Our Past and the Present von Gentaro ================================================================================ Kapitel 3: Brothers [Flashback] ------------------------------- Er hatte kaum das Anwesen betreten, als sich vor ihm ein kleiner Schatten auftat und sein jüngerer Bruder vor ihm stand.   Ein Blick in dessen Augen verriet dem Älteren auch direkt, warum der Jüngere ihn draußen erwartete und nicht drinnen gewartet hatte, bis sein großer Bruder das Haus betreten würde. Izunas beleidigter Blick und der Schmollmund, den der Kleine zog, zeigten zwar mehr als deutlich, was er empfand, doch Madara entlockte das eher ein nachsichtiges Schmunzeln. Sein Bruder sah seiner Ansicht nach so einfach nur niedlich aus. Trotzdem bemühte sich der ältere Junge ihn das nicht merken zu lassen, wusste er doch genau, warum der Kleinere so beleidigt war.   „Tut mir leid, kleiner Bruder, morgen bringe ich dir auch Kendo bei.“   Im Nuh nahm Madara dem Jüngeren den Wind aus den Segeln und zauberte stattdessen ein Strahlen in sein Gesicht.    „Du musst es mir aber auch wirklich genau zeigen!“   Mit diesen Worten wichen die letzten Überreste seines Ärgers von dem Kleinen und er reichte seinem großen Bruder stattdessen ein frisches, langärmliges Hemd, damit Madara so die Schrammen an seinen Armen vor den Eltern verbergen konnte.   Izuna hatte zwar eher zufällig herausgefunden, was sein Bruder tat, wenn er mal wieder in die Stadt verschwand, nicht aber, mit wem dieser dort immer trainierte.   Trotzdem wusste er das erlangte Wissen sofort für seine Zwecke zu nutzen: Er schlug Madara vor, niemandem etwas von dessen heimlichen Trainingseinheiten zu erzählen - jedoch nur, wenn sein großer Bruder ihn im Gegenzug ebenfalls unterrichten würde.    „Versprochen, morgen zeige ich dir alles was du für den Anfang wissen musst“, entgegnete Madara. Nachdem er hastig sein eigenes Shirt ausgezogen hatte, nahm er nun dankbar das frische Hemd entgegen und streifte es über. Eilig versteckte er auch seine Tasche mit dem Shinai hinter der Treppe zur Eingangstür. Nachdem nun alle verdächtigen Spuren seines Trainings beseitigt waren, folgte er einem strahlenden Izuna ins Haus.   Mit geübter Selbstverständlichkeit zog der Kleine sogleich die Aufmerksamkeit ihrer Eltern auf sich und gab seinem großen Bruder die Möglichkeit, ungesehen ins Bad und unter die Dusche verschwinden zu können. So zerzaust und schmutzig, wie er nach jedem Training war, konnte Madara seinen Eltern nicht gegenübertreten, ohne dass sie ihn mit unangenehmen Fragen löchern würden.   Als er sein Zimmer, nur mit einer kurzen Hose bekleidet, wieder betrat, wartete seine Mutter allerdings dort bereits auf ihn. Mit einem vielsagenden Blick musterte sie die Schrammen, die sich auf dem Oberkörper ihres Sohnes deutlich abzeichneten. Schweigend verließ sie das Zimmer und kam einige Minuten später mit einer Salbe in der Hand wieder zurück.   „Setz dich hin.“   Ihr Tonfall war zwar sanft, ließ jedoch keinen Widerspruch zu - was Madara veranlasste, der Aufforderung Folge zu leisten und sich auf den Boden zu setzen.   Als seine Mutter die Schrammen vorsichtig mit der Salbe behandelte, er zischend die Luft ein und hielt für eine Weile unfreiwillig den Atem an, verspürte dann aber eine angenehme Kühle auf den verwundeten Stellen und atmete erleichtert wieder aus.   „Danke Mutter.“   Schuldbewusst wandten sich die schwarzen Augen des Jungen zu seiner Mutter, von der er ein warmes Lächeln, aber auch einen mahnenden Blick erntete.    „Du musst vorsichtiger sein, Madara. Sonst wirst du es irgendwann deinem Vater noch erklären müssen.“   Mit diesen Worten richtete sich die Mutter des Jungen auf, sah ihren Sohn nochmal liebevoll an und verließ das Zimmer nun endgültig, um Madara erstmal Zeit zu geben sich von seinem offenbar anstrengenden Tag zu erholen.   Madara selbst blieb nachdenklich zurück, die Worte seiner Mutter im Gedächtnis behaltend.   Seufzend stand er irgendwann schließlich auf, um sich auf sein Bett zu legen und noch etwas nachzudenken, den Tag nochmal Revue passieren zu lassen.   Allerdings hatte der Junge die Anstrengung des Tages wirklich unterschätzt. Beinah im selben Augenblick, als er die Matratze berührte, fielen ihm auch schon die Augen zu.   Daher bekam er auch nicht mehr mit, wie sich seine Zimmertür einige Zeit später nochmal öffnete und Izuna im Schlafanzug herein schlich, um sich neben seinen Bruder ins Bett zu kuscheln.   Er wusste bereits, dass Madara immer vor ihm aufstand - aber jetzt hatte der Ältere keine Chance mehr, ihm am nächsten Morgen zu entkommen und heimlich in die Stadt zu verschwinden.   Zufrieden kuschelte sich Izuna an seinen Bruder und schlief kurz darauf ebenfalls ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)