P.S. Fuck You von abgemeldet (F**k your clever titles!) ================================================================================ Kapitel 11: Different. ---------------------- Die erste Woche des Novembers verabschiedete sich und hinterließ eine mit dem Auspacken völlig überforderte Sakura. Ihr Zimmer war – selbstverständlich – genau so, wie sie es zurück gelassen hatte, dennoch hatte sie das Gefühl, irgendetwas war anders. Wenn sie die Zeit nur auf gestern Abend drehen könnte, würde sie sich selber dafür schlagen, dass sie sämtliche Kleidungsstücke lieblos und planlos in den Koffer geworfen hatte. Seufzend und milde überfordert ließ sie sich auf ihren Stuhl fallen und lehnte mit der pochenden Stirn an das kühle Glas des Fensters. Draußen herrschte reger Betrieb und selbst von hier oben konnte Sakura erkennen, wie eilig es alle hatten, ins Haus zu kommen. Sakura versuchte sich zu motivieren und weiter auszupacken, doch der nicht aufhörende Strom von heimkehrenden Schülern in Begleitung ihrer Eltern war auf magische Art und Weise viel interessanter. Die Minuten verstrichen und Sakura spürte, wie ihre Gliedmaßen langsam steif wurden, war die Position, in welcher sie verharrte, nicht gerade als gemütlich zu bezeichnen. Gerade, als sie sich aufrichten wollte, fiel ihr ein schwarzer Mercedes ins Auge, welcher die Auffahrt hoch fuhr und mit seiner blitzblank polierten Optik alle anderen Autos in den Schatten stellte. Neugierig streckte Sakura sich und nahm eine aufrechtere Haltung ein, gespannt darauf, wer wohl aussteigen würde. Ihr fielen fast die Augen aus dem Kopf, als der Fahrer ausstieg, um eine der hinteren Türen zu öffnen, aus welcher schlussendlich Sasukes stacheliger Haarschopf erschien. »Was zur Hölle?«, entfuhr es Sakura. Sie hatte mit Sasuke noch nicht groß über seinen Hintergrund gesprochen und Itachi selbst hatte nur wenig durchblicken lassen. Sie hatte gewusst, dass sie nicht arm waren, aber Sasuke hatte einen gottverdammten Chauffeur? Immer noch ungläubig den Kopf schüttelnd öffnete sie das Fenster, an dessen Scheibe sie bis soeben noch geruht hatte und wurde von einem bitterkalten, beißenden Wind begrüßt. »Schwachkopf!«, schrie sie die drei Etagen in die Tiefe und erzielte prompt die erwünschte Reaktion: Sasuke hatte sie gehört und drehte sich nun zu allen Seiten um. Ob er sich angesprochen gefühlt oder ihre Stimme erkannt hatte, vermochte Sakura nicht zu sagen, dennoch grinste sie breit, als sie erneut »Hier oben, Schwachkopf!« rief und wie wild mit den Armen über ihrem Kopf fuchtelte. Tatsächlich hörte Sasuke sie, denn er richtete sein Augenmerk auf die höchste Etage des riesigen Komplexes und fand schon bald ihr vor Kälte bereits gerötetes Gesicht. Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen, als er lässig die Hand hob, um sie zurück zu grüßen. »Bin gleich da!«, rief er zurück und legte seine Hände an die Seiten seines Mundes, um den Worten mehr Lautstärke zu geben, dennoch verstand Sakura oben nur die Hälfte. Trotzdem, aber auch der Kälte wegen, schloss sie das Fenster wieder und rieb sich die gänsehautüberzogenen Arme. Es fühlte sich surreal an, den Uchiha so zwanglos zu begrüßen und insgeheim malte sie sich schon die Gesichter der anderen aus, wenn sie mitbekamen, dass die beiden keine Fehde mehr führten. Leichtfüßig sprang sie von ihrem Stuhl herunter und ging zurück zu ihrem Koffer. Sie hätte schwören können, dass ihre Mutter ganz unten ein paar selbstgebackenen Kekse für sie verstaut hatte. Während sie den Rest des Koffers über dem halben Zimmerboden verteilte, auf der Suche nach den kostbaren Süßigkeiten, linste sie hin und wieder verstohlen zu ihrer Tür herüber, doch der Uchiha ließ sich ordentlich Zeit. »Na, hast mich wohl vermisst?«, spöttelte eine wohlbekannte Stimme und als Sakura von ihrem Chaos aufblickte, trafen ihre Augen auch direkt auf die schwarzen Augen von Sasuke. Seine Lippen zierte ein selbstgefälliges Grinsen, welches Sakura ihm am Liebsten vom Gesicht gewischt hätte, doch stattdessen wandte sie ihr Augenmerk wieder auf die Klamotten und den Koffer, grub sich durch die letzten Schichten und hielt wenig später tatsächlich eine große, verschlossene Dose in den Händen. Ein äußerst zufriedenstellendes Geräusch erklang, wenn sie diese Dose in ihren Händen drehte und wendete und genüsslich nahm sie den Deckel ab, um sich einen der Kekse in den Mund zu legen. »Mhm!« Instinktiv schlossen sich ihre jadegrünen Augen vor Genuss und sie konzentrierte sich voll und ganz auf den Geschmack, der ihren Mund komplett auszufüllen schien. »Auch einen?« Sakuras Augenlider schwangen wieder auf, während sie die Dose dem jungen Mann hinhielt, doch dieser schüttelte nur den Kopf. »Ich mag Süßigkeiten nicht!«, antwortete er schlicht, ehe er die Arme vor der Brust verschränkte. Sakura zuckte nur mit den Achseln und widmete sich wieder den Keksen, was Sasuke belustigt beobachtete. Es war seltsam für ihn, so... alltäglich mit ihr umgehen zu können. Ein nerviges Fangirl war sie nie gewesen, dafür hatte sie ihn offenkundig wie die Pest gehasst. Oder zumindest so getan. Doch seit der abendlichen Suchaktion um ihren besten Freund war Frieden eingekehrt und der kriegsähnliche Zustand in friedlichen Alltag verwandelt worden. »Wenn du wüsstest, was dir hier gerade durch die Lappen geht!«, sprach Sakura irgendwann kauend, die rechte Hand bereits nach dem nächsten Keks fischend. Doch Sasuke blieb beharrlich und weigerte sich, einen der Zuckerbomben zu sich zu nehmen. »Wie war der Rest deiner Ferien?«, fragte er nach einiger Zeit in die Stille zwischen den beiden hinein und Sakura richtete sich wieder auf, die halbleere Dose verschließend. Sie verstaute sie in ihrem Kleiderschrank hinter einigen Kleidungsstücken und Sasuke fragte sich, ob sie die Kekse dort vor anderen oder vielleicht gar vor sich selbst versteckte. »Ganz angenehm. Ino schmollt mich noch immer an, weil ich so ruppig zu ihr war. Hab' deshalb noch was mit TenTen und Hinata gemacht.« Sie zuckte mit den Achseln, da sie nicht großartig Spannenderes erzählen konnte. Eine Woche Ferien waren definitiv zu kurz, um etwas Spannendes zu erleben, dass sich zu erzählen lohnte. »Und bei dir? Hast du Naruto dann nochmal gesehen?« Sakura blickte ihm ehrlich interessiert in die Augen und bedeutete ihm mit ihrer Hand, sich auf einen Stuhl zu setzen. Sasuke jedoch rührte sich keinen Millimeter von seiner Stelle im Türrahmen, die Arme noch immer vor der Brust verschränkt. »Ne, aber ich habe meinen Bruder getroffen.« Bei diesen Worten horchte Sakura sowohl optisch, als auch innerlich auf, die Augen leicht geweitet, geschockt von der plötzlichen Wende des Themas. »Er hat mich nach dir gefragt.« Sakura schluckte, doch der Kloß in ihrem Hals wollte nicht verschwinden. Damit hatte sie nicht gerechnet, kalter Schweiß brach überall an ihrem Körper aus und bescherte ihr eine unangenehme Gänsehaut. Scheu drehte sie ihren Kopf zur Seite und wich seinem bohrenden Blick aus, denn ihr war klar, dass er noch immer auf eine Antwort wartete. »Und was hast du ihm gesagt?«, fragte sie ihn nach einer Weile, immer noch unsicher, ob sie die Antwort auf diese Frage überhaupt wissen wollte. »Nichts. Ich hab ihm gesagt, dass wir... nicht so wirklich miteinander auskommen.« Das war noch eine milde Untertreibung, fand Sakura, zumal sie zu dem Zeitpunkt sich ja mehr oder minder ausgesöhnt hatten, doch interessierte es sie nicht wirklich, ob Sasuke ehrlich zu seinem Bruder war oder nicht. »Und dass er dich in Ruhe lassen soll.« Das kam unterwartet, leicht erschrocken riss Sakura ihre Augen auf und blickte dem Uchiha wieder ins Gesicht, nur um ein freundliches Lächeln auf seinen Lippen zu sehen. Er hatte sie verteidigt? Obwohl er rein gar nichts über die Beziehung zwischen den beiden wusste? Sakura fühlte ein unangenehm krampfartiges Gefühl in ihrem Brustbereich und legte sich die taube Hand an die Stelle, unter jener ihr sie ihr Herz vermutete. »Danke«, flüsterte sie und Sasuke fühlte sich an den Abend erinnert, an dem sie sich zuletzt bei ihm bedankt hatte. Nur dass sie diesmal alles andere als gut gelaunt klang. Ihre Stimme wirkte brüchig, traurig, etwas, was er an ihr nicht kannte und – auch wenn er das selbst kaum glauben konnte – nicht kennen wollte. Für einen Moment lang blickten sich die beiden schweigend in die Augen, bis Sakura sich vom Bett erhob, auf welches sie sich zum Kekse essen hatte sinken lassen. »Kein Problem. Du weißt, dass ich und Itachi... nunja, es gibt da einige Probleme zwischen uns. Ich weiß nicht, inwiefern er dich eingeweiht hat, aber das ist auch egal. Wenn er dir jemals zu nahe kommen sollte, dann gib mir Bescheid.« Wie aufs Stichwort holte er aus seiner Jackentasche einen kleinen, weißen Zettel, auf welchem Sakura seine Nummer vermutete, eine Annahme, die sich direkt darauf bestätigte. Fassunglos hielt sie den Zettel so in die Luft, dass sie die kleinen, schnörkeligen Ziffern gut lesen konnte. Sasuke hatte eine erstaunlich schöne, klare Schrift, das erkannte sie an dem Namen, welcher über der Zahlenreihe stand. Missmutig schaute sie wieder auf, nur um den Uchiha erneut lächeln zu sehen. Das Mädchen vermochte den Veränderungen zwischen den beiden keine Worte zu geben, zu verwirrt war sie über des Uchihas neuerliche Freundlichkeit, doch es war ihr nicht gänzlich unangenehm – im Gegenteil. »Es tut mir Leid«, sprach sie mit leicht zitternder Stimme und runzelte die Stirn, auf der Suche nach den passenden Worten, um ihren Gefühlen und Gedanken Ausdruck zu verleihen, »Also, dass ich … so zu dir war. Ich war kindisch, ich hätte meinen Hass auf Itachi nicht auf dich projezieren dürfen. Du bist in Ordnung.« Ein schiefes Grinsen nahm ihre Lippen ein und sie hielt ihm die Hand auf halbem Weg entgegen, um offiziell Frieden mit ihm zu schließen. »Aus deinem Mund ist das fast schon ein Liebesgeständnis, oder?« Auch seine Lippen verzogen sich zu der Andeutung eines Lächelns, ehe er ihre Hand nahm und sie zaghaft drückte, als würde er fürchten, dass sie in letzter Sekunde doch einen Rückzieher macht. »Ich kann auch wieder anders!«, drohte Sakura grinsend und verpasste ihm einen freundschaftlichen Hieb gegen die Brust. Das tat sie auch, um sich selbst wieder auf andere Gedanken zu bringen, die trübselige Stimmung lag ihr nicht und sie wollte sich nicht allzu viele Gedanken mehr um Itachi machen. Zumindest jetzt nicht. Dieses Jahr würde ihr Jahr werden. Sie hatte neue (und alte) Freunde (wieder)gefunden und würde das letzte Jahr Schule mit ihnen genießen, solange sie nur konnte. Da war sie sich verdammt sicher. »Ich störe eure traute Zweisamkeit ja nur höchst ungern, aber ich hab' tierischen Kohldampf!«, unterbrach eine belustigte Stimme die beiden. Sakura merkte, dass sie noch immer die Hand von Sasuke hielt und zog ihre reflexartig zurück. Naruto, der Störenfried, war ein altes Klatschweib und sie konnte sich gewiss schönere Dinge vorstellen, als künftig von irgendwelchen Mädchen belästigt zu werden, die seine Geschichte völlig falsch interpretierten. »Dir auch Hallo, Naruto«, frotzelte Sakura und lief auf den Blondschopf zu, um ihn in eine vorsichtige Umarmung zu ziehen. Sie wusste nicht, wie er nach der ganzen Sache wirklich drauf war, doch ihre Befürchtungen wurden mit einem Schlag beseite gedrängt, als er ihre Umarmung stürmisch erwiedert und sie in die Luft hob, als würde sie nicht mehr wiegen als ein Sack Mehl. »Gibt's in der Cafeteria schon was?«, fragte sie, als Naruto sie wieder losgelassen hat, doch bekam nur ein Achselzucken seinerseit als Antwort. »Keinen Schimmer, ich dachte du wüsstest das!«, antwortete er und kratzte sich am Hinterkopf. »Immerhin bist du wohl schon länger hier«, fügte er an und ließ einen Blick über das Chaos von Fußboden gleiten. Ungeduldig schupste sie Naruto aus dem Zimmer, denn das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war ein ausgiebiges Gespräch über ihre unordentliche Ankuft. Vor allem, weil sie ihm dann erklären müsste, wieso es dort so aussah und in der Sekunde, in der sie ihm von den Keksen berichtete, gab es de facto keine mehr. »Lasst uns einfach mal nachschauen, kostet ja nichts«, schlug sie vor und drängte den verwirrten Uzumaki mühelos aus dem Zimmer der drei, gefolgt von einem süffisant grinsenden Uchiha. . . . In der Cafeteria regte bereits reger Betrieb, sodass das Dreiergespann liebe Not damit hatte, einen freien Platz zu finden, ohne von Sasukes Fangirls umringt zu sein. Ein schier unschaffbares Unterfangen, doch nach einigen Minuten des Drängens und Fluchens hatten sie einen kleinen, gemütliche Tisch am Rande der riesigen Halle gefunden. Sakura ließ sich auf einen der Stühle fallen und bedachte die beiden Jungs mit einem auffordernden Blick, der durchleuchten ließ, dass sie sich nicht noch einmal erheben würde, um sich zwischen den überfüllten Gängen hindurch zu drücken. »Dein verfluchter Ernst?«, kommentierte Sasuke ihren Blick mit einem genervten Stöhnen und rieb sich die bereits pochende Schläfe. Der Lärm war unerträglich, noch viel schlimmer als sonst, was vermutlich daran lag, dass alle zum einem relativ gleichen Zeitpunkt eingetroffen waren und – so wie sie – beschlossen hatten, dass Essen eine gute Option wäre, um sich über die Ferien auszutauschen. »Ihr seid stärker als ich, ich gehe hier unter«, antwortete sie mit gespielt unschuldigem Schmollmund und legte ihren Kopf leicht schief. In der nächsten Sekunde jedoch musste Sakura bereits über sich selbst lachen, denn sie konnte sich nur zu gut vorstellen, wie albern das bei ihr aussah. Sasuke schüttelte nur ungläubig den Kopf, ehe er sich seinen Weg zwischen den voll besetzten Tischen durch bahnen. Naruto warf seiner besten noch einen letzten, belustigten Blick zu, ehe er sich an die Fersen von Sasuke heftete und schon bald aus der Sichtweite von Sakura verschwand. Seufzend lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück und versuchte, die Gespräche um sich herum auszublenden, denn sie überlappten sich und ergaben keinerlei Sinn in ihren Ohren. Sie schloss ihre Augen und versuchte sich, auf einen ruhigen Punkt vor sich zu konzentrieren, um ihre Aufmerksamkeit von dem Geräuschpegel abzulenken, was ihr von Sekunde zu Sekunde einfacher fiel. Ihre Gedanken schweiften ab, zurück zu ihrem Gespräch mit dem Uchiha. Noch immer war sie verwundert, dass er sie – zumindest laut seiner Aussage und welche Motivation hatte er nun, sie anzulügen? - vor Itachi in Schutz genommen hat. Unwillkürlich fand ihre Hand den Weg an die Hosentasche, in welcher seine Nummer auf einem Zettel geschrieben war und schmunzelte kaum merklich. »Ey, nicht schlafen!«, vernahm sie die Stimme ihres besten Freundes und öffnete ihre jadegrünen Augen wieder. Naruto war, sehr zu seinem Missbehagen, mit gleich zwei Tabletts beladen, nachdem er gegen Sasuke in Stein-Schere-Papier verloren hat. Mit Verdrisslicher Miene stellte er ihr eines davon direkt vor die Nase und ließ sich hörbar schnaufend auf den Stuhl neben ihr fallen. Beinahe grimmige Zufriedenheit breitete sich auf seinen markanten Gesichtszügen aus, als er das Besteck in die Hand nahm und ohne ein weiteres Wort anfing, seine Lasagne in sich herein zu schaufeln. Sakura kicherte leise und schüttelte Kopf. Auch sie nahm ihr Besteck auf, doch bevor sie das Essen anfing, warf sie noch einen letzten, heimlichen Blick auf Sasuke, welcher ihr gegenüber saß und sie mit gelangweilten Gesichtsausdruck musterte. So recht schlau wurde sie aus ihm nicht. In einer Sekunde war er ihr gegenüber erschreckend freundlich, so wie bei ihrem vorherigen Gespräch und im nächsten Moment sah er wieder aus, als würde ihm so ziemlich alles am Arsch vorbei gehen. Für den Augenblick jedoch interessierte das die Haruno nicht allzu sehr, denn das Essen unter ihrer Nase duftete einfach zu verlockend. . . . Eine knappe Stunde später befanden die drei sich wieder auf ihren Zimmer, mit vollen Mägen und müden Köpfen. Sakura trat derweilen lustlos gegen die Klamotten, welche noch immer den Boden zierten und spielte mit dem Gedanken, das Ganze auf morgen zu verschieben, auch wenn sie nur zu gut wusste, dass morgen nicht wesentlich besser sein würde, als jetzt. Aber das Bett unmittelbar neben ihr war zu verführerisch und wie immer, wenn sie viel aß, wurden ihre Augenlider schwer und bleiern. Ein unkontrollierbarer Gähner entfloh ihren Lippen und zeigte ihr, wie müde sie tatsächlich war. Langsam und genüsslich streckte sie ihre schmerzenden Gelenke, bevor sie hinter sich abschloss, um sich in Ruhe ihr Schlafoutfit anziehen zu können: Ein Tanktop und Shorts. Danach warf sie sich mit einem leichtfüßigen Sprung aufs Bett und vergrub ihren Kopf dankbar im Kissen, mit der anderen Hand nach der Decke greifend. Ja, Schlaf war jetzt genau das, was sie brauchte, das Bett begrüßte sie bereits mit seiner herrlichen Gemütlichkeit und umhüllte nicht nur ihren Körper, auch ihr Geist fühlte sich fast automatisch wie in Watte gepackt. Kurz, bevor ihr die Augen jedoch endgültig zufielen, erinnerte sie sich an den Zettel von Sasuke. Ein seltsames Gefühl machte sich in ihr breit und aus irgendeinem Grund stand sie noch ein letztes Mal auf, um seine Nummer aus ihrer Tasche zu fischen. Nachdenklich betrachtete sie die Zahlen und fuhr diese mit ihrem Finger nach. Kurzerhand packte sie ihr Handy vom Nachttisch und tippte auf den leuchtenden Display die Zahlen ein, um sie unter “Sasuke” speichern zu können. In der Sekunde fiel ihr auf, dass der Uchiha ihr bereits geschrieben hatte und durchforstete verwundert ihre empfangenen SMS. Doch ihre unausgesprochene Frage, wieso er ihr überhaupt seine Nummer gegeben hatte, nachdem er ihr geschrieben hatte, erübrigte sich, als sie erkannte, dass die SMS in den Ferien mit unterdrückter Nummer gesandt worden war. »Macht Sinn«, flüsterte sie zu sich und öffnete den Kontakt, den sie soeben eingespeichert hatte. Ja, er wohnte direkt neben ihr. Ja, sie hätte einfach zu ihm herüber gehen können, doch irgendwie, aus irgendeinem Grund, kribbelte es in ihren Fingern, sodass sie ihm statt einem persönlichen “Gute Nacht”, eines per SMS schickte. Völlig überrumpelt von der plötzlichen Müdigkeit legte sie es wieder hin und kroch wieder unter die bereits angewärmte Decke. Kurz, bevor der Schlaf sie übermannte, hörte sie das leise Vibrieren ihres Handys. Sie spielte mit dem Gedanken, es zu ignorieren, entschied sich jedoch dagegen. Mit fahrigen Fingern fischte sie nach ihrem Handy, entsperrte es und las das “Dir auch.”. Sakura fand es äußerst amüsant, dass sie die Worte in seiner Stimme las, kam jedoch nicht mehr dazu, über den Sinn dahinter nachzudenken, denn die Dunkelheit begrüßte sie mit offenen Armen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)