Legende aus Schatten geboren von Rowanna ================================================================================ Kapitel 15: Epilog: Vereint --------------------------- Um uns her, war nichts als blauer Himmel an dem vereinzelt weiße Wolken dahintrieben. Sonnenlicht glitzerte auf Zeldas Schmuck und auf Links Haar. Es war eine Zwischenwelt, irgendwo am Rande vom Reich des Lichts. Zelda schaute Link an. In Ihren Augen spiegelte sich noch das gerade Erlebte. „Danke Link. Dank deiner Hilfe ist es uns gelungen, den Großmeister des Bösen in das Reich der Hölle zu verbannen! Nun wird wieder Frieden herrschen in unserer Welt! Hoffentlich für alle Zeit.“ Link legte der Prinzessin eine Hand auf die Schulter. „Jetzt ist Frieden, Zelda. Um den Rest machen wir uns Gedanken, wenn es so weit ist. Zelda wandte sich ab, legte eine Hand an ihr Herz. „Ich bin schuld an all dem Unheil, das über Hyrule kam...ich war zu jung...ich konnte noch nicht wissen, welche Fährnisse sich mir auftun würden...Ich habe dich in all das hineingezogen...“ Link lächelte ihr zu „So viel ich weiß, war das Ganondorf. Und wir haben alle unseren Teil beigetragen. Freiwillig.“ Zelda wirkte nicht so, als hätte sie zugehört. Ihre Augen funkelten entschlossen. Ich kannte sie. Wenn sie in dieser Stimmung war, dann brachte bestenfalls ein Fauststoß Impas sie wieder auf andere Gedanken. „Nun ist es an der Zeit, meinen Fehler wieder gut zu machen...lege nun das Master-Schwert aus deinen Händen und schließe so das Zeitportal...Die Verbindung zwischen den Zeiten sei für immer gelöst...Link...gib mir die Okarina...“ Link zögerte kurz, reichte ihr dann das Instrument. „Es hat ohnehin die ganze Zeit dir gehört.“ Zelda legte ihre Hand auf die Seine. „Als eine der Weisen habe ich die Gabe, dich in deine Zeit zurückbringen zu können...“ Ein schmerzhafter Ausdruck huschte über ihr Gesicht. „Nun herrscht wieder Friede in Hyrule...Und nun ist es für uns an der Zeit, Abschied zu nehmen...gehe nun, Link. Hole deine verlorenen sieben Jahre nach. Gehe nach hause...Dorthin wo dein Platz ist...Als der, als der du aufwuchst...“ „Ich bin mir nicht sicher, ob das noch der selbe Ort ist, wie zuvor, sagte Link leise. Ich glaube, mein Platz ist jetzt an der Seite von Jemand ganz Bestimmten.“ Hätte ich noch ein Herz gehabt, gewiss hätte es bei seinen Worten schneller geschlagen. Mir wurde warm. Zelda horchte auf. „Du weißt es?“ „Warum hast du mir in der Zitadelle so einen Bären aufgebunden?“, fragte er. „Und wo ist Shiek? Hatte Ganondorf recht mit dem, was er sagte?“ Zelda seufzte, mied seinen Blick. „Du hast das gesamte Gespräch also mitbekommen?“ Link nickte. „Er hat mich darum gebeten, deswegen habe ich es dir erzählt. Er wollte das du ihn schnell vergisst...und das du wenig leidest.“ Links Blick wurde weich. „Das passt zu ihm.“ Drängend fasste er Zelda an der Hand. „Ist er wirklich nicht aus den Schatten zurückzuholen? Gibt es keinen Weg?!“ „Keinen den ich wüsste“, glaube mir, ansonsten hätte ich es bereits versucht.“ Links Augen funkelten entschlossen. „Ich werde einen finden. Bring mich hier heraus! Ich mache mich auf die Suche nach einem Freund!“ Zelda lächelte. „Wenn es jemand schafft, dann du.“ Link erwiderte ihr Lächeln. „Leb wohl, Zelda.“ „Danke Link...und lebe wohl...“ Die Töne von Zeldas Wiegenlied erklangen in der Weite des Himmels. Blaues Licht umhüllte Link. Er wurde empor gehoben. Bald würde er in der Weite der Zeit verschwinden. Durch die Zeit und die Schatten getrennt...mein Innerstes bebte bei dem Gedanken. Ich wollte ihn nicht verlieren! Ich wollte seine Nähe spüren! Seinen Worten lauschen und sein Lächeln sehen! Bei den Göttern, ich wollte bei ihm sein! Stattdessen sah ich ihn verschwinden und spürte wie es mich innerlich zerriss. Da bemerkte ich, wie Zelda eine plötzliche Idee durchzuckte, wie sie ein paar Schritte vorging. Ihr Schatten, ich, fiel mit einem Mal auf das blaue Licht. Zelda zwinkerte mir zu. „In der Gegenwart habe ich dich bereits beschworen. Damals habe ich es noch nicht getan. Bring mich nur dazu, es ordentlich zu machen!“ Ich wusste nicht, was ich sagen,denken oder fühle sollte. Ich konnte Zelda nicht einfach verlassen. Wer würde sie schützen, wenn ich nicht mehr an ihrer Seite weilte? Und dennoch, allein der Gedanke ließ mich erzittern. Es war so einfach! Zelda hatte mich erst kurz vor Links Rückkehr beschworen. Damals hatte sie es noch nicht getan. Es könnte tatsächlich funktionieren. Wilde Hoffnung durchströmte mich. Zelda lächelte. „Hier ist Frieden, Shiek. Sorge dich nicht um mich. Und lebe wohl.“ Ich spürte, wie ich mich von Zelda löste, wie ich ebenfalls emporgehoben wurde. Ich sah noch, wie sie mir hinterherwinkte. Dann verschwamm die Welt in einem Meer aus Blau. Blumenduft erfüllte den Garten in dem sich ein Junge und ein Mädchen gegenüberstanden. Das Mädchen mochte sich nur schemenhaft erinnern, auch wenn die Geschichten, die ich ihr in ihren Träumen erzählte, langsam ihre Wirkung taten. Doch in den Augen des Jungen leuchtete bereits eine Erfahrung die weit über seine Jahre hinaus ging.. Er war lange umhergereist, war schließlich in das Land Termina aufgebrochen, während Zelda unermüdlich lernte. Das Wissen von fast sieben Jahren ließ sich nicht an wenigen Tagen aufholen. Doch dann tropfte Blut auf den Kreis und alles war anders. Ich spürte, wie sich meine Existenz zusammen ballte, wie sie sich zu menschlichen Armen und Beinen formte. Der Geruch von Blumen kitzelte meine Nase. Ein warmer Wind brachte meine Haare zum wehen. Links Jubelschrei hallte laut über den Burghof. „Shiek!“ Es gab keine Zurückhaltung mehr! Kein Ausweichen mehr! Endlich konnte auch ich auf ihn zugehen! Wir fielen uns in die Arme. „Sind sie dafür nicht ein wenig jung?“, hörte ich Impas kritische Frage irgendwo hinter mir. „Das geht schon...denke ich“, antwortete Zelda. Als unsere Lippen sich trafen, spielte kein Gespräch der Welt mehr eine Rolle. Zu jedem Licht gehörte ein Schatten. Und wir hatten uns gefunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)