Im Meer der Erinnerungen von YukimuraRuki ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Im Meer der Erinnerungen Prolog An jenem schicksalsträchtigen Tag tobte ein wildes Unwetter. Man konnte den unermüdlichen Wind klagen hören der rasend versuchte die Bäume in die Knie zu zwingen. Schwere, große Tropfen schlugen auf die Erde ein und fluteten die asphaltierten Wege. An solch einem unheilvollen Tag lag Takeru allein in seinem Zimmer, denn seine Mutter arbeitete zu dieser Zeit. Der Blonde war ganz plötzlich, aus unerklärlichen Gründen bereits zur Vorabendzeit eingenickt und schlief eben noch tief und fest. In dem Moment, als er sein volles Bewusstsein wiedererlangte, befand er sich inmitten eines pösenden Wolkenbruchs. Demselben, der bereits seit mehreren Stunden sein Unwesen trieb. Er sah hinaus auf eine sich immer weiter ausbreitende Fläche von Wasser. Kälte umhüllte seinen Körper, denn er hatte nicht mal einen Regenschirm bei sich. Stillschweigend sah er unentwegt auf das tosende Meer hinaus. „Warum bin ich hier?“ „Wer hat nach mir gerufen?“ „Takeru? … Takeru bist du das?“ Der Blonde wandte sich um, doch das Gesicht desjenigen der seinen Namen gerufen hatte, verschwamm vor seinen Augen. „Was machst du denn hier draußen, so ganz allein? Und ohne Regenschirm!?“ Takeru konnte nicht antworten. Ihm wurde allerdings bewusst, dass dieser Jemand nicht derjenige war, der nach ihm gerufen hatte. „Takeru?“, der Andere rief Takerus Namen noch einmal und er musste beinahe schreien, denn die tosende Regenwand verhinderte jede verbale Kommunikation. In diesem Moment verlor Takeru sein Bewusstsein. Als Takeru wieder erwachte, konnte er Yamatos wage vor sich erkennen. „Takeru“, rief er den Namen seines kleinen Bruders und wirkte etwas erlechtert, als er in das Gesicht seines Bruders blickte, „Du hättest dir beinahe eine Lungenentzündung eingefangen! Warum warst du bei so einem Sauwetter draußen und das auch noch ohne einen Schirm... am Strand!?“ Auch wenn die Worte des anderen Blonden leise waren, sie klangen trotz allem aufgewühlt. 'Ich war einer Lungenentzündung nahe? Weil ich mitten im Regenwetter meinen Schirm vergessen habe?', schoss es dem Jungen durch den Kopf. „Jetzt komm schon, Yamato, jetzt ist es doch gut, Takeru ist wieder bei Bewusstsein“, sagte nun ein anderer Junge. „Taiichi, wenn du nicht gewesen wärst, dann...“ „Ich war einfach verwirrt! Wer geht schon bei so einem Wolkenbruch ohne Regenschirm nach draußen? Als ich näher hinüberging, habe ich bemerkt, dass es Takeru war und als ich ihn ansprach ist er mir plötzlich zusammengebrochen worauf ich dich gleich benachrichtigt habe“, der Junge namens Taiichi erklärte den Sachverhalt ganz genau. 'Ach richtig... dieser Junge ist der Freund meines Bruders... Sein Name ist Taiichi-san. ...Und ich bin hier im Krankenhaus, oder?' „Vielen Dank, Taiichi-san“, bedankte sich Takeru mit einem kleinen Kopfnicken in die Richtung des Braunhaarigen. „Was ist denn mit dir los, Takeru!?“, lachte Taiichi, „Du tust ja so als wären wir Fremde. Ist dir irgendwas passiert?“ Trotz seines Lachens wirkte Taiichi viel mehr besorgt als er Yamatos Bruder ansah. Takeru hingegen blieb darauf Stumm. Jedoch dachte der Ältere sich, dass es vielleicht etwas gab, dass Takeru im Moment nicht gern aussprechen wollte so lange er hier war. „Also dann, ich verschwinde mal langsam wieder“, verabschiedete er sich und wandte sich mit einem lässigen Winken zu Tür. „Alles klar, danke schön, Taiichi. Tut mir leid für die Umstände.“ „Keine Ursache, mach dir da keine Gedanken. Takeru! Gute Besserung!“, entgegnete Taiichi und kehrte in sein eigenes Heim zurück. Nachdem Yamatos bester Freund das Zimmer verlassen hatte, wandte sich der ältere Bruder an den jüngeren: „Ich weiß, Taiichi hat dich das eben schon gefragt, aber du hast ihm ja nicht geantwortet, also lass mich dich noch einmal fragen... ist alles in Ordnung mit dir?“ Takeru schwieg erneut und fühlte, dass er die Frage auch nicht beantworten konnte, obwohl Yamato sie stellte. „Ist doch komisch, dass du einfach so da draußen rumstehst und nass wirst. Sehr verdächtig, findest du nicht?“, wollte Yamato wissen und wusste dabei, dass seine Reaktion etwas extrem war. 'Stimmt. Normalerweise tat man so etwas nicht. Aber wenn ich ihm sage, dass ich einfach so dort war, ohne zu wissen wie ich dorthin gekommen bin, dann würde er mir sicherlich nicht glauben. Ich hatte das Gefühl, dass jemand nach mir ruft. Ich kann mich nicht mehr erinnern... Selbst wenn ich es mit aller Macht versuche, ich weiß es nicht mehr... Aber warum?' „Großer Bruder...“, begann Takeru wobei er Yamato einen unsicheren Blick zuwarf. Dieser aber schüttelte den Kopf und setzte ein leichtes Lächeln auf: „Wie dem auch sei, im Moment sieht es so aus als solltest du dich gut ausruhen. Erst einmal bist du hier im Krankenhaus.“ Takeru stimmte mit einem stummen Nicken zu und schloss bei diesem Satz seine Augen. Am Abend des selben Tages war Frau Takaishi sofort ins Krankenhaus gefahren als sie Nachricht von Yamato gelesen hatte. Sie war außer sich vor Sorge und griff nach der Hand ihres Sohnes sobald sie sich neben ihn ans Bett gesetzt hatte: „Tut mir leid, dass ich erst jetzt wieder da bin, Takeru.“ „Mach dir doch keine Sorgen“, entgegnete der Blonde mit einem leichten Kopfschütteln. Zwar hatte er sich schon am Morgen nicht sehr wohlgefühlt, aber auf den Vorschlag hin, dass sie sich einen Tag für ihn freinahm hatte Takeru abgelehnt. Wie schon einige Male zuvor hatte er so getan als sei er besser aufgelegt als er sich eigentlich gefühlt hatte, so dass Frau Takaishi ihrer hektischen Arbeit nachgehen konnte ohne sich Sorgen zu machen. „Wenn wenigstens Patamon-chan bei dir gewesen wäre“, flüsterte sie ihm zu, doch Yamato, der das Gespräch noch immer mithören konnte schüttelte leicht den Kopf: „Aber Mutter, das ist doch unmöglich. Das Tor zu Digiwelt ist schon lange wieder verschlossen. Das heißt Patamon und unsere anderen Partner sind in ihre Welt zurückgekehrt.“ „Ich verstehe... Dabei ist es schon ganz schön lange her seit ihr euch das letzte Mal gesehen habt“, bemerkte Frau Takaishi mit sorgenerfüllter Stimme. Dabei bemerkte keiner von beiden, dass in Takerus Gesicht Unwissenheit und totale Verwirrung geschrieben stand. 'Die Digiwelt? Digimon? Das Tor zur Digiwelt? Wovon reden die beiden?' „Da fällt mir ein, ich muss mich bei Taiich-kun für die Hilfe bedanken. Er hat Takeru doch bis ins Krankenhaus gebracht oder? Das sieht ihm ziemlich ähnlich nicht war, früher hat er immerhin schon mal ein paar Mal auf dich aufgepasst als ihr auf eurer aller ersten Abenteuerreise wart. Stimmt doch...“, erkundigte sie sich rein rhetorisch bei ihren Söhnen. 'Auf unserer aller ersten Reise? Wovon redet Mama da?' „Genau. Wenn Takeru entlassen wird, dann sollten wir zusammen mit Taiichi und Hikari-chan essen gehen, findest du nicht?“, schlug Yamato enthusiastisch vor. „Das ist doch eine wunderbare Idee, was meinst du, Takeru?“, stimmte Frau Takaishi mit ein, „Du würdest dich doch sicher freuen, wenn Hikari-chan kommt?“ Takerus Mutter lächelte so als ob sie eine Antwort von ihm erwartete, doch alles was der Blonde hervorbrachte war eine simple Frage: „Hikari-chan?“ „Ja klar, Taiichis kleine Schweter, Hikari-chan. Du verstehst dich doch so gut mit ihr und wir hatten sie schon öfter zu Besuch...“ „Ganz genau, damals als du hergezogen bist, kamst du doch in ihre klasse und hast dich richtig darüber gefreut, oder irre ich mich?“, stimmte Yamato etwas verwirrt mit ein. Takeru allerdings verfiel in nachdenkliches Schweigen. Der Name Hikari war schon etwas ungewöhnlich. Die einzige Person, die er mit diesem Namen kannte war Yagami Hikari und diese ging tatsächlich in seine Klasse. „Hikari-chan... meint ihr damit etwa Yagami-san?“, wollte er wissen. In dem Moment, als er Hikari so unpersönlich betitelte, sahen sich Yamato und seine Mutter für einen Moment fragend an. „He-hey... Takeru was sagst du denn da? Du scherzt, oder?“ „Nein überhaupt nicht. Bis eben habt ihr Dinge gesagt, mit denen ich überhaupt nichts anfangen kann. Wer ist Patamon? Was bedeutet Digiwelt oder was sind Digimon?“, wollte Takeru äußerst verwirrt wissen. „Yamato, ruf sofort den Doktor“, bat Frau Takaishi besorgt. „Alles klar“, entgegnete er und verließ sofort das Krankenzimmer in welchem sich Takeru befand. Dieses Mal hatte sich der Chefarzt persönlich zu ihnen bemüht und nach einigen Untersuchungen und Fragen, welche er gezielt an den Patienten richtete, konnte er bereits eine Diagnose stellen: Takeru litt offenbar an einer selektiven Form von retrograder Amnesie. Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)