhündchen? Die einen auf Freundschaft machten? Warum war er nur so nett zu ihm? Aoi nahm das Angebot aber dankend an. Als Takeru nicht hinsah, musterte er jedoch erst einmal dessen Klamotten. Nicht das die Pobacken an der Hose rausgeschnitten und somit seine Eigenen frei liegen würden, oder noch besser: Vorne alles aufgeschnitten wurde! Aber seine Klamotten waren in Ordnung. Aoi zog sie sich an und kam dann mit Takeru in die Sporthalle. Der Lehrer nickte freudig und begann den Unterricht zu erklären. „Erst einmal zwei Minuten warm laufen und dann zwei Minuten Dehnen! Danach will ich, das ihr euch in zwei Teams teilt!“ Bei 20 Schülern in der Klasse, jetzt 21, sollte es ja gut klappen, da Takeru ja eh ausfiel, weil dieser keine Lust hatte. Aoi begann sich aufzuwärmen, lief hinter der gesamten Gruppe hinterher. Er traute dem Blonden nicht, wollte nicht riskieren, dass er ihm beim Aufwärmen ein Bein stellt. Daher blieb er schön hinten auf Abstand! Ruki sah nach hinten zu Aoi, grinste und sagte irgendetwas zu Reita. Aoi seufzte. Er wusste, dass das nichts Gutes zu bedeuten hatte! Als sich die Klasse aufgewärmt hatte, jeder ein paar Dehnübungen gemacht hatte und die Klasse in zwei Teams geteilt war –natürlich waren Reita und sein Kampfzwerg im Gegner-Team von Aoi- konnte es los gehen! „Was wollt ihr denn machen?“ Fragte der Lehrer und hob einen kleinen Zettel vor sein Gesicht. „Fußball, Basketball, Rugby oder Handball?“ Aoi schluckte. Das klang alles gar nicht gut. Nicht mit Reita im gegnerischem Team! Die Klasse entschied sich für Fußball. Logisch! Das ist auch gar nicht gefährlich oder so! Hilfesuchend sah Aoi zu Takeru rüber, doch dieser lächelte nur und hielt die Daumen hoch. Das wird schon! Seufzend nahm Aoi seine ihm zugeteilte Position ein. Stürmer? Wirklich? Die Doppelstunde Sport wird er nicht überleben. Er stand an der Mittellinie und hatte Reita direkt vor sich. „Fuck…“ Dachte sich Aoi nur und biss sich auf die Unterlippe. Als der Lehrer das Spiel anpfiff, schluckte der Schwarzhaarige, rannte zum Ball und schnappte dem Kampfzwerg diesen vor der Nase weg. Wütend blieb dieser auf der Stelle stehen und sah Aoi hinterher. Aoi konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen! Der Giftzwerg war schon mal kein Problem! War nur noch Reita da, dem er besser aus dem Weg gehen sollte. Aoi kam dem Tor immer näher, doch kurz bevor er schießen konnte, wurden ihm die Beine weggezogen und so gleich auch der Ball abgenommen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht lag er auf dem Boden und sah den Zwerg vor sich, der den Ball unter seinem Fuß hatte. „Unterschätz mich nicht, Kumpel. Ich bin zwar kurz, aber dennoch schnell!“ Und schon flitzte er mit dem Ball davon. Aoi sah ihm verdutzt nach, sah noch wie der Zwerg ein Tor schoss und grinsend zurück in sein Feld lief und Reita ein ‚High-Five‘ gab. Gekränkt schob Aoi seine Unterlippe nach vorne und stand auf. Das wollte er nicht auf sich sitzen lassen! Er nahm seine Position wieder ein, warte auf den erneuten Anpfiff und ließ dieses Mal Ruki den Ball kriegen. „Wirst schon sehen, was du davon hast!“ Dachte Aoi sich und lief Ruki hinterher, noch als er die Chance hatte, ihm den Ball zu entreißen, gab der Zwerg den Ball an Reita ab. Dieser war weiter hinten am Feld. Besser so, so konnte Aois Mannschaft sich am Tor versammeln und den Ball abwehren. Aoi allerdings wollte in die Offensive. Er wollte nicht so schnell aufgeben. Gerade als er auf Reita zu rannte, schoss dieser den Ball, der Aois Gesicht nur knapp verfehlte. Der Schwarzhaarige spürte den Windstoß des Balles, blieb wie versteinert stehen und musterte den Blondhaarigen mit großen Augen. Wenn er so einen Ball in den Magen oder ins Gesicht bekommt, war es aus. So einen Schuss würde er nicht überleben! Am Gemecker konnte er aus machen, das der Ball im Tor landete. 2:0 Knurrend nahm Aoi erneut seine Position ein. Jetzt war vorbei! Er war sauer, gekränkt und er war ein schlechter Verlierer, was Ballsportarten angeht! Kaum kam der Pfiff, stürmte er los, nahm Ruki erneut den Ball ab, hechtete zum gegnerischem Tor, sah sich vorsichtshalber nach Ruki um und als er endlich Platz hatte, blieb er stehen und knallte den Ball in Richtung Tor. Einer der Abwehrspieler hielt den Ball mit der Brust auf, passte den Ball zu Reita und dieser rannte los. Aoi kochte vor Wut! Er rannte dem Nasentanga hinterher, lief neben ihm und versuchte an den Ball zu kommen, als Reita plötzlich stehen blieb. Aoi bremste, drehte sich um und plötzlich wurde seine Welt schwarz. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 1 meiner neuen FF. Alter what the fuck ey xD Ich wollte so unbedingt mal wieder eine FF schreiben, hatte echt kein Plan, worüber und kam dann auf das Thema Schule. Doch das gibt es ja schon so dezent… hab mich aber nicht davon abschrecken lassen xD Ich hab nur kein Plan, ob ich wirklich noch gut schreiben kann v.v es ist auch verdammt lange her. 3 Jahre 8D Hoffentlich ist es in Ordnung ._____.‘‘ LG Mana =D Kapitel 2: A big mistake? ------------------------- Aoi bremste, drehte sich um und plötzlich wurde seine Welt schwarz. Als er wieder zu sich kam, sah er an eine weiße Decke. Und genau so weiß war auch der Raum. Es gab ein kleines Fenster durch das die Sonne hinein schien. Er lag auf einer Art Bett. Als er sich genauer umsah, sah er Takeru in einer Ecke sitzen. Dieser grinste, als sich ihre Blicke trafen. „Guten Morgen, Dornröschen!“ Sagte er nur und ging auf Aoi zu. Dieser hatte noch immer die Sportsachen des Anderen an. „Ich hab deine Sachen mit hier hin genommen, als wir dich hier hin gebracht haben. Es ist auch noch alles da, keine Sorge!“ Verwirrt musterte Aoi ihn. „Sag nicht, du hast keine Ahnung mehr?“ Etwas irritiert schüttelte Aoi den Kopf und setzte sich hin. Sein Schädel brummte, wie nach 4 Litern Alkohol. Oder einer Gesangseinlage seiner Mutter. Wobei Zweiteres durchaus schlimmer war, befand er! Er hielt sich den Kopf und kniff die Augen zusammen. „Will ich überhaupt wissen, was passiert ist?“ Fragte er und musterte Takeru, welcher nur die Schultern zuckte. „Dein Team hat 7:0 verloren.“ Sagte er nur und grinste. Haha. Witzig. „Verarsch mich nicht!“ Meckerte Aoi nur leise und setzte sich an den Rand des…? Bettes? Er nannte es einfach mal Bett, auch wenn er sich nicht gerade fühlte wie in einem Bett. Aber ey! Er durfte liegen! Und konnte dem Sportunterricht fern bleiben! Ist doch eigentlich perfekt! Da war es ihm glatt egal worauf er lag. „Reita hat dir den Ball genau gegen die Schläfe geschossen. Du hast aber auch ein Glück. Du warst genau in Schusslinie.“ Er legte seine Hand an Aois Schulter und lächelte ihn an. „Du kannst nach Hause. Die Schule ist schon vorbei! Hast es geschafft für heute.“ Juhu! Aoi nickte, stand etwas wankend auf und nahm sich seine Sachen, zog sich noch schnell um und schulterte dann seine Tasche. „Ich bring dir deine Sachen gewaschen wieder, versprochen!“ „Hey hey! Das sind nur Klamotten für Sport. Kannst sie auch ruhig verbrennen, mir egal.“ Mit den Schultern zuckend lief er los und nahm Aoi dabei mit. Draußen zündeten sich beide erst einmal eine Zigarette an! Aoi sah auf die große Schuluhr, die direkt über dem Eingang hing. 16:30 Uhr fast. Na super, sein Vater wird ausrasten! „Wo wohnst du?“ Fragte Takeru auf einmal, riss Aoi aus den Gedanken. Dieser kramte einen Zettel heraus. Auf diesem stand seine Adresse. Er kannte sich hier nicht wirklich gut aus, daher hatte er den Zettel lieber mit genommen, falls er irgendwie mit Taxi zurück nach Hause musste. „Das ist ja am Ar… „ Begann sein Gegenüber und grinste. „Das packst du schon, oder? Ich muss nämlich auch mal los!“ Aoi nickte nur resigniert und lief nach einem kurzen ‚tschüß‘ zur Bushaltestelle und wartete auf den nächsten Bus, der ihn hoffentlich zu seinem neuen zu Hause brachte. Was für ein Tag. Freistunden, dann wurde er fast verprügelt und bekam noch einen Ball ins Gesicht wodurch er den Rest des Unterrichtes komplett verpasst hatte. Er stöpselte sich seine Musik in’s Ohr, wartete rauchend auf den Bus und war schon hoch erfreut, den nächsten Tag zu erleben –nicht! Wenn er heute schon beinahe Prügel kassiert hatte, was würde ihn denn dann am nächsten Tag erwarten? Als sein Bus kam, stand er auf, stieg ein und setzte sich ans Fenster. Er sah den Gebäuden dabei zu, wie sie an ihm vorbei schnellten. Seine Augen fielen langsam zu und er döste etwas vor sich hin, lauschte seiner Musik. Nach kurzer Zeit schreckte er jedoch wieder hoch und sah sich panisch um. Scheiße! Er ist eingeschlafen. Wo war er jetzt? Er sah aus dem Fenster. Jedoch hatte er Probleme, heraus zu finden, wo er genau war. Er ist doch heute Morgen von seinem Vater an der Schule abgesetzt worden. Hätte er schon aussteigen müssen? „Ach verdammte…“ Murmelte Aoi, und stieg einfach an der nächsten Haltestelle aus und besah sich den dort hängenden Plan, suchte nach der Straße, wo er hin musste und TADA! Noch drei Straßen weiter und er wäre da. Man, jetzt hatte er ja unverschämtes Glück! Er setzte seinen Weg nach Hause fort, versuchte sich hier und da mal etwas einzuprägen, für den Fall, dass er mal wieder herum irrte. Sein Orientierungssinn ähnelte dem eines Brotes. Es ging gegen Null! Um diese Zeit war hier noch immer viel los. Viele Autos, viele Geschäftsleute. So anders, als in seiner Heimatstadt. In Gedanken an seine alte Heimat versunken, lief er weiter, ehe er auf einen Widerstand stieß und sein Allerwertester den Boden küsste. Brummend stand er auf und war darauf eingestellt, sich mit einer Laterne verbal zu prügeln, doch es war keine Laterne, die ihm im Weg stand. Da stand dieses hübsche Exemplar von heute Morgen in der Schule. Die Strapsen betonten seine unglaublich geilen Beine. Die Schminke ließen seinen Blick verboten verführerisch aussehen und … ach der ganze Körper war der Hammer. Dann noch diese Haare. Und dann war da noch dieser abwertende Blick und diese hochgehobene Nase, als wäre er besser, als Aoi. Wie bitte? Verdutzt sah Aoi zu ihm auf. „Pass auf, wo du hinrennt, Frischling!“ Nicht doch. Der auch noch? Waren denn echt alle gegen ihn? Aoi stand auf, klopfte sich den Dreck von der Hose und musterte den Hübschen genau. „Wenn du mich weiter so anstarrst, musst du zahlen!“ Ertappt schüttelte Aoi den Kopf und sah ihm in die Augen. „Wie bei einer, die Anschaffen geht, oder was?!“ Platzte es wütend aus ihm heraus. Und es tat ihm direkt leid, denn der Blick verhieß nichts Gutes. Doch kurz darauf lachte dieses hübsche Wesen. Was war daran so witzig? „Kleiner… du gefällst mir irgendwie!“ Begann der Honigblonde und kam einen Schritt näher. Aoi versteifte sich vor Schreck, schluckte unmerklich und sah seinem Gegenüber in die Augen. „Aber ich denke, dass du besser vorsichtig bist. Wenn Reita das erfährt… hmmm~ Der macht dich einen Kopf kürzer, mein Hübscher~“ Hauchte er und ging wieder auf Abstand und zog sein Handy raus. „Ich warte hier nur auf jemanden, keine Sorge. Außerdem könntest du armseliges Ding mich eh nicht bezahlen. Und für so jemanden habe ich nichts übrig! Ich steh auf Männer!“ Mit einem Zwinkern verschwand er dann auf die andere Straßenseite und stieg in ein Auto ein. Er ließ Aoi verdutzt stehen. Was war denn das jetzt bitt? Hammer! Der Typ war der Hammer! Egal, wie scheiße er war, sein Körper machte seinen Charakter wieder wett! Aoi setzte seinen Weg fort, dachte noch immer an den Honigblonden, bis ihm auf einmal das Blut in den Adern gefror. „Wenn Reita das erfährt“ Hallte es in seinen Gedanken wider. Scheiße, man! Das war einer von Reitas Hündchen! Oder sogar sein Freund? War Reita überhaupt schwul? Den Kopf schüttelnd kniff Aoi die Augen zusammen. Wenn Reita das wirklich erfährt, wird Aoi sich sein Grab schaufeln können. Dann war er ein toter Mann. Und das mit 17! Schade aber auch. Er hat gerade erst angefangen, zu leben und dann das. Er würde sich nachher schon mal von seinem Vater verabschieden! Als er nach einer gefühlten Ewigkeit zu Hause ankam, war sein Vater gar nicht da. Umso besser. Vielleicht war dieser noch immer arbeiten! Dann hätte er gar nicht mit bekommen, das Aoi zu spät kam! Super! Sofort ging er in die Küche, machte sich schnell eine Packung Instant Nudeln fertig und verzog sich damit auf sein Zimmer und machte die Musik an. Musik hören und Essen. Zwei seiner Lieblingsbeschäftigungen! Die leere Schüssel stellte er auf seinen Schreibtisch ab. Er nahm sich sein Notebook, setzte sich auf das Bett und begann etwas im Internet zu surfen. Das erste, was er tat war, seine alten Freunde in Mie per Facebook zu stalken. Kann ja nicht schaden, mal nachzugucken, was die so trieben! Aber wie es schien, hatten sie besseres zu tun, als ihre Mitmenschen per FB auf dem Laufenden zu halten. Seufzend schloss Aoi wieder sein Notebook und sah auf die Uhr. 20 Uhr. Viel zu früh, um ins Bett zu gehen. Aber nach diesem Tag… und wenn es morgen so weiter geht, bräuchte er dringend Schlaf! Er ging duschen, ausgiebig duschen und legte sich dann ins Bett. Um 5:30 Uhr rappelte der Wecker. Genervt haute Aoi das Ding fast kaputt, stand grummelnd auf und ging ins Badezimmer, um sich fertig zu machen. Kurze Zeit später schlurfte er genervt in die Küche und traf dort auf seinen Vater, der am Tisch saß und sich seinen Tee trank. „Morgen…“ Brummte Aoi nur und sein Vater nickte ihm zu. „Wie war es gestern?“ Fragte dieser dann neugierig. „Ganz okay… denke ich!“ Grummelte Aoi verschlafen und machte sich einen Kaffee. Den hatte er nötig. Er hatte das Gefühl, das er noch mindestens 10 Stunden Schlaf gebrauchen könnte. „Ist irgendwas vorgefallen gestern?“ Wollte sein Vater nun wissen. Aoi stockte der Atem. „Warum?“ „Weil du ein blaues Auge hast!“ Ach ja… das Feilchen hatte Aoi schon im Spiegel eben gesehen. Er hatte gehofft, es mit Schminke halbwegs tuschieren zu können. „Alles super. Hab einen Ball ins Gesicht bekommen beim Sport gestern. Ich stand im Weg, als der Typ geschossen hatte!“ Mit gerunzelter Stirn sah sein Vater ihn an. Das würde wohl wirklich keiner glauben! Doch er sagte dazu nichts weiter. War auch besser so. Nach dem Frühstück, fuhr sein Vater ihn wieder zur Schule. Heute mal etwas eher. Um 7:30 Uhr stand Aoi schon vor dem Schultor und rauchte sich noch einmal eine Zigarette. Das war bestimmt die letzte in seinem Leben! Sobald Reita ihn sehen würde, war Schluss mit lustig! Da war sich der Schwarzhaarige sicher. Doch zu seinem Glück tauchte Takeru vor allen Anderen auf. „Hey!“ Rief er und kam zu Aoi, verzog aber dann das Gesicht. „Autsch… sieht echt scheiße aus!“ „Danke… du mich auch!“ Brummte der Schwarzhaarige nur genervt zurück. „Tut das weh?“ „Wonach sieht’s denn für dich aus?“ Takeru grinste und schüttelte den Kopf. „Gut nach Hause gekommen?“ Fragte der Blondhaarige. Waren das blonde Haare? Ja. Straßenköter-Blond! Eindeutig! „Naja…“ Seufzte Aoi und kratzte sich am Hinterkopf. „Ich hab… da jemanden umgerannt, denke ich und… war wohl nicht gerade freundlich!“ Und dann begann er die Geschichte von gestern zu erzählen. Und Takerus Blick half nicht gerade dabei, dass sich Aoi besser fühlte. „Du hast Uruha als Nutte bezeichnet?“ Fragte dieser nur noch mal nach. Aoi gab nickend Zustimmung. „Ey, sorry, aber bei aller Liebe… egal was ich gestern gesagt habe, aber jetzt bist du ein toter Mann, das sag ich dir!“ Na da war es doch. Das was Aoi unbedingt hören wollte. „Reita reißt dir den Arsch auf, den Kopf ab und schiebt diesen dann in deinen Allerwertesten, das schwöre ich dir! Du kannst Reita ja beschimpfen wie du willst, aber wenn du Uruha dumm kommst, kommt er dir dumm!“ „Wirklich? Der kam mir gestern schon dumm! Reg dich ab!“ Takeru sah ihn erstaunt an. „Dafür dass heute dein letztes Stündchen geschlagen hat, bist du echt locker drauf!“ „Was geht es den Klorollen-Typen denn an, was ich zu Uruha sage? Meine Fresse, der und seine Schoßhündchen…“ Meckerte er und Takeru schüttelte ungläubig den Kopf. „Schoßhündchen? Glaub mir, wir können frei entscheiden. Ich gehöre schließlich auch noch zu ihnen!“ Begann er und Aoi begann zu husten vor Schreck. Das hatte er voll vergessen. Takeru ist ja auch einer dieser Mitläufer in Reitas Team. Wenn Uruha nichts sagen wird, wird bestimmt Takeru ihn verpfeifen. „Aber bei Uruha ist das ganz was Anderes, Kumpel. Wir sind seine Leute, Freunde, Anhänger, Kumpel, was auch immer, aber Uruha gehört ihm, klar!? Brichst du Uruha einen Nagel ab, oder eine Haarsträhne, oder whatever, dann bricht er dir das Genick!“ Und das war es dann! Mit leicht zitternden Händen machte sich Aoi erneut eine Zigarette an. Er würde wirklich sterben?! Und dann war es auch schon so weit. Der Blondhaarige tauchte auf. Nicht alleine. Er hatte diesen Uruha bei sich. Und Reita sah nicht gerade aus, als wäre er gut drauf! Aoi hielt den Atem an, als sie auf ihn zu kamen. Und als sie dann noch bei ihm und Takeru stehen blieben, war es um Aoi geschehen. Er dachte, er würde sterben. Seine Knie wurden auf einmal so weich. Doch mehr als „Guten Morgen, kommst du“ kam nicht. Takeru nickte und verabschiedete sich von Aoi und ging mit Reita rein. Uruha blieb kurz zurück und musterte Aoi, als die Luft rein war. „Hey, Süßer~“ Begann dieser und kam ihm wieder so nahe. Das machte ihn gerade echt verrückt. „Ich habe ihm nichts gesagt! Bis jetzt. Sei mir also dankbar~“ Sagte er und ging wieder los. „Ich heiße übrigens Uruha!“ Rief er ihm noch zu und verschwand hinter dem Schultor und ging zu Reita und Takeru. „Fuck…“ Dachte sich Aoi nur. Er lebt noch! Er musste nicht sterben! Super! Nachdem gestern ein richtiger Kack-Tag war, schien heute sein Glückstag zu sein! Gerade, als er auch rein gehen wollte, rannte eine Grinsebacke an ihm vorbei. Den kannte er doch. Dieses kleine Atomkraftwerk. Gefolgt von jemanden, der nicht sonderlich freundlich aussah. Blonde kurze Haare, Lippenpiercing und die Augen dunkel geschminkt. Er sah wirklich nicht sehr freundlich aus. Nein! Nicht freundlich. Bestimmt noch so einer von Reitas Bande. Seufzend sah er ihnen nach und als der Blondhaarige den Strahlemann eingeholt hatte, wurde dieser um die Ecke gezogen. Aoi biss sich auf die Unterlippe. Sollte er dem armen Kerlchen helfen? Aber was würde passieren, wenn er sich einmischt? Er würde doch genau so eins auf die Fresse bekommen. Und plötzlich ertönte ein lautes Schreien, gefolgt von einem genau so lauten Lachen. „Hör auf!“ Schrie die Person und lachte sich die Seele aus dem Leib. Aoi wagte einen Blick um die Ecke. Und staunte nicht schlecht, als er sah, wie die Grinsebacke von dem Anderen ernsthaft ausgekitzelt wurde. Hier sind doch alle nicht mehr ganz dicht. „MAO! Hör auf die Arsch! Das sag ich Reita! Der bringt dich um!“ Lachte der Brünette und Aoi sah, wie ihm schon Tränen vom Gesicht liefen vor Lachen. Herzallerliebst die Zwei. Aoi verdrehte die Augen und drehte sich um, als auf einmal jemand vor ihm stand. Ihm rutschte das Herz in die Hose. Wo kam der auf einmal her. „Ey! Mao! Kai! Ihr habt nen Stalker!“ Rief der Typ auf einmal. Sein Ernst?! Aoi seufzte und verdrehte die Augen. JETZT gibt es Ärger. Warum auch immer, er hatte ja nur geguckt, was die da trieben. Und doch hatte Aoi so ein mieses Gefühl im Bauch! Mao ließ von Kai ab und kam zu Aoi und seinem Entdecker. „Ach, schau an. Frischling, wie geht es dir heute? Hübsches Veilchen!“ Grinste der Blondhaarige und musterte Aoi dann mal ganz genau. Kai stand mittlerweile auch bei ihnen, grinste immer noch so breit und starrte Aoi an. „Hat das weh getan?“ „Sieht das so aus, als würde das kitzeln, oder was?“ Fuhr Aoi ihn nur an. So dumme Fragen können die sich echt sparen! Genervt verdrehte Aoi die Augen und wurde plötzlich von dem Kleinen Blonden am Kragen gepackt und nach unten gezogen. „Reiß deine Fresse nicht so weit auf!“ Knurrte er ihn an. „Woah… ey… ist ja gut. Sorry!“ Sagte Aoi sofort und hob abwehrend die Hände. Er hatte zwar damit gerechnet, von Reita heute getötet zu werden, aber nicht von irgendwem anderes. Mao ließ ihn los und sah ihn knurrend an. Aus! Böser Junge! Aoi musste fast lachen. Wenn der Typ so drein sah und dabei knurrte, war das irgendwie eine echt seltsame Mischung. „Lass gut sein, Mao!“ Kam es dann auf einmal von Kai. Der Blondhaarige nickte und verzog sich mit den anderen Beiden. Und wieder war Aoi dem Tod entkommen. Echt! Heute ist sein Glückstag! Als es klingelte, flitzte Aoi hoch in seine Klasse. Er hatte Glück, er kam noch vor dem Lehrer an! Er setzte sich auf den gleichen Platz wie gestern und wartete, dass der Lehrer rein kam. Und da war er auch schon. Komischer Typ! Etwas groß geraten, kahler Kopf, Brille und einen Schnauzbart! Irgendwie sah er putzig aus. Und er sah aus wie ein Rentner. Doch er hatte die Klasse im Griff. Das hätte Aoi nicht gedacht. Als der Kampfzwerg in der letzten Reihe nicht gehört hatte und trotzdem weiter Gebrabbelt hatte, wurde er kurzer Hand einfach rausgeschmissen. Als Aoi das miterleben durfte, musste er lachen. Er konnte es sich nicht verkneifen. Und das war der Fehler. „Shiroyama? Wenn es sie so amüsiert, dürfen sie ihm direkt folgen!“ Fuhr der Lehrer ihn an. Aoi wurde kreidebleich. „Entschuldigen Sie, das war keine Absicht. Kommt nicht wieder vor.“ Entschuldigte Aoi sich. „Das war keine Bitte. RAUS!“ Aoi zuckte zusammen und sprang auf. Was für ein Lehrer! Der Schwarzhaarige verließ die Klasse und stellte sich an die Wand. Ruki saß ihm gegenüber auf der Fensterbank und funkelte ihn aus bösen Augen an. „Tja. Doch nicht so witzig, oder?“ Aoi sah ihn wütend an. „Halt deine Fresse, Gartenzwerg!“ Entkam es ihm nur. Ruki machte einen Satz von der Fensterbank runter, packte Aoi am Handgelenk und zog ihn mit sich. „Komm mit!“ Knurrte er und wurde durch die Gänge gezogen. Selbst der Kurze hat kräftige Arme. Haben sich denn alle gegen ihn verschworen und gehen ins Fitnessstudio, während Aoi einfach nur wenig Körperfett hatte? Ruki blieb vor einer Türe stehen und öffnete diese. Es war eine kleine Kammer, ohne Licht, aber vollgestellt mit irgendwelchem Gerümpel. „Lass mich raten, Kurzer. Rein da? Kannst du knicken, kannst selber da rein gehen!“ Aoi musterte den Kleineren grinsend und wurde von dem auf einmal rein geschubst, doch noch bevor dieser die Türe zu machen konnte, schnappte Aoi sich dessen Handgelenk und zog ihn ebenfalls rein. Und die Mini-Schlägerei ging los. Wer würde gewinnen? Wer verliert? Wer würde in der Kammer bleiben und wer dürfte wieder nach draußen in die Freiheit? „Ich bring dich um, du Hampelmann!“ Fauchte Ruki ihn an und versuchte, ihn zu kratzen. „Wachs erst einmal ein bisschen, deine Fresse ist ja größer, als du selber!“ Konterte Aoi nur und bekam dafür eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte. Er sah Sternchen. Ruki stand schnaubend auf und verschwand. Doch die Türe war offen. Und wieder hatte Aoi Glück im Unglück. Er stand auf, verließ die Rumpelkammer und lief wieder hoch zur Klasse. Doch Ruki war nicht hier. Tja, auch egal. In der Pause setzte sich Aoi wieder an den Tisch, an dem er gestern schon saß, rauchte sich eine Zigarette und sah sich um. Er durfte, nachdem er noch fünf Minuten an der Wand stand, wieder in den Raum rein, doch von Ruki war bis dato nichts zu sehen. Auch jetzt hatte Aoi noch keinen gesehen. Umso besser. Seufzend nahm er einen Zug an seiner Zigarette. Komisch nur, das selbst Takeru nicht mehr zu finden war. Der ließ sich echt nicht mehr blicken. Was hatte er denn falsch gemacht? Als Reita mit Ruki um die Ecke kam, ahnte Aoi nur Schlechtes. Er stand auf und nahm sich seinen Rucksack, doch als er Reita und Ruki den Rücken kehrte, baute sich Uruha vor ihm auf. Dieser sündhafte Körper schon wieder~ Aois Gedanken drifteten sofort ab. Jetzt berührte ihn die Schönheit auch noch, umarmte ihn und… WAS? Aoi erschrak und fand sich ernsthaft in Uruhas Armen wieder. Allerdings hielt dieser ihn wirklich richtig fest. Der hielt ihn fest! Abhauen? Unmöglich. Der Schwarzhaarige versuchte sich zu befreien, doch es war sinnlos. Und als Reita am Ziel war, ließ Uruha ihn erst los. Jetzt gab es Prügel. Aber so richtig! Da war sich Aoi sicher. „Und du bist dir sicher, das Satoshi dieses Mal nicht hier ist?!“ Fragte Reita und Uruha nickte. „Der ist nicht da. Dich wird keiner aufhalten!“ Antwortete der Honigblonde. Auf wiedersehn, du grausame Welt. Aoi stand vor Reita, kniff die Augen zusammen und machte sich auf eine Abreibung gefasst, die sich gewaschen hatte. Und da ging es auch schon los. Er wurde am Kragen gepackt und Reita zog ihn nah an sich ran. Von Nahem sah er gar nicht so scheiße aus. Aoi sah ihm direkt in die Augen. Die waren gar nicht so schlimm. Im Gegenteil. Sie wirkten geheimnisvoll. Irgendwie richtig schön. Es änderte komplett Reitas Ausstrahlung. „Kapiert?“ Fuhr ihn Reita an und Aoi schüttelte den Kopf. „Was?“ Fragte er nur und Uruha und Ruki begannen zu lachen. Aoi hatte kein Wort von Reitas Standpauke mitbekommen. Als Reita wütend ausholte, hielt Uruha jedoch dessen Hand fest. Meine Fresse, was ist heute los? Was für ein Glückstag! „Ich wird nicht mehr….“ Dachte sich Aoi seufzend und sah die Beiden an. Uruha flüsterte ihm irgendetwas ins Ohr. Oh nein, bitte nicht. Nicht die Informationen wegen gestern Nachmittag! Doch Reita ließ ihn los. „Wenn du darauf bestehst! Aber beschwer dich später nicht!“ Knurrte Reita. Was war denn das jetzt. Uruha grinste. Und so süß es auch aussah, gefiel es ihm gar nicht. Die Drei ließen Aoi einfach so zurück. Ließen ihn dort stehen. Und bis zum Schulschluss passierte auch nichts mehr! Eindeutig ein Tag, den er sich im Kalender anmalen musste. Er würde dick und fett GLÜCKSTAG hinschreiben. Er lebte immer noch. Super! Als er die Klasse –als Letzter- verließ, stand auf einmal Uruha im Gang. Es war keiner mehr da. Soweit Aoi das mitbekommen hatte, war seine und Uruhas Klasse, die Einzigen, die noch Unterricht so lange hatten an dem Tag. Aber war das jetzt gut, das Uruha auf einmal vor ihm stand. Vor allem Alleine? Ohne Reita?! Uruha musterte ihn grinsend, legte seine Arme auf Aois Schultern und zog ihn an sich ran. Wenige Zentimeter trennten die Beiden von ein andern. Aois Herz begann wild zu schlagen. Der Kerl war einfach nur Bombe! „Hör zu, Süßer~“ Säuselte Uruha und grinste. „Ich wollte dir einen Vorschlag unterbreiten. Wie wäre es, hm?“ Fragte er und Aoi nickte vorsichtig. „Sehr schön~“ Uruha ließ von ihm ab und zog ihn mit sich mit. Oh nein. Doch nicht etwa in die Rumpelkammer? Bitte nicht! Doch sie kamen draußen am Schultor an. „Morgen nach der Schule! Um 17:00 Uhr. Da wirst du hier stehen. Genau hier!“ Uruha deutete auf den Boden. „Am Donnerstag ist keine Schule. Die Lehrer machen einen Ausflug. Du wirst mit uns feiern gehen. Und vielleicht vergesse ich dann einfach, was du zu mir und zu Ruki gesagt hast. Und vielleicht vergisst Reita das dann auch, einverstanden?“ Sollte er darauf eingehen? War das nicht eine Spur zu riskant? „Und worauf wird das hinauslaufen? Das ich am Ende keine Anziehsachen mehr hab? Das ich kotzend in der Ecke liege und ihr davon ein Video dreht? Das ich von euch Drogen untergejubelt bekomme und dann viele pinke Elefanten sehe?“ Das ist bestimmt auch der Grund, warum Mister Pynkie sich die pinken Strähnen hatte machen lassen! Aoi sah Uruha skeptisch an. „Bei allem Respekt! Drogen? Was glaubst du wer wir sind?“ Fuhr Uruha ihn empört an. „Ihr seid doch allesamt Idioten. Schikaniert mich bis aufs Blut, ohne dass ich euch etwas getan habe und dann wollt ihr nach zwei Tagen auf einmal, dass ich mit euch saufen gehe? Ich traue euch nicht! Aber… ich komme mit. Wenn Takeru mit dabei ist!“ Uruha verzog ungläubig das Gesicht. Erst nach etwas längerem Überlegen nickte er zustimmend. „Okay. Takeru kommt mit. Kannst ihn auch morgen gerne selber fragen!“ Willigte Uruha ein und reichte ihm die Hand. Der Schwarzhaarige traute der Sache überhaupt nicht. Doch irgendwie konnte er dem Hübschen nicht widerstehen! Er nahm die Hand und damit stand fest: Er würde morgen mitgehen! Uruha verschwand und Aoi machte sich auf den Weg nach Hause. Er sollte früh schlafen gehen, damit er am nächsten Abend lange genug aushält und fit genug ist um mit zu bekommen, was die Anderen vor hatten! Zu Hause angekommen, machte er etwas zu Essen, auch genug, das sein Vater später davon etwas nehmen konnte, ging danach duschen und stand vor seinem Kleiderschrank. Tja, was könnte er morgen Abend anziehen? Aoi war sich unsicher, suchte drei verschiedene Outfits raus und legte sie sich parat. Er würde morgen entscheiden, was genau er nun anziehen wird. Vielleicht konnte er Takeru nicht nur überreden, mit feiern zu gehen, sondern er könnte ihm auch bei dem Klamotten-Problem helfen! Super Idee! Er beließ es dabei und machte sich fertig um sich schlafen zu legen. Morgen würde ein langer Tag werden. Er musste auf jeden Fall fit sein. Und so driftete er ins Land der Träume. Kapitel 3: Party hard! ---------------------- Als Aoi am nächsten Tag –sogar schon um 16:45 Uhr- vor der Schule stand und Takeru wirklich eingewilligt hatte, mitzukommen, war er irgendwie nervös. Takeru hatte ihm aber gut geholfen. Er hatte ihm erklärt, wie die Jungs aussehen, wenn sie feiern gingen und genau so hatten sie sich heute auch bei ihm gestylt. Doch Aoi hatte irgendwie das ungute Gefühl, das es ein Fehler war, Uruhas Wunsch zu erfüllen und mit zu gehen. Warum wollten die ihn wohl mit dabei haben heute? Sie konnten ihn doch nicht leiden. Oder vielleicht doch? Es soll ja schließlich ein Ritual sein, den Neuen zu pisaken. Vielleicht durfte er ja jetzt schon einer von ihnen werden?! Nein, das konnte sich Aoi nicht vorstellen. Rauchend warteten sie darauf, das Uruha ihn hier abholt. Oder war auch immer. Schließlich hatte er keine Ahnung, wer hier gleich auftauchen und sie abholen würde. Falls überhaupt jemand auftaucht. Aber bisher lief der Tag ja ganz gut. Aoi hatte heute einfach mal gar keinen Stress in der Schule gehabt. Er ist in niemanden rein gerannt, wurde von keinem verprügelt, dumm angemacht oder in eine Abstellkammer gesperrt. Ein rund um vernünftiger Tag. Vielleicht würden sie sich ja doch erbarmen und ihn in ihre Gruppe aufnehmen. Tja. Wer weiß?! ~~*~~ Während dessen bei Uruha ~~*~~ „Und du bist dir sicher?“ Fragte Reita sein Gegenüber. „Was soll das denn heißen? Hatte ich bisher schlechte Ideen?“ Fuhr ihn der Honigblonde an. „Ich mein ja nur.“ Reita zuckte mit den Schultern und grinste ihn nur an. „Ist nur schon lange her, das du so drauf warst~“ Uruha fuhr herum, sah ihm wütend in die Augen. „Na und? Lass mir doch einfach den Spaß!“ Abwehrend hob Reita die Hände. „Bleib ruhig, Brauner. Ich nehme dir dein Spielzeug schon nicht weg. Ich mein ja nur. Guck ihn dir an. Der ist zerbrechlich. Der weint doch schon, wenn ich ihn böse angucke. Du solltest echt aufpassen, was du bei dem anstellst. Du willst ihn doch nicht umbringen, oder?“ Der Blondhaarige stand vom Bett auf und legte seine Arme um Uruhas Hüfte und zog ihn an sich. „Außerdem… gefällt es mir nicht! Kannst ihn gerne abfüllen, das juckt mich nicht, aber das du gucken willst, worauf er abfährt? Dir geht es wohl zu gut. Da werd ich eifersüchtig!“ Murrte er und Uruha grinste ihn nur an. „Eifersüchtig? Wenn ich mir ein bisschen Spaß erlaube? Kannst ja dazwischen gehen, wenn es dir nicht gefällt!“ Und damit löste Uruha sich aus Reitas Griff und machte sich die Haare fertig. „Es kann los gehen!“ Nickend schnappte sich Reita seine Autoschlüssel. Er würde heute wieder nichts trinken. Wenn er mit Uruha feiern ging, fuhr er immer mit dem Auto. Es sei denn, einer ihrer Kumpels würde sich als Fahrer anbieten. Dem war heute allerdings nicht so. Sie stiegen ins Auto und fuhren zur Schule. „Die sind wirklich da!“ Sagte Uruha und grinste breit. Reita schüttelte belustigt den Kopf. „Ich hol sie eben!“ Er machte den Motor aus und stieg aus dem Wagen. Als Reita den Beiden näher kam, musste er erstaunt feststellen, das Aoi verdammt gut aussehen konnte. Entweder hatte er guten Geschmack, oder Takeru hat seine Sache gut gemacht! Aoi trug eine etwas eng anliegende schwarze Hose, hatte schwarze Boots dazu an, die über der Hose lagen, dazu ein schwarzes T-Shirt mit ein paar weißen Mustern, einer eng anliegenden schwarzen langen Jacke und hatte sich zwei Armbänder aus dunklem Silber und einer dazu passenden Kette angezogen. Die Haare hatte er an einer Seite hinter dem Ohr fixiert und auf der anderen Seite etwas aufgestellt. Dazu dezent schwarz geschminkte Augen. Takeru hatte sich eine weite schwarze Hose angezogen, schwarz-glänzende Boot an, über die die Hose hing, ein weißes T-Shirt mit schwarzen Schriftzügen und da drüber eine schwarze Lederjacke. Er hatte sich dazu eine schwarze Kette, zwei schwarze Armbänder und ein paar Ringe angezogen. An seiner Hose hingen ein paar Ketten und ein Nietengürtel. Er hatte sich die Augen schwarz-weiß geschminkt –passend zum Shirt-. Die Haare hatte er wie immer glatt nach unten. Reita war beeindruckt. Vor allem von Aoi. Jetzt störte es ihn wirklich, was Uruha so alles mit ihm vor hatte. Seit wann ließ er es überhaupt zu, das Uruha so etwas tat? Er schüttelte leicht den Kopf und stellte sich zu den Beiden. Aoi musterte Reita und musste zugeben, dass er ihm so wirklich gefiel. Er sah zwar immer noch aus wie ein Macho auf Jagd, aber irgendwie gefiel ihm das. Reita hatte eine weite schwarze Hose an, mit Taschen an den Seiten, ebenso Boots drunter –waren diese Schuhe irgendwie in Mode zur Zeit?- ein schwarzes Shirt mit einem weißen Logo drauf, zwei weiße Nietengürtel, eine unauffällige Kette am Hals und eine weiße Lederjacke. Seine Haare hatte er zu einem Iro aufgestellt und noch etwas mit schwarzer Schminke seine Augen betont. Aoi wäre glatt vor ihm auf die Knie gegangen. Es war gerade nicht mehr Reita, der Vollidiot, für ihn, das war einfach nur ein geiler Kerl! Sie begrüßten sich kurz und schon gingen sie mit Reita mit, zu seinem Auto. Sie stiegen ein, begrüßten Uruha und fuhren schon los. Erst als sie ankamen und sie ausstiegen, konnte Aoi das Outfit von Uruha sehen. „Meine Fresse~“ Dachte er sich in Gedanken und musterte den Honigblonden von oben bis unten. Er trug schwarze Strapsen, ein schwarzes Oberteil, mit längeren Ärmeln und weiß-silbernen Akzenten und da drüber eine schwarze Lederweste. Eine Silberne Kette um den Hals, ein dazu passendes Armband am Handgelenk und seine Haare hatte er leicht aufgestellt. Strähne für Strähne. Nicht zu viele, nicht zu wenige. Dazu hatte er seine Augen verführerisch wirkend geschminkt. Aoi raubte es gerade den Verstand. Wollten die ihn verarschen? Wie können zwei Kerle, die er wirklich nicht leiden konnte, gerade vor ihm stehen und einer war dabei geiler als der Andere? Der Abend wird sehr hart. Und Takeru? Der kannte das ja schon. Den schien es nichts auszumachen. Im Gegenteil. Der schob die Unterlippe nach vorn und begann zu jammern, das er ja voll doof aussehe neben ihnen. Uruha und Reita lachten darauf nur. Zu viert gingen sie dann in den Club. Es war zwar noch ein wenig früh, aber scheinbar war in Tokyo auch in der Woche nichts, wie es wo anders war. Aber voll war der Laden nicht. Zumindest noch nicht! Sie setzten sich an einen Tisch mit Sesseln in der Nähe der Tanzfläche. Etwas nervös musterte Aoi die Anderen. „Es war wirklich keine gute Idee!“ Dachte er sich und seufzte in sich hinein. Die Musik dröhnte und er bekam jetzt schon leichte Kopfschmerzen davon. Uruha und Reita standen auf und fragten die anderen Beiden nach ihren Getränkewünschen. Takeru bestellte sich ein ‚Sex on the beach‘. Aoi befand, dass das eine gute Idee war und nahm das Gleiche. Reita und Uruha verschwanden an der Bar. „Was ist los?“ Fragte Takeru den Schwarzhaarigen. „Was los ist? Guck dir die Zwei doch mal an. Sehen die immer so aus, wenn die nicht zur Schule gehen?“ Aoi war verzweifelt. Er dachte immer, das er selbst schon geil war. Und das war er. Zumindest in Mie. Aber jetzt?! „Mach dir keinen Kopf. Guck mich an!“ „Du hast einen gewissen Niedlichkeitsfaktor. Aber ich? Ich hab nur Idiotenstatus bei denen!“ Murrte der Schwarzhaarige seufzend. „Hey! Ganz cool bleiben. Das soll schon was heißen, das die dich mit hier hin nehmen wollten. Bleib locker!“ Munterte er ihn auf und lächelte. Vielleicht hatte er ja Recht. Aoi machte sich bestimmt nur viel zu viele Gedanken! An der Bar warteten Reita und Uruha nun auf die Getränke. „Heiß sieht er ja aus, das muss ich ihm lassen!“ Sagte Uruha und konnte Aoi nicht aus den Augen lassen. Reita nickte zustimmend. Oh ja, da hatte Uruha Recht. Aoi sah wirklich verdammt gut aus. Für seinen Geschmack schon zu gut. „Und du willst dich wirklich an ihn ran werfen?!“ Fragte der Blondhaarige misstrauisch. Er war sich nicht ganz sicher, ob er das gut heißen soll. Nichts gegen Aoi oder Uruha. Aber das konnte nur Ärger geben. Doch Reita war sich sicher: Ein falsches Wort oder eine falsche Bewegung von Aoi und er würde ihm die Knochen noch heute Abend brechen. „Was ist denn los mit dir? Vertraust du mir nicht mehr? Darf ich nicht mals mehr spielen? Oder willst du selber mit ihm spielen?“ Überrascht musterte Reita sein Gegenüber. „War das jetzt eine ernst gemeinte Frage? Wirklich?“ Uruha gab ihm einen Luftkuss und zwinkerte ihm nur zu. „Ich hasse dich!“ Kam es nur grinsend von Reita und mit den Getränken ging es dann zurück zu ihrem Tisch. Nach zwei Stunden lauter Musik, etwas Alkohol und viel Gequatsche von den Anderen, musste Aoi mal auf Toilette verschwinden. Er entschuldigte sich kurz und verschwand auch sofort. Es fühlte sich schon wie eine Ewigkeit an, das sie hier waren. Langsam füllte sich der Laden zwar, aber Aoi fühlte sich bei denen immer noch recht unwohl. Warum nur?! Er verrichtete seine Notdurft und als er sich am Waschbecken die Hände sauber machte, besah er sich selber im Spiegel. Ja, Er war einer der hässlichsten unter den Vieren, befand er. „Das die sich überhaupt mit mir blicken lassen!“ Dachte er sich nur seufzend. Seit dem er gesehen hat, wie geil die Beiden aussahen, hatte sein Ego in dieser Hinsicht einen guten Kratzer bekommen. Wie sollte er es nur aushalten? Naja. Augen zu und durch, oder wie hieß das?! Bevor er jedoch zu den Anderen zurück ging, ging er für eine Weile alleine an die Bar. Er musste trinken! Er musste sich dringend Mut antrinken! Als Aoi nicht zu ihnen zurück kam, sah Uruha ihm hinterher. „Der lässt sich ja von alleine voll laufen!“ Flüsterte er Reita ins Ohr. Dieser drehte sich um und musste grinsen. „Ja, scheint so!“ Gab er zur Antwort. Nachdem Aoi sein Getränkt geleert hatte, kam er zurück. Er hatte es an der Bar fast auf Ex getrunken und wurde nur überrascht von der Barkeeperin angeguck. Es war nur Vodka mit Cola! NUR!? Das waren bestimmt 70%Vodka und 30% Cola. Und das schmeckt echt scheiße. Deswegen kippte sich Aoi sowas immer so schnell es geht runter. Bei den Anderen angekommen setzte er sich zwischen Uruha und Takeru. „Alles gut bei dir?“ Fragte ihn sein… ja, was war er? Waren sie schon Freunde? Sie kannten sich ja erst drei Tage. Aber Aoi fand, das Takeru schon ein echt guter Freund war. Er half ihm wirklich bei allem. Aoi nickte und lächelte ihn an. „Alles super!“ Gab er als Antwort. Gegen 22 Uhr sah es schon etwas voller aus. Viele Leute waren auf der Tanzfläche. Hier und da knutschten und fummelten welche am Rand des Geschehens rum. Jungs mit Mädchen, Mädchen mit Mädchen und Jungs mit Jungs. Hier war wohl wirklich alles in Ordnung, Hauptsache man hat Spaß. Warum auch nicht? Ist doch super! Takeru wurde immer hibbeliger, verschwand irgendwann sogar auf der Tanzfläche. Und ließ Aoi somit alleine bei Uruha und Reita sitzen. Danke auch! Und der Schwarzhaarige merkte gar nicht, das Uruha dessen Alkoholkonsum unterbrach. Ständig bestellte er für den Schwarzhaarigen nach, wenn sein aktuelles Getränk, drohte, zu versiegen. Reita trank immer noch brav Cola. Einer musste ja fahren! Uruha selber hatte bisher zwar schon gut getrunken, aber er war noch klar bei Verstand. Irgendwo wollte er ja auch noch was vom Abend mit bekommen. Und je später es wurde, desto voller war Aoi am Ende. Und als Takeru bemerkte, dass es seinem Freund nicht wirklich gut ging, streichelte er ihm über den Rücken. Uruha grinste Reita an. Er hatte wohl sein Ziel erreicht! „Ich glaub das… war zu viel…“ Murmelte Aoi und kniff die Augen zusammen. Er musste zum Glück nicht kotzen. Diesen Status des Saufens kannte er. Wenn er jetzt noch drei oder vier Getränke kippt, dann hing er wirklich über der Schüssel, doch wenn er es jetzt dabei belässt, wäre alles in Ordnung. „Soll ich dir mal Wasser holen? Oder magst du Cola haben?“ Fragte Takeru ihn lieb und Aoi nickte. „Egal was!“ Takeru stand auf und auch Reita ging mit ihm mit. Takeru musterte ihn irritiert. „Ich will auch noch was haben. Und Uruha auch, da komme ich doch glatt mal mit!“ Lächelte Reita den Anderen an und ging mit ihm zur mehr als vollen Bar. Aoi sah ihnen hinterher. Die haben ihn mit Uruha alleine gelassen! Er war ja schon froh, dass nichts passiert ist, als er mit Uruha UND Reita alleine war. Aber mit Uruha alleine? Das war ihm nicht geheuer. Nicht nachdem er ihn am Montag indirekt als Nutte bezeichnet hatte! Uruha musterte ihn und grinste breit. „Na? Zu viel getrunken?“ Fragte er amüsiert und Aoi funkelte ihn nur wütend an. „Halt die Fresse, du bist das doch Schuld!“ Knurrte er ihn an und sah wieder weg. Uruha legte einen Arm um Aoi und zog ihn näher an sich ran. „Na na! Sei nicht so!“ Sagte der Honigblonde und zog eine zucker süße Schnute. Aoi starrte ihn ungläubig an. Was sollte das hier bitte werden?! Als Uruha ihm näher kam, lief der Schwarzhaarige knall rot an und drehte den Kopf zur Seite. Sein Herz schlug ihm wild gegen den Brustkorb. Was um alles in der Welt war das? Was sollte das werden? Uruha legte seine freie Hand an Aois Kinn und drehte sein Gesicht wieder zurück vor sein eigenes. „Schüchtern?“ Hauchte er gegen die Lippen. Aoi verstand die Welt nicht mehr. Das gefiel ihm gar nicht. Überhaupt nicht! Ja, verdammt. Der Kerl ist heiß. Er ist verdammt heiß und geil. Aber… was sollte das jetzt? Bildete sich Aoi das einfach nur ein, weil er zu viel getrunken hatte? Oder hatte Uruha doch zu viel? Und warum, Herr Gott nochmal, hat Takeru ihn hier so zurück gelassen? „Sei ehrlich zu mir…“ Kam es auf einmal von Uruha. Aus seinen Gedanken gerissen, sah er dem Honigblonden in die Augen. „Stehst du auf Männer?“ Fragte er ihn an. Aoi weitete seine Augen, sah zur Seite und wusste nicht was er sagen sollte. Wo war bitte sein Ego hin? Sein Selbstvertrauen? Seine Schlagfertigkeit? War ernsthaft gerade alles unterwegs zu den Bahamas, oder was? Aoi war sprachlos. So direkt hatte ihn das bisher noch niemand gefragt. Vor allem nicht, wenn man sich nicht kannte, tat man sowas doch nicht. Oder? Aber hier war ja bekanntlich doch alles ganz anders. Aoi sah ihm wieder in die Augen und vorsichtig begann er zu nicken. So. Jetzt ist es raus. Jetzt kann der Kerl anfangen zu lachen. Doch es blieb aus. Keine Reaktion von ihm. Aoi hob eine Augenbraue, wurde noch immer von Uruha fest gehalten und wusste nicht, was er machen sollte, wohin er fliehen konnte. Auf Uruhas Gesicht bildete sich auf einem ein Lächeln. Und es gefiel dem Schwarzhaarigen nun wirklich nicht mehr. Der Typ ist doch gestört. „Wenn du möchtest, darfst du mich gerne küssen!“ Erschrocken weitete Aoi die Augen. Bitte was? Hatte er sich da gerade verhört. Was sollte das denn jetzt auf einmal? Fand der Kerl sich selbst echt so geil? Reita und Takeru warteten noch auf ihre Getränke, als Reita sich einen Blick erlaubte. Uruha tat es wirklich. Kopf schüttelnd drehte er sich wieder um. „Was ist?“ Fragte Takeru neugierig und Reita zeigte nur nach hinten zu Uruha und Aoi. Wütend musterte er den Blondhaarigen. „Euer Ernst? Deswegen bist du mit mir hier hin, oder? Ist das euer scheiß ernst? Ihr kennt ihn nicht. Das macht den Armen doch nur fertig!“ Knurrte Takeru und als er gehen und Aoi befreien wollte, hielt Reita ihn zurück. „Lass Uruha spielen, sonst hast du ein Problem!“ Takeru sah ihn wütend an und riss sich los. „Ihr habt sie doch nicht mehr alle!“ Murrte er und wartete auf ihre Getränke. Kaum waren sie endlich da, drehten sie sich um. Als sie los gehen wollten, drückte Reita auf einmal sein Getränk an Takeru ab und marschierte los. Ärger im Anflug! Als Aoi seine Gedanken gesammelt hatte und wirklich realisierte, was hier gerade abging, riss er sich von Uruha los und verpasste ihm eine Ohrfeige, die sich wirklich gewaschen hatte. Er stand auf und sah zu dem Honigblonden herab. „Fick dich!“ Fuhr Aoi ihn an und sah den Ärger schon auf sich zu kommen, doch das war ihm gerade egal. Schläge waren ihm lieber, als so eine miese Tour! Und als Reita da war, konnte sich Aoi auf was gefasst machen! Dieser zog ihn eiskalt nach draußen. Raus an die frische Nachtluft. Ein leicht kühler Wind bließ und Aoi bekam eine leichte Gänsehaut. Reita zog ihn um die nächste Ecke und stieß ihn gegen die Wand. „Ich hoffe für dich, dass ich mich gerade verguckt hab!“ Knurrte er ihn wütend an, doch Aoi sah ihm direkt in die Augen. Alkohol sei Dank! Er hat zumindest sein Selbstvertrauen wieder! „Es wundert mich, dass du das überhaupt zugelassen hast. Ist er nicht eigentlich dein Eigentum?“ Fuhr Aoi ihn an. Hier würde er nicht kampflos aufgeben. Doch irgendwie schwand sein siegesmut von Sekunde zu Sekunde. Nicht weil Reita nun wirklich aggressiv war, sondern weil ihm die frische Luft gerade kalt ins Gesicht schlug und er den Alkoholpegel bemerkte, den er sich heute angetrunken hatte. Er hielt sich den Bauch und ging vor Reita auf die Knie. Ohne ein Wort, verschwand Reita einfach. Ließ ihn in seiner Verfassung dort zurück. Allerdings dauerte es nicht lange, da klebte Takeru an ihm. „Aoi!“ Rief er, als er ihn entdeckt hatte. „Hey… Scheiße, was hat er gemacht?“ Doch Aoi schüttelte nur den Kopf. „Ich hab… nur zu viel… getrunken denke ich!“ Gab er zurück und versuchte aufzustehen. Gott war ihm schlecht! „Ich bring dich nach Hause!“ Bot er an, doch Aoi schüttelte den Kopf. Wenn sein Vater ihn so sehen würde! Das konnte er nicht riskieren. „Okay… also… willst du mit zu mir? Ich denke das geht in Ordnung!“ Bessere Idee! Zusammen gingen sie los. Takeru wohnte gar nicht so weit weg. Sie hatten es schnell geschafft. Aoi durfte bei ihm duschen, bekam von ihm ein paar Sachen zum Schlafen geliehen und legten sich dann zusammen ins Bett. Ja, sie mussten sich ein Bett teilen, aber das war beiden wirklich egal. Aoi ging es auch etwas besser, das Gefühl, das er sich übergeben müsse, ist schon lange vorbei. Als sie zusammen im Bett lagen, drehte Takeru dem Anderen den Rücken zu, spürte plötzlich einen Arm um sich und wurde an den Anderen ran gezogen. Erst wollte er meckern, doch kurz darauf schlief Aoi schon tief und fest. Takeru grinste nur und schloss die Augen. Wenn sonst nichts passiert, konnte er es ja mal durch gehen lassen, zu kuscheln. ~~*~~ zurück zur Bar ~~*~~ „Er hat mir eine Ohrfeige gegeben!“ Meckerte Uruha seinen Gegenüber entrüstet an. „Ich hab dich gefragt, ob du das wirklich machen willst!“ Entgegnete der Blondhaarige nur. „Er hat mir eine OHRFEIGE gegeben!“ Schrie Uruha schon fast hysterisch. „Beruhig dich mal!“ Murrte Reita und seufzte. Er hat sich die Scheiße doch nun selbst eingebrockt. Was konnte Reita jetzt daran ändern? Und dennoch, auch er war sauer. Denn es wagte sich niemand, gegen Uruha die Hand zu erheben und dann tat es noch dieser Frischling. „Keine Sorge. In der Schule kann er sich ab sofort warm anziehen!“ Knurrte Reita dann auf einmal. Ja, er befand Uruhas Idee für Schwachsinn, aber das gab ihm nicht das Recht, ihm eine zu knallen. Und er schwor, bei allem was ihm heilig war, das bekam Aoi zurück. In der Pause, im Unterricht, nach der Schule. Vor der Schule. Egal wann. Wenn Reita einen guten Zeitpunkt fand, würde er ihn auch nutzen! Das stand für ihn fest! „Willst du gehen?“ Fragte er dann den Honigblonden, welcher darauf nickte. Schöner Abend war das ja. Na super! Reita stand auf, zog Uruha hoch und fuhr mit ihm nach Hause. Nein, sie wohnten nicht zusammen, aber sie waren so gut befreundet, dass sie immer, wenn sie wollten, zum Anderen gingen und dort Zeit verbrachten. Reita und Uruha wohnten zwar nicht alleine, aber bei ihnen störte es zum Glück niemanden. Auch die beiden machten sich fertig und gingen recht schnell schlafen. Sie schliefen auch zusammen in einem Bett. Aneinander gekuschelt und leicht lächelnd. Ohne den jeweils Anderen, würde von ihnen keiner mehr auskommen! Aoi verbachte ein wenig vom freien Tag noch bei Takeru, um noch etwas nüchtern zu werden. „Geht es dir wirklich gut?“ Fragte ihn dieser. Aoi nickte. Er konnte nur einfach nicht fassen, was da gestern Abend zwischen ihm und Uruha passiert ist. Was sollte das? Fand Uruha ihn geil? Oder wollte er sich nur sicher sein, das jemand ihn geil fand? Mal im Ernst, wer könnte ihn NICHT geil finden? Seufzend sah Aoi zu Takeru auf. „Sag mal… du verstehst auch nicht, was das sollte?“ Takeru musterte ihn und kratzte sich am Kopf. „Naja… Jain… nicht so richtig. Klar ist, das Reita und Uruha eigentlich so eine… on-off-Geschichte haben, oder scheinbar auch nicht mehr, keine Ahnung. Aber wenn nicht, dann war Uruha scheinbar scharf und das auf dich?! Ich hab keine Ahnung, da musst du ihn selbst fragen, was das sollte. Sowas habe ich jetzt auch zum ersten Mal miterlebt. Kann auch sein, dass es noch zur Schikane gehört.“ Er zuckte mit den Schultern und musterte den Schwarzhaarigen genau. Dieser schien am Boden zerstört zu sein. „Was habe ich bitte gemacht, das die SO scheiße zu mir sind?!“ Takeru grinste. „Du siehst geil aus. Vielleicht gefällt denen das nicht!“ Danke~ Das hörte Aoi doch gerne, auch wenn er das Gefühl hatte, gerade wie ausge… auszusehen. Kurze Zeit später brach Aoi auf um nach Hause zu fahren. Dort angekommen, sah ihn sein Vater misstrauisch an. „Was denn? Ich hab dir gesagt ich geh feiern!“ Aoi zuckte nur mit den Schultern, als wäre nichts gewesen. Es war ja auch nichts, abgesehen davon, dass er nicht nach Hause kam. Doch sein Vater seufzte resigniert. So ist es gut! Lass Aoi seine Freiheiten. In seinem Zimmer warf sich Aoi auf sein Bett, nahm sich sein Notebook und kontaktierte seinen ehemaligen besten Freund aus Mie. Diesem schien es ja echt prima zu gehen. Hatte jetzt eine Beziehung, will mit der Glücklichen in den Urlaub fahren, wenn Ferien sind und so weiter. Seufzend berichtete Aoi, was ihm bisher alles passiert ist. Und er schrieb wirklich ALLES. Auch das mit gestern Abend. Darauf wusste selbst sein bester Freund keine Antwort. Und er konnte ihm nur folgenden Rat geben: Halt dich von den komischen Typen fern. Von Beiden. Der eine will dir an die Wäsche, was definitiv nicht gut sein kann bei so einem, und der andere will dir auf die Fresse geben! Ich will nicht nächste Woche zu deiner Beerdigung kommen müssen Na super! Aoi erklärte ihm, das er sein Bestes geben würde, um zu überleben! Somit brach er den Chat auch schon ab, stellte sein Notebook zur Seite und sah sich im Fernseher irgendwelche Soaps an, die an solch freien Tagen nun einmal kamen, ehe er am Abend ins Bett ging. An den nächsten Morgen wollte er einfach gar nicht denken. Kapitel 4: Whatever you want ---------------------------- Als Aoi am nächsten Morgen vor der Schule stand, sich eine Zigarette dabei rauchte und den Rauch aus bließ, sah er sich immer mal wieder um. Wenn Reita ihn finden würde, würde er Schläge kassieren. Wobei er ja nach der Feier auch nichts abbekommen hatte. Reita hätte ihm wunderbar eine rein hauen können. Doch der hatte ihn einfach dort liegen gelassen. Als Takeru angelaufen kam, musste Aoi leicht lächeln. Gut Laune hatte der Andere. Und das wirklich jeden Tag. Unbegreiflich. „Guten Morgen. Na, wie geht es dir?“ Fragte er den Schwarzhaarigen und lächelte leicht. „Ganz gut soweit!“ Aoi zuckte mit den Schultern. Ja, eigentlich ging es ihm ganz gut. „Ohne Mist, du hast echt ein riesen Glück!“ Begann Takeru und machte sich auch eine Zigarette an. Fragend musterte Aoi sein Gegenüber. „Sei froh, dass du vor Reita zusammen gebrochen bist. Er ist zwar wirklich kein Kuscheltier, aber wenn jemand am Boden liegt, würde er niemals nachtreten!“ Erklärte er und Aoi nickte verstehend. Ja, er hatte verdammtes Glück gehabt. Doch damit wäre heute bestimmt Schluss. Hier konnte er dem Blondhaarigen schließlich nicht aus dem Weg gehen. Aoi schnippte seine Zigarette weg und musterte Takeru. „Ich geh schon mal rein!“ Er ging durch das Schultor, sah sich nach Reita um und kurz darauf wurde er umgeworfen, landete zwischen zwei Autos auf dem Boden und hatte irgendjemanden auf sich sitzen. Als erstes kam ihm der Kampfzwerg in den Sinn, doch dieser wog garantiert nicht so viel, wie die Person, die wirklich auf ihm saß. Das laufende Standgebläse wiegt bestimmt nur 50 Kilo, wenn überhaupt. Doch die Person, die da auf ihm saß, war ein wenig schwerer als 50kg. Und er sah anders aus. Er hielt ihm die Hand auf den Mund und sah ihm in die Augen. „Sag einfach nichts! Sei still und beweg dich nicht!“ Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte Aoi sein Gegenüber. Schon wieder so ein heißes Geschöpf. Gab es auf dieser Schule auch mal Typen, die nicht so geil waren? Der Schwarzhaarige verstand nicht, was hier los war. Kampfzwerge, Klorollen-Nasen, Atomgrinser… was hatte er jetzt vor sich? Einen hübschen Kerl mit schwarzen langen Haaren, an der rechten Seite wegrasiert und schwarz geschminkten Augen. Sein Gegenüber sah sich um und auch Aoi tat es ihm gleich, sah an dem auf ihn sitzendem vorbei und erblickte Reita. Ihm lief es eiskalt den Rücken runter. Der Kerl auf ihm hielt ihn doch nur fest, damit Reita ihn sich direkt schnappen könnte! Als ob ihm jemand helfen würde! Außer Takeru natürlich! Doch Reita lief einfach an ihnen vorbei. Einfach so! Der Andere ließ von Aoi ab, stand auf und klopfte sich den Dreck von den Klamotten. Aoi tat es ihm gleich und musterte ihn skeptisch. „Und… was sollte das?“ Fragte er den ihn Unbekannten. „Gern geschehen!“ Gab dieser nur zurück und musterte ihn von oben bis unten. „Und du bist echt derjenige, der Uruha die Ohrfeige verpasst hatte!?“ Was soll das denn heißen? Sah er nicht danach aus? „Pass auf, Kumpel. Mag ja sein, dass die sich immer die Neuen schnappen und fertig machen, aber du bist der Erste, der es geschafft hat, das Reita wirklich Mordlust bekommt und nicht alle fahren darauf ab, das einer hier wirklich krankenhausreif geprügelt wird.“ Erklärte er und verdrehte die Augen. „Du bist ein echter Idiot, Frischling. Das mit Uruha, war das dümmste, was du hättest machen können!“ Ja super, danke auch. So weit war Aoi auch schon. „Kümmer dich drum, das du Reita aus dem Weg gehst. Renn nicht alleine hier rum, bleib immer in der Nähe von Anderen, da wagt Reita es nicht, irgendwas anzustellen. Und zu Schulschluss verkrümelst du dich ganz schnell nach Hause und suchst dir am Wochenende am besten ne neue Schule!“ Verwirrt sah Aoi ihn an. Jetzt übertreibt der Typ aber. Als ob Reita nun wirklich so drauf ist, das er ihn ins Krankenhaus befördern würde. Nie im Leben! Oder? Schluckend nickte Aoi und seufzte. „Ich bin übrigens Manabu. Aber bild dir nichts drauf ein, das ich dir eben geholfen habe. Du wärst nämlich glatt in Reita rein gelaufen. Wie gesagt, ich hab einfach nur kein Bock auf ein Blutbad. Und nimm dir meine Worte zu Herzen!“ Somit drehte er sich um und ging auch schon. Und wohin wohl? Zu Reita! Aoi sah ihm nach. Ohne groß zu warten, schlich er sich in das Gebäude, setzte sich in der Klasse auf seinen Platz und hoffte, dass er diesen Tag überleben wird. ~~*~~ Vor der Schule ~~*~~ „Uruha wird heute nicht kommen!“ Begann Reita und musterte Takeru und Manabu, der soeben dazu kam. „Warum?“ Fragte der Schwarzhaarige ihn verblüfft. „Hat der Angst, das ihm der Frischling noch eine verpasst?“ Fragte er noch grinsend hinter her. „Das ist nicht witzig.“ Fuhr Reita ihn wütend an. „Der hat einen schönen roten Fleck an der Wange. So taucht der hier garantiert nicht auf!“ Takeru seufzte. Es hätte alles viel besser laufen können. Er hatte Aoi doch gesagt, das er niemals was machen soll. Nicht mit Uruha. Aber wer nicht hören will, muss wohl fühlen. „Und mit wem hattest du eben deinen Spaß?“ Etwas irritiert sah Manabu Takeru an. „Warum? Kennst mich doch. Ich brauch immer meinen Spaß. Egal wann und wo! Aber keine Ahnung wer das war. Irgendein süßer Junge. Der ist mir noch nie aufgefallen. Sah so schüchtern aus, richtiges Mauerblümchen!“ Er würde Reita niemals sagen, das er Aoi gerade vor ihm gerettet hatte! Manabu war eindeutig einer, der sich gerne mal an jemanden ran warf. Sich einfach nahm, was er wollte. Egal wann und vor allem: Egal wo! Zum Klingeln ging die Dreiergruppe dann rein, setzten sich in ihre Klassen und versuchten so gut es ging, dem Unterricht zu folgen. Mehr oder weniger. Ruki, welcher zehn Minuten zu spät kam, schlief auf dem Tisch ein. Reita begann, ihn mit Papierkügelchen zu bewerfen und Takeru musste darüber die ganze Zeit lachen. Aoi saß still auf seinem Platz und hoffte nur, das Reita nicht auf einmal ein Messer nach ihm warf! Nach einer gefühlten Ewigkeit, kurz vor der Pause, betrat ein anderer Lehrer das Klassenzimmer und hatte zwei andere Jungs im Schlepptau. Einen davon kannte Aoi sogar. Das war dieser… wie hieß der noch gleich? Maoam? Ja, irgendwie sowas! Aber der Andere? Aoi grübelte und dann fiel es ihm ein! Als Reita ihn auf die Tischplatte gedrückt hatte, ist der doch dazwischen gegangen und hatte Uruha dabei. Satoshi! Der Schwarzhaarige war stolz auf sich. Langsam aber sicher kannte er die Typen! „Dürfte ich um ihre Aufmerksamkeit bitten?!“ Der unbekannte Lehrer räusperte sich und besah sich die Schüler. „Ich brauche zwei Schüler, die morgen beim Tag der offenen Türe im Chemielabor für die neuen Schüler bereit stehen!“ Na, da war Aoi ja fein raus. Von Chemie hatte er keine Ahnung und könnte den neuen Schülern auch nur raten, bloß nicht hier hin zu kommen. Er war ja selber noch der Neue, ihn würde doch niemand dazu einteilen. Tja, falsch gedacht. Sein Mathelehrer wählte ihn aus. Und zu allem Übel auch noch den Kampfzwerg. Na herrlich. Und das soll er morgen überleben? Die bauen doch aus irgendwelchen Stoffen eine chemische Waffe und bringen ihn damit um, wenn keiner da ist! Doch es brachte nichts. Und Aoi hörte den kleinen Giftzwerg schon lachen. Da wurde der Kleine also wach! Sieh an! Wie kann man aus so einer Nummer nun raus kommen? Kommt schon, muss das sein!? Als es zur Pause klingelte, schnappte Aoi sich sofort seine Tasche und verschwand fast schon von der Bildfläche. Er musste sich jetzt nur irgendwo gut verstecken können. Auf dem hinteren Schulhof gab es eine kleine Wiese, dort saßen einige Schüler. Perfektes Versteck. Aoi setzte sich an einen Baum, versteckt im Schatten und schob sich einen Schockoriegel in den Mund. Doch lang war er nicht alleine. Scheiße ey, die finden ihn ja echt überall. Haben die einen Aoi-Sensor? Als er aufsah, schaute er gleich in mehrere Gesichter. Mister Pynkie, der Kampfzwerg, Maoam, die Grinsekatze und Manabu. Fünf gegen einen? Jetzt werden die auch noch unfair! „Was wollt ihr?“ Murrte Aoi nur. Bloß nichts anmerken lassen! „Nur spielen~“ Sagte Manabu und ging vor Aoi in die Hocke und sah ihm in die Augen. Bisher hatte Manabu immer so einen seltsamen Blick drauf. Irgendwie prüfend, arrogant, als wäre er was Besseres. Der fand sich ja richtig toll. „Wir wollten dir das Chemielabor zeigen. Wo wir morgen zusammen arbeiten sollen!“ Erklärte dann die Grinsebacke. Zeigen? Als ob ihr den Raum nur zeigen wollt. Ruki zog den Schwarzhaarigen unsanft auf seine Beine. „Beweg dich heute noch!“ Knurrte er. Was soll das denn? Er hat doch nun wirklich nichts gemacht! Oder hassten sie ihn alle, weil er Uruha eine Ohrfeige verpasst hatte? Vergöttern alle Uruha, oder was war los!? Ohne zu zicken, ging Aoi mit ihnen mit und ließ sich das Chemielabor zeigen. Oh ja, toll hier. Bunsenbrenner, Chemikalien soweit das Auge reicht und komisches Werkzeug. Wollten sie ihm die morgigen Folterinstrumente schon mal zeigen? „Und jetzt?“ Fragte Aoi genervt und sah die Gruppe an. Ruki hatte fast schon so ein breites Grinsen drauf wie das Atomkraftwerk neben ihm, doch bei ihm war es irgendwie anders. So diabolisch! „Reita ist schon ganz traurig, dass er morgen im Musikzimmer sein muss, statt hier unten mit uns zu spielen!“ Sagte Mao grinsend. „Er wird richtig was verpassen!“ Fügte er noch grinsend hinzu. Sind die jetzt alle gestört. Als Aoi dachte, das der Spuck eigentlich gar nicht so schlimm zu sein scheint und sie ihm wohl wirklich nur den Raum zeigen wollten, kam Reita auf einmal rein. Das war also der Grund. Der Blondhaarige sah auch nicht sehr erfreut aus, als er Aoi bemerkte. Doch schlagartig begann er zu grinsen. „Der ist wirklich mit euch mit gegangen?“ Fragte dieser und musste sich das Lachen verkneifen. „Ja, ob du es glaubst oder nicht!“ Stimmte Manabu ihm zu. „Er ist ein echt braver Junge, ist irgendwie schade, wenn du ihn verprügelst!“ Kam es noch von Manabu und wuschelte Aoi durch die Haare und sah ihm in die Augen. Dieser Blick. Völlig unnormal. Echt seltsam der Kerl. Mit einem plötzlichen Ruck, schnappten sich Ruki und Mao seine Handgelenke und drückten ihn an die Wand, Manabu trat zur Seite und auf einmal baute sich Reita vor ihm auf. „Pass auf. ich erkläre es dir nur einmal! Uruha rührt keiner an! Verstanden? Es war ein Fehler, ihm eine Ohrfeige zu verpassen. Dafür kriegst du jetzt auch eine und glaub mir, danach siehst du noch viel schlimmer aus, als du es dir vorstellen kannst!“ Vorbei! Jetzt war sein Leben zu Ende. Hätte er denn wenigstens noch einen Wunsch frei? Wohl kaum! „Und dir fällt nichts besseres ein, als fünf deiner Schoßhunde vorzuschicken?“ Platzte es wütend aus Aoi raus. Damit hätte selbst er nicht gerechnet. „Mag zwar sein das du Muskeln hast, aber scheinbar scheinst du dennoch nicht genug Selbstvertrauen zu haben, wenn du schon fünf Jungs brauchst, um mich hier her bringen zu lassen und zwei von denen mich auch noch fest halten müssen!“ Oh ja, er war sauer. Ihm war jede Ohrfeige scheiß egal. Das musste raus. Und er hatte doch Recht! Wenn sich Reita wirklich so toll und stark fühlte, dann brauchte er doch wohl sicher keine Hilfe, um Aoi eine rein zu hauen. Und das, was Aoi sagte, zeigte Wirkung! Reita hielt inne, schien sich nicht mehr sicher zu sein, was er nun tun sollte. Der hat gesessen. Da schaust du doof, hm?! Der Blondhaarige machte eine Handbewegen und Aoi wurde daraufhin los gelassen. 1:0 für den Schwarzhaarigen! Ihm fiel ein Stein vom Herzen. Manabu, welcher sich absatz hingestellt und Aoi beobachtet hatte, musterte ihn interessiert. Das jemand so ein großes Mundwerk hatte und dann noch gegenüber von Reita, dass hatte er auch noch nicht gesehen. Und irgendwie gefiel es ihm, dass jemand mal das Wort gegen den Blondhaarigen erhob. Nach kurzer Stille, schien sich Reita allerdings wieder zu fangen. „Du willst also nicht, das die mitkriegen, wie ich dir eine verpasse?“ Der Kerl bestand echt darauf, ihn zu verprügeln!? Ohne noch groß zu warten, warf Reita seine Anhängsel raus, knallte die Türe zu und wandt sich wieder an Aoi. Der Schwarzhaarige hatte sich schon in sichere Entfernung gebracht. Bei dem Kerl wollte er vorsichtig sein, vor allem, wenn er alleine mit ihm war! „Ist das dein Ernst? Was soll der Scheiß? Nur weil ich Uruha eine Ohrfeige verpasst habe? Ey der Typ ist es doch selber Schuld!“ Langsam aber sicher verstand er einfach nicht mehr, was bei dem Blondhaarigen falsch lief. Wollte er so gerne jemandem auf die Fresse hauen? ‘Oh nein, Uruha hat ein Haar verloren, dafür verpasse ich dem Wind jetzt eine!‘ Bei dem Gedanken musste Aoi schon leicht schmunzeln. Aber so ähnlich lief es für ihn ab. Reita haut gerne drauf und egal was für eine Kleinigkeit es zu sein scheint, er nutzt es als Grund, damit er wirklich zuschlagen kann. Und das wollte sich der Schwarzhaarige einfach nicht gefallen lassen. Er atmete tief durch und ging auf Reita zu. „Wenn du wirklich nicht alt genug bist, um es vernünftig zu klären, bitte. Hau mir eine rein!“ Provozierend hielt er ihm seine Wange hin, deutete mit dem Finger auf diese und kniff leicht die Augen zusammen. Doch es passierte nichts. Es passierte wirklich gar nichts. ~~*~~ Vor dem Raum ~~*~~ „Hörst du was?“ Ruki, Mister Pynkie und Kai hingen mit ihren Ohren an der Türe zum Chemieraum. Mao und Manabu standen etwas abseits von ihnen. „Wenn du weiter rum jammerst, das du nichts hörst, kriegst du wirklich nichts mit!“ Kam es schließlich genervt von Mao. „Ich verschwinde. Falls mich jemand sucht, ich bin bi Sato und Tsukasa!“ Kai drehte sich um und lief sofort zu ihm. „Da bin ich dabei!“ Und schon waren die Beiden weg. Manabu stand noch immer da, lehnte an der Wand, hatte einen Fuß an diese gelegt und die Arme vor dem Oberkörper verschränkt. Irgendwie hoffte er, das Aoi dort unversehrt raus kommt. Aber man hörte ja nichts. Mal überhaupt nichts. Dann scheint Reita auch noch nicht ausgeteilt zu haben. „Chiyuuuuuu!“ Murrte Ruki auf einmal, als Mister Pynkie ihn von der Türe weg zog. „Wenn Reita gleich raus kommt und sieht, wie wir hier stehen, denkt der auch, dass wir sie nicht mehr alle haben!“ So sah es jetzt schon bei ihnen aus. Die hatten sie wirklich nicht mehr alle! Als die Türe dann tatsächlich schon auf ging, hob Manabu skeptisch eine Augenbraue. Schnurstraks ging Reita an den Dreien vorbei. „18 Uhr bei mir. Der Frischling kommt auch!“ Mehr sagte er nicht. Schon war er weg. Chiyu und Ruki rannten ihm nach und belagerten ihn direkt mit Fragen, wollten wissen, was denn passiert war. Manabu hingegen stieß sich von der Wand ab und ging in den Chemieraum. „Hey. Frischling?“ Suchend sah er sich um und fand Aoi in der hintersten Ecke des Raumes. Und er sah nicht glücklich aus. Aber scheinbar hatte er sich keine gefangen. „Was ist passiert?“ Aoi sah zu dem Anderen auf und musterte ihn schief lächelnd. „Du musst mir helfen!“ Na das kann ja was werden, wenn der schon so anfing. „Oh Gott, was hast du getan?“ Manabu verdrehte genervt die Augen und stellte sich vor ihn hin. ~~*~~ Auf dem Sportplatz hinter der Schule ~~*~~ Ruki hatte den größten Teil ihrer Gruppe zusammen getrommelt. Sie saßen auf dem Sportplatz direkt hinter der Schule. Chiyu, Tsukasa, Kai, Ruki, Mao, Takeru, Satoshi und Reita. „Hizu und Ryo können gerade nicht. Sie sagen, das sie heute Abend dabei sind!“ Erklärte Tsukasa und steckte sein Handy weg, über das er eben mit Ryo telefoniert hatte. „Dann erklär uns doch mal bitte, was genau los ist! Was hast du vor?!“ Fragte nun Takeru. Er hatte ein mulmiges Gefühl. Reita erklärte erst einmal, das er Aoi keine rein gehauen hatte und fuhr dann fort. „Der Frischling hatte Recht.“ Verdutzt über diese Wort, sahen wirklich alle zu dem Blondhaarigen. Er gab zu, das der Andere Recht hatte? Was ist denn bitte in dem Raum passiert? Doch Reita grinste nur und sprach weiter. „Er wollte es anders klären. Und als ihn der Mut verlassen hatte, war er wirklich so blöd und hat gesagt, dass er alles machen würde.“ Es dauerte eine kurze Zeit, bis der Rest der Gruppe verstand, was Aoi da für eine dumme Aussage gebracht hatte. Schläge? Nein, das, was sich Aoi selbst eingebrockt hatte, war durchaus besser! „Deswegen willst du also heute Abend alle bei dir versammeln. Willst wissen, was der Neue alles mit sich machen lässt, oder?!“ Ruki grinste breit. Das war doch super. Was sie alles anstellen könnten. Jeder entwickelte in seinem Kopf schon eigene Ideen, was man dem Schwarzhaarigen als Aufgabe aufbinden könnte. Jeder hatte ein fieses Grinsen dabei auf dem Gesicht. Nur Takeru nicht. Das klang für ihn gar nicht gut. ~~*~~ Zurück im Chemieraum ~~*~~ „Du willst mich doch wohl verarschen! Das hast du nicht wirklich getan!“ Manabu rieb sich die Schläfe und schloss die Augen. „Das ist mir nur so rausgerutscht… Ich hatte nicht einmal mehr die Chance, irgendwas zu sagen.“ Es war zum Haare raufen. Jetzt hatte er Reita soweit gekriegt gehabt, das dieser auf die Schlägerei –scheinbar- verzichtet hätte und dann das. „Du musst mir helfen. Was mach ich denn jetzt?“ Verzweifelt sah er Manabu in die Augen, doch dieser musterte ihn, fast wie immer, mit einem unbeeindruckten und neutralem Blick. „Da kann ich dir nicht helfen, Frischling. Da musst du dich jetzt selber raus ziehen. Und glaub mir, wenn du heute nicht auftauchst, machst du es nicht besser.“ Und so ließ er Aoi alleine, ohne noch irgendetwas zu sagen und machte sich auf den Weg, Reita und die Jungs zu suchen. Aoi hatte sich zwar ein Eigentor geschossen, aber so brauchte er sich heute in der Schule nicht mehr zu verstecken. Doch das Schlimmste stand ihm ja noch bevor: Der Abend bei Reita. Nach der Schule gingen Aoi und Takeru schnell zu Aoi nach Hause. Er zog sich um, schrieb seinem Vater einen Zettel, das er wo anders übernachten würde und ging dann mit seinem Freund zu ihm nach Hause. „Irgendwo darfst du dich auch glücklich schätzen. Bist der erste Neue, der es nach einer Woche zu Reita nach Hause schafft. Und du wirst dann alle kennen lernen!“ Resigniert ließ sich Aoi auf einen Stuhl in dessen Zimmer fallen. „Das ist echt nicht witzig, Takeru. Ich bin geliefert. Ich will nicht wissen, was der sich einfallen lässt. Nachher renne ich noch im rosa Kleid durch dessen Haus und darf jedem die Getränke bringen!“ Da konnte sich der Blonde kein Lachen verkneifen. Die Vorstellung gefiel ihm zu gut. „Sowas wird schon nicht passieren. Also… ich denke… du weißt doch bestimmt, wie Flaschendrehen abgeht, wenn die Gruppe, die das spielt, getrunken hat, oder? Oder noch besser! Wahrheit oder Pflicht. Nur das bei dir das mit der Wahrheit weg fällt. Sowas in diese Richtung wird es wohl sein. Und ohne Alkohol.“ Schließlich waren sie doch alle sehr brave Schüler und mussten morgen nüchtern in der Schule sein! Flaschendrehen war schon schlimm genug. Genauso wie Wahrheit oder Pflicht. Da braucht man nicht betrunken zu sein, um sich blöde Ideen zu haben. Und sowas blühte ihm nun auch. Nicht nur heute. Er hatte so ein Gefühl, als würde Reita sich den Spaß länger gönnen. „Lass den Kopf nicht hängen. Du wirst das schon schaffen. Du hast dich Reita alleine gegenüber gestellt, dann wirst du so ein bisschen Schwachsinn auch noch überstehen!“ Wo er Recht hatte. Aoi war der festen Überzeugen, ins Krankenhaus befördert zu werden und hat sich dennoch Reita gegenüber gestellt. Da war der Rest doch nun ein Leichtes! „Na komm. Steh auf. Lass uns los gehen. Je eher wir da sind, desto schneller ist es vielleicht schon vorbei!“ Seufzend stand Aoi auf und ging mit Takeru los. Bei Reita angekommen, wurden sie von dessen Mutter und Vater fast schon umgerannt. Die Beiden fuhren weg. Reita hatte es also geschafft, seine Eltern für diesen Abend los zu werden. Bei den ganzen Typen, die Reita kennt und wohl auch eingeladen hatte, würden selbst Aois Eltern fliehen. „Takeru! Hey~ Hast den Frischling direkt dabei! Find ich super.“ Kam Reita grinsend auf die Beiden zu. Uruha stand hinter ihm in der Türe und sah Aoi aus finsteren Augen an. Der war wohl wegen der Ohrfeige immer noch sauer. „Jetzt wo du schon mal hier bist und ich echt keine Lust habe, auf die Anderen zu warten, könntest du ja schon mal meine erste Aufgabe erfüllen!“ Kaum fiel die Haustüre ins Schloss, kam Reita auch schon mit der ersten Sache an. Und als Uruha darauf nur gemein grinste, ahnte Aoi wirklich nichts Gutes. „Uruha wird dir gleich eine Ohrfeige verpassen. Damit ihr quit seid! Versteht sich ja von selbst, oder Frischling?! Ich will aber kein Gemecker oder irgendwelche Beleidigungen von dir hören. Sonst darf er dir noch eine verpassen!“ Bei der Idee musste Aoi schlucken. Wenn Uruha nur annähernd so wütend war, wie Reita, dann wird das weh tun. „Darf ich wenigstens darum bitten, das ihr Zwei nicht dabei seid?“ Fragte Aoi vorsichtig. Die Blöße will er sich vor Reita nicht geben und er möchte es Takeru nur zu gerne ersparen. Zwar war Reita darüber nicht glücklich, aber er ging darauf ein. Die rote Schwellung würde er dann schon noch sehen und das würde ihm reichen. Und wenn Aoi irgendwas zu meckern hatte, würde es Uruha ihm schon sagen! Der Nasenbandträger schickte Aoi und Uruha in das Wohnzimmer und verzog sich selber mit Takeru in der Küche. Der Honigblonde schloss hinter sich die Türe und musterte Aoi. „Wir sind wenigstens so freundlich und machen es, bevor die Anderen da sind. Damit du dich nicht blamierst!“ Ihr Beiden seid doch wirklich unglaublich großzügig. „Red nicht drum herum, mach einfach, damit wir es hinter uns haben!“ Jetzt, oder nie! Uruha kam auf ihn zu, stellte sich direkt vor ihn und sah fast schon traurig aus. „Schade um dein Gesicht. Aber dich hat es ja auch nicht aufgehalten!“ Er fand sein Gesicht hübsch? Echt jetzt? KLATSCH Die Ohrfeige hatte Aoi nicht kommen sehen, zu überrascht war er durch die Worte des Anderen. Und in dem Moment traf ihn dessen flache Hand mit voller Wucht, das er sogar auf dem Boden landet. Die Schelle tat wirklich verdammt weh. Er musste sich zusammen reißen, um aufkommende Tränen zu unterdrücken. Es brannte höllisch an der Wange. Aoi legte seine Hand auf die Wange und starrte geschockt grade aus auf den Boden. Mit so einer Kraft hatte er bei Uruha nicht gerechnet. Mit dem Schmerz vermischte sich die Demütigung in ihm. Von so jemanden geschlagen zu werden und nichts machen zu können. „Fang nicht an zu heulen, Kleiner!“ Uruha sah von oben auf ihn herab. Und dieser Blick erniedrigte Aoi noch viel mehr. So hochnäsig. Als wärst du etwas Besseres. „Sei still, verdammt!“ Knurrte Aoi ihn nur an und biss die Zähne zusammen. „Hey hey! Ohne Gemecker! Willst du dir noch eine fangen?“ Aoi schluckte jeden weiteren Kommentar runter. Das gefiel dem Honigblonden. Und das sah der Schwarzhaarige an seinem Blick. Doch sobald Aoi irgendwie die Chance bekommen würde, würde das definitiv Rache geben. Jetzt waren sie zwar quit, aber dennoch. Das letzte Wort, war für Aoi noch nicht gesprochen. Uruha drehte ihm den Rücken zu und ging zu Reita und Takeru in die Küche, die bereits nicht mehr alleine waren. Ruki war auch schon da. Und als er erfuhr, was er so gerade verpasst hatte, war er zwar etwas beleidigt, weil er es verpasst hatte, allerdings musste er trotzdem lachen. Schadenfreude ist doch die schönste Freude! Aoi stand vom Boden auf, kam fast schon angeschlichen und sah keinem in die Augen. Aber das hatte er zum Glück schon hinter sich gebracht. Jetzt konnte es ja nicht mehr so schlimm werden. Oder? Kapitel 5: Just kissing?! ------------------------- Nach dem ersten Schock an diesem Abend und eine Stunde später waren alle da, die Reita eingeladen hatte. Vielen war Aoi schon begegnet, aber nicht allen. Er hoffte einfach nur, dass dieser Abend nicht ganz so schlimm enden wird. Sie saßen im Wohnzimmer. Reita saß mit Uruha und Ruki auf der großen Couch, Kai und Mao hatten sich eine kleine Couch geschnappt, Chiyu saß mit Satoshi auf der zweiten kleineren und Manabu, Ryo, Hizumi, Tsukasu, Takeru und Aoi saßen um den Couchtisch herum auf bequemen Stühlen. Reita war so freundlich und hatte Takeru erlaubt gehabt, das er Aoi das Haus zeigte. Es war wirklich groß. Ein schönes großes Wohnzimmer mit Esszimmerbereich, die Küche war auch wirklich groß und es gab im unteren Bereich des Hauses ein kleineres Badezimmer. Oben befand sich das große Badezimmer sowie Reitas Zimmer und das seiner Eltern. Die letzten beiden Räume durfte er natürlich nicht betreten. Reitas Eltern schienen wirklich viel Geld zu haben! Nun saßen sie zusammen am Wohnzimmertisch. Reita hatte über die Anlage seiner Eltern Musik angemacht und vor nicht allzu langer Zeit den Alkohol raus geholt. So viel dazu, dass es keinen geben wird. „Bisher ist niemand von denen zum Tag der offenen Türe erschienen. Sie haben sich auch für morgen schon wieder abgemeldet. Ich hab auch Bescheid gesagt, dass du auch nicht da sein wirst!“ Flüsterte ihm Takeru zu. Wenigstens half er ihm. Einer war schon mal auf seiner Seite! „Erzähl es noch mal!“ Kam es plötzlich von Ruki, der aus seinem komischen Grinsen nicht mehr raus kam. Der Zwerg liebte die Story von Uruhas Ohrfeige. Zu gerne wäre er dabei gewesen als der Honigblonde ausgeholt hatte. Und scheinbar auch andere Jungs aus der Truppe. Und Reita schien es zu verstehen. Er hätte es definitiv selbst gerne gesehen. „Ruha. Die Jungs sind schon ganz traurig. Zeig doch mal genau, wie du ihm heute die Ohrfeige verpasst hast!“ Geschockt starrte Aoi den Blondhaarigen an. Wollte der ihn jetzt wirklich dazu zwingen, sich noch eine von Uruha zu fangen? Er dachte, das Thema wäre durch und er wäre aus der Sache endlich raus. So kann man sich irren. Doch Uruha zögerte. Hatte er Mitleid? Nein. Scheinbar nicht, denn plötzlich stand er auf und ging zu Aoi. „Steh auf!“ Sagte er zu ihm und sah ihn wie eben, arrogant und hochnäsig in die Augen. „Ich verfluche dich!“ Dachte sich Aoi, biss die Zähne zusammen und stand auf. Er stellte sich vor Uruha, sah ihm fest in die Augen und hoffte, er könnte sein Gegenüber mit seinem Blick töten. „Na los. Zeig ihnen, wie du mir eine verpasst hast. Wenn du dich dadurch besser fühlst, mir sinnlos eine zu knallen, halte ich dich nicht auf!“ Zischte Aoi ihn an und war sich sicher, das ihn durch die Musik keiner außer Uruha hören konnte. Ohne sich beirren zu lassen, holte Uruha aus. Aoi kniff die Augen zusammen, doch nichts passierte. Der Schmerz blieb aus. Als er die Augen öffnete, seufzte er erleichtert auf. Manabu ist aufgestanden und hielt Uruhas Hand fest. Wow. Da war wohl noch jemand auf seiner Seite. Zwar gefiel es den Anderen überhaupt nicht, dass dieser den Honigblonden aufgehalten hatte, doch wirklich meckern tat keiner. Hatten die etwa vor ihm genau so Respekt wie vor Reita? „Lass gut sein, Ruha!“ Sagte der Schwarzhaarige und sah ihn eisern an. Wie gerne Aoi ihm um den Hals gefallen wäre. Murrend riss Uruha seine Hand von Manabu los und setzte sich wieder neben Reita. „Wir sind nicht hier, um dabei zu zu gucken, wie jemand eine Ohrfeige nach der anderen kassiert, ohne sich wehren zu dürfen, oder? Aus dem Alter sollten wir raus sein!“ Auch Manabu setzte sich wieder hin. Von da an wurde Aoi erst einmal in Ruhe gelassen und jeder begann, etwas zu trinken. Reita hatte viel Alkohol organisiert. Es schien fast so, als würde diese Quelle nie versiegen können. Kai hatte schon ordentlich getrunken und kuschelte sich an Mao an. Dieser hatte den Arm um ihn gelegt und wirkte dabei fast schon wie ein Wachhund, der darauf achtete, das niemand Kai etwas antun kann. „Sind die zusammen?“ Fragte Aoi vorsichtig Takeru und deutete mit einer leichten Kopfbewegung auf Kai und Mao. „Mehr oder weniger. Irgendwie sind da Gefühle mit im Spiel, aber so wie es jetzt ist, ist es schon sehr lange. Da wird einfach nicht mehr draus.“ Fast schon, als bräuchten sie jemanden, der ihnen mal einen Stups gibt, damit sie zu einander finden. Obwohl sie ja so echt niedlich wirkten. Mao kam viel freundlicher rüber, als er aussah. Ein echter Beschützer und doch so liebevoll. Vielleicht waren ja alle hier eigentlich ganz anders, als sie sich gaben! Als Aoi aufhören wollte zu trinken, machte Reita wieder davon Gebrauch, das Aoi doch alles machen würde. Und so musste er tatsächlich weiter trinken, oder würde sich von Uruha wieder eine kassieren. Er selbst war sich zwar sicher, dass zumindest Manabu ihm wieder helfen würde, allerdings wollte er nichts riskieren. „GEH RUNTER VON MIR!“ Ryo strampelte wild mit den Füßen, fuchtelte mit den Armen und versuchte Chiyu von sich zu drücken, der sich eben aus purer Laune heraus auf ihn geworfen hatte. „Geh runter, du bist voll schwer!“ Murrte er und begann schon leicht zu jammern. „Was soll das heißen ‘du bist voll schwer‘? Als ob ich so schwer bin!“ Chiyu schob beleidigt seine Unterlippe nach vorne. „Da muss ich ihm Recht geben. Der ist nur Haut und Knochen, der kann nicht schwer sein!“ Pflichtete Hizumi dem bei, stand auf und mit einem mal hob er Chiyu von Ryo runter und hatte ihn in den Armen. Wie ein Mann seine gerade geheiratete Herzensdame über die Türschwelle trug. Da staunte Aoi nicht schlecht. Das sah so einfach aus, als wäre Chiyu nicht schwerer als eine Feder. Und ihm wurde so langsam klar, dass die Jungs gar nicht so schlimm waren. Irgendwo waren sie schon echt lieb und verrückt. Auf ihre eigene Art und Weise. Bei dem Gedanken lächelte Aoi leicht, vergaß dabei schon fast, dass er eigentlich der Außenseiter von ihnen war. „Chiyu zu verkaufen! Wer hat noch nicht, wer will noch mal?“ Fragte Hizumi dann lachend und drehte sich einmal um sich selbst, hatte Chiyu dabei immer noch auf seinen Armen. Grinsend stand Satoshi auf und übernahm den teilweise Pinkhaarigen. „Oooaaah. Was soll das? Bin ich ein Rucksack, den man einfach so hergeben kann?“ Meckerte Chiyu, konnte sich nur leider nicht befreien. „Wir machen es uns mal oben gemütlich, Rei~“ Rief Satoshi nur und trug Chiyu grinsend nach oben. Lachend sahen ihnen die Anderen hinterher, während Ruki die bekannte Hochzeitsmelodie anstimmte. Die Jungs waren mehr als nur verrückt. Doch als nach fünf Minuten weder Chiyu noch Satoshi wiederkamen, sah Aoi erneut fragend zu Takeru. „Satoshi ist voll in ihn verschossen, aber bisher hat er sich nicht getraut, etwas zu sagen.“ Erklärte der Blonde ihm leicht grinsend. Vielleicht nutzte er ja die Gelegenheit! Hatte hier jeder was mit irgendwem? Kai und Mao und jetzt noch Satoshi mit Chiyu? Das wurde ihm zu viel. Während der ganzen Aktion hatte Aoi immer wieder an seinem Glas genippt, trank den Alkohol immer weiter. „Sollte ich vielleicht noch irgendetwas wissen?“ Hakte Aoi noch einmal bei Takeru nach. „Ja…“ Begann dieser. „Pass bei Manabu ein wenig auf. Der wirft sich gerne an jemanden ran. Er springt zwar nicht mit jedem x-beliebigen ins Bett, aber wenn er jemanden will, dann schnappt er sich den auch!“ Ach ja super. Und mit dem verstand er sich doch so gut. Vielleicht auch nur deswegen? Weil Manabu da an mehr dachte und gerade abcheckt ob Aoi klar geht?! Auf den Gedanken trank er sich einfach etwas. Hier gab es wirklich nur harte Sachen. Und Aoi hörte nicht auf, sich ein Getränk nach dem Anderen rein zu werfen. Sehr zur Freude von Reita. Denn er musste sich nicht mehr um Aoi kümmern. Ein Blick reicht und Aoi trank sofort weiter. Der Blondhaarige hatte seinen Spaß. Ob er noch etwas mit Aoi anstellen sollte? Gegen 2:30 Uhr wurde die Gruppe schon etwas kleiner. Nachdem Tsukasa besoffen anfing zu tanzen und sich von Hizumi nicht aufhalten ließ, ihn statt dessen nur an sich zog und seine Arme um ihn schlang, schlief er dabei fast schon ein, hatte sein Gesicht an dessen Halsbeuge vergraben und seufzte. „Die sind nur beste Freunde!“ Erklärte Takeru, da er schon ahnte, das Aoi wieder wissen wollte, ob was zwischen denen lief. „Ich denke mal, ich hau mit ihm ab. Der schläft mir gleich im Stehen ein!“ Sagte Hizumi und keine 10 Minuten später, war er auch schon mit Tsukasa verschwunden. Satoshi und Chiyu waren „nur“ 20 Minuten verschwunden. Als sie wiederkamen, hatte Chiyu einen hoch roten Kopf, was nicht gerade gut zu seiner Haarfarbe passte. Das Gemunkel war groß, aber keiner der Beiden sagte, was oben zwischen ihnen vorgefallen war. Doch die beiden waren schon vor einer Stunde verschwunden. Kai schlief schon längst auf Maos Schoß und Ryo versuchte ihn gerade mit Kajal das Gesicht zu bemalen, was gar nicht so einfach zu sein schien. Immer wieder zuckte Kai leicht im Schlaf unter den Berührungen des Kajals zusammen. Doch Ryo schaffte es, eisern zu bleiben und aus Kai einen niedlichen Hasen mit Sternen und Herzchen unter den Augen zu machen. Gott, waren diese Jungs gestört. Aber doch sympathisch. Als Takeru mit Ruki auf die Terrasse rauchen ging, flüsterte Reita dem Honigblonden etwas ins Ohr. Uruha nickte darauf, stand auf und ging zu Aoi, der brav auf seinem Stuhl saß und schon verdammt betrunken war. Der Größere beugte sich zu Aois Ohr vor. „Rei macht noch einmal davon Gebrauch, das du alles machen möchtest!“ Begann er. Aoi bekam eine Gänsehaut, als er den Atem des Anderen an seinem Ohr spürte. Leicht lehnte er sich nach hinten an den Anderen an und versuchte, die Worte zu verstehen. „Er möchte, dass du dich an Manabu ran machst, damit du heute Nacht bei ihm schläfst. Und Frischling! Er wird es merken, wenn du nicht bei ihm schläfst!“ Damit löste sich Uruha von ihm und setzte sich wieder zu Reita auf die Couch. Reitas Idee gefiel ihm irgendwie nicht. Bei Manabu lebt man gefährlich, wenn man nicht gerade Reita heißt. Selbst Uruha würde bei Manabu aufpassen. Als Aoi verstand, was genau er machen sollte, wurde er schlagartig nüchtern. Da er mittlerweile wusste, wie Manabu drauf sein konnte, wurde ihm fast schon schlecht. Als Ruki rein kam, rannte er raus, damit er sich Takeru schnappen kann um ihm zu sagen, was Reita jetzt von ihm wollte. „Danke nochmal, Ruki! Die Idee war gut!“ Sagte der Blondhaarige zu dem Kleineren. Ach der Mist ist auf Ruki gewachsen! Hätte man sich ja auch denken können. Der Kleine grinste nur und setzte sich hin. „Nichts zu danken. Das könnte ja auch amüsant werden!“ Die Vorstellung, wie sich Aoi an Manabu ran macht, war einfach nur traumhaft und sollte hoffentlich bald real werden! Manabu, der von dieser Sache nichts mitbekommen hatte bisher, saß auf seinem Stuhl und beobachtete Ryo dabei, wie er aus Kai ein schlafendes Kunstwerk machte. Es sah gar nicht mal so schlecht aus. Aoi kam mit Takeru wieder rein, als der Schwarzhaarige ihm alles sagte. Helfen konnte ihm der Andere allerdings nicht. „Da musst du jetzt durch!“ Waren nur seine Worte. Vielleicht kam Aoi auch irgendwie wieder fein aus der Sache raus. ~~*~~ Bei Hizumi zu Hause ~~*~~ „Ich wollte doch noch da bleiben!“ „Okay.“ „Das war voll gemein von dir, mich einfach mit zu nehmen!“ „Okay.“ „Ich werde garantiert nicht neben dir schlafen!“ „Okay.“ Du hörst mir gar nicht zu. Du bist voll doof!“ Hizumi musterte Tsukasa grinsend. „Okay.“ Sagte er und streckte ihm die Zunge raus. „Tsu~ du bist betrunken und wärst fast eingeschlafen! Es ist besser, das wir jetzt bei mir sind. Du machst dich jetzt brav fertig und dann gehen wir schlafen!“ Hizumi hatte sich schon fertig gemacht, saß mit Boxershorts auf dem Bett und versuchte seit 10 Minuten, Tsukasa dazu zu bringen, dass dieser sich auch endlich mal zum Schlafen fertig macht! „Wer sagt denn, das ich schlafen will?“ „Von wollen ist hier nicht die Rede!“ Hizumi stand seufzend vom Bett auf und ging auf seinen besten Freund zu. „Dann muss ich wohl nach helfen!“ Ohne auch nur kurz zu warten, zog er seinem Gegenüber das Oberteil aus und begann schon, ihm die Hose zu öffnen. Erschrocken fuhr Tsukasa zusammen und ging auf Abstand. „Ich hab’s verstanden!“ Sagte er und verschwand sofort im Badezimmer. Hizumi sah ihm nur nach und legte sich schon mal ins Bett. „Was denkst du über den Frischling?“ Fragte Hizumi seinen Besten und sah ihn dabei an, als dieser sich gerade neben ihn gelegt hatte. „Ich weiß nicht…“ Begann dieser und überlegte, sah sich fast schon suchend im Zimmer um. „Er hat ja hier und da eine ganz schön große Klappe. Das finde ich gut und irgendwo scheint er da ja gut zu uns zu passen, vor allem zu Ruha, Rei und Ruki. Allerdings… keine Ahnung. Mich würde es nicht stören, wenn er nicht dazu gehört!“ Hizumi nickte und seufzte leicht. Was wohl die Anderen über ihn denken?! Hizumi würde es nicht stören, wenn Aoi zu einem Teil der Gruppe werden würde. Wenn man befreundet wäre, würden Streiche nur noch mehr Spaß machen und am Ende würde man sich nicht umbringen wollen. Keiner der Beiden sagte noch etwas. Sie schliefen bald darauf neben einander ein. ~~*~~ Bei Satoshi ~~*~~ Der Schwarzhaarige war alleine zu Hause. Er hatte Chiyu nach Hause gebracht. In Boxer lag er auf dem Bett und sah an die Decke. Bei Reita lief alles perfekt. Er hatte sich Chiyu geschnappt, ging mit ihm hoch ins Zimmer und nach einiger Zeit des Schweigens und des schüchternen Guckens hatte er sich getraut, Chiyu zu sagen, dass er ja irgendwie in ihn verknallt war. Satoshi hätte nie gedacht, dass der Andere ebenso in ihn verliebt ist. Als sie so dann zu einander gefunden hatten, gab es den Rest der Zeit in Reitas Zimmer nur noch Geknutsche. Natürlich nicht so wild. Eher zaghaft, fast schon schüchtern. Satoshi wusste ja, dass sein Freund noch nie ein Beziehung hatte. Von daher wollte er sehr vorsichtig sein, nicht zu voreilig. Das, was er jetzt endlich hatte, wollte er so schnell nicht wieder verlieren. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht schloss er die Augen und schlief ein. ~~*~~ Zurück zu Reita ~~*~~ Aoi kippte sich noch einen Vodka-Redbull in den Mund und stand dann auf. Fest entschlossen, sich so gut es geht an Manabu ran zu machen, ohne zu viel zu riskieren! Das Problem an der Sache war, dass ihm Reita keinen Moment aus den Augen ließ. Könnte Aoi sein „Opfer“ irgendwie aus diesem Zimmer raus kriegen und ihm die Sache erklären? Bestimmt nicht. Er musste sich der Peinlichkeit stellen und einen Frontalangriff starten und hoffen, dass Manabu den Spieß nicht noch umdreht. Leider hatte Aoi gar keine Ahnung, wie genau er vorgehen sollte. Aus Reflex biss er sich auf die Unterlippe, hielt kurz inne und musterte Manabu, welcher auf seinem Stuhl saß und den Anderen ansah, als er bemerkte, dass dieser ihn anstarrte. Noch bevor Manabu überhaupt irgendetwas hätte machen können, setzte sich Aoi breitbeinig auf dessen Schoß und gab ihm einen Kuss. Direkt auf den Mund. Mao war so verblüfft, dass er Kai beinahe von seinem Schoß geschmissen hätte, da er den plötzlichen Drang verspürte, aufzuspringen, da er das nicht glauben konnte, was er da sah. Kai verpasste dafür alles. Er schlief immer noch wie Stein. Ryo war so abgelenkt davon, dass er mit dem Kajal einen langen schwarzen Strich über Kais Gesicht zog und es nicht einmal selbst mitbekam. Tja, der hübsche Hase war dann wohl Geschichte! Ruki musste sich das Lachen stark verkneifen und auch Reita hielt es fast nicht mehr aus. Dieser Anblick war für die Beiden fast schon Gold wert. Reita hielt dem Kleineren die Hand hin und dieser schlug ein. Das hatte sich wirklich gelohnt, Aoi zu dieser Sache zu zwingen. Uruha war etwas skeptisch. Klar, er fand es wirklich verdammt witzig, denn man kannte es immer nur anders herum. Manabu nahm sich, was er wollte, aber keiner traute sich, solch einen Schritt auf ihn zu zu gehen. Und jetzt passierte es zum ersten Mal und sie waren dabei. Jemand anderes hatte den Schritt nach vorne gewagt und sich mal Manabu geschnappt. Uruhas Skepsis verschwand relativ schnell und jetzt musste auch er lachen. Takeru gefiel diese Sache ganz und gar nicht. Er hatte Aoi noch vor dem Anderen gewarnt, ihm gesagt, dass er vorsichtig bei ihm sein solle. Und nun das. Und das alles nur, weil Reita es so wollte. Für ihn war Aoi wirklich ein guter Freund und das nach so kurzer Zeit. Er mochte den Schwarzhaarigen und fand es schlicht weg scheiße, dass Reita ihm keine Chance geben wollte. Der Blondhaarige hat sich doch einfach nur fest gefahren. Aoi war nicht scheiße, eher im Gegenteil. „Ich denke ich verschwinde jetzt auch mal!“ Mit diesen Worten stand der Blonde dann auf und verabschiedete sich von den Anderen. „Wieso haust du schon ab? Es wird doch gerade spannend!“ Meinte Mao nur und grinste breit. „Mag sein, aber sei doch mal ehrlich!“ Begann Takeru und überlegte kurz. „Ja, es ist komisch mit anzusehen, wie sich mal jemand Manabu krallt. Aber da jeder von uns weiß, wie es enden wird…“ Er lächelte etwas und verschwand dann auch schon. Das wollte er sich einfach nicht mehr mit ansehen. Er hoffte einfach nur, dass Aoi aus der Sache heil rauskommt. Als Aoi den Kuss beendete, sah er Manabu in die Augen und hauchte ein leises „Du musst mir helfen“ an seine Lippen, ehe er aufstehen wollte, doch der Andere hielt ihn an der Hüfte fest und zog ihn wieder auf seinen Schoß. „Später!“ Hauchte dieser nur grinsend zurück, legte eine Hand in Aois Nacken und zog ihn wieder an sich ran um ihn zu küssen. Manabu hatte Blut geleckt. Einmal angefangen, würde er Aoi nicht so schnell wieder weg lassen. „Nehmt euch ein Zimmer!“ Neckte Ruki und wieder lachten alle. Davon wurde der Atomgrinser auf einmal wach, sah zwar, was sich gerade vor seinen Augen abspielte, aber er war zu müde, um das richtig zu verarbeiten. „Maaaoo~“ Murrte er nur und seufzte. „Ich mag nach Hause! Ich bin müde!“ Sagte er und musste gähnen, rieb sich die Augen und verschmierte dabei einen Teil von Ryos Kunstwerk. Mao reagierte nicht sofort, aber ging irgendwann dann doch auf Kais Wunsch ein. Er legte einen Arm um Kai und zog ihn an sich, als sie von der Couch aufstanden und traten dann den Weg nach Hause an, wobei sie Ryo mitnahmen. Da Kai weg war und nun keiner mehr schlief, hatte er auch niemanden mehr, den er bemalen konnte. Warum sollte er also auch noch dort bleiben? Er war noch nie ein Fan von Manabu’s Bettgeschichten und Aoi passte nicht zu ihm, also wollte er davon wirklich nichts mehr mit bekommen! „Es sind fast alle weg. Wollt ihr zwei nicht zusammen zu Manabu nach Hause? Macht es euch da doch gemütlich. Ich bringe euch auch dahin!“ Schlug Reita vor. Und Manabu war natürlich seiner Meinung. Grummelnd musste Aoi sich dem fügen. Da Reita sie nun persönlich zu Manabu nach Hause brachte, musste Aoi bis dahin noch mitspielen. Doch sobald Reita weg wäre, würde er erklären, was los war. So wurden sie vom Nasenbandträger bei Manabu abgesetzt und Aoi kapierte erst in Manabus Zimmer, in was für einer schrecklichen Lage er sich nun befand. Denn der Schwarzhaarige ließ wirklich nicht mehr von ihm ab. Er hatte sogar die Zimmertüre abgeschlossen! „Ma… Manabu… hör auf. Bitte ich muss dir das erklären!“ Sagte er und versuchte sich gegen dessen Hände zu wehren, die ihn an die Wand drückten. Blitzschnell packte Manabu sein Gegenüber am Kinn und hielt ihn fest, sah ihm in die Augen. „Pass mal auf, Frischling!“ Begann er leicht wütend. „Wenn du auf sowas kein Bock hast, dann provozier es auch nicht!“ Manabu war wirklich wütend, doch was sollte Aoi machen? Resigniert seufzte er und sah Manabu in die Augen. Dieser ließ ihn los und zog ihn erneut in einen Kuss. Doch dieses Mal wurde er fordernder, leckte ihm leicht über die Lippen und fuhr mit seinen Händen unter Aois Oberteil. Okay, der Typ hatte Ahnung von dem, was er tat. Aoi seufzte in den Kuss hinein, schloss die Augen und konnte Manabu einfach nicht mehr daran hindern. Er wusste nicht wieso, aber es war ein unbeschreibliches Gefühl. Ein gutes Gefühl, um genau zu sein. Als Manabu seinem Gegenüber einen heißen Zungenkuss rauben konnte, löste er sich von ihm und sah ihm eisern in die Augen. „Keine Panik, Frischling!“ Hauchte er und begann auf einmal zu grinsen. Das kannte er von ihm gar nicht. Noch nie hatte er ihn grinsen sehen. Und es gefiel ihm auch nicht. Das hieß nichts Gutes. „Lass mich nur machen. Und wenn es dir zu viel wird, lassen wir es. Okay?!“ Das widersprach allem, was Takeru ihm gesagt hatte. Er würde aufhören, wenn Aoi nicht mehr wollte? Ach, als ob! Doch der Schwarzhaarige nickte. Er konnte seine Gefühle gerade nicht beschreiben. Dieser Kuss, seine Hände unter dem Oberteil. Irgendwie fühlte es sich verdammt gut an und Aoi wollte mehr davon. Natürlich stieg Manabu darauf wieder ein. Er zog sich sein Oberteil aus, befreite Aoi von seinem und warf ihn auf das Bett, setzte sich auf dessen Unterleib, hielt dessen Hände auf die Matratze gedrückt fest und zog ihn wieder in einen Kuss. Als sie beide kaum noch Luft hatten, lösten sie den Kuss und Manabu begann, sich an Aois Hals zu Schaffen zu machen, verpasste ihm einen ordentlichen Knutschfleck und grinste darauf hin erfreut. Doch mit einem mal riss Aoi die Augen auf. Was zur Hölle tat er hier eigentlich? „Hör auf! Es reicht!“ Manabu sah ihm in die Augen und seufzte und nahm sich erneut einen Kuss. „Schade… Du gefällst mir~“ Hauchte er dann an seinem Ohr, knabberte noch etwas an dessen Hals, ehe er Aoi in Ruhe ließ. „Wir sollten uns schlafen legen!“ Manabu stand von ihm auf, kramte seine Schlafhose raus und warf Aoi eine entgegen. „Kannst die anziehen. Ich mach mich fertig und zeig dir dann, wo das Badezimmer ist!“ Mit diesen Worten ließ er Aoi alleine auf dem Bett liegen. Hatte Aoi es gerade wirklich geschafft, Manabu von sich zu kriegen? Ja, verdammt, es war schön. Manabu war geil und wusste, was er tat, aber Aoi bestand nicht wirklich darauf, mit ihm in der Kiste zu landen. Da konnte er noch so heiß sein! Manabu kam zurück ins Zimmer, brachte Aoi ins Badezimmer und als beide dann im Bett lagen, schloss Aoi sofort die Augen. Im stieg der Alkohol mächtig in den Kopf. Manabu drehte sich auf die Seite und legte einen Arm um Aoi, zog ihn an sich, sodass Aois Rücken an Manabus Oberkörper lag. „Hast du auch etwas dagegen, wenn ich dich an mich ziehe?“ Fragte er und Aoi schüttelte nur den Kopf. „Ist schon okay!“ Irgendwo war es ja auch schön, von jemandem in den Arm genommen zu werden, fast schon beschützend. „Schlaf gut.“ Hauchte Manabu nur noch und schlief auch schon ein. „Du auch!“ Aoi schloss ebenfalls die Augen und schlief ein. ~~*~~ Bei Reita, als fast alle weg waren ~~*~~ Als Reita wieder da war, grinste er breit. „Die sind jetzt bei Manabu. Und ich denke, die haben ihren Spaß!“ Jeder von ihnen hatte gesehen, wie es Manabu in den Fingern kribbelte. Man merkte es ihm sofort an. Und dann war es auch schon zu spät. „Hoffentlich kann Aoi noch laufen, wenn Manabu mit ihm fertig ist!“ Der Kleinste in der Runde konnte es nicht fassen, dass das wirklich passiert war. „Er hat sich wirklich an ihn ran gemacht. Das war unbezahlbar.“ Kaum zu glauben, aber das war wirklich passiert. Doch nun gab es andere Dinge zu tun. Da alle Gäste weg waren, musste aufgeräumt werden. Uruha und Ruki packten natürlich mit an und halfen Reita, das Chaos zu beseitigen, welches entstanden war. Als es geschafft war, verabschiedeten sich die Beiden und gingen nach Hause. Reita ließ sich den Abend noch mal durch den Kopf gehen. Seine Truppe hatte wie immer Spaß, der übliche Verdächtige schlief ein, einer fing an zu tanzen und zwei hatten ihren Spaß im Zimmer –wobei Reita wusste, dass es bei denen keinen Sex gab-. Wie es wohl zwischen Aoi und Manabu lief? Grinsend stieg Reita unter die Dusche, machte sich frisch, zog sich seine Schlafhose an und verkroch sich ins Bett. Um 08:00 Uhr wollte er aufstehen, sich fertig machen und bei Manabu einfallen um zu gucken, ob das passiert ist, was er sich vorstellte. Doch bis es so weit war, es herauszufinden, verschwand der Blondhaarige im Land der Träume. Kapitel 6: One of them? ----------------------- Am frühen Morgen stand Reita um 8 Uhr auf, fühlte sich zwar leicht gerädert, aber es hätte schlimmer sein können. Er schnappte sich sein Handy und klingelte erst einmal Manabu aus dem Bett und kündigte sich mal als Besucher an. „Bin in einer halben Stunde da!“ Reita machte sich fertig, trank noch einen Kaffee und fuhr auch schon los zu seinem Kollegen. Dieser machte ihm die Türe auf und sah ihn genervt an. „Dein Ernst? Was nervst du mich schon um diese Uhrzeit?“ Murrte der Schwarzhaarige. „Ist Aoi da?“ Wollte der Blondhaarige nur wissen, ohne auf Manabus Gemecker ein zu gehen. „Ja. Der pennt noch!“ Das freute den Nasenbandträger schon mal. „Dich scheint es ja richtig zu interessieren, was wir noch getrieben haben, oder? Wie kommt es?“ Fragte er und lehnte sich seitlich an die Türe und verschränkte die Arme vor dem Oberkörper. Manabu ahnte schon, was dieser Auftritt zu bedeuten hatte. Er hatte vergangene Nacht bei Reita den Neuen lange genug beobachten können und er wusste, dass Aoi niemals einfach so auf ihn zugegangen wäre. Da steckte mehr dahinter. Deswegen hatte er ihn auch in Ruhe gelassen, obwohl er gewollt hätte. Und Reitas Auftauchen bestätigte nur seinen Verdacht: Die Aktion ist auf seinen Mist gewachsen. Irgendwie tat ihm Aoi langsam wirklich leid. Und genau aus diesem Grund, spielte er Reitas Spiel einfach mit, nur eben auf seine eigene Art und Weise. „Rei!“ Er ging auf den Anderen zu und sah ihm in die Augen. „Sei nur leise. Nach gestern hat er den Schlaf nötig!“ Er grinste lasziv und leckte sich leicht über die Lippen. Und Reita kaufte ihm alles ab. Er schlich sich ins Zimmer, sah das Aoi wirklich in seinem Bett schlief und entdeckte sogar den Knutschfleck, den Manabu dem Schwarzhaarigen verpasst hatte. Der war auch nicht zu übersehen. Zufrieden verließ er wieder das Zimmer und musterte Manabu. „Bock auf einen Kaffee? Ich gebe ihn dir auch aus.“ Bestimmt, weil er so lieb zu Aoi war! Wenn Reita doch nur wüsste. „Lass stecken. Du hast mich um den Schlaf gebracht, mach das du raus kommst, ich will meine Ruhe haben!“ Manabu wedelte nur mit der Hand und lächelte leicht. „Soll ich ihm etwas von dir ausrichten?“ Fragte er noch, als er Reita zur Tür brachte. „Nein. Er soll sich nur warm anziehen!“ Mehr sagte er nicht. Schon war er wieder verschwunden. Was für kranke Ideen hatte Reita denn nun im Kopf? Seufzend schloss Manabu die Türe und ging wieder in sein Zimmer. In der Türe blieb er stehen und biss sich auf die Unterlippe. Es wäre so einfach. Er könnte sich jetzt an ihn ran machen, ihn überraschen und machen, was er wollte. Manabu atmete durch und drehte Aoi auf den Rücken, zog ihm die Decke weg und setzte sich auf seinen Unterleib. „Hey… Schlafmütze! Steh auf, ich hab keine Lust hier rum zu schleichen in meiner eigenen Bude, bis der Herr sich mal bequemt, aufzustehen! Mach das du raus kommst aus dem Bett!“ Aoi zuckte zusammen, kniff die Augen zu und begann sich diese zu reiben. „Noch nicht~“ Murrte er verschlafen. Gott, wie niedlich. Das verschlug Manabu schon ein wenig die Sprache. Er begann, leicht mit den Fingernägeln über seinen Oberkörper zu kratzen und sah ihm dabei ins Gesicht. Aoi seufzte entspannt und bekam eine leichte Gänsehaut unter dessen Berührungen. „Stehst du freiwillig auf, oder muss ich nachhelfen? Du kannst natürlich auch liegen bleiben. Nur lasse ich dann nicht mehr von dir ab. So einfach wie gestern wirst du mich dann nicht mehr los!“ Doch Aoi bewegte sich kein Stück. Er muss doch erst mal richtig wach werden, damit er verstand, was Manabu da sagte! „Dann nicht~“ Raunte dieser und machte sich an Aois Hals ran und verpasste ihm nun auf der anderen Seite einen weiteren Knutschfleck. Langsam aber sicher wurde Aoi zwar wach, aber er konnte sich kaum bewegen. Diese Berührungen, diese Lippen. Irgendwas machte ihn bewegungsunfähig. Seufzend legte er den Kopf in den Nacken und krallte sich an Manabus Shirt. Noch könnte Manabu aufhören, doch ihm gefiel es so ganz gut und wenn es so weiter gehen würde, würde sich Reitas schwachsinnige Idee doch noch erfüllen. „Du kannst mir das Shirt auch gerne ausziehen~“ Hauchte er in Aois Ohr, sah ihn danach an und der Schwarzhaarige zog es ihm kurz darauf über den Kopf. Er wusste selber nicht, was er gerade tat. Er war hin und her gerissen. Aoi fuhr mit den Händen über Manabus Oberkörper, fuhr die einzelnen Muskelpartien nach, die an seinem flachen Bauch zu erkennen waren und ein Sixpack andeuteten. Manabu schloss die Augen und ließ Aoi nur machen. Seine Finger bewegten sich vorsichtig, langsam, fast schon unsicher. Und scheinbar gefiel ihm, was er sah. Ihre Blicke trafen sich. Manabu leckte sich über die Unterlippe, atmete einmal tief durch und wurde allmählich etwas fordernder. Nachdem er Aoi einen weiteren Knutschfleck neben den von heute Nacht verpasst hatte, setzte er sich etwas auf, fuhr mit seinen Händen dessen Hüfte entlang unter die Schlafhose. Für Manabu war jetzt Schluss. Er konnte sich selbst nicht mehr zurück halten. Und dennoch musste er aufhören. Mit einem kräftigen Ruck, schmiss Aoi ihn von sich runter und sah ihn aus weit geöffneten Augen an. Manabu landete am anderen Ende des Bettes und biss die Zähne zusammen. Schade, der Spaß war also vorbei. „Geht’s noch?!“ Fuhr Aoi ihn auf einmal an. „Was jammerst du jetzt auf einmal rum? Eben fandest du es noch geil, gib’s doch zu!“ Genervt stand er vom Bett auf und sah auf den Schwarzhaarigen herab. „Geh dich fertig machen, ich hab noch was vor und wenn du schon mal hier bist, kannst du auch ruhig mitkommen!“ Er zog sich sein Shirt wieder an, strich es glatt und ging zur Türe. „Ach übrigens: Reita war da. Kann es sein, das er etwas damit zu tun hatte, dass du dich an mich ran gemacht hast?“ Aoi sah ihn geschockt an. Er war da gewesen? Aoi hatte nichts mitbekommen. Vorsichtig nickte er, stand vom Bett auf und suchte sich seine Klamotten. „Nimm von mir Anziehsachen, wenn du was Passendes findest!“ Begann Manabu und machte das Fenster auf. „Reita denkt, das zwischen uns was gelaufen ist. Er hatte es schließlich gehofft. Er ist erst einmal glücklich. Mir war das irgendwo schon klar, dass er damit was zu tun hat. Nichts zu danken!“ Er verließ das Zimmer, ging in die Küche und machte Kaffee. Dann wartete er, bis Aoi zu ihm kam und sie tranken zusammen den frisch gebrauten Kaffee. „Es tut mir leid…“ Sagte Aoi leise, durchbrach die entstandene Stille und sah nicht von seinem Kaffee auf. „Was tut dir leid? Das du mich zweimal einfach so hast machen lassen, bis ich selbst nicht mehr aufhören konnte… mehr oder weniger…? Oder weil du auf die Spielchen von Reita eingehst?“ „Ich versteh es einfach nicht. Du hast mir schon wieder geholfen. Und… ich bin dir dankbar, wirklich. Aber warum macht er das? Hat er in seinem eigenen Leben nichts zu tun?“ Manabu lachte nur. Ein aufrichtiges, amüsiertes Lachen. „Du hast es immer noch nicht kapiert?“ Seufzend stellte er seine Tasse auf den Tisch. „Es würde doch gar nichts dagegen sprechen, dich in unsere Gruppe aufzunehmen. Guck dich an. Du bist heiß, hast eine große Klappe und eigentlich bist du doch genau so verrückt wie wir. Das Problem ist, dass du einen kleinen Fehler gemacht hast. Und das war nun einmal die Ohrfeige. Selbst wenn Reita dich vergöttern würde und heiraten wollen würde, würde er weiter machen, weil bei ihm erst Uruha kommt. Dafür kennen sie sich zu lange.“ „Nur deswegen? Wegen so einer kleinen Schelle? Ich hab selbst eine kassiert und hab genug mit gemacht. Mir reicht es langsam!“ Manabu grinste erneut. „Na komm. Lass uns los gehen! Ich hab da eine Idee!“ Er stand auf, zog Aoi vom Stuhl hoch und ging mit ihm in die Stadt. „Willst du shoppen? Deine Tüten kannst du aber selber tragen!“ „Ich will zum Piercingstudio. Ich brauch nen neuen Tunnel. Und du lässt dir ein Piercing stechen. In die Lippe!“ „Du hast den Knall wohl noch nicht gehört!“ Ein Piercing? Er? Und warum? Weil Manabu das so wollte? Bei der Antwort packte er ihn am Kragen, drückte ihn an die Wand und kam ihm ganz nah. „Du bist heiß, Frischling. Und so ein Piercing würde dich noch geiler machen. Und du glaubst nicht, wer alles auf so etwas abfährt~ Ich zum Beispiel!“ Wieder küsste er sein Gegenüber. Mittlerweile konnte er von Aoi kaum noch die Finger lassen. Sie hatten beide mit dem Feuer gespielt. Aoi, als er sich an ihn ran gemacht hatte und Manabu, der danach den Spieß umgedreht hatte. Nur kam Aoi damit nun klar, er hatte keine Probleme. Dafür aber Manabu. Es machte ihn verrückt. Aoi machte ihn verrückt, alleine schon, weil Manabu seit langem mal wieder still gehalten hatte, statt sich den Typen klar zu machen, wie bei allen anderen immer. Aoi legte die Arme um seinen Hals und zog ihn an sich. Es störte ihn nicht einmal, dass sie in der Stadt waren und sich einfach küssten. Manabu hatte etwas an sich, das Aoi immer abschaltete und es mit sich machen ließ. Er wurde um den Finger gewickelt. Von jemanden, den er kaum kannte. Eigentlich nur seinen „Namen“ und sein Hobby: Jungs abschleppen. Er biss Aoi auf die Unterlippe, knabberte an ihr und sah ihm auf einmal in die Augen dabei. „Lass es dir stechen. Es wird dir gefallen. Genauso wie mir, Ruki und Reita!“ Ach daher weht der Wind. Manabu ließ von ihm ab. „Deal?!“ „Und du denkst, dass ich dadurch meine Ruhe habe?“ „Definiere Ruhe! Du musst dann eher aufpassen, dass du wirklich nicht flach gelegt wirst.“ Ob Aoi das wirklich wollte? Lieber nicht. „Ich… nein, lass mal lieber. Da will ich lieber gehasst werden, als von so einem angemacht zu werden!“ Manabu nickte, löste sich von ihm und lief weiter. Schade aber auch. Dabei würde es ihm bestimmt super stehen. Sie liefen ein Stück weiter und kurz vor dem Studio trafen sie auf bekannte Gesichter. „Na ihr zwei Süßen? Sucht ihr schon eure Verlobungsringe?“ Fragte Manabu und Chiyu wurde knallrot im Gesicht, worauf Satoshi nur grinste. Da haben sich ja echt zwei gefunden. „Laber keinen Mist!“ Gab Satoshi nach seinem Lachen nur zurück. „Gebt euch doch mal einen Kuss!“ Bat Manabu die Beiden. Etwas schüchtern waren sie ja schon, schließlich sind sie mitten in der Stadt. Doch im Endeffekt kann es ihnen egal sein. Was ist denn daran so schlimm. Nach einigem Zögern taten sie es. Und es war wirklich ein Kuss! Nicht nur ein Küsschen oder so! Ein richtiger Kuss! Wie niedlich die Beiden doch waren! Satoshi und Chiyu waren leicht rot und während Chiyu lieber in der Weltgeschichte umher schaute, fielen Satoshi die Knutschflecken an Aois Hals auf. Ups. Ein Schal wäre gut gewesen. „Was habt ihr getrieben?“ Wollte er skeptisch wissen. „Neidisch, oder was?“ Fragte Manabu nur und legte einen Arm um Aois Hüfte. Wenn Reita denken sollte, dass Manabu was mit ihm hatte, dann mussten es auch die Anderen denken! „Ouh man. Manabu… du hast sie nicht mehr alle. Hey Frischling. Sieh zu, dass du abhaust. Spätestens Montag hat der jemand anderen in seinem Bett!“ Das war wahre Freundschaft! Aoi sah fragend zu seinem Begleiter, der nur den Kopf schüttelte. „Lass das unser Problem sein, Sato. Viel Spaß euch beiden noch!“ Er zog Aoi einfach mit sich und lief wieder zurück zur Bahnstation. „Wolltest du nicht…“ „Hat sich erledigt. Hab keine Lust mehr. Du fährst jetzt zu dir nach Hause!“ Was war denn jetzt mit ihm los? „Hab ich was falsch gemacht?“ Doch er bekam darauf keine Antwort. Er fuhr alleine nach Hause und saß wenig später schon auf seinem Bett. Seinem Vater war er nicht begegnet. So zog er sich jetzt einen Schal an und würde einfach behaupten, dass er krank sei! Er konnte nicht aufhören an Manabu zu denken. Alles in seinem Kopf wandte sich immer an ihn, egal woran Aoi auch zu denken versuchte. Na super. Hatte er sich jetzt wirklich verknallt? Ausgerechnet in einen –scheinbar- beziehungsunfähigen? Wie kam er da nur wieder raus? Und warum hatte Manabu ihn auf einmal weggeschickt? Irgendwas stimmte nicht! Doch Aoi konnte es nicht ändern. Wie denn auch? ~~*~~ Am Montag kurz vor Schulbeginn ~~*~~ Aoi hatte sich am Wochenende kaum aus seinem Zimmer bewegt. Er wollte nicht raus gehen. Zu groß war seine Angst, jemanden von den Jungs zu treffen. Okay, was heißt Angst. Er wollte es einfach nur vermeiden. Und so kam es, dass er zu Hause blieb und sich einen Film nach dem Anderen angeguckt hatte. Als er rauchend am Tor stand und auf Takeru wartete, kam Manabu gerade zur Schule. Doch dieser würdigte Aoi keines Blickes. So ist es also, wenn Manabu jemanden haben wollte und nicht bekommen konnte. Er ignorierte ihn. Ob er genau so ist, wenn er jemanden bekommen hatte? Ihn danach einfach eiskalt zu ignorieren? Kurze Zeit später kam Takeru endlich auf ihn zu gelaufen. „Aoi! Wie geht es dir? Ich hab mir Sorgen gemacht! Ist alles in Ordnung?“ Fragte er ihn direkt aus. Wie niedlich! Er hat sich wirklich Sorgen gemacht. Fast hätte er ihm gesagt, wie es ablief, doch er erinnerte sich daran, dass Reita immer noch denken soll, das wirklich was passiert sei. Ob das wirklich die beste Lösung war? Da sich Aoi nicht sicher war, tat er erst einmal weiter so, als hätte Reita gewonnen. Er zog seinen Schal ein Stück nach vorne und zeigte die noch immer gut sichtbaren Knutschflecken seinem guten Freund. Das war wohl Antwort genug. „Scheiße… was… was ist passiert?“ Aoi biss sich auf die Unterlippe. „Man, was soll schon passiert sein? Ich war betrunken, okay?“ Murrte er nur und zog an seiner Zigarette. Er hasste sich jetzt schon, weil er Takeru ins Gesicht gelogen hatte. Ohne das dieser es verdient hatte. „Willst… willst du vielleicht darüber reden?“ Takeru war sichtlich überfordert. „Lass gut sein.“ Vielleicht hört der ganze Mist dadurch endlich mal auf. Zu allem Übel kam Reita mit Uruha im Schlepptau gerade auf die Beiden zu gelaufen. Jetzt könnte es interessant werden! „Na? Hast du dich erholt?“ Fragte der Blondhaarige. „Halt deine Klappe!“ Fuhr Aoi ihn wütend an. „Ich hab von deiner Scheiße langsam die Nase voll. Du kannst mich mal. Bist du jetzt glücklich? Du hast mich fertig gemacht, okay? Ich hab kapiert, dass ich scheiße gebaut habe, aber jetzt reicht es mir wirklich. Du kannst dir einen anderen Idioten suchen. Droh mir nur so viel du willst, das ist mir egal. Schick doch deinen besten Freund vor, dass er mir eine scheuern soll, mach was du willst, aber ich tanz nicht mehr nach deiner Pfeife!“ Aoi schnippte die Zigarette weg und ging rein, ließ die Drei einfach wortlos stehen. Am Schultor stand Manabu, seitlich angelehnt und mit verschränkten Armen und hatte sich alles aus etwas Entfernung angeguckt. Aoi beeindruckte ihn. Niemand sonst würde sich trauen, Reita so anzufahren und das vor der Schule, wo es wirklich mehr als genug Schüler mitbekamen! Ohne ein Wort ging Aoi an ihm vorbei. Oh ja, auch auf ihn war er sauer! Takeru sah ihm nur hinterher. Verdutzt, aber verständnisvoll. Was Reita da gemacht hatte, ging wirklich nicht. „Du weißt, dass Manabu bei sowas nicht aufhören kann, egal wie sehr er es auch will. Und du hast Aoi an ihn ausgeliefert! So scheiße warst du noch nie, das ist eigentlich weit unter deinem Niveau. Was ist nur los mit dir!“ Fuhr nun Takeru den Blondhaarigen an und lief hinter Aoi her. Der Schwarzhaarige könnte wirklich einen guten Freund an seiner Seite gebrauchen und da war er doch glatt zur Stelle. „Was willst du jetzt noch machen, Reita? Das war wirklich nicht gerade gut. Wobei ich auch nicht gedacht hätte, dass es jetzt so läuft. Aber diese Aktion zu toppen, wird schwer!“ Sagte Uruha zu seinem besten Freund und sah ihn an. „Explodier mir nur nicht vor Wut!“ Fügte er noch hinzu. Reita sah wirklich wütend aus. Seine Aktion ging nach hinten los. „Lass uns rein gehen!“ Uruha ging los und zog Reita mit sich mit. Am Tor trafen sie auf Manabu. Reita blieb vor ihm stehen und musterte ihn genau. „Was guckst du, hm? War wohl doch nicht so clever, ihn mir zu überlassen, oder? Sorry, ist nicht mein Bier. Ich hatte meinen Spaß. Er ist besser, als ich dachte.“ Manabu grinste nur. Ohne weiter, irgendwelche Worte zu wechseln, gingen Reita und Uruha in die Schule. Manabu sah ihnen kurz hinterher, ehe auch er in seine Klasse gehen wollte. Doch irgendetwas stimmte nicht. Vom ersten Stockwerk kam Qualm. Kein normaler. Er sah gelblich aus, schwer und dick. Wie Gift. „Gott, ist das ekelhaft!“ „Du bist auch dämlich. Ich hab dir noch gesagt, dass die Schwefelsäure da nichts drin zu suchen hat!“ „Was? Du hast gesagt, dass die da rein muss!“ „Bin ich lebensmüde. Siehst ja, was passiert ist!“ Hustend kamen Ryo und Hizumi von der Treppe gestürmt und blieben bei Reita und Uruha stehen. „Ryo war’s. Ich hab damit nichts zu tun!“ „Bitte was? Willst du mich verarschen? Du hast mir die Scheiße in die Hand gedrückt und gesagt „Kipp rein, da kann nichts passieren“! Du hast doch eine 1 in Chemie und Bio. Wolltest du uns vergiften, oder was?“ „Man, nerv mich nicht. Du hast es zusammen gemischt!“ Wie sind die überhaupt in die Chemie rein gekommen? „Was habt ihr angestellt?“ Fragte Reita nur mit hoch gezogener Augenbraue. „Er war das!“ Sagten die Angesprochenen zeitgleich und zeigten auf den jeweils anderen. Der Schuldirektor kam wütend angerannt. „Befinden sich noch Schüler in den obersten Räumen?“ „Die hätten wir beim runter rennen ja wohl gehört!“ Gab Hizumi nur kleinlaut am Rand ab. „Egal wer das war, das gibt auf’s Maul!“ Meckerte plötzlich jemand oben an der Treppe. Mao stand oben an der Treppe zusammen mit Ruki. Und die sahen wirklich nicht erfreut aus. Blass um die Nase und leicht wankend. Als die Beiden unten ankamen, schnauften sie nur, als wären sie einen Marathon gelaufen. „Ist das ekelhaft!“ Begann Mao und hustete. „Ich dachte, ich muss sterben. In der Wolke wird einem echt übel.“ Murrte Ruki und schnappte erst einmal nach Luft. Nach richtiger Luft. Als der Direktor zurück ins Büro lief, um die Feuerwehr zu rufen, sah Reita zu Hizumi und Ryo. Die meisten Schüler waren schon draußen nur ein paar einzelne Schüler liefen noch in der Eingangshalle herum, ehe sie nach draußen gingen. „Ihr zwei…“ Begann Reita und knackte mit den Fingern. „Hallo? Was soll das werden? Hey… komm runter! Rei! es war VOR Schulbeginn, woher hätten wir ahnen können, dass jemand da war?“ Versuchte Ryo sich und Hizumi zu verteidigen. „Ihr zwei wart das?“ Als sich die Angesprochenen umsahen, schauten sie in zwei wütende Gesichter. „Euch sollte man der Wolke aussetzen!“ Knurrte Ruki und mit einem mal rannten Hizumi und Ryo raus, dicht gefolgt von Mao und Ruki. „Die Beiden in der Wolke eingehen zu lassen, wäre wohl gerade das einfachste!“ Sagte Uruha und grinste leicht. „Da muss ich dir Recht geben!“ Pflichtete Reite ihm bei. Nach 20 Minuten war geklärt: Die Schule muss für eine Woche ausfallen. Schade aber auch! Aoi stand draußen mit Takeru und seufzte. Was könnte er denn die Woche über alles machen? Er wusste noch nicht so wirklich. „Du sag mal…“ Begann er dann und Takeru musterte ihn. „Denkst du, mir würde ein Piercing stehen? Hier unten so an der Lippe!?“ Fragte er und Takeru zuckte mit den Schultern. „Lass es einfach machen und wenn es dir nicht gefällt, holst du es raus. Das wächst ja wieder zu!“ Wenn dem so war, wäre es glatt eine Überlegung wert. Takeru und er waren die einzigen Schüler, die noch an der Schule waren. Sie hatten überlegt, heute etwas zusammen zu unternehmen, doch sie wussten noch nicht, was genau! Scheinbar ging es nun wirklich zum Piercer. Gerade als sie aus dem Laden kamen, wurde Takeru angerufen. Während dieser am Telefon quatschte, spielte Aoi mit dem Finger an seinem neuen Piercing rum. Er war stolz auf sich. Er hätte nicht gedacht, dass er das machen lässt. Als er gesehen hatte, was auf ihm zu kommt –Nadeln und all so ein Zeugs- wäre er ja doch sehr gerne wieder raus gerannt. „Reita will weg fahren bis Freitag und er hätte uns beide gerne dabei!“ Aoi musterte seinen Freund skeptisch. „Seine Eltern haben ein Haus an einem See und da wir eh keine Schule haben diese Woche, wollte er mit den Jungs dahin. Du sollst auch mit!“ „Ne, lass mal… das ist mir nicht geheuer!“ Wobei Aoi sich nicht sicher war, ob er jetzt entscheiden konnte, ob er mit geht oder nicht. Das war bestimmt wieder so eine „Mach es oder du fängst dir eine“-Aktion. Bis Freitag? Fünf Tage? Mit denen in einem Haus? Aber bei dem Wetter an einem See zu sein, wäre ihm auch lieber, als hier in der Stadt rum zu rennen. Das Wetter wurde von Tag zu Tag schöner und wärmer. „Na los. Wir sind ja nicht alleine!“ Takeru und Aoi gingen dann noch los und kauften sich neue Badeshorts und ein paar andere Sachen, die sie gefunden hatten und spontan unbedingt kaufen mussten! Um 15 Uhr standen sie mit gepackten Koffern bei Reita zu Hause. Hizumi, Tsukasa, Mao, Kai und Ruki standen bei ihnen. Uruha kam mit Reita kurze Zeit später aus dem Haus raus. Manabu kam 10 Minuten später angelaufen und hatte Ryo dabei. Auf Aoi lagen die Blicke der Anderen und es gefiel ihm überhaupt nicht. Das alles wegen seinem Piercing. Und wie Manabu es sagte, fuhren Ruki und Reita darauf scheinbar ab, denn die ließen Aoi nun wirklich nicht mehr aus den Augen. Na super, dass heißt also, dass er nun Angst haben muss, dass er nicht von Reita oder Ruki angemacht wurde?! „Sato und Chiyu kommen nicht mit!“ Durchbrach Ryo die Starrerei auf Aoi und schien ein wenig traurig zu sein, dass die Beiden nicht dabei sein werden. „Die haben besseres zu tun~“ Sagte Hizumi grinsend. Da waren sich wirklich alle einig. Jetzt wo die Beiden zu einander gefunden haben. „Passt auf, ich hab den großen Wagen meiner Eltern bekommen. Da passen 6 Leute rein. Ruha fährt mein Auto.“ Begann Reita und besah sich die Gruppe. „Mao! Du gehst am besten mit Kai, Tsukasa und Hizumi mit Uruha in einen Wagen. Der Rest kommt mit bei mir rein!“ Das gefiel Aoi nicht. Reita würde irgendwo tanken gehen und ihn doch da stehen lassen. Ohne Koffer! Aber da musste er jetzt wohl durch. Die Fahrt dauerte knapp 3 Stunden und verlief wirklich ruhig. Zumindest bei Aoi im Auto. Die meisten der Jungs hatten Musik im Ohr, sahen aus dem Fenster oder hatten die Augen für ein Nickerchen geschlossen. Bei Uruha war wohl etwas mehr los gewesen. Hizumi saß mit Kai und Mao hinten, wobei der Atomgrinser zwischen den Anderen beiden saß. Ende vom Lied war, dass Hizumi nicht aufhören konnte, Kai zu nerven und zu ärgern, pisakte ihn die ganze Fahrt über, bis er sich von Hizumi eine fing. Danach ging der Streit erst richtig los! Sie meckerten rum, warfen sich wüste Beschimpfungen an den Kopf und der arme Kai saß mitten drin. Kurzerhand hielt Uruha an und tauschte Hizumi mit Tsukasa. Danach war der Krieg erst einmal vorbei. Am See angekommen schaute Reita sich um. „Ist das lange her!“ Er war lange nicht mehr mit seinen Eltern dort gewesen. „Das Haus ist etwas größer, aber es soll auch nicht für zwei Leute alleine sein! Es gibt allerdings nur Zimmer mit drei Betten. Das heißt zwei kriegen ein Zimmer für sich alleine. Und das sind Ruha und ich!“ Als der Blondhaarige das erklärt hatte, ging die Truppe los und suchten sich ihre Zimmer. Aoi hatte sich Takeru geschnappt, um sich mit ihm ein Zimmer zu teilen. Als sie gerade die Koffer ausgepackt hatten, stand Manabu in der Türe. „Sorry, aber ich muss hier mit rein.“ Er stellte seinen Koffer an das freie Einzelbett und ging sofort wieder raus. „Dicke Luft?“ Fragte Takeru, doch eigentlich konnte er sich ja denken, was Phase ist! Als alle die Koffer ausgepackt hatten und sich in ihre Badeshorts geworfen haben, saßen sie zusammen am See. War irgendwie eine gemütliche Stimmung. Als wären sie alle ganz lieb, könnten keiner Fliege was zu Leide tun und wären schon seit Ewigkeiten die besten Freunde. Selbst Aoi hatte seinen Spaß, wie er sich selbst eingestehen musste. Als Hizumi seinen besten Freund ins eiskalte Wasser geworfen hatte und Aoi sich das Lachen nicht verkneifen konnte, musste er um sein Leben rennen, nur, um kurz danach selber von Hizumi rein geschmissen zu werden. Die Jungs waren wie ausgewechselt. Mao und Kai machten einen Spaziergang um den See und Reita stand mit Ruki etwas abseits vom Geschehen. Die heckten doch schon wieder irgendetwas aus! Doch das war Aoi gerade egal. Als er sowieso schon nass war, rannte er aus dem Wasser raus, auf Takeru zu und zog ihn jetzt auch ins kalte Nass. Dieser fiepste erschrocken auf, als er merkte, wie kalt das Wasser noch war und stand mit vorgeschobener Unterlippe nun da und wusste nicht, was er machen sollte. Reita und Ruki zogen auf einmal Manabu von seinem Stuhl hoch und zogen ihn mit ins Haus rein. Irgendwie schien das keiner bemerkt zu haben. Aoi lief gerade um sein Leben, weil Takeru ihm einen Tritt in den Allerwertesten dafür verpassen wollte, dass er ihn in den kalten See geworfen hatte. Uruha lag auf einer Liege in der Sonne, hatte eine riesige Sonnenbrille auf der Nase und Musik im Ohr. Man, der Kerl sah echt gut aus. Die Beine überschlagen lag er einfach nur da, ohne sich um irgendetwas zu kümmern. Aoi war von diesem Körper begeistert, blieb stehen um ihn sich mal genauer anzusehen –hoffentlich auch unauffällig- und wurde von Takeru umgeworfen, der nicht rechtzeitig bremsen konnte und in ihn rein lief. „Warum bleibst du stehen?“ „Warum rennst du mich um?“ Uruha hatte den Tumult mitbekommen, zog sich die Musik aus dem Ohr und schob die Brille nach oben und sah zu den Beiden runter auf den Boden. Aoi starrte den Honigblonden an und wurde leicht rot um die Nase. Das war ihm jetzt peinlich! Reita kam wieder raus, ging zu Uruha, flüsterte ihm etwas ins Ohr, worauf der Größere nur nickte. Er schob sich die Brille zurück auf die Nase und begann wieder Musik zu hören. Danach ging Reita zu Aoi, zog ihn vom Boden hoch und sah ihm in die Augen. „Hilf mir mal bitte drinnen!“ Hatte der Blondhaarige Aoi gerade um Hilfe gebeten? Er hatt sogar bitte gesagt! Was ist hier los? Da stimmt etwas nicht! Da war etwas faul. Kurz zögerte er, aber dann ging er mit Reita mit. Wollte er überhaupt wissen, was los war? „Lippenpiercing? Wie bist du darauf gekommen?“ Fragte ihn der Nasenbandträger auf einmal. „Weiß nicht. Hatte Lust darauf!“ Reita blieb mit Aoi im Wohnzimmer stehen. Ruki und Manabu musterten den Schwarzhaarigen. Der Zwerg grinste nur und Manabu guckte eigentlich wie immer. Reita legte einen Arm um Aois Schultern und zog ihn an sich. „Manabu hatte darum gebeten, dass wir dich diese Woche ein wenig in Ruhe lassen! Uruha ist dafür und Ruki ebenso. Ich dachte mir ich sag es dir vor den Beiden, damit du mir auch wirklich glaubst!“ Wirklich? Wollte Reita nun endlich damit auf hören und ihn in Ruhe lassen? Endlich! Aoi hatte es geschafft und er war verdammt froh. „Wir sind quit, Frischling!“ Sagte Ruki und reichte ihm die Hand. Aoi nahm sie an und wusste nicht so Recht, was er sagen sollte. „Ich lass dich in Ruhe.“ Sagte der Kurze noch und verschwand dann auch schon. „Gleichfalls!“ Kam es von Reita und legte eine Hand an Aois Kinn und zog sein Gesicht rum, so dass sich die Beiden nun ansehen konnten. Aois Herzschlag wurde schneller und er wich dem Blick des Älteren aus. Grinsend ließ Reita ihn los und verschwand nach draußen. „Du hast also wirklich auf mich gehört!“ Begann auf einmal Manabu und kam grinsend auf ihn zu, besah sich sein Piercing mal aus nächster Nähe. „Steht dir wirklich verdammt gut~ Siehst scharf aus damit~“ Er leckte sich über die Lippen. „Reita steht auf dein Piercing. Und er lässt dich in Ruhe. Zumindest solange wir hier sind. Willkommen bei den verrückten!“ Manabu lächelte ihn an und ließ ihn dann alleine da stehen. Er gehörte jetzt dazu? Naja, das war ihm eigentlich egal. Viel wichtiger ist, dass sie ihn in Ruhe lassen wollten! Jetzt konnte die Woche am See losgehen! Kapitel 7: Feelings ------------------- Am Abend hatten sie den Grill angemacht und gemütlich zusammen gegessen. So gefiel es Aoi schon viel besser! Doch seit dem er mit Reita und Ruki Frieden geschlossen hatte, hörten die Beiden nicht auf, ihn anzugucken. Er fühlte sich dabei schon leicht beobachtet. Aber bisher dachte er sich nichts dabei. Dank Manabu wusste er ja, dass die Beiden auf Lippenpiercings stehen. Vielleicht lag es also nur daran! Sie ließen das Feuer am Grill von alleine ausglühen. Nach dem Essen spielten Ryo, Hizumi, Tsukasa, Mao und Kai am Tisch Karten, Takeru saß mit Ruki und Uruha am See und unterhielten sich angeregt über irgendwas, während Aoi mit Reita und Manabu aufräumen musste. „Und du meinst, dass hier ein Aussichtsturm steht? Einfach so mitten im Wald?“ Fragte Manabu den Blondhaarigen, welcher gerade die Teller in die Spülmaschine stellte. „Ja. Der ist ungefähr eine Stunde von hier entfernt. Wenn man zu Fuß geht.“ „Dann lass da doch nachher mal hin.“ Manabu wollte unbedingt mal dahin laufen. Reita nickte zustimmend. Warum auch nicht? Und so standen um 23 Uhr die Jungs vor dem Haus –zumindest die, die mit wollten-, hatten die Taschenlampen dabei und warteten darauf, dass Reita los lief. Manabu, Aoi, Hizumi und Takeru waren dabei. Der Rest hatte keine Lust, so weit zu laufen. Sie liefen los, mussten einmal um den See herum und dann tiefer in den Wald rein. Es war unglaublich ruhig. Alle Tiere des Waldes schliefen, keine Menschenseele außer die 5 Jungs waren vor Ort. Man hörte und leicht den See plätschern, wenn der Wind etwas über die Wasseroberfläche pfiff. Reita und Hizumi waren die einzigen, die eine Taschenlampe hatten. Sie liefen vor und die Anderen liefen hinter ihnen her. „Es ist voll ruhig hier. Das tut echt gut. Mal was ganz Anderes als immer in der Stadt zu sein!“ Da hatte Takeru Recht. Frische Luft, Ruhe und vor allem: Kein Stress. Da könnte sich der Schwarzhaarige dran gewöhnen. Als Aoi einen Stein im Schuh hatte, blieb er kurz stehen um ihn raus zu holen. Dank den Schnürsenkeln hatte er leichte Probleme. Doch als er es endlich geschafft hatte und auf sah… Wo sind die jetzt bitte hin? „Scheiße!“ Er hätte Takeru sagen sollen, dass er mal kurz stehen bleiben muss. Er sah sich suchend um, aber er hatte einfach keine Ahnung, wo er hin gehen muss. Daher entschied er sich einfach, wieder umzudrehen und zurück zu gehen, bevor er sich tiefer im Wald noch verläuft und dann nie mehr gefunden würde. Nach Monaten würde er raus finden, aussehen wie ein Penner und alle erschrecken, die ihn sahen und irgendein verrückter Jäger würde ihn noch erschießen, weil er dachte, dass er ein Serienmörder wäre, der im Wald auf seine Opfer wartete. Bei diesem Gedanken schüttelte Aoi grinsend den Kopf. Was für eine Vorstellung. Erst als Reita und die Anderen am Turm ankamen, bemerkten sie, dass der Schwarzhaarige fehlte. „Der war doch eben noch da!“ Sagte Hizumi etwas verblüfft. „Der wird zurück zum Haus gegangen sein!“ Hoffte Takeru zumindest. Er hatte wirklich nicht mitbekommen, das Aoi auf einmal weg war. ~~*~~ Bei den Anderen am Haus ~~*~~ Uruha hatte sich im Badezimmer eingeschlossen und nahm ein schönes, warmes und angenehmes Bad in der mehr als nur großen Badewanne. Ryo, Kai, Mao und Ruki spielten Looping Louie. Immer, wenn jemand einen Chip verlor, musste er einen Kurzen trinken. Waren alle drei Chips von jemandem weg, musste er Zwei trinken. Dann kann es ja nicht lange dauern, bis die Vier betrunken in einer Ecke liegen. Tsukasa saß draußen alleine am See und beobachtete die Fledermäuse, die am See immer wieder was trinken wollten. Sie kamen angeflogen, flogen über die Oberfläche und mit einem „Flitsch“ hatten sie sich im Flug etwas Wasser vom See genommen. Es war wirklich witzig aus und war beruhigend. Tsukasa schlief im Stuhl dabei fast schon ein. Nach 3 Stunden trafen die Wanderer wieder ein. Doch irgendwie war die Gruppe kleiner. Den Spielkindern am Wohnzimmertisch fiel das gar nicht auf. Sie waren stock besoffen und spielten immer noch. Uruha kam ihnen an der Eingangstüre entgegen und legte die Stirn in Falten. „Nicht, dass es mich nun sonderlich stört, aber wo ist Aoi?“ Den Anderen wurde klar: Er war nicht hier. „Was soll das heißen? Er ist nicht hier her gekommen?“ Brach es aus Takeru heraus. Uruha schüttelte nur den Kopf. „Der muss sich verlaufen haben!“ Kam es nur genervt von Hizumi. „Müssen wir den jetzt ernsthaft suchen? Ich wollte ins Bett!“ Murrte er noch. „Ich geh ihn suchen!“ Sagte Reita zum Erstaunen der Anderen. „Was denn? Ich bin der Einzige, der sich hier auskennt und sich nicht verläuft. Mir gefällt es auch nicht, aber noch weniger gefällt es mir, wenn wir morgen früh Aois Leiche im See finden!“ Schwarzmaler! Während sich nun die Truppe endlich ins Bett legte, lief Reita los, um Aoi zu finden. Da Reita keine Ahnung hatte, wann genau Aoi verschwunden war, suchte er von Anfang an mit der Taschenlampe jeden Winkel ab. „Vielleicht ist er wie ein Affe aus Angst auf einen Baum geklettert!“ Lachte Reita leise in sich hinein und sah sich weiter um. Es war verdammt dunkel, er konnte froh sein, dass er die Taschenlampe hatte. Doch perfekt sehen konnte er dadurch auch nicht. Jetzt konnte er wegen dem Frischling hier noch rum rennen. Wenn er den findet, würde er ihm den Hals umdrehen! „Aoi!“ Rief Reita und sah sich genervt um. Vielleicht lag er ja schon irgendwo tot rum. Reita kam bald schon wieder am Turm an. Und er hatte Aoi noch immer nicht gefunden. Doch als er bei einer Weggabelung –zum Turm geht es links lang- nach rechts leuchtete, entdeckte er jemanden dort am Wegrand an einem Baum sitzen. „Aoi?“ Fragte er und Angesprochener sah auf, konnte durch die Taschenlampe nicht richtig erkennen, wer ihn da gefunden hatte. Er stand einfach auf und drückte sich an ihn. Perplex stand Reita da, wusste nicht wirklich, was er machen sollte. Aoi schloss die Augen und seufzte. Es tat irgendwie gut, sich mal an jemanden zu lehnen. Als er jedoch hoch sah und bemerkte, dass er sich gerade an Reita kuschelte, wurde er knall rot im Gesicht. Zum Glück war es dunkel, sodass Reita das nicht sehen konnte. Aoi hatte mit Takeru gerechnet, oder Manabu, aber garantiert nicht mit Reita. Reita sah den Anderen nicht an, er legte einen Arm um ihn und zog ihn einfach an sich. „Ich bin der Einzige, der sich in diesem Wald auskennt. Alle Anderen hätten dich nicht gefunden, sondern sich selbst verlaufen!“ Erklärte der Blondhaarige nur. Das war Aoi gerade mehr als nur egal. Hauptsache ihn hat jemand gefunden und brachte ihn wieder zum Haus. „Ich dachte schon, ich darf hier im Wald übernachten!“ Murrte Aoi nur und Reita musste lachen. „Hätte mich ja auch eigentlich nicht gestört!“ Antwortete dieser. Aoi hob eine Augenbraue und sah ihn fragen an. „Warum hast du mich dann gesucht?“ Reita überlegte. „Weil ich für dich verantwortlich bin? Ich will nicht wissen, wie sauer deine Eltern auf mich sind, wenn sie hören, dass ich dich hier im Wald vergessen habe!“ „Keine Sorge… die stört es eh nicht, wenn ich weg bin!“ „Na wenn das so ist!“ Reita schob Aoi von sich weg. „Bitte was?!“ Fuhr Aoi ihn an, doch Reita lachte nur. Eigentlich dachte er immer, das Reita ein richtiges Arschloch ist. Aber jetzt, wo er hier alleine mit ihm war, schien er wie ausgewechselt zu sein. Er war so nett zu ihm und lachte sogar. „Keine Sorge. Ich nehme dich mit. Aber wenn du morgen wieder weg bist, kannst du alleine zusehen, wie du zurück findest!“ Soviel dazu, dass er nett war. Aoi nickte und zitterte leicht. „Hast du Angst?“ Reita konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Doch der Schwarzhaarige schüttelte nur den Kopf und lief los, an Reita vorbei. Der Nasenbandträger sah ihm nach, seufzte, zog sich die Jacke aus und legte sie von hinten um Aois Schultern. Der Schwarzhaarige blieb stehen und sah Reita fragend an. Doch dieser legte nur einen Arm um seine Schultern und zog ihn an sich. Aoi hielt mit seinen Händen die Jacke fest und ließ es zu, dass Reita ihn an sich zog. Es war ein seltsames Gefühl, doch trotzdem positiv. Aber warum? Warum tat Reita das? Kann ihm ja eigentlich egal sein. Er hatte ihn gefunden und brachte ihn jetzt zum Haus zurück. Kurz vor dem Haus blieb Reita mit ihm stehen. Fragend musterte der Schwarzhaarige ihn. Was war denn jetzt? Als Reita den Anderen von sich schob und sich seine Jacke nahm, war ihm alles klar. Doch was danach kam, hätte er im Leben nicht gedacht. Reita drückte ihn an einen Baum und küsste ihn. Einfach so. DER küsste IHN! Reita hasste ihn doch. Aoi hatte seinem besten Freund eine Ohrfeige gegeben und seit dem hasste ihn der Andere doch. Was sollte das jetzt auf einmal? Der Schwarzhaarige hielt sich an Reitas Oberteil fest und schloss die Augen. So sehr er ihn auch hasste, musste er sich doch gestehen, dass er ein guter Küsser war. Ein Räuspern ließ die Beiden allerdings zusammen zucken. Reita ging sofort auf Abstand und sah zum Haus. „Tut nicht so, als hättet ihr euch „unterhalten“ oder sowas. Ich hab’s gesehen. Sorry, aber ich wollte nicht stören!“ Es war Manabu. Und irgendwie wirkte er dennoch wie immer. Als wäre ihm alles egal. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, lief er zurück in das Haus und verschwand wieder im Bett. Er war der Einzige, der wach geblieben war, um auf die Beiden zu warten. Er wollte irgendwie sicher gehen, dass Reita ihn fand und wirklich mit zurück brachte. Das hatte sich nun also bestätigt. Kein Grund mehr, nicht ins Bett zu gehen. „Danke!“ Murrte Reita nur und sah Aoi genervt an. „Hallo? Was soll das denn heißen? Du hast mich doch geküsst! Dass er das mitbekommen hat, hast du dir selbst zu zu schreiben!“ Knurrte Aoi ihn nur an. „Es ist deine Schuld!“ Platze es aus Reita raus und Aoi sah ihn verwirrt und verblüfft an. Wie bitte?! „Du bist unnahbar und trotzdem niedlich, du siehst verdammt heiß aus und hast eine große Klappe… und jetzt noch so ein Piercing. Du schreist doch nach Aufmerksamkeit!“ Reita ließ ihn mit diesen Worten einfach am Baum stehen und ging rein. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Stand er etwa auf den Schwarzhaarigen? Aoi ging rein, machte sich im Badezimmer fertig und schlich sich ins Zimmer. Takeru schlief und Manabu schien auch im Land der Träume zu sein. Er legte sich in sein Bett und schloss die Augen. Als Aoi am nächsten Morgen wach wurde, war er alleine im Zimmer. Er stand auf, legte die Bettdecke ordentlich hin und machte das Fenster auf. Kurz darauf stand Manabu im Zimmer. „Guten Morgen, Schlafmütze. Alle Anderen sind schon wach und rennen draußen rum!“ Erklärte er und musterte Aoi. „Morgen… du … also das mit Reita…“ „Lass stecken, Frischling! Brauchst dich nicht zu rechtfertigen. Wir sind nicht zusammen, was denkst du also bitte? Das ich eifersüchtig bin? Er war schließlich dein großer Retter, der dich gefunden hat.“ Autsch. War Manabu vielleicht doch eifersüchtig? „Ich wollte das nicht!“ „Mag sein! Aber durch dein Piercing hast du es provoziert.“ Er ging auf Aoi zu und sah ihm dabei in die Augen. „Und du siehst damit wirklich heiß aus~“ Hauchte er und strich ihm über den freien Oberkörper. „Lass das!“ Murrte Aoi und drückte ihn von sich. „Ich bin duschen!“ Und damit verließ er fluchtartig das Zimmer und ließ Manabu alleine zurück. Dieser sah ihm kurz nach, ehe er sich auf das Bett setzte und mit seinem Handy spielte. Als Aoi aus dem Badezimmer zurück ins Zimmer kam, lag Manabu auf seinem Bett und hatte die Augen geschlossen. Wie putzig er aussah, wenn er schlief. Aoi konnte nicht aufhören, ihn anzusehen. „Was ist so interessant?“ Fragte Manabu plötzlich. Ertappt, sah der Angesprochene zur Seite. Grinsend richtete sich Manabu auf. „Bist du eigentlich glücklich jetzt? Immerhin gehörst du dazu. Brauchst dir keine Gedanken mehr zu machen, verprügelt zu werden oder sonst was!“ Aoi zuckte nur mit den Schultern. „Weiß nicht. Es ist zwar schon angenehm, keine Angst mehr zu haben, dass irgendetwas passiert, aber ich traue denen nicht über den Weg!“ „Musst du auch nicht. Du gewöhnst dich schon noch dran! Mittlerweile solltest du ja wissen, dass wir zwar alle verrückt sind, aber gar nicht so schlimm.“ Außer vielleicht Ruki und Reita. Aoi setzte sich auf sein Bett, gegenüber von Manabu und sah ihn an. „Wie kam es eigentlich zu eurer Gruppe?“ Fragte er. Manabu musste überlegen. „Tja… lange her… Reita kam in der ersten Stufe damals mitten im Schuljahr an unsere alte Schule. Niemand konnte ihn leiden, weil er so komisch war. Du weißt schon. Nasenband und so. Das hat er schon damals getragen. Aber Uruha fand ihn irgendwie interessant. Wir zwei waren damals schon gute Freunde und wir haben uns einfach mal Reita geschnappt um ihn kennen zu lernen. Uruha und er wurden irgendwann beste Freunde. Sie verstanden sich prima. Sie haben schließlich ein Hobby gemeinsam. Die Musik. Tja und irgendwann beim feiern trafen wir auf Ruki und Ryo. Mit denen gingen wir dann öfter feiern und als wir an die Shizukara kamen, trafen wir auf den Rest unserer Truppe. Damals als Reita nicht akzeptiert wurde, hatte ihn das mitgenommen. Aber richtig und seit dem machte er es sich selber zum Spaß, Frischlinge zu ärgern. Allerdings hielt es sich immer im Rahmen. Doch bei dir war es anders. Weil du so bist, wie du bist!“ Reita wurde auch einmal fertig gemacht? Aber gut, da waren sie noch klein. Und Kinder können schon echt fies sein. Aber das Reita es deswegen selber tat? Er wusste doch wohl am besten, wie schlimm das für einen war. „Was hat es mit der Musik auf sich?“ „Hm? Ach so. Reita spielt leidenschaftlich Bass und Uruha Gitarre!“ Ach so. Gitarre. Vor ein paar Jahren hat Aoi auch noch Gitarre gespielt, aber er hatte die Lust daran verloren. Wenn man nur alleine spielen konnte, wurde es irgendwann langweilig. „Was stimmt denn mit mir nicht?“ „Wie oft denn noch?! Du siehst geil aus. Und du hast eine große Klappe.“ Aoi rieb sich das Gesicht und seufzte. Jetzt wusste er wenigstens mal etwas mehr. „Aber du warst so gut mit Uruha befreundet, warum jetzt nicht mehr? Ihr seht nicht gerade aus wie Freunde, die sich fast schon ewig kennen und mögen.“ „Wir haben uns aus einander gelebt. Klar verstehen wir uns noch, aber schon lange nicht mehr so sehr wie früher. Aber es stört mich auch nicht. Ich schleppe ja immer irgendwen ab. Uruha nicht. Er wollte bisher niemanden haben, der es bei ihm versucht hatte. Er hält sich für was Besseres.“ „Und Reita?“ Manabu sah ihn fragend an, ehe er grinste. „Warum interessiert dich ausgerechnet er? Wegen dem Kuss? Tja, verstehen kann ich dich. Wenn er nicht gerade so scheiße ist, ist er fast schon perfekt. Er ist muskulös, sieht abschreckend aus, wodurch man böse Jungs meiden kann und er hat eine verdammt liebe Seite.“ Aoi schmunzelte leicht. „Klingt fast schon so, als wärst du in ihn verknallt!“ „Nein… nicht mehr. Das war einmal! Und als ich ihn nicht mehr wollte, wollte er mich. Ich hab ihm eine Abfuhr verpasst und seitdem sind die anderen etwas vorsichtiger bei mir.“ Daher hatten die also diesen Respekt ihm gegenüber. Klar, wenn der „Chef“ nicht bei ihm landen kann! „Was fragst du überhaupt? Hat dich der Kuss gestern so heiß gemacht?“ „Ach hör auf. Ich bin neugierig.“ „Wie soll ich sagen…“ Begann er und in dem Moment platzte auch schon Reita rein. „Ich steh nicht auf jeden!“ Sagte er und stand in der Türe. Hatte er sie belauscht? „Und ich kann es nicht leiden, wenn man hinter meinem Rücken über mich spricht! Egal ob es die Wahrheit ist, oder nicht!“ Der war wohl wieder einmal sauer. „Die Jungs wollen nachher ins Kino, dass was wir auf der Hinfahrt gesehen haben!“ Aoi erinnerte sich. Er hatte es auch gesehen. Ungefähr 30 Minuten von hier mit dem Auto entfernt. „Wollt ihr mit?“ Manabu und Aoi nickten. Und so verschwand Reita auch schon. Es würden alle mitkommen. Aoi und Manabu gingen auch mal nach unten, schließlich musste Aoi noch etwas frühstücken. Nachdem er Müsli gegessen und einen Kaffee getrunken hatte, kam er raus. Takeru war erfreut, ihn zu sehen. „Aoi! Alles gut? Wo warst du gestern plötzlich? Ich hab mir Sorgen gemacht!“ Er lächelte seinen Freund nur an. „Alles in Ordnung. Ich hatte einen Stein im Schuh und als ich mich wieder umsah, wart ihr schon weg. Ich hätte dir Bescheid sagen sollen! Aber Reita hat mich gefunden!“ Zum Glück! „Und dann lebst du noch?“ Takeru war schon verblüfft. Dafür das sie sich nicht leiden konnten! Reita hatte scheinbar keinem etwas von dem Kuss gesagt. Nur Manabu wusste es. Und der schien genau so die Schnauze gehalten zu haben! Sehr gut! Ein paar der Jungs waren gerade mit einem Boot auf dem See, ruderten vor sich hin. Hizumi und Tsukasa saßen am Tisch und sahen sich auf einem Tablet irgendetwas scheinbar witziges an. Ruki lag in der Sonne und hörte dabei Musik und Uruha saß mit Ryo an einem Baum und spielten auf einem Blatt Papier irgendetwas. Reita machte das Auto für den Kinobesuch startklar. Manabu machte es sich auf einem Stuhl bequem. „Weißt du schon, welchen Film die gucken wollen?“ Fragte Aoi seinen Freund. „Nein. Das wollten die dann spontan am Kino entscheiden!“ „Okay!“ Es gab ein lautes Schreien und als alle zum See sahen, sahen sie nur noch, wie das Boot der Anderen sich einmal umdrehte. Keiner bewegte sich irgendwie. Sie lachten alle nur, als die Anderen wieder auftauchten und nach Luft japsten. Aoi bemerkte, dass Reita immer mal wieder zu ihm rüber sah. Was sollte das? Der Schwarzhaarige schnappte sich den Blondhaarigen, als dieser alleine ins Haus ging. „Rei?“ Fragte er vorsichtig, doch er reagierte nicht. „Ey! Reita!“ Jetzt blieb der Nasenbandträger stehen und drehte sich zu ihm um. „Sorry… ich hab Manabu heute Morgen ausgefragt und nicht locker gelassen ich… wollte einfach nur wissen, wie.“ „Spar dir deinen Kommentar, Frischling.“ „Warum hast du mich geküsst? Du kannst mich nicht leiden.“ „Warum hast du dich im Wald an mich gekuschelt? Du kannst mich doch genau so wenig leiden!“ Schachmatt. „Tja… also…“ Aoi wurde bei dem Gedanken schon etwas rot. Und dieses Mal konnte Reita es sogar sehen. Und das amüsierte diesen natürlich. „Warum wirst du denn auf einmal rot? Hat dir wohl gefallen?!“ Irgendwie ja. Es war toll. Aber das war es auch mit Manabu. „Dein Schweigen werte ich als „ja“.“ Reita trat vor den Jüngeren und küsste ihn schon wieder. Einfach so. Ohne Vorwarnung, ohne zu fragen, ob er es überhaupt darf. „Wie war das mit „ich mach alles, was du willst“?“ Begann Reita und sah ihm in die Augen. „Komm mal mit!“ Reita packte Aoi am Handgelenk und zog ihn mit sich. Hoch in sein und Uruhas Zimmer. Er schloss die Türe und ging auf den Schwarzhaarigen zu. Doch er setzte sich auf sein Bett, zog den Anderen auf seinen Schoß und legte die Hände an dessen Hüfte. „Zeig mir doch mal bitte… was zwischen dir und Manabu lief~“ Aoi wusste gar nicht, was er tun sollte. Da lief ja nichts. Wusste Reita das, oder… Wollte er etwa…? „Reita…“ Begann der Schwarzhaarige und biss sich auf die Unterlippe. „Da… da lief nichts…“ Gestand er dann und war sich nicht sicher, wie Reita nun reagieren würde. Und dieser war sichtlich erstaunt. Das hätte er wohl von Manabu nicht gedacht. Es war das erste Mal, dass Manabu sich nicht an jemanden vergriffen hatte, wenn er schon mal die Chance hatte. „Na in dem Fall…“ Hauchte der Blondhaarige und warf Aoi auf das Bett und beugte sich über ihn. „Geh runter von mir.“ Meckerte der Schwarzhaarige und versuchte ihn von sich zu drücken. „Du bist süß, Frischling. Verdammt süß~ Und das gefällt mir.“ Hauchte er und küsste ihn wieder, schob die Hände unter sein Oberteil und fuhr ihm über die Seiten. Wirklich zärtlich war Reita nicht. Aber verdammt noch mal, küssen konnte er wirklich gut. Aoi löste sich von dem Kuss und keuchte leise. „Reita. Lass das!“ Angesprochener begann, an Aois Hals zu knabbern und drückte seinen Unterleib an ihn. Aoi krallte sich an sein Shirt fest und keuchte auf. Was war nur los mit ihm? Erst bei Manabu und dann auch noch bei Reita? Die Beiden machten ihn wahnsinnig und er verstand nicht einmal warum. Aber warum ausgerechnet Reita? Manabu wäre ihm wirklich lieber. „Hör auf!“ Doch so oft er es auch sagte, Reita hörte nicht auf, er machte weiter. Aoi reckte sich seinen Berührungen entgegen, hatte die Augen geschlossen und keuchte immer wieder erregt auf. Passierte es gerade wirklich? Würde es wirklich so weiter gehen? Würde er tatsächlich was mit Reita haben, obwohl er es doch eigentlich nicht wollte? „Hör auf das, was dein Körper dir sagt, Frischling!“ Reita befreite sich und danach Aoi vom T-Shirt. Wow. Jetzt war Aoi beeindruckt. Reita hatte einen super Oberkörper. Diese Muskeln. Fasziniert strich Aoi über seinen Oberkörper. Reita schob eine Hand unter Aois Hüfte und hob sie an, drückte dessen Unterleib an seinen eigenen. Aoi stöhnte leise auf, kniff die Augen zusammen und biss sich auf die Unterlippe. Reita zog ihn wieder in einen Kuss, drückte seinen Unterleib immer wieder gegen den des Anderen. Aois Puls stieg in die Höhe, er bekam kaum noch Luft, keuchte und stöhnte, drückte sich dem Anderen entgegen. „Bitte… Reita hör bitte auf…“ Er wollte das nicht. Okay, irgendwie war Reita schon toll. Dieser Oberkörper. Und Reita konnte verdammt gut küssen und Aoi stand auch darauf, dass Reita so dominant war, doch er konnte nicht. „Lass es!“ Aoi versuchte ihn von sich zu drücken, mit all seiner Kraft. „Ich will das nicht! Hör auf!“ Reita küsste den Anderen noch ein letztes Mal, ehe er von ihm abließ. „Dafür dass du es nicht willst, scheint es dir aber gut zu gefallen!“ Ja, es gefiel dem Schwarzhaarigen, aber trotzdem! Doch nicht mit Reita! Der Blondhaarige musterte ihn genau und grinste. „Wenn du mit Manabu genau so weit warst, dann wundert es mich, dass der überhaupt noch aufhören konnte. Selbst mir fällt das gerade schwer!“ Er stand vom Bett auf und zog sich sein T-Shirt wieder an. Aoi stand ebenfalls auf, schnappte noch nach Luft und musterte Reita. Mit dem wollte er von jetzt an nicht mehr alleine sein. „Wenn du raus gehst, schick Ruha zu mir hoch, okay?!“ Bat Reita den Schwarzhaarigen. Dieser nickte, zog sich sein Shirt an und verschwand so schnell er konnte. Er würde keinem sagen, was da gerade passiert war! Aoi gab Uruha Bescheid und dieser ging auch sofort hoch zu Reita. Jetzt würden die sich bestimmt ihren Spaß daraus machen, was Reita gerade mit Aoi getan hatte. Das konnte noch was werden. Und es war gerade erst der zweite Tag am See. Er hatte noch einiges vor sich. Kapitel 8: Horror stories and nightmares ---------------------------------------- Als die Jungs ab Abend ins Kino gefahren sind, entschied sich Aoi, im Haus zu bleiben. Er wollte nicht bei ihnen sein. Nicht in Reitas Nähe sein. Aber irgendwie schien es keine gute Idee gewesen zu sein. Bei jedem Knacken außerhalb des Hauses, dachte er, dass irgendein Irrer da draußen rumlief und ins Haus kommen wollte um Aoi umzubringen. wie in einem schlechten Horrorfilm. Hoffentlich kommen die Jungs schnell zurück. Aoi hatte sich auf die Couch gelegt, guckte sich auf dem Fernseher einen Film an und schlief dabei ein. Der Fernseher ging zum Glück von alleine aus, wenn er nach langer Zeit nicht bedient wurde. Er bekam nicht einmal mit, dass die Anderen wiederkamen. Und sie bekamen nicht, dass Aoi auf der Couch lag. Reita wartete, bis alle fertig waren und wieder raus rannten. Die Bande wurde einfach nicht müde heute. Sie setzten sich an den See und machten noch ein schönes Lagerfeuer, damit sie auch im Dunkeln etwas sehen konnten. Als Reita noch ein paar Chips holen wollte, fiel ihm der schlafende Aoi auf der Couch auf. Reita hob den Anderen von der Couch auf und trug ihn hoch ins Bett. Als er Aoi ins Bett verfrachtet hatte, zog er ihm das Oberteil aus und musterte ihn. Wenn er schlief, sah er ja noch niedlicher aus. Vor allem kam dann kein Gemecker von ihm! Er öffnete seine Hose, zog sie von seinen Beinen runter und weckte dadurch den Schwarzhaarigen, der geschockt zu Reita sah und aus Reflex nur nach ihm trat. Er traf Reita direkt an der Schulter und schmiss ihn vom Bett runter. Der Blondhaarige landete unsanft auf dem Boden und meckerte nur irgendwas Unverständliches. Mit einem Schlag war Aoi wieder hellwach. „Scheiße… ist alles okay?“ Fragte er und sah vom Bett runter zu Reita. Der lag auf dem Rücken und sah genervt zu Aoi hoch. „Hätte ich dich mal auf der Couch liegen gelassen!“ Murrte er nur und stand auf. „Was soll ich denn denken? Du hast dich an mich ran gemacht und jetzt? Ich wach auf und du ziehst mich aus. Was meinst du, was ich da bitte denke!?“ „Hör auf hier rum zu meckern. Du solltest dich lieber angemessen dafür entschuldigen!“ Angemessen? Aoi hob eine Augenbraue und sah ihn genervt an. „Und was willst du? Soll ich dir um den Hals fallen? Soll ich mich von dir begrabschen lassen? Oder was für Gedanken hast du gerade?“ Reita überlegte, hörte ihm zu und nickte. „Deine Vorschläge klingen eigentlich gar nicht mal so schlecht!“ Ach so ein Mist. Aoi schaffte es wirklich von einem Fettnapf in den nächsten zu treten. Wobei er das Gefühl hatte, dass ihm persönlich so ein Fettnapf schon zu klein ist. Er nahm dann doch eher schon die Fritteuse! „Wenn du mir einen Kuss gibst, vergesse ich vielleicht, das du mir weh getan hast!“ Vielleicht? Das gefiel dem Schwarzhaarigen nicht. Überhaupt nicht! „Hör auf mit der Scheiße!“ Fuhr Aoi ihn nur an. „Da war es mir fast schon lieber, als du mich noch verprügeln wolltest!“ „Autsch! Danke.“ Gab Reita nur zurück. Aoi zog sich die Hose wieder hoch und stand vom Bett auf. „Lass mich in Ruhe, Reita. Ich steh nicht auf so Typen, wie du einer bist. Ich will keinen Macho an meiner Seite haben, der lieber Probleme mit Fäusten klärt.“ „Jetzt jammer hier nicht rum. Erstens hat es dir doch auch gefallen, als ich dir auf den Zahn gefühlt habe und außerdem wollte ich dich gerade nur ins Bett legen, weil du auf der Couch eingeschlafen bist. Wenn das nicht lieb und nett ist, dann weiß ich auch nicht!“ Aoi musterte ihn nur, wollte eisern bleiben, aber sein Gegenüber hatte Recht. Es war wirklich lieb von ihm gemeint. „Tut mir leid…“ Kam es nur von Aoi. Reita stieß die Türe mit dem Fuß zu und zog den Anderen an sich. „Dann mach es wieder gut. Entschuldige dich mal richtig bei mir!“ „Rei…“ Weiter kam er nicht. Reita küsste ihn, drückte ihn schon auf das Bett und begann erneut, sich an seiner Hose zu Schaffen zu machen. ~~*~~ Am Lagerfeuer bei den Anderen ~~*~~ „MUSIK!“ Rief Ryo genervt. Irgendwie war es ja schön, so am knisternden Lagerfeuer zu sitzen, aber ohne Musik, war es langweilig. Uruha stand auf und rannte in sein und Reitas Zimmer hoch. Er holte die Gitarre, die er mitgenommen hatte und kam zurück zu den Anderen. Reita hatte er schon lange nicht mehr gesehen. Wo er wohl war? Aber was soll schon mit ihm sein? Er setzte sich mit der Gitarre an’s Lagerfeuer und begann zu spielen. Und es dauerte nicht lange, da sangen wirklich alle Jungs mit. „Hit the road, Jack and don’t you came back no more, no more, no more, no more. Hit the road, Jack and don’t you came back no more.“ Viele kannten den Text nicht, doch um so lustiger war es, als Hizumi und Ruki alleine weiter sangen. „Woah, Woman, oh woman, don't treat me so mean You're the meanest old woman that I've ever seen I guess if you said so I'd have to pack my things and go!“ Und dann stimmten wieder alle zum Refrain ein. Es war unbeschreiblich. Hizumi und Ruki sangen wirklich gut, es klang echt perfekt. Und sie hatten einfach nur ihren Spaß. Uruha wollte gar nicht mehr aufhören, zu spielen und den Anderen zu zu hören. Mao stand auf, ging zu Uruha und flüsterte ihm einen Wunsch ins Ohr. Uruha musste da schon grinsen und nickte. Kurz darauf stimmte er die ersten Töne an. Doch diese sorgten erst einmal für Verwirrung, ehe Mao anfing zu singen: „Woah, Black Betty!“ Und Kai wusste, welches Lied es war und sang direkt hinter her. „Bam-A-Lam!“ Als der Rest wusste, welches Lied es war, stimmten sie alle mit ein. „Whoa, Black Betty - Bam-A-Lam Black Betty had a child - Bam-A-Lam The damn thing gone wild - Bam-A-Lam She said "I'm worrin' outta my mind" - Bam-A-Lam The damn thing gone blind - Bam-A-Lam I said oh Black Betty - Bam-A-Lam Whoa, Black Betty - Bam-A-Lam“ Jetzt kamen die Jungs nicht mehr klar. Sie lachten ohne Pause und auch Uruha musste aufhören zu spielen. Er konnte nicht mehr vor Lachen. Ruki stand auf und nahm Tsukasa mit sich. Sie wollten was zu Knabbern haben und da Reita bisher noch nicht damit ankam, ging Ruki nun selber und nahm Tsukasa zum tragen helfen mit! Als sie in der Küche nicht fündig geworden sind, liefen sie in das Wohnzimmer und suchten da weiter. Wie lange war Reita eigentlich schon unterwegs, um was Essbares zu holen? Das erinnerte den Kurzen irgendwie an einen Film. Oder war es eine Serie? Wo der Vater sagte „Ich geh mal kurz Zigaretten holen“ und nach 16 Jahren noch immer nicht wieder da war. Hatte Reita sie etwa verlassen? „Rei?“ Rief Ruki, doch es kam keine Antwort. „Wo ist der eigentlich?“ Er kann schlecht verschwunden sein. „Mach dir keinen Kopf. Vielleicht pennt der schon. Der wird schon wieder auftauchen!“ Gab Tsukasa nur zurück und schnappte sich ein paar Knabbersachen und ging damit wieder nach draußen. Ruki sah ihm hinterher und seufzte. Was soll auch schon mit Reita passiert sein? Ruki nahm sich Chips und ein paar Tafeln Schokolade und ging damit zu den Anderen zurück ans Lagerfeuer. Jetzt wurde erst einmal etwas gegessen und dann begann Mao plötzlich mit irgendeiner Horrorgeschichte. Es ging um eine Gruppe von Teenagern, die zusammen an einem See Urlaub machten. Sie hatten Spaß, waren alleine und schwammen jeden Tag in dem See. Ohne zu wissen, dass die beobachtet wurden. „An einem Abend verschwand der Erste von ihnen. Und nur wenige Minuten später fehlte auch schon der Zweite. Niemand hatte etwas mitbekommen. Keiner hatte irgendwas gesehen oder gehört!“ Erzählte Mao und auf einmal wurde Ruki schlecht. Reita fehlte. Und als er sich die Gruppe so an sah, fiel ihm auf, das auch Aoi nicht mehr da war. Ihm wurde ganz übel. „Sie hofften, dass die Jungs nur unterwegs waren und bald wiederkommen würden. Doch als sie nicht mehr auftauchten, begannen sie sich Sorgen zu machen. Sie gingen los, um im Wald nach den Beiden zu suchen. Doch nach 5 Stunden brachen sie ab. Sie trafen sich wieder am Haus. Und erneut fehlten zwei Jungs.“ Mao stand auf, deutete auf den Wald. „Auf der anderen Seite des Sees sahen sie auf einmal ein seltsames Licht. Aber nicht wie das von einer Taschenlampe. Es war leicht rötlich, ganz schwach. Als sie zu der Stelle gingen, an dem sie das Licht gesehen hatten, sahen sie nur die Jacke eines verschwundenen Freundes von ihnen.“ Mao bemerkte, dass Ruki gerade am meisten auf diese Geschichte ansprang, lief langsam zu ihm rüber und erzählte weiter. „Die Jungs waren verzweifelt, konnten niemanden anrufen, da im Wald der Empfang auf dem Handy so schlecht war. Und als sie sich umsahen und durch die Büsche hindurch zum See sahen, sahen sie die schwimmenden Leichen ihrer Freunde. Und dann tauchte hinter ihnen ein Mann auf und schrie…“ Er haute seine Hände auf Rukis Schultern und schrie „…Ihr seid die nächsten!“ Ruki zuckte zusammen, rutschte fast vom Stuhl runter und bekam einen halben Herzinfarkt. „Alter, das ist echt nicht witzig!“ Fuhr Ruki ihn nur an. Das Lachen der Anderen verstummte, als Ruki so sauer war. „Was ist los, Kurzer?“ Fragte Hizumi nur lachend. „Ist euch vielleicht mal aufgefallen, dass Zwei von uns fehlen?“ Da waren alle still. Er hatte Recht. „Rei und Aoi…“ Murmelte Kai nur leise. Jetzt wurde auch ihm mulmig im Bauch. „Klar ist, dass FALLS wir sie suchen, es morgen früh machen. Garantiert nicht jetzt um diese Uhrzeit. Außerdem verlaufen wir uns doch eh! Da sollten wir lieber warten, bis es hell wird.“ Sagte Hizumi. Ruki fühlte sich wie in der Horrorgeschichte. Das haben die doch nur inszeniert. Mao hatte es angezettelt, schließlich hat er die Geschichte erzählt und Hizumi hatte er bestimmt eingeweiht. Uruha hatte ebenfalls ein komisches Gefühl im Bauch. Reita würde ihm doch etwas sagen, wenn er ins Bett gehen würde, oder sonst was. Manabu hingegen sah zum Haus und konnte sich irgendwie denken, was los war. Nach dem Kuss zwischen den Beiden fehlten sie auf einmal? Doch er sagte nichts. Sollten die Beiden doch machen, was sie wollten und die Anderen konnten ruhig denken, was sie wollten. Vielleicht wird es ja noch witzig, wenn die dachten, dass die Beiden wirklich ermordet wurden. Tsukasa stand auf und ging noch mal rein um auf Toilette zu gehen. Als er aus dem Badezimmer kam, lief er in Reita rein, der auf dem Gang rum schlich. „Was tust du hier?“ Reita sah ihn skeptisch an. „Entschuldigung, aber ich bin auch mit hier hin gefahren und außerdem ist das hier das Haus meiner Eltern.“ „Nein… Sorry aber…“ Tsukasa seufzte und erzählte Reita von der Horrorgeschichte und das Ruki kurz davor war durch zu drehen, weil ihm auffiel, dass zwei der Jungs fehlten. „Schleich dich gleich mal an Ruki ran!“ Reita stimmte dem zu und wartete auf seinen Moment. Kurz nachdem Tsukasa sich wieder hingesetzt hatte, schlich sich Reita nach draußen. Jeder, der ihn sah, wurde klar gemacht, dass er ruhig sein sollte, indem Reita seinen Zeigefinger an die Lippen legte. Mit einem plötzlichen Ruck legte Reita die Arme um Ruki und schrie ihm ins Ohr. Der Kleinere schrie auf, sprang sofort vom Stuhl hoch und riss sich los. Als er sich umdrehte und in Reitas lachendes Gesicht sah und auch die Anderen ihn auslachten, lief er knall rot an. Einmal aus Scham, da er geschrien hatte und einmal vor Wut! „Das ist echt nicht witzig! Du Arsch!“ Keifte Ruki den Nasenbandträger an und lief einfach ins Haus. „Ach komm schon…“ Murrte Reita grinsend und setzte sich auf dessen Platz. Uruha schüttelte nur den Kopf und grinste leicht und sah Reita an. Dieser kam oben ohne nach draußen. „Ist dir warm?“ Weil es schon so spät war, wurde es hier am See eigentlich wirklich frisch. Aber Reita schien das nicht zu stören. „Rei? Was hast du da?“ Fragte Uruha ihn auf einmal und deutete auf sein Schulterblatt. Er hatte zwei Kratzer an der Stelle. Verwirrt sah Reita dahin, verrenkte sich beinahe den Hals dabei. „Keine Ahnung… frag mich was Leichteres!“ Antwortete er und log seinem besten Freund damit direkt ins Gesicht. Ruki stapfte wütend die Treppe hoch, wollte in sein Zimmer, doch als auf einmal Aoi vor ihm stand, zuckte er erneut zusammen und hielt sich die Brust unter der sein Herz schlug. „Ey… ohne Scheiße… was soll das? Erschreck mich nicht so!“ Fuhr Ruki ihn wütend an. Noch jemand, der sich jetzt darüber lustig machte. Doch dem war nicht so. Aoi entschuldigte sich nur und verschwand im Badezimmer und schloss die Türe ab. Was war denn mit dem? „Bestimmt hat der seine Tage!“ Murrte Ruki nur zu sich selbst und ging in sein Zimmer. Und da kam er so schnell nicht mehr raus! Aoi saß auf dem Rand der Badewanne und hatte die Ellbogen auf den Knien abgestützt und versteckte sein Gesicht in seinen Händen. Was für ein Abend. Er verlief echt nicht gut. Aber er konnte es nicht ändern, es nicht rückgängig machen. Er biss sich auf die Unterlippe und stand auf, besah sich im Spiegel und entdeckte einen blauen Fleck an seinem Oberarm. „Scheiße…“ Sagte Aoi leise zu sich. Dazu hatte er noch einen super Knutschfleck am Hals. Er machte sich frisch und legte sich dann einfach ins Bett. Gerade wollte er nur noch schlafen, er konnte sich selber nicht leiden. Auch Ruki machte sich fertig um ins Bett zu gehen, als er hörte, dass Aoi aus dem Badezimmer war. Die Anderen saßen noch immer am Lagerfeuer. „Eines Abends –es war noch etwas hell, da die Sonne noch nicht ganz untergegangen war-, als ein Mann mit seinem Auto eine Landstraße entlang fuhr, entdeckte er ein kleines Mädchen. Sie sah zierlich aus. Er hielt an und fragte sie, was sie hier mache. Sie bat ihn, sie mitzunehmen. Nach kurzem Zögern willigte der Mann aber ein!“ Erzählte Tsukasa und sah die Jungs nach einander an. Gebannt hörten sie ihm zu. „Das Mädchen wollte am Waldrand abgesetzt werden. Und der Mann tat es. Als sie weg war, stellte er jedoch den Wagen ab und folgte ihr, da er sich ansehen wollte, was sie alleine im Wald machen wollte. Er fand eine kleine Hütte, ohne Fenster. Nur eine Türe war zu sehen. Neugierig sah er durch das Schlüsselloch in der Türe, doch er sah nichts anderes als nur rot. Verwirrt besah er sich das Haus von jeder Seite und fand ein kleines Loch in der Wand, durch das er erneut durch sah. Und wieder sah er nur rot!“ Kai kauerte bei Mao, hatte Angst und ließ ihn nicht mehr los, hatte sich in seinen Ärmel fest gekrallt und wollte eigentlich gar nicht wissen, wie die Geschichte weiter ging. „Der Mann war verdutzt, sah durch ein weiteres Loch, auf einer anderen Seite und sah erneut nichts als rot. Verwirrt trat er den Rückweg an, stieg in sein Auto und fuhr los. Kurze Zeit später fand er ein Ehepaar den Waldrand entlanglaufen. Er hielt an und lief zu ihnen rüber. »Entschuldigung?« Begann er. »Haben sie eine Ahnung, wer das kleine Mädchen ist, dass alleine im Wald in einer Hütte wohnt?« Fragte er. Doch die Frau fragte nur »Meinen sie das kleine Mädchen, mit den roten Augen?« Geschockt sah der Mann sie an und ohne weiter mit dem Paar zu reden, stieg er in sein Auto und fuhr nach Hause.“ Es sah so aus, als würde Kai bald anfangen zu weinen. „Dein Ernst?“ Jammerte er nur und krallte sich bei Mao fest. Dieser grinste nur leicht. „Besser, wenn du keine Gruselgeschichte mehr hörst!“ Kai nickte nur darauf. Die Beiden standen also auf und gingen auch ins Bett, bevor sich Kai noch vor Angst in die Hosen macht. Reita schüttelte nur den Kopf. Die hatten nichts besseres zu tun, als sich solche Geschichten zu erzählen? Schade, dass er die Musikeinlagen verpasst hatte. Dafür hatte er was anderes erlebt, doch das würde er keinem erzählen. Das ging niemanden etwas an. Auch Uruha nicht. Dieser wusste nichts von dem, was bisher zwischen ihm und Aoi vorgefallen war. ~~*~~ Vor kurzer Zeit bei Aoi im Zimmer ~~*~~ „Rei…“ Weiter kam er nicht. Reita küsste ihn, drückte ihn schon auf das Bett und begann erneut, sich an seiner Hose zu Schaffen zu machen. „Lass das, verdammt noch mal!“ Zischte Aoi ihn an, doch Reita dachte nicht daran, auf zu hören. Reita packte Aoi am Gesicht, hielt ihn fest und sah ihm in die Augen. „Ich will dich, Frischling. Du denkst einfach nur falsch über mich. Ich bin gar nicht so scheiße, wie du denkst!“ Ach so?! Wie war er denn dann? Ein lieber netter Schuljunge, der keiner Fliege was zu Leide tun könnte? Aoi verdrehte genervt die Augen. „Ich fühle mich wirklich geschmeichelt, aber du bist nicht mein Typ!“ Gab der Schwarzhaarige nur genervt zurück. „Und doch gefällt es dir~“ Hauchte Reita dann und stahl sich einen erneuten Kuss. Ja, da hatte er Recht. Es gefiel ihm wirklich. So sehr sich Aoi dafür auch selber hasste. Er sprang auf Reita an. Es gefiel ihm, was dieser tat, wie er es machte. Aoi seufzte in den Kuss hinein, legte seine Arme um Reitas Hals und zog ihn an sich. Für ihn war es einfach ein unbeschreibliches Gefühl. Vor nur einer Woche hatte er nur Takeru, wurde von den Anderen ausgeschlossen und teilweise sogar gehasst und jetzt? Reita stand auf ihn, das war jetzt klar. Und es gefiel dem Schwarzhaarigen. Der Blondhaarige fuhr ihm über den Oberkörper, strich ihm über die Seiten, ehe er Aois Hose auf den Boden beförderte. Der Schwarzhaarige trug nur noch seine Shorts, Reita hatte noch immer seine Klamotten an, doch das änderte Aoi nun. Er zog dem Anderen das Shirt vom Leib und kratzte vorsichtig über dessen Seiten und Rücken. „Kratzfurie!“ Sagte Reita nur grinsend. Aoi murrte nur leise und sah ihm in die Augen. Dieser Blick. Reita sah ganz anders aus, als sonst. Nicht mehr so eiskalt und unberechenbar. Er wirkte fast schon lieb. Reita machte sich an seinem Hals zu schaffen, während er erneut Aois Unterleib an seinen eigenen drückte, sich ihm entgegen bewegte. Der Schwarzhaarige stöhnte erregt auf und kratzte Reita einmal mit richtiger Kraft über die Schulterblätter. Der Nasenbandträger zuckte leicht vor Schmerz zusammen. „Ganz ruhig~“ Hauchte er ihm nur ins Ohr, grinste dabei breit. Aoi solche Geräusche zu entlocken, war entzückend für Reita. Der Schwarzhaarige sprang voll auf ihn an. Reita ließ kurz von Aoi ab, zog sich seine Hose aus und setzte sich auf das Bett und zog Aoi auf sich, sodass dieser breitbeinig auf ihm saß. Er zog ihn mit einer Hand am Nacken zu sich und küsste ihn wieder fordernd, legte die andere Hand an dessen Rücken und bewegte Aois Unterleib wieder gegen seinen Eigenen. Wieder stöhnte der Schwarzhaarige, kratzte dem Anderen über die Arme und bewegte sich schon von alleine dem Anderen entgegen. Da sich Aoi von alleine bewegte, konnte Reita die nun freie Hand anders nutzen. Er legte diese auf Aois Oberschenkel, fuhr ihm vorsichtig unter den Stoff der Shorts. Erneut stöhnte Aoi auf, ehe er Reitas Hand packte und sie fest hielt und sich von dem Kuss löste. Er rang nach Luft, sah dem Blondhaarigen in die Augen. „Rei ich… kann das nicht!“ Als er von ihm aufstehen wollte, packte Reita ihn unsanft am Arm und zog ihn wieder auf sich. „Ist das gerade dein Ernst?“ Knurrte dieser. „Reita… du tust mir weh, verdammt!“ Antwortete Aoi nur und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien. „Und genau DAS meinte ich. Wenn du nicht so ein Arsch wärst, würde ich es mir ja glatt überlegen, aber du wirst ja jetzt schon wieder grob.“ Meckerte der Schwarzhaarige weiter. Reita ließ ihn los und sah ihn an. Sofort stand der Schwarzhaarige von ihm auf und ging auf Abstand. Der Blondhaarige verstand die Welt nicht mehr. Gerade eben war doch noch alles in Ordnung. Aoi gefiel es doch auch. Und jetzt ließ er ihn wieder eiskalt sitzen? Reita stand vom Bett auf und zog sich die Hose an. „Mach doch, was du willst!“ Mit diesen Worten verließ er das Zimmer und stieß kurz darauf mit Tsukasa zusammen. Alleine bei dem Gedanken an das, was eben zwischen ihm und Aoi passiert war, bekam Reita eine Gänsehaut. Noch nie fühlte er so für jemanden und das nach so kurzer Zeit. Was hatte Aoi nur genau an sich? Das er gut aussah, war eine Sache, aber irgendwas musste er ja noch haben, weswegen Reita die Finger kaum von ihm lassen konnte. Aber was? Ob Manabu ihm dabei helfen könnte? Es wäre ja einen Versuch wert, doch dafür müsste er diesem ja irgendwie gestehen, dass er auf Aoi stand und vielleicht noch sagen, was bisher zwischen ihnen passiert war. Und das wollte Reita nicht so wirklich. Seufzend starrte er das Lagerfeuer an, was vor ihm knisterte. „Was ist los?“ Fragte Uruha ihn, doch Reita winkte nur ab. Er wollte nicht mit ihm darüber reden. Er stand einfach auf und ging hoch ins Zimmer. Doch Uruha folgte ihm. Dieser schloss die Türe hinter sich und musterte Reita. „Was ist los? Ich merk doch, dass mit dir irgendwas nicht stimmt. Ist etwas?“ Reita setzte sich auf sein Bett und sah ihm in die Augen. „Das ist kompliziert… aber kurz gesagt…“ Begann er, doch er zögerte. „Was denkst du über Aoi?“ Fragte er lieber erst einmal nach. „Ach. Daher weht der Wind!“ Bitte was? „Ich kann es mir schon denken. Stehst wohl auf ihn oder?“ Verblüfft sah er Uruha an. „Rei… ich bin dein bester Freund. Denkst du wirklich, dass mir das nicht auffällt!?“ „Na super…“ „Dir muss das nicht peinlich sein. Guck ihn dir mal an! Er ist wirklich heiß, hast dir wenigstens was Hübsches ausgesucht. Aber du kennst ihn nicht. Sicher, dass du da irgendwelche Gefühle hast?“ „Du hast keine Ahnung!“ Sagte der Blondhaarige nur und erklärte Uruha dann doch, was zwischen ihm und Aoi bereits alles passiert ist. „Er macht mich wahnsinnig, Ruha. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich komm nicht an ihn ran.“ Warum wohl? „Du warst ja auch nicht gerade nett zu ihm. Vergiss das nicht. Lass ihn erst einmal in Ruhe und werd dir klar, ob du ihn wirklich haben willst. Vielleicht hast du es ja nur nötig und da kommt er gerade gelegen!“ Stichelte er und piekste ihm in die Seite. „Haha, witzig!“ Aber Reita musste wirklich grinsen. Es war für ihn gerade schlimmer als ein Albtraum. Hatte er wirklich Gefühle für Aoi? Wollte er vielleicht doch nur das eine? Oder was war gerademit ihm los? Und warum ausgerechnet der? Warum der Neue? Nach so kurzer Zeit! Aber es beruhigte ihn schon, dass zwischen Aoi und Manabu nichts gelaufen ist. Irgendwie war er froh da drüber. Wenigstens ist eine schwachsinnige Idee nicht so gelaufen, wie sie sollte! Er brauchte nur einfach Zeit. Er musste überlegen, was er von Aoi wollte. Sicherlich hatte er da keine wirklichen Gefühle. Sowas hatte er eher selten und dann garantiert nicht bei jemanden wie Aoi. Eher bei solchen wie Ruki, oder Ryo. Vielleicht auch noch Kai. Bei jemanden, der niedlich war, jemanden, der einen Beschützer braucht und den Reita spielen konnte. Aber Aoi hatte ein großes Mundwerk, der konnte sich selbst verteidigen und kniff nicht bei jeder Stresssituation den Schwanz ein und machte sich aus dem Staub. Seit wann stand Reita denn auf solche Typen? Das tat er schließlich noch nie. „Leg dich schlafen, Rei. Soll ich auch schlafen gehen?“ Reita schüttelte den Kopf. „Geh zurück zu den Anderen. Ich leg mich einfach hin.“ Gesagt getan. Reita legte sich schlafen und Uruha blieb noch mit den Jungs draußen am Lagerfeuer. Erst spät gingen sie alle ins Bett. Als Manabu das Zimmer betrat und ein Shirt entdeckte, was eindeutig zu Reita gehörte, sah er verdutzt zu Aoi. Er konnte sich das, was sein Gehirn gerade anfing zu produzieren, nicht vorstellen. Niemals würde Aoi ihn ran lassen! Doch das musste er morgen mit ihm persönlich klären. Jetzt wollte er erst einmal schlafen! ~~~~ Hier mal die Links für die Lieder, die die Jungs am Lagerfeuer gesungen haben: Ram Jam – Black Betty: https://www.youtube.com/watch?v=9fUXYiY0xqg Miyavi – Hit the road, Jack: https://www.youtube.com/watch?v=FLNoiH8zo_s Ich weiß, dass das Lied natürlich nicht von Miyavi ist, aber ich finde seine Version einfach am besten! xD Ich hoffe, ihr findet die Lieder auch gut. Als ich die Stelle geschrieben habe und mir das dabei bildlich vorgestellt habe, wie die das singen, habe ich mich beömmelt vor Lachen 8‘DDDD Kapitel 9: Between a searchparty and "who am I" ----------------------------------------------- Als Aoi am nächsten Morgen wach wurde, gähnte er genüsslich, rieb sich die Augen und sah sich um. Takeru schlief noch tief und fest. Manabu fehlte. Mal wieder. Aoi stand auf, nahm sich sein handy und sah auf die Uhr. 8:23 Uhr. Scheinbar war Manabu ein Frühaufsteher. Aoi ging sich im Badezimmer fertig machen, stellte sich Zähne putzend vor den Spiegel und besah sich die Blessuren von gestern Abend. Er wusste nicht, was ihn mehr störte. Der blaue Fleck am Arm, den Reita ihm zu gefügt hatte, als er ihn gepackt hatte, oder der Knutschfleck. Das gefiel ihm beides nicht. Aber da musste er durch. Er zog einen langärmligen Pullover an und ein Tuch um den Hals und hoffte, dass ihn niemand darauf ansprechen wird. Doch schon im Zimmer zurück, war Takeru wach und musterte ihn skeptisch. „Was hast du denn für Probleme?“ Doch Aoi schüttelte nur den Kopf. „Frag einfach nicht, okay?!“ Er hatte wirklich keinen Nerv, ihm das jetzt noch zu erklären. Doch sein Freund ließ nicht locker. „Na los, sag schon!“ Er sprang auf und zog Aoi das Tuch vom Hals. Wie erstarrt, blieb Takeru stehen und musterte den Knutschfleck. „Ich hab doch gesagt, du sollst nicht fragen! Warum wohl?“ Aoi nahm ihm das Tuch weg und band es sich wieder um den Hals. „Und warum dann bei dem Wetter ein Pulli?“ Fing er wieder an zu fragen? Resigniert zog Aoi den Ärmel hoch und zeigte ihm den blauen Fleck. „Was hast du bitte gemacht?“ „Ich … hatte ein wenig mit Reita zu tun…“ Gab er zögernd von sich und kratzte sich am Hinterkopf. „Bitte! Sag es keinem, okay? Da war nichts, wirklich. Aber es muss trotzdem keiner mitkriegen das… naja… das da beinahe was war…“ Man, war ihm das unangenehm. Aber jetzt war er sich wirklich sicher, dass es eine gute Idee war, Reita eine Abfuhr zu verpassen. „Ich sag es keinem.“ Versprach sein Gegenüber und Aoi wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen. „Willst du denn heute mit kommen?“ Fragte Takeru ihn auf einmal. „Wir haben gestern, als wir zum Kino gefahren sind, voll die super Läden gesehen. Da kann man gut shoppen, oder sich einfach nur einen Kaffee trinken, oder so. Da wollten heute ein paar der Jungs hin. Ich würde auch mitfahren. Kommst du mit?“ Aoi überlegte kurz. „Warum nicht!“ Mit den Schultern zuckend stimmte er zu. Vielleicht wird der Tag dann mal etwas angenehmer. „Wer kommt denn alles mit?“ Takeru überlegte kurz. „Uruha wollte mit… dann … Ruki und Rei… Tsukasa, Manabu und wir beide dann!“ Ja super. Reita wäre auch mit dabei? Da blieb Aoi glatt doch lieber im Haus. Aber jetzt hatte er schon zu gesagt. Da konnte er schlecht wieder absagen. „Wir könnten eigentlich mal wieder richtig feiern gehen. Wäre mir irgendwie lieber, aber die Jungs wollen ja lieber hier trinken!“ Feiern? Hatte Aoi das gerade richtig gehört? Als er das letzte Mal mit denen feiern war, hatte Uruha ihn noch geküsst gehabt. Wenn Aoi so überlegte… Er hatte Uruha geküsst, hatte beinahe etwas mit Manabu und dann noch das mit Reita von gestern Abend. Er fühlte sich einfach nur ekelhaft. Er konnte sich selbst nicht mehr leiden. Was war nur los mit ihm? Und warum wollten die ihm alle an die Wäsche? Wer würde es denn als nächstes versuchen? Aoi überlegte, wer von den Typen sich noch an ihn ran machen könnte, um zu wissen, bei wem er jetzt lieber gut aufpassen würde. Hizumi und Tsukasa waren ihm dabei nicht ganz geheuer und auch wenn der Kampfzwerg nicht danach aussah, könnte Reita ihn immer noch auf Aoi los gehen lassen. Aber sonst? Ryo kannte er kaum. Ihn konnte er da schlecht einschätzen. Kai und Mao würden da garantiert nichts machen. Satoshi und Chiyu, die eh nicht da waren, würden einen Teufel versuchen bei ihm. Und Takeru? Nein, so einer war er nicht! „Wann wollten die denn los?“ „So gegen 9 Uhr. Also gleich!“ Deswegen ging Takeru sich nun im Badezimmer fertig machen. Aoi ging nach unten frühstücken. Die, die nicht mit fahren wollten, lagen alle noch in ihren Betten. Der Schwarzhaarige trank mittlerweile seinen Kaffee, als Takeru dazu kam und sich auch eine Tasse nahm. Die Beiden schwiegen sich an. Keiner hatte etwas zu sagen. Bis Gitarrenklänge die Stille durchbrachen. Fragend sah Aoi zu seinem Freund. „Uruha!“ Gab dieser nur von sich und deutete mit einer Kopfbewegung nach draußen. Dabei fiel ihm auf, das Aoi ja gar nicht dabei war, gestern Abend, als sie am Lagerfeuer gesungen haben und Uruha dazu Gitarre gespielt hatte. Er hörte Uruha zum ersten Mal Gitarre spielen. Und es klang wirklich schön. Aoi stand auf und guckte nach draußen. Er saß auf einem Stuhl, spielte Gitarre und Reita und Ruki saßen bei ihm und hörten ihm zu. Manabu saß mit Tsukasa wo anders an einem Tisch und sie schienen sich zu unterhalten. „Sollen wir dann mal raus? Dann können wir endlich fahren!“ Fragte der Blondhaarige. Doch irgendwie war sich Aoi nicht ganz so sicher. Während die Anderen schön in Shirts rumlaufen konnten, trug er einen dicken Pulli und ein Tuch um den Hals. „Weißt du… wenn Reita es keinem gesagt hat, wird auch keiner so schnell auf die Idee kommen, dass er das war. Zieh dir also was Vernünftiges an. Bei dem blauen Fleck kannst du sagen, dass du dich gestoßen hast. Bei dem Knutschfleck kann sich jeder seine Gedanken machen!“ Aoi nickte. Recht hatte er ja schon. Also ging er wieder hoch und zog sich ein T-Shirt an und ließ das Tuch auf dem Bett liegen. Jetzt ging es ihm besser. Als er unten ankam, wurde er von allen angeschaut. Tja! Da guckt ihr, was! Aoi hatte beinahe Sex, und ihr? HM? Ihm gefiel es aber gar nicht, so angestarrt zu werden. „Der zeigt es sogar noch offen herum!“ Flüsterte der Nasenbandträger seinem besten Freund ins Ohr. Uruha nickte. Dafür, dass Aoi es nicht wollte, schien er jetzt ganz schön damit angeben zu wollen. Oder was wollte er damit bewirken? „Mut zur Lücke!“ Sagte Takeru grinsend und lief zu den Anderen. Seufzend folgte Aoi ihm. 45 Minuten später waren sie in der Stadt. Es war kein Vergleich zu Tokyo, aber es war schon recht schön hier. „Rei~“ Rief Ruki und packte sich den Anderen. „Komm mit!“ Er zog ihn einfach mit sich. Scheinbar wollte Ruki mit ihm alleine wohin gehen. Uruha sah ihnen nur nach. „Ooooh. Lässt Reita dich jetzt mit uns alleine?“ Kam es gespielt traurig von Tsukasa und grinste Uruha an. „Der ist alt genug, ebenso wie ich. Pass auf, dass du es nicht bereust, mich hinterher geschickt zu haben!“ Gab der Honigblonde nur zurück. Takeru und Aoi standen gerade an einer Eisdiele, holten sich jeweils zwei Kugeln Eis in einem Becher und mampften es glücklich grinsend. „Was Ruki wohl entdeckt hat?“ Fragte Manabu dann neugierig. Aber jetzt war es zu spät. Sie waren weg. Aber nach kurzer Zeit schickte Reita seinem besten Freund eine SMS. „Wir sollen uns in einer Stunde wieder hier treffen!“ Laß Uruha vor und nun überlegten die Übriggebliebenen, was man bis dahin machen könnte. „Also ich weiß nicht, was ihr vor habt, aber da drüben war ein Sexshop und da geh ich jetzt hin!“ Kam es von Manabu. Dieser lief auch sofort los. Und sofort folgten Tsukasa und Takeru. Takeru auch? Was ist denn los? Was war an einem Sexshop so toll? Verwirrt blieb Aoi zurück, war jetzt mit Uruha alleine. „Kaffee?“ Fragte dieser nur den Schwarzhaarigen, der soeben sein Eis verputzt hatte. Aoi nickte und lief mit Uruha los. Sie setzten sich draußen vor ein kleines, gemütliches Café und bestellten ein koffeinhaltiges Heißgetränk. Uruha musterte den Anderen immer mal wieder, bis Aoi davon wirklich die Nase voll hatte. „Sag mal, was guckst du immer so? Ist was?“ Überrascht sah ihn der Angesprochene auf einmal an. „Warum? Muss was sein, damit ich dich angucke?“ Gab dieser nur genervt zurück. „Irgendwas muss ja sein. Sonst würdest du mich nicht andauernd anglotzen.“ Uruha seufzte nur und stellte seinen Macchiato ab, an dem er eben genippt hatte. „Hab mal nicht so eine große Fresse. Ist ja schlimm.“ Begann dieser und sah Aoi erneut an. „Was lief da gestern?“ Fragte dieser ihn dann und tippte sich an den Hals, als Andeutung auf Aois Knutschfleck. Erschrocken sah der Schwarzhaarige ihn an und wurde rot um die Nase. „Nichts.“ „Komm schon. Verarschen kann ich mich alleine. Was lief da zwischen dir und…?“ Wusste Uruha etwa gar nicht Bescheid? Das konnte sich Aoi kaum vorstellen. „Stehst du auf ihn?“ Der fällt ernsthaft mit der Türe ins Haus. Der nahm auch echt kein Blatt vor den Mund. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“ „Es geht immerhin um meinen besten Freund! Da kann ich ja wohl mal nachfragen!“ „Frag ihn doch selber, was er getan hat.“ „Zicke!“ Wütend sah Aoi zu seinem Gegenüber hoch. Zicke? Hatte er ihn gerade wirklich so genannt? „Was heißt hier Zicke, Schnepfe!“ Gab Aoi nur zurück und trank seinen Cappuccino leer. „Schnepfe?“ Fragte Uruha und sah ihn wütend an. Gleich würde es Krieg geben. „Jetzt hör mal gut und zwar zu!“ Kam es vom Honigblonden, der sich etwas zu Aoi vor beugte. „Ich hab zwar keine Ahnung, was du da anstellst, aber lass es lieber. Wenn du scharf auf Reita bist, lass ihn ran und dann ist alles in Ordnung, aber verarschen lässt er sich nicht gerne.“ Was war denn jetzt los? War er etwa eifersüchtig? „Du hast doch nur Angst, dass dein toller bester Freund sich in mich verguckt hat und dann keine Zeit mehr für dich hat.“ „Denkst du ernsthaft, dass sich Reita in jemanden wie dich verliebt? Mag sein, das du heiß aussiehst, aber das ist auch schon alles. Der Rest an dir ist einfach nur zum kotzen.“ Autsch. Aoi hatte sich ja schon darauf vorbereitet gehabt, irgendwie Stress zu bekommen, aber sowas zu hören tat echt weh. Aber hatte er Recht? War er wirklich so scheiße? Aber was hat er denn gemacht, dass Uruha so etwas zu ihm sagte? Aoi biss sich auf die Unterlippe und krallte seine Fingernägel in seine Hose. Uruha stand auf und sah auf Aoi herab. „Lass die Finger von ihm!“ Und ohne weitere Worte, ließ er Aoi alleine dort sitzen. Was war denn nur los? Es wirkte ja wirklich schon so, als wäre Uruha eifersüchtig. Aber irgendwie konnte Aoi sich das nicht vorstellen. Wenn er Gefühle für seinen besten Freund hätte, würde er ihm das doch sagen. Oder? Gekränkt saß Aoi da, sah sein leeres Glas an und zerkaute sich fast die Unterlippe. Sie hassten ihn immer noch, so viel stand jetzt für ihn fest. „Scheiße…“ Sagte er nur leise und stand auf. Er legte Geld unter die Rechnung und verschwand einfach. Egal wohin, Hauptsache er war in Bewegung. Reita und Ruki trafen sich wenig später mit dem Rest der Gruppe. „Ruki… du… was zum… NEIN!“ Entkam es Tsukasa nur ungläubig. „Was denn?“ „Du siehst… nicht mehr so niedlich aus… das ist doch doof!“ Murrte er und besah sich Ruki mal genau. Schwarz-rote Haare. Das geht ja gar nicht! Aber wenigstens sah Reita noch so aus, wie vorher! Takeru grinste nur vor sich hin. Er hatte Dinge im Sexshop gesehen. Dinge, die er bis eben noch nicht kannte und Manabu ihn erst einmal aufklären musste. Und wie er es getan hatte. So lasziv grinsend. Das gefiel ihm. Wenn jemand keine Ahnung hatte, fast schon wie die Unschuld in Person. Und dann erklär ihm mal, was Handschellen und so weiter für eine Funktion beim Sex haben. Nach dem ersten Schock und einem knall roten Gesicht, kam Takeru nicht mehr aus dem komischen Grinsen raus. Ob Manabu ihm mal mehr zeigen sollte? Vielleicht könnte er ihn heran ziehen zu einem zweiten Manabu! Das würde den Schwarzhaarigen doch glatt freuen. „Wo ist der Frischling?“ Fragte Ruki dann verblüfft. „Er war eben noch bei Uruha!“ Sagte Manabu sofort, damit er schon mal fein aus der Sache raus war. Alle sahen Uruha an. Dieser seufzte nur genervt. „Bin ich hier der Babysitter? Er ist abgehauen, okay? Keine Ahnung, wo der ist!“ Es musste ja keiner wissen, was er dem Anderen an den Kopf geworfen hatte. Sie teilten sich auf, starteten eine Suchaktion, wobei Reita sich Uruha zur Seite nahm und gesagt bekam, was vorgefallen war. „Eifersüchtig?“ Fragte Reita ihn nur grinsend. Er fand es zwar nicht wirklich toll, dass einer von ihnen fehlte, aber so lange es nur Aoi war. „Wir müssen ihn trotzdem suchen, Ruha. Und sei nicht so gemein. Spar dir deine Kräfte.“ Reita war wieder er selbst und wollte Aoi eigentlich mal wieder Ärgern. Er hatte ihn zu lange in Ruhe gelassen. ~~*~~ Währenddessen am Haus ~~*~~ Die Anderen saßen draußen am See und warfen Steine in diesen. Sie schienen schon fast vor Langeweile zu sterben. „Wir können ja „wer bin ich“ spielen! Da wo jeder einen Zettel mit einer Person drauf bekommt und erraten muss, wer es ist!“ Schlug Kai grinsend vor. Und den Jungs war so langweilig, dass sie der Idee sogar zustimmten. Jeder schrieb verdeckt einen Namen auf den zettel und klebte diesen der Person links neben sich an die Stirn. Als Kai sah, was auf den Zetteln von Ryo und Mao stand, musste er laut los lachen und auch Hizumi konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Mao durfte anfangen. „Lebt die Person?“ Einstimmiges Nicken. „Kenn ich die Person auch?“ Und dieses Mal gab es kräftiges Nicken. „Ouh toll… ich kenne die Person also wirklich… bin ich männlich?“ Wieder Nicken. Woop. Mao hatte einen Lauf! „Bin ich berühmt?“ Negativ! Mao’s Runde war vorbei. Als nächstes musste Ryo ran. „Kenne ich die Person?“ Sie nickten. „Bin ich männlich?“ Auch hier ein nicken. „Bin ich denn wenigstens berühmt? Nicht so wie der da!“ Fragte er und deutete grinsend auf Mao. Und siehe da, die Jungs nickten. „Kennt man mich aus dem Kino?“ Erst waren sie sich nicht so sicher, doch Hizumi fiel ein, dass es Filme davon wirklich im Kino gab. Also wieder ein Nicken. „Puh… bin ich eine echte Person?“ Falsch! Kai war dran! „Bin ich eine real existierende Person?“ Falsch. Schon bei der ersten Frage. Beleidigt schob Kai seine Unterlippe nach vorne. Als sich Hizumi Ryo und Kai besah, musste er leicht grinsen. „Bin ich aus einer Kinderserie?“ Sie nickten. Dann hatte er also richtig überlegt. Wenn schon zwei aus einer stammen, kam einer von denen auch noch auf die Idee, es bei ihm zu machen. „Bin ich lieb?“ Sie nickten. „Habe ich ein ganz bestimmtes Merkmal, woran man mich erkennt?“ Und jetzt nickten sie kräftig. Wer zur Hölle soll er denn bitte sein? „Geht es in der Serie irgendwie ums Kämpfen?“ Nein! Und nun durfte Mao sein Glück wieder versuchen. „Ich kenne mich also… bin nicht berühmt, aber bin lebendig und wahrhaftig ein Mensch?“ Zur Bestätigung nickten sie erneut alle. Das war gar nicht so einfach. „Ist die Frage, wie gut ich die Person kenne… aber wenn sie nicht berühmt ist…“ Begann Mao und überlegte. „Ich bin aber keiner unserer Lehrer, oder so?“ Fragte er dann und bekam Zustimmung. Ja, er war kein Lehrer. Glück gehabt! „Geh ich auf unsere Schule?“ Sie nickten wieder. Er ging auf die Schule und er kannte die Person sehr gut. „Oah, ihr Arschgeigen.“ Murrte Mao. „Ich bin irgendwer aus unserer Gruppe!“ Und wieder nickten sie. Da hatte Mao ja 12 Versuche, um es heraus zu finden. „Manabu?“ Falsch! Ryo war dran. „Ich bin also keine echte Person, bin berühmt und war im Kino zu sehen… Bin ich auch so eine Kinderfigur?“ Die Jungs nickten. Er überlegte, welche Frage einer von ihnen schon einmal gebracht hatte. „Habe ich etwas mit Kämpfen zu tun?“ Erinnerte er sich an die Frage. Sie nickten. „Ich bin ein Pokemon!“ Kam Ryo sofort auf die Idee. Und er hatte Recht. Aber welches? Es gab ja mittlerweile gefühlt 3265 Stück von den Viehchern. „Komme ich in der ersten Staffel vor?“ Sie nickten. Jetzt hatte er schon mal eine Chance von 1 zu 151. „Bin ich Relaxo?“ Nein! Ist auch besser so, dass sie ihm nicht ein fettes, verfressenes und verschlafenes Pokemon gegeben haben! Kai war wieder dran. Er wusste nur, dass er keine reale Person war. „Bin ich ein Tier?“ Sie nickten. „Mich gibt es aber nicht in echt?!“ Wieder nickten sie. Kai grübelte. Sie guckten ihn schon so komisch an, konnten sich das Lachen kaum noch verkneifen. Und auf einmal hatte er eine Idee. Er ist ein Tier, dass nicht lebendig ist, aber scheinbar bekannt. „Kann es sein, dass ich die Grinsekatze bin, aus Alice im Wunderland?“ Spielverderber. Kai hatte es geschafft. Und trotzdem wurde er ausgelacht. „Haha… witzig!“ Murrte er nur und musste grinsen. Irgendwie passte es ja zu ihm! Jetzt war wieder Hizumi dran. ~~*~~ Zurück zu den Suchenden ~~*~~ „Irgendwo muss er doch sein!“ Murrte Takeru und sah sich nach Aoi um. Reita und Uruha liefen eher gemütlich durch die Stadt. „Und du warst echt so gemein zu ihm?“ „Entschuldigung, aber der Typ nervt mich irgendwie. Was findet ihr an ihm so toll? Ja, okay, ich hatte ihn auch mal geküsst, na und? So toll war es nun auch nicht. Ich versteh nicht, was du und Manabu so toll an ihm findet! Er ist sexy, aber das war es doch auch schon.“ Es störte ihn, dass die Aufmerksamkeit mal wieder dem Schwarzhaarigen galt. Soll der doch gucken, wie er klar kommt. „Hey, ruhig Kätzchen. Fahr die Krallen wieder ein!“ Versuchte Reita ihn zu beruhigen. „Warum so kratzbürstig? Vielleicht doch eifersüchtig? Das er Manabu und mich haben könnte?“ Reita grinste, doch das verging ihm, als Uruha ihn wütend ansah. „Was ist denn los?“ Fragte er ihn dann noch mal etwas vorsichtiger. „Der Kerl nervt mich einfach.“ So kannte er Uruha ja gar nicht. „Fahr dich mal runter.“ „Nein, vergiss es. Der soll bleiben, wo er ist. Selbst Schuld, wenn er mich als Nutte bezeichnet!“ Reita sah ihm überrascht in die Augen und hielt ihn fest. „Bitte was?“ Ach ja. Uruha hatte es ihm ja nie erzählt. Und wollte es eigentlich auch nicht, um den Neuen vor Problemen zu bewahren. „Ist etwas her. Letzte Woche.“ Sagte Uruha nur. „Wie kommt der auf Nutte?“ „Tja… wenn man sich vom Äußeren eine Meinung bildet…“ Uruha zuckte nur mit den Schultern. Aber er spürte, dass Reita nun wieder einmal sauer auf Aoi war. Das könnte böse enden und das hatte Uruha wirklich nicht vor gehabt! Manabu lief an einem Park entlang, suchte nach Aoi und hatte wirklich die Nase voll. Warum ist der denn abgehauen? Was hatte er mit Uruha für Probleme gehabt, dass er abhauen musste? An einem kleinen Teich fand er den Anderen, lief sofort zu ihm und setzte sich neben ihn. „Wir suchen dich schon überall.“ Sagte er und sah auf die Wasseroberfläche des Teiches. „Na und? Es würde doch keinen stören, wenn ich hier bleibe!“ Aoi hatte die Beine angezogen, die Arme auf die Knie gelegt und versteckte sein Gesicht hinter den Armen. Manabu musterte ihn und hob fragend eine Augenbraue. „Warum bist du abgehauen?“ „Ist doch egal.“ So kannte er ihn ja gar nicht! „Du hast echt was verpasst!“ Begann Manabu, um ein anderes Thema anzusprechen. „Wir waren im Sexshop und Takeru hat ja von manchen Sachen mal gar keine Ahnung. War echt niedlich, wie er aussah, als ich ihm mal die Funktion von Handschellen und so erklärt habe!“ Doch Aoi lachte nicht einmal. Seufzend legte Manabu einen Arm um seine Schulter und zog ihn an sich. „Komm schon. Was ist los mit dir? Du bist doch so aufgeweckt. Was ist denn passiert, dass du dich hier alleine hinsetzt und einen auf Trauerkloß machst?“ Aoi seufzte leise und sah zu Manabu hoch. Aois Augen waren rot. Er hatte hier gesessen und geweint. Fragend sah ihn Manabu an. „Aoi!“ Begann er nun mit etwas mehr Nachdruck. „WAS zum Teufel ist passiert?“ Aoi lehnte sich an ihn und sagte ihm, was Uruha ihm erzählt hatte. Und er klärte somit direkt auf, was bisher zwischen ihm und Reita passiert war. „Was mach ich denn falsch? Ich… ich mach doch gar nichts… wieso hassen die mich denn?“ Manabu war ein wenig überfordert. Wenn es um weinende Personen ging, war er kein guter Ansprechpartner. „Beruhig dich. Wenn die dich noch weinen sehen, oder bemerken, dass du geweint hast, haben sie schon gewonnen.“ Begann Manabu und hob sein Gesicht am Kinn etwas an. Sie sahen sich in die Augen. „Du bist nicht scheiße, denk das bloß nicht! Du bist süß. Und hübsch. Und hast einen lieben netten Kern. Doch den kennen die nicht. Die kennen deine große Klappe. Du kennst Uruha doch. Stell dir mal vor, der würde was mit Takeru machen. Da wärst du doch auch sauer, oder?!“ Aoi nickte verstehend. Ja, das ergab irgendwie Sinn. „Lass dich doch von so einem jetzt nicht runter putzen. Außerdem hast du nichts gemacht. Wenn Reita dich will, ist es seine Sache, da kann auch Uruha nichts dran ändern. Nur…“ Er hielt kurz inne und sah ihm eisern in die Augen. „Tu mir den Gefallen und pass auf dich auf.“ Manabu stand auf und zog Aoi mit sich auf die Beine. Er schickte Takeru eine SMS, dass er Aoi gefunden hatte und sie sich wieder am Café treffen würden. „Und du bist nicht alleine. Nicht alle hassen dich. Du hast Takeru. Und mich!“ Manabu lächelte ihn an und Aoi nickte. „Danke!“ Sagte er und lächelte nun ebenfalls wieder. Zurück am Café traf die Gruppe wieder auf einander. Reita kochte vor Wut, doch er ließ es sich nicht anmerken. Das würde er später mal alleine mit Aoi klären. Da ihnen nun die Lust vergangen war, fuhren sie zurück zum Haus. Und dort saßen die anderen Vier noch immer. Kai war schon lange fertig, mao hatte nach längerem endlich heraus gefunden gehabt, dass er Reita war und Ryo riet noch immer, welches Pokemon er genau war. Hizumi war noch immer weit davon entfernt, heraus zu finden, wer er war. Als die Anderen wieder da waren, kam Tsukasa zu ihnen und musste grinsen. „Euer Ernst?“ Fragte er lachend und deutete auf Ryo, ehe er Hizumi sah und fast am Boden lag vor lachen. „Wer wart ihr?“ Fragte Ruki dann und sah zu Kai. „Grinsekatze? Super!“ Ruki lachte und sah zu maos Zettel. Reita? „Passt mal überhaupt nicht!“ Sagte Ruki nur grinsend. „Wie lange sitzt ihr jetzt schon hier? Wie viele Runden habt ihr gemacht?“ Fragte der Kleinere dann noch neugierig. „Wir sitzen mindestesn seid zwei Stunden hier und das ist die erste Runde. Weil Ryo einfach irgendwelche Pokemon in den Raum wirft, und Hizumi noch weit entfernt ist, heraus zu finden, wer er ist!“ Murrte Mao nur genervt. „Dann hört doch auf.“ Sagte Tsukasa und zog den zettel von Hizumis Stirn. „Außerdem will ich ihn mal kurz entführen!“ Er legte den Zettel auf den Tisch. „Na komm, Winnie Pooh!“ Sagte er nur und zog Hizumi hoch. „WAS?“ Fuhr es nur aus ihm heraus und alle begannen zu lachen. „Ihr seid so scheiße!“ Doch auch er selber musste darüber lachen. Jetzt durfte Ryo auch den Zettel abnehmen. „AAAAWWWWW PIKACHU!“ Rief er und versuchte ein Fiepsen hin zu bekommen, wie es das Pokemon immer in der Serie tat. Und wieder lachten alle. „Wie war es in der Stadt?“ Fragte Mao sie dann. „Ach … frag nicht!“ Erst jetzt bemerkten sie Rukis Frisur. „Steht dir!“ Sagte Kai und lächelte den Kleineren an. „Danke, ich weiß!“ Gab dieser nur stolz zurück. Aoi wollte gerade ins Haus gehen und sich auf dem Zimmer zurück ziehen, als Reita ihn am Arm packte und mit sich zog. Er zog ihn ein kleines Stück in den Wald rein. „Was wird das? Willst du mich jetzt vergewaltigen oder was? Ich hab dir gesagt, dass ich nicht auf dich stehe!“ Meckerte Aoi nur. Reita blieb stehen und drückte Aoi an einen Baum. „Wer würde schon was von dir wollen?“ Zischte Reita ihn nur an. Man, was hatte der denn jetzt auf einmal. „Uruha hat mir mal so nebenbei erzählt, wie du ihn mal genannt hattest.“ Aoi ahnte nichts Gutes. Er kramte in seinem Gedächtnis herum, ehe er das Einzige fand, was diese Situation nun wirklich gut erklärte. „Das war nicht so gemeint, wirklich!“ Gab dieser nur von sich. Doch das war Reita nun egal. „Wer gibt dir das Recht, so etwas zu sagen? Egal wie es gemeint war?“ Reita war wirklich sauer. „Lass gut sein, Reita. Ich hab das mit Uruha doch schon geklärt gehabt. Was plusterst du dich so auf?“ So einfach würde er nicht klein bei geben vor ihm. Jetzt nicht mehr! „Er sollte alt genug sein, um sich selbst zu verteidigen. Warum schickt er dich denn wieder vor? Der steht doch voll auf dich. Nur du merkst das nicht. Deswegen ist er auch so sauer auf mich. Weil du was von mir willst, oder?“ „Sei still!“ Knurrte Reita ihn nur an. Blind vor Wut, verpasste er dem Schwarzhaarigen eine. Seine Faust traf genau ins Gesicht. Aoi schrie auf vor Schmerz und brach auf dem Boden zusammen. „Was soll das?“ Schrie Hizumi auf einmal und kam mit Tsukasa angerannt. Eigentlich wollten sie einen Spaziergang machen. Zum Glück! Sie rannten auf die Beiden zu und hielten Reita von Aoi fern. „Reg dich ab, man! Spinnst du? Was soll das?“ Fuhr Tsukasa ihn an und half Aoi auf die Beine. Aois Gesicht tat ihm verdammt weh. Der Schlag hatte gesessen. Er hielt sich mit einer Hand die Wange und Nase. Zähne knirschend riss sich Reita von Hizumi los und ging auf Aoi zu, doch Tsukasa stellte sich vor ihn hin. „Reita. Lass es sein! Du weißt, was sonst passiert!“ Aoi sackte auf die Knie und sah nur nach oben zu Tsukasa und Reita. Kurz zögerte Reita, ehe er die Drei stehen ließ und ins Haus verschwand. „Was sollte das denn auf einmal?“ Fragte Hizumi. Sie zogen Aoi auf die Beine und musterten ihn. „Wie kann man Reita bitte so wütend machen?“ „Denk mal scharf nach!“ gab Tsukasa nur zurück und HIzumi nickte. Normal war das irgendwie nicht. „Der… spinnt doch!“ Keuchte Aoi leise. Ihm tat alles weh. „Bring ihn rein. Ich muss mit Uruha reden!“ Tsukasa überließ Aoi seinem besten Freund. Er brachte ihn ins Badezimmer, damit sich Aoi das Blut abwaschen konnte und brachte ihn dann ins Zimmer. Kurz darauf kam Kai rein gestürmt. „Lass mal sehen!“ Sagte dieser nur und besah sich Aois lediertes Gesicht. „Unten im Kühlschrank ist ein Kühlpack, hol das mal bitte!“ Und so verschwand Hizumi auch schon. Jetzt merkte Aoi, dass er gar nicht von allen gehasst wurde. Sie halfen ihm sogar. Und Reita ließen sie einfach so am Rand liegen? Kapitel 10: The End ------------------- Kai hatte ihn so gut es ging verarztet. Mittlerweile war Hizumi wieder da und hatte Takeru und Manabu mitgenommen. „Hat er zugeschlagen?“ Fragte Manabu nur. Alle nicktten zustimmend. „Ich hab dir gesagt, du sollst auf dich aufpassen!“ Begann er und setzte sich neben Aoi. „Was sollte das?“ Kam es nur vom Schwarzhaarigen. „Warum hat er mir bitte eine verpasst? Warum verteidigt er Uruha so extrem? Es war schließlich nicht so gemeint und… ich hatte es doch persönlich mit Uruha schon geklärt gehabt!“ Aoi verstand die Welt einfach nicht mehr. Ist Reita sein Wachhund, der jeden anfällt, wenn er Uruha zu nahe kam? Manabu deutete Takeru an, dass er die Türe zu machen sollte. Als Aois bester Freund das getan hatte, setzte er sich wieder auf sein Bett. Manabu musterte Hizumi und Kai. Als sie kurz nickten, seufzte Manabu und gab Hizumi ein Zeichen, der kurz darauf anfing, zu reden: „Weißt du, Frischling…“ Begann er und hockte sich vor den Schwarzhaarigen. „Wenn es um Uruha geht, ist der immer so drauf. Sie wollten Beide mal was von einander, allerdings zu unterschiedlichen Zeiten. Und als Reita bemerkt hatte, dass er doch noch was von Uruha wollte, war es zu spät. Da hatte Uruha dann einen Anderen an der Angel. Doch sein Ex war nicht wirklich… wie sage ich es am besten?“ „Er war scheiße!“ Sagte Kai einfach und seufzte, ehe er selbst weiter sprach: „Sein Ex war wirklich scheiße. Er hatte mit Uruha nur gespielt, große Fresse gehabt und unsere Diva hat es erst kapiert, als es mehr oder minder schon zu spät war. Reita hatte sich den Kerl dann mal zur Brust genommen. Und der Kerl hat nicht gerade nett über Uruha gesprochen. Eher im Gegenteil. Unser Blondchen ist damals richtig ausgerastet…“ Alle waren still, keiner sagte ein Wort. „Was hat er getan?“ Fragte Aoi dann vorsichtig. „Naja… nach drei Wochen durfte der Kerl das Krankenhaus verlassen!“ Beantwortete Takeru dessen Frage. „Seit dem ist Reita so drauf. Er hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt wenn es um Uruha geht.“ Fügte er noch hinzu. „Und da schlägt der einfach zu?“ Mag ja sein, dass Reita ihn beschützen will, aber gleich jemanden zu verprügeln? „Damals drohte Reita, in den Knast zu wandern. Sie würden ihn da reinstecken, sobald er alt genug war. Doch Uruha und Ruki hatten ihm ein Alibi verschafft.“ Erklärte Hizumi dann wieder. „Seit dem ist Reita so. Du kannst ihn selbst beleidigen wie du willst, aber ein falsches Wort über Uruha und das war es dann auch schon für dich!“ Aoi biss sich auf die Unterlippe. Dann hatte er ja wohl Glück im Unglück gehabt. Als es an der Türe klopfte, sahen sie auf. Hizumi öffnete die Türe und Tsukasa stand dort. „Alles okay bei ihm?“ Fragte er und kam ebenfalls rein, schloss die Türe hinter sich und ging zu Aoi. „Reita platzt fast vor Wut. Hast dir scheinbar echt was Gutes einfallen lassen, um ihn wütend zu machen. Wie hast du das geschafft?“ Es wusste ja bis auf Manabu nun wirklich keiner, was wirklich los war. „Ich hab aus Versehen mal eine Andeutung Uruha gegenüber gemacht und… naja es… kam so rüber, als würde ich ihn als Nutte betiteln. Aber ich hatte es geklärt und Uruha hatte Reita bisher nichts davon gesagt. Ich dachte, dass das Ding gegessen sei!“ Gestand er dann und wurde fassungslos angeguckt. „Dann kannst du echt von Glück reden, das wir da waren!“ Sagte Hizumi und fuhr sich durch die Haare. „Mag ja sein, dass das jetzt echt scheiße klingt…“ Begann Manabu dann und seufzte. „Aber das musst du mit Reita klären. Das ist für dich gerade überlebenswichtig!“ Ja super. Auch noch mit dem Aggro-Tokyo-Boy darüber reden? Dann kriegt er gleich noch eine verpasst. „Du hast doch ein Ass im Ärmel, Aoi. Vergiss nicht.“ Sagte Manabu noch und deutete auf seinen Hals. Der Knutschfleck. Na klar. Wenn Reita auf ihn steht, könnte ihm das jetzt helfen. Die Anderen verstanden aber nichts. Sie wussten davon zum Glück nichts, doch Takeru klärte sie schon auf. „Reita hatte sich gestern an ihn ran gemacht!“ Kam es platt von ihm. Einfach so, als wäre es nichts Nennenswertes! Kai fing an zu pfeifen. „Und dann verpasst der dir noch eine? Na super. Dann kann es ja doch noch gut gehen! Also wenn er auf dich steht und dir schon eine verpasst hat, solltest du keine Angst mehr haben, dann wird nichts mehr kommen.“ Ach so? War dem so? Als on! Reita hatte doch Blut geleckt. Das war doch erst der Anfang von seinem Ende. „Bringt mir schöne Blumen ans Grab. Jede Woche, okay?“ Sagte Aoi nur seufzend und drückte etwas auf der Wange rum. Autsch! Ja… es tat noch immer weh. „Wenn du nachher nach dem Abendessen mit Reita redest, wäre es aber echt gut. Und wenn du willst, verstecken wir uns im Wald. Wenn etwas sein sollte, können wir eingreifen!“ Schlug Tsukasa vor. „Sagt mal…“ Begann der Schwarzhaarige. „Warum helft ihr mir? Ich bin doch der Neue. Der, der immer fertig gemacht wird. Warum haltet ihr nicht zu Reita?“ „Mag sein, dass er ein guter Freund von uns ist, aber das, was er zur Zeit abzieht, geht gar nicht!“ Sagte Kai. „Einem Neuen mal ein paar Tage Streiche spielen, ist okay. Aber bei dir geht er zu weit. Dadurch das du so eine große Klappe hast, kann er dich schon nicht gut leiden. Und wenn du dann Uruha gegen über so bist… aber was haben wir damit zu tun? Das ist nicht unser Bier. Ich weiß nicht, ob ich für alle jetzt spreche, aber du bist voll in Ordnung. Ich hab mit dir kein Problem. Du bist doch echt nett. Und ich finde es gut, dass du dich wehren kannst.“ Fügte er noch hinzu und grinste. Sie mochten ihn? Wirklich? Irgendwie war Aoi erleichtert. Und echt glücklich. Jetzt musste er nur noch Reita und Uruha beruhigen. „Und die Anderen?“ Fragte er lieber noch mal nach. Sicher ist sicher. Nicht, dass er denkt, dass ihn alle mögen und dann bei einem auf Stein beißt und sich die nächste Klatsche fängt. „Ruki könnte noch ein wenig bissig sein… Mao… wenn Kai dich mag, ist Mao auch kein Problem. Ryo geht voll klar. Mit dem musst du dich nur etwas beschäftigen und dann mag der dich auch schon. Er ist wirklich lieb. Auch wenn er gerne Unsinn im Kopf hatte. Satoshi und Chiyu… die sind etwas schwierig, aber eigentlich sollten die Beiden auch kein problem darstellen. Schlimmer sind da eher Reita und Uruha.“ Erklärte Hizumi. Okay, Ruki, Reita und Uruha. Das sind die schlimmsten der Bande. Aber das sollte ja wohl machbar sein. Er überlegte schon, wie man es am besten machen könnte. Er könnte Ruki und Uruha um den Finger wickeln. Dann würde sich das mit Reita von alleine klären. ~~*~~ Gegen 19 Uhr ~~*~~ Zum Abendessen saßen alle verstreut im und um das Haus herum. Aoi saß mit Takeru alleine an einem Tisch. Sie hatten sich einen Schlachtplan zurecht gelegt gehabt. Aoi würde sich Reita schnappen, egal wie und mit ihm in den Wald gehen, um zu reden. Dabei würden Tsukasa, Hizumi und Manabu ständig in der Nähe sein. So war es Aoi am liebsten. Bloß nicht alleine mit dem Kerl! Kai und Takeru wollten für diese Zeit Uruha ablenken. Ruki hatte eh genug zu tun. Der saß mit Ryo und Mao schon seit längerem am See. Aoi hatte kaum Hunger. Er hatte das Gefühl, als wäre das seine Henkersmahlzeit. Wenn er sich von Reita noch eine fängt, würde er sterben, so viel stand für ihn fest. Die letzte Schelle hatte schon gesessen. Aois Gesicht war geschwollen und seine Nase fühlte sich gebrochen an. Bei jeder Bewegung schmerzte sie. Aber Kai hatte gesagt, dass sie nicht gebrochen sein. Ob er davon wirklich Ahnung hatte? Oder wollte er ihn nur beruhigen? „Das wird schon. Wir passen doch alle auf!“ Sagte Takeru und lächelte ihm leicht zu. „Ich sag dir eins: In einem Monat sitzen wir alle friedlich zusammen, auch du und Reita, und dann lachen wir darüber. Weil wir wissen, dass es einfach nur Blödsinn war!“ Na wenn du das sagst! Da war sich Aoi aber nicht so sicher. Als Reita zum Rauchen raus kam, sah Aoi die ganze Zeit zu ihm, fixierte ihn mit seinem Blick. Und kaum hatte Reita aufgeraucht, stand Aoi auf. „Na dann…“ Sagte er und biss sich auf die Unterlippe. Jetzt oder nie! Aoi ging zu dem Blondhaarigen und sah ihm in die Augen. So eisern, wie er es eben konnte. „Wir müssen reden!“ Er hatte jetzt schon Panik ohne Ende, und hoffte einfach nur, dass Reita es nicht bemerkte! Reita nickte stumm. Aoi deutete in den Wald und schon gingen sie los. Tsukasa, Manabu und Hizumi bezogen hinter ihnen Stellung, gewillt, die Beiden nicht eine Sekunde aus den Augen zu lassen! Als sie etwas vom Haus entfernt waren, blieb Aoi stehen und sah zu Reita. „Was liegt dir denn auf dem Herzen, Frischling?“ Reita wirkte so ruhig. Als wäre er nicht einmal mehr sauer auf ihn. „Was sollte das?“ Fragte Aoi dann plötzlich und zeigte auf sein Gesicht. Doch bevor Reita antworten konnte, sprach der Schwarzhaarige schon weiter. „Komm mir nicht mit „hast du verdient“! Was habe ich denn verdient? Ja, es war scheiße von mir, diese Andeutung Uruha gegenüber zu machen. Aber was geht dich das an? Warum haust du mir da eine rein? Kannst du nicht reden? Fühlst du dich selbst nur geil, wenn du zuschlagen kannst? Ich habe das mit Uruha geklärt gehabt. Wenn es ihn so angepisst hätte, hätte er dich doch sofort angerufen, damit du mich am nächsten Schultag schon umbringen könntest. Ich denke nicht, dass Uruha darauf abfährt, wenn du so ausrastest, oder? Also sag mir einfach, was dein scheiß Problem ist. Hast du überhaupt eins? Du stehst doch auf mich, sonst hättest du dich nicht so an mich ran gemacht!“ Platzte es wütend aus Aoi heraus. Er war jetzt selber sauer, hatte sich in Rage gesprochen. Und jetzt war er gespannt auf das, was kommen würde. Egal was, ob Schläge, Redeschwall, oder sonstige wüste Beschimpfungen. Aoi war bereit. Doch Reita zögerte. DER? Er zögerte? Was war denn jetzt kaputt? Reita fühlte sich beobachtet, sah sich um, aber sah einfach niemanden. Hatte er die Anderen bemerkt? Sagte er deswegen nichts? „Ja, verdammt…“ Begann er leise und sah zur Seite. „Du bist heiß… ich steh auf dich. Zufrieden? Aber das, was da zwischen mir und Uruha ist, das kannst du nicht verstehen. Mir geht es auf den Sack, wie du dich aufführst. Mit deiner ach so lieben Seite und wie nett du doch zu allen bist und der ganze Scheiß. Und in Wahrheit hast du einfach nur eine große Fresse und bist auch nicht besser. Und solche Typen kann ich auf den Tod nicht ausstehen!“ „Ach so? Weil Uruha so einen Typen schon mal hatte?“ Reita sah ihn an. Aoi wusste alles. Oder zumindest genug! „Ich weiß davon. Ich hab es schon gehört. Du gehörst in den Knast, weil du irgendeinen Typen krankenhausreif geprügelt hast, weil er scheiße war. Und genau DAS ist dein Problem. Du stehst in Uruhas Schuld und willst alles perfekt machen, oder? Weil er dir ein Alibi verschafft hat. Sonst wärst du doch schon im Knast! DU bist das größte Arschloch von allen. Mag sein, dass der Typ scheiße war, was Uruha angeht. Ich kenne Uruha aber nicht gut genug, um mich da einmischen zu dürfen, aber komm du mal auf dein Leben klar. Du hängst an Uruhas Rockzipfel, wie ein Kleinkind an seiner Mama hängt. Und das du dann noch um dich schlägst, heißt nicht, dass du stark bist. Eher im Gegenteil. Du bist schwach und dich kotzt es an, dass du auf mich abfährst!“ Aoi war in seinem Element. Er hatte gerade noch nicht einmal Angst vor Reita. Er hatte sogar Mitleid mit ihm. Er wollte für Uruha nur das Beste, doch er brachte sich selbst damit nur in Schwierigkeiten. „Du könntest ein super Kumpel, vielleicht sogar Freund sein, wenn du dich nicht hinter deinen Muskeln verstecken würdest.“ Fügte Aoi noch hinzu. Reita hatte die ganze Zeit über kein Wort gesagt, ließ Aoi reden. Und dieser hatte ins Schwarze getroffen. Der Schwarzhaarige war sichtlich stolz auf sich! „Du bist genau, wie sein Ex!“ Knurrte Reita auf einmal und sah Aoi wütend an. „Als ich ihn abgefangen hatte, hatte er auch nicht mehr aufgehört zu quatschen. In der Hoffnung, dass ich klein bei gebe und ihn in Ruhe lasse. Aber lass dir eines schon mal gesagt sein: Mir ist es scheiß egal, was du von mir denkst. Doch ich weiß, dass du nur Dreck wert bist! Mehr nicht. Die Jungs vertrauen dir. Sie mögen dich. Aber sie sehen eine Sache ganz anders, als ich. Uruhas Ex war genauso. Er hatte alle hinter sich stehen. Er hatte sie alle um den Finger gewickelt. Der Kerl hatte sogar versucht, bei Manabu zu laden. Ich hätte Uruha davor beschützen können. Weißt du eigentlich, wie es ist, zu sehen, wie der beste Freund in einem Loch aus Trauer gefangen ist? Und dann kommst du daher, schnappst dir Takeru, wirfst dich an Manabu, küsst Uruha, wickelst sie alle um den Finger, wie er damals und dann noch mich? Ich kann dich nicht leiden und da könntest du der schärfste Typ auf der Erde sein. Nachdem ich von Uruha gehört habe, was da war… würde ich dich ebenso am liebsten verprügeln.“ Aoi war hin und her gerissen. Ja, es war echt niedlich von Reita, dass er seinen besten Freund beschützen wollte und es damals nicht konnte. Umso mehr versuchte er es jetzt. Es war wirklich verdammt süß von ihm, aber was hatte Aoi denn mit dessen Ex zu tun? Meine Güte, ja! Hier und da sind sich halt mal Menschen etwas ähnlich, aber das heißt doch noch lange nicht, das Aoi auch so scheiße ist. Oder etwa doch? War er so scheiße und hatte es nicht bemerkt? „Meine Fresse… Was mache ich denn? Es war der erste Schultag, als ich Uruha gesehen habe und es mir rausgerutscht ist. Aber das ist sogar für ihn schon Schnee von gestern. Und das mit Manabu… das ist ja wohl auf deinem Mist gewachsen. So etwas würde ich nicht machen. Ich kenne ihn kaum. Ich kann froh sein, das Manabu von alleine aufgehört hat. Außerdem ist er mir als guter Freund wichtig geworden, genau wie die Anderen. Ich will nichts Dämliches anstellen, ich will dazu gehören, kapiert? Takeru und Manabu sind Freunde für mich und mir geht es auf die Nerven, dass du versuchst mich daran zu hindern, auch mit den Anderen gut klar zu kommen. Aber…“ Aoi seufzte und ging auf Reita zu. „Wenn es dich glücklich macht, dann verpass mir doch einfach noch eine. Oder zwei, oder drei. Tob dich aus! Auf jemanden wie dich, kann ich verzichten. Du bist blind und einfach nur dumm.“ Hizumi, Tsukasa und Manabu saßen im Busch, versteckt in der Nähe und sie waren baff. Mehr als nur das! Sie hatten ja gehofft, dass sich die Beiden aussprechen, aber das es so abläuft? „Eigentlich läuft es doch gut, oder?“ Fragte Manabu und ließ die Beiden nicht aus den Augen. „Ist nur die Frage, ob es wirklich was bringt. Aber ey… Respekt, Manabu. Hast aufgehört? Aus eigenen Stücken? Nicht schlecht!“ Stichelte Hizumi. „Lass stecken. Konzentrier dich lieber auf die Beiden. Reita sieht aus, als wäre er im Kampfmodus.“ „Hast Recht. Ich kann sein Level schon sehen!“ Kam es nur grinsend von Tsukasa. Reita packte Aoi am Kragen und drückte ihn an den Baum. „Nimm deinen Wunsch lieber zurück, sonst verpasse ich dir wirklich noch eine!“ „Warum tust du es nicht einfach, statt hier rum zu reden? Oder hast du eingesehen, dass du nicht gerade korrekt handelst?“ Aoi würde nicht so einfach aufgeben. Sollte Reita doch zuschlagen. Dann würden die Anderen vielleicht mal erkennen, dass Reita nicht so toll ist, wie sie dachten. „Rei… ich will nichts von Uruha, oder von dir, oder sonst wem. Ich will keinen Stress, oder sonst irgendwas. Ich will einfach nur mit den Jungs klar kommen. Auch wenn du es mir nicht glaubst, aber selbst mir Uruha und mit dir würde ich gerne mal besser klar kommen. Aber was bringt es? Ein falsches Wort und schon hasst du mich!“ Reita sah ihm in die Augen. „Ich traue dir einfach nicht!“ „Was muss ich denn noch machen, damit du mir traust?“ „Schick die drei im Busch weg!“ Ups. Erwischt. Und die besagten Drei hatten das sogar mitbekommen und standen mit leicht rotem Kopf auf. „Verschwindet!“ Fuhr Reita sie nur an. Sie wollten eigentlich protestieren, doch Aoi sagte ebenfalls, dass sie gehen sollten. Und als die Beiden sich sicher waren, dass sie weg waren, sahen sie sich wieder an. „Na los. Schlag zu!“ Stichelte Aoi weiter. „Dann sind wir quit! Ein für allemal.“ Reita grinste auf einmal und ließ Aoi noch immer nicht los. „Wir sollen dann quit sein? So einfach wird das nicht!“ „Was willst du denn noch?“ „Ich lass dich in Ruhe… und ich versuche damit klar zu kommen, dass du in der Gruppe bist. Aber ein falsches Wort…“ „Hab verstanden.“ Gab Aoi nur zurück und nickte. „Ist okay!“ Willigte er dann ein und wurde los gelassen. Dann war das jetzt also geklärt? Reita würde ihn in Ruhe lassen? „Ach ja…“ Begann Reita auf einmal, holte aus und verpasste Aoi wieder eine. Genau an der gleichen Stelle wie zuvor. Aoi sackte auf die Knie und hielt sich das schmerzende Gesicht. „Wir sind quit!“ Sagte Reita nur und wollte gehen, doch Aoi trat ihm gegen die Hacke, wodurch Reita unsanft auf dem Boden landete und nun vor Wut kochte. Er richtete sich auf und drehte sich zu Aoi um, der noch immer am Boden kniete. Wieder packte der Blondhaarige den Anderen am Kragen und zog ihn zu sich hoch. Doch als er in Aois Gesicht sah, hielt er inne. Aoi weinte. Stumm liefen die Tränen aus seinen Augen und rollten seine Wangen runter. Etwas überfordert mit der Situation lockerte Reita den Griff um Aoi und musterte ihn weiter. „Verpiss dich!“ Knurrte Aoi nur. Man war ihm das jetzt unangenehm. Einerseits kamen die Tränen durch die Schmerzen die er hatte. Andererseits, weil er wieder von Reita gedemütigt wurde. Doch die Anderen waren zum Glück nicht da, um das mit anzusehen. Aoi konnte sich noch gut an den Rat von Manabu erinnern: „Such dir am besten eine andere Schule“ Hatte er mal gesagt. Er hätte darauf hören sollen. Gesockt starrte Aoi den Anderen an, als dieser ihn auf einmal an sich zog und die Arme um ihn legte. Ach ja. Reita fand ihn zwar scheiße, aber stand trotzdem auf ihn. Welch eine Logik. Das verstand eine Frau bestimmt ganz gut. Nur leider war Aoi keine Frau! „Ich traue dir immer noch nicht.“ Begann Reita und sah ihm in die Augen. „Aber irgendwie… denke ich das du Recht hast und… das hätte jetzt nicht sein müssen!“ Reita zeigte Einsicht? Der erste Schritt zur Besserung. Aoi war stolz auf sich. „Ich kapier es immer noch nicht…“ Schluchzte Aoi leise und versuchte, endlich mal mit Weinen aufzuhören. „Nur weil ich… so ähnlich bin? Das heißt nicht, das ich genau wie der Kerl bin.“ Reita nickte nur. Jetzt merkte er es auch am meisten. Zwischen Aoi und Uruhas Ex lagen Welten! Aber wenn Aoi nun endlich seine Ruhe hatte, dann hatte sich auch dieser Schlag gelohnt. Und wer weiß, vielleicht würden sie ja wirklich mal Freunde werden?! Ganz normale Freunde, die sich zum Fußball oder was auch immer trafen. Ohne dabei den Anderen bewusstlos zu schießen. ~~*~~ Freitag, kurz vor Abfahrt nach Hause~~*~~ Und wie sich die letzte Faust von Reita in Aois Gesicht gelohnt hatte! Die Zeit hier am See war angenehmer. Reita versuchte, Aoi endlich mal zu akzeptieren. Uruha musste Zähne knirschend damit klar kommen und die Anderen Jungs waren froh, dass der Stress nun endlich mal ein Ende hatte. Sie packten gerade ihre Koffer in die Autos, als Takeru zu Aoi lief. „Na? Glücklich? Auch wenn du echt scheiße aussiehst?!“ Haha, witzig! Aois Gesicht sah wirklich nicht sehr gut aus. Doch er hoffte, dass er am Montag wieder besser aussehen würde, damit er in der Schule nicht dumm angeschaut werden würde. „Was heißt glücklich? Ich bin froh, endlich meine Ruhe zu haben!“ Und das wirkte sich auch auf die Anderen aus. Alle waren absolut tiefenentspannt! Auf der Fahrt nach Hause schliefen, bis auf Reita, alle im Auto. Bei Uruha ihm Auto –er fuhr den anderen Wagen- sah es genau so aus. Und endlich zu Hause angekommen, lief Aoi nach Hause, packte seinen Koffer aus und warf sich auf sein Bett. Es war auf einmal so still. Kein Uruha, der Gitarre spielte, kein Kai, der bei Gruselgeschichten fast schon weint. Kein Hizumi und kein Ryo, die ernsthaft noch am letzten Morgen aus Cornflakes eine kleine Bombe gebastelt hatten. Kein Manabu, der wie die Ruhe in Person wirkte und dem scheinbar alles egal war. Ihm fehlte es irgendwie. Es war ihm hier zu Hause zu still. Und langweilig war es auch. Aber er hatte jetzt von fast allen die handynummer. Es fehlten Reitas, Uruhas und Rukis. Aber das war ihm egal. Er würde sich jetzt am Wochenende ausschlafen, versuchen, die Strapazen zu vergessen und mit neuem Elan zur Schule gehen. Denn jetzt stand es eindeutig fest: Er gehörte dazu! Und das würde er sich nicht kaputt machen. Da kann kommen, was will! ~~*~~ Sonntag gegen 18 Uhr ~~*~~ Takeru hatte sich bei Aoi gemeldet. Er wollte fragen, ob er nicht noch etwas machen wollte, bevor die Zeit der Entspannung vorbei war und die Schule wieder anfing. Aber Aoi hatte irgendwie keine Lust. Er wollte lieber zu Hause bleiben. Das Wochenende bisher tat ihm unheimlich gut. Er konnte entspannen, seine Gedanken ordnen und noch mal über alles genau nachdenken, was bisher in den zwei Wochen schon passiert war. Er würde sich darum kümmern, wirklich mit Uruha und Reita klar zu kommen. Ruki wäre dann das kleinste Problem. Im wahrsten Sinne des Wortes! Haha! Seufzend ging Aoi aus dem Zimmer, ging sich duschen und verbrachte dann noch etwas Zeit an seinem PC. Er surfte im Internet, hörte Musik und schrieb mit einem Freund aus seiner Heimatstadt, erklärte ihm alles, was bisher passiert war. Es tat gut, mit ihm zu schreiben, zu erfahren, was bei ihm in der Heimat so los war. Dort schien sich nichts geändert zu haben. Alle waren gut drauf. Aber sie vermissten Aoi. Er müsste dort mal wieder hin fahren. Sobald er die Zeit dafür hätte, würde er es tun. Doch jetzt wollte er einfach nur ins Bett. Die Müdigkeit überkam ihn. Er machte den PC aus und legte sich in sein Bett. Ab Morgen würde für ihn ein neuer Start beginnen. Dann würde alles anders werden! Denn jetzt hatte er Freunde und brauchte keine Angst mehr vor Reita zu haben! ~~~~~~~~~ Keine Panik xD Auch wenn der Kapitelname jetzt denken lässt, dass es vorbei ist, ist es das noch lange nicht! Jetzt geht es erst richtig los xDDDDD Im nächsten Kapitel wird nur ein ziemlicher Sprung kommen, weil ich auf etwas hinaus will! Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel ;D LG Mana Kapitel 11: The new one ----------------------- ~~*~~ Zwei Monate später ~~*~~ Viel Zeit ist vergangen, seit dem Zwischenfall zwischen Aoi und Reita am See. Reita schien es wirklich verstanden zu haben. Er vertraute Aoi zwar nicht von Anfang an, aber es besserte sich von Tag zu Tag zwischen ihnen. Ruki und Uruha waren da etwas komplizierter. Aoi hatte zuerst versucht, sich mit Ruki gut zu stellen. Ging beim ersten Anlauf nach hinten los, weil er aus Versehen „Kurzer“ zu ihm gesagt hatte. Da wurde der Kampfzwerg wieder giftig! Eigentlich hatte Aoi vor dem Zwerg keine Angst, aber das war im Sportunterricht. Und so schnell würde man Aoi nie wieder rennen sehen. Sie hatten in der Stunde Handball gespielt und bei jeder Gelegenheit begann Ruki, den Schwarzhaarigen abzufeuern. Ähnlich wie bei Völkerball. Und der Kleine hatte einen ordentlichen Wumms drauf, wenn es darum ging, Bälle zu werfen. Aoi ließ den Kleineren erst einmal runterfahren und hatte seine nächste Chance eine Woche später wieder in Sport bekommen. Dieses Mal waren sie in einem Team. Ruki hatte nicht aufgepasst und hätte einen Schmetterball von Reita voll ins Gesicht bekommen, wenn Aoi nicht dazwischen gesprungen wäre, um den Ball zu fangen. Den Ball hatte er zwar in den Magen bekommen, statt ihn zu fangen, aber Ruki war ihm dankbar dafür. Seit dem kamen die Zwei eigentlich ganz gut klar. Von Tag zu Tag schien es dann auch zwischen ihnen besser zu werden. Der Schwarzhaarige hatte sich auch noch mal persönlich bei Uruha entschuldigt, musste zwar für diesen zwei Wochen die Hausaufgaben machen, aber das war ihm egal. Doch seit dem verstanden sie sich alle viel besser. Man könnte sagen, dass Aoi mittlerweile an der Spitze mit stehen durfte. Mit Reita war er fast schon mehr als nur gut befreundet. Wenn Uruha nicht wäre. Aber das ist nun wirklich nicht schlimm. Aoi war froh, dass er sich mit ihnen gut verstand. Hin und wieder trafen sie sich auf dem Sportplatz, spielten Fußball, oder gingen zusammen feiern. Aoi ging mittlerweile bei Uruha und/oder Reita zu Hause ein und aus. Aber Takeru und Manabu vergaß er dabei keine einzige Minute. Takeru war mittlerweile sein bester Freund und Manabu war der dritte im Bunde. Auch sie machten viel zusammen, wobei Aoi zugeben musste, dass Manabu zu sehr auf seinen besten Freund abfärbt. Wie versaut Takeru mittlerweile sein kann. Aber er schleppt nicht ständig irgendwen ab. Und bei Manabu hat es auch nachgelassen. Satoshi und Chiyu waren noch immer zusammen, hatten in der Schule eine Woche lang blau gemacht um einen auf „Flitterwoche“ zu machen. Sie waren schon verdammt niedlich zusammen. Sie hatten bisher noch nicht einmal einen kleinen Streit! Das muss wahre Liebe sein! Kai und Mao haben noch immer nicht wirklich zu einander gefunden, aber so wie es zwischen ihnen war, war es auch voll in Ordnung. Beste Freunde mit Extras, oder wie nennt man das? Hizumi und Ryo hatten irgendwann wieder einmal versucht gehabt, den Chemieraum in die Luft zu sprengen, doch leider ohne Erfolg, denn sie wurden von einem lehrer dabei erwischt. Jetzt mussten sie Sozialstunden ableisten. Reinigungsarbeiten am Hauptbahnhof von Tokyo. Tsukasa ließ es sich natürlich nicht nehmen, immer wieder dahin zu gehen, die Beiden beim Putzen zu beobachten und sie dabei auch mal aus zu lachen. Warum auch nicht? Sie hatten es irgendwo ja schon leicht verdient! ~~*~~ Montagmorgen vor der Schule ~~*~~ Aoi stand, wie immer als Erster, vor dem Schultor, rauchte sich eine Zigarette und wartete auf die Anderen. Takeru kam, auch wie immer, wenig später schon angelaufen und begrüßte ihn freudig. „Morgen~“ Sagte er lächelnd. Ihm gefiel es, dass Aoi nun wirklich zu ihrer Gruppe dazu gehörte. Hin und wieder war ihm aber nicht wohl dabei, dass der Schwarzhaarige so viel mit Reita und Uruha rumhing. „Guten Morgen!“ Antwortete Aoi und lächelte zurück. „Manabu kommt diese Woche nicht. Er ist krank.“ Fügte er noch hinzu. „Hier geht zur Zeit scheinbar ein Virus rum. Kai, Satoshi und Tsukasa sind auch krank!“ Verblüfft sah er seinen Mitschüler an. Vier sind von ihnen also schon mal krank. Naja, was solls. So lange es nichts Schlimmes ist, ist es auch gar nicht so dramatisch. „Du…“ Begann Takeru auf einmal und sah Aoi bittend an. „Wir schreiben doch übermorgen eine Klausur… in Englisch… kannst du mir noch etwas beim Lernen helfen?“ Fragte er vorsichtig. „Klar, warum nicht? Heute, oder morgen?“ „Heute UND morgen!“ Na da schien einer ja echt schlecht in Englisch zu sein, wenn er schon zwei Tage Hilfe gebrauchen kann! Als es klingelte, gingen die Beiden rein. Sie ließen die Stunden bis zur Pause über sich ergehen, auch wenn es echt lahm war und trafen in der Pause auf dem Schulhof wieder als Gruppe auf einander. „Wie? Heute mal nichts in die Luft jagen?“ Fragte Ruki neckend Ryo und Hizumi. Die Zwei müssen noch bis nächste Woche aushalten, dann wäre es mit Putzen auch schon vorbei! „Witzig… sehr witzig!“ Murrte Hizumi nur. Aber ihm kribbelte es in den Fingern, mal wieder etwas anzustellen. Ebenso auch Ryo. Wie gerne würde er mal wieder etwas zusammen mischen! „Wartet doch, bis die Putzerei ein Ende hat und macht dann was.“ Schlug Mao vor. „Ernsthaft? Du hast wohl den Knall nicht gehört!“ Murrte Hizumi.“ „Wenn wir noch einmal etwas anstellen, fliegen wir von der Schule!“ Fügte Ryo noch hinzu. Autsch. Tja, da mussten sie wohl nun wirklich die Finger still halten. „Wir können euch ein Alibi verschaffen!“ Begann Uruha auf einmal. Reita horchte auf und auch Aoi war nun ganz bei der Sache. „Wie kann man euch für etwas bestrafen, was ihr nicht getan habt? Wenn ihr zu dem Zeitpunkt gerade bei uns am Tor wart, können sie euch doch gar nichts!“ Kam es noch vom Honigblonden. Wenn es um Alibis geht, ist er der beste Ansprechpartner, schließlich hatte er Reita schon so vor dem Knast bewahren können! Ryo und Hizumi grinsten bei der Idee natürlich bis über beide Ohren. Jetzt waren sie wieder glücklich! „Ey, Frischlin!“ Begann Reita auf einmal grinsend. „Lass den Scheiß. Wie oft denn noch?!“ „Ruhig Kumpel! Solange du der letzte Neue hier bist, wird das so bleiben!“ Lachte Reita noch und musterte den Schwarzhaarigen. „Lass gleich in Sport mal Fußball spielen. Wie an deinem ersten Schultag!“ Da musste sogar Ruki grinsen. „Ja klar. Und dann? Wache ich dann wieder im Krankenzimmer auf?“ „Wenn du wieder im Weg stehst?!“ „Witzig, Reita, echt witzig!“ Doch mittlerweile konnte er mit Reita mit halten, was Fußball angeht. Bei Ruki war es etwas schwieriger, da er klein und schnell ist. Er hatte immer Angst, ihn um zu rennen! „Möge der Bessere von uns gewinnen!“ Sagte Aoi und grinste siegessicher. So einfach würde er es Reita garantiert nicht machen! Kurze Zeit später standen sie auch schon in der Sporthalle und machten sich warm. Reita und Ruki in Team A und Aoi und Takeru in Team B. Mögen die Spiele beginnen! Der Anpfiff kam und Aoi sprintete los und nahm einem aus dem Gegnerteam den Ball ab und balancierte den Ball auf den Füßen vor Reitas und Rukis Augen. „Was ist denn?“ Fragte der Schwarzhaarige und lockte die Beiden damit, hinter ihm her zu rennen. Ruki und Reita besprachen kurz etwas und rannten dann auf Aoi los und als sie den Ball fast hatten, passte Aoi diesen zu Takeru, der die Chance nutzte und für ihr Team das 1:0 schoss. Jetzt waren Reita und Ruki sauer. Mal gucken, wie es weiter gehen wird! Sie änderten ihre Strategie, aber trotzdem konnten sie nichts machen. Nach 15 Minuten stand es schon 4:0 für Aois Team. „Was ist los mit euch? Vergessen, wie man vernünftig spielt?“ Stichelte der Schwarzhaarige nach dem letzten Tor. Wieder flüsterten Ruki und Reita mit einander. Sie stellten einen neuen Plan auf und schon konnte es weiter gehen. Als Aoi vom Kampfzwerg bedrängt wurde, sah er Takeru, passte den Ball zu ihm, doch Reita sprang dazwischen und schnappte sich den Ball. „Scheiße…“ Murrte Aoi und rannte direkt wieder zurück. Es blieb ihm nur ein Weg, um noch an den Ball zu kommen. Als er nah genug dran war, grätschte er dazwischen, traf den Ball, der ins Aus rollte und hatte auf einmal Reita auf sich liegen, den er scheinbar am Fuß getroffen hatte. „Oh Gott, geh runter, du bist schwer!“ Meckerte Aoi und sah Reita genervt an. „Du bist aber auch umwerfend heute!“ Kam es nur grinsend von Reita. „Halt die Backen!“ Aoi hiefte sich wieder auf die Beine und war etwas rot. Er war umwerfend? Ob Reita das nun ernst meinte, konnte er nicht wirklich sagen. Er machte ihm gegenüber immer wieder solche Andeutungen, aber seit der Sache am See ist nichts mehr zwischen ihnen gewesen. Ob Reita immer noch etwas von ihm wollte? Da Aoi ihn gefoult hatte, gab es ein 11-Meter. Und natürlich traf Reita das Tor. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn nicht! Doch es blieb am Ende bei einem Spielstand von 4:1. Der Lehrer pfiff ab und schickte die Jungs in die Umkleide. Reita und Aoi waren die Letzten, die sich noch umziehen mussten. „Wenn ich wegen dir einen blauen Fleck kriege, setzt es was!“ „Bitte? Das sagt der, der mir am Arm einen verpasst hat und mich am ersten Schultag bewusstlos geschossen hat. Wenn dann hab ich noch einen gut bei dir!“ „Trau dich!“ „Kannst du haben. Aber erst, wenn du gar nicht mehr daran denkst!“ Immer wieder stichelten sie einander, versuchten den Anderen zur Weißglut zu bringen. Aber es klappte nicht mehr so wirklich, jetzt wo sie sich so gut verstanden. Draußen auf dem Schulhof traf die gruppe wieder auf einander. Und alle waren froh, dass sowohl Aoi als auch Reita noch am Leben waren und sich nicht im Sportunterricht gegenseitig umgebracht haben. „Na dann! Was steht heute denn noch so an?“ fragte Ruki dann auf einmal. „Wir wollten für die Klausur lernen!“ Sagte Takeru und zeigte auf Aoi. „Ouh Mist… die hab ich voll vergessen!“ Murrte Reita. „Können wir mit lernen?“ fragte der Blondhaarige dann. Aoi nickte nur. Warum nicht? Zu viert macht lernen mehr Spaß. Uruha sah allerdings nicht ganz so glücklich aus. Hatte er etwa vor gehabt, etwas mit Reita zu unternehmen? Och armer Uruha! „Also ich gehe nachher zu Satoshi!“ Sagte Chiyu. War ja auch klar, das hätte er nicht sagen müssen. Ebenso wollte auch Mao zu Kai. Scheinbar wollten die Beiden ihre Liebsten wieder gesund pflegen. Wie niedlich. Und auch Hizumi wollte Tsukasa besuchen. Allegemeines Treffen von Krankenschwestern heute? „Sollen wir ein wenig in der Stadt rumlaufen?“ Fragte Ryo dann den Honigblonden. Und bevor Uruha nichts macht, ging er doch liebend gerne mit dem Anderen in die Stadt. Beschlossene Sache. „Sollen wir dann bei mir lernen?“ Fragte Reita dann die Anderen drei, die darauf nur nickten. Reita hatte von ihnen am meisten Platz zu Hause, also war das auch die beste Entscheidung. Als es klingelte, gingen sie wieder rein, ließen den Tag über sich ergehen und gingen dann nach Hause. Die Krankenschwestern besuchten ihre Patienten, Ryo und Uruha gingen in die Stadt und Aoi, Ruki, Takeru und Reita trafen sich beim Nasenbandträger zu Hause, um zu lernen. Effektiv hatten sie vielleicht eine Stunde gelernt, den Rest der Zeit hing immer jemand anderes von den Vieren an der Konsole. Es war aber auch zu verlockend. Zocken, oder Lernen? Natürlich zocken! ~~*~~ Am nächsten Morgen ~~*~~ Aoi hatte verschlafen und rannte zur Schule. Kein Schüler war zu sehen, alle waren schon in ihren Klassen. Als Aoi die Treppen hoch rannte und zu seiner Klasse sputete, stand Ruki vor der Türe. „Was machst du denn hier?“ Fragte der Größere. Der Kleinere drehte sich zu der Stimme um und grinste. „Wir haben einen Vertretungslehrer da drin und der ist so ätzend. Wir haben abgemacht, im 5 Minuten-Takt rausgeschmissen zu werden. Wir wollten uns hier treffen und dann nach unten gehen um Kaffee zu trinken!“ Klang gar nicht so schlecht. Aoi klopfte an die Türe und wollte sie gerade öffnen, da machte Reita von drinnen die Türe auf und grinste. „Ich wurde rausgeschmissen!“ Jammerte er gespielt und gesellte sich zu Ruki. Fehlte nur noch Takeru. Der wollte mit machen. Und Aoi? Da er zu spät kam, durfte er die Tasche abstellen und wurde auch direkt wieder nach draußen befördert. „Was ist das für ein Idiot?“ Murrte der Schwarzhaarige nur. Der Lehrer hatte ihn einfach raus geworfen, nur weil er zu spät kam! Sie warteten noch ein paar Minuten, bis Takeru nach draußen befördert wurde und liefen dann in die Cafeteria und tranken einen Kaffee. „Hey… guckt mal!“ Sie drehten sich in die Richtung, in die Ruki gezeigt hatte und erblickten ein unbekanntes Gesicht. „Sieht so aus, als wäre da ein neuer Frischling. Hast Glück, Aoi!“ Wenn dem so war: JUHU! Endlich wäre er den dämlichen Spitznamen los! „Ob das wirklich ein Neuer ist?“ Antwortete Aoi fragend und musterte Reita. „Warum nicht!?“ Sagte Takeru und zuckte mit den Schultern. „Er hat einen Zettel, guckt andauernd drauf, sieht sich dann um und läuft weiter.“ Fügte er noch hinzu. Eindeutig ein Neuer! Da war Aoi ja mal gespannt. „Frischling ärgern~“ Trällerte Ruki und auch Reita grinste schon. Geht das wieder los? Aber dieses Mal war er ja nicht das Opfer. Und Reita würde es sich sicher zweimal überlegen, wieder so einen Mist zu bauen. Oder? „Den gucken wir uns in der Pause mal an!“ Sagte Reita und war schon voller Vorfreude. Und die Pause kam schneller als gedacht, alleine schon weil sie nicht im Unterricht sitzen mussten! Die Vier gingen auf den Schulhof und sahen sich um, suchten den ganzen Platz nach dem Neuen ab. Und Reita entdeckte ihn. „Hey guck mal! Das kommt mir doch bekannt vor!“ Sagte der Blondhaarige. Der Neue hatte sich an den Tisch gesetzt an dem Aoi damals war, als Reita ihn auf die Tischplatte gedrückt hatte. Und sofort ging Reita mit Ruki los, dicht gefolgt von Aoi, doch Takeru blieb etwas hinter ihnen. „Was ist?“ Fragte Aoi seinen besten Freund. „Meinst du, es ist gut, was gleich passiert?“ Fragte dieser nur. Aoi verstand nicht ganz, was dieser meinte und lief einfach weiter und schloss zu den Anderen beiden auf. „Hey!“ Kam es nur von Reita, der den Neuen von oben herab musterte. Der Neue saß am Tisch und aß gerade ein Brot. Verwirrt sah er zu Reita auf, packte sein Brot weg und stand auf. „Hallo!“ Begann dieser freundlich. „Ich bin Mizuki und…“ „Du bist neu hier, jaja!“ Beendete Ruki seinen Satz und grinste. „Willkommen!“ Sagte Reita nur, hielt ihm die Hand hin und grinste. Wollte er den Neuen nur willkommen heißen? Das konnte sich Aoi einfach nicht vorstellen. Und er behielt Recht! Als der Neue die Hand von Reita annahm, wurde er glatt vom Tisch weggezogen und stand wenige Zentimeter von Reita entfernt. „Weißt du, Frischling… wir haben hier so ein Ritual…“ Begann Reita zu erklären. „Jeder Neue muss da durch.“ Fügte Ruki noch hinzu. Und schon drückte Reita den Neuen von sich. Dieser stolperte rückwärts auf den Boden. Er landete unsanft, doch so schnell, wie er dort unten ankam, stand er auch schon wieder auf, legte ein wütendes Gesicht auf und kam auf Reita zu. Und jetzt passierte etwas, damit hätte wohl nie einer gerechnet. Eigentlich wirkte Reita einschüchternd auf Andere, doch der Neue war ein Stück größer und hallte wohl mehr Mumm in den Backen. Und so schlagfertig wie Reita war, war er wohl auch. Er ballte seine Hand zu einer Faust und holte aus. Aus Reflex ging Aoi dazwischen, hielt die Faust des Anderen fest und zögerte nicht, selbst zu zu schlagen. Begeisterte Pfiffe waren von Ruki und Reita zu hören, nachdem Aoi dem Neuen die Faust ins Gesicht gehauen hatte. Stolz besah sich Aoi sein Werk, ehe er erschüttert feststellte, was er dort gerade angerichtet hatte. Takeru sah Aoi nur verdutzt an. Er erkannte seinen besten Freund gar nicht mehr wieder. „Aoi…“ Sagte er nur leise. Der Schwarzhaarige sah ihn an, doch Takeru schüttelte nur mit traurigem Blick den Kopf und verschwand. Was hat er da nur getan? Seit wann ließ er sich denn bitte auf dieses Niveau herab? Der Neue saß am Boden, hielt sich die schmerzende Wange und sah zu Aoi auf. „So begrüßt man hier also die Neuen?“ fragte dieser wütend. Doch er schien Respekt zu haben, denn er wagte es nicht, sich auch nur einen Millimeter zu rühren. „Weißt du, Frischling… wir wollen nur klarstellen, dass du von Anfang an weißt, wer hier das Sagen hat. Ist doch ganz einfach, oder? Mach einfach keinen Mist, kapiert?“ Erklärte Ruki. Reita sagte nichts. Er beobachtete Aoi nur. Er war beeindruckt, was dieser sich traute. Und, dass er sich vor ihn gestellt hatte. Die Drei verschwanden. Aoi war immer noch geschockt. Er wurde von Reita an sich gezogen und wurde dann noch angelächelt. „Nicht schlecht! Bin beeindruckt. Außerdem war es echt süß von dir, was du da getan hast!“ Sagte der Blondhaarige. Aoi lächelte nur gespielt und nickte. Ja, er war stolz auf sich, dass er Reita beschützt und verteidigt hatte. Nein, er war nicht stolz darauf, gerade eben einen Schüler einfach so geschlagen zu haben. „Es war Notwehr!“ Sagte Ruki und zuckte nur mit den Schultern. „Er wollte als erstes zuschlagen. Und er kann machen, was er will, wir sind drei gegen einen. Wenn er also einem Lehrer was sagt, kann er nichts machen!“ Hoffentlich hatte Ruki Recht! Aoi fühlte sich mies und er hoffte, irgendwie aus der Sache rauszukommen, keinen Ärger zu bekommen oder sonst irgendwas! Wenn das sein Vater erfährt. Wobei dem doch eigentlich alles egal war. Ach, was soll schon passieren? Aoi machte sich sofort auf die Suche nach Takeru. Als er ihn am Tor fand, lief er zu ihm. „Takeru…“ Begann er, doch sein bester Freund schüttelte nur den Kopf. „Ich wusste doch, dass es keine gute Idee war, dich so oft mit Reita alleine zu lassen. Er färbt schon ab.“ „Hör zu, dass… ich wollte das nicht. Es war so ein Reflex. Er wollte Reita eine reinhauen.“ „Ja und? Dann mutierst du zum Schläger? Was ist aus dir geworden? Seit dem du dich mit Reita so gut verstehst, hast du eine richtig große Klappe, mehr als vorher schon. Und du scheinst nicht einmal zu zögern, jemandem eine rein zu hauen.“ Er sah ihm direkt in die Augen. „Das bist nicht du!“ Mehr sagte er nicht, sondern ging einfach an ihm vorbei zurück ins Schulgebäude. Das war definitiv schlimmer, als Ärger von Lehrern zu bekommen. Sein bester Freund hasste ihn! Seufzend lief Aoi los, um den Rest der Truppe zu suchen. Als er ankam, sahen sie ihn mit gemischten Gesichtern an. „Da ist er ja. Der schlagfertige Aoi!“ Na super. Hatten Reita und Ruki es sofort den Anderen erzählt? Hizumi und Ryo schien es wenig zu interessieren. Sie kritzelten irgendwas auf einem Blatt Papier herum. Sah aus, als wären das chemische Formeln. Ou, das kann nichts Gutes bedeuten! Chiyu fand Aois Aktion auch nicht gerade super. Man sah es ihm an. Aber er war ähnlich wie Takeru. Eigentlich ein ganz lieber. Kein Wunder, dass es ihm nicht gefiel. Reita und Ruki fanden es natürlich super. Uruha scheinbar auch. Mao fand es teilweise in Ordnung. „Du hättest ihn blutig schlagen sollen!“ Sagte dieser nur. Er war ziemlich blutrünstig. Soll er dem Neuen doch eine rein hauen, wenn er Blut sehen will! Aoi setzte sich seufzend zu ihnen. „Ich…“ Begann er, doch Ruki legte die Arme um seine Schultern und lehnte sich von hinten an ihn. „Das hättet ihr sehen sollen. Wie schnell er reagiert hat, damit sich Rei keine fängt!“ Erklärte der Kleine. Naja, wenn man es so erzählt, war es schon echt cool, was Aoi da gemacht hatte. Schließlich hatte er Reita verteidigt. Doch aus einem anderen Winkel betrachtet, hatte er einen neuen Schüler einfach mal eben so, als wäre es nichts, eine verpasst. Aoi kannte sich selbst so nicht, deswegen gefiel es ihm gar nicht. Da konnten die Anderen sagen was sie wollten, ihn auch dafür feiern, wie sie wollten. Aoi fand sich selbst scheiße! Uruha stand seufzend auf, vertrieb Ruki vom Schwarzhaarigen, zog diesen hoch und etwas von der Gruppe weg. „Bist ja wirklich ein ganz Süßer, wie du Rei geholfen hast!“ Begann der Honigblonde und sah ihm in die Augen. „Danke dafür, aber… bild dir nichts drauf ein.“ Was war denn das jetzt schon wieder? Hatte die Diva etwa Angst um ihren besten Freund? Das Reita jetzt Aoi mehr Aufmerksamkeit schenken würde, als ihm? Wie kindisch! „Keine Sorge, Ruha. Ich hatte eigentlich nicht vor gehabt, ihm eine zu kleben. Das war einfach nur Reflex.“ Erklärte Aoi die Aktion von eben und musterte seinen Gegenüber. „Wir sind Freunde, okay? Da hilft man sich auch gerne mal. Mach dir keine Sorgen.“ „Warum sollte ich mir Sorgen machen? Ich hoffe ja für dich, dass du nichts von ihm willst!“ „Ich bitte dich!“ Murrte Aoi nur noch und ging zu den Anderen zurück. Den restlichen Tag über, sprach Takeru mit ihm kein Wort. Er war sichtlich gekränkt über das, was Aoi getan hatte. Als die Schule zu Ende war, fing er seinen besten Freund ab. „Lass mich das doch erklären!“ „Was willst du mir da erklären? Aoi! Du hast einfach so einen Schüler geschlagen!“ „Er wollte Reita eine verpassen!“ „Ist das ein Grund, um auch gleich gewalttätig zu werden?“ Aoi stockte, sah auf den Boden und schüttelte den Kopf. „Nein. Ist es nicht. Ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat!“ Doch Takeru schüttelte nur unverständlich den Kopf. „Ich erkenne dich nicht mehr wieder!“ „Bitte… es ist aus Versehen passiert! Glaub mir doch.“ Er hielt Takeru am Arm fest und sah ihm in die Augen. „Du kennst mich doch und außerdem… könntest du diesen Augen böse sein?“ Er sah ihm mit einem Rehblick an, schob die Unterlippe nach vorne und schniefte gespielt. Takeru musterte ihn, biss sich auf die Unterlippe und musste dann lächeln. „Du bist doch doof!“ Sagte er und drückte sich an ihn. „Aber mach das nie wieder!“ „Versprochen!“ Als das endlich geklärt war, ging Aoi nach Hause und machte schnell seine Hausaufgaben, aß etwas und legte sich mit seinem Notebook aufs Bett, um noch etwas im Internet zu surfen, bevor er am Abend ins Bett ging. Er hoffte, er könnte morgen mit dem Neuen mal unter vier Augen reden und sich dafür entschuldigen, was er getan hatte. Kapitel 12: Challenge accepted ------------------------------ ~~*~~ Vor der Schule ~~*~~ Da stand er wieder. Wie immer war Aoi als Erster vor Ort. Rauchend wartete er auf die Anderen. Und irgendwie auch auf den Neuen, schließlich musste er sich entschuldigen. Und am besten wäre es, wenn weder Reita, Ruki noch Uruha da wären. Die sollen einfach nicht mitbekommen, dass sich Aoi bei dem Neuen entschuldigt. Warum? Er wusste es selber nicht so wirklich, aber irgendwie sagte ihm sein Gefühl, dass es in Ordnung wäre, wenn es keiner wüsste. Außer Takeru und Manabu vielleicht. 10 Minuten vor Schulbeginn kam der Neue auch schon um die Ecke gebogen. Doch bevor er überhaupt in Aois Nähe ankommen konnte, wurde er von hinten festgehalten. Oh nein. Aoi ahnte nichts Gutes! Doch statt Reita hinter dem Neuen vor zu finden, stand Manabu bei ihm. Manabu war zwar immer noch etwas erkältet, aber er wollte unbedingt wieder zur Schule kommen. Und da war er auch schon. Aber? Was ist das? Kennen die sich? Nein, sah nur so aus. Der Neue wirkte etwas verwirrt darüber, dass Manabu ihn einfach so ansprach. Seufzend ging Aoi auf den Neuen und Manabu zu. „Morgen, Aoi!“ Sagte Manabu lächelnd. Der Neue sah sich um und erblickte den Schwarzhaarigen und versteifte sich automatisch. Manabu musterte den Neuen und legte die Stirn in Falten. „Was denn los, Frischling?“ Fragte dieser. „Hey…“ Begann Aoi und kratzte sich am Hinterkopf. „Das mit gestern tut mir leid…“ Sagte er, doch der Neue grummelte nur. „Hab ich gesehen, als du gegrinst hast, wie es dir doch leid getan hat! Und „Frischling“ ist nicht mein Name, kapiert! Was wollt ihr von mir?“ Der war sauer. „Ich wollte mich nur entschuldigen. Das war… nur Reflex. Gib doch zu, dass du selber ausholen wolltest!“ Verteidigte sich Aoi, doch das interessierte den Anderen nicht. „Wo wollte ich den Kerl denn schlagen? Der war so mit sich selbst beschäftigt, dass er geschockt gewesen wäre, wenn meine Faust kurz vor seinem Gesicht gewesen wäre.“ Er wollte Reita also nur einen Schreck einjagen? Das machte Aois Situation nicht besser. „Sei doch froh, dass ich mich entschuldige!“ „Das ist ja auch das Mindeste! So einen Idioten zu verteidigen kann ja auch nicht dein Ernst gewesen sein!“ „Wie bitte?“ Fragte Manabu auf einmal. Er verstand es nicht so wirklich, aber ein wenig konnte er sich zusammenreimen. Er sah Aoi fragend an und dieser erklärte ihm, dass er dem Neuen eine verpasst hatte, weil dieser Reita eine reinhauen wollte. „Ich wollte ihm keine verpassen, verdammt nochmal!“ „Ich wollte dir genau so wenig eine verpassen, aber es war einfach Reflex, versteh es doch!“ „Ich verstehe es ja, aber nicht bei dem komischen Kerl!“ „Komischer Kerl? Du hast doch keine Ahnung von ihm!“ Fuhr Aoi ihn an. Er tat es schon wieder. Wieder verteidigte er Reita. Was war auf einmal mit ihm los. „Lass mich raten: Der komische Nasen-Futzi ist bei euch der Chef. Und du bist sein kleiner Köter, der austeilen soll, wenn irgendwer etwas gegen ihn machen oder sagen will. Oder liege ich da falsch?“ Manabu sah nur zwischen ihnen hin und her. Er hatte das böse Gefühl, dass es gleich gewaltig Ärger geben könnte. „Jungs…“ Begann er und wollte sie beruhigen, doch das ging nach hinten los. „Köter?“ Knurrte Aoi nur und zog den Neuen am Kragen zu sich. „Ich wollte mich entschuldigen, kapiert. Ich musste selber durch den ganzen Kack, der einem als Neuer blüht. Ich hatte das nicht gewollt. Aber trotzdem lasse ich mich nicht beleidigen!“ Meckerte der Schwarzhaarige ihn an. „Es reicht!“ Ging Manabu dann dazwischen und zog Aoi von dem Neuen weg. „Beruhig dich, man! Was ist denn los mit dir?“ Das fragte sich Aoi allerdings auch! „Raste doch nicht gleich so aus.“ Aber Aoi wollte ausrasten. Er biss sich auf die Unterlippe und ballte die Hände zu Fäuste! „Entspann dich!“ Sagte Mizuki und hob beschwichtigend die Hände. „Was heißt hier beruhigen? Mich als „Köter“ zu betiteln und Reita als „Idioten“ zu beleidigen, geht gar nicht. Und da will ich mich auch nicht beruhigen!“ Wo blieben denn eigentlich die Anderen? Hilfe suchend sah sich Manabu um. Und in dem Moment schnappte sich Aoi den Anderen erneut am Kragen und zog ihn zu sich. „Du hast eine ganz schön große Fresse, dafür das du neu hier bist. Ich rate dir, vorsichtig zu sein, denn das könnte sonst böse für dich enden!“ Zischte Aoi ihn an. „Du drohst mir?“ „Putz dir die Ohren, oder soll ich es noch einmal sagen? Übertreib es nicht!“ Damit ließ er ihn los und sah ihm in die Augen. Da war der Neue still. Jetzt war er sich nicht so sicher, was er dazu sagen sollte. „In welcher Klasse bist du denn?“ Fragte Manabu ihn und als er „2D“ hörte, lächelte er. „Bei mir! Ist doch super. Komm, lass uns schon mal losgehen!“ Er drängte den Neuen zum Schultor und musterte Aoi noch einmal genau. „Egal was mit dir los ist, Aoi, aber werd bitte wieder der Alte. Langsam nimmst du ganz schön die Züge von Reita an und das gefällt mir nicht!“ Und damit verschwand Manabu auch schon mit dem Neuen. Mag ja sein, dass er damit Recht hatte, aber Aoi würde es dem Neuen nicht verzeihen, dass er beleidigend wird! Das kotzte ihn persönlich an. Wahrscheinlich wegen der Sache zwischen ihm und Uruha. Als die Beiden weg waren, dauerte es auch nicht lange, bis Takeru angerannt kam. „Aaaoooiiiiiii~“ Keifte er jammernd. „Wir schreiben die Klausuuur!“ Er drückte sich an seinen besten Freund und sah ihm traurig in die Augen. „Das werde ich nicht schaffen! Ich bin doch voll schlecht!“ Aoi grinste und legte die Arme um ihn. „Guten Morgen, Taki~“ Dieser grinste etwas, ehe er seufte und die Unterlippe nach vorne schob. „Ich habe Angst… ich bin voll schlecht in Englisch!“ „Ach! Stell dich nicht so an!“ Was eben ablief, wollte er ihm lieber nicht sagen. Er tat einfach so, als wäre nichts gewesen! Zusammen gingen sie dann rein, um die Klausur zu schreiben. Und die hatte es in sich! In der Pause saßen alle, die diese Klausur geschrieben hatten, jammernd draußen rum. „Was für ein Mist das war!“ Meckerte Ruki und spielte mit einem Plastikbecher, indem zuvor noch etwas zu Trinken vom Kiosk drin war. Reita sah sich um, war aber auch nicht begeistert von der Klausur. Takeru jammerte genauso wie vor der Schule und Aoi besah sich Reita immer mal wieder. „Rei? Alles okay?“ Fragte er den Anderen. Dieser nickte nur geistesabwesend. Seufzend stand Aoi auf und nahm sich Reita mal zur Seite. „Was hast du?“ „Ich warte auf den Neuen!“ „Warum?“ „Kennst mich doch!“ „Rei… lass es lieber. Der Kerl ist heute nicht gut drauf, hat mir heute morgen schon gereicht!“ „War etwas?“ Verdammt! Er hatte das irgendwie vergessen. Reita wusste ja gar nichts. „Ach… nichts!“ Aoi zuckte mit den Schultern und versuchte es runter zu spielen. Er wollte Reita das gar nicht erzählen. Wenn der das wüsste, würde der doch ausrasten. Und DAS konnte er dem Neuen nicht antun! „Aoi!“ Murrte Reita nur und musterte ihn skeptisch. „Man… ja… du nervst mich!“ Aoi verschränkte die Arme vor der Brust, seufzte und sah sich um. „Ich hab mich bei ihm entschuldigt und…“ „Was hast du?“ „Lass mich doch erst mal ausreden… also. Ich hatte mich heute morgen bei ihm entschuldigt und das hat den nicht gejuckt. Und der ist ziemlich frech geworden. Und das, obwohl ich nicht wirklich was gemacht habe. Ich will nicht wissen, wie der gerade drauf ist!“ „Frech?“ „Ach… nichts Besonderes!“ Aoi zuckte erneut mit den Schultern. „Uruha ist da!“ Sagte er, um endlich von dem Thema ablenken zu können. Reita packte ihn am Arm und sah ihm in die Augen. „Was war heute los? Ich merke es dir doch an, dass da etwas nicht in Ordnung ist!“ „Du kennst mich wohl so gut?“ „Leider noch nicht! Aber ich merke trotzdem, wenn etwas nicht stimmt. Aber du willst es mir wohl nicht sagen, oder?“ „Nein. Will ich nicht! Außerdem, warum willst du es unbedingt wissen? Das würde dich doch erst interessieren, wenn es um Uruha gehen würde. Aber bei mir?“ Stichelte Aoi und riss sich von ihm los. „Es ist wirklich alles okay!“ Sagte er noch und ging zu den Anderen zurück. Reita haute ab. Wahrscheinlich auf Toilette. Als Manabu, wohl gemerkt alleine, bei ihnen auftauchte, sah Aoi zu ihm hoch. „Wo ist er?“ „Mizuki? Noch auf Klo, glaube ich!“ Aoi nickte und drehte sich dann wieder zu Uruha und unterhielt sich mit ihm. Seit Tagen will Aoi wieder mal Gitarre spielen und wer war da wohl besser, als Uruha? Dieser verdrehte nur immer wieder die Augen. „Du bist aber auch nervig! Bring es dir doch selber bei!“ „Aber Ruha~ Du bist doch so gut~“ Schleimte er. Denn das gefiel dem Honigblonden. „Okay… am Freitag. Nach der Schule.“ Juhu! Als nach 15 Minuten -kurz vor dem Ende der Pause- noch immer keine Spur von Reita war, wurde Aoi langsam doch neugierig. Wo steckt der Kerl. Er stand auf, um ihn suchen zu gehen. „Wohin gehst du?“ Fragte Takeru. „Ich suche Reita.“ Manabu sah ihn nur warnend an. Jaja, schon klar, was er mit dem Blick sagen wollte: „Du bist schon genau so wie er!“ Ruki sprang auf und hängte sich an Aois Ärmel. „Ich komme mit!“ Der Größere nickte und ging mit ihm los. Sie fanden Reita am Schultor. Und der Neue war auch da. Und sie keiften sich scheinbar an. „Sieht nach Stress aus!“ Sagte Ruki und lief etwas schneller. Aoi hielt mit ihm Schritt. „Rei!“ Rief der Kleinere. Doch dieser reagierte nicht. Er war zu sehr damit beschäftigt, dem Neuen scheinbar die Meinung zu geigen. „Nimm das zurück, sonst setzt es was!“ Knurrte Reita und packte sich den Anderen. „Warum? Ist doch so! Du bist der hirnlose Idiot und der ist dein Kampfköter, der aufpasst, dass dir nichts passiert!“ Meckerte der Neue nur zurück. Aoi blieb stehen und ließ es auf sich wirken, was er gehört hatte. Irgendwie erinnerte ihn das schon sehr an damals, als er neu hier war. Er selbst ist jetzt in Reitas Situation und scheinbar ist Reita gerade als „Uruha“ unterwegs. Vertauschte Rollen. Und irgendwie fand Aoi es auch so. Schließlich versuchte er wirklich Reita zu verteidigen, wie Reita es für Uruha machte. „Was heißt hier Kampfköter?“ Knurrte Reita und drückte ihn an die Schulmauer. Mizuki stieß Reita von sich weg, riss sich so endlich mal los und sah ihm fest in die Augen. „Bei euch ist doch einer dämlicher als der Andere. Abgesehen von Manabu gibt es doch bei euch keinen Einzigen, der vernünftig ist. Bei dir und deinem Köter mal angefangen!“ Das reichte! Jetzt brannten sogar bei Aoi die Sicherungen wieder durch. Er knirschte mit den Zähnen, ging auf die Beiden zu, stellte sich zwischen sie, mit dem Rücken zu Reita, und sah dem Neuen in die Augen. „Das reicht!“ Knurrte er und drückte ihn an die Wand, packte ihn am Kragen und kurz darauf warf er ihn zu Boden und stürzte sich auf ihn. Doch bevor er irgendetwas wirklich machen konnte, ging ein Lehrer dazwischen. Er zog Aoi von dem Anderen runter und meckerte sofort los. Aoi sah nur seitlich auf den Boden und würde am liebsten schreiend wegrennen. Das war es doch, was Mizuki wollte. Er provozierte doch nur! Und wieder ist Aoi darauf reingefallen. Der Lehrer nahm sowohl Aoi als auch Mizuki mit. Reita und Ruki blieben zurück. „Was ist denn jetzt los?“ Fragte der Kleinere. Reita wusste alles. Er hatte sich den Neuen mal geschnappt gehabt und mal eben so nebenbei erfahren, was zwischen ihm und Aoi heute morgen los war. Und irgendwie konnte sich Reita nicht zurückhalten. Er war wirklich sauer. Schon wieder so einer, mit großer Klappe. Was ist denn nur aus den verschüchterten kleinen Frischlingen geworden? So macht das Ganze nicht mehr ganz so viel Spaß! Der Blondhaarige erklärte dem Kleineren, was los war. Und Ruki schien da auch etwas sauer zu sein. Aber sie waren schließlich auch gute Freunde von Aoi. „Nur… fällt dir nicht was auf? Es ist irgendwie… genauso wie bei dir und Uruha. Ein falsches Wort über ihn und du rastest aus und… wenn jemand schlecht über dich redet, rastet Aoi aus. Meinst du, das da vielleicht… von seiner Seite aus…?“ „Ach, erzähl keinen Mist!“ Als ob Aoi in ihn verknallt sein würde. Niemals! Oder? ~~*~~ Im Büro des Direktors ~~*~~ „Ist es irgendwie modern, sich nun gegenseitig eine reinzuhauen? Was ist denn los? Sie haben ja schon ein hübsch lediertes Gesicht. Und Sie? Wollten sie noch eins oben draufsetzen? Was sollte das?“ Mizuki sah den Direktor entschuldigend an. „Ich verstehe es ja auch nicht. Gestern hat er mir sinnlos eine verpasst und dann dachte ich, dass er mit mir reden will, um sich zu entschuldigen, da geht der wieder auf mich los?“ „WAS?“ Entfuhr es Aoi. Er sah geschockt zu seinem Mitschüler und dann zum Direktor. „Fragen sie doch meine Freunde, was WIRKLICH war! Sie haben es gesehen, die sind Zeugen! Er wollte zuschlagen. Es war Notwehr!“ Begann Aoi und sah dann nach unten. „Ja… das von eben war dumm. Aber gestern da… ich hab rot gesehen, weil er zuschlagen wollte.“ Der Direktor wirkte nun leicht verwirrt. Tja, wem kann man nun glauben? Dem Neuen, oder dem GANZ Neuen? „Was hätte ich denn sonst für einen Grund? Sie kennen mich doch mittlerweile seit ein paar Monaten. Ich habe doch nie Probleme gemacht. Ich war immer pünktlich, störe nie den Unterricht. Würde ich dann sinnlos einen Schüler schlagen? Einfach so, weil es mir Spaß macht?“ Jetzt hatte er den Direktor! Dieser nickte zustimmend, was dem Neuen gar nicht gefiel. „Ich würde sagen, ihr entschuldigt euch beide bei dem Anderen. Und heute nach der Schule, will ich sie hier wiedersehen! Sie werden mit dem Hausmeister die Schule sauber machen!“ Ach verdammt. Es hätte ja klappen können. Das gefiel beiden nicht wirklich. Murrend entschuldigten sie sich bei einander und wurden dann entlassen. Die nächste Stunde war schon längst im Gange, doch das war Aoi nun egal. Er ging erst einmal zum Schultor, um sich eine zu rauchen! Kurz darauf stand Mizuki in seiner Nähe und rauchte sich auch eine. Er wollte sich doch nur bei ihm entschuldigen. Warum ist es denn nur so schwer? „Sag mal…“ Begann Aoi und ging zu ihm. „Warum nimmst du meine Entschuldigung nicht an? Ich habe das doch wirklich nicht mit Absicht gemacht. Und wenn es mir nicht leid tun würde, würde ich doch auch nicht so darauf beharren, das du die Entschuldigung annimmst. Ich war doch selber hier der Neue vor gar nicht so langer Zeit!“ „Lass einfach gut sein. Ich geh dir aus dem Weg und du gehst mir aus dem Weg, okay? Mir egal, was du mir alles erklären willst. Wenn du selber der Neue hier warst, musst du ja wissen, wie scheiße es ist, aber scheinbar hast du es schon vergessen!“ Mizuki rauchte auf und ging rein in seine Klasse. Sein Ernst? Aoi sah ihm nur verdutzt hinterher. Er überlegte kurz, rauchte auf und ging dann auch rein. Satoshi und Chiyu waren die Einzigen, die halbwegs vernünftig waren. Er müsste mit ihnen mal darüber reden. In der Pause schnappte er sich auch direkt mal Chiyu und ging mit ihm an einen ruhigen Ort auf dem hinteren Schulhof. Kurz und knapp erklärte er dem teilweise Pinkhaarigen die Situation und sah ihn Hilfe suchend an. „Was ist denn los?“ Fragte er ihn verzweifelt. „Was los ist? Es haben doch Alle Recht! Guck doch mal, was aus dir geworden ist! Du warst selber der Neue, wurdest von Reita fertig gemacht und jetzt? Jetzt hast du ein Selbstbewusstsein wie Reita selber und verteidigst ihn auch noch und dann noch mit Fäusten. Da würde ich dir erst Recht keine Entschuldigung abkaufen.“ Erklärte er und Aoi seufzte. „Ich weiß ja nicht einmal, warum ich das getan habe. Es ist einfach so passiert, ohne das ich es wirklich wollte.“ „Das ist dein Problem. Du merkst nicht einmal, was aus dir wird. Du hängst ständig mit Reita ab, oder Uruha. Da ist es kein Wunder, dass du so wirst, wie die. Und ganz ehrlich: Mir gefällt das auch nicht. Ds warst du mir lieber, als du Angst vor Reita hattest!“ Das war mal eine Ansage. „Das ist mir gerade aber auch keine Hilfe…“ „Was willst du von mir hören? Das du das gut gemacht hast und ruhig so weiter machen kannst? Aoi, sieh es ein! Du wirst unseren Blondchen ähnlicher. Pass einfach auf, überlege einfach, bevor du irgendwas machst. Ich denke, wenn du den Neuen in Ruhe lässt und dich nicht provozieren lässt, wird es schon klappen. Und wenn du wirklich nachher mit ihm putzen musst, kannst du es ja ausnutzen, um ihn kennen zu lernen. Vielleicht versteht ihr euch ja!“ Aoi nickte und kratzte sich am Hinterkopf. „Wenn du das sagst!“ Sagte er nur Schulter zuckend und sah sich um. ~~*~~ Bei den Anderen ~~*~~ Zusammen saßen sie im Schatten auf dem Schulhof und unterhielten sich. „Und du denkst wirklich, dass du besser bist?“ Begann Takeru und bließ die Wangen auf. „Aber sowas von!“ Entgegnete Ruki. „Die Wette gilt! Freitag, nach der Schule! Du und ich, im Musikraum.“ Ruki stimmte zu und auch Uruha meldete sich zu Wort. „Na da komme ich doch glatt mit. Aoi wird auch dabei sein, der wollte mit mir Freitag Gitarre üben. Das können wir da direkt machen!“ Falls sie das denn dann auch durften. „Ich komme auch mit!“ Kam es von Reita. Er würde zu gerne Bass spielen. „Darf ich auch mitkommen?“ Fragte Ryo dann vorsichtig. „Das Schlagzeug ist ja noch frei…“ Sie nickten zustimmend. Mao würde auch gerne mitgehen, aber Kai wartete krank im Bett auf ihn. Da konnte er doch nicht fern bleiben! Manabu schüttelte nur seufzend den Kopf. „Ihr habt wirklich nichts Besseres an einem Freitag zu tun, oder?“ Fragte dieser dann. „Warum auch? Ist doch Freitag. Wir haben dann doch Zeit!“ „Aber dafür länger in der Schule bleiben? Nie im Leben!“ Kurz darauf kam Aoi mit Chiyu wieder. „Na wo wart ihr denn?“ Fragte Hizumi. Er hatte sich etwas zurück gehalten. Er wollte Freitag eh nur nach Hause und schlafen, damit er abends, falls es Tsukasa dann besser geht, mit ihm feiern gehen kann. „Unterwegs.“ Antwortete Chiyu nur und grinste ihn an. Was geht ihn das denn auch an? Aoi setzte sich zu Takeru und wurde eisern angesehen. „Du kommst Freitag mit, Basta!“ Sagte Ruki und streckte ihm die Zunge raus. „Was? Wohin?“ Fragte er und sah ihn verwirrt an. „Die Zwei wollen sich ein Gesangs-Battle geben am Freitag nach der Schule. Und wir gehen mit. Ich würde Gitarre spielen und dachte, dass du dann eh mitkommen würdest, weil ich dir das ja noch mal zeigen soll. Reita kommt mit um Bass zu spielen und Ryo will sich ans Schlagzeug setzen.“ Erklärte Uruha. Na das kann ja ein interessanter Nachmittag werden am Freitag! „Wir bräuchten mehr! Von jedem mindestens zwei! Dann machen wir ein richtiges Battle daraus.“ Schlug Ryo dann grinsend vor. Klar, warum auch nicht? Je mehr, desto besser! „Aber wer soll denn noch mit?“ Ruki sah sich fragend um. „Wir könnten Kai fragen, oder Tsu, wenn es um Schlagzeug geht.“ Schlug Takeru vor. „Und Chiyu spielt Bass!“ Kamm es noch von Uruha. Dann hätten sie ja alles doppelt vertreten. „Wobei ich nicht ganz so gut an der Gitarre bin. Das wird doch nichts!“ Gab Aoi zu. „Mana? Kommst du mit?“ Fragte Ruki ihn dann lieb und seufzend nickte er. „Warum nicht!“ Sehr gut! Dann konnte es Freitag ja losgehen. „Und wie stellst du dir dein Battle vor?“ Fragte Manabu dann den Kleineren. „Alle Namen in einen Topf und dann werden die Namen gezogen und in Gruppen verteilt. Per Zufall also. Und dann wird gespielt.“ Erklärte er grinsend. „Und der Verlierer?“ Fragte Reita ihn dann. „Zwei Wochen die Hausaufgaben der Anderen machen?!“ Kam es von Ryo. „Wir gehen am gleichen Abend feiern und die Verlierergruppe muss bezahlen!“ Schlug Uruha vor. Da stimmten alle zu. Das war doch mal ein guter Vorschlag! „Herausforderung angenommen!“ Sagte Reita grinsend. ~~*~~ Nach Schulschluss im Raum des Hausmeisters ~~*~~ Aoi stand genervt mit Mizuki im Raum des Hausmeisterts und wartete darauf, die Anweisung zu erhalten, was nun gemacht werden musste. „Die Putzleute machen die ganzen Räume sauber, machen die Mülleimer leer und kümmern sich um die Toiletten. Ihr Zwei werdet heute den Schulhof und den Sportplatz von Müll befreien. Hier habt ihr die Zangen und die Eimer.“ Er drückte jedem ein Exemplar von Beidem in die Hand und lief dann selber irgendwo anders hin. „Na super…“ Murrte Aoi nur und lief los. Mizuki hatte bisher noch kein Wort gesagt. „Danke.“ Meckerte Mizuki, als sie erst fünf Minuten geschafft hatten. „Was heißt hier danke? Ist doch auf deinem Mist gewachsen. Vergiss nicht: Notwehr und Beleidigung!“ Kam es nur genervt vom Schwarzhaarigen. „Ach, erzähl keinen Mist. Wenn du nicht so aggressiv wärst, würden wir jetzt zu Hause sein.“ „Statt zu meckern, solltest du mal Müll aufsammeln.“ „Tja… es gibt Leute, die dazu geboren sind, so eine Drecksarbeit zu machen. Und dann bin da ich!“ Aoi sah ihn wütend an. Wollte er gerade wirklich damit sagen, das Aoi besser Müllmann werden wollte, oder was? Und das Dümmste war, das Aoi nicht einmal eine Antwort darauf hatte! „Wenn du weniger labern würdest, könntest du mehr Müll sammeln und schneller nach Hause gehen!“ Kam es nur von ihm. Mizuki grinste nur. „Hast du schon mal geguckt, wie groß das Schulgelände ist? Das dauert bestimmt 3 Stunden, bis wir hier fertig sind.“ „Noch ein Grund, dass du ruhig sein solltest, damit du dich auf den Müll konzentrieren kannst!“ „Mach ich doch. Ich antworte dir doch.“ Das war zu viel! Fing der wieder an. „Ich hab dir schon mal gesagt, dass du aufpassen solltest, was du sagst!“ Er versuchte ruhig zu bleiben und dachte an Chiyus und Manabus Worte. Ruhig bleiben, gut überlegen und vor allem: Nicht ausrasten! „Was gehst du denn schon wieder so an die Decke?“ Stichelte der Neue weiter. „Weißt du was? Mach den Platz hier alleine. Ich verzieh mich zum Sportplatz!“ Und schon ging er los. „Ey!“ Sagte der Andere auf einmal und lief zu Aoi und hielt ihn auf. „Wer schneller fertig ist und am meisten hat, hat gewonnen!“ „Und? Was dann?“ „Naja… Der Verlierer fällt vor dem Anderen auf die Knie und entschuldigt sich noch einmal bei dem Anderen. Ich habe mitbekommen, dass ihr Freitag nach der Schule noch etwas im Musikraum vorhabt. Wie wäre es, wenn wir das dann machen?“ Aoi war sich da nicht so sicher. Was sollte das bringen?“ „Okay. Herausforderung angenommen!“ Hatte er das nicht schon einmal gehört heute? Sie machten sich auf den Weg in ihre Bereiche und begannen den Müll zu sammeln. Es dauerte wirklich verdammt lange, ungefähr 2 ½ Stunden oder so, bis sie fertig waren. Sie trafen sich wieder beim Hausmeister und verglichen ihre Eimer. „Hast du den Müll aus den Mülltonnen noch mit bei dir reingetan oder was?“ Murrte Aoi und besah sich das Ergebnis. So ein Mist, er hatte verloren. „Naja, vielleicht nimmst du diese Entschuldigung dann ja mal an.“ Mizuki grinste nur und nickte. „Jap, vielleicht!“ Er stellte den Eimer hin, meldete sich bei dem Hausmeister ab und verschwand auch schon. Aoi tat es ihm gleich und ging ebenfalls nach Hause. Jetzt musste er sich am Freitag also vor versammelter Mannschaft bei ihm entschuldigen und dabei noch auf Knien vor ihm rumrutschen? Und als Aoi darüber so nachdachte, viel es ihm ein. Es traf ihn fast schon wie ein Blitz. Er müsste sich vor Reitas Augen entschuldigen. Das nutzte der Neue doch sicherlich wieder nur aus, damit es wieder Stress gibt. Egal in welcher Form, aber das wird sicherlich Stress geben. Aber was hätte er davon? Er war doch der, den es am Ende wieder trifft, wenn Reita wütend wird. Oder Aoi! Zu Hause angekommen, ging Aoi duschen und warf sich kaputt auf sein Bett. Der Tag war anstrengend. Aber er hatte ihn überstanden, es lief zwar heute nicht perfekt, aber der Tag war in Ordnung. Und irgendwie musste er zugeben, dass Mizuki nicht so schlimm war. Es war ja eigentlich ganz okay mit ihm heute und die Herausforderung hatte er zwar verloren, aber es war dennoch irgendwie eine lustige Idee. Und der Andere hätte sich definitiv etwas Schlimmeres einfallen lassen können. Er hätte ja auch sagen können, das der Gewinner dem Verlierer eine reinhaut. Denn scheinbar war sich Mizuki sehr siegessicher und er hatte heute ja auch gewonnen. Aber so war es ganz in Ordnung! Dann würde er sich halt noch einmal bei ihm entschuldigen. Mit dem Gedanken schlief Aoi dann ein. Nur noch zwei Mal zur Schule und dann wäre auch schon Wochenende! Kapitel 13: I'll take revenge ----------------------------- ~~*~~ Freitagmorgen ~~*~~ Gestern ist es ganz schön ruhig gewesen in der Schule. Bis auf Tsukasa waren aber alle wieder gesund und auch wieder in der Schule. Kai war begeistert gewesen, als er von der Idee gehört hatte, ein kleines Musik-Battle zu machen. „Klingt interessant!“ Sagte er und nickte. Hizumi wäre nicht dabei. Er würde zu Tsukasa gehen und mit ihm rumgammeln. Satoshi hätte sich angekündigt, einfach nach der Schule vorbeizukommen, um zu zu gucken. Dadurch fühlte sich Chiyu auch nicht so schlecht, dass er ihn alleine lässt oder so etwas! Also wären alle bis auf Hizumi und Tsukasa dabei. Nicht alle wollten spielen. Es blieb bei der Aufstellung, die sie am Mittwoch abgemacht hatten: Bass: Reita und Chiyu Gitarre: Uruha und Manabu (Aoi wollte nur üben) Drumms: Ryo und Kai Gesang: Takeru und Ruki Die Zuschauer: Mao, Satoshi und -was noch keiner wusste- wohl auch noch Mizuki. Doch bis es soweit war, mussten sie den Unterricht hinter sich bringen. Gerade saß jeder in seiner Klasse. Ryo hatte zur Zeit Chemie. Er und Hizumi tüftelten schon wieder an irgendwelchen Gemischen rum. Sie hatten sich fest vorgenommen, noch einmal etwas zusammen zu brauen. Was genau es werden sollte, wusste jedoch keiner. Sie hielten ihre Ideen immer geheim und mussten sich am Ende überraschen lassen, ob es denn auch gut geht oder eben nicht! Bisher lief es ja eher weniger gut. Doch vielleicht würde es ja beim nächsten Mal besser werden! „Was wäre, wenn wir den Lehrer mal fragen, was man alles mischen kann?“ Schlug Ryo vor. Hizumi musterte ihn fragend. „Naja… wenn er uns sagt, welche Stoffe man miteinander mischen kann, wissen wir doch, welche man NICHT mit einander mischen sollte. Die mischen wir dann einfach um zu gucken, was dabei so herauskommt!“ „Dir ist schon klar, dass ich noch ein wenig am Leben bleiben will, oder?“ „Ja schon… aber… ich will doch nur irgendetwas brauen!“ „Lass uns erst einmal in Ruhe gucken.“ Manabu, Mao und Mizuki saßen im Kunstunterricht. Sie mussten ein Portrait von sich selber zeichnen. Das fiel so einigen wirklich schwer. Aber nicht Manabu. Der konnte es irgendwie. „Kannst du mir mal helfen?“ Fragte Mao ihn verzweifelt. „Versuch es doch einfach selber. Mach dir einfach mal eine grobe Skizze von deinem Gesicht mit dem Mittelkreuz!“ Begann der Schwarzhaarige zu erklären und zeichnete es ihm auf. Ein Oval für den Kopf und das Mittelkreuz, was die Lage von Augen und Nase sowie dem Mund im Gesicht schon mal andeuten sollte. „Und damit zeichnest du jetzt. Konzentriere dich darauf, dass der Mund nach links und rechts genau gleich weit im Gesicht liegt. Die Augen liegen an dieser Linie. Und dazwischen genau auf der Linie liegt die Nase. Halte dich an dein Bild und dann müsste es doch eigentlich funktionieren. Die Haare sind zwar kompliziert, aber wenn du so weit bist, sag mir Bescheid.“ Und damit drehte er sich wieder um und zeichnete sich selbst weiter. Mizuki saß still ganz hinten im Raum und versuchte sein Glück. Manabu sah zu ihm und ging dann zu ihm hin. „Und? Wie läuft es?“ Fragte er neugierig und sah auf dessen Zeichnung. „Wow! Nicht schlecht. Sieht ja echt gut aus!“ Er war begeistert. „Danke. Hin und wieder zeichne ich zu Hause!“ „Das merkt man. Sieht echt cool aus. Endlich mal jemand, der mich nicht nach Hilfe fragen muss. Jetzt kann ich denen sagen, dass sie zu dir gehen sollen!“ Sagte er und grinste etwas. „Sag mal… was machst du heute noch? Willst du mit zu uns kommen? Wir sind nach dem Unterricht im Musikraum und wollten noch ein wenig Musik machen!“ Mizuki zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht. Aber… warum nicht!“ Er nickte und lächelte leicht. So konnte er wenigstens dabei sein und sich wirklich darum kümmern, dass sich Aoi auf Knien bei ihm entschuldigt. Jetzt musste er sich nicht mehr überlegen, wie er in den Raum zu gehen hatte! Kai, Satoshi, Chiyu und Uruha hatten gerade Sport. Sie mussten Basketball spielen. Und Uruha hasste diese Sportart! Allgemein war er kein Fan von Sport. Er wollte sich nicht überanstrengen. Und mit Satoshi in der Klasse lief man immer mal wieder Gefahr, einen blauen Fleck abzubekommen. Darauf konnte er wirklich verzichten! Doch sie waren alle entspannt. Sie brauchten ihre Kräfte ja noch für später. Außerdem wollten sie ja nach dem Battle noch feiern gehen! Und wenn sie Gas geben würden in Sport, wären sie ziemlich schnell müde an diesem Abend. Aoi, Reita, Ruki und Takeru hatten zwei Freistunden und saßen draußen auf dem Schulhof. „Und wir können wirklich da rein?“ Fragte Takeru neugierig. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Lehrer uns das erlaubt.“ „Wer sagt denn, dass wir einen Lehrer fragen? Ryo und Hizumi wollten dem Hausmeister den Schlüssel klauen und ihn später irgendwo auf den Boden werfen. So, als hätte er den Schlüssel verloren.“ Erklärte Reita grinsend. „Na super… auch noch Diebstahl. Dazu kommt dann noch Einbruch. Was kommt danach? mutwillige Zerstörung, falls uns etwas kaputt geht?“ Seufzte Aoi. Ihm war das nicht geheuer. Sie könnten doch einfach fragen, ob sie da mal rein durften. Es könnte schließlich auch ein Musiklehrer mit dabei sein um aufzupassen. Es war nun wirklich nichts schlimmes, einen Lehrer um Erlaubnis zu fragen, ob man denn auch mal länger in der Schule bleiben könnte. „Solange nichts passiert, ist es mir egal.“ Sagte Ruki und zuckte mit den Schultern. Auf Ärger hatte er keine Lust, aber was soll schon passieren? Und um 15 Uhr war es dann auch schon soweit! Sie standen fast alle im Raum. Ryo und Hizumi hatten dem Hausmeister den Schlüssel abgenommen. War gar nicht so schwer. Aber wie genau sie es gemacht haben, wollten sie dann doch nicht sagen. So lange der Hausmeister nicht irgendwo geknebelt in der Ecke liegt, ist es auch kein Problem, wie sie es angestellt haben! „Wenn Manabu sich nicht beeilt, fliegt der raus.“ Murrte Uruha. „Und wer soll dann für ihn die Gitarre machen?“ Kam es nur von Satoshi. „Na Aoi. Der wollte ja lernen. Das kann er dann doch direkt dabei mal machen!“ Antwortete der Honigblonde grinsend. „Ja klar. Ich! Ich kann das ja auch so gut…“ „Takeru, Ruki! Ihr habt die Lieder dabei?“ Fragte Mao dann und grinste breit. „Ja!“ Antworteten Beide grinsend. Die Sänger sollten sich die Lieder aussuchen. Dies hatten sie getan, hatten die Songtexte und die Noten jedes einzelnen Postens mit ausgedruckt. Mao nahm die Zettel und legte sie auf einen Tisch. „Ruki ist Team A und Takeru Team B. Jetzt schreibt jeder seinen Namen auf den Zettel und wirft ihn in den Eimer hier.“ Gesagt, getan. Und Satoshi würde dann gleich nach einander die Namen herausziehen. Der erste Name wäre in Team A bei Ruki, der zweite in Team B, dann wieder Team A und dann Team B. Und so weiter. Bis alle Namen verteilt waren. In dem Moment kam Manabu in den Raum rein und er hatte jemanden mitgenommen. Mizuki! Verdutzt sahen alle zu den Beiden. Schön, das Manabu auch mal da war, aber warum nahm er den Neuen mit. „Was macht der hier?“ Fragte Reita etwas genervt. „Bleib ruhig, Kumpel. Er wollte zugucken, okay? Also lass ihn!“ Aoi schluckte. Das hatte er fast schon vergessen gehabt. Er musste sich ja noch entschuldigen. Und wer weiß, wann der Neue es wollte!? Manabu wurde kurz eingewiesen und schon schrieb er seinen Namen auf einen Zettel und warf ihn in den Eimer. Die Zettel wurden gemischt und dann zog Satoshi nach und nach einen Zettel nach dem Anderen heraus, laß den Namen darauf vor und zeigte dann den Zettel herum, damit jeder den Namen sehen konnte. So ergab sich folgende Aufstellung: Team A: - Ruki - Ryo - Uruha - Chiyu Team B: - Takeru - Kai - Manabu - Reita Die Teams bekamen ihre Liedzettel und sollten dann schon einmal anfangen, sie zu üben. Und bei dem Durcheinander, klang es einfach nur ätzend. Aoi wäre am liebsten schreiend rausgerannt! Doch stattdessen setzte er sich mit einer Gitarre zu Uruha und versuchte, das nachzuspielen, was der Honigblonde spielte. Und so schlecht stellte er sich gar nicht an, bemerkte Uruha. „Du bist doch ganz gut darin. Dir fehlt zwar die Übung, aber ansonsten klingt es ja gar nicht so schlecht!“ Gab er zu und grinste etwas. „Aus dir könnte ich einen guten Spieler machen.“ „Du willst ja nie mit mir üben. Also hör auf, so etwas zu sagen.“ „Ja, hast ja Recht. Aber jetzt wo ich weiß, dass da Hoffnung besteht, wäre ich bereit, dir etwas beizubringen!“ Sehr schön! Das hörte Aoi doch sehr gerne. Das, was er dann hörte, gefiel ihm aber nicht. Mizuki rief ihn zu sich. Seufzend stellte Aoi die Gitarre ab und lief zu dem Neuen. „Was?“ Fragte er und sah ihn fragend an. „Vergiss nicht! Wir hatten eine Abmachung!“ „Jaja… ich mach das schon noch. Aber lass die Jungs erst einmal ihr Battle machen, sonst wird das heute nichts mehr!“ Aoi ging einfach zurück zu Uruha. „War was?“ „Nichts Besonderes!“ Antwortete er nur und versuchte weiter zu spielen. Nach und nach lief es wirklich gut. Und dann konnte es losgehen. Satoshi nahm alles, was gleich passieren würde, mit seinem Handy auf. Irgendwie musste ja am Ende entschieden werden, wer besser war und wer nicht! Team A fing an. Aoi, Satoshi, Mizuki und Mao saßen auf einer Couch im Zimmer und sahen ihnen beim Spielen zu. Team B stand an einem Fenster, um so bald wie möglich die Instrumente zu übernehmen, sahen den Anderen beim Spielen zu und hofften, zu gewinnen. Denn man durfte nicht vergessen, dass die Verlierer die Getränke beim Feiern nachher bezahlen mussten! Als Team A fertig war, wurden die Instrumente weitergegeben. Satoshi nahm auch diese Gruppe mit dem Handy auf. Und am Ende machte erst einmal jede Gruppe ihre Pause, die Raucher gingen rauchen, während Mao und Satoshi sich darum kümmerten, Stimmzettel zu machen. Auf jedem Zettel standen die Begriffe „Bass“, „Gesang“, „Gitarre“, und „Drumms“. Da sollte dann jeder einen Namen hinter schreiben, von demjenigen, der den Part am besten gemacht hatte. Die Videos wurden mehrfach angesehen, immer wieder wurde alles kritisch gemustert, bis dann alle ihre Stimmen abgeben musste. Die, die gespielt haben, sowie die, die nicht gespielt haben. Die Ergebnisse sahen wie folgt aus: Gesang: - Ruki: 6 Stimmen - Takeru: 5 Stimmen Bass: - Reita: 7 Stimmen - Chiyu: 4 Stimmen Gitarre: - Uruha: 5 Stimmen - Manabu: 6 Stimmen Drumms: - Kai: 8 Stimmen - Ryo: 3 Stimmen Damit stand fest, dass Ryo, Uruha, Chiyu und Takeru für die anderen Vier die Getränke zahlen mussten. Und auch Aoi würde die Getränke bezahlt bekommen, weil Uruha es so wollte. Und da stimmten alle zu, denn schließlich hatte Aoi auch gespielt und sich gar nicht so dumm angestellt, dafür das er immer sagte, dass er es nicht könnte! Da war Aoi schon echt froh, dass sie das so sagten. Er kam sich nämlich selber echt verdammt schlecht vor, nachdem er gesehen und gehört hatte, was die Anderen so drauf hatten. Tja. Und da dies nun alles geklärt und geschafft war, musste Aoi nun noch etwas erledigen. Schließlich hatte er eine Abmachung mit Mizuki. Seufzend stand Aoi auf, ging zu Mizuki und kniete sich vor ihn hin. „Vergiss nicht, dass du dich verbeugen musst noch, vor mir.“ Hatte er das gerade richtig gehört? Auch noch verbeugen? „Das wirst du bereuen!“ Murrte Aoi leise, ehe er sich noch schön brav vor ihm verbeugte und sich bei ihm für all den Mist entschuldigte, der bisher passiert war. Laut genug, damit es auch jeder hören konnte! Mizuki lächelte ein wenig, obwohl er verblüfft war, denn er hätte nicht gedacht, das Aoi das wirklich machen würde! Und genauso verblüfft waren auch die Anderen, ehe Reita zu ihnen ging, Aoi am Kragen packte und hochzog und ihn dabei fast schon erwürgte. „Was soll das hier werden, hm?“ „Werden? Es ist schon was geworden. Also dann. Ich geh nach Hause!“ Mizuki verabschiedete sich und war auch schon weg. Reita ließ Aoi los und sah ihn wütend an. „Was sollte das denn bitte? Spinnst du?“ „Ey, krieg dich ein, okay? Ich hab ne Wette verloren und ich bin jemand, der sein Wort hält.“ „Doch nicht bei dem! Was fällst du vor ihm auf die Knie und entschuldigst dich dann noch mit einer Verbeugung?! Spinnst du?“ „Was soll das denn jetzt heißen? Ich schlage wenigstens nicht irgendwen ohne mich zu entschuldigen! So einen Ruf brauche ich nicht!“ „Willst du mir damit sagen, dass du nicht so wie ich sein willst, oder was?“ „Ja! Genau DAS will ich damit sagen!“ Aoi ließ Reita einfach stehen und verschwand aus dem Raum. Es kriselte zwischen ihnen. Und das gefiel den Anderen nicht. Reita lief ihm sofort nach, bekam noch ein „Mach nichts dummes“ hinterher gerufen und versuchte Aoi noch einzuholen! „Lass gut sein, Reita. Lass mich in Ruhe, okay?!“ Murrte Aoi nur und sah sich zu Reita um. „Was sollte das denn eben?“ Fragte er und hielt ihn am Handgelenk fest. „Was das sollte? Du hast mich schon verstanden. Ich hatte noch nie jemanden geschlagen! Eher im Gegenteil. Du hast mich damals noch fertig gemacht und jetzt? Jetzt fange ich schon an, die Neuen nieder zu prügeln. Die Anderen haben Recht. Langsam aber sicher nehme ich deine Züge an. Und ich versteh nicht einmal genau, warum!“ Verdutzt sah er den Schwarzhaarigen an. „Jetzt übertreib mal nicht! Nur weil du mal jemanden eine gegeben hast, heißt das noch nicht, dass du zu einem Reita mutierst!“ Antwortete der Blondhaarige darauf nur. „Außerdem… ist es doch nicht so schlimm. Sei doch froh, wenn du so wirst wie ich!“ „Ach hör auf mit deinem eingebildeten Mist, Rei. Die haben Recht! Und ich hab keine Lust, im Knast zu landen, weil ich mich nicht beherrschen kann!“ „Was heißt hier eingebildet? Du übertreibst einfach nur. Lass dich von dem Neuen nicht provozieren und dann ist doch alles gut. Soll ich das für dich übernehmen? Sag mir, wenn er dich nervt, dann kümmer ich mich um ihn!“ „Du bist schon wieder so heiß auf Schlägerei, oder? Was ist nur los mit dir?! Lass mich einfach in Ruhe!“ Damit ging Aoi nach Hause. Reita sah ihm kurz nach, ehe er wieder zu den Jungs reinging. „Er ist nach Hause gegangen!“ Sagte er und setzte sich auf die Couch. Und scheinbar konnten nur Manabu und Takeru den Schwarzhaarigen irgendwie verstehen. Sie sahen sich an, nickten kurz und packten ihre Sachen. „Wir gehen ihm hinterher.“ Erklärte Takeru den Anderen dann. „Irgendjemand sollte mit ihm reden!“ Fügte Manabu noch hinzu. Die Anderen nickten verstehend und begannen, den Raum wieder aufzuräumen. Reita stand auf und ging zu Takeru. „Ich komme mit!“ Sagte er, doch der Blondhaarige wehrte ab. „Lass gut sein. Aoi ist nicht gut auf dich zu sprechen. Du kannst ihn dir nachher beim Feiern schnappen und mit ihm reden, aber jetzt nicht!“ Takeru und Manabu liefen los um Aoi noch einzuholen, oder um mit dem Bus hinter ihm her zu fahren. Reita sah ihnen kurz nach, ehe er auch aufräumte. „Ryo, Hizumi? Ihr bringt gleich den Schlüssel wieder weg, okay?!“ Angesprochene nickten. „Tja…“ Begann auf einmal Mao und besah sich grinsend die Gruppe. „Ich hoffe ihr Vier habt genug Geld, um die Anderen mit trinken zu lassen nachher. Nicht dass die nachher auf dem Trockenen sitzen!“ Die anwesenden Verlierer verdrehten nur die Augen. „Die werden uns schon nicht verdursten!“ Sagte Uruha nur genervt. Er hasste es, dass er verloren hatte. Und das auf diesem Gebiet und dann noch gegen Manabu! Als sie den Raum aufgeräumt hatten, brachten Ryo und Hizumi den Schlüssel weg und als dies erledigt war, trafen sich alle am Tor und verabschiedeten sich. In ein paar Stunden würden sie sich ja auch schon wieder sehen. Reita fuhr Uruha noch nach Hause und machte dann einen Abstecher zu Aoi nach Hause. Ob er einfach mal hingehen sollte? Oder sollte er wirklich auf heute Abend warten? Aber da wollten sie ihren Spaß haben und nicht dumm rum diskutieren. Reita stellte seinen Wagen ab und stieg aus. Jetzt oder nie. Er ging zur Türe und schellte, wartete darauf, dass jemand auf macht. Aoi streckte den Kopf raus und war verblüfft und genervt, den Blondhaarigen hier zu sehen. „Was willst du, Reita?“ Murrte er nur, machte die Türe auf und stellte sich in diese. „Ich will nur normal mit dir reden!“ Antwortete der Blondhaarige und sah seinem Gegenüber in die Augen. „Worüber willst du reden?“ „Lass mich rein und ich erkläre es dir.“ Aoi überlegte kurz. „Takeru und Manabu sind vor 5 Minuten gegangen…“ Begann Aoi und ging zur Seite. „Aber nur kurz. Ich muss mich noch fertig machen für später!“ „Ich doch auch.“ Antwortete der Nasenbandträger und lief an ihm vorbei in dessen Zimmer. Aoi machte die Türe zu und folgte dem Anderen, schloss seine Zimmertüre und musterte den Anderen. „Dann los. Sag an. Warum bist du hier?“ Reita setzte sich auf Aois Bett und sah dem Anderen in die Augen. „Das müsstest du dir doch denken können!“ „Wegen der Sachen von eben, ja, aber trotzdem: Warum?“ Reita seufzte nur und sah sich im Zimmer um. „Warum? Weil es mir auf den Wecker geht, wie du abgehauen bist.“ „Dir geht es auf den Wecker? Warum? Weil ich Recht habe? Weil ich dir die Wahrheit ins Gesicht gesagt habe?“ Reita musste überlegen. Warum war er denn sauer? War er überhaupt sauer? Schließlich hatte Aoi Recht mit dem, was er über Reita gesagt hatte. „Ich kann dir nur noch einmal sagen, dass ich keine Lust darauf habe, so ein Schlägertyp zu werden. Das bin nicht ich! Und das ich mit dir rumhänge, macht es nicht besser. So aggressiv wie du immer bist! Das färbt ab. Und mir gefällt es nicht.“ „Ich hab ja auch nie behauptet, dass es toll sei, wenn du so bist oder wirst! Als du noch der Neue warst, warst du mir auch lieber.“ Gestand der Blondhaarige. „Siehst du. Und wie soll ich bitte vernünftig bleiben, wenn ich mit dir herum hänge? Da ist es kein Wunder, dass ich irgendwann auch mal ausraste!“ „Hey. Schieb mir das nicht in die Schuhe. Wenn du jemanden verprügelst ist es nicht meine Schuld!“ „Wessen Schuld ist es denn dann?“ Fuhr Aoi ihn auf einmal sichtlich wütend an. „Ist es die Schuld des Neuen?“ Reita stand vom Bett auf und ging auf Aoi zu. „Es ist dann ganz alleine deine Schuld, Kumpel. Weil du dich nicht beherrschen kannst und blind vor Wut zuschlägst. Weil du dich provozieren lässt. Niemand kann da etwas zu! Du bist das dann ganz alleine Schuld. Schieb die Schuld nicht hin und her und versuche es von dir abzuwenden. Wenn du dich nicht im Griff hast, können wir Anderen nichts dafür!“ „Ihr könnt nichts dafür? Stimmt… DU bist es ganz alleine. Du manipulierst mich doch nur!“ Murrte Aoi und knirschte mit den Zähnen. Reita hob eine Augenbraue, sah Aoi wütend an und war verblüfft, was dieser sich hier gerade traut zu sagen. „Du denkst ernsthaft, ich bin es Schuld, wenn deine Faust im Gesicht des Neuen landet?“ Aoi biss die Zähne fest zusammen, sah seinem Gegenüber in die Augen und nickte. „Gut… dann bist du wohl… das hier Schuld!“ Sagte der Blondhaarige, packte Aoi im Nacken und warf ihn unsanft auf das Bett. Der Schwarzhaarige landete wirklich unsanft auf seinem Bett, spürte, wie zwei Wirbel im Rücken knackten. „Spinnst du?“ „Ach? Jetzt bin ich das Schuld? Komisch, nach deiner Logik her, bist du das jetzt selber Schuld.“ Irritiert sah Aoi ihn an, sagte kein Wort mehr. Reita verschränkte die Arme vor der Brust und sah auf den Anderen herab. „Warum schiebst du es immer auf jemand anderen, wenn du Scheiße gebaut hast? Bin ich es auch Schuld, dass du zum Direktor musstest? Bin ich es Schuld, dass du dich entschuldigen musstest? Bin ich es Schuld, dass dir Takeru nicht mehr richtig vertraut, weil du dich verändert hast?“ Angesprochener sagte noch immer nichts. In seinem Kopf rappelte es, es machte nach und nach immer öfter ‚klick‘. Aoi nickte nur leicht und sah zur Seite, biss sich auf die Unterlippe. „Wieso bin ich nur so?“ Fragte er auf einmal und sah Reita in die Augen. „Frag mich was Einfacheres! Vielleicht bist du so geworden, weil du weißt, dass ich auf solche Typen gar nicht abfahre und du mich nach der Aktion im Haus am See los werden wolltest!?“ „Witzig…“ Reita grinste nur und ging zu Aoi, setzte sich neben ihn und seufzte. „Du machst einen echt verrückt. Ich hoffe für dich, das du verstanden hast, was das Problem ist.“ Der Schwarzhaarige nickte. Er müsste aufpassen, dass er sich nicht ständig von jemanden provozieren lässt. Einfach ruhig bleiben und überlegen, so wie Manabu und Chiyu es geraten hatten! „Aber wir müssen uns noch etwas ausdenken. Mit der Sache kommt mir der Neue nicht davon!“ Sagte Aoi entschlossen. Für dessen Aktion wollte er Rache! „Jetzt fängst du ja doch wieder damit an!“ „Ich will das einfach nicht auf mir sitzen lassen!“ Reita nickte verstehend und grinste. „Der Neue versteht sich doch so gut mit Manabu. Da knirschte Aoi direkt wieder mit den Zähnen. Das war etwas, was ihm wirklich nicht gefiel. „Sollen wir die Beiden nicht mal näher zusammen bringen?“ „Spinnst du? Das machen wir nicht. Ich zieh Manabu da garantiert nicht mit rein!“ „War nur ein Vorschlag. Der hätte doch seinen Spaß.“ „Nein… wir brauchen eine andere Idee.“ Aois Kopf qualmte schon, aber ihm fiel nichts Gutes ein. Reita hingegen musterte nur sein Gegenüber. „Zerbrich dir nicht deinen Kopf.“ Verwirrt sah Aoi den Anderen an und schüttelte nur seufzend den Kopf. „Uns fällt schon etwas ein.“ Mit diesen Worten stand der Blondhaarige auf und sah zu Aoi. „Ich fahr nach Hause. Wir sehen uns ja nachher. Soll ich dich abholen?“ Aoi stand ebenfalls auf und zuckte nur mit den Schultern. „Wenn du nichts dagegen hast, packe ich ein paar Sachen und komm mit zu dir?!“ Der Blondhaarige nickte. „Und du bist dir sicher, dass du mit zu mir willst? Ich bin doch so böse und bin doch alles schuld!“ „Haha… lass den Mist, das ist nicht witzig!“ „Ich fand das auch nicht witzig, als du mir das an den Kopf geworfen hast! Jetzt solltest du dich bei mir entschuldigen!“ „Von Entschuldigungen hab ich die Nase voll.“ „Ich mein das ernst!“ Verdutzt sah er dem Anderen in die Augen. „Soll ich auch auf die Knie gehen und mich verbeugen?“ „Nein… lass dir was Besseres einfallen!“ Aoi begann seine Sachen zu packen, ignorierte Reita einfach und als er alles hatte, fuhren sie zum Anderen nach Hause um sich dann später fertig zu machen. Während Aoi unter der Dusche stand, telefonierte Reita mit allen aus der Truppe. Und als Aoi dann auch mal fertig war, musterte ihn der Andere. „So wie es aussieht, sind alle mit dabei und Manabu bringt sogar den Neuen mit!“ Genervt verdrehte der Schwarzhaarige die Augen. Jetzt musste er den Typen auch noch beim Feiern ertragen? „Verdreh nicht so deine Augen. Ist doch gut! Dann kannst du dich dafür revangieren!“ „Revangieren? Ich werde Rache nehmen, damit das klar ist!“ Grinsend ging Reita auf den Anderen zu. „Wenn du sauer bist, bist du irgendwie niedlich. Vor allem wenn du noch tropfend nass vom Duschen bist~“ „Rei… lass den Mist. Das Thema hatten wir schon mal!“ „Na und?“ Er zog Aoi an sich und grinste. „Schon vergessen, dass es dir gefallen hatte?“ „Schon vergessen, dass ich das dennoch nicht wollte?“ Reita schob seine Unterlippe noch vorne und sah dem Anderen direkt in die Augen. „Du bist gemein!“ „Und du bist doof.“ Das wollte Reita nicht auf sich sitzen lassen. Er zog Aoi nah an sich ran und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Du musst dich noch entschuldigen~“ Hauchte er an dessen Lippen. Fing der wieder damit an? „Rei… ich hab es dir schon mal gesagt…“ „Hey! Das war keine Bitte!“ Etwas verdutzt sah der Schwarzhaarige den Anderen an. „Sondern?“ „Das war eine Aufforderung! Ich warte auf eine Entschuldigung!“ „Und was genau willst du?“ „Dich! Genau wie vor etwas mehr als zwei Monaten. Am See. Im Zimmer.“ Aois Gesicht bekam einen dunklen Rotton. Meinte Reita das Ernst? „Seit wann stehst du auf mich?“ „Schon lange~ Aber du willst mich ja nicht!“ Aoi drückte Reita von sich und legte das Handtuch, was er auf den Schultern hatte, auf seine Haare und rieb sie sich etwas trocken. „Wenn du so ein Arsch wärst, würdest du dich einfach bei mir entschuldigen, wie ich es möchte!“ Fragend sah der Schwarzhaarige zu Reita. „Du sagst doch selbst, dass du meine Züge annimmst. Wenn dem so wäre, hättest du jetzt mitgemacht. Stattdessen lässt du es sein.“ „Willst du, dass ich darauf eingehe? Wenn du wirklich auf mich stehst, fühle ich mich ja schon geehrt und geschmeichelt, aber ich fang nicht an, die Gefühle von jemandem zu verletzen.“ „Und genau das unterscheidet uns von einander.“ „Ich weiß… du bist halt ein Arsch.“ „Das nimmst du zurück.“ „Vergiss es!“ „Dann schuldest du mir noch eine Entschuldigung!“ „Träum weiter, Rei~“ Aoi streckte ihm grinsend die Zunge raus. Kurz danach wurde er auf das Bett geworfen und lag unter Reita. „Das wirst du bereuen.“ „Warum? Was hast du jetzt vor? Mich zu irgendwas zwingen?“ „Mehr oder weniger?“ Reita kannte Aoi halbwegs gut genug, um ein paar Informationen von ihm zu haben, die ihn in unangenehme Lagen bringen kann. „Reita?“ Fragte Aoi und wurde auf einmal durch gekitzelt. „HÖR AUF!“ Schrie Aoi lachend und versuchte sich von ihm zu befreien, doch Reita, der auf ihm saß, war zu schwer. Da kam er nicht raus. „Lass das… bitte hör auf… ich hab schon Schmerzen in den Seiten!“ Aoi konnte nicht mehr, weinte schon vor Lachen und versuchte Reita von sich zu drücken, trat um sich, haute ihm auf die Arme, doch es brachte nichts. Erst als Reita von sich aus aufhörte, konnte Aoi durchatmen. Der Blondhaarige stand auf und schnappte sich ein paar Sachen. „Überleg dir aber mal was. Wenn der Neue schon mitkommt, solltest du das nutzen!“ „Jaja… keine Sorge. Mir wird schon was einfallen. Den Mist lasse ich nicht auf mir sitzen!“ Reita ging duschen und machte sich auch gleich im Bad ganz fertig. Aoi stylte sich in dessen Zimmer. Und um 20 Uhr fuhren sie dann los, holten Uruha, Ruki und Takeru noch ab. Wieder einmal würde Reita nüchtern bleiben, damit er später alle nach Hause fahren könnte, wenn die es wollten. Vor dem Club warteten sie auf den Rest der Gruppe. Und als Manabu mit Mizuki ankam, biss sich Aoi auf die Unterlippe. „Bleib locker. Wir machen das schon!“ Sagte Ruki und grinste. Jetzt war Aoi wieder froh darüber, die Jungs hinter sich zu haben. Er könnte sich bei seiner Rache-Aktion voll und ganz auf Ruki, Uruha, Hizumi, Ryo und Reita verlassen. Und egal was passiert, egal wer hier noch irgendwas sagt, er würde Rache nehmen! Kapitel 14: Truth or duty? -------------------------- Die Truppe ging rein, setzte sich in eine gemütliche Ecke im Raum mit Tischen und Stühlen und ließen sich erst einmal den Alkohol schmecken. Aoi saß neben Reita. Neben dem Nasenbandträger saßen Uruha und Ruki. Danach kamen Mao, Kai, Ryo, Tsukasa und Hizumi. Satoshi und Chiyu holten gerade mit Manabu, Takeru und Mizuki die Getränke. Reita legte einen Arm um Aoi und zog ihn näher zu sich. „Hast du dir schon etwas einfallen lassen?“ Fragte er den Schwarzhaarigen. Dieser schüttelte nur den Kopf. Ihm würde noch etwas einfallen. Sie könnten ihn volllaufen lassen und dann einfach hier alleine zurück lassen! Das wäre ihm gerade am liebsten. Er will den Kerl nicht in seiner Nähe haben. Als die Truppe mit den Getränken wiederkam, war Aoi froh, dass Takeru ihm sein Getränk gab. Der Neue hätte es ihm wahrscheinlich komplett über den Körper gekippt. „Ist alles in Ordnung?“ Fragte ihn dann auf einmal sein bester Freund. Der Schwarzhaarige nickte nur und nippte an seinem Getränk. Es war alles in Ordnung! In bester Ordnung. Denn Aoi tüftelte an einem Racheplan. Und ihn wird keiner aufhalten! Aber bei einer Sache musste er Reita dann tatsächlich Recht geben: Der Neue verstand sich prächtig mit Manabu. Nach seinem Geschmack zu gut! Egal! Nicht vergessen: ruhig bleiben. Erst überlegen, dann handeln! Bloß nicht ausrasten! Immer wieder sah der Neue zu Aoi, während er mit Manabu sprach. Das verwirrte den Schwarzhaarigen. War irgendwas? Hatte er irgendwo verschmierte Schminke? Kurz darauf standen die Beiden auf und verschwanden auf die Tanzfläche. Aoi versuchte ruhig zu bleiben, sah aber immer wieder zu den Beiden rüber. Sie tanzten eng aneinander, Manabu hatte die Arme um die Hüften des Anderen gelegt und zog ihn immer wieder näher an sich. Es war zum kotzen. Reita legte eine Hand in Aois Nacken und massierte ihn leicht. „Bleib locker. Der provoziert dich!“ Ihm war es auch nicht entgangen, was da gerade für ein Spielchen lief. „Sind die zwei echt so gut befreundet?“ Fragte Aoi seinen besten Freund, doch dieser sah ebenfalls verblüfft zu den Tanzenden. „Naja… sie kommen halbwegs mit einander klar. Also Reden klappt zwischen ihnen, aber das sie sich so gut verstehen wusste ich wirklich nicht… und ich mag das auch nicht!“ Gestand der Andere und Aoi war erneut sehr überrascht. „Warum? Stört dich etwas?“ „Naja… du kennst Manabu doch und… ich weiß nicht. Der Neue passt nicht zu ihm.“ Sehr gut! Dann dachte Takeru also genau wie Aoi! Das gefiel ihm natürlich. „Hey! Was die können, können wir auch!“ Sagte Mao, nahm Kai am Handgelenk und zog ihn auf die Tanzfläche. Dicht gefolgt von Satoshi, der sich Chiyu schnappte und auch Hizumi und Tsukasa waren mit dabei. Und die Sechs wollten scheinbar zeigen, wie man es richtig macht! Tanz-Battle? Nachdem sie heute schon ein Musikduell hatten ging es wohl nun mit Tanzen weiter?! Aoi schüttelte nur belustigt den Kopf. „Ich fühle mich ausgeschlossen! Komm, ich will jetzt auch!“ Murrte Ruki, sprang auf und nahm sich Takeru mit. Dieser schien erst nicht ganz erfreut zu sein, doch am Ende hatte er auch seinen Spaß. Beim Tanzen kann man ja nur Spaß haben. Aoi hatte gerade sein Getränk geleert, wollte das Glas gerade abstellen, als er mit ansehen musste, wie sich Mizuki und Manabu küssten. Auf der Tanzfläche, vor seinen Augen. Und nach dem Kuss sah Mizuki noch zu Aoi rüber und grinste. „Beruhig dich, Kumpel!“ Kam es dieses Mal von Uruha, der den Hass und die Wut förmlich um Aoi sehen konnte. Doch dieser war wirklich sauer, stellte das Glas ab, das einen leichten Sprung bekam, da Aoi es nicht gerade vorsichtig abgestellt hatte und verschwand dann auf Toilette. Er musste sich beruhigen. Doch ihm blieb dafür keine Zeit, denn plötzlich stand der Neue hinter ihm. „Eifersüchtig?“ Fragte dieser den Anderen. „Ich? Nein. Warum sollte ich?“ Kam es genervt von Aoi. „Ach komm schon. Ich tanze mit ihm, küsse ihn und du siehst aus, als würdest du gleich explodieren. Stehst du auf ihn?“ „Ich sagte doch schon: Nein! Was willst du?“ Der Neue grinste noch immer, sah Aoi in die Augen und drängte ihn an die Wand. „Was ich will? Ganz einfach: Ich mach dich fertig. Und das sogar ohne das du es mitbekommst, Kumpel. Mag sein, das ich der Neue bin, aber ich lasse mich nicht von euch rumschubsen und schon gar nicht lasse ich mich fertig machen. Und da du hier zur Zeit die größte Klappe riskierst, hat es dich nun einmal getroffen.“ „Ach so? Und was denkst du dir in deinem Kleinhirn so aus?“ „Naja… ich hab gemerkt, wie gut du mit Manabu und Takeru klar kommst. Ist nur die Frage, wie lange noch!“ Wollte er wirklich versuchen, ihm die Freunde wegzunehmen? Was für ein Kindergartenspiel! „Das sind meine Freunde und so einfach lassen die mich nicht im Stich!“ „Ach nein? Klang heute aber anders, als Manabu mich abgeholt hatte. Wie hat er das noch gesagt…“ Begann er und überlegte. „Ach ja: »Er hat sich in der kurzen Zeit ziemlich verändert. Und ich weiß nicht, ob ich mit ihm dann noch befreundet sein will. Noch einen Reita brauche ich nicht«.“ Das hatte er niemals gesagt! Aoi sah ihn fassungslos in die Augen. Er wollte es nicht glauben. Das konnte einfach nicht sein! „Erzähl keinen Mist!“ Murrte Aoi nur und drückte den Anderen von sich weg. „Wenn du mir nicht glaubst, ist das nicht mein Problem. Ich hab es dir gesagt. Ich kann ihn verstehen. Ich hab zwar keine Ahnung, wie du vorher drauf warst, aber zur Zeit bist du einfach nur scheiße. Und ich hätte auch keine Lust, mit so einem wie dir befreundet zu sein.“ „Du hast keine Ahnung, also sei still.“ „Sonst was? Haust du mir wieder eine rein? Dann verlierst du wirklich deine Freunde.“ „Halt den Rand!“ Fuhr Aoi ihn wütend an. Er brauchte Hilfe. Ganz dringend, denn wenn das so weiter geht, würde er wirklich wieder zuschlagen und das wollte er nicht! „Er provoziert dich nur!“ Dachte sich Aoi und atmete tief durch. Ruhig bleiben! „Geh mir nicht auf die Nerven! Geh zu Manabu und knutsch mit ihm rum so viel du willst. Jammer nur nicht rum, wenn er mehr will!“ „Bitte? Als ob da mehr passieren wird!“ „Ich dachte, ich sag es dir mal!“ Damit ging Aoi einfach an ihm vorbei und ließ den Anderen stehen. Mizuki war etwas irritiert. Und Aoi war froh, sich aus dieser Situation rausbringen zu können. Er ließ sich in den Sitz sinken und seufzte genervt. „Rei… uns muss was einfallen… sofort!“ Denn seine Geduld war langsam am Ende. „Ich sagte doch: Überlass ihn Manabu!“ „Und ich sagte: Lass ihn da raus!“ Ihm musste irgendetwas einfallen. Er wollte sich nun umso mehr an dem Anderen rächen und irgendwie musste er ihn von Manabu los kriegen. Daher nutzte er jetzt die Chance, dass Mizuki noch weg war, und schnappte sich selbst mal Manabu, der an der Bar auf ein Getränk wartete. „Na? Hast du Spaß?“ Fragte Aoi den Anderen, doch dieser sah ihn nicht einmal an. Hatte der Neue doch Recht mit dem, was er ihm erzählt hatte? „Eifersüchtig, Hübscher?“ Fragte Manabu ihn nur und als er sein Getränk hatte, drehte er sich zu Aoi um. „Nein. Ich bin nur neugierig und wollte wissen, ob alles in Ordnung ist!“ „Ach so? Und das hat nichts mit dem Neuen zu tun? Ich kann immer noch machen was ich will. Wenn es dich stört, guck weg.“ Damit wollte er gehen, doch Aoi hielt ihn am Handgelenk fest. „Stimmt das, was er sagt?“ Manabu sah ihm verwirrt in die Augen. „Ich dachte wir sind Freunde und können über alles reden!“ „Wir sind Freunde, Aoi. Und wir können auch über alles reden. Aber nur, wenn einer wirklich reden will!“ „Das versuche ich doch gerade!“ „Dann sag, was dir auf dem Herzen liegt!“ Aoi war sich nicht sicher, ob er das sagen sollte. Nicht, das ihn Mizuki nur Mist erzählt hatte und sich Aoi jetzt komplett blamieren würde. „Sag mir ehrlich was du von mir denkst!“ Was Besseres fiel ihm nicht ein. Und sein gegenüber grinste nur. „Was ist nur los mit dir? Hast du Verlustängste zur Zeit? Meine Güte, beruhig dich mal. Ja, du gehst mir auf den Sack. Dein Machogehabe in letzter Zeit erinnert wirklich an Reita. Aber ich merke, dass du weit davon entfernt bist, zu werden wie er. Du bist immer noch ein lieber netter Kerl und ich mag dich. Zufrieden?“ Ja, irgendwie schon! Es tat doch immer wieder gut, so etwas zu hören. „Ja, nur… wegen Mizuki…“ „Ach komm schon! Lass mir meinen Spaß. Der Junge ist zwar ganz nett, aber irgendwo hat er sie nicht mehr alle. Okay, passt ja eigentlich zu uns, oder?“ Manabu lachte und nahm einen Schluck von seinem Getränk. „Er kann aber nicht so gut küssen wie du, also ich wäre nicht abgeneigt, wenn du mit ihm tauschen würdest~“ Und somit ließ er Aoi alleine an der Bar zurück. Jetzt fängt der damit auch noch an? Erst Reita, jetzt er und wer kommt als nächstes? Aoi bestellte sich auch noch ein Getränk und ging dann zu den Anderen zurück. Bis auf Mizuki und Manabu tanzten die Anderen immer noch. „Willst du auch mal?“ Fragte der Nasenbandträger Aoi. Dieser war sich nicht so sicher, ob er das wirklich wollte, aber sein langes Überlegen ließ Reita wohl denken, dass er wollte. Und so wurde er auf die Tanzfläche gezogen. „Jetzt entspannst du dich mal. Ignorier den Kerl einfach und konzentriere dich nur auf mich!“ „Ja… darauf stehst du, oder?“ Gab er nur grinsend zurück, worauf auch Reita grinsen musste. „Das weißt du doch!“ Reita legte die Arme um Aois Hüfte und zog ihn an sich, sah ihm in die Augen und drückte sich an ihn. „Du solltest aufhören, dir deinen hübschen Kopf wegen dem Idioten so zu zerbrechen! Er ist es nicht wert.“ Aoi sah ihm verwirrt in die Augen, nickte aber zustimmend. Er hatte ja Recht. Warum sollte er sich wegen dem den Kopf zerbrechen? Allerdings musste er sich noch etwas einfallen lassen, denn ohne Rache würde er nicht auskommen. „Pass auf. Wir machen einen Deal. Ich helfe dir bei allem, was du dir für deine Rache ausdenkst, oder ausdenken willst, dafür konzentrierst du dich jetzt mal nur auf mich und lässt den Typen aus deinem Kopf. Abgemacht?“ Reitas Vorschlag klang sehr verlockend. Warum auch nicht?! Aoi nickte zustimmend und versuchte nun wirklich nicht mehr an den Neuen zu denken! „Und wie soll ich es bitte schaffen, nicht an ihn zu denken? Der macht mich wütend!“ Reita grinste nur, zog ihn ganz nah an sich und küsste ihn. So macht man das! Verblüfft sahen jetzt alle zu den Beiden. Bis auf Manabu hatte es schließlich noch keiner von ihnen gesehen, wenn sie sich küssten. Und sofort ging das Gepfeife los, Getuschel entstand und alle fragten sich, ob da mehr wäre, oder jemals mehr sein würde. Wenn die wüssten! Reita legte eine Hand an Aois Wange, strich mit dem Daumen sanft über diese und sah Aoi dann in die Augen. „Besser?“ Fragte er den Schwarzhaarigen, der daraufhin nickte. Mittlerweile waren sie die Einzigen aus ihrer Truppe, die noch auf der Tanzfläche waren. Satoshi und Chiyu durchstöberten an der Bar gerade mit Hizumi und Tsukasa die Getränkeliste, Ruki, Ryo und Uruha schienen über die Beiden auf der Tanzfläche zu sprechen und Takeru hatte es sich bei Mao und Kai gemütlich gemacht und unterhielt sich mit ihnen. Manabu saß mit Mizuki etwas abseits von der Gruppe. Sie unterhielten sich ebenfalls. Doch das bekam Aoi nicht mit. War auch besser so. Er hätte sich wer weiß was sonst wieder ausgedacht, worüber sie reden! „Ich habe zwar akzeptiert, dass du nicht auf mich stehst, aber ich hoffe, dass es in Ordnung ist, wenn ich das mache!“ Woher kam das denn jetzt so plötzlich? Das war Reita doch immer egal gewesen, ob er sowas machen durfte, oder nicht! „Solange du es nicht übertreibst!“ „Ich doch nicht!“ Grinsend gab er ihm wieder einen Kuss, rieb den Daumen an seiner Wange sanft auf und ab und schloss die Augen. Aoi gab sich ihm hin und schloss ebenfalls die Augen. Er fand es immer wieder verblüffend. So idiotisch sich Reita auch verhalten kann, genau so eine liebe und nette Seite hatte er. „Die Anderen beobachten uns!“ Hauchte Aoi dann an seine Lippen und sah ihn wieder an. „Und? Willst du wo anders hin? Du weißt, was die dann denken!“ Da hatte er wieder Recht. Aber irgendwie mochte er es nicht so wirklich, dabei beobachtet zu werden. Und er konnte ahnen, was Takeru und Manabu sich dachten! „Lass uns aufhören!“ Aoi befreite sich aus seinem Griff und setzte sich wieder auf seinen Platz. „Aoi?“ Kam es nur von Takeru, doch der Angesprochene schüttelte den Kopf. „Mach dir keinen Kopf. Da ist nichts. Und da wird auch nichts sein!“ Erklärte er und trank einen Schluck von seinem alkoholisierten Getränk. Und dann. Auf einmal traf es ihn wie ein Blitz. Was wäre, wenn sich Mizuki an Uruha ran machen würde? Dann wäre Reita außer sich vor Wut und das Thema hätte sich vor Aoi geklärt! Aber würde Aoi so etwas wirklich tun? Nein. Er will dort keinen mit reinziehen. „Das schaffst du nie!“ Kam es lachend von Mao, der Hizumi ein Getränk reichte. „Auf Ex, oder du musst dich an einen Fremden ranmachen!“ Hizumi war sich nicht ganz so sicher, ob er bei dem Mist mitmachen soll, aber ihn feuerten gerade wirklich alle an! Er atmete einmal tief durch, setzte an und versuchte es leer zu trinken. Mao hatte ihm einen ordentlichen Schuss Vodka mit Redbull gebracht. Wohl 20% Redbull, der Rest war Vodka, zumindest schmeckte es so! Als Hizumi husten musste, war vorbei. Er musste aufhören, rang nach Luft und stellte das Glas ab. „Du bist so mies… was ist das für eine Giftmischung! Das kannst du gleich selber trinken!“ „Tja… aber verloren ist verloren. Und jetzt…“ Er stand vor Hizumi und zog ihn hoch. „Darf ich um ihren Wetteinsatz bitten?“ Hizumi verdrehte genervt die Augen, sah sich die Jungs hier im Raum an und fand tatsächlich jemanden auf der Tanzfläche. Sofort ging er los und machte sich an den Fremden ran. Dieser willigte sogar ein, tanzte mit Hizumi und lächelte dabei richtig erfreut. „Schade… irgendwie war das zu einfach…“ Murrte Ryo und sah Hizumi dabei zu, wie er nun doch Ärger bekam. Denn scheinbar hatte sein Opfer einen Freund. Und der war nicht so ganz begeistert von Hizumis Auftauchen! Sofort sprangen Tsukasa und Mao auf die Tanzfläche und sprachen auf den Typen ein, dass es ihre Idee war und Hizumi ja nur mit ihm tanzen sollte. Der Mann war zwar trotzdem sauer, aber er ließ sie ohne weitere Probleme gehen. „Das war eine dumme Idee!“ Meckerte Kai und schüttelte den Kopf. „Was sollen wir denn sonst machen?“ Fragte Chiyu. Satoshi grinste, stand auf und kam nach 5 Minuten wieder. „Wir können in den VIP-Raum. Dann können wir Flaschendrehen oder sowas spielen.“ Schon wieder etwas, was ausarten kann! Doch die Gruppe stimmte zu und so verzogen sie sich in den Raum. Er lag im ersten Stock, am Ende des Ganges und durch die Glasfensterwand hatten sie einen kompletten Überblick vom unteren Raum wo sie eben noch selber saßen. „Wow!“ Entkam es begeistert Ryos Kehle, der grinsend umher sah. „Hier ist es echt mega geil~“ Kam es ebenso begeistert von Kai. „Wie hast du das angestellt?“ Fragte Tsukasa und sah Satoshi erstaunt an. „Tja… meine Eltern kennen den Besitzer dieses Clubs. Und da dachte ich mir, wenn wir schon mal hier sind, können wir das auch ausnutzen!“ „Sehr gut~“ Stimmte Mao zu. Sie setzten sich wieder hin, ließen Getränke hoch bringen und bekamen extra eine leere Flasche, um ihr Spiel zu spielen. „Das kann doch nur mies enden!“ Sagte Manabu und hob skeptisch eine Augenbraue. „Sei kein Spielverderber!“ Murrte Uruha, grinste allerdings dabei und schon setzten sie sich in einen Kreis. „Da uns Satoshi diese Räumlichkeiten spendiert hat, darf er drehen!“ Sagte Reita und reichte ihm die Flasche. „Zu freundlich!“ Antwortete dieser, nahm die Flasche, ging in die Mitte des Kreises und begann die Flasche zu drehen. „Ich bin dafür, dass wir Wahrheit und Pflicht nehmen. Das ist vielleicht für manch einen etwas angenehmer.“ Sagte er und dann blieb die Flasche auch schon bei Kai stehen. „Ich nehme Wahrheit!“ Sagte er prompt und war fest entschlossen. Denn wer weiß, was die sich hier alle für Pflichten ausdenken würden. „Hattest du schon mal Sex?“ Fragte Satoshi ihn grinsend. Das war gemein. Jeder spekulierte bei Kai irgendetwas anderes. Niemand wusste da wirklich Bescheid, außer Mao! Etwas rot um die Nase begann Kai den Kopf zu schütteln. Ein einstimmiges „aaaawwwwwwww~“ ging durch den Raum. Sie fanden es scheinbar doch sehr niedlich. Als nächstes durfte Kai die Flasche drehen. Er drehte sie und sie zeigte auf Aoi. Murrend nahm auch er Wahrheit. „Hattest du wirklich Sex mit Manabu?“ Aoi war verwirrt. Er dachte, dass es sich schon rumgesprochen hatte, als er es damals gestanden hatte. Aber scheinbar wussten es wirklich nicht alle. „Nein. Da war nichts!“ Antwortete er und übernahm die Flasche. Sie drehte sich und blieb bei Hizumi stehen. Auch er nahm Wahrheit. Aoi musste genau überlegen, bis er etwas ganz anderes gefunden hatte, was irgendwie witzig war. „Willst du die Schule in die Luft jagen mit euren Experimenten im Chemieraum?“ Da lachten alle, aber gespannt waren sie auch. „Wenn es möglich ist, wäre ich bereit es zu machen. Also JA!“ Nicht schlecht! Er war wirklich ehrlich. Hizumi übernahm die Flasche, drehte sie und sie blieb dieses Mal bei Uruha stehen. Und er nahm endlich mal Pflicht. Und Hizumis fieses Grinsen verhieß nichts Gutes! „Tanz für uns an der Stange da vorne!“ Empört sah Uruha ihn an, sah Hilfe suchend zu Reita, oder er konnte ihm da nicht helfen. Zähne knirschend stand Uruha auf und versuchte sein Glück. Und er merkte schnell, das er dafür kein Talent hatte, wodurch er recht bald auch schon wieder aufhören durfte. „Bei dem Körper hätte man gedacht, dass du es besser drauf hast!“ Lachte Tsukasa. Und das gefiel Uruha gar nicht. Jetzt war er dran. Er drehte die Flasche und sie zeigte auf Reita. Reita nahm ebenfalls Pflicht. „Ich finde, mit einem Knutschfleck sieht Aoi besser aus, oder? Verpass ihm doch einen!“ Nichts leichter, als das! Da meckerte Reita auch gar nicht erst! Er ging zu Aoi, hockte sich hinter ihn, drehte dessen Kopf sanft auf die Seite und verpasste ihm einen ordentlichen Knutschfleck am Hals. Aoi versuchte sich zusammen zu reißen, ließ sich nichts anmeckern, meckerte am Ende etwas rum, weil das echt nicht sein musste und das war es auch schon. Und Reita war stolz auf das, was er ihm verpasst hatte. „Steht dir wirklich!“ Neckte er noch. Reita drehte die Flasche, die bei Mizuki stehen blieb und dieser war dumm genug, um Wahrheit zu nehmen. Das war doch für Reita ein gefundenes Fressen. „Was heckst du, bezogen auf Aoi, aus?“ Fragte der Blondhaarige und der Neue zögerte. „Als ob ich darauf antworte.“ „Ruki.“ Kam es von Reita. Angesprochener stand auf und ging zum Neuen. „Du scheinst die Regeln nicht zu kennen. Wenn man das, was man gesagt bekommt nicht macht, musst du dir 5 Jungs hier aussuchen, die dir eine Ohrfeige verpassen. Sonst könnte ja jeder sagen, dass er es nicht macht oder sagt. Also. Wen hätten sie gerne?“ Ruki grinste schon. Mal gucken, was Mizuki jetzt macht! „Was soll ich schon aushecken? Genaue Ideen habe ich nicht, aber ich lasse es nicht auf mir sitzen, mich von so einem Looser fertig machen zu lassen, soviel ist sicher!“ Die Antwort hat gesessen. Mizuki drehte die Flasche, sie blieb bei Ruki stehen und dieser war sich nicht sicher, was er nun nehmen sollte. Er traute dem Anderen nicht. „Ach… scheiß drauf. Pflicht!“ Mizuki nickte, grinste und sah zu Aoi rüber. „Zeig mir, wie ich mir die Ohrfeigen vorstellen kann. Fünf Ohrfeigen bei Aoi. Bitte!“ Schon wieder? Das kam dem Schwarzhaarigen doch bekannt vor. Ruki nickte, stand auf und ging zu Aoi. Er würde das tun? Ernsthaft? Aoi stand auf und sie standen sich nun gegenüber. Ruki grinste und drehte sich dann zu Mizuki um. „Kannst du vergessen. Ich mach das nicht. Ich nehme die fünf Ohrfeigen. Von Aoi, Reita, Uruha, Takeru und Ryo.“ Die Angesprochenen machten sich bereit und klebten Ruki dann jeweils eine, jedoch waren sie nicht zu grob zu ihm. Vor allem Aoi nicht! Er hätte ihn dafür am liebsten geknutscht. Sie setzten sich wieder hin und drehte die Flasche. Sie zeigte auf Manabu. Auch er nahm Pflicht. „Gib der Personen einen Kuss, mit der du jetzt spontan ins Bett gehen würdest!“ Aber so spontan konnte Manabu das gar nicht genau festlegen. Er wusste es nicht. Er hatte zwar schon so seine Favoriten hier in der Gruppe, aber ob er da wirklich ran wollte? Dann stand er allerdings doch auf, setzte sich auf den Schoß des Auserwählten und gab ihm einen Kuss, direkt auf den Mund. Etwas überrascht, sah Aoi ihm in die Augen, ehe er seine Augen schloss und den Kuss erwiderte. Manabu löste sich von dem Kuss und musterte sein Gegenüber. „Mach dir wegen Mizuki keine Gedanken, Hübscher~ Und keine Sorge. Ich will zur Zeit eigentlich von niemandem hier wirklich was. Aber du gefällst mir am meisten!“ Hauchte er leise an seine Lippen, damit es keiner hören konnte und ging zurück an seinen Platz. Als nächstes traf es Takeru, der ebenfalls Pflicht nahm. Bei Takeru war es nicht ganz einfach. Er wusste nicht genau, was er ihn machen lassen soll. Und dann kam ihm die Idee überhaupt! „Taki~ Süßer~ Ich glaube, wir haben noch nie mitbekommen, dass du jemandem einen Kuss gegeben hast. Wird mal Zeit, das wir das sehen. Gib Kai doch mal einen Kuss!“ Das gefiel Mao überhaupt nicht, doch er versuchte ruhig zu bleiben. Und es war am Ende auch ein schneller, schüchterner Kuss. Ihre Lippen hatten sich kaum berührt. Aber die Aufgabe war erfüllt. Nach vielen weiteren Runden blieb die Flasche, gedreht von Reita, bei Uruha stehen. „Ich traue euch gerade gar nicht mehr… und bin mir nicht sicher, ob ich noch einmal Pflicht nehmen soll, oder lieber Wahrheit…“ Denn mittlerweile waren fast alle doch ziemlich angetrunken und es gab schon genug dämliche Aufgaben und Fragen, die gemacht und beantwortet werden mussten. „Pflicht!“ Bei Reita konnte sich Uruha ja noch sicher sein, dass er nichts Blödes sagen würde. Reita grinste breit, räusperte sich und sah durch die Runde. „Du darfst dir aussuchen, wie du es machst.“ Begann Reita und zeigte auf Mizuki. „Schmeiß den Frischling aus dem Club!“ Das ließ sich Uruha nicht zweimal sagen. Sofort stand er auf und schnappte sich den Neuen und zog ihn aus dem Raum raus. Und erst als sie den Raum verlassen hatten, begann Mizuki sich zu wehren. „Was soll das auf einmal?“ „Hast es doch gehört. Ich muss es machen. Und keine Sorge: Ich mach es gerne!“ „Ich hab doch gar nichts gemacht!“ „Du legst dich mit den Falschen an. Ganz einfach.“ Als sie unten im Club ankamen, sahen die Anderen aus dem Fenster und beobachteten die Beiden. „Er tut es wirklich. Super!“ Sagte Hizumi grinsend. „Musste das jetzt sein? Er war doch ganz angenehm!“ Kam es nur etwas enttäuscht von Takeru, da er den Neuen gerade eigentlich ganz in Ordnung fand. Er hatte ja nichts gemacht. Doch das interessierte wohl sonst keinen. Uruha hatte derweil mit ihm zu kämpfen. In der tanzenden Masse hatte er ihn kurz verloren. Sie rangelten etwas mit einander, ehe er ihn Richtung Türe weiter schob. „Du bist eine richtig nervige Zicke, weißt du das?“ „Und du bist ein Idiot. Und jetzt?“ Uruha verdrehte nur die Augen. Mit „Zicke“ konnte man ihn nicht treffen. „Das macht ihr doch nur, weil Aoi es so will, oder? Der Idiot hat doch Angst vor mir, weil ich mich wehre. Und ihr seid seine Laufburschen, die die Drecksarbeit für ihn erledigen. Lasst es ihn doch alleine klären.“ „Denkst du wirklich, er hat Angst vor dir? Als Aoi neu war, hatte er eine größere Klappe als du jetzt gerade! Er hat keine Angst vor dir. Aber du nervst uns alle tierisch. Schleimst dich bei Manabu ein. Und das ist ekelhaft.“ „Manabu? Lass den doch machen was er will, wenn er mich mag.“ „Dich mag keiner, Kumpel. Keiner! Und versuch nicht, irgendwas Dummes anzustellen.“ An der Türe angekommen blieb Mizuki stehen und sah Uruha fest in die Augen. „Was Dummes anstellen? Ich kann machen was ich will und so ein Flittchen wie du kann mir da gar nichts sagen!“ Und nun hatte Mizuki das gleiche Problem, wie Aoi damals. Alle sahen dabei zu, als Uruha ausholte und ihm eine deftige Ohrfeige verpasste und mit einem Tritt in den Allerwertesten nach draußen beförderte. „Autsch… der ist sauer…“ Sagte mao und verzog ein wenig das Gesicht. „Der war wahrscheinlich genau so dämlich wie du damals, Hübscher!“ Sagte Tsukasa und musterte Aoi grinsend. „Wahrscheinlich.“ Antwortete er nur. „Hoffentlich schmeißt die Security ihn nun nicht auch noch raus.“ Murmelte Satoshi an die Scheibe. Doch Uruha kam zurück. Er wurde nicht raus befördert. „Was hat er gesagt?“ Fragte Reita, als der Honigblonde wieder da war. „Ist es irgendwie modern, mich zu beleidigen. Erst Nutte und jetzt Flittchen? Ihr Neuen habt sie nicht mehr alle.“ Meckerte er und setzte sich auf seinen Platz. Für die Jungs war der Abend nun mehr oder weniger beendet. Sie tranken noch etwas, unterhielten sich und bald darauf fuhr Reita seine Truppe nach einander nach Hause. Am Ende saß er mit Aoi im Auto auf dem Weg zu sich nach Hause. „Und du willst nicht zu Hause schlafen?“ „Nein… ich komm lieber mit zu dir!“ Reita nickte und nahm Aoi mit zu sich nach Hause. Sie gingen nach einander duschen, machten sich bettfertig und lagen nebeneinander dann in Reitas Bett. Reita hatte Aoi den Rücken zugedreht. Aoi lag auf dem Rücken und starrte an die Decke. „Rei?“ Fragte er vorsichtig. Angesprochener brummte nur, drehte sich dann rum und musterte ihn fragend. „Was ist los?“ „Was meinst du? Wird Mizuki wirklich versuchen, mich fertig zu machen?“ „Da musst du dich überraschen lassen.“ Aoi nickte seufzend. Das musste er wohl. Abwarten und Tee trinken wie es so schön heißt. Aoi drehte sich auf die Seite, legte seinen Kopf auf Reitas Brust und drückte sich etwas an ihn. „Darf ich?“ Fragte er dann vorsichtig. Reita nickte und legte einen Arm um ihn und zog ihn an sich. „Du darfst das doch immer~“ Hauchte er leise und grinste etwas. „Danke.“ Kam es noch leise von Aoi, ehe er einschlief. Kapitel 15: Tell me your story ------------------------------ Am nächsten Morgen wachte Reita als Erster auf und sah zu Aoi. Dieser lag noch immer halb auf ihm. Reita lächelte etwas und strich dem Schwarzhaarigen eine Strähne aus dem Gesicht. Er zuckte zusammen, blinzelte und sah zu Reita auf. „Guten Morgen, Hübscher~“ Sagte er und grinste noch immer. „Morgen…“ Murmelte Aoi verschlafen und rieb sich die noch trägen Augen. „Wie spät ist es?“ Fragte er und der Blondhaarige schnappte nach seinem Handy und sah auf die Uhr. „12:17 Uhr!“ Aoi nickte und richtete sich auf. „Ich muss nach Hause. Mein Vater weiß nicht, dass ich wo anders schlafen wollte.“ „Soll ich dich nach Hause fahren?“ „Ach was. Ist schon in Ordnung. Jeder Gang macht schlank!“ Sagte er grinsend und lief ins Badezimmer, um sich fertig zu machen. Wieder in Reitas Zimmer angekommen, lag der Blondhaarige immer noch im Bett, hatte die Augen geschlossen und sah erst auf, als Aoi seine Sachen zusammensuchte. „Und du willst wirklich schon gehen?“ Fragte er ihn dann. „Warum?“ Der Schwarzhaarige musterte ihn verwirrt. „Schon in Ordnung. Hau ruhig ab!“ „Pfff. Nichts lieber als das!“ „Was?“ Jetzt richtete sich Reita auf und sah ihn gespielt wütend an. Aoi streckte ihm nur grinsend die Zunge raus. „Wenn ich heute noch fit werde, melde ich mich, wenn du unbedingt noch was machen willst!“ Jetzt lächelte auch der Nasenbandträger. „Das akzeptiere ich!“ Aoi nickte und verabschiedete sich dann von ihm und machte sich auf den Weg nach Hause. Es war ein angenehm kühler Nachmittag. In Gedanken versunken lief er durch die Straßen zu sich nach Hause, ehe er in jemanden reinlief. Der unsanfte Sturz auf den Boden blieb aus, da er am Handgelenk gepackt und an die Person gezogen wurde, in die er gelaufen war. Wenn es wieder Uruha war, in den er reingelaufen war, wäre das schon echt ätzend. Er konnte sich vorstellen, was der dazu nur sagen würde. »Ich bin ja auch echt zu übersehen. Das merke ich mir« oder so irgendwas in diese Richtung. Umso erstaunter war Aoi, als er sich in den Armen von Mizuki wiederfand. „Ach du…“ Entkam es Aoi und sofort ging er auf Abstand zu dem Anderen. „Man ist vor dir ja wirklich nirgendwo sicher.“ Murrte der Andere nur. „Sorry… ich war voll in Gedanken…“ „Lass stecken. Guck einfach, wo du hinläufst!“ Damit wollte der Neue auch schon weitergehen, doch Aoi stellte sich ihm in den Weg. „Warte mal!“ Sagte er und musterte sein Gegenüber. „Was soll das ständig? Ich hab mich doch entschuldigt! Wie oft muss ich das denn noch machen? Um es dir schnell zu erklären: Ich hab auf den Mist keine Lust mehr. Ich will mit dir keinen Stress oder sowas.“ Misstrauisch sah Mizuki ihn an. Ob er ihm das überhaupt glauben kann? „Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe und ich habe ja schon versucht, mich zu entschuldigen. Ich bin sogar auf die Knie gefallen und habe mich verbeugt, damit du merkst, dass ich das ernst meine! Was muss ich denn noch machen? Ich will mich nicht mit dir prügeln und ich will auch nicht, dass die Anderen irgendwas anstellen!“ Mizuki verdrehte die Augen und hob die Hände. „Bleib locker…“ Begann er seufzend. „Pass auf. Lust auf einen Kaffee? Ich denke wir sollten wirklich reden!“ Aoi nickte. „Ich will aber noch schnell nach Hause. Können wir uns in einer Stunde am Café ‚Takumi‘ treffen?“ Mizuki nickte zustimmend und ging davon. Aoi lief nach Hause, traf auf seinen Vater, dem er sagte, wo er war und das alles in Ordnung sei, zog sich andere Klamotten an und lief dann auch schon los. 30 Minuten später stand er am Café und wartete auf den Anderen. Dieser traf wenige Minuten später auch ein und zusammen setzten sie sich draußen an einen Tisch. „Ich lad dich ein!“ Sagte Aoi. Er bestand darauf, schließlich hatte er sich in letzter Zeit echt mies ihm gegenüber verhalten. Als sie ihre Getränke hatten, machte sich Aoi eine Zigarette an und musterte den Anderen. „Erzähl doch mal was von dir!“ Sagte dieser auf einmal. Aoi überlegte kurz. „Was soll ich sagen?“ Begann er und überlegte weiter, bließ den Rauch der Zigarette in die Luft und sah in den Himmel. „Du warst selber vor kurzer Zeit der Neue. Fang doch da einfach an. Wo kommst du her, wie war deine Anfangszeit an der Schule und wie kommt es, dass du auf einmal mit denen klarkommst?“ Wollte der Neue wissen. „Naja… Ich bin aus Mie hier hingezogen, da ich mit meiner Mutter nur noch Stress hatte. Mein Vater hat mich auf diese Schule gebracht und glaub mir: Am Anfang war es einfach nur zum kotzen für mich!“ Fing er an zu erzählen, zog erneut an der Zigarette. „Takeru hat sich meiner angenommen und mir ein paar Tipps gegeben, die ich aber gekonnt vernichtet habe. Ich bin von einer misslichen Lage in die Nächste rein. Reita hat mich von Anfang an nicht leiden können und mich richtig fertiggemacht und ich konnte froh sein, dass ich nicht im Krankenhaus gelandet bin. Bis auf Ruki, Reita und Uruha kam ich aber nach und nach mit den Anderen klar. Vor allem haben mir Manabu und Takeru echt gut geholfen. Und als wir eine Woche mit allen weg waren und ich richtig Ärger mit Reita hatte, habe ich ihm einfach meine Meinung gesagt, weil es mir wirklich nur noch auf die Nerven ging. Und seitdem ist es so, wie es ist.“ Erklärte er, machte die Zigarette aus und nahm einen Schluck von seinem Macchiato. Mizuki nickte und grinste etwas. „Und warum konnte er dich auf einmal leiden? Was hast du getan? Oder ist es, weil er einfach auf dich steht?“ Aoi verschluckte sich fast an seinem Getränk, stellte es ab und sah den Anderen geschockt an. „Es ist nicht zu übersehen, dass er dich echt gut leiden kann.“ Erklärte dieser seinen Gedankengang. „Ich hab ihm einfach nur erklärt, dass es dämlich ist, dass er mir ständig eine verpasst. Davon hat er nichts. Und das er mich einfach mal kennen lernen soll, statt mich einfach zu hassen!“ „So einfach geht das bei dem?“ Fragte Mizuki mit hochgezogener Augenbraue. „Ich bin richtig ausführlich geworden, um genau zu sein, aber ich weiß gar nicht mehr, was ich alles gesagt hatte!“ Das war gelogen, aber Mizuki muss nicht alles wissen. „Und jetzt seid ihr alle ganz dicke Freunde und ihr habt euch alle lieb? Ich weiß nicht… für mich ist eure Truppe einfach komisch. Bisher ist Manabu ganz in Ordnung. Er scheint seinen eigenen Kopf zu haben. Aber bei dem Rest kommt es mir so vor, als würden die nach Reitas Pfeife tanzen.“ „Das ist aber nicht so. Du kennst sie nur nicht gut genug. In Manabu hast du doch das beste Beispiel. Er macht, was er will. Und das ist bei den Anderen genauso!“ „Du machst also nicht alles, was der Nasentanga sagt?“ „Warum fragst du? Sehe ich so aus?“ „Schließlich springst du immer für ihn ein, wenn es Ärger gibt. Ist doch schon des Öfteren vorgekommen. Zumindest mir gegenüber.“ „Das waren Kurzschlussreaktionen. Was mich da geritten hat, weiß ich nicht. Deswegen entschuldige ich mich ja auch andauernd bei dir.“ „Manabu hat gesagt, dass du anders warst. Wie meinte er das?“ Wird das ein Verhör? Warum stellt er so viele Fragen? „Vor etwas mehr als zwei Monaten bin ich vor Reita noch abgehauen, wollte ihm brav aus dem Weg gehen und hatte keine Lust auf Prügel. Mittlerweile habe ich selber eine richtig große Klappe, nicht das ich vorher schon meine Meinung gesagt habe, aber mittlerweile ist es echt extrem, und ich schlage ja selber zu… wie du gemerkt hast. Deswegen sagen alle schon, dass ich langsam zu einem zweiten Reita werde. Aber ich mache es ja nicht mit Absicht!“ „Wenn du es nicht mit Absicht machen würdest, würdest du es erst gar nicht machen. Warum sollte man nicht zuschlagen, wenn man doch den Drang dazu hat? Wenn ich kein Bock auf Schokolade habe, warum sollte ich dann welche essen? Verstehst du, was ich meine?“ Aoi nickte. Ja, das hatte er schon vor langer Zeit verstanden. Und dennoch kann er nichts dagegen machen. „Und jetzt zu dir!“ Sagte Aoi dann und musterte den Anderen neugierig. „Was soll ich schon sagen?“ Begann er und überlegte kurz. „Ich komme aus Shiga, bin hier hingezogen, weil ich zu Hause raus musste. Ich wollte einfach nur dort weg. Mal etwas Neues erleben und auf eigenen Beinen stehen. Damals in meiner alten Schule hatten wir auch eine Gruppe. Wir waren 10 Jungs und hatten irgendwie schon das Sagen dort. Aber wir waren ein eingespieltes, zwar dämliches, aber witziges Trüppchen. Man hatte immer Spaß mit ihnen. Es war aber nicht so, dass irgendjemand Angst haben musste oder so. Sie hatten Respekt, ja, aber jeder konnte mit uns reden. Wenn jemand Probleme hatte, haben wir sofort geholfen, so gut wir konnten. Wir haben oft Musik gemacht, oder Fußball gespielt. Wir haben jeden Tag gelebt, als wäre es der letzte. Zumindest als die Schule zu Ende war an dem Tag.“ Mizuki sah auf sein Glas, als er erzählte und lächelte verträumt. Er schien die Jungs zu vermissen. Und dann landet er noch an dieser Schule. Aoi fühlte sich wirklich mies. Mizuki war gar nicht so schlimm, wie er dachte. „Ich vermisse die Jungs richtig, weißt du…“ Sprach er weiter und sah Aoi an. „Umso schlimmer ist es für mich, keinen hier zu haben. Mir hat keiner gesagt, was mich hier erwartet, dass ich aufpassen muss und so! Aber warum hätte ich mir auch Sorgen machen sollen? Ich war beliebt, hatte viele Freunde und genug Selbstbewusstsein. Und dann kommst du daher und knallst mir eine, lässt mich wie einen Idioten dastehen und ihr macht euch noch drüber lustig. Und da verstehst du nicht, warum ich dich hasse?!“ Der hatte gesessen. Aber er konnte es verstehen. Sehr gut sogar. „Ich verstehe dich doch! Warum sollte ich denn sonst darauf bestehen, dass du meine Entschuldigungen annimmst? Ich war schließlich auch mal in deiner Situation. Und du kannst froh sein, dass du dir von Reita noch keine gefangen hast. Das tut echt mega weh!“ Aoi grinste etwas, als er das erzählte. „Du solltest die Jungs einfach kennen lernen. So schlimm sind die wirklich nicht. Nur Uruha, Ruki und Reita. Aber das habe ich ja auch hinbekommen!“ Mizuki machte sein Getränk leer und nickte. „Wenn du das sagst!“ Meinte er nur und sah sich um. „Weißt du… es tat irgendwie gut, mal mit jemanden darüber zu reden.“ Entkam es dem Neuen dann und er lächelte erneut. Ein ehrliches Lächeln und es war an Aoi gerichtet. Er wurde ihm langsam echt sympathisch! Sie saßen noch eine knappe Stunde, quatschten über die Musik und über die Schule, ehe sich ihre Wege trennten. Aoi wollte schließlich noch etwas mit Reita machen. Und vielleicht könnte er ihn ja dazu überreden, dem Neuen mal eine Chance zu geben. Die hatte Aoi ja schließlich auch bekommen gehabt! Wieder bei Reita angekommen, kam dieser direkt nach draußen und schob Aoi in Richtung Auto. „Was ist denn jetzt?“ Fragte der Schwarzhaarige verwirrt. „Wir fahren weg. Wenn du nichts dagegen hast! Uruha will auch mit und ein Bekannter von ihm!“ „Und wohin geht es?“ „Ein wenig durch die Stadt schlendern. Mehr nicht. Rumlaufen und so!“ Aoi stimmte zu und stieg ins Auto. Sie holten Uruha und dessen Bekannten ab. Doch scheinbar war es nicht nur ein Bekannter. Dieser Kerl verstand sich gut mit Reita und Uruha. Aber Aoi mochte ihn irgendwie nicht, weswegen er sich den Namen auch erst gar nicht merkte. In der Stadt angekommen, lief Reita mit dem Typen rum und Aoi hing sich an Uruha. „Die verstehen sich, als würden die sich ewig kennen!“ Sagte der Honigblonde amüsiert. Aoi nickte nur murrend. Ja, die verstanden sich gut. Zu gut für seinen Geschmack. Im Laufe des Tages lachten die Beiden zusammen ziemlich viel, Reita ließ den Kerl kaum aus den Augen und wirkte so anders neben ihm. Aoi lief immer hinter ihnen, brodelte innerlich und Uruha merkte es schon die ganze Zeit. „Bleib mal locker, Kumpel.“ Sagte dieser nur, legte einen Arm um ihn und zog ihn an sich. „Wenn die Zwei ihren Spaß haben, können wir das doch auch, oder? Sollen wir ein paar Läden durchwühlen gehen? Neue Klamotten gucken, oder so?“ Aoi nickte zustimmend und lief mit Uruha in einen Laden rein. Dieser war vollkommen in seinem Element, aber Aoi sah immer nur nach draußen zu Reita und dem Anderen. Als der Typ sich grinsend an Reita lehnte und dieser noch seinen Arm um ihn legte, hätte Aoi am liebsten das Shirt zerrissen, was er gerade in der Hand hatte, um es sich anzugucken. Aber warum störte es ihn so sehr? Warum hasste er es gerade, dass Reita sich so gut mit ihm verstand? „Hey Aoi~ Guck mal~“ Rief Uruha, der ein Shirt angezogen hatte und lief zu ihm rüber. Der Honigblonde folgte Aois Blick und erst verdrehte er die Augen, ehe er selber doch etwas baff war, dass die zwei sich sehr gut verstanden. Auch für seinen Geschmack war es zu viel des Guten. Der Andere klebte richtig an Reita, hatte Herzen in den Augen, wenn er ihn ansah, zumindest wirkte es so, und wollte ihn kaum noch loslassen. „Das kenne ich von ihm aber nicht.“ Verteidigte Uruha sich direkt, schließlich hatte er ihn mitgeschleppt. Aoi war es zu viel. Er packte das Shirt wieder weg und lief Richtung Ausgang. Uruha hielt ihn fest und drehte ihn zu sich um. „Was ist los?“ Fragte er, doch Aoi zuckte nur mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich kann mir das nicht mehr ansehen. Mich kotzt es irgendwie an, dass die sich so gut verstehen…“ „Kann es sein, dass du eifersüchtig bist?“ Aoi sah den Anderen geschockt an, doch das legte sich schnell wieder und er sah zur Seite. „Keine Ahnung!“ Sagte er nur und befreite sich aus dem Griff des Anderen. „Ich verschwinde!“ Kam es dann noch von ihm und er ging los. Uruha blieb verblüfft stehen. Reita wollte fragen, wohin Aoi gehen will, aber dieser antwortete ihm nicht. Uruha zog sich schnell wieder um, lief raus und schnappte sich Reita. Alleine! „Was ist mit ihm?“ Fragte Reita verwirrt. „Ich bin auch nicht gerade gut drauf! Kennt ihr zwei euch etwa, oder warum klebt der so an dir? So kenne ich ihn gar nicht. Und irgendwie gefällt es mir nicht!“ Erklärte Uruha und der Blondhaarige grinste nur. „Was ist denn los? Darf ich mich nicht mit ihm gut verstehen? Irgendwie mag ich ihn. Er ist doch in Ordnung! Oder bist du eifersüchtig?“ Stichelte Reita. „ICH nicht!“ Sagte er und verschränkte die Arme vor der Brust. „Denk mal scharf nach!“ Kam es noch von Uruha, dann ließ er Reita stehen. Der Blondhaarige überlegte, aber wirklich klick machen, tat es nicht in seinem Kopf. Er lief ihm nach und kurze Zeit später verschwand jeder zu sich nach Hause. Reita hatte immer noch nicht verstanden, was Uruha ihm sagen wollte. Aoi saß auf seinem Bett. Seitdem er wieder zu Hause war, spielte er etwas Gitarre. Uruha hatte ihn ermutigt, immer weiter zu üben. Irgendwann wird es schon gut funktionieren! Außerdem bekam Aoi so einen klaren Kopf. Warum er so sauer war, konnte er sich selber nicht erklären. Er konnte nicht eifersüchtig sein, schließlich hatte er oft genug die Chance gehabt, Reita zu bekommen und wollte es nicht. Also kann er nicht eifersüchtig sein! Oder wollte er einfach nur nicht, dass sich jemand anderes, den er nicht kannte, so gut mit ihm versteht? Aber warum? Kann ihm doch egal sein! Außerdem kannte er Reita nun gut genug um zu wissen, dass dieser nie seine wirklichen Freunde vergessen würde. Warum machte er sich also solche Gedanken? Er wusste es nicht und er wollte auch nicht weiter darüber nachdenken. Er spielte weiter auf seiner Gitarre, vertrieb sich so bis zum Abend die Zeit, ehe er aufhörte und ins Bett wollte. Doch irgendjemand rief ihn auf dem Handy an. „Ja?“ Fragte Aoi, als er den Anruf entgegengenommen hatte. „Hey, Aoi. Ich bins Manabu. Alles klar bei dir? Hast du Lust, noch was zu machen? Fußball im Dunkeln? Satoshi, Chiyu, Mizuki und Ruki wären dabei. Hast du Lust?“ Aoi überlegte kurz. Mizuki wäre auch dabei? „Denkst du, dass das eine gute Idee ist, den Neuen mitzunehmen?“ Fragte Aoi vorsichtig. „Warum nicht? Wenn du ihn in Ruhe lässt, dann ja.“ „Was ist mit Ruki? Der wird nicht still halten.“ „Der soll sich mal nicht einkacken! Ich hab eh keine Ahnung, was ihr alle gegen ihn habt. Ich komme gut mit ihm klar. Und er kommt mit!“ „Ich hab nichts gegen ihn! Es ist okay, wenn er mitmacht. Ich bin auch dabei.“ „Sehr brav! Ich frag noch ein paar. Wir treffen uns dann um 21 Uhr vor der Schule.“ Und damit legte Manabu auf. Fußball spielen? Mit Mizuki UND den Anderen? Das könnte interessant werden! ~~*~~ 20:30 Uhr bei Aoi zu Hause ~~*~~ Reita stand mit dem Auto vor seinem Haus. Er wäre auch dabei. Ebenso waren auch noch Hizumi, Ryo und Takeru dabei. Sie würden also zu zehnt spielen. Wohl 5 gegen 5 dann. Als Aoi im Auto saß und Reita losfuhr, musterte dieser den Schwarzhaarigen kurz. „Na? Freust du dich schon? Jetzt kannst du auf den Neuen losgehen, ohne angemeckert zu werden!“ Sagte er und grinste. „Sehr witzig!“ Murrte Aoi nur und sah aus dem Fenster. „Er ist voll in Ordnung, okay? Und ich habe mich bei ihm entschuldigt und mich gut mit ihm heute unterhalten!“ Sagte Aoi dann mal so nebenbei. Reita setzte eine Vollbremsung hin und stand dann am Straßenrand und sah Aoi geschockt und fast schon wütend an. „Was?“ Meckerte Aoi nur und sah ihn ebenfalls ernst an. „Du hast dich mit ihm unterhalten? Und du findest ihn in Ordnung? Der Kerl will dich fertig machen!“ „Er wehrt sich nur.“ „Er hat dir gedroht!“ „Und ich habe mich entschuldigt, da ich den Shit angefangen habe!“ „Und jetzt? Willst du mit ihm einen auf ‚best friends‘ machen, oder was?“ „Warum so sauer? Etwa eifersüchtig? Nur weil ich mich mit ihm unterhalten habe?“ „Mir gefällt es nicht! Ich vertraue dem Kerl nicht!“ „Mir hat es auch nicht gefallen, dich heute mit dem Typen zu sehen, und?“ Etwas irritiert sah Reita den Anderen an, doch ehe er noch etwas sagen konnte, öffnete Aoi die Türe. „Ich geh zu Fuß weiter.“ Er stieg aus, knallte die Türe zu, schulterte seine Tasche und lief los. Warum war Reita nur so sauer? Er konnte doch froh sein, dass sich Aoi mit ihm unterhalten hatte. Wenn nun wirklich alles in Ordnung war, zwischen ihnen, musste keiner mehr mit Stress rechnen. Sie konnten sich kennen lernen und sogar Freunde werden und Spaß zusammen haben. So wie heute. Einfach treffen und Fußball spielen. Aoi machte sich eine Zigarette an. Kurz darauf rauschte Reita an ihm vorbei. Er ließ ihn wirklich laufen. „Idiot…“ Murrte Aoi nur und lief die letzten Straßen bis zur Schule. Endlich angekommen, war er trotzdem wieder mit Reita alleine, da noch keiner von den Anderen da war. „Was sollte das eben?“ Kam der Blondhaarige direkt auf ihn zu. „Bitte? Das sollte ich dich am besten fragen! Warum gehst du so ab? Ich habe mich normal mit Mizuki unterhalten und mich mit ihm ausgesprochen, ihm alles erklärt und das war’s, weil ich keine Lust mehr auf den Mist habe. Genau wie damals mit dir. Ich hasse das! Warum Stress und Prügeleien? Wofür? Man kann es mit Worten klären, ganz einfach. Und das habe ich heute gemacht! Wenn es dir nicht passt, ist es nicht mein Problem, aber du könntest ihm genauso eine Chance geben, wie mir damals. Hat ja schließlich was gebracht, oder bereust du es?“ Fuhr Aoi ihn direkt an. Reita sah ihn wütend an. „Was fährst du mich so an? Ich vertraue dem Kerl nicht! Erst sagt er, dass er dich fertig machen will und jetzt auf einmal versteht ihr euch? Da stimmt doch was nicht!“ „Ist das dein Problem?“ Entkam es Aoi fast schon schreiend. „Ich hab kein Bock, mit dir darüber zu diskutieren, ob es gut ist, mit ihm gesprochen zu haben, oder nicht! Du klärst es lieber anders, das ist mir schon klar.“ Er drehte ihm den Rücken zu und lief etwas weiter zum Schultor. Und Reita ließ ihn tatsächlich in Ruhe. Kurze Zeit später trafen auch die Anderen ein. Sie kletterten über das Schultor und liefen zum Sportplatz. „Wir machen 5 gegen 5 und das Los entscheidet, wer in welchem Team ist. Ich habe 5 kurze und 5 lange Strohhalme dabei. Jeder zieht einen!“ Erklärte Manabu und hielt dann die Strohhalme in der Faust den Anderen hin. Als jeder einen Strohhalm gezogen hatte, standen die Teams fest: Team 1: - Satoshi - Manabu - Reita - Ryo - Takeru Team 2: - Chiyu - Mizuki - Ruki - Aoi - Hizumi Jeder machte sich warm, lief ein paar Runden, dehnte sich und schnappte sich mal den Ball, ehe es auch schon auf das Spielfeld ging. „Wir spielen einfach so. Kein Abseits, kein Aus, kein Foul, aber bitte nicht die Hände benutzten und nicht unfair spielen!“ Erklärte Manabu noch. Und dann ging es auch schon los. Aoi bekam es direkt mit Ryo zu tun. Und so lieb und nett er sonst auch gerne war, so rabiat war er auf dem Spielfeld. Und das gefiel dem Schwarzhaarigen nicht. Er hatte ihn unterschätzt und das war doch ein super Vorteil für den Anderen! Doch Ruki luchste ihm den Ball ab und passte ihn zu Aoi, der sofort losrannte und auf Reita traf. Dieser ließ ihn nicht vorbei. „Geh aus dem Weg…“ Murrte Aoi und sah auf den Ball, bevor irgendwer ihm diesen noch abnahm. „Ich denk nicht mal dran. Vielleicht magst du mir jetzt mal erklären, was los ist!“ Reita sah ihm in die Augen, aber Aoi wich seinem Blick immer wieder aus und sah auf den Ball. Mit einem gezielten Tritt, schoss Reita ihm den Ball durch die Beine durch und blieb einfach vor ihm stehen. „Das war mein Ball, verdammt!“ Meckerte Aoi ihn an und schob die Unterlippe nach vorne. „Bleib cool, Zicke!“ Murrte Reita nur und schüttelte den Kopf. „Was heißt hier Zicke?“ „Bist du doch. Guck doch mal, wie du dich verhältst!“ „Na und? Verboten?“ Wollte der jetzt wieder anfangen zu diskutieren? „AOI!“ Schrie Chiyu auf einmal. Aoi sah zur Seite und war sich zu 100% sicher, gleich wieder nur Schwarz zu sehen, doch Reita zog ihn in die Arme und so rauschte der Ball hinter seinem Kopf auf den Zaun zu. „Du musst direkt wieder übertreiben, oder?“ Meckerte Satoshi, doch Hizumi hob nur die Hände abwehrend. „Ich hab nur geschossen!“ „Du wolltest ihn umbringen!“ Protestierte Takeru direkt mit. „Hey… seit nicht so gemein, das war echt keine Absicht von mir!“ Aoi sah Reita ihn die Augen, hatte einen Puls von mindestens 150 und war irgendwie froh, den Ball nicht abbekommen zu haben. „Danke…“ Sagte er nur leise und sah zur Seite. „Was ist mit dir? Du bist heute wirklich schrecklich. Zwei Persönlichkeiten, oder was?“ Aoi sah dem Anderen wütend in die Augen. „Du hast doch angefangen! Nur weil ich mit Mizuki gesprochen habe. Sei doch froh, wenn er mich in Ruhe lässt!“ Sagte er nur leise, damit es kein Anderer hören konnte. „Und das andere? Mit heute Mittag? Mit dem Typen?“ Überrascht sah er ihn nun an, wurde etwas rot um die Nase und drückte sich von ihm los. „Keine Ahnung… vergiss das einfach!“ Sagte er nur und lief wieder zu seinem Team. Reita war immer noch verwirrt. Da war das letzte Wort allerdings noch nicht gesprochen. Doch nun mussten sie erst einmal das Spiel gewinnen! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So... das hat jetzt etwas länger gedauert 8D Ich hatte schon das komplette Kapitel fertig, aber dann habe ich es gelöscht und noch mal neu geschrieben... und so ist es auch besser. Irgendwie ging mir das voll auf die Nerven mit Mizuki und Aoi. Ich wollte da mal ein wneig was ändern. Reita ist ja auch noch da, um auszurasten, wenn was sein sollte |DDDD ich hoffe es gefällt euch so ^^'' Kapitel 16: Make your choice ---------------------------- Ruki hatte sich den Ball ergattert, als noch alle mit dem Attentat von Hizumi auf Aoi beschäftigt waren. Glück für sein Team, denn Aoi war voll dabei und hatte sich von Ruki den Ball zuspielen lassen und kurz darauf das 1:0 geschossen. In den Gesichtern der Anderen konnte man die Wut sehen. Die geballte Wut auf einen einzigen Mann: Hizumi! „Das ist deine Schuld!“ Begann Ryo wütend. „Wegen dir waren wir abgelenkt. Gib zu, dass das euer Plan war und ihr das so abgemacht habt, damit Aoi ein Tor schießen kann!“ Fügte er noch hinzu. „Dein Ernst? Was kann ich denn dafür, wenn dein Team schläft, statt zu spielen?“ Konterte der Blondhaarige. Takeru stand mit vorgeschobener Unterlippe auf dem Spielfeld. Erst kassierten sie ein Tor und jetzt gifteten sich die Anderen noch an. Satoshi hielt sich nun auch nicht mehr zurück. „Das gibt Rache, Hizu! Glaub mir!“ Sagte der Schwarzhaarige und funkelte ihn wütend an. Manabu verdrehte nur genervt die Augen. Das waren doch alles einfach nur schlechte Verlierer! Reita hatte besseres zu tun. Er wollte Aoi einfach nur verstehen. Und der Rest? Naja. Aois Team freute sich natürlich. Und sogar Ruki und Mizuki kamen miteinander aus. Mizuki bat dem Kleineren für die gute Vorlage ein ‚High-five‘ an und Ruki ging darauf ein. Tja, im Spiel konnte man scheinbar auch mal vergessen, dass man sich nicht leiden kann. Chiyu lief zu Satoshi, beruhigte ihn mit lieben Worten, schaffte es, ihn wieder runter zu bekommen von seiner Wut und dann konnte es auch endlich weitergehen! Da Team2 das Tor geschossen hatte, bekam Team1 nun den Ball. Satoshi nahm diesen, sprintete los, vorbei an Chiyu und Ruki, trickste Mizuki aus, musste sich einen kleinen Kampf mit Aoi leisten, den er zwar verlor, aber kurz darauf schnappte sich Ryo den Ball wieder und rannte nun ungehindert auf Hizumi zu, der irgendwie versuchen musste, den Ball außerhalb des Tores zu halten. „Hier kommt die Rache!“ Rief Ryo, täuschte links an, sodass Hizumi in diese Ecke sprang, und schoss dann rechts an ihm vorbei ins Tor. „SO wird das gemacht! Und nicht anders!“ Kam es vom Torschützen, der grinsend zurück in sein Feld lief. 1:1 Anstoß für Team2. Jetzt waren Alle bei der Sache! Keiner wollte noch ein Tor kassieren. Die Jungs wurden rabiater, achteten dennoch darauf, keinen zu verletzen. Sie wollten spielen und nicht am Ende ins Krankenhaus fahren! Eine ganze Zeit lang, ging dies auch gut. Es stand 3:4 für Team2. Wenn das nächste Tor fällt, egal für welches Team, wäre das Spiel beendet. Falls ein Gleichstand entstehen sollte, würde es Elfmeterschießen geben. Drei Schüsse pro Team. Doch soweit wollte es das führende Team nicht kommen lassen. Entweder blieb der Stand, oder sie selbst schossen noch ein Tor. Dementsprechend heftig gingen sie nun gegen das andere Team vor. Doch diese konterten genau so heftig. „Wir geben nicht auf!“ Sagte Takeru, schoss den Ball zu Reita, der den Pass annahm, lief weiter mit dem Ball und versuchte sich bis zum Tor durch zu kämpfen. Dann ging alles ganz schnell. Reita konnte gar nicht so schnell reagieren, als auf einmal, wie aus dem Nichts, Mizuki vor ihm auftauchte, ihm den Ball zwar abnehmen konnte, aber kurz darauf schon vom Blondhaarigen umgerannt wurde. Aus Reflex legte Reita einen Arm um Mizukis Kopf, ehe sie auf dem Boden landeten. Mizuki landete dabei unten, hatte den Anderen auf sich liegen, hatte aber dank Reita keine Verletzung abbekommen, da dieser seinen Kopf geschützt hatte. Wenige Zentimeter trennten ihre Gesichter voneinander. Der Blondhaarige sah dem Anderen in die Augen, atmete etwas schneller durch den Adrenalinstoß und bewegte sich keinen Millimeter. Mizuki sah den Anderen nur geschockt an, hatte sich, ohne es zu merken, in das Oberteil seines Gegenübers festgekrallt und ließ nicht mehr los. Auf dem Spielfeld war es ruhig. Alle sahen zu den Beiden. Keiner konnte ahnen, was passieren könnte. Würde Reita ausrasten? Oder sogar Mizuki? Würden sie sich beim jeweils anderen entschuldigen? Keiner sagte einen Ton. Aoi starrte die Beiden nur fassungslos an. Hasste Reita den Anderen doch nicht? Oder warum blieb dieser so ruhig? Er biss sich auf die Unterlippe, wäre am liebsten dorthin gegangen um den Blondhaarigen vom Anderen runter zu ziehen! „Hört auf, zu knutschen! Ich will endlich gewinnen!“ Keifte Hizumi plötzlich über das Spielfeld. Knutschen? Hatte Aoi das gerade richtig gehört? Sah er das einfach nur nicht, oder machte Hizumi einen schlechten Scherz? Perplex stand der Nasenbandträger auf, zog Mizuki direkt mit auf die Beine, sah ihn noch einmal kurz an, ehe er zurück auf seine Position ging. Mizuki blinzelte verwirrt, sah dem Anderen hinterher, ehe er von Chiyu zugerufen bekam, dass er den Ball spielen soll. Verwirrt sah der Neue um sich, ehe er vor sich den Ball sah, dem Anderen zunickte und weiterspielte. Ruki schoss das nächste Tor und mit einem Endstand von 3:5 für sein Team, war das Spiel beendet. Die Gruppe saß am Spielfeldrand zusammen in einem Kreis, trank etwas und entspannten, bevor sie gleich wieder gehen würden. „Das kann man mal wiederholen! War echt cool, auch wenn es doch nicht ganz so dunkel war. Man hat zu viel gesehen. Wir müssen das beim nächsten Mal später machen und dann einen leuchtenden Ball nehmen!“ Schlug Ryo vor. „Die Chemikalie, damit der Ball leuchtet, können wir ja vorher zusammen brauen!“ Schlug Hizumi grinsend vor. „Lasst das lieber. Außerdem gibt es leuchtende Bälle. Nicht, dass ihr euch dann endgültig in die Luft jagt!“ Protestierte Chiyu. Alle lachten. Alle, außer Aoi. Er hatte schon wieder dieses Gefühl. Er konnte es sich aber nicht erklären. Nie im Leben, war das Eifersucht. Aber was störte ihn dann? Erst bei dem komischen Typen von Uruha und nun bei Mizuki. Dabei mochte er Mizuki ja eigentlich mittlerweile etwas. Es konnte also nicht daran liegen. „Was ist los, Hübscher~“ Fragte Manabu ihn leise flüsternd. Doch der Angesprochene schüttelte nur den Kopf. „Wenn ich das wüsste…“ Gestand er. Reita stand auf, ging auf Toilette und wurde dabei von Mizuki kurze Zeit später verfolgt. Das kam nicht nur Aoi seltsam vor. „Ich geh schon!“ Rief Ryo und sprang auf. Was da gleich passieren könnte, wollte er als Erster sehen! Aoi ging mit ihm mit. Nicht, dass sie sich doch prügeln wollten. Da wäre es besser, dass zwei Personen gucken gehen, um im Notfall schlichten zu können. Reita wusch sich gerade die Hände, als Mizuki neben ihm auftauchte. Seufzend trocknete sich Reita mit einem Papiertuch die Hände ab und sah dem Anderen in die Augen. „Was ist? Muss ich jetzt auch auf die Knie fallen und mich mit einer Verbeugung entschuldigen, weil ich dich umgerannt habe? Vergiss es, Frischling!“ Ging er ihn direkt an, doch Mizuki schüttelte nur den Kopf. „Eigentlich… wollte ich mich… nun ja…“ Stammelte er vor sich hin und kratzte sich am Kopf. Aoi und Ryo standen um die Ecke, versteckten sich und lauschten den Worten. Sie schienen fast schon die Luft anzuhalten, damit sie nicht bemerkt werden. „Danke!“ Sagte Mizuki plötzlich. Ryo verschluckte sich bei diesen Worten, konnte dennoch still bleiben, schien dem Tode aber verdammt nah zu sein. Aoi tätschelte dessen Rücken, klopfte leicht auf diesen, damit der Andere wieder atmen konnte. „Du kannst froh sein, dass ich solche Reflexe habe. Brauchst mir also nicht zu danken!“ Antwortete Reita nur. Aoi wagte einen Blick um die Ecke. Mizuki stellte sich dicht vor Reita und musterte ihn eingehend. „Und das soll ich dir glauben? Reflexe?“ Er fühlte dem Blondhaarigen auf den Zahn. Dieser stand regungslos vor ihm, sah ihn mittlerweile misstrauisch an, sagte aber kein Wort. Doch dann musste der Nasenbandträger grinsen. „Was willst du? Was soll das hier werden?“ „Ich weiß nicht. Was denkst du denn? Ich bedanke mich bei dir, versuche mit dir zu reden. Was soll das nur werden? Vielleicht will ich einfach nur zeigen, dass ich gar nicht so scheiße bin, wie du denkst. Dass es keinen Grund gibt, mich zu hassen. Was ist denn an mir so schlimm? Sag es mir!“ „Deine große Klappe kotzt mich an!“ Antwortete der Angesprochene. Und bekanntlich war dies das schlimmste Merkmal. Sobald jemand eine große Klappe hatte, konnte Reita ihn bekanntlich nicht leiden. Aber bei Aoi ging es mittlerweile ja auch! „Was noch?“ Kam es dann von Mizuki. Aoi drehte sich zu Ryo um. „Ey… der treibt Reita voll in die Enge.“ Flüsterte Aoi. Ob das gut gehen kann? Jetzt sah auch Ryo vorsichtig um die Ecke. Reita lehnte bereits mit dem Rücken an der Wand, Mizuki dicht vor ihm. „Dein Charakter nervt!“ „Was nervt dich denn?“ Nach jeder Antwort, kam er mit einer neuen Frage. Doch jetzt fand Reita keine Antwort mehr. Er war sprachlos. Genauso wie Ryo und Aoi. So etwas hatten sie wirklich noch nie bei Reita erlebt. „Du weißt es nicht?“ Fragte Mizuki ihn dann und grinste. „Wieso weißt du nicht, was dich nervt? Gib es doch zu: Dich nervt gar nichts an mir. Du kennst mich nicht, also kannst du mich auch nicht hassen!“ Schachmatt. Und das innerhalb von knapp fünf Minuten. Spiel, Satz und Sieg für Mizuki. Auch außerhalb des Spielfeldes. Reita stand noch immer regungslos da. Er wusste einfach nicht, was er sagen sollte. Der Andere hatte schließlich irgendwo recht. Und wenn man es genau betrachtet, hatten Aoi und sein Gegenüber einige Gemeinsamkeiten. Die Leidenschaft zur Musik, das große Mundwerk, sie waren wortgewandt, konnten gut diskutieren, waren gut im Fußball. Und verdammt, sie sahen beide gut aus. Und dann noch dieses Lippenpiercing! Fast schon wie von alleine, legte sich Reitas Hand in den Nacken des Anderen, zogen ihn näher an sich, ehe er kurz darauf seine Lippen auf die des Anderen legte. Aoi zuckte innerlich zusammen, spürte einen Stich in seiner Brust. Das konnte jetzt nicht sein Ernst sein! Der Schwarzhaarige drehte sich um und lief zurück zu den Anderen. Als sei das noch nicht genug gewesen, rannte Ryo an ihm vorbei und kaum bei den Anderen angekommen, plapperte er aus, was sie gesehen hatten. Aoi schnappte sich stillschweigend seine Tasche und lief zum Tor. Takeru und Manabu liefen ihm schnellen Schrittes nach und hielten ihn kurz auf. „Was ist los mit dir?“ Fragte Takeru besorgt. „Wir merken doch, dass irgendwas nicht in Ordnung ist!“ Fügte Manabu noch hinzu. Aoi schüttelte nur den Kopf. „Ich will einfach nur nach Hause. Ich kann mir das nicht weiter antun.“ Gestand der Schwarzhaarige und sah zur Seite, biss sich auf die Unterlippe. „Du bist eifersüchtig, oder?“ Fragte Manabu vorsichtig. Erst zuckte Aoi mit den Schultern, doch dann nickte er vorsichtig. „Ich glaube schon!“ Und mit den Worten lief er los, kletterte über den Zaun und lief nach Hause. Während dessen kam Mizuki zurück, schnappte sich ebenfalls, ohne ein Ton zu sagen, seine Sachen und war schneller weg, als man gucken konnte. Und dann tauchte Reita auf. „Na? Kannst ihn wohl doch leiden?“ Fragte Hizumi und grinste breit. Verwirrt sah der Angesprochene diesen an, ehe er verstand, dass sie von dem, was passiert war, mitbekommen hatten. „Kann ich nicht… lass den Schwachsinn!“ Meckerte er nur und sah zur Seite. Die Stirn in Falten gelegt, musterte er die Gruppe. Das Mizuki abgedampft war, wusste er ja, aber es fehlte einer. Reita sah zu Manabu. Dieser hob die Augenbraue und zeigte zum Tor. „Ich glaube zwar nicht, dass das nun eine gute Idee ist aber, wenn du ihm folgen willst, beeil dich. Noch kannst du ihn einholen!“ „Lass es lieber!“ Warf Takeru ein und sah Reita dabei nicht an. Ruki nickte zustimmend. Was war denn los? „Könntet ihr mir mal bitte erklären, was das soll?“ Entkam es Reita genervt. „Was das soll?“ Antwortete Satoshi und sah Reita skeptisch an. „Rei…“ Sagte Chiyu seufzend und sah ihm in die Augen. „Du scheinst echt Ahnung von Gefühlen zu haben, Kumpel.“ Kam es plötzlich von Ruki, der aufstand, zu Reita ging und ebenfalls seufzte. „Was meinst du, warum wir wissen, was da gerade bei dir und Mizuki abging?“ „Ey da ging nichts ab!“ „Ihr habt euch geküsst!“ Fiel Takeru mit ein. „Guckt ihn euch doch an! Ist euch mal aufgefallen, dass er und Aoi sich verdammt ähnlich sind?“ „Und das ist das Problem! Aoi!“ Sagte Manabu, verschränkte die Arme vor der Brust und sah den Anderen an. Reita verstand immer noch nicht, doch das würde sich bald ändern, denn nun sprach Ruki mal Klartext. „Meine Fresse… schon mal was von ‚Eifersucht‘ gehört? Aoi ist eifersüchtig! Das haben wir alle schon längst bemerkt. Nur du wohl nicht! Und was denkst du, wie es gerade in ihm aussieht, nachdem er dich und Mizuki gesehen hat?“ Erklärte der Kleinere ihm. „Du solltest langsam selber wissen, was du willst, Rei. Wenn du jetzt zu Aoi gehst, dich entschuldigst und einen auf ‚ich will dich‘ machst, kannst du damit rechnen, dass du dir eine Schelle fängst. Egal ob verbal oder nicht! Denn das wird dir keiner abkaufen!“ Erklärte Manabu ihm dann mal und stand nun ebenfalls auf. Er nahm sich den Nasenbandträger zur Seite, wollte mal mit vier Augen mit ihm reden, statt das alle auf ihn einreden. „Was heute Mittag passiert ist, habe ich von Uruha gehört. Aoi war ja schon eifersüchtig, als du mit dem anderen Typen gelacht hast. Und jetzt das? Aoi versteht sich gerade mit Mizuki und das, obwohl dieser ihn fertig machen wollte. Was denkst du, wie es Aoi gerade geht? Er ist eifersüchtig und verletzt.“ „Und warum redet er dann nicht mit mir?“ „Warum? Wenn er selber gewusst hätte, was er fühlt, hätte er es wohl getan. Er hat dich doch ständig abgewiesen. Er hat ja oft genug die Chance bei dir gehabt. Aber er wollte nicht. Er merkt scheinbar erst jetzt, was er will.“ Reita schüttelte den Kopf. „Ich verschwinde. Das muss ich erst einmal verdauen!“ Er holte sich seine Tasche und ging zu seinem Auto. Dort angekommen, tauchte Mizuki auf, lehnte sich an dessen Auto und grinste. „Was ist los, Rei~“ Fragte er, doch Reita wirkte wenig erfreut, ihn zu sehen. „Hey, was hast du? Eben küsst du mich noch und jetzt hasst du mich wieder?“ „Wegen dem Mist, ist Aoi abgehauen!“ „Ja und? Stört dich das?“ „Er ist ein guter Freund, okay?“ „Nur ein guter Freund? Oder ist da mehr?“ „Da ist nichts weiter.“ „Dann brauchst du dir auch keine Gedanken zu machen, oder?“ Reita legte die Stirn in Falten. Was sollte das denn nun werden? „Warum hast du mich geküsst?“ „Ich möchte jetzt gerne fahren! Ich muss noch etwas erledigen.“ „Beantworte mir wenigstens die Frage, dann lasse ich dich auch wirklich in Ruhe. Versprochen!“ „Ich weiß es nicht, okay!? Du… du bist ihm so ähnlich und…“ Mehr wusste er nicht zu sagen. Was hätte er auch sagen sollen? »Sorry, aber ich steh halt irgendwie auf dich, obwohl ich dich hasse«? Nie im Leben! Und so war es auch nicht. Doch es war so, wie damals, als er Aoi zum ersten mal geküsst hatte. Es überkam ihn einfach. Und schlimm war es auch nicht. Und genau das hatte er gerade bei Mizuki. Schon wieder, hatte Reita keine Ahnung. Wusste nicht, was er sagen sollte, was er denken oder fühlen sollte. Mizuki lachte etwas. War ja schon irgendwie niedlich, wie der Typ rumstammelte. Er wirkte so stark und trotzdem konnte er ihn aus der Fassung bringen. Und es ging so einfach! „Wenn du es nicht weißt, dann mach das, was sich richtig anfühlt.“ Sagte Mizuki, zuckte mit den Schultern und stellte sich vor den Anderen. „Wenn du mich küssen willst, dann tu es.“ Und Reita tat es. Er wusste es nicht, aber sein Gefühl sagte es ihm. Doch schon nach wenigen Sekunden löste er sich vom Anderen, drückte ihn von sich und schloss den Wagen auf. „Ich muss weg!“ Sagte er nur und verschwand so schnell er konnte. Aber er fuhr nicht nach Hause. Er musste Aoi finden. Und den fand er schneller, als gedacht, denn Aoi saß an einer Bushaltestelle. Reita hielt an, stieg aus und lief zu dem Schwarzhaarigen. „Steig ein.“ „Nein.“ „Doch… komm schon. Steig ein dann… ich muss dir das erklären.“ „Was willst du erklären? Hattest du mir nicht letztens erst gesagt gehabt, dass du auf mich stehst? Oder habe ich da was falsch verstanden? Ist das eine Art Racheaktion? Weil ich mich mit Mizuki vertragen habe? Jetzt wirfst du dich an ihn? Weil er ein Piercing hat? Weil er eine große Klappe hat? Warum?“ Er stand auf und sah ihm verletzt in die Augen. „Statt das Mizuki mich verarscht, hat es einer meiner engsten Freunde gemacht. Und das tut mehr weh, als du es dir vorstellen kannst. Schnapp ihn dir.“ Sagte er und lief einfach weg. „Aoi!“ Rief Reita, schloss den Wagen ab und rannte ihm nach. „Jetzt warte doch mal.“ Er stellte sich vor den Anderen und packte ihn an den Schultern. „Was willst du noch? Mir das erklären? Das kannst du nicht, Reita! Warum hast du mich denn damals geküsst, obwohl du immer gesagt hattest, dass du mich hasst? Das wusstest du nicht. Also als ob du nun wüsstest, warum du ihn geküsst hast. Scheinbar muss da ja irgendwas an ihm sein, was dich anzieht.“ „Nein… du verstehst das nicht. Aoi ich… Du weißt, was ich fühle. Dir gegenüber!“ „Umso schlimmer war es, DAS mit anzusehen!“ „Es hatte aber nichts zu bedeuten.“ „Sondern? Du hattest einfach so Lust, jemanden zu küssen und nimmst komischerweise Mizuki?“ „Stell das doch jetzt nicht so hin!“ „Wie denn sonst?“ Aoi seufzte, fuhr sich durch die Haare und schloss die Augen. „Pass auf, Reita…“ Begann er und sah ihm dann wieder fest in die Augen. „Ich weiß jetzt, dass ich eifersüchtig bin, okay? Aber ich hatte meine Chance oft genug und sie nie genutzt. Wir sind nicht zusammen, du kannst machen was du willst, so wie ich. Und ich möchte, dass du mich in Ruhe lässt. Schnapp dir Mizuki, wenn du es unbedingt willst. Aber ich kann dir das gerade nicht glauben, dass du auf mich stehst!“ Reita ließ ihn gehen. Er sah ihm nur noch nach. Er hatte einen Fehler gemacht. Und wie Manabu schon gesagt hatte, glaubte ihm Aoi nun nicht einmal. Wie könnte er das denn wieder gerade biegen? Konnte man so etwas überhaupt wieder hinbekommen? Seufzend fuhr Reita nach Hause. Aber er wusste nicht, was er machen sollte. Er wollte das nicht so stehen lassen. Er schrieb Aoi eine SMS, rief ihn immer mal wieder an und hoffte, es noch einmal erklären zu können. Irgendwie musste er es ja versuchen. Doch egal was er tat, Aoi reagierte nicht. Auf keine SMS und auf keinen Anruf. Der Schwarzhaarige hatte Manabu angerufen und sich mit ihm getroffen, statt nach Hause zu gehen. „Er ruft ständig an!“ Murrte er. Sie saßen nebeneinander auf einer Mauer, ließen die Füße baumeln und sahen in die Dunkelheit hinein. „Ich habe ihm gesagt, dass du es ihm nicht glauben wirst. Ich kann dich verstehen.“ Sagte Manabu und sah sich um. „Was denkst du denn? Meinst du wirklich, dass du Gefühle für ihn hast?“ „Keine Ahnung… es ist schon irgendwie… seltsam. Wenn er mich küsst dann… kribbelt alles. Mein Herz schlägt wie verrückt und ich lass mich einfach darauf ein. Ich kann mich fallen lassen. Aber… wenn ich meinen Verstand einschalte dann… dann will ich einfach gar nichts von ihm. Nicht nachdem ich das heute gesehen habe!“ Manabu nickte verstehend. „Sag es ihm. Und wenn ihm was an dir liegt, wirst du es schon merken. Vielleicht musst du es auch sacken lassen. Das klärt sich schon. Und vergiss nicht: Du hast noch 11 andere Freunde, die dir zur Seite stehen, falls etwas sein sollte.“ Aoi lächelte leicht und nickte. „Danke…“ Sagte er und musterte ihn. „Magst du noch mit zu mir? Ein Bier trinken, oder so?“ Wieder nickte Aoi. Sie sprangen von der Mauer und liefen zusammen zu Manabu. Dort stellten sie Bier in das Gefrierfach. Nach fünf Minuten konnten sie dieses schon trinken, saßen bei Manabu auf dem Bett und machten den Fernseher an. Jedoch lief der nur leise im Hintergrund. Aoi sprach mit Manabu über Mizuki. Sie fanden beide, dass er ganz in Ordnung war. Manabu kam schließlich bisher am besten mit ihm klar. Und Aois erster, richtiger, Eindruck war ebenfalls so. So schlimm war Mizuki wirklich nicht! „Ob Mizuki wusste, dass ich zugucke? Hat er Reita vielleicht irgendwie dazu gebracht, dass zu machen?“ „Jetzt fang nicht an, zu spinnen. Ich glaube dir bekommt der Alkohol nicht!“ „Nein ich… mein ja nur… Er wollte mich doch fertig machen. Vielleicht ist das ja seine Art. Er trifft mich da, wo es am meisten weh tut: Bei den Freunden. Er nimmt mir Reita weg.“ „Du hast auch gedacht, dass er mich dir wegnimmt! Also laber keinen Mist.“ Aoi seufzte resigniert. Er trank das Bier leer und machte es sich bequem, ehe er einschlief und sein Kopf auf Manabus Schoß rutschte. Manabu grinste nur, strich ihm durch das Haar und sah zu ihm runter. „Du machst dir viel zu viele Gedanken, Hübscher~“ Hauchte er leise, stand vorsichtig auf, deckte ihn zu und ging sich selber fertig machen. Und wieder eine Nacht, in der Aoi einfach wo anders schlief. Er konnte von Glück reden, dass es seinen Vater nicht wirklich interessierte. Manabu legte sich neben Aoi ins Bett, nachdem er den Fernseher und das Licht ausgemacht hatte. Kaum lag er, kuschelte sich der Andere an ihn. Manabu legte einen Arm um ihn und zog ihn näher an sich. „Schlaf gut.“ Sagte er leise und schloss ebenfalls die Augen. Aoi machte sich einfach viel zu viele Gedanken. Doch er wird schon noch merken, ob er den Teufel nur an die Wand malt, oder ob wirklich etwas passiert! Kapitel 17: I want you! ----------------------- Am Morgen wurde Manabu von seinem Handy geweckt. Er hatte im Gefühl, dass es Reita war. Es konnte eigentlich nur Reita sein. Ähnlich wie damals nach der Party, als Reita sich angekündigt hatte, um nach zu sehen, ob Aoi wirklich dort geschlafen hatte. Verschlafen nahm er den Anruf an. „Manabu? Ich brauch deine Hilfe… wegen… du weißt schon. Hättest du Zeit?“ Der Schwarzhaarige seufzte. Warum eigentlich immer er? „Wann und wo?“ „Jetzt. Bei dir. Ich steh vor deinem Haus!“ „Oah… echt jetzt? Mizuki ich hab Besuch und liege noch im Bett!“ „Es ist wichtig!“ „Ja… warte kurz. Ich mach mich fertig und lass dich dann rein!“ Mizuki sprang auf, lief ins Badezimmer und machte sich dort fertig. Das Aoi davon nicht wach geworden ist. Als Manabu fertig war, lief er zur Türe und ließ Mizuki rein. Sie gingen in die Küche, setzten sich an den Tisch und machten sich Tee. „Dann schieß los. Was ist so wichtig, dass du mich um…“ Manabu sah auf die Uhr. „…knapp 10 Uhr aus dem Bett klingelst?“ „Wegen der Sache mit Reita!“ Begann der Angesprochene und überlegte. „Was soll da sein? Da musst du schon präziser werden!“ „Naja… er war es, der mich geküsst hat. Nicht ich ihn und… warum?“ Manabu grinste und nahm einen Schluck von seinem Tee. „Du fragst mich nach dem warum? Gegenfrage: Warum fragst du mich? Ich kann dir da echt nicht helfen, ich bin selber etwas überrascht. Aber…“ Er hielt inne, sah kurz zur Türe und wandte sich dann wieder seinem Gegenüber zu. „Damals hatten Aoi und Reita ebenfalls Stress. Sie konnten sich wirklich nicht leiden. Es ging so weit, dass Reita sogar richtig zugeschlagen hat. Und trotzdem hat er Aoi geküsst, hätte beinahe was mit ihm gehabt und so. Tja. Und ich denke mal, dass es bei dir genau so gerade ablaufen könnte. Reita steht auf Lippenpiercings. Du hast eins. Aoi hatte damals ihm gegenüber eine große Klappe. Und die hast du ebenfalls. Und ich kann dir genau das Gleiche sagen, wie Aoi: Du siehst gut aus. Aber vielleicht war es nur ein Ausrutscher. Warte einfach ab.“ Erklärte er ihm und lächelte. Was keiner von ihnen bemerkte war, dass Aoi wach war. Und er stand neben der Türe. Er bekam alles mit! „Ich soll abwarten?“ Platzte es aus ihm heraus. „Als er gegangen ist, bin ich zu ihm gegangen, bevor er fahren konnte. Ich wollte wissen, warum er mich geküsst hat und er konnte es mir nicht einmal sagen. Das einzige, was von ihm kam war »Du siehst ihm ähnlich« oder so. Und dann hat er mich wieder geküsst. Ja… ich hab es irgendwie provoziert. Ich hab ihm gesagt, dass er das machen soll, was er fühlt. Und ja… dann hat er mich halt wieder geküsst. Weil es sich für ihn wohl richtig anfühlt, oder so. Keine Ahnung. Und dann noch, als er mich auf dem Spielfeld so in den Arm genommen hat, damit ich mir nicht weh tu… Man, ich brauch deine Hilfe dabei! Mag ja sein, dass ihr gut mit ihm klar kommt, aber ich mag ihn wirklich nicht. Und ich weiß auch, dass der Start mit mir voll für den Allerwertesten war, aber… Aoi… er ist schon in Ordnung… irgendwas läuft doch zwischen den Beiden. Und ich bin kein Arschloch. Ich will ihm das nicht antun.“ Aoi kam in die Küche und räusperte sich dabei. Etwas geschockt starrten die Beiden ihn an. „Du hast doch selbst gesagt, dass du das provoziert hast!“ Begann er und knirschte leicht mit den Zähnen. „Zwischen mir und Reita läuft nichts. Und spätestens jetzt weiß ich, dass dort auch nie etwas laufen wird. Und ich vertraue dir auch nicht wirklich, wenn ich ehrlich sein soll. Du sagst, dass du nichts damit zu tun haben willst und mir nicht weh tun willst und so ein Mist und provozierst ihn doch.“ Damit verließ er die Küche auch schon wieder, verschwand kurz im Badezimmer und wenig später sprintete er aus dem Haus. Er wollte einfach nur weg. Weg von Allem. Eine einzige Person, die in sein Leben getreten war, zerstörte innerhalb kürzester Zeit sein neu aufgebautes Leben mitsamt seinen neuen Freunden. Er fühlte sich alleine, im Stich gelassen und das von seinen engsten Freunden. Von Manabu, der Bescheid zu wissen schien und nichts sagte, von Reita, der auf Mizuki eingeht, als wäre er der schärfste Kerl der Stadt und auch die Anderen machten gar nichts. Sie machten nur Witze darüber, hatten ihren Spaß, weil sie unterhalten wurden. Egal wohin! Aoi wollte nur weg. Sprachlos saßen sich Mizuki und Manabu noch immer gegenüber. „Er ist sauer.“ Sagte Mizuki leise und trank seinen Tee auf. „Der kriegt sich schon wieder ein. Er hat erst jetzt wirklich kapiert, wie viel Reita ihm bedeutet und dann kommt sowas. Er muss nur lernen, dass Reita und er nicht zusammen sind. Er kann immerhin noch machen, was er will!“ „Es ist aber trotzdem scheiße und ich will nicht, dass es deswegen jetzt Stress gibt. Ich fang gerade an, mich mit Aoi zu verstehen.“ „Dafür kannst du nichts. Nur Reita.“ Und dem würde er heute noch einen Besuch abstatten. „Ich fahre gleich zu ihm. Am besten kommst du mit.“ Mizuki schüttelte den Kopf. „Sollte ich das nicht alleine mit ihm klären?“ „Vertrau mir! Es ist besser, wenn ich dabei bin!“ Sagte Manabu lächelnd, stand auf und sofort liefen sie los. Reita war zu Hause, er öffnete ihnen die Türe, murrte und meckerte zwar, aber am Ende ließ er sie doch rein. Manabu hatte dem Blondhaarigen kurz den Stand der Dinge erklärt. Das Mizuki aufgetaucht war, dass Aoi alles mitbekommen hatte und dann weggerannt war. „Und was wollt ihr jetzt von mir?“ Fragte der Nasenbandträger skeptisch. „Liegt dir nichts an Aoi? Was ist los mit dir? Muss ich dir jetzt auch noch erklären, was du tun solltest? Als sich Aoi im Wald verlaufen hatte, bist du sofort alleine losgegangen, um ihn zu finden und da konntest du ihn noch nicht wirklich leiden. Jetzt, wo ihr zwei so gut befreundet seid, lässt du ihn im Stich? Da würde selbst Ruki sauer auf dich werden! Was ist nur los mit dir?“ „Manabu… ganz ehrlich? Wenn ich wüsste, was ist, würde ich was dagegen machen! Was will ich mit dem?“ Sagte er genervt und deutete mit einer Kopfbewegung auf Mizuki. Dieser hatte noch kein Wort gesagt. Bis jetzt. „Was soll das denn heißen? Du hast mich doch geküsst!“ „Ja und? Dabei bleibt es auch. So toll bist du auch nicht!“ „Bitte was? Warum küsst du mich dann? Warum hast du deinen Arm um mich gelegt, damit ich mich bei dem Sturz nicht verletze?“ Man merkte richtig, wie die Wut in Reita hochkam. „Rei… bleib ruhig!“ Ermahnte Manabu ihn nur. „Ich soll ruhig bleiben? Der Idiot kommt daher spaziert, als wäre er der Tollste, reißt sein Maul auf, provoziert mich und ich soll ruhig bleiben?“ Er biss die Zähne zusammen, packte Manabu am Arm und zog ihn in ein anderes Zimmer. Hinter sich machte er die Türe zu und lehnte sich an diese. „Du kennst mich… schaff ihn hier raus, bevor ich mich wieder vergesse… Ich kann euch nicht sagen, was los ist. Ich weiß es selber nicht! Mir liegt viel an Aoi, doch ich glaube das es nicht so viel ist, wie sich Aoi das zur Zeit erhofft. Und dann taucht der vor mir auf!“ „So kenne ich dich ja gar nicht!“ Sagte Manabu nur und verschränkte die Arme vor seinem Oberkörper. „Gut…“ begann er dann noch. „Wir verschwinden. Aber mach keinen Mist. Du weißt jetzt, wie viel du Aoi bedeutest und das du ihn mit den Aktionen verletzt hast. Mizuki will auch wissen, was das zu bedeuten hatte. Er will wirklich keinen Streit verursachen und jemandem was Böses. Er ist wirklich in Ordnung.“ Mehr sagte er nicht. Er ging an Reita vorbei, schnappte sich Mizuki und verschwand mit ihm. Reita ging in sein Zimmer, nahm sich sein Handy und versuchte erneut, Aoi zu erreichen. Doch dieser drückte ihn immer wieder weg. ~~*~~ Montagmorgen. Erste Pause in der Schule ~~*~~ Die Gruppe saß beisammen. Auch Mizuki war mit dabei. Nur einer fehlte. Seitdem Aoi abgehauen war, hatte ihn keiner mehr gesehen. Er reagierte nicht auf SMS oder Anrufe und kam nicht zur Schule. Manabu war bei ihm zu Hause gewesen, doch sein Vater konnte ihm nicht sagen, wo er war. Zu Hause war er jedenfalls nicht. „Langsam mache ich mir Sorgen!“ Sagte Takeru und ließ den Kopf resigniert hängen. Als sein bester Freund, war es ihm wohl am wichtigsten, zu wissen, ob es dem Schwarzhaarigen gut geht. Alle aus der Gruppe wusste, was geschehen war, was mit Aoi war und konnten ihn auch verstehen. Aber gleich wegzurennen? „Chiyu und ich wollten nachher mal nach ihm suchen!“ Begann Satoshi dann, brach die aufkommende Stille damit. Chiyu nickte zustimmend. Ruki und Uruha schlossen sich dem sofort an. Ryo und Hizumi durften nicht. Sie mussten heute noch ihren letzten Tag mit Sozialstunden ableisten. Sie würden Aoi aber dort, wo sie sein würden, dann suchen. Immerhin etwas. Da Tsukasa oft genug zu ihnen ging, während sie arbeiten mussten, würde er es heute auch so machen und dort ebenfalls nach Aoi suchen. Uruha und Ruki würden in der Stadt suchen. Chiyu und Satoshi wollten die Gegend rund um Aois Haus absuchen. Takeru, Mao, Kai, Manabu und Mizuki würden den Park übernehmen, der hier in der Nähe war, und dort alles absuchen. Reita hielt sich raus. Er sagte zwar, dass er nach ihm suchen würde, aber er wusste nicht einmal, wo er suchen sollte. Aoi könnte doch überall sein. ~~*~~ Zwei Stunden nach Schulende ~~*~~ Die Truppe hatte den Unterricht für heute hinter sich gebracht. Sie trafen sich in ihren kleinen Gruppen, die sie organisiert hatten und durchforsteten die ganze Stadt, um Aoi zu finden. Tsukasa, Ryo und Hizumi waren am Bahnhof. Während die beiden „Straftäter“ sauber machen mussten, aber trotzdem genau hinguckten, ob sie Aoi sahen, suchte Tsukasa in ihrer Nähe den ganzen Bahnhof ab. Vielleicht wollte Aoi wegfahren. Man kann ja nie wissen. Doch erfolglos. Sie suchten alles in dieser Gegend ab, doch Aoi war dort schon mal nicht zu finden. Bei Uruha und Ruki lief es nicht viel besser. In der Stadt war viel los, doch sie achteten auf alles und jeden. Sie sahen in jeden Laden rein, suchten in jeder Ecke, an jedem Café, doch auch sie konnten den Schwarzhaarigen nicht finden. Chiyu und Satoshi hatten rund um Aois Haus alles abgesucht. Dort war er nicht zu finden. Sie bezogen in der Nähe seines Hauses Stellung, doch Aoi kam nicht nach Hause. Und im Haus war er auch nicht. Sie hatten geklingelt, doch sein Vater sagte erneut, dass Aoi nicht da war und er auch nicht sagen konnte, wo sie ihn finden konnten. Genau wie bei den Anderen, sah es auch bei Takeru, Mao, Kai, Manabu und Mizuki aus. Den ganzen Park hatten sie auf den Kopf gestellt. Ihnen war es egal, wie groß der Park war, sie suchten trotzdem jeden Winkel ab. In einem Moment dachte Mao, dass er ihn gefunden hatte. Er sprang die Person an, schrie ihr ins Ohr, dass sie stehen bleiben soll, nur um am Ende peinlich berührt die Flucht anzutreten. Aoi war es leider nicht. Es war ein Mädchen mit kurzen Haaren. Gut das er alleine war, sonst hätte er sich jetzt irgendwelche dummen Witze anhören können. Bei den Anderen lief es genau so schlecht. Auch im Park war Aoi nicht zu finden. Takeru schickte eine Rund-SMS. Und alle Antworten waren gleich: »Wir haben ihn nicht gefunden« Doch sie hörten nicht auf. Jede Gruppe vergrößerte ihren Suchradius. Reita lief derweil alleine durch die Straßen, überlegte, wo er hingehen könnte, um Aoi zu suchen. Jeder Platz, der ihm einfiel, sei es ein musikladen für Gitarren, der Sportplatz der Schule oder bei Manabu oder Takeru zu Hause, nirgendwo konnte er den Schwarzhaarigen finden. Und auf die Anrufe von ihm reagierte er immer noch nicht. Er gab auf, lief nach Hause und traute seinen Augen nicht, als er Aoi dort entdeckte. Von allen Orten, wo sie Aoi suchten, war er ausgerechnet zu ihm gelaufen? Reita legte einen Schritt schneller ein, lief zu Aoi und legte ihm von hinten die Arme um den Körper und zog ihn an sich. „Wir haben uns Sorgen gemacht. Alle suchen dich in der Stadt. Überall. Was machst du nur für dumme Sachen?“ Sagte der Nasenbandträger mit ruhiger Stimme. Aoi versteifte sich automatisch, schälte sich aus der Umarmung und drehte sich zu seinem Gegenüber um. „Du bist alleine?“ Fragte er und der Blondhaarige nickte. „Ich… ich wollte heute einfach keinen sehen. Ich musste alleine sein und bin zu dem Entschluss gekommen, das wir beide mal reden müssen!“ Erklärte er. Sie gingen rein, setzten sich in Reitas Zimmer hin. Reita schickte Manabu eine SMS, dass er Aoi gefunden hatte, damit dieser den Anderen Entwarnung geben konnte. „Ich will das einfach schnell erklären!“ Begann der Schwarzhaarige seufzend. „Mir ist klar, dass ich kein Recht habe, dir irgendwas zu verbieten. Und sauer sein, darf ich auch nicht. Wir sind nicht zusammen. Aber es tat weh. Verdammt weh. Das du dich an mich immer wieder rangemacht hast und das gleiche jetzt ausgerechnet bei Mizuki machst. Ich will von dir jetzt keine Erklärung oder Entschuldigung. Du musst mir das nicht erklären und warum solltest du dich entschuldigen? Wie gesagt, wir haben nichts miteinander und sind freie Menschen! Doch ich will nur klar stellen, dass ich von dir nichts erwarte. Ich komm damit schon klar. Mach was du willst. Nur fang nicht an, mit meinen Gefühlen, oder denen von Mizuki zu spielen, egal wofür du dich jetzt entscheidest.“ Damit stand Aoi auf. Er wollte ein für allemal klar machen, dass zwischen ihnen nichts war und nichts sein wird. Aoi wollte versuchen, das hinter sich zu lassen und zu vergessen. Soll Reita also machen, was er möchte. Und trotzdem war er gekränkt. Niemals hätte er Reita so eingeschätzt, obwohl er es eigentlich hätte wissen müssen. Alles, was zwischen ihnen mal war, wiederholte sich jetzt doch nur zwischen ihm und Mizuki. Also konnte Reita nichts für ihn empfinden! „Geh nicht, Aoi.“ Sagte Reita, stand ebenfalls auf und hielt ihn am Arm fest. „Warum? Was willst du mir sagen?“ „Es ist mir egal, was du sagst, aber ich weiß, dass ich mich entschuldigen muss. Ich habe dir schließlich ins Gesicht gesagt, dass ich auf dich stehe. Und dann mache ich so etwas. Und es tut mir wirklich leid. Und ich hoffe, dass du mir das glaubst und mir verzeihst. Du bist mir wirklich wichtig. Nur weißt du nicht, wie sehr.“ Aoi riss sich von seinem Griff los und sah ihm fest in die Augen. „Wenn du etwas für mich empfinden würdest, dann hättest du ihn nicht geküsst. Und das zweimal. Also warum hast du das getan?“ Reita fuhr sich durch die Haare, sah sich irgendwie hilfesuchend um, ehe er resigniert auf den Boden starrte. „Ich weiß, was ich fühle. Aber ich wusste nicht, was du empfindest und… Siehst du nicht die Ähnlichkeit zwischen euch? Nicht nur das Piercing. Eure Art. Große Klappe. Selbstbewusst, trotzdem irgendwo auf eine ganz seltsame Art lieb und nett, dann… ja… ich gebe zu, dass er echt gut aussieht… aber ich kann nicht an dich ran. Du hast doch immer geblockt.“ „Und dann schnappst du dir den Neuen, den du ja soooo hasst?“ fragte Aoi nach. „Ich hätte nicht gedacht, dass du so ein mieser Idiot bist!“ Und wieder wollte er gehen, schaffte es bis zur Türe, ehe er wieder festgehalten und umgedreht wurde. Reita legte seine Hände an Aois Wangen und sah ihm in die Augen, gab ihm einen Kuss und legte die Stirn auf die seines Gegenübers. „Ich will dich immer noch. Das musst du mir glauben!“ „Kannst du dich mal entscheiden? Erst willst du mich, dann merkst du, dass das nichts wird, machst dich an jemand anderen ran und dann merkst du, dass du bei mir Chancen hättest und dann stehst du wieder auf mich? Und jetzt gebe ich dir die Chance und dann merkst du in einer Woche, dass du doch lieber Mizuki haben willst?“ „Aoi, bitte, du…“ „Nichts »Aoi bitte«! Ich kauf dir das nicht ab!“ Reita wusste, dass das schwer zu glauben war. Er würde sich das selber auch nicht abkaufen. Und trotzdem! Er wusste es doch. „Du MUSST mir glauben…“ Hauchte Reita leise, küsste Aoi erneut, drückte ihn an die Türe strich ihm unter das Oberteil. So lange hatte er still gehalten. Immer wieder hatte er dieses Verlangen. Er wollte Aoi so sehr wie noch nie sein Eigen nennen. Und er wusste schließlich, wie er dies schaffen könnte. Denn Aoi war schon immer davon angetan, wie sanft Reita doch sein konnte, was für ein guter Küsser er war. Und ja: Aoi stand auch jetzt noch darauf. Dieses Kribbeln im Bauch, wenn sie sich küssten, die Wärme, die sich ausbreitete, wann immer er ihn so sanft berührte, wie in diesem Moment. Aoi löste sich von dem Kuss und seufzte. „Lass das, Rei…“ Aber wie immer hörte dieser nicht auf. Aoi fühlte sich wie Butter unter dessen Fingern. Er zitterte leicht, ihm wurde warm, sehr warm und dieses Kribbeln wurde immer stärker. Reita strich dem Schwarzhaarigen das Oberteil vom Körper, hockte sich hin, küsste ihn auf den Oberkörper, strich sanft über seine Seiten und hatte die Augen geschlossen, küsste sich wieder hoch, biss sich an seinem Hals fest, legte die Arme um seine Hüften, auf dessen Hinterteil, und drückte ihn an sich. „Rei bitte… hör auf damit…“ Der Angesprochene stellte sich aufrecht vor ihm hin und sah ihm in die Augen. „Du willst doch gar nicht, dass ich aufhöre. Gibs doch zu!“ Aoi wurde rot um die Nase und sah zur Seite. „Yuu…“ Begann er. Noch nie hatte er ihn so genannt. Überrascht sah Angesprochener ihm in die Augen. „Ich meine es ernst. Es tut mir wirklich leid. Alles, was ich dir angetan habe. Aber ich kann mich nicht dafür entschuldigen, was ich für dich empfinde. Ich wollte dich nie verletzen. Du bist mir wirklich wichtig!“ Konnte Aoi ihm da noch böse sein? Eigentlich nicht. Er nickte schwach. Schließlich wusste er ja, dass er ebenso für Reita empfand. Zumindest wusste er das in diesem Moment. Ohne noch ein weiteres Wort zu wechseln, drückte Reita den Anderen auf sein Bett und begann erneut, ihn zu küssen. Dieses Mal aber fordernder, liebevoller und leidenschaftlicher. Immer wieder drückte er sich an den Anderen, strich über seinen Oberkörper, knabberte an seinem Hals und verpasste ihm einen Knutschfleck. Aoi hatte auch lange genug keinen mehr gehabt. Reita befreite sich von seinem Oberteil und sah auf Aoi herunter. Ein kurzes Lächeln und schon küssten sie sich wieder. Reita legte die Hände unter Aois Hüfte und drückte sie gegen seine. Sofort keuchte Aoi in den Kuss hinein, stöhnte leise und legte den Kopf in den Nacken. Wieder knabberte er an Aois Hals, drückte sich an ihn, entlockte Aoi immer wieder ein Keuchen oder Stöhnen. Reita lockerte Aois Gürtel, strich mit der Hand in diese und begann ihn durch die Shorts zu massieren. Laut stöhnend kratzte Aoi dem Nasenbandträger über den Rücken. Dieses Mal jedoch noch stärker, als damals. Reita zuckte zusammen. Sofort riss Aoi die Augen auf. „Musst du immer kratzen?“ „Sorry ich… tut es weh?“ „Ja… irgendwie schon.“ Reita löste sich von dem Schwarzhaarigen, gab ihm einen letzten Kuss, stand auf und stellte sich vor seinen Spiegel und versuchte einen Blick auf seinen Rücken zu bekommen. „Blutet das wirklich gerade?“ Aoi stand auf und sah sich seinen Rücken an. „Autsch… das tut mir leid.“ „Jaja! Du mich auch.“ Er drehte sich etwas und sah dann das ganze Ausmaß. „Sogar die Schultern. Was ist nur los? Stehst du auf sowas?“ Reita drehte sich zu Aoi um und schüttelte den Kopf. „Ich stutze dir das nächste Mal lieber erst die Nägel.“ Reita stellte sich vor Aoi, legte die Hände an dessen Wangen und gab ihm einen Kuss. Eine SMS löste sie von einander. Aoi nickte und Reita ging an sein Handy. „Es ist Ruha. Er will hier herkommen. Soll ich dich nach Hause bringen? Oder willst du hier oben kurz warten?“ Er wusste schließlich nicht, was Uruha wollte. Und so konnte er auch nicht sagen, ob es okay wäre, wenn Aoi da sein würde. „Ist in Ordnung!“ Begann Aoi und zog sich sein Oberteil wieder an. „Ich wollte eh zu Manabu.“ Reita brachte ihn noch runter zur Türe. „Und jetzt?“ Fragte dieser dann. „Hm?“ „Mit uns?“ „Rei ich… ich weiß es nicht. Ich melde mich bei dir.“ Damit ging er los zu Manabu. Dieser war zu Hause und war mehr als nur froh, Aoi zu sehen. „Wie geht es dir, Hübscher?“ Aoi ging rein und sie setzten sich, wie bei Manabu üblich, in die Küche. „Ich war bei Reita.“ Manabu grinste. „Man sieht es. Ihr habt euch wohl vertragen, hm?!“ Doch Aoi schüttelte den Kopf. „Er hat mir gesagt, das ich ihm wichtig bin, was er für mich empfindet und das es ihm alles leid tut. Aber wie kann ich ihm denn glauben? Er hat Mizuki geküsst. Nicht nur einmal. Ich kann ihm nicht böse sein. Du weißt ja… Aber trotzdem.“ „Und dann hattest ihr Sex?“ „Nein. Hatten wir nicht, aber scheinbar wollte er das.“ Aoi fuhr sich seufzend durch die Haare. „Wo ist der Aoi hin, den ich vor ein paar Monaten kennen gelernt habe, hm? Ich kann mir vorstellen, wie das gerade für dich ist. Aber Reita verstehe ich auch. Aber immerhin hat er sich schon vor langer Zeit in dich verguckt. Klar, was ich dir gleich vorschlage könnte hart sein, aber ein Versuch ist es wert.“ Aoi sah zu ihm auf. Was hatte er bitte vor? „Sei so wie damals. Man will doch bekanntlich immer das haben, was man nicht bekommen kann, oder? Sei kalt. Lass ihn versuchen, an dich ran zu kommen. Wenn du willst, könnt ihr euch auch küssen. Dann denkt er, dass er Chancen hat. Und trotzdem lässt du ihn zappeln. Und du verschaffst dir Zeit, um dir klar zu werden, was du genau willst.“ Der Vorschlag klang gar nicht mal so schlecht. ~~*~~ Während dessen bei Reita~~*~~ Reita stand mit Uruha auf dem Balkon. Sie rauchten sich gerade eine Zigarette. Reita erklärte dem Honigblonden, was passiert war. „Ich kann ja verstehen, dass er gekränkt ist. Aber wie soll ich ihm bitte klar machen, dass es mir leid tut und das ich wenn, dann nur ihn will?“ Uruha nickte verstehend. „Eine Sache ist ganz klar: Lass die Finger von Mizuki! Und noch viel besser wäre es, wenn du mal wieder zu dem wirst, der du mal warst. Seitdem dir Aoi den Kopf verdreht hat, bist du echt anders geworden. Dich hat doch sonst immer alles eiskalt gelassen. Fahr dich mal wieder runter. Sei wie damals, als Aoi neu war. Mach einen auf cool, ernst und unnahbar. Darauf schien er ja gestanden zu haben. Sonst hätte er dich doch nicht geküsst, oder? Und nebenbei zeigst du ihm immer mal wieder, dass du auf ihn stehst. Lass ihm seine Freiheit und zeig dennoch, was du fühlst. Aber bedräng ihn nicht. Vielleicht klappt es ja. Ich denke wenn ihr von vorne anfangt, sollte es funktionieren. Hat ja schließlich schon einmal geklappt, oder?“ Reita nickte. Dumm war die Idee nicht. Aber egal was er tun würde, er müsste Aoi zeigen, dass er es ernst meinte! Und das würde er versuchen. „Ab morgen solltest du es versuchen. Je eher, desto besser!“ Und der Plan stand fest. Sowohl bei Uruha und Reita, als auch bei Aoi und Manabu. Jeder würde es auf seine Art und Weise versuchen. Aoi und Reita hofften, dass das gut gehen wird. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)