Zwischen den Fronten von mathi (HPxDM) ================================================================================ Kapitel 30: Hilfe ----------------- Hilfe Dumbledore zog eine Augenbraue nach oben, als er seine Bitte hörte. Dabei schien er ihn jedoch für einige Sekunden zu mustern. Erst dann trat er einen Schritt zur Seite und ließ ihn ein. Er wurde in ein geräumiges und dennoch altes Wohnzimmer geführt, auf dessen kleinen Tisch, in der Mitte der Couchgarnitur, eine steinernde Schüssel aufgestellt war. Doch enthielt sie keinerlei Essbares, sondern es sah für ihn so aus, als schwommen darin kleine Geister. Irritiert, trat er ein, zwei Schritte näher. „Was gibt es so dringendes? Solltest du nicht lieber darüber mit Professor Snape sprechen?“, fragte ihn der ehemalige Direktor, bevor er sich vor dieser Schüssel niederließ und sie mit einem kleinen Schwenker seiner Hand in einem Schrank verstaute. Harry versuchte es vorerst zu ignorieren, denn endlich hatte er einmal die Gelegenheit mit Dumbledore zu sprechen. „Nein, Sir. Bei meinem Anliegen, können nur Sie mir helfen.“, sagte er leicht nervös. „Hm,“, machte Albus, „nun gut. Was gibt es denn so dringliches Harry? Setz dich doch erst einmal.“ Er kam der Bitte nur zu gern nach und setzte sich gegenüber seinen ehemaligen Direktor, der ihn nun sehr interessiert begann anzusehen. „Es... es geht um Sirius.“ Er würde nicht lange um den heißen Brei herum reden, dachte er sich. Besser so, wenn er gleich mit der Sprache rausrückte. Von sich selbst unbemerkt, begann er langsam nervös mit seinen Fingern zu spielen. Diese Situation, war nicht leicht für ihn, denn es kam nicht oft vor, dass er eine Bitte hatte. Dieses Mal jedcoh war es ihm wirklich wichtig. Weswegen er nur noch nervöser wurde, besonders weil er sich einfach nicht sicher war, ob Dumbledore ihm helfen wollte. Aber Sirius durfte nicht sterben! Nicht schon wieder. „Wie bitte?“, fragte Albus ihn überrascht. Die Augen hatten sich leicht geweitet und der Mann hielt in seiner Bewegung inne. Diese Reaktion minderte nicht im geringsten seine Anspannung, dennoch sah er dem Anderen in die blauen Augen. „Es geht ihm sehr schlecht und die Heiler...“, versuchte er zu erklären, doch sein Gegenüber unterbrach ihn. „Seit wann stehst du schon im Kontakt mit Sirius?“ Ein wenig aus der Bahn geworfen, blinzelte Harry verwirrt. „Schon ein Weilchen, ich kann Ihnen gerne alles später erklären. Aber...“ „Etwa auch mit Voldemort?“, wieder unterbrach ihn der Ältere. Ob nun aus Neugierde oder Wissenesdurst, er hatte keine Ahnung. Dennoch begann es leicht zu nerven, immer wieder unterbrochen zu werden und er konnte Tom damit langsam verstehen. „Sir, bitte. Können wir das nicht später klären. Es ist wirklich wichtig.“, versuchte er es daher erneut. Dumbledore sah ihn mit einem undefinierten Blick an. „Fahr bitte fort.“, bat dieser ihn und lehnte sich zurück. Die Hände im Schoß zusammengefaltet und die Beine überschlagen schien er nun bereit ihm aufmerksam zuzuhören. „Sirius braucht Ihre Hilfe, Sir. Eine Barriere hat sich an seine Lebensenergie gekoppelt und schützt den Zauber, der seine Augen befallen hat. Er wird von Tag zu Tag schwächer und wenn Sie ihm nicht helfen, wird er sterben.“, erklärte er knapp die Situation, für längere Erklärungen würde er sich später die Zeit nehmen. „Erlaube mir bitte eine Frage, Harry. Wie kommst du auf den Gedanken, ausgerechnet ich könnte deinem Patenonkel helfen? Es gibt doch genügend Heiler die darauf Spezialisiert sind.“ „Ihn haben schon mehrere Heiler untersucht und immer wieder wurde gesagt es sei alles in Ordnung. Nur meine Mutter hat herausgefunden, dass dem nicht so ist. Viele von diesen Spezialisten gibt es nur im Ausland, die erst hier einreisen müssten und Sie wären der wahrscheinlich sowieso der Einzige den Sirius an sich ranlassen würde. Bitte, Sir. Helfen Sie Sirius.“, bat er, obwohl er sich mittlerweile anhörte als er würde er betteln. Doch das war ihm egal, er wollte einfach nicht dass Sirius starb. Genauso wie sein Patenonkel es ebenfalls nicht wollte. Ein tiefes Seufzen entrang der Kehle des Älteren. Harry sah zu diesem, als Dumbledore sich die Brille von der Nase nahm und sich die Augen rieb. Er konnte ihm die Erschöpfung der letzten Tage ansehen, seit die Verhandlungen begonnen hatten. Auch Severus war häufig unterwegs, da es ihn ja ebenfalls betraf. Aber er konnte darauf keine Rücksicht nehmen. Nicht jetzt. „Harry... Wie stellst du dir das vor? Sirius wird nun offen als Todesser hingestellt, was würden...“ „Es ist doch völlig egal als was Sirius hingestellt wird, er braucht Hilfe. Denken Sie es würde so ein schlechtes Licht auf Sie werfen, würden sie dem Ehemann des dunklen Lords helfen?! Ich bitte Sie. Sie könnten es als ein Zeichen des Friedens tun. Dass sie diesen Vertrag annerkennen! Oder wollen Sie den Kampf? Wollen Sie mich gegen meinen Patenonkel schicken?“, fuhr er den Anderen wütend an. Er wollte nicht glauben was dieser ihm gerade sagen wollte! Wieder einmal machte er sich um die Leute gedanken, die schlecht über ihn reden könnten, anstatt jemanden zu helfen, der seine Hilfe dringend benöntigte! Nur weil er angeblich auf der falschen Seite stand. Gut, vielleicht hätte er vor einem Jahr auch noch so gedacht, aber er hatte die, angeblich, so dunkle Seite kennengelernt und sie war so viel anders, als wie man sie darstellte. Gut sie benutzten vielleicht schwarze Magie. Doch diese war ja nicht weniger gefährlich oder nützlich, wie die Magie die sie wirkten. „Harry...“, „Hören Sie mir auf mit Harry! Wäre es denn so verwerflich, jemanden zu helfen, der nach Ihrem Glauben auf der falschen Seite steht? Hat Sirius denn nicht schon genug gelitten? Dreizehn Jahre in Askaban? Seine Lebensdauer mag schon begrenzt sein, aber er sollte noch nicht so früh von uns gehen!“ In seine Augen stiegen Tränen auf, die er mit aller Willensstärke versucht zurückzudrängen. Er würde nicht vor seinem ehemaligen Direktor weinen, nicht schon wieder. Das letzte Mal war ihm noch immer peinlich. Trotzdem linderte es nicht seine Wut auf diesen, der sich versuchte querzustellen. „Du hast mittlerweile mehr von deiner Mutter, als du glaubst.“, seufzte Dumbledore sich geschlagen gebend, während er sich langsam über den Bart fuhr. „Wieso glaubt Sirius, dass ich ihm helfen kann?“, fragte der Ältere erneut und sah ihn ruhig an. Innerlich verdrehte Harry seine Augen. Konnte der Andere nicht einfach zustimmen? „Weil er einmal gesehen hat, wie sie einem Mädchen mit einem ähnlichen Problem geholfen haben.“, antwortete er dennoch brav. Sein Gegenüber nickte nur verstehend und erhob sich. „Wenn ich dir meine Hilfe zusagen soll, möchte ich bitte alles wissen, was hinter meinem Rücken passiert ist. Denn heute besuche ich niemanden mehr!“ Harry schloss kurz die Augen, dass konnte ja heiter werden. „Wie Sie wahrscheinlich noch wissen, wurde Sirius durch den Bogen gestoßen, mit dem Hintergedanken, dass er entgültig bei seinem Mann sein konnte. Doch Voldemort, Tom, ist ein hohes Risiko eingangen, als er den Befehl gab, da der Bogen nur wenige wieder aus seinen Fängen entlässt. Sirius war es gestattet worden, doch lag er danach für einige Wochen im Koma. Deswegen hat mich Voldemort auch entführt, ich sollte helfen ihn wieder daraus hervor zu holen. Aber nachdem er erwacht war, fanden wir den Preis für Sirius‘ überleben. Er war blind. Jeder der Heiler und Heilerinnen die ihn untersucht haben, sagten es sei alles in Ordnung.“, begann er zu erzählen, dabei hatte er wieder das Bild seines Patenonkels im Kopf, der anfangs mit der Situation vollkommen überfordert war. Die Beschuldigungen Tom gegenüber und die Angst, die Sirius hatte. Eine Gänsehaut überkam er als er daran zurückdachte. „Sirius hat mir danach einiges erklärt, seit wann er und Tom zusammen waren, was mit meinen Eltern wirklich geschah und wer der Drahtzieher dahinter war. Deswegen ist Pettigrew auch dem Ministerium übergeben worden, eben weil er der Schuldige an dem Massenmord vor fünfzehn Jahren war.“ Er atmete tief durch, er hatte sich dem rattenähnlichen Mann nicht nocheinmal genähert, auch wenn er schon seit einiger Zeit in einer der Zellen in Riddle Manor gesessen hatte. Tom hatte es ihm einmal angeboten, doch er wollte es nicht. Er wollte den Mörder seiner Eltern nicht noch einmal begegnet, er würde nicht wissen, wie er auf ihn reagierte. „Nachdem Professor Snape mich wieder nach Hogwarts gebracht hat, standen Sirius und ich immer in Kontakt. An Weihnachten war ich im übrigen ebenfalls dort und da haben wir es erfahren. Den Preis, den man an den Bogen zahlt, war nicht die Blindheit. Die wird von einem Zauber ausgleöst, der den Sehnerv blockiert. Dieser jedoch wird wiederum von einem Schutzmechanismus gehalten, der an der Lebensenergie von Sirius angekoppelt ist. Mum meinte, Sirius hätte noch 2 Jahre, aber nach Silvester hatte sich der Zustand verschlechtert. Und wie es scheint.... wird es Tag für Tag schlimmer. Es ist nicht mehr... vorrauszusagen, wie lange Sirius noch hat.“ Die letzten beiden Sätze, kosteteten ihn alles. Er riss sich zusammen, er wollte nicht wieder anfangen. Doch die Angst wieder den einen Menschen zu verlieren, hielt er einfach nicht aus. Sirius war für ihn mehr Vater, als jeder andere. Seine Hände hatten sich in den Stoff seines Umhangs gekrallt und er sah nicht mehr auf. Er wollte nicht in das Gesicht von Dumbledore blicken. Er wollte nicht sehen, was der Andere dachte. „Dieser Bogen, in der Ministeriumsabteilung, ist ein sehr altes Relikt. Etwas was man nicht sehr leichtfertig benutzen sollte. Tom ist mehr als nur ein großes Risiko eingegangen, als er den Befehl gab. Sirius hätte womöglich alles passieren können. Denn es ist kein Preis den der Bogen einfordert, sondern eine Strafe für denjenigen der es wagte hindurch zu gehen. Er holt sich diejenigen die Überleben, früher oder später zu sich.“, erklärte ihm Dumbledore leise und ließ ihn eine weitere Gänsehaut überkommen. Er konnte sich nicht mehr zurückhalten, die ersten Tränen verließen seine Augen, die er fest zusammenkniff. Es war, als würde man ihm das Herz mit bloßer Hand aus der Brust reißen. Sofort verkrallten sich seine Finger der rechten Hand, an der Stelle wo sein Herz saß. „Er... wird sterben?“, fragte er rau. „Ja.“ Ihm kam ein leises Schluchzen über die Lippen, als er das hörte. „Aber mit einem hat Sirius Recht. Ich kann helfen.“, meinte der Ältere nach einigen Minuten. Harry hob seinen Kopf, sein Gesicht tränenverschmiert und die Augen gerötet. Dumbledore konnte Sirus helfen, spukte es in seinem Kopf. Er kann helfen... „Aber?“, fragte er leise und fuhr sich über die Augen. „Kannst du mir meine Fehler verzeihen, wenn ich dir helfe?“ Harry sah den Anderen überrascht an. Hatte der das gerade wirklich gefragt? All die Jahre des Leids vergeben, für das Leben seines Patenonkels? Darüber musste er nicht lange nachdenken, er würde alles für Sirius tun, dass hatte er sich immer wieder gesagt. „Ja. Aber bitte helfen Sie ihm.“, meinte er. „Dann... sag ihm, er soll morgen früh in Severus‘ Büro kommen. Ich kann ihm nur hier helfen.“ Der Ältere setzte sich seine Brille wieder auf, sah ihn aus den blauen Augen ehrlich an und nickte, als er stumm nachhakte. Eine steinschwere Last viel von ihm ab und Erleichterung durflutete ihn. Inständig hoffte er, dass Dumbledore sein Wort hielt. „Nun, wenn weiter nichts ist. Ich würde mich gerne hinlegen.“ Eine nette Umschreibung, ihm zu sagen, er solle nun gehen, dachte sich Harry und nickte daher nur. „Danke, Sir.“, sagte er nur und verschwand. „Was ist, wenn es eine Falle ist? Noch ist der Vertrag nicht annerkannt.“, äußerste Tom seine Bedenken, als er ihn stützte. Gestern war er, Sirius, das erste Mal gestürtzt, einfach weil seine Beine unter ihm nachgegeben haben. Wäre sein Mann nicht in der Nähe gewesen, wäre er womöglich ziemlich hart aufgekommen. Dabei war es wirklich schwer, sich nicht anmerken zu lassen, dass er merkte, wie ihn die Kraft verließ. Vorallem da gerade erst einmal zwei Wochen nach der Diagnose vergangen waren und er schon wieder mehr auf andere angewiesen war, als vorher. Er verstand einfach nicht, wieso dass so schnell ging. Bis vor kurzem war es doch nicht ansatzweise so schlimm. Ob der Fluch vielleicht merkte, dass er Hilfe suchte und es damit nur beschleunigen wollte? Er wusste es nicht, konnte es sich aber gut vorstellen. Dumbledore würde nun seine einzige Chance sein und die würde er ergreifen. Selbst wenn es eine Falle wäre, er wollte es jedoch nicht unversucht lassen. Dennoch verstand er die Bedenken von Tom, sie sollten nach Hogwarts, ins Direktorenbüro, wer weiß was dort alles passieren könnte? Natürlich war es leichtsinnig, nach Hogwarts zu kommen und das mitten am Tag. Sie begaben sich soeben in die Höhle des Löwen und mussten darauf hoffen, dass Dumbledore jetzt nicht mit mehreren Auroren in Severus‘ Büro stand um sie beide festzunehmen. Aber er glaubte fest daran, dass das weder Harry, Poppy oder Severus zulassen würden. Als sie plötzlich stoppten, wurde er wieder aus seinen Gedanken gerissen. Er hörte wie sein Mann an eine Tür klopfte, kurz darauf das gedämpfte herein. „So... dann mal los.“, murmelte er leise und zusammen betraten sie das Direktorenbüro. Sofort spürte er einige Blicke auf sich, die ihn sich unbewusst näher an Tom drücken ließ. „Sirius!“, hörte er die besorgte Stimme seines Patenkindes. Sofort versuchte er ein lächeln, welches ihm jedoch misslang. „Hier, setz dich!“, schnarrte nun auch Severus, der sich ebenfalls etwas besorgt anhörte. Irritiert kräuselte er die Stirn, sah er etwa schon so schlimm aus? Dass er etwas blass im Gesicht war und abgenommen hatte, dafür konnte er wenig. Er versuchte sein Bestes, alles zu essen, was sein Mann ihm gab. Langsam konnte er sich vorstellen, wie sich Harry fühlen musste, wenn er Berge an Essen vertilgen musste. „Danke, Severus.“, hörte er wie sich Tom bedankte und kurz darauf wurde er auf einen Stuhl gesetzt. „Tom Riddle, lange her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben, nicht wahr?“, erklang nun die Stimme von Dumbledore. Doch er konnte nicht einschätzen wie sie klang. Er spürte auf seiner Schulter eine Hand, auf die er sofort eine von seinen legte und sie drückte. Es wäre gelogen, würde er sagen er hatte keine Angst. Schließlich wusste er nicht, was nun geschehen würde. „Ja, es ist lange her.“, murmelte Tom neben ihn. Leise seufzte er und ließ seinen Kopf sinken. „Wie geht es dir, Sirius“, fragte ihn nun Poppy, die wohl wieder etwas bemerkt haben musste. Innerlich schüttelte er darüber nur den Kopf. Wie konnte diese Frau so aufmerksam und Schulkrankenschwester sein, während die Heiler, auf die Tom vertraute, so viel mehr Berufserfahrung aufweisen konnten. Niemand von ihnen, hatte ihm sagen können, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Ob es nun war, weil sie Angst vor Tom hatten oder weil sie es nicht herausfanden, war nun dahingestellt. Wahrscheinlich hätten die es bis jetzt noch nicht herausgefunden. „Es geht schon.“, antwortete er auf die Frage. „Er ist gestern zusammengebrochen. Seine Beine sind einfach weggeknickt. Er isst nicht mehr richtig und schlafen kann er auch nur noch schlecht.“, fuhr Tom besorgt dazwischen. „Hm..“ Kurz darauf spürte Sirius wieder das Gefühl des Zaubers und erschauderte kurz. Es war recht unangenehm, dennoch ließ er es brav über sich ergehen. „Albus, ich hoffe Sie haben es sich noch nicht anders überlegt. Sirius braucht dringend Ihre Hilfe!“, die Frau hörte sich sehr besorgt an. Dass sie ihm dabei richtig Angst machte, bemerkte sie nicht. Nur Harry, der sich ebenfalls zu ihm gestellt hatte, schlang seine Arme von hinten um seinen Hals. „Es wird alles gut.“, flüsterte er ihm zu und er glaubte ihm. 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