Zwischen den Fronten von mathi (HPxDM) ================================================================================ Kapitel 8: Verhandlung ---------------------- Verhandlung Die nächsten Tage, waren ziemlich stressig für Poppy, Snape und Dumbledore. Oft mussten sie ins Ministerium, um Aussagen zu bestätigen und Unterschriften zu tätigen. Dabei wurden sie immer wieder gefragt ob sie Harry nicht doch zu einem Statement befragen könnten, doch das lehnten alle drei ab. Harry ging es in dieser Zeit ziemlich mies, konnte kaum schlafen und Momente aus seiner Kindheit traten wieder hervor. Sehr häufig wollte er allein sein, dass niemand ihn so schwächlich sah. Poppy aber blieb bei ihm, sie schaffte es, ihn wieder aus seinen trüben Gedanken zu reißen und mit ihm zu reden. Dabei versuchte sie ihm zu erklären, was derzeit passierte. Dass das Ministerium nun Bescheid wusste und die Dursleys bald ihre Verhandlung bekamen. Auch wurde ihm immer wieder beteuert, dass er nicht erscheinen musste, dass die Erinnerungen reichten um zu Beweisen was mit ihm passiert war. Und darüber war er sehr dankbar. Er konnte sich nicht vorstellen wieder dort in diesem Stuhl zu sitzen und sich den Fragen auszuliefern. Besonders weil sie immer abwichen und niemals auf das eigentliche Thema zu sprechen kamen. Sein Direktor kam ebenfalls manchmal vorbei, wurde jedoch immer recht schnell von Poppy aus dem Zimmer geworfen. Meist dann, wenn ihm alles zu viel wurde. Natürlich hatten sie ihm gesagt, dass die Presse davon erfahren würde und es machte ihm Angst. Das bedeutete, dass die es Welt erfahren würde. Was man mit ihm getan hatte... Dumbledore sagte ihm er hätte sich darum gekümmert, dass es eben nicht Rita Kimmkorn sein würde, die diesen Artikel verfasste. Doch war er sich nicht so sicher ob er damit beruhigter sein sollte. Jeder würde es wissen, jeder würde ihn schief ansehen und jeder würde sich seine Meinung dazu bilden. Er konnte sich schon vorstellen, dass es jemanden gab der seine Mitschüler damit aufhetzte, dass er es nur für mehr Aufmerksamkeit tun würde. Wie viele würden mitziehen? Wäre er doch nur nicht vor den Ferien zu Dumbledore gegangen, sagte er sich. Poppy und er hätten sich einfach aus dem Staub machen können. Oder zumindest Snape hätte davon nichts erfahren dürfen. Schließlich war es dessen Schuld, dass es nun jeder wusste! Harry vergrub sein Gesicht in den Händen, er hatte nicht gewollt das alle es erfahren würden. Er wollte nicht noch mehr Aufmerksamkeit und Mitleid, das machte alles immer schlimmer! Am liebsten würde er nie wieder aus dem Zimmer hier rausgehen, was er durchaus konnte und durfte. Sein Fuß war wieder vollständig geheilt und auch sein Arm machte keine Probleme mehr. Man hatte ihm angeboten, dass er zu Hagrid konnte, der sich sehr auf ihn freuen würde. Vor zwei Tagen, war Dumbledore zu dem Halbriesen gegangen und hatte ihm erzählt, dass er in den Ferien im Schloss blieb. Hagrid hatte sich anscheinend sehr gefreut dass er hier war. War aber über die Ereignisse ziemlich erschüttert, denn auch ihm ist nichts aufgefallen, als er ihm vor fünf Jahren den Hogwartsbrief übergeben hatte. Doch nahm es Harry Hagrid nicht übel, schließlich hatte er es recht gut verstecken können und die anderen haben es ja auch nicht bemerkt. Na ja, außer Poppy. "Hey Harry.", sprach ihn eben diese sanft an. Er wusste sie machte sich Sorgen um ihn. Seitdem er erfahren hatte, dass das Ministerium wusste was ihm passiert war, wollte er sich vor allem zurückziehen. Was im Grunde völliger Quatsch war, dass wusste er. Doch konnte er einfach nichts dagegen tun! "Hm" Er nahm seine Hände von seinem Gesicht und blickte in die Augen der Krankenschwester. "Wollen wir ein bisschen spazieren gehen? Draußen ist herrliches Wetter, wir könnten zum See oder in die Eulerei.", schlug sie ihm vor, wobei sie es so betonte, dass sie keinen Widerspruch duldete. Er würde also nicht drum herum kommen nach draußen zu gehen. Etwas widerwillig nickte er. "So ist gut!", lobte sie und erhob sich, dabei reichte sie ihm die Hand. "Es wird schon nicht so schlecht werden und die Sonne wird dir gut tun." Harry nickte nur wieder, nahm die Hand die ihm gereicht wurde und ließ sich mitziehen. Wie zu erwarten, war niemand auf den Gängen zu sehen, dennoch bemerkte er sehr wohl die Gemälde die ihm folgten. Wahrscheinlich fragten sie sich, was denn ein Schüler während der Ferien im Schloss suchte. Oder aber, sie haben mitbekommen weswegen er hier war und wollten sehen ob er noch irgendwelche Anzeichen hatte, um mit den restlichen Gemälden zu tratschen. Wie er es hasste. Er versuchte die Blicke zu ignorieren und doch wurde es ihm von Minute zu Minute unangenehmer. "Wo ist Professor Snape?", fragte er die Heilerin, mehr um sich selbst von den Blicken abzulenken, als dass es ihn interessierte. Wobei er sagen musste, dass es schon ein wenig befremdlich auf ihn wirkte, dass Snape tatsächlich soetwas wie Zärtlichkeit inne hatte. Der Mann klebte in den letzten Tagen fast ständig an Poppy, nur wenn er ins Ministerium oder zu Dumbledore musste, war er verschwunden. Ihm gegenüber allerdings, war er noch immer ein Ekel, doch wies ihn Poppy oft deswegen in die Schranken. Dennoch gönnte er den Beiden das Glück sich gegenseitig gefunden zu haben. Poppy hatte meist so viel um die Ohren, dass sie sich nie wirklich um ihr Privatleben kümmern konnte und dann war auch noch er, den sie versuchte zu umsorgen. "Er ist im Ministerium, zusammen mit Lucius und Albus. Da Morgen die Verhandlung ist, werden sie wohl noch besprechen, was im Tagespropheten wirklich veröffentlicht werden darf, ohne dass jede Einzelheit erwähnt wird.", antwortete Poppy. Er versteifte sich. Morgen war die Verhandlung schon? Das hieß... ab morgen würde es jeder wissen... Am liebsten wäre Harry wieder umgedreht, doch die Heilerin hielt ihm am Handgelenk fest. "Ich bin auch nicht erfreut, dass sie den Tagespropheten direkt mit der Nase darauf stoßen lassen, aber so ist es besser als wenn diese unverschämte Journalistin ihre eigene Story um dich erfindet. Natürlich könnte das noch passieren, aber deswegen hat Albus Lucius dazu geholt. Der wird schon dafür sorgen, dass Kimmkorn ihre Finger oder besser diese Feder ruhig hält!" Wenn ihn das beruhigen sollte, ging das diesmal völlig daneben. Rita Kimmkorn hatte einen Trick, wie sie sich ihre Storys holte und da würde sie auch kein Lucius Malfoy davon abhalten. So war es schon in den letzten beiden Jahren und es wird sich daran nichts ändern! Es wird wieder ein überdramatisierter Artikel oder sogar eine Lügengeschichte sein, die die Runde machen wird. Er konnte es sich schon bildlich vorstellen, wie das nächste Jahr anfangen würde. Die Blicke, egal ob Mitleid oder Abscheu, es würde dennoch heißen er hat es wegen der Aufmerksamkeit preisgegeben. Als wenn ein Mensch soetwas freiwillig tat! Er wollte das nicht, das alles war ihm zu viel! "Harry?", besorgt sprach Poppy ihn an. Er war stehen geblieben, zitterte wie Espenlaub und seine Augen waren in Panik geweitet. Sofort schlangen sich ihre Arme um ihn, drückten ihn fest an den warmen Körper. Er zuckte kurz, verfluchte sich dabei, da er es nicht unterdrücken konnte, und krallte sich an sie. Dabei versuchte er tief durchzuatmen. "Es wird alles gut werden.", flüsterte sie ihm zu und strich ihm über den Rücken. "Wir schaffen das schon, auch wenn der mufflige Snape dabei sein wird, aber wir packen das." Irgendwann begannen ihre Worte zu wirken und er beruhigte sich, wenn auch nur langsam. "Tut mir leid.", murmelte er als er sich von Poppy löste. Ihm war es peinlich, wieder die Kontrolle über sich verloren zu haben. Wäre er doch im Zimmer geblieben. "Muss es nicht.", antwortete sie nur und wuschelte ihm durchs Haar. "Komm, gehen wir weiter, Hedwig wird sich sicherlich auch freuen dich wiederzusehen, meinst du nicht?" Hedwig! Die hatte er beinahe vergessen und das obwohl er sie extra in der Schule gelassen hatte, aus Angst Vernon könnte ihr etwas antun. Wie eigentlich jedes Jahr hatte er sich nicht getraut die Schneeeule mit zu den Dursleys zu nehmen. Selbst wenn er sich so daran gehindert hatte, Briefe an seine Freunde zu schreiben. Was die Beiden wohl dazu sagen werden? Wahrscheinlich würden sie wissen wollen, wieso er nicht schon früher gehandelt oder aber wieso er ihnen nichts davon erzählt hatte. Wie aber hätte er Ron und Hermine davon erzählen sollen? Er vertraute ihnen, aber es gab Dinge die er ihnen Gegenüber nie erwähnen konnte. Zwar sagte er ihnen immer, dass seine Verwandten nicht besonders freundlich zu ihm waren, aber von den Schlägen erzählte er nie. Wieso auch? Er wollte es nicht an die große Glocke hängen. Doch jetzt war es dafür zu spät! Morgen würde es jeder wissen... Poppy und er gingen schweigend nebeneinander über die Ländereien der Schule. Es war ruhig, angenehm, wie er fand. Niemals hätte er gedacht, dass das Schloss noch friedlicher wirken konnte. Er fühlte sich fast wie Zuhause, doch wusste er dass es wohl eine einmalige Angelegenheit bleiben würde. Dumbledore als sein Vormund würde ihn wahrscheinlich wieder irgendwo abschieben. Vielleicht tat er das auch schon, sobald die gerichtlichen Termine vorbei waren. Ob er in ein Heim kommen würde? Er wusste es nicht und es erfüllte ihn mit Unbehagen. Was würde geschehen, wenn es soweit war? Er wusste ja, dass er nicht ewig bei Poppy bleiben konnte, schließlich hatte sie ein eigenes Leben, in das er sich nicht hineinzwängen sollte. Harry sah kurz zu der Heilerin, ob sie sich diese Frage auch schon mal gestellt hat? Was sah sie in ihm? Er seufzte. Wieso waren seine Gedanken seit kurzem so depressiv, er sollte eigentlich froh sein, endlich von den Dursleys weg zu sein und dennoch fragte er sich, wie es nun für ihn weiterging. "Wollen wir zuerst an den See?", fragte ihn Poppy. Sie wusste, dass es dort eine Stelle gab, die er immer wieder gern besuchte. Meist um etwas Ruhe zu bekommen, wenn es ihm wieder zu viel wurde. Manchmal machte er seine Hausaufgaben oder las einfach nur. Dabei konnten schon mehrere Stunden vergehen, so dass er meist erst in der Nacht in den Turm zurückkehrte. "Nein, gehen wir zur Eulerei, ich würde gern Hedwig besuchen.", antwortete er kopfschüttelnd. Seine Eule würde bestimmt beleidigt sein, wenn sie wüsste, dass er in Hogwarts war und sie nicht einmal besuchte. Dieses Tier konnte so nachtragend sein, dachte er sich. "Wenn du möchtest können wir danach ja noch Hagrid besuchen, er würde sich bestimmt freuen, wenn du mal vorbeischauen würdest." Poppy hatte sich zu ihm gewandt, blickte ihn fragend an. Am liebsten hätte er den Kopf geschüttelt, doch entschied er anders und nickte. "Wie können Sie es wagen! Wir sind keine Abnormalitäten, Sie können uns nicht in ihrem abnormalen pseudo Gericht verurteilen! Das ist doch ein Witz! Sie werden noch von meinem Anwalt hören!", zeterte Vernon Dusley, als er zusammen mit seiner Frau in den Verhandlungsraum geführt würde. "Seien Sie endlich still!", zischte einer der Auroren, man konnte ihm ansehen dass er sehr genervt über das Verhalten dieses Mannes war. Die Dursleys saßen nun seit einer Woche im Ministerium fest, da sie leider Muggel waren konnte man sie leider nicht nach Askaban bringen. Noch nicht jedenfalls. Sie hatten sich einigen Anfeindungen, Befragungen und Durchsuchungen unterziehen müssen, bevor man endlich entschied dass sie als Muggel nicht anders behandelt werden würden, wie ein Zauberer. Da es sich um das Opfer um einen Minderjährigen, ein Kind in ihren Augen, handelte, war das Strafmuster um so härter. Kaum einer wagte es in der magischen Welt Hand an ein Kind zu legen, da dies rechtlich immer hart bestraft wurde. Meist sogar mit lebenslänglich Askaban oder sofortigen Seelenentzug. Aber das diesmal sogar Muggel diesem Verfahren unterzogen werden könnten, war etwas neues. Die Presse wird sich auf diese Story regelrecht stürtzen! Lucius Malfoy saß auf einer der Tribünen, etwas unterhalb des Wizengamots, zusammen mit Severus und Albus. Als sein bester Freund zu ihm kam und berichtete um was es ging, hatte es ihn beinahe aus den Socken gehauen. Das dieses Schicksal ausgerechnet den achso beliebten 'Helden' traf, überraschte ihn dann doch. Sein Sohn hatte ihm immer erzählt, dass man Potter verhätschelt und auf Händen getragen hätte. Wie man sich doch täuschen konnte. Doch musste er ebenfalls sagen, dass ihm nichts aufgefallen war, als er mit dem Jungen zusammen traf. Es schien, als sei er ein Meister der Täuschung und das all diese Jahre. Man hatte ihm zwar gesagt, die Schulkrankenschwester Poppy Pomfrey hätte sich ihm angenommen und durch seine schwere Zeit geführt, dennoch war es bemerkenswert was sie geschafft hatte. Er beobachtete wie Petunia als Erstes auf den Verhörstuhl gesetzt wurde, jeweils zwei Auroren an ihrer Seite. Ihr Ehemann, wurde von drei weiteren etwas weiter hinten festgehalten, mittlerweile war er mit einem Schweigezauber belegt worden. Angewidert, verzog er unauffällig sein Gesicht, dieser Mann war abscheulich. "Petunia Dursley, Sie sind angeklagt ihren Neffen, Harry James Potter, misshandelt zu haben. Was haben Sie zu ihrer Verteidigung zu sagen?", fragte sie Minister Fudge in einem ruhigen und dennoch leicht missfallenden Tonfall. Lucius hielt nicht besonders viel auf diesen Mann, da dieser bis vor kurzem noch felsenfest behauptete das Voldemort nicht zurückgekehrt war. Was natürlich völliger Mumpitz war. Schließlich ist Tom putzmunter! Ein bisschen launisch in den letzten Tagen, da er sein Betthäschen nicht vögeln konnte, aber dennoch recht lebendig. Eigentlich sollte Severus Potter ja zu ihm bringen, aber nun musste sich das ein wenig verschieben. Durch diesen ganzen Tumult, der nun entstehen würde, wäre es wahrscheinlich umso schwerer an den Jungen heranzukommen. Und das sah sogar der ach so böse dunkle Lord ein. Er würde eben noch ein wenig warten müssen, hatte er gesagt. Lucius sah unauffällig auf seinen besten Freund, Severus hatte Tom berichtet dass er diesen Auftrag vorerst nicht durchführen könne. Auf die Frage wieso er es nicht konnte, hatte er es ihm erzählt. Es war nicht selbstverständlich, dass Tom soetwas hinnahm, aber anscheinend war er an seine eigene Kindheit erinnert worden. Er schien... Verständnis zu haben. "Geben Sie ihr das Serum!", durschnitt Fudges Stimme seinen Gedankengang, so dass er der Verhandlung wieder mehr Gehör widmete. Es schien, als habe Petunia mit ihrer Verteidigung nicht den gewünschten Effekt erzielt. Wie im Grunde jeder Verbrecher, behauptete sie sei es nicht gewesen. Er konnte darüber immer nur verständnislos den Kopf schütteln. Diese Menschen würde er niemals verstehen. Eine Aurorin trat näher, verabreichte ihr das Wahrheitsserum und gesellte sich wieder zu ihren Kollegen. Lucius dagegen konnte beobachten wie die Augen der Frau glasig wurden. "Ihr Name.", verlangte Fudge. "Petunia Dursley." "Haben Sie ihren Neffen, Harry James Potter, körperlich jemals Schaden zugefügt?" Der Saal wurde zunehmend ruhiger. Jeder Blick lag nun auf der dünnen Frau die ihnen nun vollends ausgeliefert war. Ihr Mann, Vernon, tobte im hinteren Teil wie ein Berserker. Die Auroren mussten sich ziemlich anstrengen, den Mann ruhig zu halten. Sie spürten an ihrem eigenen Leib, dass dieser Mann Kraft hatte und konnten sich nun auch ein Bild darüber machen, mit welch einer Wucht man Potter begegnet war. Der Junge hatte sein Mitgefühl, es wurde wirklich Zeit, dass diese Menschen sich von ihm fernhielten! "Ich habe den Jungen nicht angerührt.", antwortete Petunia monoton. Ihre Hände hatten sich zu Fäusten geballt und Tränen stiegen ihr in die Augen. Es musste ein abscheuliches Gefühl sein, wenn man gegen seinen Willen die Wahrheit sagen musste, aber sie hatten es nicht anders verdient. "Haben Sie Harry Potter in irgendeiner anderen Form Schaden zugefügt?", fragte diesmal ein anderes Mitglied des Wizengamots. "Ich habe ihn nicht angerührt.", wiederholte Petunia. Die Frage sollte anders formuliert werden, dachte sich Lucius. Denn so würde immer dieselbe Antwort herauskommen. "Nun gut, wieso haben Sie es zugelassen?" "Er ist Abnormal, er gehört nicht in unsere Familie!" Der Minister zog finster seine Brauen zusammen und starrte auf die Frau vor sich. Lucius konnte hinter dessen Maske die Fassungslosigkeit sehen, wie wahrscheinlich auch der Rest des Saals. "Wieso sollte ihr Neffe abnormal sein?", wollte der Minister wissen. Dabei war Lucius sich nicht sicher, ob er das wirklich wissen wollte. "Weil er es ist! Er beherrscht diese widerliche Magie, wie seine nichtsnutzigen Eltern und Sie alle hier." Das Petunia nun das komplette Gericht beleidigte, schien ihr sehr wohl bewusst zu sein. Ihre Tränen liefen ihr mittlerweile über die Wangen und die Knöchel ihrer Hände traten schon gefährlich weiß heraus. Sie wusste was passieren könnte, würde sie weitere Fragen beantworten. Lily hatte ihr anscheinend von Askaban erzählt und durch Potters Verhandlung im letzten Jahr hatte sie wohl auch davon mitbekommen. Sie schien sich zu erinnern, das Dementoren dieses Gefängnis bewachten. Wie sie die Seele eines Menschen in sich aufnahmen und die Kälte, die einen die schlimmsten Erinnerungen wiederhervorriefen. "Sie...", Fudge schien seine Wut zu unterdrücken, eine Ader an seiner Stirn pulsierte schon gefährlich auffällig. Bevor jedoch eine weitere Frage gestellt werden konnte, begann die Wirkung des Mittels nachzulassen. Petunia zitterte und ihre Augen waren von ihren Tränen gerötet. "Wir wollten ihn nie, diese... diese Missgeburt! Er wurde uns urplötzlich auf die Türschwelle gelegt mit einem Brief in dem stand das seine verfluchten Eltern gestorben seien und wir uns um ihn kümmern sollten. Hätte ich das Balg doch nur erstickt, als es da lag!", schimpfte sie, dabei zischte sie den letzten Satz hasserfüllt. Lucius hielt kurz die Luft an. Soetwas hatte er in all den Jahren, die er nun schon im Ministerium arbeitete, nicht ein einziges Mal gehört. Und es bestätigte ihm nur seine Meinung über Muggel. Dennoch wagte er einen kurzen Blick auf Albus, der das alles nur betroffen mit ansah. Der Direktor war Potters Vormund, seine einzigen noch lebenden Verwandten wollten den Jungen nicht und trotzdem wurde er dort abgesetzt, um den Blutschutz aktiv zu halten. Der Mann musste sich einiges an Vorwürfe machen. Zurecht, wie er fand. Er hätte niemals zugelassen, dass man einen Zauberer in eine Muggelfamilie gäbe. Selbst wenn es sich darum um die eigene Verwandtschaft handelte! "Das reicht! Nehmen Sie sie wieder und bringen sie das Ungetüm nach vorne!", befahl der Minister. Dieser hatte sich erstmals sammeln müssen, denn auch ihn schien das Gesagte ein wenig aus der Bahn geworfen zu haben. "Er hat es verdient, dafür dass er sich in unsere Familie geschlichen hat... er hat es verdient!", schrie Petunia als sie rausgeführt wurde, doch noch bevor sie den Saal entgültig verließ, wurde sie noch einem Silencio belegt. Die Auroren brachten Vernon nach vorne, seine Hände wurden automatisch an die Stuhlarmlehnen gebunden, die er wie ein Irrer versuchte zu lösen, aber es war unmöglich, selbst mit seiner Kraft. Dabei warf er stumm mit Worten um sich und achtete nicht darauf, dass er mit seinem tonlosen Geschrei herumspuckte. "Geben Sie ihm das Mittel gleich. Ich habe nicht vor, mich nocheinmal beleidigen zu lassen!", wies Fudge die Aurorin an. Die Geduld dieses Mannes war allein nur durch Petunia schon ziemlich gering. Er wollte diese Verhandlung schnellstmöglichst hinter sich bringen und wenn Lucius ehrlich war, ging es ihm ebenfalls so. Er konnte von Glück reden, dass der Junge nicht hier war. Es würde ihn zerbrechen. "Ihr Name?", fragte Fudge, nachdem auch bei Vernon endlich das Mittel einsetzte und er den Silcenio aufheben konnte. "Vernon Dursley." "Haben Sie ihren Neffen, Harry James Potter, körperlich jemals Schaden zugefügt?" Wie schon bei Petunia, ballten sich Vernons Hände zu Fäuste, bevor er gegen seinen Willen die Frage bejahte. Alle Anwesenden wurden daraufhin blass, da die Mitglieder und auch der Minister einen kurzen Blick in die Krankenakte werfen konnten, wussten sie einen Teil bereits. Er selbst aber würde alles nun zum ersten Mal hören. "Was haben Sie alles getan?" "Wenn er seine Aufgaben nicht zu meiner Zufriedenheit erledigte habe ich ihn dafür bestraft. Manchmal hat es aber auch einfach nur Spaß gemacht.", antwortete Vernon. Wie konnte es einem erwachsenen Menschen Spaß machen, ein Kind zu verprügeln? Wie grausam konnte man sein um zu soetwas fähig zu sein? Selbst Voldemort, Tom, würde sich nicht wagen, Hand an ein Kind zu legen um es zu schlagen! Selbst dem Minister blieb kurzzeitig die Spucke weg. "Wie lange geht das schon?", fragte dieser dann vorsichtig, als ob er sich nicht sicher war, ob er es wirklich wissen wollte. "Seitdem er selbstständig laufen konnte." Vernon schmückte es nicht aus, wofür Lucius ihm in gewisser Weise sogar dankbar war. Als er sich umsah, konnte er das Gleiche in einigen anderen Gesichtern erkennen. Wenn er daran dachte, dass man nach Vernon Dursley die Erinnerungen des Jungen noch vorführte, lief es ihm eiskalt über den Rücken. Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie es war sechzehn Jahre in so einer Hölle leben zu müssen, geschlagen zu werden wenn die Aufgaben zwar erledigt - aber nicht zufriedenstellend - worden waren. Die Befragung des Dursleyoberhauptes verlief daraufhin recht schnell. Ihm wurden nur noch wenige Fragen gestellt, die ihn immer tiefer ritten, so dass Lucius keinen Zweifel hegte, ihm die Höchststrafe zu geben. Da er schon Muggel war, würden sie ihn in Askaban schmoren lassen, bis die Dementoren sich an seinen Erinnerungen labten und ihn irgendwann seelenlos in einer Zelle verroten ließen. Bei Petunia würde dies wohl ebenfalls passieren oder man steckte sie in die geschlossene des St. Mungos. Dem Sohn würde man wohl einfach die Erinnerungen an seine Familie nehmen und in eine andere Familie vermitteln. Nach der Befragung, holten die Auroren Vernon ab, um ihn wieder aus dem Raum zu führen. Dabei folgten ihm finstere Blicke, denn niemand würde Mitleid mit diesem Mann haben, sobald das Urteil gefallen war. Der Saal blieb eine ganze Weile lang ruhig, niemand wollte nach diesem Verhör auch nur ein Ton von sich geben, zu geschockt war man über das was man erfahren hatte. Doch es musste weitergehen und Lucius wollte nicht den ganzen Tag hier bleiben. Daher räusperte er sich und sah auffordernd zu Albus. Diesen schienen seine Vorwürfe beinahe schon innerlich zu zerreisen. Doch er erhob sich und trat in die Mitte des Verhörraumes. Dumbledore ließ ein Denkarium erscheinen und nahm die Phiole mit Harrys Erinnerungen hervor. "Da Harry Potter, nicht aussagen wird, habe ich hier Kopien seiner Erinnerungen.", verkündete Albus mit einem zittrigen Unterton. Er ließ die Erinnerungen in das Becken fließen und sprach dann einen Zauber um den gesamten Raum zusehen zulassen. Als würde ein Film abspielen, konnten sie die gesamte Entwicklung des Jungen mitverfolgen. Wie Harry schon in jüngsten Jahren die Hausarbeit erledigen musste und bestraft wurde, wenn er es nicht schaffte oder etwas fallen ließ. Man hatte ihn mit Essensentzug bestraft und mehrere Tage in seinem Schrank eingesperrt, den er selbst nach Jahren weiterhin bewohnte. Wie er keine ärtzliche Versorgung bekam, als er mit Grippe auf seiner schäbigen Matratze lag, keine Decke mit die er sich zudecken konnte. Wie die Schläge immer härter wurden und der Junge selbst mit gebrochenen Armen, Rippen oder Fingern weiter schuften musste. Als Belohnung wurde er wieder geschlagen. Es war die reinste Hölle, über mehrere Jahre lang und es hatte keiner bemerkt, außer die Schulkrankenschwester! Die sich das Vertrauen mühsam erkämpft hatte und dem Jungen versprach immer für ihn da zu sein. Es nicht dem Direktor zu sagen, aus Angst alle würden es erfahren. Was nun, nach fünf Jahren der Fall war. Lucius schüttelte den Kopf, er hatte das plötzliche Bedürfnis nach Hause zu gehen, seinen Sohn zu umarmen und ihn nie wieder loszulassen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)