Zwischen den Fronten von mathi (HPxDM) ================================================================================ Kapitel 18: Der große Knall --------------------------- Der große Knall "Du musst das nicht tun, du kannst gern hier bleiben.", meinte Poppy und strich Harry durch die Haare. Ihr Sohn wollte mit zum Abendessen in die große Halle kommen, wohl wissend dass sie sich nicht zurückhalten würde wenn sie die Schuldigen sichten würde. Auch wusste er, dass Albus die Adoption anschneiden würde und sich dabei wieder die Blicke auf ihn richten könnten. Es waren nur ein paar Stunden vergangen, in denen sie keinen Schritt von seiner Seite gewichen war, in der sie mit ihm gesprochen hatte und ihm immer wieder gesagt hatte, dass das mit dem Zauberstab kein Problem sei. Wie sie während ihres Gesprächs herausfand, hatte das Zerbrechen des Stabes zu einem Schock geführt, den diese zwei Huffelpuffs ausgenutzt hatten um ihn in dieses Klassenzimmer zu ziehen. Unbewusst hatte er sich dennoch gegen seine Angreifer gewehrt, aber ohne großen Erfolg und irgendwann hatte er nur noch abgeschalten. Das Draco Malfoy zur rechten Zeit dort war, war eine glückliche Fügung. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, was passiert wäre, hätte man es zu spät bemerkt. "Ich... muss das tun." Harry saß auf seinem Lieblingsplatz, auf dem Fensterbrett, hatte die Beine an seinen Körper gezogen und die Arme darum gelegt. Er sah sie an, seine Augen waren noch immer glanzlos dennoch konnte man in ihnen Entschlossenheit sehen. Sie bewunderte ihren Jungen, wie viel Kraft dieser doch schon aufbringen musste, um all dass was ihm immer wiederfahren war zu überstehen. Angefangen bei seinen Verwandten, die wohl noch das größere Übel von alledem waren, kurz gefolgt von dem heutigen Tag. Sie seufzte leise, dabei fragte sie sie sich, was manche gegen Harry hatten. Er war ein guter Junge, wollte sich nirgends aufdrängen und half wo es gerade ging. Dabei war dieser Beschützerinstinkt, den er seit seinem ersten Jahr hier in Hogwarts entwickelt hatte schon so stark, dass er sogar seine Angreifer in Schutz nahm. Doch das war vorbei, es würde dieses Mal keine Ausflüchte geben. Sie verstand nur nicht wieso ausgerechnet, Neville Longbottom? Sie kannte dessen Eltern, als sie noch nicht ihren Verstand verloren hatten. Zwei herzensgute Menschen, die ihrem Sohn sehr wohl anders erzogen hätten, als es die Großmutter des Jungen getan hatte. Und obwohl diese Frau ebenfalls anständig war, konnte sie sich nicht erklären, was mit dem Enkel geschehen war. Vor allem, seit wann war dieser so von sich selbst überzeugt und wieso hörten so viele auf ihn? Voldemort konnte es nicht sein, die Einzige Unverschämtheit die er sich geleistet hatte in dem letzten halben Jahr war es, Harry zu entführen. Dem würde sie ebenfalls noch den Kopf waschen! Sirius hin oder her. Und Albus trug daran ebenfalls keine Schuld, der war ja noch immer damit beschäftigt, damit klar zu werden. Vielleicht würde sie ja noch irgendwann erfahren, was der Auslöser für diese Hetzerei war. Für den Moment musste sie sich jedoch damit zurechfinden, dass es so war wie es war. "Na gut, aber vorher isst du eine Kleinigkeit. Ich kenn dich, wenn du in der großen Halle sitzt, bekommst du wieder nicht einen Bissen runter und du brauchst es!", bestand sie. Sie achtete schon darauf, dass er genug aß. Aber Harry schaffte es dennoch immer wieder das ein oder andere Kilo zu verlieren. Meist, weil er durch die ganze Schikane so unter Druck stand. Sie hoffte ja, dass nachdem Longbottom und Thomas die Schule verlassen hatten, endlich ein wenig Ruhe eintrat und Harry sich wieder ein wenig nach draußen traute. Am See, dort war er am liebsten saß, war er nun schon seit Wochen nicht mehr, seine freie Zeit verbrachte er meist mit seinen Freunden hier oder in der Bibliothek. Den Schulstoff hatte er dabei auch spielend leicht aufgeholt und konkurrierte sogar fast mit Hermine und Draco Malfoy. Aber dumm war er noch nie gewesen, nur konnte er es nie so zeigen. Wobei auch Severus, zumindest in Zaubertränke, nicht ganz unschuldig war. Er konnte manchmal wirklich aufdringlich sein und machte seine Schüler dadurch immer recht nervös. Auf der einen Seite war es recht belustigend, aber wenn es die Noten beeinflusste war es nicht mehr okay. Sie hoffte einfach nur, dass der Abend eine gute Wendung brachte und Harry seine letzten beiden Schuljahre noch in Ruhe hinter sich bringen konnte. Sie machte sich Sorgen um ihren Sohn, so viel war passiert und immer wieder hatte er sich aufgerappelt. Irgendwann jedoch, würde er keine Kraft dazu mehr haben, doch bis dahin wollte sie es gar nicht erst kommen lassen. "Ich schaffe das schon." Harry sah sie nun ebenfalls an und lächelte leicht, auch wenn das Lächeln die Augen nicht erreichte beruhigte es sie ein wenig. "Dann sollten wir uns auf den Weg machen.", sagte sie. Das Harry dass wirklich durchzog, sollte beweisen dass er sich davon nicht unterkriegen lassen wollte. Es würde ihn zwar einige Zeit weiter verfolgen und oft würde er sich umdrehen um zu gucken ob nicht jemand aus einer Ecke sprang. Aber es würde irgendwann besser werden und allein war er ja ebenfalls nicht. Nicht mehr. Dennoch würde sie sich sorgen, das würde sie immer. "Harry!" Als sie die Tür der Krankenstation öffneten, warf sich Hermine in Harrys Arme. "Geht es dir gut?", fragte das Mädchen sogleich, löste sich nur ein wenig von ihm und musterte ihn von oben bis unten genau. "Hallo Madam Pomfrey.", grüßte Ron sie nun und trat auch zu seinem besten Freund. Sie verfolgte das mit einem erleichterten Lächeln und lehnte sich an den Türrahmen. Dass Harry wenigstens noch diese beiden hatte, beruhigte sie ungemein. Es war gut zu sehen, dass nicht jeder auf die Hetzreden hereinfiel. "Mir geht es gut.", antwortete Harry. Poppy schüttelte dabei nur den Kopf und legte eine Hand auf seine Schulter. Sofort zuckte er von dieser Berührung zusammen und wandte seinen Kopf zu ihr um. In seinen Augen war ein gehetzter Ausdruck, gemischt mit leichter Panik. "Es wird dir besser gehen, sobald die Schuldigen hier weg sind.", sagte sie und drückte beruhigend die Schulter. "Ich kann noch immer nicht glauben, was aus Neville und Dean geworden ist. Sie waren doch früher auch anders.", meinte Hermine leise. Ron nickte seiner Freundin zustimmend zu und Harry senkte den Kopf. Poppy merkte dass er sich ebenfalls schwer damit tat, besonders weil er diesen Longbottom zu seinen Freunden gezählt hatte. Innerlich seufzte sie tief, es wurde Zeit dass hier wieder Ruhe eintrat. "Kommt, wir verpassen sonst noch die Ansprache unseres ehrenswerten Direktors.", sagte sie, dabei waren die letzten beide Worten in einem eher sarkastischem Tonfall dahin gesagt. "Wissen Sie was Professor Dumbledore uns zu sagen hat?", fragte Ron während sie auf den Weg in die große Halle waren. Natürlich wusste sie es und sie fand es richtig! Die zwei vor der gesamten Schülerschaft offiziell rauszuschmeißen und gleichzeitig zu sagen, dass wenn man Harry beleidigte man sie und Severus ebenfalls damit meinte. Was man jedoch mit den anderen beiden tat, wusste sie auch nicht. Wahrscheinlich würden sie, da sie ja volljährig waren, sogar einige Zeit nach Aksaban müssen. Das Ministerium würde darüber entscheiden. "Ihr werdet es schon noch früh genug mitbekommen.", antwortete sie dem Weasley, lächelte ihn aber kurz an. Es war nicht ungewöhnlich dass diese Frage kam, schließlich wussten die beiden nichts von der versuchten Vergewaltigung. Sie hatten nur erfahren, dass Harry wieder einmal wegen Neville und Dean im Krankenflügel lag. Ihrer Meinung nach, sollte es auch kein weiterer mehr erfahren, das würde es auch nicht besser machen. Reichte schon, das zwei Slytherins es wussten. "Passt mir bitte auf, dass er was isst.", bat Poppy Ron und Hermine, als sie vor der großen Halle ankamen. Sie würde am liebsten selbst ein Auge darauf haben, nicht nur auf das Essen, sondern auch auf ihren Jungen selbst. Neville und Dean würden da drin sitzen und dürften auch noch nichts von ihrem Rauswurf wissen. Die beiden Huffelpuffs dagegen waren in ihrem Gemeinschaftsraum unter Arrest und würden ihr Schicksal wahrscheinlich erst in ein paar Tagen erfahren. Albus würde nicht warten bis das Abendessen vorbei war, so wie sie ihn kannte würde er sprechen sobald es begonnen hatte. Es würde wieder Blicke geben die auf Harry gerichtet wären und man müsste schnell reagieren, wenn es einmal raus war. Neville oder Dean könnten womöglich noch einmal versuchen Harry zu verfluchen. Sorgenvoll sah sie nochmal auf Harry, der schien jedoch nicht mehr sehr viel wahrzunehmen. Unsicher sah er auf die Flügeltüren, anscheinend war er sich doch nicht mehr sicher ob er jetzt dort hineingehen wollte. Sie beugte sich ein wenig zu ihm vor und flüsterte: "Du kannst immernoch umdrehen, Harry." Doch dieser schüttelte stark den Kopf. "Nein, ich muss das machen.", sagte er mehr zu sich selbst als zu ihr. So als ob er sich selbst beruhigen wollte. "Wir passen auf ihn auf!", versprach ihr nun Hermine, harkte sich bei Harry ein und zog ihn, gefolgt von Ron, in die große Halle. Sie sah ihm hinterher, hoffentlich würde es nicht all zu schlimm für ihn werden. "Habe ich da gerade deinen Sohn reingehen sehen?", fragte eine Stimme hinter ihr, so dass sie sich umdrehte und sich kurz küssen ließ. "Ja, er wollte unbedingt dabei sein.", antwortete sie Severus. "Ob das so klug von ihm war? Er sah mir nicht so aus, als ob er schon wieder auf der Höhe ist." Sie seufzte tief. "Das weiß ich selbst. Er meinte nur, er müsse das tun." "Er will also zeigen, dass er sich nicht unterkriegen lässt?" Severus hob eine Augenbraue und blickte in die Halle. Dort am Gryffindortisch konnte man sehen, wer noch zu Harry hielt und wer nicht. "Sieht so aus. Ich bewundere ihn ja für diese Stärke, aber bald sind auch seine Reserven aufgebraucht. Ich will nicht, dass er komplett zusammenbricht.", gestand sie und sah ebenfalls wieder in die große Halle. "Das werde ich nicht zulassen." Severus legte nun seine Arme von hinten um sie und drückte sie an seinen Körper. Es tat gut, jetzt nicht allein zu sein. "Hättest du jemals gedacht, dass sich deine Einstellung zu ihm mal so ändern könnte?", fragte sie leise. Das sie dabei gesehen werden konnten, war ihr herzlich egal. Die meisten wussten es ja eh, allein schon weil der böse Lehrer immer bei der netten Heilerin war. "Hätte man mir das vor den Ferien gesagt, hätte ich ihn eiskalt ins St. Mungos einweisen lassen.", antwortete Severus ehrlich. "Wir sollten so langsam auch rein. Albus will zwar die Sache schnell über der Bühne haben, aber er wollte warten bis wir beide da sind.", hing er mit dran und löste sich von ihr. Sie nickte nur und begab sich zusammen mit Severus zum Lehrertisch. Albus schien darauf nur zu warten, denn kaum als sie beide sich setzten, stand er auf. "Meine lieben Schülerinnen und Schüler. Bevor wir mit dem Abendessen beginnen, möchte ich ein paar Bekanntmachungen machen. Zum ersten, darf ich mit Freuden verkünden, dass unsere geschätzte Heilerin diesen Sommer Mutter geworden ist. Das teile ich Ihnen deshalb mit, weil das Kind welches sie adoptiert hat, der Hauptgeschädigte in Punkt zwei ist, zudem ich gleich ebenfalls kommen werde.", begann er und ließ seinen Blick durch die Menge schweifen. Poppy dagegen fixierte den Gryffindortisch und stellte zufrieden fest, wie blass Neville Longbottom, Parvati Patil und Dean Thomas geworden waren. Sie schienen zu wissen, auf wen der Direktor anspielte. Harry, der zuvor schon von diesen drein hasserfüllt angesehen wurde, sank ein kleines Stück auf der Bank ein. Die halbe Halle konnte sich vorstellen um wem es sich handelte, weswegen sie alle nun wieder auf ihren Sohn guckten. Innerlich begann sie wieder zu kochen. Er war doch kein Affee im Zoo der beklotzt werden konnte. Ihre Hände waren auf ihren Schoß gelegt und ballten sich zu Fäusten. Die Hand von Severus auf ihrem Knie dagegen, ignorierte sie komplett. "Kommen wir nun zu Punkt zwei. Die Herrschaften Neville Longbottom und Dean Thomas, aus dem Hause Gryffindor dürfen heute noch ihre Sachen packen. Sie Beide werdet wegen Hetzerei, Prügelattacken und Anstiftung versuchter Vergewaltigung gegen Harry Potter, von der Schule verwiesen!" Poppy entgleisten die Gesichtszüge. Ist der Mann denn des Wahnsinns?! Sofort suchten ihre Augen nach ihrem Sohn. Dieser glich nun einer weißen Wand, seine Augen waren geweitet und er begann wieder zu zittern. Ihm war das Messer, welches er in der Hand gehalten hatte aus den Fingern entglitten und hinunter gefallen. Nun sah wirklich jeder auf ihn und die anderen zwei. Tuschelten laut, Verrat und falsche Schlange fielen sehr häufig in den ersten Reihen der Gryffindors. Doch schlimmer wurde es, als das Gesagte in den Köpfen der Schuldigen ankam. Ihre Köpfe wurden rot vor Zorn, sie sprangen auf und zogen ihre Zauberstäbe! Ab da war es für sie vorbei. Sie sprang über den Lehrertisch, eilte zu Longbottom und Thomas. Noch bevor die beiden einen Spruch wirken konnten, war sie bei ihnen. Für kurze Zeit schien sie vergessen zu haben, dass sie eine Hexe war, denn sie schlug beiden Teenagern den Stab aus der Hand, knockte den Thomas mit einer schnellen Bewegung aus und packte Neville am Kragen. "Wage es dich und du wirst dir wünschen, du wärest nie geboren worden.", zischte sie gefährlich leise. Ihr war es egal dass die ganze Halle sie anblickte als sei sie Voldemort persönlich. Diese kleine Ratte hatte es tatsächlich wieder versucht. Sie musste sich stark zusammenreißen, um nicht einfach zuzuschlagen. Überrumpelt sah Neville sie an, es schien Minuten zu dauern, bis er sich wieder gefangen hatte. "Ich habe die Prophezeihung gehört, Potter. Ich wäre der Auserwählte gewesen, wenn du nicht wärest! Ich verdiene die Aufmerksamkeit, nicht du! Ich, ich ganz allein!", kreischte er in Richtung ihres Sohnes. Sie blickte nur kurz zur Seite, wenn es möglich gewesen wäre, hätten sich Harrys Augen nochmals geweitet. "Du hast das alles wegen einer falschen Prophezeihung getan?!", fragte ihr Sohn leise, doch jeder konnte ihn verstehen. "Wärst du doch mit deinen Eltern verreckt!", spuckte Neville nur und versuchte sich aus ihrem Griff zu winden. Sie festigte ihren Griff dagegen nur und sah zu Severus, der sofort verstand. Sie wollte sich um Harry kümmern und danach Albus lynchen! Die fast Vergewaltigung hätte er nicht ansprechen sollen! Wie konnte man nur so... ihr fiel nicht einmal das richtige Wort für diesen Affen ein. Severus dagegen nahm die Zauberstäbe auf und steckte er sie ein und bat Hagrid sie nach Hogsmead zu schaffen. Dort würden die Eltern von ihnen schon warten! Das Gepäck würde irgendwie schon wieder zurück zu ihnen finden. Poppy ging zu Harry, der mit weit geöffneten Augen Neville hinterhersah. Bleich und zitternd, krallte er sich an seiner Hose fest, das Gefühl der aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Sie seufzte, das hatte Albus echt gut hinbekommen. Der könnte nachher noch etwas erleben, dachte sie sich. "Hört auf ihn anzustarren!", keifte sie und setzte sich nun komplett zu ihren Sohn auf die Bank. Severus dagegen nahm wieder am Lehrertisch platz und wies Albus an weiter zu machen. "Ähm, nun denn...", ein wenig aus dem Konzept gebracht, stand der Direktor noch einmal auf, blickte ein wenig Schuldbewusst in ihre Richtung. Sie erwiderte ihn mit rasender Wut, bevor sie den Kopf abwandte. Sie konnte das laute Schlucken des Mannes bis hier her hören, bevor er weiter sprach: "Zum letzten Punkt des heutigen Abends. Ich habe mich entschlossen, mein Amt niederzulegen und der Jüngeren Generation den Vortritt zu lassen. Im neuen Jahr wird Severus Snape meinen Posten übernehmen, ich hoffe Ihr werdet ihn mit dem selben Respekt gegenübertreten, wie ihr es bei mir getan habt. Guten Appetit wünsche ich euch." Trotz der Wut, die sie noch immer gegenüber des Direktors verspürte, sah sie überrascht auf ihren Freund, dem das so gar nicht passte. Severus knirschte nur mit den Zähnen und verengte seine Augen. Nach diesem Abend dürfte sich Albus sicherlich noch etwas anhören dürfen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)