Zwischen den Fronten von mathi (HPxDM) ================================================================================ Kapitel 27: Entschuldigung -------------------------- Entschuldigung „Harry!“, rief ihn eine ihm wohlbekannte Stimme entgegen, als er auf dem Grundstück auftauchte. Keine Sekunde später befand er sich in einer festen Umarmung. „Hey Hermine.“, begrüßte er seine beste Freundin, die gerade versuchte ihm die Luft abzudrücken. Er erwiderte die Umarmung, löste sich aber schon nach wenigen Augenblicken von ihr. „Gut siehst du aus, Harry! Und du lebst noch!“, freute sich Hermine und betrachtete ihn von oben bis unten. Er zog daraufhin nur eine Augenbraue nach oben und verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Wieso sollte ich nicht leben? Tom ist gar nicht so schlimm, wenn man ihn besser kennenlernt.“, verteidigte er den dunklen Lord. Wobei das eher einen anderen Hintergrund hatte, wieso er nicht auf den Mann rumhacken wollte. Seit der Nachricht, dass Sirius sterben könnte, war der dunkle Lord auffällig ruhig geworden. Er schien nicht mehr richtig zu essen und Schlaf fand er auch keinen. Es nahm Tom sehr mit und er würde sich wahrscheinlich so noch zu Grunde richten. Sirius wusste, dass es seinen Mann damit sehr schlecht ging und versuchte ihn aufzubauen, obwohl er derjenige war um dessen Leben es ging. Harry bewunderte diese Stärke und war entschlossener denn je, mit seinem Direktor das Gespräch zu suchen. Er wollte seinen Patenonkel, dass Glück zurückbringen, welches er nach über dreizehn Jahren Askaban verdient hatte. Unter anderem, wollte er nicht akzeptieren, dass Sirius schon wieder sterben würde! „Wir werden ja sehen, wie war dein Weihnachtsfest?“, fragte Hermine und riss ihn aus seinen Gedanken. Ein wenig irritiert sah er sie an, bevor ihn die Frage erreichte. „Es war schön.“, antwortete er und schulterte seinen Rucksack. „Und konntest du es Ron sagen?“ Als er zu seiner Freundin guckte, musste er doch leicht schmunzeln. Das Gesicht des Mädchens war rot angelaufen und sie senkte ein wenig ihren Kopf. „Nein, ich habe mich nicht getraut.“ „Oh, schade.“ Harry wusste, das Hermine nun schon seit einem Jahr in Ron verliebt war, sie sich jedoch nicht traute ihm ihre Liebe zu gestehen. Und nachdem sein bester Freund, mit dieser Lavander ausgegangen war, wollte sie ihn eigentlich komplett aufgeben. Doch jetzt, da er sich von dem Mädchen getrennt hatte, versuchte Harry Hermine dazu zu ermutigen, sich ihren Gefühlen zu stellen. An Weihnachten hatte sie sich fest vorgenommen es ihm zu sagen, aber dazu ist es anscheinend nicht gekommen. Das war wirklich schade, er fand die beiden würden gut zueinander passen. Harry sah zu Hermine und ließ das Thema erst einmal auf sich beruhen. Zusammen machten sie sich auf den Weg zum Fuchsbau. „Wie schön, dass du kommen konntest.“, wurde er begrüßt, als Hermine und er die gemütliche Küche betraten. Sofort fand er sich wieder in einer Umarmung wieder, die dieses Mal sogar noch fester war, als die seiner besten Freundin. „Hallo.“, krächzte er und schnappte mehrmals nach Luft. „Mum, du solltest ihn vielleicht noch atmen lassen.“, hörte er Rons belustigte Stimme. Nach dem sich daraufhin die Umarmung etwas lockerte, hustete er kurz auf und bedachte seinen Freund mit einem dankbaren Blick. „Gut siehst du aus, Harry. Es ist so schön, dass sich endlich jemand richtig um dich kümmern kann.“, sagte Molly, die ihn, wie Hermine ebenfalls, von oben bis unten musterte. „Poppy achtet sehr darauf, dass ich genug esse.“, antwortete er leicht verlegen. „Das ist auch gut so, du warst ja ein Strich in der Landschaft. Ronald, nimm Harry und Hermine doch mit nach oben und schick Ginny runter! Sie soll mir helfen.“ „Ist gut.“, antwortete Ron und führte sie hinauf in sein Zimmer. „Macht es euch gemütlich, ich geh schnell zu Ginny.“ Und schon war der Rothaarige wieder verschwunden. Harry sah sich ein wenig um, dass Zimmer war noch genau so, als er das letzte Mal hier gewesen war. Selbst die Matratze auf dem Boden, die so gut es ging, bequem gemacht worden war. Er setzte sich auf das Bett, lehnte sich an die Wand und stellte seinen Rucksack neben sich. „Ach, was ein Stress.“, seufzte Ron, als er nach einigen Minuten wieder in das Zimmer kam und sich auf die Matratze am Boden niederließ und sich mit seinem Rücken, an sein Bett lehnte. „Warum?“ „Ach, das konnte ich dir noch gar nicht erzählen. Dumbledore hat sich kurzfristig dazu entschlossen Silvester mit uns zu feiern. Weiß der Geier wieso.“, seufzte der Rothaarige genervt. Harry dagegen schüttelte innerlich den Kopf. Kurzfistig entschlossen, ja klar. Dumbeldore versuchte es wohl ein weiteres Mal, aber vielleicht war es sogar ganz gut. So hätte er das leidige Gespräch hinter sich und er könnte ihn um Hilfe bitten. Wenn der alte Mann nicht nachtragend war, was er jetzt nicht hoffte, hätte er vielleicht eine Chance Sirius in irgendeiner Art helfen zu können. Oder sollte er warten, bis der Vertrag eingereicht wurde? „Der wollte doch nur eine Chance um mit Harry reden zu können.“, meinte Hermine. „Ja, das seh ich genauso. Und nur deswegen macht sich meine Mutter so einen Stress. Aber sag, Harry. Wie war Weihnachten mit dem dunklen Lord und Snape?“ „Wie du siehst, lebe ich noch.“, lachte Harry. „Nein im ernst, es war wirklich schön und verhältnismäßig ruhig.“ Ron sah daraufhin zu ihm hoch und runzelte die Stirn. Sie sahen sich kurz an und er konnte in Rons Augen sehen, dass er später noch eine Frage an ihn hatte, wenn Hermine nicht dabei war, also nickte er nur unauffällig. „Wie habt ihr denn gefeiert?“, fragte er stattdessen kurz darauf. „Es war die reinste Katastrophe, ein Glück dass du nicht hier warst. Der Herd ist explodiert, so dass alle Töpfe und Pfannen durch die Luft geflogen waren und das ganze Essen an den Wänden, den Möbeln, sogar an die Decke verteilt wurde. Die ganze Sauerei durften dann Ginny und ich aufwischen. Dad hat irgend so ein Muggelding mit nach Hause gebracht, dass die ganze Zeit gepiept und Mum so auf die Palme gebracht hatte, dass sie ihn vor die Tür setzte. Er solle ja erst wieder kommen, wenn das Ding verschwunden sei, hat sie geschrieen. Fred und George haben ihre neuen Streiche an mir ausprobiert und Bill ist mit Fleur aufgekreuzt und hatte uns mitgeteilt, dass er sich mit ihr verloben wollte. Charlie ist mit seinen Drachen beschäftigt und Percy ist gar nicht erst gekommen und hat nur eine Weihnachtskarte geschrieben. Ab da war der Tag voll hinüber.“, erzählte Ron genervt. Mitleidig blickte Harry auf seinen Freund. „Das tut mir leid.“, sagte er und legte seine Hand auf die Schulter des Anderen. „Jetzt auch noch die Nachricht von Dumbledore, ich bin so froh, wenn dieses Jahr endlich vorbei ist.“, grummelte Ron weiter, während er immer wieder in das Kissen auf der Matratze boxte. „Kann ich verstehen, mir geht es nicht unbedingt anders. Aber das Kissen hat dir nichts getan, Kumpel.“, meinte Harry und lachte, als Ron mit extra Schwung zuschlug. Ja, er würde auch froh darüber sein, wenn dieses Jahr vorbei war. Er hatte zwar viele gute Momente erlebt, aber die schlechten überwiegten dennoch und er würde gern das alles hinter sich lassen. „Was wohl nun alles passieren wird? Jetzt wo Lucius Malfoy Zaubereiminister ist und die Schule mit einem neuen Direktor weitergeht.“, überlegte Hermine laut, nachdem Ron sich an dem Kissen beruhigte. „Gute Frage. Wenn es stimmt, was Voldemort zu Harry gesagt hat, dann werden die Verhandlungen für den Friedensvertrag bald anlaufen. Das wird sicherlich nicht allen schmecken. Es wird Überfälle geben, die Voldemort zugeschoben werden, um das Bündnis zu gefährden.“, antwortete Ron und sah nachdenklich auf das Kissen, welches er mittlerweile nur noch pieckste. „Ja wie das von statten laufen wird, werden wir ja sehen. Ich glaube auch nicht, dass es ganz so friedlich abläuft.“, stimmte Harry zu. Severus, Tom und Lucius wussten dass noch einiges an Arbeit auf sie zukommen würde. Doch so wie er es nun einschätzte, würde es zumindest für Tom und Sirius schwer werden. Innerlich hoffte er ja, dass Dumbledore ihm helfen könnte. Es musste ja nicht sein, dass seine Mutter immer alles regelte, auch hatte er ihr schon gesagt, dass er es wusste und helfen wollte so gut es eben ging. Der nächste Tag kam viel zu schnell für Harry. Er hatte lange darüber nachgedacht wie er es am Besten anging, doch ihm wollte absolut nichts einfallen. Die halbe Nacht hatte er sich dabei um die Ohren geschlagen und dann hatte ihn auch noch Ron angesprochen. Er hatte wissen wollen, was wirklich los war. Dabei musste er sagen, dass es ihn wirklich überraschte, dass ausgerechnet Ron es bemerkte. Aber er hat die Antwort auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Wahrscheinlich würden sie es früher oder später selbst noch erfahren, aber nicht von ihm. Ron hatte es akzeptiert und sofort das Thema gewechselt. Harry war darüber noch immer dankbar und war mit Freuden auf den Themenwechsel angesprungen. Nun saß er draußen auf einer Bank im Garten und schnippte immer wieder mit seinem Zauberstab, um den ein oder anderen Gnom über den Zaun zu kicken. Dabei kreisten seine Gedanken immer wieder um das Gespräch mit seinem Schuldirektor. Ob seine Mutter wusste dass Dumbledore hierher kommen würde? Wahrscheinlich nicht, sonst wäre sie sicherlich schon längst hier um ihn zu verteidigen. Ein Glück, dass dem nicht so war. „Hallo Harry.“ Sein Kopf ruckte nach oben und er sah in das freundlich lächelnde Gesicht seines Schulleiters. Innerlich rollte er mit den Augen und seufzte genervt auf, doch er rutschte ein wenig zur Seite, zog ein Bein an seinen Körpe und stützte seinen Arm so darauf, dass sein Kinn darauf lehnte. Wieso jetzt? Dachte er sich mürrisch und gähnte einmal herzhaft. Zum Feuerwerk würde er wahrscheinlich schlafen oder er würde sich später noch einmal hinlegen, wenn Molly das zuließ. Die wuselte auch schon den halben Tag in der Küche herum. „Hallo.“, grüßte er, hörte aber nicht auf die immer wieder reinlaufenden Gnome wegzukicken. „Der neue Stab scheint gut zu funktionieren.“, stellte Dumbledore überflüssigerweise fest. Harry warf nur einen kurzen Blick zur Seite, der Mann beobachtete die Ferne oder aber, die Gnome. Er wusste es nicht, wollte es aber auch nicht wissen. „Wo sind denn Mr. Weasley und Ms. Granger?“ Harry schloss kurz die Augen. „Ron wurde von seinem Vater in Beschlag genommen, Hermine soll zusammen mit Ginny in der Küche helfen und falls Sie fragen, mich haben sie rausgeschickt.“, gab er zur Auskunft darüber und schnippte nocheinmal mit seinem Stab. Es herrschte Winter, es war kalt und der Schnee ging ihm bis zu den Knien. Er zupfte sich seinen Umhang zurecht und schickte noch einen der Gnome über den Zaun. „Oh guter Schuss.“ Wie ein kleines Kind, folgte Dumbledore mit seinen Augen, dem fliegenden Etwas. Fehlte nur noch dass er aufgeregt in die Hände klatschte. Oh, warte! Nein, da war es. Mental schlug er sich gegen die Stirn und gähnte noch einmal. Die kühle Luft verdampfte sofort und ließ seine Brille beschlagen. „Wie wäre es wenn wir reingehen?“, fragte ihn sein Direktor, als er sich wieder beruhigt hatte, nach einigen Minuten. Doch Harry schüttelte nur den Kopf, er wollte hier bleiben, hier hatte er nebenbei wenigstens noch eine Beschäftigung und konnte, ohne dass man es ihm anmerkte, genervt weiter machen. „Nun gut, dann wenigstens das.“, meinte er und sofort spürte er, dass es ihm langsam wärmer wurde. „Deine Mutter bringt mich um, wenn du dich erkältest.“ „Wenn sie weiß, dass Sie hier sind, wird sie es so oder so tun.“, antwortete Harry nur darauf und grinste leicht, als die Gesichtszüge kurz entgleisten. „Was wollen Sie, Sir?“, hing er hinten dran. Am besten war es, es gleich hinter sich zu bringen. „Ich möchte mit dir reden, Harry. Wenn du es gestattest.“ „Wir reden bereits. Was genau möchten Sie mit mir besprechen?“ Er sah zum Älteren, der ihn ruhig musterte. „Ich hatte nie wirklich, die Möglichkeit mich bei dir zu entschuldigen. Oft wurde ich von deiner Mutter zurückgewiesen oder sogar von dir.“, begann Dumbledore und überschlug seine Beine. Nachdenklich schien er in die Ferne zu blicken und von dem kindlichen Ausbruch von vorhin, war nichts mehr zu sehen. „Entschuldigen für was? Dass Sie mich zu meinen Verwandten geschickt haben? Dass Sie nicht bemerkt haben, wie ich dort behandelt wurde? Ich hatte meine Gründe wieso ich es niemanden erzählt habe.“, warf er ihm vor und kickte einen Gnom mit etwas mehr Kraft. „Harry, ich hatte doch nicht ahnen können, wie die Dursleys dich behandeln würden. Ich ging davon aus, dass sie einem Kind, welches die Eltern verloren hat, helfen würden.“, verteidigte sich der Ältere. Harry schnaubte kurz und ließ den nächsten fliegen, zu seinem Glück, kamen sie gerade schneller. „Sie können ruhig zugeben, dass Sie sich von den Gerüchten und dieser falschen Prophezeihung blenden ließen. So macht es uns einfacher.“, meinte er. Er wusste wieso er dieses Gespräch immer gemieden hatte, weil er sich einfach nicht damit auseinandersetzen wollte. Aber hier ging es auch um Sirius, dass musste er immer im Hinterkopf behalten. „Du machst mich dafür verantwortlich, was dir alles passiert ist. Und wahrscheinlich hast du damit sogar Recht, aber ich habe das alles nicht kommen sehen und schon gar nicht so gewollt. Ich bin kein Mann, der einem Kind absichtlich eine solche Bürde auferlegt und dennoch habe ich das getan.“, versuchte der Mann ihm zu vermitteln. Er hörte zu und schnaubte wieder. „Ich verlange nicht, dass du mir das verzeihst, aber ich bitte dich mich anzuhören.“ Harry sah seinen Direktor lange an. Er wusste nicht ob er ihm wieder vetrauen sollte, zu viel war mittlerweile zwischen ihnen. Doch er entschied, dem anderen noch eine Chance zu geben, die Letzte. Also nickte er, nach langem schweigen und widmete sich wieder den Gnomen, die auf das Gewächshaus zustürmten. „Es ist schwer seine eigenen Fehler einzugestehen, weißt du. Ich stehe zu jeder meiner Entscheidungen, aber manchmal bereue auch ich. So wie in deinem Fall, vor zwei Monaten habe ich einen Brief in meiner Schreibtischschublade gefunden, als ich das Büro aufgeräumt habe. Er war von deiner Mutter, Lily. Ich hatte ihn schon lange, um genauer zu sagen, bekam ich diesen Brief nach dem Tod deiner Eltern. Nachdem ich dich zu deiner Tante und deinem Onkel gebracht hatte. Ich habe ihn nie geöffnet, aus Angst dort zu lesen, dass ich mich falsch entschieden habe. Dass du woanders untergebracht werden solltest, ganz ohne den Schutz deines Blutes.“, begann der alte Mann zu erzählen und bescherte ihm damit, eine Gänsehaut. Schon lange hatte er sich nicht mehr über seine richtigen Eltern unterhalten. Er würde sie zwar immer bei sich tragen, obwohl er sich an sie nicht mehr erinnern konnte. „Und ich hatte Recht. Es war ein Vormundsschreiben, das Sirius dich zu sich holen darf, sollte ihnen etwas zustoßen. Dass er als dein Patenonkel dich aufziehen und dir die Liebe schenken sollte, die sie für dich empfanden.“ Harry schnürte es die Kehle zu, Tränen schossen ihm in die Augen und er hatte Mühe sie zurückzuhalten. Er biss sich auf die Unterlippe, sah nur noch verschwommen die kleinen Gestalten vor sich herumflitzen, doch er versuchte weiter, sie davon abzuhalten den Garten zu stürmen. „Ich habe diesen Brief immer und immer wieder gelesen und mir gesagt, dass ich die Richtige Entscheidung für dich getroffen habe. Und mir immer vor Augen geführt, dass Blut dicker ist als Wasser. Dass du nur durch deine Verwandten geschützt wärest. Doch dann, kam die Erkenntnis. Sirius Black war dein rechtmäßiger Vormund und hätte dich selbst besser schützen können, als alle Anderen es je hätten tun können. Doch er kam nach Askaban, wegen einer Tat, die er nicht begangen hatte und ich habe all den Anderen geglaubt. Es ist meine Schuld, das dir dass alles passiert ist. Das du so aufwachsen musstest, wie du es getan hast.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)