Vom singenden klingenden Bäumchen von Duchess ((SaxNa)) ================================================================================ Kapitel 1: Vom singenden klingenen Bäumchen ------------------------------------------- Es war einmal vor langer, langer Zeit an einem wunderschönen, sonnigen Tag. Der Himmel war wolkenfrei. Meisen, Sperlinge, Goldammern und ein Rotkehlchen zwitscherten stolz über die weite Feldflur und Blumen aller Arten und Farben leuchteten an den Wegesrändern. Fröhlich pfeifend ritt ein junger Prinz auf seinem stolzen braunen Ross daher. Sein Haar glänzte golden im warmen Sonnenlicht und die gekringelte Augenbraue wippte munter mit. Der blaue Umhang, der seinen Stand und Namen zeigte, war dem jungen Mann zu schwer und warm geworden, sodass er nun achtlos aus der Satteltasche hing. Eine warme Frühlingsbrise bauschte die Ärmel des weißen Hemds, das er noch trug, auf und durchstrich Mähne und Schweif des blaunasigen Tieres. Nach einer ganzen Weile fragte es: „Sag mal, was hast du eigentlich zur Bestechung dabei?“ „Das nennt man doch nicht Bestechung sondern Verlobungsgeschenk, mein lieber Chopper! Und es ist eine Auswahl der erlesensten Perlen, die unser Königreich zu bieten hat“, widersprach er. „Wenn du sie genauso überfällst wie die letzte Prinzessin, könnte sie es auch als Schmerzensgeld einstreichen.“ „Hey!“, empörte er sich. „Redet ihr von der Gewitterhexe?“, drang plötzlich eine Stimme aus einem Rosenbusch. Sofort blieb Chopper stehen und wandte den Kopf zur Seite. „Wer hat das gesagt?“, fragte er ängstlich. „Hier ich!“, ertönte es wieder. „Wer ich?“, fragte der junge Prinz. Ein Seufzen erklang und mit einem Mal wackelten die Blätter des Rosenbusches „ICH!“ Erstaunt starrten die beiden auf den Busch. „ICH, DER BUSCH! HABT IHR KEINE AUGEN IM KOPF?“ Der Blonde lachte. „Hey du aufgeblasener Topflappen, was fällt dir ein?“, knurrte der Busch. „Wer ist hier aufgeblasen du abgehalfterte Mooskugel?“, knurrte er streitlustig zurück. „Lasst den Unsinn!“, ging Chopper dazwischen und sah den Rosenbusch an. „Wir sind auf dem Weg ins Schloss von Kokos wo Prinz Sanji Prinzessin Nami um ihre Hand bitten will.“ „Also doch zur Gewitterhexe.“ „Hey, nenn' sie nicht so, Grobian!“, fauchte Sanji und legte ein diabolisches Lächeln auf. „Vielleicht sollte ich ihr noch einen Strauß Rosen pflücken“. Sofort zitterte der Busch und zog alle Blüten zurück in ihre Knospen. Sanji lachte laut, während der Busch schmollte. Doch plötzlich hüpfte ihm ein Rotkehlchen auf die Schulter und sprach mit ruhiger Stimme: „Du solltest wissen, dass die Prinzessin zwar wunderschön ist, aber auch sehr eitel und nur auf die Mehrung ihres Vermögens bedacht ist, Herr Prinz.“ Sanji blinzelte, doch dann lächelte er. „Ich danke dir, kleines Rotkehlchen, aber sie wird sicherlich von meinen Perlen begeistert sein, also werde ich mein Glück versuchen.“ Das Rotkehlchen legte kurz den Kopf schief dann flog es auf in den Rosenbusch. „Ich wünsche dir Glück, Herr Prinz.“ Der Busch schnaubte nur zum Abschied. Doch das störte den Prinzen nicht weiter. Er ritt wieder fröhlich pfeifend weiter. ~~~ Nach einer Weile ragte plötzlich ein bezaubernd schönes Schloss vor ihnen empor. „Schau nur, welche Pracht dieses Schloss ausstrahlt“, freute sich Sanji. Denn wenn erst das Schloss so schön war, dann musste die Prinzessin ja nur noch schöner sein! Doch sein treues Pferd Chopper hatte nur Augen für die vielen kleinen und großen Windmühlen, die nicht nur das Wappen des Königreichs zierten sondern auch überall zu finden waren. Als sie vor den Toren des Schlosses ankamen und Sanji absaß raunte Chopper ihm allerdings noch zu: „Pass auf dich auf und sei bitte nicht wieder enttäuscht.“ „Mach dir keine Gedanken darüber“, lächelte Sanji ihn an und nahm die Schatulle mit den Perlen. „Ich bin mir sicher, dass ich hier mein Glück finden werde.“ Immer noch zweifelnd sah Chopper seinem Freund nach als dieser hinter den riesigen Türen verschwand. Sanji staunte nicht schlecht. Die Eingangshalle war sehr großzügig. Nicht nur in ihrer Weite sondern auch mit Edelsteinen und viel Gold verziert. So etwas hatte er noch nie gesehen. Doch er ging festen Schrittes voran. Seine Perlen waren eine Kostbarkeit, das wusste er und wenn die Prinzessin diese Dinge hier mochte, dann würden ihr die Perlen erst recht gefallen. Unter seinen Füßen schien die Musterung des glänzenden Marmors ihn wie Wellen zum Thronsaal hinzutreiben. Beschwingt ging er automatisch schneller auch wenn ihm der mit Goldlettern verzierte Türsturz über den Toren des Thronsaals auf einmal merkwürdigerweise sein Herz etwas schwerer werden ließ. -Es ist nicht alles Gold was glänzt- Diesen Satz hatte er in einem solch prunkvollen Schloss nicht erwartet, doch mit einem Mal wurden ihm gebührend die Tore weit geöffnet und Fanfaren erklangen. Langsam wie er es gelernt hatte betrat er den roten Teppich, der hinauf zur Empore führte, wo ein kleiner König auf einem riesigen Thron saß. Seine Krone zierte eine Windmühle. Er musste sich ein Schmunzeln verkneifen und ebenso seine Begeisterung für die hübschen Hofdamen, die wie die männlichen Angehörigen des Hofes auch zwar die Köpfe gesenkt hielten, jedoch einen Blick riskierten und recht angetan waren von der Ausstrahlung des fremden Prinzen. „König Genzo von Kokos begrüßt Prinz Sanji von und zu Vinsmoke.“ Die Stimme, die ihn ankündigte hörte er jedoch kaum als er das Wesen erblickte, welches sich gerade gelangweilt auf die Lehne des Throns niederließ. Ihr orangerotes Haar fiel in Wellen über ihre Schulter und das hellblaue, reich verzierte Kleid. Nur eine vorwitzige Locke kringelte sich über ihrem samtenen Dekolleté auf welchem ein glitzerndes Halsband mit einem leuchtend grünen Smaragd ruhte. Der Prinz war von dieser Schönheit geblendet und sein Herz wollte aus dem Brustkorb hüpfen. Erwartungsvoll pumpte es stärker als sich ihre sinnlichen Lippen öffneten und begannen zu sprechen: „Was hast du für mich?“ Da blieb Sanji stehen. Die Stimme wollte so rein gar nicht zu dieser formvollendeten Gestalt passen. Doch er fing sich schnell wieder und trat noch einen Schritt vor wo er auf ein Knie herabsank und die Schatulle öffnete. Ein ehrfurchtsvolles Raunen ging durch den Saal, als die wunderbaren Perlen in allen Farben des Regenbogens pulsierend ihr Licht verstrahlten. Selbst König Genzo, der bis eben noch seltsam besorgt aussah, streckte mit großen Augen den Kopf hervor. „Schönste der Schönen, Wunderbarste der Wunderbaren, Lieblichste der Lieblichen, oh du Prinzessin aller Prinzessinnen“, ertönte seine Stimme und er atmete tief durch. Er war gekommen um sie kennenzulernen. Es war seine Pflicht als Prinz seines Königreiches eine würdige Prinzessin zu seiner Frau zu nehmen und sein Herz sagte, dass er sie hier gefunden hatte. So viel Schönheit war das was er brauchte. So hob er den Kopf und sah sie an, als sie ihm langsam mit blasierter Miene entgegen kam und in die Schatulle sah. „Ich bitte dich“, fuhr er fort „werde meine Frau und stolze Königin an meiner Seite!“ Erwartungsvoll herrschte Stille im Saal. Sanji konnte in ihren Augen die vielen Farben der Perlen reflektieren sehen, als sie eine von ihnen hinaus nahm und zwischen Zeigefinger und Daumen hin und her rollte. Doch dann ließ sie die Perlen von oben herabfallen, schnaubte verächtlich und schlug ihm die Schatulle unwirsch aus der Hand. Die Perlen rollten durch den Saal. Geräuschvoll raschelte ihr Rock um sie herum als sie sich von blassen Prinzen abwandte und ihren Vater ansah. „Was soll das? Ich will nicht heiraten und so einen dämlichen Hänfling schon mal rein gar nicht!“ Ihre Stimme echote hart von den Wänden zurück und hinterließ tiefe Spuren in Sanjis Herz. „Aber mein Kind“, versuchte es der König „du bist in einem Alter wo es wichtig ist, dass du jemanden findest zu dem du gehörst. Du hast so viele Prinzen bereits ausgeschlagen. Das Gold war nicht golden genug, die Diamanten waren nicht funkelnd genug, die Seide war zu scharfkantig und jetzt bringt dir dieser junge Mann solch schöne Perlen und den schönsten Antrag, den ich in diesem Saal je gehört habe und du willst auch ihn nicht?“ Kraftlos ließ er sich in seinen Thron zurück fallen. „Was nützen mir liebe Worte? Ich will das großartigste und schönste Geschenk, denn nur das ist meiner würdig!“, rief sie. Durch ein Fenster lugte eine blaue Nase hinein und wisperte: „Der Busch hatte ganz Recht! Sie ist eine Gewitterhexe. Oh Sanji, bitte komm, so eine Braut hast du nicht verdient, werde nicht liebestoll!“ Doch Chopper musste zusehen wie sein Freund entschlossen aufsprang „Du hast absolut Recht, meine Prinzessin!“ Das treue Pferd ließ seufzend den Kopf hängen. Zu spät. Nami blinzelte und sah ihn zweifelnd an. „Eure Schönheit kann mit diesen Perlen nicht aufgewogen werden. Ihr seid einzigartig. Sagt mir was ihr euch wünscht und ich werde bis ans Ende der Welt reiten und es euch holen, nur um einmal ein glückliches Lächeln auf euren Lippen sehen zu dürfen.“ Verwirrt starrte Nami ihn an. Bislang hatte es noch kein Bräutigamanwärter gewagt sie zu fragen, was sie denn wollen würde. Doch auch wenn er recht ansehnlich war, sie wollte einfach nicht heiraten. Heiraten bedeutete auch mit dem anderen zu teilen und sie hatte so viele Schätze und Reichtümer angehäuft, da wäre es doch ein kapitales Fiasko wenn sie heiraten würde! Aber wenn man jemand so dummes vor sich hatte warum nicht ausnützen? Ein Lächeln breitete sich auf ihre Lippen aus. Kokett schwang sie ihre Hüfte herum und ließ ihn eines Augenaufschlags teil werden, der ihm fast den Atem raubte. „Mein Lieber“, begann sie „wenn du mich wirklich zu deiner Königin willst, dann bringe mir das singende klingende Bäumchen!“ Erschrocken hielt man den Raum den Atem anhalten. König Genzo sprang auf „Aber Tochter…“, begann er empört, doch wurde er von Sanjis ruhiger und fester Stimme unterbrochen „In Ordnung.“ Er verbeugte sich vor ihr. Dem König blieb der Mund offen stehen. War der Prinz wirklich so dumm? Wusste er es denn nicht? Sanji lächelte ehrlich und gewinnend „Wenn dies euer Preis ist, dann werde ich dieses Bäumchen suchen und euch bringen.“ Ihr Lächeln, welches daraufhin folgte, bestätigte seinen Entschluss. Nur ein paar Minuten später trat Sanji aus dem Schloss und wurde von seinem treuen Ross empfangen. „BIST DU TOTAL ÜBERGESCHNAPPT?“ Doch Sanji lachte. „Ja!“ Chopper blinzelte. „Du weißt doch, dass niemand weiß wo dieser Baum wächst oder ob er überhaupt existiert!“ Der blonde Mann schwang sich auf seinen Rücken und lenkte ihn hinaus. „Warum sollte mich das davon abhalten ihn zu suchen?“, lächelte er. Wütend klapperten Choppers Hufe über das Kopfsteinpflaster der Straße, die sie wieder auf die Feldflur führte. „Sanji, dieser Baum ist nur eine Legende und diese so genannte Prinzessin hat eine Schraube locker! Und du ganz offenbar auch, denn du bist schon wieder verknallt.“ „Nein, dieses Mal ist es anders“, sagte er leise und zog die Zügel ein wenig an um Chopper zum langsameren Gangart zu bewegen. „Mein Herz sagt mir, dass diese Frau die Richtige für mich ist. Keine andere darf es sein. Ihre Augen strahlen so viel Leben aus…“ Mit einem Mal kam das Rotkehlchen herbei geflattert und setzte sich zwischen Choppers Ohren. Sie sah Sanji eine Weile genau an und sprach dann leise zwitschernd: „Ich habe noch keinen Prinzen erlebt, der um ihre Hand anhielt und trotzdem noch so fröhlich von dannen ritt.“ Doch Sanji lächelte unbeirrt weiter. „Das kann ich mir kaum vorstellen. Schließlich ist sie das schönste Wesen hier auf Erden.“ Aus dem Rosenbusch am Wegesrand drangen merkwürdig hustende und würgende Laute. Doch Sanji störte sich nicht daran. Das Rotkehlchen schüttelte den Kopf doch es sah dann wieder zu ihm auf. „Ich sehe schon, du bist in sie verliebt. Also gut, ich weiß wo dieser Baum wächst und wenn du es so sehr möchtest, dann werde ich dich hinbringen“, bot es ihm an. Begeistert sah er das kleine Geschöpf an. „Wirklich? Das würdest du tun?“ „Ja, ich spüre, dass dein Herz gut ist und dass du dich davon nicht abbringen lassen wirst, Herr Prinz. Ich möchte nicht, dass du verzweifelt danach suchst und dir dann dein Herz von der kalten Prinzessin gebrochen wird, je früher du merkst, dass sie kein Interesse an dir hat, desto besser für dich.“ Doch selbst das erschütterte den blonden Prinzen nicht. „Mein liebes Rotkehlchen, ich bin mir sicher, dass ich ihr Herz erobern kann. Aber ich danke dir für deine Mühe und deine Sorge um mich. Sag wie soll ich dich nennen?“ „Robin“, zwitscherte das Rotkehlchen und flog wieder auf. Es dauerte ganze sieben Tage und sieben Nächte wo der Prinz und sein Pferd dem kleinen Vogel über Berge und Täler, über Felder und durch Wälder folgten, bis sie die Küste des Meeres erreichten. Der feine helle Sand tat Choppers Hufen gut, noch lieber wäre ihm nur eine frische, grüne Wiese gewesen wo sie hätten rasten können. Er streckte die Nüstern in die Luft und sog den salzigen Geruch des Meeres in sich ein. Sanji sah sich um. Er konnte die Atmosphäre gerade nicht genießen. Doch da umschwirrte auch schon Robin seinen Kopf und flog mit einem Mal zwischen zwei steil aufragenden Felsen hindurch und kam nicht zurück. Sofort stieg Sanji ab und kletterte zwischen die Felsen. Bevor er jedoch verschwand sah er sich noch einmal nach Chopper um. „Bleib hier, ich werde sicherlich nicht lange brauchen“, rief er und war verschwunden. Chopper schnaubte und ließ den Kopf hängen. Er hätte sowieso nicht da durch gepasst. Der Gang hinter den Felsen war schmal. Sanji konnte mit beiden Händen die Wände berühren, an denen sich versteinerte Meereslebewesen abzeichneten. Gespannt lauschte er Robins Flügelschlägen, die hier und da an den Wänden widerhallten. Vom Meeresrauschen jedoch hörte er nach einer Weile gar nichts mehr. Schließlich verschwand auch das Flattern. Ruhig atmend lief er weiter bis ein großer Busch ihm den Weg versperrte energisch drückte er die Äste beiseite. „Verdammter Topflappen, pass' doch auf!“ fluchte er. Verwundert hielt Sanji inne. Diese Stimme kam ihm so bekannt vor. „Ja ich bins“, knurrte der Busch. „DU? Was machst du hier? Du müsstest doch am Wegesrand weit weg von hier stehen!“ Doch der Busch schnaubte: „Ach müsste ich das? Sicherlich nicht! Ich bin doch schließlich ein Wanderbusch!“ „Ein was?“ „Ein Wanderbusch. Ich heiße Zorororo. Du wirst bestimmt schon was von mir gehört haben“, brüstete er sich und raschelte stolz mit den Blättern. „Nein“, log Sanji. Doch der Busch ließ fassungslos seine Blätter hängen, bevor er entrüstet zur Seite rollte. „Dämlicher Topflappen!“ Sanji lachte. Doch mit einem Mal verschlug es ihm die Sprache. Zorororo hatte ihm die Sicht auf ein kleines Tal freigegeben. Es gab eine saftig grüne Wiese auf der sich viele Kräuter und Blumen tummelten, die von zahlreichen Schmetterlingen und Bienen angeflogen wurden. Durch die Wiese schlängelte sich ein Bächlein und mündete plätschernd in einen großen tiefblauen See, der von drei Seiten von den steilen hohen Felsen umgeben war, wie auch die Wiese und der kleine Hain auf einer Seite des Tals. Langsam schritt Sanji durch die Wiese und bemerkte schon bald, dass der enge Weg durch den er gekommen war, der einzige Durchgang für Menschen sein musste. Plötzlich tauchte Robin wieder auf, umflog zwitschert seinen Kopf und flog über einen kleinen Baum hinweg, der unter ihrem Flügelschlag leise klingelte als die Blätter aufeinander trafen. „Das ist es“, flüsterte Sanji und sprang freudestrahlend auf das Bäumchen zu. „Ich hab es gefunden!“ Er tanzte um es herum und ließ sich dann ins Gras unter ihm fallen. „ICH HAB ES ENDLICH GEFUNDEN!“ Er lachte und schloss schließlich glücklich für einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete sah ihn ein finsteres kleines Männlein an. „Ja hast du. Und was willst du nun tun?“, fragte es und seine rote Knollennase zuckte. Sanji starrte ihn an. „Mitnehmen“, antwortete er. Doch das Männlein lachte nur laut und höhnisch auf. Dabei flatterten seine zwei blauen Zöpfe um seinen Kopf herum. Sanji richtete sich auf und sah ihn sauer an. „Was soll das? Wer bist du überhaupt?“ „Ich bin Buggy, der Hüter des Waldes“, verkündete er und sah ihn spitzbübisch an. „Was willst du mit dem Bäumchen?“ Sanji lächelte warm. „Meine Prinzessin hat ihn sich gewünscht. Er soll ihr singen, dass sie sich in mich genauso verliebt wie ich mich in sie verliebt habe.“ In Buggys Augen blitzte es. „Dieses Bäumchen wird nur dann singen, wenn sie dich wahrhaft liebt“, mahnte er ihn. Doch Sanji lächelte nur. „Oh das wird sie, glaub es mir das wird sie, sonst werde ich zum Bären.“ „So soll es sein“, sprach Buggy und hielt ihm die Hand hin. „Nimm dieses Bäumchen ruhig mit und bring es deiner Prinzessin.“ Sanji blinzelte kurz irritiert. Hatte er schließlich nicht geahnt, dass dieses Bäumchen schon jemandem gehörte, aber er schlug ein und schüttelte dem Männlein die Hand. Ein merkwürdiges Kribbeln durchfuhr seinen Körper, doch er beachtete dies nicht weiter und nahm nur sein Bäumchen mit. ~~~ Eine Woche später starrte der gesamte Hof, samt König Genzo und der Prinzessin auf den blonden Prinzen, welcher voller Stolz das kleine Bäumchen präsentierte. Langsam ging Nami auf den Baum zu und sah ihm erwartungsvoll ins Geäst. „Sing! Ich befehle dir sing!“, sprach sie energisch. Doch der Baum blieb stumm. „Du musst es sicherlich vorsichtig drum bitten“, riet Sanji ihr lächelnd. Doch sie starrte ihn nur wütend an, bevor sie anfing das Bäumchen so wild zu schütteln, dass es alle Blätter verlor. „SING, DU VERDAMMTES UNKRAUT!“ Erschrocken wich Sanji einen Schritt zurück. „Aber Nami…“ Doch die Prinzessin sah ihn nur wütend an. „Du hast mir das falsche Bäumchen gebracht!“ Urplötzlich fühlte es sich für Sanji an als würde ein Eisriese seine kalte Hand um sein Herz schließen und ihn langsam nach hinten ziehen. Dieser vorwurfsvolle Blick seiner Prinzessin brach ihm das Herz. „Wenn dein Herz wirklich keine Liebe empfindet, dann…“, flüsterte er, doch er brach ab und lief stattdessen stolpernd zum Tor. Keiner wagte ein Wort zu sagen. Sanji lief an Chopper und Robin vorbei, die auf ihn warteten. Er lief an den Menschen vorbei, die ihn ansahen wie einen liebestrunkenen Volltrottel, der er offenbar war. Er lief und lief und lief, bis es schließlich dunkel wurde und er über etwas stolperte. Erst als sein Gesicht im Staub landete spürte er, dass ihm heiße Tränen über die Wangen liefen, spürte, dass er sich Knie und Hände aufgeschürft hatte, spürte, dass ihm die Beine und die Lunge vom Laufen weh taten und spürte den Schmerz, den diese eisige Hand um sein Herz hinterließ. Wäre da nicht auf einmal unbemerkt ein Busch leise an seine Seite gerollt und hätte seine Äste schützend über den schmalen Körper gelegt, so hätte ihm die frostige Nacht womöglich auch noch das Leben gekostet, wie es momentan auch ganz sein Wunsch war. Doch am nächsten Morgen hörte er das rupfende Geräusch eines weidenden Pferdes an seiner Seite und das leise Zirpen eines Rotkehlchens. Doch der Erste, der ihn ansprach war ein Rosenbusch, der den süßen Duft seiner Blüten über seine Nase legte. „Na wach, Dornröschen?“, kam es von dem grünen Etwas. Sofort wurden auch Chopper und Robin auf ihn aufmerksam und traten besorgt näher. „Wie geht es dir?“, fragte Chopper. Sanji schloss wieder die Augen. „Es fühlt sich alles so leer und taub an.“ „Ist halt so, wenn man einen Korb kassiert“, knurrte der Busch, doch sofort schnaubte Chopper ihm ins Geäst. „Sei nicht traurig“, bat Robin. „Wir müssen nun zum Hüter des Waldes gehen.“ Sanji blinzelte. „Wieso?“ „Willst du nicht wissen wie du das hier wieder rückgängig machen kannst?“, fragte sie und deutete mit einem Flügel auf ihn. Sanji blinzelte und sah zum ersten Mal an sich herunter. Ein Blondbraunes Fell überdeckte seinen Körper. Verwundert betrachtete er seine Gliedmaßen genauer und erschrak. Schnell sprang er auf und drehte sich um sich selbst. „Was…was bin ich?“ „Ein Bär“, sprach Robin ruhig. „Wie du es mit dem Hüter ausgemacht hattest.“ Entsetzt sah er sie an, doch nach und nach entsann er sich wieder seiner Worte und ließ traurig den Kopf hängen. Ja er war mit ihm einen Handel eingegangen von dem er damals nicht glaubte, dass er den Kürzeren ziehen würde. „Vielleicht habe ich es ja tatsächlich verdient“, sinnierte er und begann eine Tatze vor die andere zu setzen. Robin sprang neben ihm her und sah hoch. „Vielleicht“. „Du bist ja eine Hilfe“, flüsterte Chopper ihr zu. „Ich meine vielleicht brauchtest du ja einen Anstoß dich nach was anderem umzusehen“, erklärte sich der kleine Vogel. Mit einem Mal rollte der Busch an ihnen vorbei und rief: „Ja nach einer Bärin Beispielsweise.“ Noch tiefer hätte Sanjis Kopf nicht hängen können. „Hör nicht auf ihn. Wir finden mit Sicherheit jemanden für dich“, versuchte Chopper ihn zu trösten. Langsam hob der Blonde Bär den Kopf und schenkte dem Pferd einen Anflug eines Lächelns. Doch damit erstarb das Gespräch bis die Vier an den beiden mächtigen Felsen ankamen. Der Busch sprang und hüpfte ohne Probleme durch, doch Sanji setzte sich davor. „Na toll, dieses Mal komme ich nicht dadurch“, seufzte er. Doch wie sollte er nun mit Buggy reden? Robin legte einen Flügel auf seine Tatze. „Mach dir keine Gedanken. Ich werde ihn holen.“ Damit flog sie auch schon auf und davon. „Danke“, flüsterte Sanji seiner kleinen Freundin nach. Es dauerte auch nicht lang als Buggy wie aus dem Nichts vor ihnen erschien. „Ah, da ist der Prinz ja wieder. Na wie hat es denn mit der wahren Liebe geklappt?“, kicherte er höhnisch. „Bitte verwandle mich wieder zurück“, bat er ohne Umschweife. „Du hattest Recht. Ihr Herz ist steinhart.“ Buggy jedoch grinste nur. „Tut mir leid, aber das kann ich nicht. Du hast einen Handel mit dem Zauberwald ausgemacht, ich war nur Vermittler.“ Sanji ließ den Kopf nur noch tiefer hängen, während ihn Chopper Hufe scharrend anfauchte: „Er leidet doch auch so schon genug, bitte den Wald, dass er auf diese Abmachung verzichtet!“ Doch Buggy schüttelte den Kopf. „Ein Handel ist ein Handel. Da kann ich nichts machen. Aber du kannst hier im Zauberwald bleiben.“ „Wir passen nicht durch den schmalen Eingang“, schnaubte Chopper. Doch Buggy grinste nur. „Habt ihr es denn schon versucht?“ Mit diesen Worten war er auch schon wieder verschwunden. Total überrumpelt sah ihm Chopper nach. Doch Sanji neben ihm stand auf. „Komm, wir versuchen es. Ich habe eh nichts mehr zu verlieren.“ Als die erste Tatze den Boden zwischen den Felsen berührte wichen selbige ein Stück weit auseinander, dass der Bärenkörper gerade so durch passte. Auch für Choppers Körper machten die Felsen Platz. Als die auf der anderen Seite ankamen schlossen sich die Felsen wieder. Es war noch genauso schön wie früher. „Dies ist also unser neues Heim?“ „Ja Chopper, dies ist unser neues Heim.“ ~~~ Es vergingen einige Wochen und im Schloss des Königreichs Kokos begann man den schönen jungen Prinzen zu vergessen, der der eitlen Prinzessin diesen kleinen Baum gebracht hatte. Das Einzige was noch an ihn erinnerte, war das Bäumchen, welches der Hofgärtnerin trotz allem so gut gefallen hatte, dass sie ihm einen Platz an einer Bank im Garten des Schlosses gab und dort hegte und pflegte. Doch als eines Tages der König mit der Gärtnerin vor ihm stand seufzte sie: „Er wird dieses Jahr wohl nicht mehr austreiben.“ „Schade, sehr schade. Der junge Mann hat mir gefallen, aber er scheint zu zart besaitet zu sein für meine Tochter.“ „Redest du von mir?“, kam plötzlich die herrische Stimme aus dem Hintergrund. Die beiden erschraken und schnell zog sich die Gärtnerin zurück. „Sag ihr, dass sie dieses Unkraut wieder rausrupfen soll“, knurrte sie abfällig. Doch König Genzo wurde böse als er dies hörte. „Nein, mein Kind. Der Baum wird hier bleiben! Er soll leben und wieder austreiben, damit er dich immer daran erinnern kann wie du mit diesem und all den Anwärtern vor ihm umgegangen bist, du kannst doch nicht so herzlos gegenüber allem sein!“ Sprachlos sah Nami ihn an. So hatte er noch nie mit ihr gesprochen. Und König Genzo nutzte die Gelegenheit um einmal das letzte Wort bei ihr zu haben. „Der Baum bleibt. Das ist ein königlicher Erlass!“ Damit ging er und Nami musste sich erst einmal auf die Bank neben dem Bäumchen setzen. „Der scheint ganz schön wütend zu sein“, erklang plötzlich eine männliche Stimme. Nami nickte. „Es ist lange her, wenn er überhaupt mal so wütend auf mich war. Aber diese Prinzen waren doch alle nichts.“ „Papperlapapp, so wie du mit diesem Prinzen umgegangen bist, frag ich mich, warum der Arme überhaupt so blind war.“ „Hey, was soll das denn heißen? Ich bin liebreizend!“, rief sie empört dem Bäumchen entgegen und wurde blass. Hatte da gerade der Baum gesprochen? „Du bist gereizt nicht liebreizend“, lachte der Baum und wackelte mit den kahlen Ästen. „Du sprichst?“, kam es fassungslos von ihr. „Natürlich, spreche ich!“ „Ja aber warum singst du dann nicht?“ Der Baum schnaubte. „Ich singe nur, wenn ein bestimmtes Ritual vollzogen wird.“ „Ein Ritual, welches?“ „Mir müssen Damenhöschen gezeigt werden, YOHOHOHO!“ Doch Namis Blick verriet ihm, dass er damit wohl keinen Erfolg haben würde und ihm eher einen Ast abbrach, also räusperte er sich. „Ich singe nur für die Liebe. Wenn eine liebende Person sich mir nähert, dann vibrieren meine Äste und ich muss einfach singen und klingen“, erklärte er. „Ich werde doch geliebt! Von allen hier im Königreich!!!“, beharrte sie mit einem beinahe irren Blick. „Ärm ja….“ Die Reaktion des Baumes war eher verhalten. „Naja, und zusätzlich brauche ich noch das Wasser aus der Quelle im Zauberwald.“ „Ein Zauberwald?“, horchte sie plötzlich auf. Bestimmt waren dort Schätze verborgen. „Ich hole dir dieses Wasser. Erzähle mir wo ich diesen Wald und die Quelle finden kann!“ Der Baum jedoch schwieg eine Weile und dachte nach. „Bitte“, flehte sie und setzte ihren süßesten Blick auf, mit dem sie seit jeher alles bekam. Der Baum seufzte und erklärte ihr den Weg. Sie sog begierig alle Informationen in sich auf und nickte, bevor sie schnell im Schloss verschwand und ihr Pferd satteln ließ. Der Baum blieb seufzend zurück. „Bei dieser Prinzessin rollen sich mir die Blätter ein. Dabei hab ich gar keine! YOHOHOHO!“ ~~~ Doch kurz darauf hatte sich die Prinzessin alleine auf den Weg gemacht. Sie wollte nicht, dass sie die Schätze, die sie dort finden würde mit irgendwem teilen musste. Außerdem hatte sie einen Krug mitgenommen mit dem sie das Wasser zum Baum transportieren wollte. Sie malte sich einen wunderschönen choralen Gesang aus, der sie begleitete, wenn sie vollkommen in goldener Seide gehüllt durch den blühenden Garten flanieren würde. Und der Baum würde vor ihrer puren Schönheit schon genug erblassen und auch singen! Doch voll und ganz in ihren Träumereien versunken, bekam sie nicht mit, dass plötzlich ein goldener Hirschkäfer dem Pferd über den Weg lief und es zum Scheuen brachte. Sie schrie schrill auf und stürzte in den Dreck, während das Pferd im Galopp das Weite suchte und auch fand. Stöhnend setzte sie sich auf und fluchte über ihr zerrissenes Kleid. Doch ein schäkerndes Lachen hallte zu ihr nieder. Ein Eichelhäher hatte alles beobachtet und schien sich köstlich zu amüsieren. Sie sah böse zu ihm auf. „Lass das, du blödes Mistvieh!“ Doch der Häher schlug einen Purzelbaum auf seinem Ast und lachte weiter. „Das sah richtig ulkig aus, wie du da so komisch runter gefallen bist!“, rief er breit grinsend. Nami schmollte. „Verdammt wer bist du, dass du so mit mir sprichst? Und warum sprichst du?“ „Erstens“, er hüpfte zu ihr hinab und landete neben ihr, „heiße ich Ruffy und zweitens könnte ich dich dasselbe fragen!“ Sie blinzelte verdutzt. Der Häher blinzelte zurück. „Ich weiß was du suchst“, sagte er plötzlich, „und es ist nicht mehr weit.“ „Woher weißt du das?“ „Wieso sollte ich nicht?“ Sie schluckte. Dieser Vogel war merkwürdig. „Aber ich warne dich, an diesem Ort -ist alles was glänzt auch Gold-“, sprach er ernst. Doch anstatt über diese Warnung nachzudenken hörte sie nur, dass es dort auch die Schätze geben musste, die sie sich vorgestellt hatte. Als sie aufsprang, machte der Häher einen Satz rückwärts. Doch entschlossen schritt sie voran und nahm nur die wichtigsten Gegenstände mit, die aus der Satteltasche gefallen waren. Der Häher folgte ihr im taumelden Flug. Seufzend sah sie zu ihm auf. „Warum folgst du mir?“ „Weil ich dich lustig finde“, keckerte er. Und sie gab sich letztendlich damit zufrieden. Es würde eh nichts bringen mit dem Tier zu streiten. Am Strand fand sie schließlich auch die beiden riesigen Felsen, die ihr der Baum beschrieben hatte und quetschte sich schließlich durch sie hindurch. Sie fühlte ihre Kleider reißen und ein merkwürdiges Ziehen in all ihren Gliedern, doch sie beachtete es nicht. Auf der anderen Seite sah sie stolz auf dieses wunderschöne Tal hinab. Hier musste es einfach große und geheimnisvolle Schätze geben, die nur darauf warteten von einer wunderschönen Prinzessin wie sie eine war getragen zu werden. Das Tal war einfach wunderbar und einer Frau von ihrem Rang gerade eben so würdig. Lachend flog der Häher hinab zum kleinen glitzernden Bächlein. Neugierig lief sie ihm hinterher. Der Boden war wunderbar weich und einzelne Grashalme kitzelten ihre Fußgelenke, dass sie lachen musste. Doch plötzlich stolperte sie und flog der Länge nach hin. „Aua! Kannst du nicht aufpassen du dummes, hässliches Gör?!“ Verwundert und wütend sah sie sich um und fand einen blauhaarigen kleinen Kerl(.) „Was fällt dir eigentlich ein? Weißt du nicht wer ich bin? „Das ist mir doch völlig egal wer du bist!“ Der kleine Kerl grinste diabolisch. „Wichtig ist sowieso nur, dass du potthässlich bist und hier nie wieder weg kommst!“ Nami kochte vor Wut. Sie rappelte sich auf und stapfte wütend auf ihn zu um ihm ihre Meinung zu geigen, doch der kleine Kerl machte nur langsam einige Schritte zurück. Das grauenhafte Grinsen schwand nicht. „Ich kann wann auch immer und wohin auch immer gehen, weil…“ , sie brach abrupt ab, als ihr Blick in eine seichte Stelle des Gewässers fiel und sich ihr Abbild darin widerspiegelte. Was war das? Sie streckte eine Hand nach dem Bild aus und erkannte erschrocken, dass ihr Handrücken mit orangen Haaren überzogen war und ihre Haut zusehend schrumpelte. Entsetzt hielt sie ihre Hände weit von sich gestreckt und kniete vor dem Gewässer. Doch auch ihr Spiegelbild wollte nicht zu ihr passen. Das Haar stumpf und ausgeblichen orange stand ihr vom Kopf ab, die Nase krumm und der Mund nur noch ein schmaler Spalt, der ihre Miene zu einer fürchterlichen Fratze verzog. Ihre Augen waren klein und Schlammgrün… Einzig das zerrissene Kleid, das sie trug, zeugte noch davon wer sie ursprünglich war. „Nein“, hauchte sie. Doch plötzlich tauchte das Gesicht des Blauhaarigen auf. „Na? Hatte ich nicht recht? Du bist potthässlich!“ Sein Lachen hallte schrill und dreckig durchs Tal als er sich auf den Rücken warf und sich den Bauch hielt. Nami spürte heiße Tränen in den Augen. „Was hast du mir angetan? Womit habe ich das verdient?“, schrie sie ihn an. Der Kleine hielt inne. Er stand auf uns fixierte sie mit scharfem Blick. „Ich? Das war ich nicht! Das warst du allein! In diesem Tal ist jeder genauso schön wie sein Herz. Und nun sieh dir an wie teuflisch hässlich dein Herz ist! HAHAHAHA! Niemand wird dich wiedererkennen. Niemand! Du wirst für immer mit deinem hässlichen Herzen hier bleiben müssen!“ Nami wurde heiß und kalt. Für immer? Sie sollte für immer hier bleiben? Sie sah wieder ins Wasser. Ihr Spiegelbild sagte ihr, dass sie so nicht zu ihrem Vater zurück gehen konnte. „Verdammt, verwandel' mich wieder zurück!“, verlangte sie mit schriller Stimme. Doch der Zwerg schüttelte den Kopf. „Du hast es wohl immer noch nicht kapiert. Du wirst für immer nur so schön sein wie dein Herz.“ Mit einem irren Lachen tanzte er durchs Gras und Nami warf mit einem Stein nach ihm. Sie traf zielgenau seinen Kopf, dass augenblicklich eine Beule heranwuchs. Der kleine Kerl kochte vor Wut als der erste Schmerz vorbei war. Seine Augen funkelten rot. „Das sollst du mir büßen“, fauchte er und sprang mit gebleckten Zähnen auf sie zu. Erschrocken stolperte sie rückwärts und fiel hin. Als plötzlich ein tiefes Knurren erklang und sich schwere Bärentatzen links und rechts von ihr aufstemmten. Der Zwerg prallte an dem großen hellbraunen Bären ab und fiel nun selbst seinerseits ins Gras. „Was wieso verteidigst du sie? Sie hat dir das hier doch angetan?“ Doch der Bär knurrte nur. „Ladys dürfen nicht verletzt werden! Egal wer sie sind oder wie sie aussehen.“ Der Zwerg schüttelte sich nur. „Ach mach doch was du willst.“ Dann war er verschwunden. Der Bär drehte sich zu ihr um und sah sie müde an. Ihr Herz schlug schneller bei dem Blick. Diese Augen waren so wunderschön. Blau wie das weite Meer. Und sie waren ihr von irgendwo her bekannt. Doch mit einem Mal drehte sich der Bär um und trottete langsam davon. Völlig verdutzt rappelte sie sich auf. Er ging? „Hey warte!“, rief sie und lief ihm schnell hinterher. „Ich sagte warte! Weißt du etwas nicht wer ich bin?“ „Oh doch“, kam es mit dunkler Stimme von dem Bären. „Ich weiß sehr wohl wer du bist. Wahrscheinlich sogar besser als du selbst.“ Verdutzt blieb sie zurück. Was? Was sollte das denn? „Aber wenn du weißt wer ich bin… warum hilfst du mir dann nicht?“ Der Bär blieb nicht stehen sondern trottete weiter auf eine Höhle zu in die er sich legte. Angewidert hielt sie sich einige Meter von ihm und seiner Höhle fern. Sie rümpfte die Nase, da der merkwürdig muffige Geruch schon von dort zu ihr Drang. Sie stand einige Minuten reglos da. Das Abendrot hüllte das Tal nur kurz ein und begann auch schon zu entschwinden und der nächtlichen Kälte Platz zu machen. Sie fuhr sich fröstelnd über die Arme. „Ich friere, mach mir ein Feuer!“, versuchte sie es erneut. Doch als der Bär die Augen öffnete und sie ansah wusste sie bereits, dass ihrem Befehl nicht entsprochen werden würde. „Wie Prinzessin? Ich kann kein Feuer machen.“ Sie schluckte. Doch Empörung sah der Bär nicht mehr in ihrem Blick. Die Prinzessin sah sich um und versuchte sich selbst mit Stöcken ein Feuerchen zu machen, wie sie es in einem Buch gelesen hatte. So probierte und fluchte sie bei jedem erneuten Scheitern. Als es jedoch bereits dunkel war und nicht mehr als die Sterne die Nacht erleuchteten konnte man nur noch ein leises Weinen hören. Der Bär sah auf und Mitleid überkam ihn. „Prinzessin, wenn du möchtest dann komm zu mir. Mein Fell ist weich und warm“, bot er ihr an. Ein Moment lang herrschte Stille. „Aber dein Fell stinkt.“ Schnaubend legte der Bär seinen Kopf auf die Vordertatzen und schloss die Augen. Erst als die Kälte all ihre Glieder schmerzen ließ und das Angebot des Bären immer schriller in ihrem Kopf widerhallte, entschloss sie sich es vielleicht doch mal zu versuchen. Sie schlich vorsichtig auf allen Vieren näher. Die gleichmäßigen tiefen Atemzüge des Bären leiteten sie zu ihm. „Bär?“ Doch der Bär reagierte nicht. So tastete sie nach seinem Fell und fand eine Tatze. Sie schob ihren Körper neben seinem und musste feststellen, dass von ihm eine große Wärme ausging, die ihr Körper nur allzu gern aufnahm. Es dauerte nicht lang und sie kuschelte sich dicht an sein Fell ohne groß nachzudenken. Das Fell war so weich, als sie ihre klammen Finger darin vergrub und der kräftige Herzschlag beruhigte sie und ihr Zittern. Schon bald schlief sie ein. So verging die Nacht und erst am nächsten Morgen blinzelte sie. Sie drehte ihren schmerzenden Kopf gen Licht und fand das milde lächelnde Gesicht ihres großen Wärmespenders. „Guten Morgen“, wünschte es ihr. Sie zuckte zusammen, doch dann lächelte sie vorsichtig. „Guten Morgen“. Ein tiefes Knurren erschallte in der Höhle. Der Bär blinzelte sie an. Sofort wurde sie rot. „Ich habe Hunger.“ „Dann wirst du dir was zum Frühstück suchen müssen“, antwortete er ihr nur. Irgendwie hatte sie das geahnt, doch Wut stieg in ihr keine mehr auf, obwohl der Bär diesen implizierten Befehl einfach ignorierte. Sie nickte und kroch aus der Höhle. Sofort fröstelte es ihr als die Wärme des Bären plötzlich weg war. Im Tal zwitscherte und summte es bereits geschäftig. Doch als sie sich umsah, konnte sie nur den Bach, Gras, Bäume und Sträucher erkennen. Aber nichts Essbares. „Was ist?“, fragte der Bär plötzlich hinter ihr. Erschrocken schnellte sie herum. „Ich…. Ich finde nichts zu Essen.“ Der Bär legte den Kopf schief. „Wie kannst du das jetzt schon sagen? Wo hast du denn gesucht?“ Sie schluckte und senkte den Kopf. Er seufzte und schritt langsam voran. Verdattert aber neugierig folgte sie ihm. Vor einem großen Busch blieb er stehen und versenkte die Schnauze darin. Schon kurz darauf konnte sie ein schmatzen hören. „Mhm, die Himbeeren schmecken bereits köstlich!“(,) brummte er. „Himbeeren?“ Neugierig trat sie näher und schaute in die Lücke, die sich auftat, als der Bär mit der Nase einige Blätter anhob. Erstaunt hielt sie die Luft an als ihr die dunkelroten Früchte ins Auge fielen. Sofort griff sie danach und pflückte eine, die sie sich sofort in den Mund stopfte. Sie atmete tief durch und ließ den Geschmack auf ihre Zunge zerfließen. Dass etwas so kleines und Unscheinbares solch himmlische Genüsse hervorrufen konnte. Sie atmete tief durch und schloss genießerisch die Augen. Erst ein erneutes Schmatzen ließ sie wieder die Augen öffnen. Der Bär hatte die anderen Früchte weggeschlabbert. Doch schnell setzte sie an weitere Früchte zu finden und aß sich daran satt. „Du musst die Schönheit der Dinge suchen, wenn du sie sehen willst. Häufig verbirgt sich der wahre Wert unter unscheinbarem Laub“, sprach der Bär und trottete hinüber zum Bach. Sie sah ihm nach und dachte über seine Worte nach. Den Rest des Tages verbrachte sie damit unter den Blättern aller Büsche nachzuschauen. Gegen Abend ging sie zurück zur Höhle wo der Bär bereits lag. Sie hatte viel Moos mitgebracht und breitete es neben ihm auf dem harten Boden aus. Wie selbstverständlich legte sie sich an seine Seite. Der Bär sagte nichts. Sie blieb ebenso still. Doch bei ihm war ihr warm und hungrig war sie heut Abend auch nicht. So konnte sie bald in den Schlaf finden. Am nächsten Morgen erwachte sie ohne den Bären an ihrer Seite. Verwirrt sah sie sich um und kroch zum Höhleneingang. Der Bär lag draußen im Gras zusammen mit einem blaunasigen Pferd und einem Rotkehlchen, das es sich auf seinem Rücken bequem gemacht hatte. Sie ließen sich von der Morgensonne wärmen. Etwas ungeschickt richtete sie sie vor der Höhle auf und kam auf die kleine Gruppe zu, doch sofort flog der Vogel hoch in die Luft und das Pferd sprang auf und trabte schnell davon. Nur der Bär wandte seinen Kopf ihr zu und blickte sie voller Ruhe an. „Was…wie hast du das gemacht?“ Sie ließ sich neben ihm auf die Knie sinken. „Was gemacht?“ „Na die Tiere zu dir gelockt? Ich will das auch können!“ „Ich habe sie nicht gelockt. Sie Sind zu mir gekommen“, sprach er. „Mach dass sie auch zu mir kommen,… bitte“, sprach sie ganz leise dieses Wörtchen aus, dass sie schon so häufig gehört hatte nur nie in den Mund genommen. Doch der Bär sah sie nur undurchdringlich an. „Das kann ich nicht. Das kannst nur du allein.“ Sie sah ihn verständnislos an. „Aber wie soll ich das denn tun?“ „Wenn sie dich mögen, dann kommen sie auch zu dir“, sprach er und stand auf. „Es liegt allein an dir.“ Damit ließ er sie an Ort und Stelle sitzen und verschwand im Wald. Nachdenklich sah sie ins Tal hinab. Wie sollte sie denn machen, dass die Tiere sie mögen? Wenn die Tiere nicht zu ihr kamen, dann konnte sie es ihnen doch nicht beweisen. Der Tag verging und der Abend brach wieder an. Als der Bär zurückkehrte wunderte er sich nicht schlecht, als die Höhle ausgefegt war und Moos den Boden bedeckte. Vorm Höhleneingang hing ein grober Vorhang herab geflochten aus breiten Schilfblättern. In Ihrem Rock trug die Prinzessin einige Früchte mit sich und lächelte den Bären an. „Komm, ich habe uns etwas zu essen gesucht und die Höhle gemacht, damit es heut Abend nicht so zieht.“ Der Bär trat vorsichtig näher und beschnupperte zuerst den Vorhang. „Das hast du gemacht?“ Sie nickte „Ja, Handarbeiten habe ich immer als Zeitvertreib gemacht. Aber hier scheint das sogar nützlich zu sein.“ Der Bär nickte anerkennend. „Hier“, sprach sie und hielt ihm einen Apfel hin, „iss ruhig, ich hab noch ein paar Beeren da.“ Der Bär nahm ihn auch und aß ihn genüsslich auf, während sie schweigend die Beeren verzehrte. Als sie dann Schlafen gingen und sie sich wieder bei ihm ankuschelte, flüsterte sie leise: „Danke Bär, dass du so geduldig mit mir bist.“ Doch auch wenn der Bär sich ruckartig nach ihr umsah, so konnte er sie doch nur schlafend wiederfinden. So legte auch der Bär sich lächelnd wieder und eine Tatze wärmend über ihre Schulter. Draußen hatte Buggy das griesgrämig beobachtet. So hatte er sich das hier nicht vorgestellt. Die doofe Prinzessin sollte leiden für das was sie ihm angetan hatte! So bleib er wach und als der nächste Morgen herein brach. befahl er den Wolken fort zu bleiben und der Sonne zu scheinen was das Zeug hielt. Als Nami erwachte war sie bereits schweißgebadet. Der Bär hatte ich auf den Rücken gerollt und hechelte. „Was für eine elende Hitze“, sprach sie und kroch zu ihm. „Bär?“, fragte sie besorgt. Dieser blinzelte sie an. „Es ist zu heiß für mein dichtes Fell.“ In ihr machte sich ein dumpfes Gefühl breit. Mit einem Mal spürte sie Sorge den Bären so zu sehen. „Ich werde zum Bächlein gehen und Wasser holen. Halt durch“, sprach sie und lief hinaus. Das Gras hatte bereits angefangen braun zu werden, musste sie entsetzt feststellen. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Das Gras im königlichen Garten wurde immer bewässert sterbende oder gar tote Pflanzen gab es dort nicht. Sie lief zum Bach, doch dieser ward nicht mehr. Nur ein kleines Rinnsal befeuchtete noch die Erde. Als sie dem Verlauf weiter folgte und schließlich an dem See ankam worin der Bach mündete erschrak sie. „Oh nein!“ Selbst dieser war bis auf ein paar Pfützen ausgetrocknet. Ungelenk glitt sie das Ufer hinab in den leeren See und lief auf eine der Pfützen zu. Der See war so wo sie ihn nun durchqueren musste wesentlich größer, als er am Ufer aus aussah. Doch mit einem Mal hörte sie ein klägliches Stöhnen. Neugierig lief sie auf das Stöhnen zu und fand einen großen Fisch, an dessen Seiten blaue Sterne prangten. „Wasser…ich brauche Wasser…. Und Cola!“, japste er kläglich. Ohne groß nachzudenken, packte sie die Fischflosse und zog und zerrte den Fisch zur nächsten größeren Pfütze. Als der Fisch das Wasser an seinem Körper spürte. tat er einen großen Sprung und platschte ins Wasser. Schnell schwamm er zum tiefsten Punkt und sprang noch einmal aus dem Wasser hoch in die Luft. „SUUUUPERRRRR!“, rief er. „Hab Dank Prinzessin, vielen Dank! Du hast mir das Leben gerettet, das werde ich dir nie vergessen!“ Doch da war der Fisch auch schon verschwunden und Nami war vor Schreck mit dem Hintern voran auf den Boden gefallen. Doch trotz Schmerzen in ihrem Steißbein fühlte sie etwas Leichtes um ihr Herz und sie lächelte. Schnell schöpfte sie etwas Wasser und trug es hinauf. Vor der Höhle stand ein Rosenbusch. Auch seine Blätter hingen gelb hinab. „Armes Ding“, sprach sie und träufelte auch diesem etwas von ihrem Wasser auf die Wurzeln, bevor sie zum Bären hineinging und auch diesem etwas Wasser gab. „Ich danke dir“, flüsterte dieser träge. Sie fühlte sich so gut wie noch nie und das trotz der Hitze und der Sorge um den Bären. In einiger Entfernung tobte der blauhaarige Zwerg wütend und wünschte ihr für den nächsten Tag Donner, Blitz und Hagel. Es sollte stürmen und regnen was das Zeug hielt. Und das tat es auch. Nami war heilfroh, dass der Bär an ihrer Seite war, vor allem wo es plötzlich ihren Vorhang zerriss und es begann hereinzuregnen. Doch sie krochen noch tiefer in die Höhle. Dort konnte sie der Regen nicht erreichen. Auch der Zwerg merkte dies und entnervt ließ er von ihnen ab. Die Sonne kam wieder heraus und ein jämmerliches Piepsen kam von draußen herein. Als sie draußen nachschaute fand sie zwischen den Blättern der Rose ein kleines Rotkehlchen. Vorsichtig zog sie es hervor. „Oh je du armes Ding. Du bist verletzt und völlig durchnässt.“ Sie strich dem Tier übers Gefieder und legte es in ein kleines Nest, welches sie selbst aus Weidenästen und Moos flocht. Dann fütterte sie es mit Beeren und das kleine Rotkehlchen war kurz darauf soweit wieder fit, dass es begann zu zwitschern, wenn sie neben ihm saß und einen neuen Vorhang webte. Lächelnd sah sie den kleinen Vogel an. Einige Tage später hüpfte der Vogel vor die Höhle und zwitscherte: „Ich danke dir Prinzessin, dass du mir geholfen hast. Irgendwann wenn du Hilfe brauchst, dann denk an mich.“ Nami empfand die Stimme des kleinen Vogels so angenehm und sah ihm winkend nach als es hinauf in den Himmel flog. „Ah Robin, geht es also wieder besser“, sprach der Bär als er sich neben sie setzte und ebenfalls hinauf blickte. „Du wirst von Tag zu Tag schöner, meine Liebe.“ Nami sah verwundert zu ihm auf. Sie wurde schöner? Doch leider bekam auch der Zwerg diesen Satz mit und tüftelte in seinem Versteck bereits am nächsten Plan. Doch die Tage vergingen, ohne dass etwas passierte. Nami hatte ihren Alltag gefunden und machte ihn voller Sorgfalt, selbst ihr Kleid hatte sie selbst geflickt. Hin und wieder kam das kleine Rotkehlchen vorbei und der Busch an ihrem Eingang trug schon wieder Blüten. Der Sommer verging merklich und als die ersten Blätter fielen ging Nami eines Tages wieder hinaus um Beeren zu sammeln. Schließlich waren auch endlich die Brombeeren reif und konnten geerntet werden. Und tatsächlich blitzten überall die süßen schwarzen Früchte hervor. Summend machte Nami sich daran Beere für Beere zu pflücken und in ihren selbst geflochtenen Korb zu legen. Das würde heut Abend ein Festmahl werden! Bestimmt würde sich auch der Bär darüber freuen und sie dafür vielleicht sogar lieb haben? Sie stockte. Wieso dachte sie gerade ausgerechnet so an den Bären? Dieses Tier hatte ihr Vater immer gejagt um seinen Pelz auf dem Boden auszubreiten. Aber ein merkwürdiges Gefühl in ihrem Bauch wollte nicht, dass ausgerechnet diesen Bären jenes Schicksal ereilen würde. Der Bär ging meist früh morgens und kam erst gegen Abend wieder. Als eines Morgens plötzlich Hundegebell und ein Jagdhorn erklang, stand ihr Herz mit einem mal still und sie ließ ihre Arbeit aus den Händen gleiten. „Bär?“, rief sie als sie aufgestanden war und ins Tal blickte. „BÄR!“, schrie sie und ihr traten Tränen in die Augen. „BÄR? Wo bist du?“ Sie rannte los durchs Gras, sprang über den Bach und lief auf den Wald zu. Sie hatte Angst um den Bären, ihren Freund, der auf sie so geduldig aufgepasst hatte. Sie lief und lief, dass ihre Kleider an den Dornen der Ranken hängen blieben und sie zerrissen. Irgendwann jedoch ging ihr die Puste aus und kraftlos sank sie auf einer Waldlichtung zusammen. Wo war ihr Bär denn nur. Erstaunt stellte sie jedoch fest, dass ihr Tränen über die Wangen gelaufen waren. Sie wischte sie sich mit den Händen weg und sah sie erstaunt an. Sie hatte den Bären so lieb gewonnen, der trotz ihrer Hässlichkeit, trotz ihres Benehmens nie von ihrer Seite gewichen war. Doch mit einem Mal vernahm sie ein gequältes Stöhnen. „Bär?“, entfleuchte es ihr leise und schnell schon sie das enge Dickicht beiseite nur um auf ein prächtiges Rentier hinab zu blicken. Das Tier sah panisch auf, doch dann fiel sein Kopf erschöpft zur Seite. Schnell erkannte sie was ihm widerfahren war. Es hatte sich in den Stacheln besetzten Ranken der Brombeere mit seinen Beinen total verheddert. Schnell zerschnitt sie die Ranken und zog die Stacheln aus den Fesseln des Tieres. Aufmerksam wurde sie dabei von ihm beobachtet. Es ließ sich sogar mit einem Fetzen ihres Kleides die Wunden abtupfen, doch dann sprang es auf und floh. Erschrocken sah sie ihm nach, bis es verschwand. Sie hörte aus der Ferne nur eine Stimme. „Ich danke dir vielmals. Irgendwann werde ich mich dafür revangieren. Nun geh zurück, dein Bär wartet schon auf dich.“ Sie blinzelte ihm hinterher, doch dann lächelte sie und lief zurück. Vor der Höhle wartete der Bär schon besorgt. Sie fiel ihm um den Hals und weinte vor Glück ihn heil wieder zu sehen. In dieser Nacht schmiegte er seinen Kopf an sie und brummte leise: „Du bist so schön geworden.“ Doch sie lächelte nur und kuschelte sich enger an ihn. Der Zwerg draußen platzte jedoch beinahe vor Wut. Er musste jetzt handeln. Denn ja die Prinzessin war inzwischen mit jeder guten Tat schöner geworden. All das was ihr Herz schöner machte, machte auch ihr Äußerliches wieder liebreizend. Am nächsten Morgen verschwand der Bär wieder bevor sie erwachte, da er ihren Blick nicht ertrug, wenn er hinausging und sie sich um ihn Sorgen machte. Nami jedoch streckte sich und gähnte in diesen wundervollen Herbstmorgen. Doch da sprach plötzlich jemand von der Seite. „Ich wünsche Euch einen schönen guten Morgen, Prinzessin“, sprach der Zwerg höflich. Nami sah sich um und erschrak. „Du!“, rief sie entsetzt. „Oh, ihr seid tatsächlich schön geworden wie es eurem stand gebührt! Aber oh weh oh weh euer Vater….“, kopfschüttelnd und bedrückt wandte er sich ab. „Mein Vater? Was ist mit ihm?“, fragte sie besorgt. „So sprich doch!“ Der Zwerg grinste diabolisch wo er ihr noch den Rücken zugedreht hatte. Dann jedoch wirbelte er theatralisch um. „Oh weh, oh weh! Er hatte bei der Jagd einen Unfall. Er fiel vom Pferd und nun liegt er im Sterben. Immer wieder verlangt er seine verlorene Prinzessin noch ein letztes Mal sehen zu dürfen. Doch die versteckt sich ja hier mit wilden Tieren im Wald!“ Mit einem Mal war Namis Herz schmerzhaft schwer. Sie schluckte. Dann sah sie zur Höhle und ins Tal. „Weißt du, mit deiner Schönheit kannst du sicherlich wieder in dein Reich zurückkehren und wirst wieder von den Deinen als Prinzessin erkannt.“ Sie kniff die Augen zusammen. „Ich muss dem Bären aber Bescheid geben, sonst wird er sich sorgen. Ich muss es ihm erklären.“ „Ach mach dir da mal keine Gedanken. Ich werde es ihm sagen und er wird Verständnis haben. Schließlich hast du so ein gutes Herz“, bot er ihr an und lächelte. Sie schluckte und sah ihn an. „Ich danke dir, ich werde auch schnell wiederkommen, versprochen!“ Der Zwerg winkte ihr hinterher als sie durch die Felsenschlucht hindurch lief und grinste breit und diabolisch. „Natürlich Prinzessin.“ Sie lief und lief was das Zeug hielt. Der Gedanke um ihren todkranken Vater ließ sie durchlaufen. Doch der Zwerg lachte laut und mit einem Händeklatschen brachte er die Felsen dazu den Durchgang zu versperren als wäre dieser nie da gewesen. Der Hofadel staunte nicht schlecht, als er die verloren geglaubte Prinzessin wieder sah und wie sie weinend über den Vorplatz des Schlosses lief. Niemand versperrte ihr den Weg als sie in das Schlafzimmer ihres Vaters platzte. Dieser sah hocherfreut von seinem Buch auf, welches er gerade las und sprang ihr in seinem Nachtgewand entgegen und schloss sein verlorenes Töchterchen in die Arme. Die Freude war groß. Namis Verwunderung, dass der Vater keinen Unfall hatte, verschwand unter ihrer Freude, diesen Wieder zu sehen. So bereitete der König ein Fest vor. Noch am selben Abend wurde alles organisiert und Nami wurde hin und hergeschoben und überrannt mit all den Dingen, die man mit ihr machen wollte oder von ihr wissen. Erst am Abend wurde sie von ihrer Schwester Nojiko hinaus in den dunklen Garten gezerrt und kam dort endlich etwas zu Luft. Natürlich wollte auch Nojiko wissen wie es ihr ergangen war und Nami erzählte ihr von all den Dingen die sie erlebt hatte. Aber vor allem erzählte sie ihr von dem Bären und mit einem Mal war ihr Herz wieder schwer und ihr Mund wurde still. „Du vermisst ihn“, stellte ihre Schwester fest. „Sag nur, dass du dich in ihn verliebt hast.“ Doch Nami wurde nur rot. Mit einem Mal hörten sie etwas leise klingen. „Was ist das?“, wunderte sich Nami und die beiden liefen neugierig in die Richtung aus der das Klingen kam. Sanfte Töne erklangen und sie meinten ein leises Singen zu hören. Nojiko wurde blass. „Das Bäumchen! Es ist das Bäumchen!“ Auch Namis Herz stand still, doch auch sie sah das kleine dürre Ding neben der Bank. Es trug kleine Blätter und diese vibrierten und ließen wohlklingendes Summen ertönen. „Aber… du sagtest, doch dass du das Wasser aus der Quelle brauchst…“, flüsterte sie dem Baum zu. Doch dieser lachte laut. „YOHOHOHO das war doch nur, weil du ein Gesicht gemacht hast als wenn du mir gleich alle Äste gebrochen hättest. YOHOHOHO…. Außerdem… sagte ich, dass ich für die Liebenden singe…. Und du ….liebst“ So sang er leise weiter. Nojiko stupste sie an und lächelte. „Ich hatte Recht. Wann stellst du uns deinen Bären denn eigentlich vor?“ Doch Nami sah sie blass an. „Der Bär. Ich muss zu ihm zurück! Heute ist doch der letzte Tag der Jagdsaison. Da wird doch eine große Nachtjagd veranstaltet. Ich muss ihn davon abhalten nach mir zu suchen!“ Schnell sprang sie aus ihren unbequemen hochhackigen Schuhen und lief barfuß in Richtung Stall. Nojiko sah ihr nur lächelnd nach. So hatte sie ihre Schwester noch nie erlebt. Doch sie freute sich für sie. „YOHO? Junges Fräulein?“, sprachs sie plötzlich von hinten an. „Zeigst du mir dein Höschen?“ Zum Glück schien der Vollmond hell und machte die Nacht zum Tage. Sie ritt im gestreckten Galopp in die Bucht. Ihre Gedanken waren einzig dem Bären gewidmet. Hoffentlich war er in seiner Höhle und sie machte sich gerade einfach ganz umsonst Sorgen. Hoffentlich war ihm nichts passiert, diesem wundervoll warmen Bären, mit den sehnsuchtsvollen blauen Augen. Erst als sie in der Bucht ankam spürte sie, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Sie sprang vom Pferd und tastete die Felsen ab. Irgendwo hier war doch der Durchgang, oder nicht? Ihr Orientierungssinn war doch hervorragend. Wieso fand sie diesen dämlichen Eingang nicht? „Verdammte Scheiße!“, fluchte sie laut und hämmerte mit beiden Fäusten gegen die Wand bevor sie daran weinend zusammenbrach. „Na na, das war aber nicht sehr damenhaft“, keckerte ihr plötzlich ein Eichelhäher von oben herab. „Ruffy?“, sie blinzelte hoch. „Bist du das?“ „Ja klar, wer denn sonst?“, lachte er. „Ruffy, bitte kannst du mir helfen? Ich muss zurück zum Bären!“ „Zum Bären? Dann musst du dem goldenen Hirschkäfer folgen“, der Häher lachte wild auf und flog davon. Völlig perplex starrte sie ihm nach. „Hä?“ Doch wie auf Befehl blitzte plötzlich etwas zwischen den Felsen und ein goldener Hirschkäfer lugte hervor. „Oh“, entfleuchte es ihr. „Wie oh? Ich bin Lysopp der mutigste Pirat auf allen sieben Weltmeeren“, brummte der Käfer. Doch Nami lächelte nur schief „Du bist ein Hirschkäfer.“ Sie konnte sehen wie er seinen Kopf schief legte und spürte geradezu wie dieser sie fragend anschaute, dann jedoch sah er an sich selbst herab und erschrak. „AHHHHHHH ich bin ein Hirschkäfer! Ahhhhh….“, schrie er plötzlich auf und flog ratternd davon. Nami erschrak, doch schnell sprang sie auf und lief ihm hinterher. „Warte, bitte warte doch!“ Doch der Käfer flog ein Stück schreiend den Strand entlang und dann aufs Meer hinaus, wo Nami auch prompt stolperte und der Länge nach ins Wasser fiel. Prustend sah sie auf und verzweifelt dem Käfer hinterher. Sie stöhnte, doch plötzlich streckte ein großer Fisch seinen Kopf hervor. „So du willst also zurück in das Tal?“, fragte er sie. Nami blinzelte. „Woher…“ „Steig auf meinen Rücken!“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren tat sie dies auch und der Fisch schwamm voran. Als sie an der Oberfläche ins tiefere Gewässer kam rief der Fisch auf einmal: „Franky-U-Boot!“ Die Flossen spreizten sich wie ein Uhrwerk und irgendwelche Blechte, Scharniere und Zahnräder surrten um sie herum bis sie plötzlich völlig verdutzt im inneren eines mechanischen Fisches saß. „Hab keine Angst. Ich werde dir helfen durch die Wasserhöhle zu tauchen. Auf der anderen Seite musst du dann aber allein klar kommen“, sprach der Fisch und nach einer relativ kurzen Fahrt tauchte er auch schon wieder auf und gab sie frei. „Danke, lieber Fisch!“ Der Fisch sprang hoch, rief: „SUUUUUPERRRRRR!“ und verschwand wieder im Wasser. Nami sah sich um und hätte am liebsten geheult. Der Fisch hatte sie in ein Tal gebracht was ringsum hohe Berge hatte und keinen Weg hinaus. Doch da setzte sich auch schon ein kleines Rotkehlchen auf ihre Schulter. „Wenn du dich an meinen Füßen festhältst, dann bringe ich dich über den Berg.“ Doch Nami lächelte es milde an. „Schon gut, ich weiß dass ich zu schwer für dich bin. Auch wenn es wahnsinnig lieb von dir ist.“ Doch das Rotkehlchen sah sie nur an und sagte: „Häufig verbirgt sich der wahre Wert der Dinge unter unscheinbarem Laub.“ Sie blinzelte und hielt sich mit je zwei Fingern an den Füßen des kleinen Tieres fest. „Cien Fleurs!“, rief es laut und mit einem Mal wuchsen dem Wesen hundert zusätzliche Flügel und verwoben sich zu zwei riesigen Schwingen, die sie ohne Probleme über die Bergwipfel brachte und im Tal dann wieder niederließen. Die Flügel verschwanden auch sogleich wieder in einem Meer aus Blütenblättern. „Danke“, flüsterte Nami noch völlig überwältigt. Robin zwitscherte nur kurz und flog dann auf und davon. Noch bevor Nami richtig stand bemerkte sie ein paar Hufe direkt vor sich. Verwundert sah sie das Rentier an. „Steig auf ich bringe dich schneller als der Wind zu ihm“, sprachs. Schnell saß sie auf und geschwind galoppierten die Hufe wie im Flug durch das Gräsermeer, das sich silbrig im Mondlicht wie Wellen über die Flur wog. Schon von Weitem erkannte Nami die Höhle. „Bär!“, rief sie. „Bär, ich bin wieder da!“ Sie sprang ab und rannte auf den hellbraunen Berg aus Fell zu. Der matt im Gras lag und über dem der Zwerg gebeugt war. „WAAAAAAHHH was willst du denn hier?“, schrie Buggy. Nami lief puterrot an. „Ich will meinen Bären wieder haben. Du hast gelogen! Du hast behauptet mein Vater würde im Sterben liegen, aber das tut er nicht also bin ich hier her zurück gekommen um meinem geliebten Bären zu helfen“, sprach sie entschlossen. Doch der Zwerg lachte höhnisch. „Es ist zu spät! Es ist alles zu spät!“, damit tanzte er im Kreis. „Zu spät! Zu spät! Zu spät!“ „Was? nein!“, rief sie und fiel neben dem Fell auf die Knie. Sie tastete nach der Tatze, doch diese fühlte sich so merkwürdig hohl an. Es war… nur noch das Fell. Feuchtes rotes Blut sickerte leise unter ihm ins Gras. Erst jetzt erkannte sie, dass der Haufen vor ihr, lediglich das abgezogene Fell ihres Bären lag. Die Augenhöhlen waren leer und starrten sie schwarz und vorwurfsvoll an. Er lag so als würde er immer noch schlafen. „Nein“, flüsterte sie und Tränen stiegen ihr in die Augen. „Das darf nicht wahr sein.“ All die schönen Erinnerungen, die sie mit ihm teilte wallten als Schmerzenswogen in ihr auf und überrollten sie in heißen erstickten Tränen. „Hey“, grinste der Zwerg sie an. „Ich sag dir was, wenn du den Namen meines Vaters errätst, dann soll sich dein Unglück in Glück wandeln. Aber du hast nur drei Versuche!“ Verzweifelt und fassungslos sah sie auf. „Wie kannst du nur so mit dem Leben spielen? Jeder Mensch und jedes Tier hat Gefühle und ein Recht darauf zu leben.“ Mit einem Mal drängten sich Bilder aus ihrer Vergangenheit in ihr Gedächtnis. Bilder, wie sie ihre Untergebenen behandelt hatte, wie sie mit den Tieren und Pflanzen ihres Gartens umgegangen war und nicht zuletzt auch die vielen Prinzen, die um ihre Hand angehalten hatten. Vor allem der letzte Prinz. Der der für sie ans Ende der Welt ritt um ihr das Bäumchen zu holen. Der dessen Augen so anziehend gewesen waren. So blau und sehnsuchtsvoll wie das Meer. So wie bei ihrem Bären. Ihr Bär, der nun tot vor ihr lag. Sie strich über den Kopf des Tieres. „Ich wünschte du wärest mein Prinz, dann hätte dich niemand gejagt und erlegt“, flüsterte sie, dann sah sie den Zwerg wütend an. „Du verdammtes kleines Biest. Du und deine Spielchen!“, rief sie ihre Wut hinaus, doch der Zwerg grinste nur breit. „Wie kannst du nur, du…du…du Rumpelstilzchen!“ Mit dem letzten Wort wurde der Zwerg plötzlich ganz fahl. „Was?“ entsetzt sah er sie an. „Das…das hat dir der Teufel gesagt!“, schrie er und stampfte wütend herum. Er wollte auf sie losgehen, doch mit einem Mal sprang der Rosenbusch dazwischen und wuchs zu einem Ungetüm heran, mit Stacheln über und über und sog den Zwerg in sein Inneres ein. „Du hast es versprochen“, rief der Busch und rollte hinab ins Tal mit dem schreienden Zwerg in sich. Nach Sekunden war es wieder still. „Was war denn das?“, blinzelte Nami. Das Rentier hinter ihr flüsterte nur leise. „Vermutlich der Name seines Vaters. Und das andere war ein Wanderbusch. Die machen so was gerne mal.“ Sie sah das Rentier an, doch dann blickte sie traurig auf den leblosen Bären. „Ich danke dir für alles was du mir getan hast, mein geliebter Bär.“ Sie beugte sich vor und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Doch plötzlich drang ein dumpfes Stöhnen hervor. Das Fell bewegte sich und fiel leblos wie eh und je zur Seite, doch darunter kam ein junger, nackter, blonder Mann zum Vorschein, der sich den Kopf rieb. „Was ist denn passiert?“ Nami und das Rentier trauten ihren Augen kaum. „Mein Prinz!“, quietschte Nami und fiel ihm um den Hals. Verdutzt sah Sanji sie an und erwiderte die Umarmung. „Prinzessin Nami? Ihr seid wirklich zu mir zurückgekehrt?“, fragte er leise. „Ja“, schluchzte sie. „Wie hätte ich den Bären denn allein lassen können, der für mich bereit war, ans Ende der Welt zu gehen und, obwohl ich so dermaßen abweisen zu ihm war, auch noch in jeder Situation mir beigestanden ist?“, weinte sie. Doch Sanji lächelte nur und strich ihr über den Rücken. Erst als sie sich einigermaßen beruhigt hatte sah sie zu ihm auf. „Danke für alles.“ Im Frühling des nächsten Jahres wurde Hochzeit gefeiert. Das Rentier hatte sich als Sanjis treues Ross Chopper entpuppt, auf dem ein Winterfluch lastete. Jedes Jahr wenn die Weihnachtszeit näher rückte, verwandelte es sich allabendlich zu einem fliegenden Rentier, welches man weithin an den leisen Glöckchenbimmeln erkennen konnte. Fälschlicherweise behaupten Kinder noch heute, es sei der Schlitten des Weihnachtsmanns, dabei hört es sich immer so an, wenn Rentierhufe auf Schneeflocken stoßen und diese in kleinere Flocken zerstoben…. König Genzo hatte seinen Kindern zur Hochzeit einen noch größeren Garten geschenkt wo irgendwann ein kleines Rotkehlchen auftauchte und sie in der größten und ältesten Buche häuslich neben der Höhle eines Hirschkäfers einrichtete, ein großer Fisch mit blauen Sternen im Teich platschte und immer mal wieder ein Eichelhäher frech keckerte. Ja irgendwann tauchte in diesem Garten sogar ein unscheinbarer Rosenbusch auf, der dem Bräutigam immer mal zu folgen schien, was diesen tierisch aufregte und er den Busch immer mal wieder anfauchte. Zu Hof munkelte man, dass sie sich benahmen wie ein altes Ehepaar, doch solange Nami mit Sanji glücklich war, getraute sich niemand was zu sagen. Und als dann der Tag der Hochzeit eintrat wurde selbst das Bäumchen mit einem kleinen Damenschlüpfer beglückt und man hatte den Eindruck es sang für das verliebte Paar umso schöner. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)