Daredevil: Shell Power von kentasaiba ================================================================================ Prolog: Prolog / Prophezeiung ----------------------------- Seit Anbeginn der Zeit, kerkerte sich in den Köpfen der Menschen der Gedanke ein, dass sie die Dunkelheit fürchten und, dass ihnen das Licht Kraft spenden würde. Vor langer, langer Zeit lebte ein Mann, der Meister Izo genannt wurde. Dieser Mann war das Licht, das Licht welches die Dunkelheit anzog. Ohne Schatten war es ihm jedoch unmöglich, die Bösartigkeit dieser Dunkelheit zu erkennen. Jener Dunkelheit mit dem Namen Kagenobu Yoshioka, der zum besten Freund des Meisters wurde. Yoshioka respektierte Meister Izo so sehr, dass er ihm gegenüber den Wunsch äußerste, ihn im Ninjutsu zu unterrichten. Die Dunkelheit wurde schnell vom Licht erhellt, erlangte jedoch nicht dessen Stärke. Ohne, dass Meister Izo Kenntnis davon bekam, bediente sich Yoshioka der dunklen und verbotenen Kräfte des Ninjutsu und verdarb den Clan des Meisters. Die Bösartigkeit wuchs zu Unmengen an, so dass nicht einmal der Meister sie stoppen konnte. Unter der Herrschaft des neuen Meisters, Kagenobu Yoshioka, wand sich der Clan von Izos Weg ab und verstieß ihn aus ihren Reihen. Izo war gezwungen zu fliehen und dem Mann alles zu opfern, dem er vertraut und als Freund angesehen hatte. Kagenobu Yoshioka, der dem Clan eine Vielzahl an verbotenen Techniken lehrte und ihn so zum Stärksten in ganz Japan machte. Die Gier und die Macht ließen die Menschen dermaßen erzittern, dass dieser Clan nach kurzer Zeit nur noch unter einem Namen zu hören war. Yami no Te. Oder auch „Die Hand“. Um Japan zu erobern und ganz unter seine Kontrolle zu bringen, plante Yoshioka einen uralten Yokai auf die Welt loszulassen. Meister Izo, der vom Kaiser beauftragt wurde, seinen Fehler zu beheben und Yoshioka zu stoppen, gründete eine spezielle Einheit, die er den Namen „The Chaste“ verlieh. Jedoch war der Krieg zwischen der Hand und dem Chaste nur von kurzer Dauer. Yoshiokas verdorbene Krieger schlugen Izos Truppen zurück und es war der ehemalige Freund selbst, der Meister Izo sein Schwert in die Brust trieb. Doch mit letzter Kraft sprach Izo, der sich an der Schulter Yoshiokas festklammerte: Ja, du hast mich besiegt, doch andere werden dir ein Ende bereiten. Vier Krieger würden in vielen, vielen Jahren erscheinen und so viele Finger der Hand abtrennen, bis nichts mehr von ihr übrig wäre. Yoshioka lachte aber nur und fragte Izo, wie sie das bewerkstelligen wollten. Mit seiner letzten Lebenskraft flüsterte ihm Izo zu… sie würden sich mit dem Teufel selbst verbünden. Kapitel 1: Der Teufel von Hell's Kitchen ---------------------------------------- Er verharrte in seiner Position, als ihm die Augenbinde umgelegt wurde. Kein unnötiges Blinzeln, keine unnötige Bewegung seiner Pupillen. Wenn ein Mensch seine Augen aufschlug nahm er alles war, was sich vor ihm abspielte. Wenn Shishido seine Augen öffnete… würde alles um ihn herum still stehen und sein Leben dem Moment opfern. Obwohl Shishido nun blind war, spürte er, wie sein Diener sich erhob und leicht verbeugte, bevor er an seinen Platz zurückkehrte. Kurz darauf hörte er, wie die Türen beiseite geschoben wurde und Schritte, die zwar von den Socken der Näherkommenden gedämpft, aber nicht ausgelöscht wurden. Shishido zählte drei… nein vier Männer die den Raum betraten und sich aufteilten. Er griff zu seiner Linken und ertastete das längliche Holz. Er packte es mit festem Griff und erhob sich. Er spürte, wie die bereits in Stellung gebrachten Jonin ihre Schwerter zogen. Der Stahl, der auf den Wind traf und einen zarten Klang widerhallte, half Shishido sich zusätzlich zu orientieren. Als der erste Jonin auf seinen Meister zusprang, ging Shishido in die Knie, zog sein Shinai und versengte es im Magen des Angreifers. Zur selben Zeit tauchte der zweite Jonin hinter ihm auf. Shishido zog die Waffe mit aller Kraft zurück und schien so das Knie des Ninjas zu verletzen. Der aufkommende Schmerzensschrei half ihm, die genaue Position des Feindes zu lokalisieren. Das Shinai streckte ihn nieder, während sich die verbliebenen zwei Jonin in Stellung brachten. „Ike!“, brüllte Shishido, was die Jonin keinen Moment mehr zurückhielt. Shishido ließ sich auf den Rücken fallen, seine Beine entgegen derer der Angreifer. Zurückgeworfen vernachlässigten sie ihre Kampfposition, was Shishido erlaubte, sich auf den ersten zu stürzen. Ein gezielter Hieb gegen dessen Brust reichte um ihn außer Gefecht zu setzen. Genauso schell wand sich der Meister um zu presste das Shinai gegen den Hals des verbliebenen Jonins. Dieser senkte sofort sein Haupt und legte sein Schwert zu Shishidos Füßen. Der Diener kam angelaufen und nahm das Shinai in Empfang, das ihm Shishido bereits entgegenstreckte. Daraufhin kniete er sich wieder auf die Matte, die er während des Kampfes nicht verlassen hatte und nahm seinen meditativen Zustand erneut ein. Ohne Worte verließen die Jonin den Trainingsraum. Als die Tür jedoch nicht wieder zugeschoben wurde, regte sich schließlich doch etwas in Shishidos Miene. Erneut nahm er Schritte wahr, diesmal hastig und auch der Herzschlag jener Person war erhöht. Ohne seinen Kopf in seine Richtung zu wenden, begann ihn Shishido anzusprechen. „Du wirst unvorsichtig, Kirigi. Was habe ich dich gelehrt? Wärst du mein Feind, dann wärst du Tod gewesen, bevor du deinen ersten Schritt in diesen Raum getan hättest.“ Der Besucher nahm sofort eine demütige Haltung ein und verbeugte sich, ohne seinen Meister dabei anzusehen. „Verzeiht mir vielmals die Störung, Shishido-sama. Doch Euer Wunsch war es, sofort Meldung erstattet zu bekommen, sollten wir Neuigkeiten aus New York erfahren.“, begann Kirigi den Grund seines rüden Eindringens Vorzubringen. Shishido, der immer noch seine innere Ruhe aufrecht erhielt, nickte bedächtig. „Was ist geschehen?“, wollte er nun erfahren. Kirigi zögerte etwas, scheinbar war es keine erfreuliche Nachricht. „Die Arbeiten an dem Übergang sind wie von Euch gewünscht zu Ende gegangen. Und trotz der Vorkommnisse haben unsere Truppen ihr Möglichstes getan, um diesen zu bewachen. Doch vor wenigen Stunde… ist es geschehen.“ Shishido, inzwischen nicht mehr ganz so ruhig, erhob sich und schritt zu Kirigi. „Der Übergang darf nicht gefährdet werden. Ein Schlüssel ist ersetzbar, eine Tür nicht. War es erneut dieser Akuma, der uns Schwierigkeiten bereitet hat?“ Kirigi wagte es den Kopf zu schütteln. „Nein, es war kein Angriff von außen. Ich weiß, es klingt unglaublich aber… unsere Truppen wurden überrascht. Von etwas… das den Übergang durchschritten hat.“ Shishido vernahm nun, wie sein eigenes Herz stärker zu klopfen begann. Ein Gefühl, dass er bereits seit langer Zeit nicht mehr gespürt hatte. Doch was war es? Euphorie? Oder Angst? „Etwas… hat den Übergang durchquert? Was ist mit dem Schlüssel?“, klang Shishidos Stimme lauter, als sie es sollte. Kirigi verneinte erneut. „Nein, der Schlüssel wurde nicht eingesetzt. Diese… Ninjas, sie waren auf einmal da. Unsere Leute wurden völlig überrascht.“ Shishido verengte die Augen, was ihm aufgrund der anliegenden Augenbinde unangenehm war. „Unsere Leute wurden von feindlichen Ninjas angegriffen? Das bedeutet… der alte Mann muss dahinter stecken. Er hat damit begonnen seinen Zug zu machen.“ Kirigi unterbrach ihn sofort, auch wenn er es bereute. „Nein, Shishido-sama. Laut der Beschreibungen der Überlebenden handelte es sich nicht um die Ninjas des Chaste. Das beschriebene Emblem der Krieger befindet sich auch in keiner unserer Datenbanken. Doch das… war noch nicht alles. Es ist nur der Augenbericht eines Kriegers, deshalb bitte ich Euch dieser Sache keine so große Bedeutung beizumessen.“ Shishido, der beinahe zu bereit gewesen wäre, seine Augenbinde abzunehmen und Kirigi direkt in die Augen zu blicken, versuchte sich zu beherrschen. „Sprich.“, sagte er stattdessen. Kirigi schluckte und fuhr fort. „Nun… kurz nachdem die unbekannten Ninjas den Übergang passiert hatten, wurde er von… noch etwas anderem angegriffen. Höchstwahrscheinlich lag alles nur an seiner Einbildung, doch er sprach… von Kreaturen, die nicht menschlich aussahen.“, beendete Kirigi seinen Bericht. Shishido holte so tief Luft wie schon lange nicht mehr. „Das Biest…“, sagte er mehr zu selbst, als zu seinem Gefolgsmann. Dieser wagte es, Einspruch zu erheben. „Sensei, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Weder wurde der Schlüssel eingesetzt, noch liegt New York in Trümmern. Es kann unmöglich…“ Shishido stampfte leicht, aber hörbar mit dem Fuß auf, was Kirigi zum Schweigen verdammte. „Egal wer oder was unsere Welt betreten hat, wir werden diejenigen sein die sich dessen Macht aneignen werden.“ Kirigi nickte, doch seine Bedenken waren alles andere als ausgeräumt. „Aber Sensei, unsere Truppen in New York sind im Moment unorganisiert und ohne Führung. Durch den Verlust von Nobu-san haben wir dort…“ Ein weiteres Aufstampfen verschlug Kirigi erneut die Sprache. „Nobu war eine Schande und hat seinen Tod verdient. Die Hand mag einen Finger verloren haben, doch sie besitzt immer noch genug Kraft um ein Schwert zu halten. Wir brauchen Nobu nicht mehr, alles was im Moment zählt… ist Black Sky.“ Kirigi zögerte nun leicht. „Aber Sensei, sie ist noch nicht soweit.“, wand er ein. Doch war scheinbar nichts, das Shishido hören wollte. „Was ist mit ihrem Körper. Ist er soweit genesen?“ Kirigi bestätigte es ihm demütig. „Sehr gut, alles weitere spielt keine Rolle. Ich möchte, dass du alles vorbereitest, Kirigi. Ich werde selbst nach Amerika fliegen und was auch immer den Übergang passiert hat… es wird der Hand entweder dienen… oder von ihr vernichtet werden.“ „Hai!“, gab Kirigi nur von sich, bevor er aufsprang und den Raum verließ. Als die Tür zugeschoben wurde… nahm Shishido seine Augenbinde ab. New York – Hell’s Kitchen Matt kannte diese Momente sehr gut. Momente, in denen sich einfach alles taub anfühlte. Schlug man nur oft genug auf eine Stelle, dann streikte selbst der Schmerz irgendwann. Unter Dusche stellte er nicht gerade ernüchtert fest, dass inzwischen mehr blaue Flecken seinen Körper zierten, als dass sie sein rotes Kostüm bald noch verbergen konnten. Seine blauen Flecke und Prellungen wollten einfach nicht heilen. Vielleicht lag es auch daran, dass ständig neue hinzukamen. Es war die dritte Nacht in Folge in der er unterwegs gewesen war. Die Taubheit half ihm, seinen lästigen Schmerz zu vergessen, obgleich er wusste, wie sehr er sich etwas vormachte. Die Taubhaut betraf nicht nur seinen Körper… sondern auch ihn selbst. Und egal was er seinem Körper auch zumutete, die blauen Flecken würden irgendwann heilen. Aber wann… würde diese Taubheit verschwinden? Oder war es gar etwas, an das er sich gewöhnen musste. So wie daran, sein Augenlicht zu verlieren? Nein, darin bestand ein deutlicher Unterschied, das war ihm bewusst. Ein Unterschied darin, einem Menschen die Augen zu rauben… und darin ihm das Herz herauszureißen. Matts Augen würden nie wieder heilen, das wusste er. Mehr noch, er hatte es bereits vor langer Zeit akzeptiert. Aber was war mit seinem Herzen? Würde es irgendwann heilen, oder würde es ebenfalls etwas darstellen… an das er sich gewöhnen musste? Vielleicht… ja, wäre da nicht dieser Riss entstanden, in jener Nacht in der er seinen Vater in dieser Gasse fand, welcher vor seinen Augen gestorben war, dann… dann hätte sein Herz diese letzte Schlacht eventuell überstanden. Aber vielleicht machte sich Matt auch nur etwas vor. Es spielte keine Rolle wie schwer ein Hieb war, es kam nur darauf an wie präzise und welche Stelle er am Ende traf. Bei ihm hatte dieser Hieb die für ihn wichtigste erwischt. Es waren inzwischen 4 Monate vergangen, seit Elektra in seinen Armen gestorben war. Er sah zu und konnte nichts unternehmen. Wie damals bei seinem Vater. Binnen kurzer Zeit, hatte er alles was ihm wichtig war verloren. Elektra, seinen besten Freund, Nelson&Murdock, jene Kanzlei, mit jener er vorhatte, Menschen zu helfen, die Hilfe brauchten. Aber wem genau wollte er eigentlich etwas vormachen? Wem konnte er schon helfen? Alles was er anfasste ging zu Bruch. Voller Wut und Selbsthass schlug er gegen die Ziegelwand der Dusche. Er spürte wie eine Wunde auf seiner Handfläche erneut aufging und Blut daraus quoll. Er sah es nicht, er roch den metallenen Geschmack. Aber nur kurz, denn das Wasser spülte es schnell den Abfluss hinab. Wenn es bei Matts Sorgen doch auch nur so einfach wäre. Nach Elektras Tod hatte er viel geschlafen. Immerhin gab es für ihn nicht mehr viel zu tun, nachdem die Kanzlei geschlossen worden war. Dennoch war Matt bewusst, dass er sich aufraffen musste. Im Kampf gegen Verbrecher mochte er durch seine Inkonsequenz vielleicht versagen, doch an seinen Fähigkeiten als Anwalt hatte er nie gezweifelt. Als war er vor einem Monat zum Gerichtsgebäude marschiert und hatte sich dort als Pflichtverteidiger registriert. Was hätte er auch anderes tun sollen? Welchen anderen Weg hätte er beschreiten sollen? Eine eigene Kanzlei gründen? Ganz alleine? Bei einer bedeutenden Kanzlei anheuern, die nur Mandanten aufnahm, die sich eine Beratung auch leisten konnte? Nein, logisch betrachtet, war das die einzige Möglichkeit, wie er den Menschen helfen konnte. Zumindest tagsüber. Die Fälle, die ihm zugeteilt wurden, waren größtenteils unspektakulär. Ein paar Drogen-Delikte, Körperverletzung, oder eine Verleumdung. Der einzig größere Fall stellte ein Reporter dar, dem Betriebsspionage vorgeworfen worden war, einem gewissen Parker. Matt gewann den Fall, auch wenn es seinem Alter Ego zu verdanken gewesen war, dass der wahre Schuldige dennoch mehr oder weniger freiwillig gestand. Inzwischen fragte er sich, ob er diese Entscheidung nicht bereuen sollte. Er hatte kaum geschlafen und musste heute einen weiteren Mandanten beraten. Auch wenn Matt noch nie wirklich viel Schlaf gebraucht hatte, so wäre er dennoch für eine Pause dankbar gewesen. Er verließ die Dusche und begann sich anzuziehen. Ein Blick auf die Uhr hätte jedem anderen verraten, wann es an der Zeit war, zur Arbeit zu fahren. Matt hingegen reichte das Ticken der Zeiger im Hintergrund. Er schlüpfte in seinen Anzug, der im Prinzip nicht weniger umständlich war, als seine Nachtkleidung. Nachdem auch die Krawatte gebunden war, verließ er seine Wohnung um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Vollzugsanstalt zu fahren, wo er seinen heutigen Mandanten treffen sollte. Früher war Foggy immer so nett gewesen, die jeweilige Akte des Klienten vorzulesen, nun verließ sich Matt hauptsächlich auf die Aussagen der Zeugen und des Mandanten. Sein neuester Fall wirkte recht einfach. Es handelte sich um Aber Jenkins, einem Auto-Mechaniker, der als Nebenerwerb nach Geschäftsschluss gerne kleinere Läden besuchte. Nach dem Geschäftsschluss der Läden verstand sich. Letzte Nacht war er aber auf frischer Tat ertappt worden. Aufgrund der Vorstrafen würde ihm Matt raten, sich auf einen Deal einzulassen. Es wäre illusorisch, angesichts der Beweise auf einen Freispruch hinzuarbeiten. Und wenn Matt es sich eingestand… wollte er das auch gar nicht. Erst hatte er sich vorgestellt nur Unschuldige zu vertreten, wie diese einsamen Anwälte in diesen 90 TV-Serien. Doch die wahre Welt sah ganz anders aus. Hell’s Kitchen sah anders aus. Hier bekam man das, was man auch erwartete. Nichts wurde einem geschenkt und das wussten auch die Kriminellen. Deshalb nahmen sie es sich mit Gewalt. Doch gerade mit diesem Verhalten hatten sie den Teufel von Hell’s Kitchen heraufbeschworen, der nun über sie richtete. Bei Nacht Richter ohne Gnade und bei Tag Anwalt mit einem Herz, egal wie sehr es im Moment auch gebrochen war. Nachdem Matt die Formalitäten an der Schleuse hinter sich und das Gebäude betreten hatte, wurde er in den Besucherraum geführt. Dass sein Mandant bereits auf ihn wartete, war unübersehbar. Oder besser ausgedrückt, unüberhörbar, so heftig wie dieser ungeduldig mit seinen Füßen auf und ab tapste. Matt roch Schweiß, Dreck und eine Spur Benzin. Kein Zweifel, dass es sich bei ihm um den Richtigen handelte. Der Justiz-Beamte ließ die beiden allein und Matt begann sich zu setzen. „Alter, die haben echt keinen Scheiss erzählt, als sie meinten, mein Anwalt sei blind.“, wirkte Jenkins überrascht. Matt räusperte sich. „Aber Jenkins, darf ich annehmen?“, fragte er, obwohl er sich sicher war. Sein Gegenüber bejahte. „Ja, aber alle nennen mich eigentlich nur Beetle. War schon ein paar mal hier, aber Sie sind mein erster, blinder Verteidiger.“ Die ‚Ehre’ ignorierend, fasste Matt noch einmal die Tatvorwürfe zusammen, um Jenkins bestätigte es. Schließlich nahm er einen metallenen Geruch wahr und befürchtete, eine weitere seiner Wunden wäre ausgerechnet jetzt aufgeplatzt. Doch er irrte, denn der Geruch ging eindeutig von Jenkins aus. „Mister Jenkins, vielleicht kann ich mit der Staatsanwaltschaft etwas aushandeln. Scheinbar wurden Sie Opfer von Polizei-Gewalt, Sie haben an verschiedenen Stellen am Körper Verletzungen.“, sprach er nun. Jenkins wirkte überrascht. „Äh… woher wollen Sie das bitte wissen?“, hakte er verdutzt nach. Matt schob schnell vor, dass er dies im Verhaftungs-Protokoll gelesen hatte. „Achso. Klingt im Prinzip nach einer tollen Idee, nur leider waren es nicht die Cops, die mich so zugereichtet haben.“, verriet Jenkins. Matt horchte auf. „Und wer dann?“, wollte er wissen. Jenkins zögerte etwas. „Ich habe den Cops bereits die Geschichte erzählt, aber die glauben mir auch nicht. Als ich in diesen Laden einsteigen wollte, haben mich irgendwelche komischen Typen angegriffen.“, berichtete er. Matt hob die Augenbrauen. Jenkins wurde angegriffen? Wenn dann sicher nicht von ihm, daran würde er sich zumindest erinnern. „Von wem angegriffen? Wenn nicht von der Polizei, wäre sollte Sie dann von Ihrer Straftat abhalten?“, hakte er nach. Jenkins wiegte unschlüssig mit dem Kopf. „Ich… hab keine Ahnung wer die Kerle waren. Sicher irgendso eine neue Gang. Von der Yakuza, oder so. Haben sich aufgeführt wie Ninjas, einer hatte sogar Schwerter dabei. Und dann… diese komischen Masken. Sie trugen Frosch-Masken, oder so.“, vollendete Jenkins die Erzählung. Jeder andere Anwalt hätte diese Geschichte als dumme Lüge abgetan. Aber andere Anwälte besaßen auch nicht Matts Fähigkeit Lügen sofort zu erkennen. Jenkins Puls war nicht erhöht, er hatte diese Auseinandersetzung tatsächlich erlebt. Er war einen Moment in seinen Überlegungen gefangen, bis Jenkins ihn wieder wachrüttelte. „Nun, Mr. Jenkins, selbst wenn es diese Angreifer… diese Gang mit dem Masken gab, so ändert das nichts an Ihrem Einbruch. Aufgrund der vielen Beweise werde mit dem Staatsanwalt verhandeln, aber die einzige Möglichkeit, die ich sehe, wäre ein komplettes Geständnis Ihrerseits. Es gibt keine Beweise für weitere Einbrüche, doch aufgrund Ihrer Vorstrafen wäre eine Kooperation das Beste.“, wollte er seinem Mandanten keine falschen Hoffnungen machen. Dieser wusste aber scheinbar bereits wie das System funktionierte und willigte ein. Er füllte die Formalitäten aus und wurde dann in seine Zelle zurückgebracht. Matt erhob sich und machte sich auf, das Gefängnis zu verlassen. Doch die ganze Zeit über, ratterte es in seinem Kopf. Yakuza? Schwerter? Matt fiel nur Gang ein, wenn man sie so nennen konnte, auf die die Beschreibung zutraf. Die Hand. Jene Organisation aus esoterischen Fanatikerin, die sein Mentor Stick versuchte auszulöschen und diejenigen, durch die Elektra zu Tode gekommen war. Nachdem Nobu von Stick getötet worden war, hatten sich die verbliebenen Mitglieder zurückgezogen. Seither war es ruhig um sie geworden. Matt hatte versucht sie ausfindig zu machen um sie ihrer gerechten Strafe zuzuführen, doch es gab keine Spur von ihnen. Diese Ninjas hatten sich sprichwörtlich unter einem Blatt versteckt und kamen nicht mehr hervor. Außer um einen Ladendieb außer Gefecht zu setzen? Nicht gerade die Vorgehensweise, die Matt erwartet hätte. Er absolvierte seinen Termin mit dem Staatsanwalt und beschloss dann etwas zu essen. Denn wenn Jenkins die Wahrheit sagte, dann hatte er den ersten Brotkrümel gefunden, den die Hand hinterlassen hatte. Er kannte das Gebiet, in dem sie gestern in Erscheinung getreten war. Egal, welche Beweggründe diese Kerle auch hatten, eines stand fest. Heute Nacht… …würde der Teufel von Hell’s Kitchen wieder auf die Jagt gehen. Kapitel 2: Fremde Shinobi ------------------------- Matt war nicht so leichtsinnig, für wie ihn Foggy meistens hielt. Er hatte zuvor einige Stunden geschlafen um wenigstens annähernd fitt zu sein. Als sein Wecker klingelte, war er jedoch hellwach gewesen. Er entledigte sich seines schwarzen Anzugs, der bei Nacht wesentlich unauffälliger gewesen wäre, um in das deutlich sichtbarere, aber auch bedrohlichere Rot zu schlüpfen. Wenige Momente später war der Teufel von Hell’s Kitchen wieder unterwegs, um über die Kriminellen zu richten. Daredevil war wieder unterwegs. Der Laden, den Jenkins aka Beetle ausgeraubt hatte, befand sich in der Nähe der Docks, kein gerate belebtes Viertel. Es dauerte nicht lange, bis Matt den östlichen Teil des Bezirks erreicht hatte und sprichwörtlich seine Fühler ausstreckte. Die Ninjas der Hand besaßen die Fähigkeit ihren Puls niedrig zu halten und so nicht wahrgenommen zu werden. Wenn allerdings zu viele von ihnen auf einem Haufen waren, nutzte ihnen diese Fähigkeit auch nichts. Dennoch machte sich Matt nichts vor, den er wusste, wie schwierig es war, diese Fährte aufzunehmen. Unerwartet nahm er plötzlich einen sehr stark erhöhten Puls wahr. Allerdings nur von einer einzelnen Person, die offensichtlich zu rennen schien. Auch wenn sie nichts mit seinem Vorhaben zu tun hatte, wollte Matt jemanden, der vielleicht in Schwierigkeiten war nicht im Stich lassen. Denn wer würde schon nachts joggen gehen? Der Teufel schwang sich vom Dach und landete direkt auf der Straße, die den Zugang zum Pier bildete. Der vermeintliche Jogger, der seinen Kopf immer wieder nach hinten wand, blieb jedoch nicht stehen. Unter normalen Umständen wäre ihm Matt ausgewichen, doch ein Blick auf die Jacke des Flüchtenden verriet ihm, dass er bei ihm nicht schonend vorzugehen brauchte. Auf ihr prangte nämlich das Abbild eines die Zähne fletschenden Hundes, die ihn als Mitglied einer Biker-Gang auszeichneten. Also ergriff Matt den Arm des Mannes und drückte ihn gegen eine Mauer. „Hey, wieso hast du es denn so eilig? Bist du auf der Flucht vor den Cops?“, wollte Matt wissen, obwohl er natürlich wusste, dass er in diesem Fall Schüsse gehört haben müsste. Der Biker schüttelte den Kopf. „Ach du Scheisse, du auch noch! Wenn es bloß die Cops wären, aber diese Typen… das waren keine Menschen!“, stockte er. Matt horchte auf. „Du wurdest angegriffen? Hatten diese Kerle zufällig Schwerter und trugen Frosch-Masken?“, hakte er nach. Der Biker prustete los. „Frösche? Sahen für mich eher wie Eidechsen aus. Und… Herr steh mir bei, das waren keine Masken!“, berichtete er. Matt wollte nachfragen, was genau er damit meinte, spürte dann aber, wie sich ihm jemand näherte. „Na gut, du darfst gehen. Ich rate dir, geh einfach nach Hause.“, warf er dem Biker noch zu und ließ ihn dann los. Während dieser die Flucht ergriff, hörte Matt ganz deutlich wie er umzingelt wurde. Aber etwas war eigenartig. Er vernahm ganz deutlich den Puls jener Personen. Verzichtete die Hand inzwischen darauf, diesen zu verbergen? Nein, auch wenn sie ihren Anführer verloren hatten, so fahrlässig würden sie wohl kaum sein. Matt hörte, wie einer der sich nähernden Feinde auf einen Container, direkt vor ihm sprang. Zwei oder drei weitere kamen von rechts. Was sollte Matt also tun? Fliehen? Das wäre sicher vernünftiger gewesen, doch… Elektra war auch nicht einfach weggelaufen. Sie hatte sich dem Feind gestellt, auch wenn es ihren Tod bedeutet hatte. Doch sie hatte sich für Matt geopfert und wollte sich nicht, dass dieser leichtsinnig sein Leben aufs Spiel setzte. Dennoch… war die Wut größer. Er wollte Rache dafür, was die Hand der Person, die er liebte angetan hatte. Aber… war sein Gegner wirklich jene Organisation? Matt stutzte immer mehr. Nicht nur, dass sie ihren Puls nicht verbargen, die Bewegungen, welche die Ninjas vollführten, unterschieden sich gänzlich zu denen, die Matt in der Vergangenheit bei ihnen wahrgenommen hatte. Dennoch bestanden keine Zweifel daran, dass es sich im Shinobi handelte. Zwei von ihnen zogen Schwerter, während ein weiterer in seine Tasche griff und etwas metallenes hervorholte. Auch Matt zog seine Schlagstöcke, von denen er wusste, dass sie so stabil war, dass nicht einmal Schwerter sie durchtrennen konnten. Der Shinobi auf dem Container begann nun etwas nach Matt zu werfen. Er spürte jede einzelne Vibration in der Luft. Er wich schnell genug aus, so dass die Wurfsterne gegen die Mauer prallten. Doch daraufhin stürmten die Schwertkämpfer auf ihn zu. Er spürte, wie die Luft vor ihm wich und konnte so die Position der Waffen bestimmen. Mit einem gezielten Tritt ließ er einen der Krieger zurücktaumeln und schlug ihn mit seinen Schlagstöcken nieder. Den zweiten, der gerade auf ihn zusprang, sprang er einfach entgegen, die Schlagstöcke schützend vor sich haltend. Sie stoppten das Schwert, was Matt erlaubte, dem Shinobi einen gezielten Schlag gegen die Schläfe zu verpassen. Als dieser ebenfalls ausgeknockt war, atmete Matt leicht auf. Jedoch nur für einen kurzen Moment. Sofort nahm er wahr, wie sich etwa ein halbes Dutzend weiterer Shinobi näherte. Alle waren bewaffnet, so weit es Matt sagen konnte. Er überlegte sich seine Optionen, war sich aber sicher, dass er bei dieser Überzahl nichts ausrichten konnte. Er hatte keine Wahl die Flucht anzutreten. Oder er hatte es zumindest vor. Er begann sich in Bewegung zu setzen, in die genau entgegengesetzte Richtung. Doch dies sollte sich als fataler Fehler herausstellen. Erneut nahm er die Vibrationen von Schwertern wahr und konnte gerade noch so ausweichen. Zwei Shinobi waren aus dem Nichts aufgetaucht, doch diesmal… hatte Matt sie nicht kommen sehen. Ihm entging nicht, dass sich ihre Bewegungen von denen Krieger von gerade eben unterschieden. Die Hand, dachte Matt als erstes. Da ihm der Fluchtweg abgeschnitten worden war, blieb ihm nichts anderes übrig, als zurückzutaumeln. Doch es war bereits zu spät. Die andere Ninja-Fraktion war nun eingetroffen und Matt war nicht nur in der Unterzahl… er war allein. Wie ein Lamm, das zur Schlachtbank gebracht worden war. Er hob seine Schlagstöcke, doch wie viele konnte er ausknocken, bis ihn ein tödlicher Hieb traf? Würde er genauso enden wie Elektra? Matt musste zugeben, dass er es darauf angelegt hatte. Jedoch stand eines für ihn fest. So leicht… würde er es ihnen nicht machen. Wenn sie sich mit dem Teufel anlegen wollten… dann würde er genauso gnadenlos sein wie sein Vorbild. Die Shinobi hinter ihm schrieen und Matt nahm wahr, wie einer von ihnen auf ihn zusprang. Er machte sich bereit, zögerte dann aber. Nein, er hatte sich geirrt. Der Shinobi sprang nicht, er wurde durch die Luft katapultiert. Irgendjemand in der Nähe schrie etwas, das Matt nicht verstand, oder er gar zuordnen konnte. Dafür war das Schlachtfeld selbst für seine besonderen Sinne zu überfüllt. Er konzentrierte sich und erkannte, wie sich die hintere Gruppe in zwei spaltete. Die eine schien aus den Shinobis zu bestehen, die er gerade bekämpft hatte und die anderen… was war das? Matt versuchte den Herzschlag der zweiten Gruppe zu lesen, doch diese schlugen auf eine Weise, wie es Matt noch nie bei einem Menschen vernommen hatte. Doch Zeit zum Nachdenken blieb nicht, denn die beiden Ninjas der Hand vor ihm, stürmten auf ihn zu. Während sich einer auf die andere Fraktion stürzte, war Matt das Ziel des anderen. Dessen Schwert traf Matts Kampfstöcke, doch der blinde Anwalt konnte ohne Probleme barrieren. Er trat gegen die Knie des Ninjas, wodurch dieser sein Gleichgewicht verlor. Ein gezielter Tritt gegen das Knie und das darauf folgende Knacken verriet Matt, dass sein Gegner erst einmal nicht wieder aufstehen würde. Doch was nun? Fliehen, oder den Kampf aufnehmen? Er nahm wahr, wie der andere Hand-Ninja von einem der Krieger mit dem seltsamen Herzschlag zur Strecke gebracht wurde. Diese rotteten sich nun zusammen, Matt zählte drei… nein vier von ihnen, die sich nun gegen die fremden Shinobis zur Wehr setzten. Matt hörte wie ein langer Stock gegen den Boden schlug und ziehen von zwei paar Schwertern. Er nahm wahr, wie einer der Shinobis nach dem anderen zu Boden gingen. So sehr Matt die Aktionen der vier Kämpfer, die ihn offensichtlich unterstützten interessierte, so ließ er dennoch seine Umgebung nicht aus den Augen. „Modore!“, hörte er ein Rufen, das tief aus der Nacht hallte. Matt bildete sich ein, dass es sich um eine weibliche Stimme handelte, doch er konnte sich in der Aufregung auch irren. Nein, er irrte sich nicht. Er spürte, wie eine weibliche Person näher kam. Matt hob seine Schlagstöcke, doch die Frau unternahm keine Anstalten anzugreifen. Stattdessen wiederholte sie ihre Worte. Beide Ninjas der Hand erhoben sich, selbst der, den Matt gerade noch das Knie zertrümmert hatte. Dieses schien aus unbekannten Gründen geheilt, oder der Besitzer schien zumindest keinen Schmerz mehr zu spüren. „Nichts da, wir wollen immer noch ein paar Antworten!“, hörte Matt jemanden sagen und ordnete die Stimme einem seiner Unterstützer zu. Dieser begann etwas auf die Frau zu werfen. Matt vermutete erst einen Wurfstern, doch scheinbar war es ein Messer. Doch kurz bevor es die Frau treffen konnte, wich diese gekonnt aus, als hätte sie ebenfalls die Vibration spüren können. Das Messer fiel ins Leere und die Frau begann damit, gemeinsam mit ihren zwei Kumpanen die Flucht anzutreten. Doch nicht nur sie, auch die Ninjas, die es vorzogen, ihren Puls nicht zu verbergen rafften sich einer nach dem anderen wieder auf und traten die Flucht an. „Mist, wir müssen ihnen folgen!“, sagte eine weitere Stimme. Nun begannen drei der vier Unterstützer den Shinobis zu folgen, während Matt spüre, dass ihm der vierte gegenüberstand. Die anderen drei brauchen ihre Flucht ab und kehrten zu ihrem Kameraden zurück. „Hey Raph, du siehst aus, als hättest du gerade den Teufel selbst gesehen.“, sagte nun dieselbe Stimme wie gerade eben. Matt nahm einen unbekannten Geruch an den viert Kämpfern wahr. Er war beißend und alles andere als angenehm. Er wusste nicht wieso, aber der Geruch erinnerte ihn an… Kloake? Der Kämpfer direkt vor ihm begann etwas zu erwidern. „Ja… damit hast gar nicht so Unrecht.“ Matt und die vier Kämpfer standen sich einen Moment gegenüber, dann wich Matt etwas zurück. Er hielt immer noch die Schlagstöcke, bereit sie einzusetzen. Er nahm wahr, wie der Kämpfer, den sein Kamerad Raph genannt hatte, ebenfalls eine Art Messer zog. Während Matt in Abwehrstellung ging, drängte sich einer der Kämpfer zwischen die beiden. „Nein, warte. Er hat wie wir gegen die Ninjas des Foot-Clans gekämpft, ich denke nicht, dass er zu den Bösen gehört.“, sagte der vermeintliche Schlichter, der offenbar der Anführer der Gruppe war. „Also wenn du mich fragst, sieht der Typ aus einem Horrorfilm aus. Die teuflische Pizza Teil 3, oder so.“, redete nun eine weitere Person der Gruppe. „Er hat recht, Leo! Auch wenn er nicht zum Foot-Clan gehört, dann sicher zu diesen anderen Ninjas. Er trägt rot, genau wie sie!“, warf Raph ein. Kurz darauf ein Räuspern. „Und was wenn der Foot-Clan auf einmal beschließen würde Grün zu tragen? Sollen wir uns dann einen neuen Anstrich verpassen, oder was?“, fragte das Mitglied der Gruppe, das bisher noch nichts geredet hatte. „Hey, wir wären die ersten roten Schildkröten der Welt, damit kämen wir bestimmt ins Fernsehen.“, wand der Kämpfer ein, der vorhin den Spruch mit dem Horrorfilm gebracht hatte. Matt spürte, wie seine Ungeduld stieg? „Wovon redet ihr eigentlich? Und wer genau seid ihr?“, klang seine Stimme nun lauter als gewollt. Die vier Kämpfer vier ihm tuschelten, scheinbar wussten sie nichts von Matts gesteigertem Hörsinn. Scheinbar diskutierten sie darüber, in wieweit wie Matt vertrauen konnten. Und ob sie ihn als Informationsquelle nutzen konnten. Dabei war Matt derjenigen, der im Moment keinen Plan hatte und dem es schwer fiel, die Situation zu überblicken. Schließlich meldete sich der Anführer zu Wort. „OK, wir haben keine bösen Absichten. Und wenn diese Ninjas von gerade eben deine Feinde waren… dann sind wir im Prinzip Freunde.“ Matt verengte die Augen. „Achja? Und woher soll ich das wissen? Habt ihr etwa etwas mit Stich zu tun?“, wollte er in Erfahrung bringen. Gleich darauf nahm er wahr, wie einer der Kämpfer mit seinem Stock herumhantierte, scheinbar seine Waffe. „Also damit meine ich meinen Mentor. Er ist ein Feind der Hand, dem Clan, hinter dem ich ebenfalls her bin.“ Die Kämpfer sahen einander an. „Verstehe, so nennen sich diese Kerle also. Tja, wir waren eigentlich hinter den anderen Kerlen her. Wir hatten gehofft, dass sie uns zu ihrem Anführer bringen.“, gestand der Anführer, der offenbar Leo genannt wurde. „Ich weiß, du hast keinen Grund uns zu vertrauen. Besonders wenn man bedenkt wie wir aussehen. Doch du scheinst irgendwie kein Problem damit zu haben.“ Matt stutzte. Jetzt, wo es dieser Typ aussprach… Es war nicht nur der Geruch und der Herzschlag, auch die Art wie sie gingen, als wären sie nur mit bloßen Füßen unterwegs. „Um ehrlich zu sein… kann ich euch gar nicht sehen, ich bin blind.“, offenbarte Matt. Im nächsten Moment war er völlig überrumpelt von sich selbst. Wieso gab er so ein wichtiges Detail Preis, durch das man auf seine Identität schließen konnte? War es… weil er diesen Kämpfern vertraute? Aber warum eigentlich? Nur weil sie ihm zur Hilfe gekommen war? Es konnte sich doch genauso gut um einen Trick handeln. Oder war es… weil sich Matt nach all der Zeit wieder jemanden an seiner Seite wünschte? Jedenfalls schien er die vier, die sehr vertraut miteinander schienen damit kurz zum Verstummen gebracht zu haben. „Ja, alles klar. Und ich bin ein außerirdisches Gehirn, das die Welt erobern will.“, sagte Raph schließlich, der ihm noch gegenüber stand. Auch ohne seine Stimmlage zu lesen, kam der Sarkasmus bei Matt an. Er wollte etwas erwidern, bis die Stille der Nacht durch einen lauten Krach durchbrochen wurde. Sirenen. Matt kannte diese Art gut genug, um sie der Polizei zuordnen zu können. Jemand hatte sie alarmiert. Sicher nicht der Biker von vorhin, aber bestimmt einer der Arbeiter oder Nachtwächter des Hafens. „Leute, wir ziehen uns fürs Erste zurück.“, gab der Anführer das Kommando. Matt konnte gar nicht so schnell reagieren. Die vier Kämpfer huschten an ihm vorbei, er spürte lediglich, wie ihn einer von ihnen streifte. Dann waren sie in der Dunkelheit verschwunden. Auch für Matt war es Zeit zu verschwinden. Er besaß inzwischen zwar 1-2 Freunde bei der Polizei, aber Daredevil war trotz allem ein Krimineller. Also blieb ihm nichts anderes übrig als es den Fremden gleich zu machen. Nämlich in die Dunkelheit zu entschwinden, aus der er gekommen war. New York – Hell Kitchen Shishido hatte den gesamten Flug über kein Augen zugetan. Er wusste, dass das Auftauchen der neuen, unbekannten Gegner eine Gefahr für das Vorhaben der Hand darstellte. Aber auch… eine Möglichkeit. Während des Fluges hatte er sich alle Informationen, jedes Detail geben lassen, dass seine Leute inzwischen herausfinden konnten. Nach dem Erscheinen der unbekannten Ninjas vor wenigen Tagen, gerieten diese immer wieder in Konflikte mit den Kriegern der Hand. Bisher war seinen Leuten noch nicht gelungen die Herkunft oder gar das Ziel dieser seltsamen Shinobis herauszufinden. Aber eine weitere Tatsache bereitete Shishido Sorgen. Die Nachricht, dass neben den Shinobis auch noch unbekannte Kreaturen aus dem Abgrund gestiegen waren, den die Hand vor gut einem Jahr mit der Hilfe des Industriellen Wilson Fisks hatte ausheben lassen, schien sich zu bewahrheiten. Auch mit ihnen, vier an der Zahl, war die Hand inzwischen in Kämpfe verstrickt worden. Seine Leute hatten sie als Kappa-artige Yokai beschrieben. Doch wie war das möglich? Hatte es die Hand endlich geschafft eine Verbindung zum gelobten Reich aufzubauen? War das Biest nahe daran aufzuerstehen und hatte deshalb seine Herolde geschickt? Laut Kirigi war Black Sky nicht benutzt wurden, also wie sollte dieser Übergang geöffnet worden sein? „Shishido-sama! Ich habe eine Nachricht von Black Sky erhalten. Es ist ihr gelungen die feindlichen Shinobis aufzuspüren. Leider waren sie in einen Kampf mit den Yokai verwickelt. Auch der Akuma soll anwesend gewesen sein. Aber… es ist ihr gelungen, ihnen auf der Fährte zu bleiben. Laut ihrer Aussage haben sie sich in ein Lagerhaus zurückgezogen, wo eine junge Frau auf sie gewartet hat, vielleicht ihre Anführerin.“, erstattete Kirigi Bericht. Shishido holte erwartungsvoll Luft. „Unsere Leute sollen auf Stellung bleiben. Wir brechen sofort auf.“, entschied er. Kirigi aber zögerte. „Sensei, es wird bald hell. Bei Tageslicht würden wir nur unnötig auffallen.“, wand er ein. Shishido, der inzwischen eine rote Maske um die Augenpartie trug, bedachte ihn eines erbosten Blickes. „Dann gehe ich allein, Verstärkung wird sicher nicht nötig sein. Du darfst mich gerne begleiten, Kirigi. Außer natürlich, du glaubst nicht an meine Stärke.“ Kirigi aber verbeugte sich sofort demütigst. „Niemals, Shishido-sama. Ihr seid der stärkste Krieger, dem ich jemals dienen durfte.“, stand für ihn fest. Nicht einmal eine Stunde stand Shishido das erste Mal vor ihr. Das war sie also. Black Sky. Shishido hatte bereits viele ihrer Art gesehen, doch keiner davon…. Besaß ihre Schönheit. Der Sensei kam sich albern vor, von der Reize einer Frau abgelenkt zu werden. Aber dennoch… war sie etwas besonderes. Nicht nur, dass sie eine der wenigen Schlüsseln war, die der Chaste nicht zerstören konnte, sie war auch der stärkste von ihnen. Shishido spann den Gedanken weiter, irgendwann einmal gegen sie zu kämpfen. Er war sich sicher, dass sie eine Herausforderung darstellen würde. Doch für den Moment… waren sie Verbündete. Weil Shishido es so wollte. Ohne eine Miene zu verziehen, berichtete sie die Lage und fragte gleichzeitig nach Verstärkung. Shishido wiederholte seine Worte. Um deren Gewicht zu verleihen, öffnete er die schwere Eingangstür und befahl Kirigi, Black Sky und den übrigen Spähern, ihm in einigem Abstand zu folgen. „Shishido-sama, dieses Eindringen wird bestimmt nicht unbemerkt geblieben sein.“, erlaubte sich Kirigi zu sagen. Sein Meister hingegen schmunzelte nur. „Nun, das hoffe ich. Das hoffe ich wirklich.“ Es war, wie es Shishido geplant hatte. Schon nach wenigen Momenten, begannen die unbekannten Shinobi die Gruppe der Hand zu umzingeln. „Sie sind nicht so leise wie unsere Leute.“, bemängelte Shishido, obwohl es ihm eigentlich egal sein konnte. Kirigi, Black Sky und der Rest bereitete sich auf den Kampf vor, doch Shishido gab ihnen ein Zeichen, ihre Schwerter wegzustecken. Unsicher folgten sie dem Befehl. Vom Ende des Flurs aus, schritt eine junge Frau auf die Eindringlinge zu, scheinbar die, die Black Sky erwähnt hatte. „Ergreift sie!“, ordnete sie nun an und die Shinobis schritten kreisförmig auf die Mitglieder der Hand zu. Doch auch Shishido ließ sein Schwert stecken. „Für einen Kampf sind es zu viele. Ich werde diesmal ausnahmsweise eine Abkürzung nehmen.“, beschloss er. „Schließt eure Augen!“, befahl Kirigi den übrigen, da er genau wusste, was sein Meister damit meinte. Black Sky und der Rest folgten sofort. Die feindlichen Shinobi waren nicht mehr weit entfernt, nur noch wenige Schritte trennten sie von den Eindringlingen. Shishido griff sich nun an den Kopf und begann langsam, die Maske abzunehmen. Und somit auch den Schutz, der seine Augen bedeckt hatte. Die ersten Shinobis stürmten auf ihn zu, doch Shishido selbst begann nur damit gemächlich sich erst einmal, dann zweimal umzudrehen. So lange bis er sicher war, auch jedem Shinobi, die nun fast direkt vor ihm standen in die Augen gesehen zu haben. Dann setzte er sich die Maske wieder auf. Die feindlichen Shinobi allerdings verharrten in ihrer Position und führten den Angriff nicht weiter fort. Die Kunoichi, welche die Befehle erteilt hatte kam angerannt und brüllte ihre Leute an. „Was ist mit euch los? Ihr sollt sie erledigen!“ Shishido hingegen musste nur wieder schmunzeln. Er stolzierte zu einem der Ninjas und legte seine Hand auf dessen Schulter. Er drückte leicht und sah zu, wie dieser das Gleichgewicht verlor und zu Boden fiel. Das Unfassbare geschah darauf. Wie eine gewöhnliche Vase, begann der Shinobi in Tausend Stücke zu zerbrechen, als bestünde er nur aus Stein. Ungläubig musste die Kunoichi feststellen, dass auch der Rest ihrer Leute inzwischen nichts weiter als Statuen waren. „Was… bist du…“, sollte sie stammeln, doch da war Shishido schon nach vorne geprescht und drückte gegen ihren Hals. „Ich bin der Mann, der das Biest erwecken und die Hand zum Herrscher dieser Welt machen wird. Und nun… wie sagen die Amerikaner so schön? Bring mich zu deinem Anführer.“ Kapitel 3: Der Besuch --------------------- New York – Hell’s Kitchen Als Matt Murdock in seine Wohnung zurückkehrte, dämmerte es bereits. Er hatte einen Großteil der Nacht damit verbracht, die übrigen Mitglieder der Hand in New York aufzuspüren. In gewisser Weise war ihm dies auch gelungen. Er traf auf Shinobis, deren Technik sich maßgeblich von derer unterschied, die Matt bisher von diesen Kriegern kannte. Das hatte ihn erst in Bedrängnis gebracht. Er musste sich völlig neu orientieren und sich den Bewegungen der Shinobis anpassen. Eine andere Shinobi-Fraktion in Hell’s Kitchen als die Hand. Dann noch diese Gruppe, die deutlich besser kämpfte als Mitglieder der Hand und des anderen Clans zusammen. Und die auch wesentlich gesprächiger waren. Sie waren zu viert und scheinbar auf seiner Seite. Nein, so durfte Matt nicht denken. Sie waren auf ihrer und er auf seiner eigenen. Egal welche Ziele diese vier Shinobis auch besaßen, sie würden sich von Matts grundlegend unterscheiden. Denn er… wollte einfach nur Vergeltung. Keine Ordnung, einfache, süße Rache. Für das, was sie ihm genommen hatten. Elektra. Obgleich er natürlich wusste, welche Gradwanderung er hier durchlief. Frank Castle, den ‚Punisher’, den er selbst verteidigte, hatte seine Familie verloren. Und er war Amok gelaufen. Keine Gerechtigkeit, nur Rache. Und Chaos. Und wohin hatte ihn dies geführt? Ins Verderben vermutlich. Ein Ort, an dem Matt vielleicht auch irgendwann landen würde? Als er unter der Dusche stand, untersuchte er seinen Körper. Es waren keine weiteren Verletzungen hinzugekommen. Dennoch wusste er, dass es nicht daran lag, dass er diesmal vorsichtiger war als sonst, so naiv war er nicht. Er hatte es in erster Linie seinen Kampfgefährten zu verdanken, die ihm, wenn er ehrlich sein wollte, das Leben gerettet hatten. Gegen ein Dutzend feindlicher Shinobis wäre selbst er machtlos gewesen, egal wie stabil der Stoff war, mit dem er seinen Körper zum eigenen Schutz gepanzert hatte. Doch gegen derart viele Schwerter, hätte er schon eine Rüstung von Stark Industries gebraucht um dem Angriff zu trotzten. Er empfand Dankbarkeit gegenüber seinen Unterstützern, aber auch Misstrauen. Als er den Wasserhahn zudrehte, stutzte er augenblicklich. Noch hatte der Schwall aus Wasser, der über seine Haut prasselte und seine Sinne verwirrte dazu geführt, dass er seine nähere Umgebung nicht mehr so genau wahrnahm. Es war kein Quietschen, aber dennoch hörte er deutlich, wie eines seiner Fenster aufgeschoben wurde. Füße. Ein Aufprall. Jemand war gerade durch sein Fenster in seine Wohnung gesprungen. Matt reagierte blitzschnell und fischte nach seinen Klamotten. Die Daredevil-Kleidung hatte er bereits in ihrem sicheren versteck untergebracht, keine Chance dieses vom Badezimmer aus zu erreichen. Auf der anderen Seite wäre es problematisch, wenn Daredevil plötzlich in Matt Murdocks Wohnung in Erscheinung treten würde. Sich allerdings ohne Schutz in den Kampf mit den feindlichen Shinobis zu stürzen, könnte einen katastrophalen Ausgang haben. Nur… Die Schlagstöcke! Matt hatte sie noch nicht weggeräumt. Sie lagen immer noch auf dem Tisch in seiner Küche. Wenn er die Gegner überraschte und an seine Waffe kam, hatte er durchaus eine Chance. Fertig angekleidet huschte er aus dem Badezimmer und nahm vier Eindringlinge wahr. Zusätzlich den starken Wind durch das offene Fenster, was es ihm erschwerte, die Körperreaktionen der Feinde zu lesen. Er hechtete in den Wohnbereich, in dem Wissen, dass die Angreifer ihn dadurch bemerken würden. Doch dies war kein Problem, er war hier in seinem Element. Niemand kannte eine Wohnung so gut wie dessen Besitzer. Und in Matts Fall, der automatisch wusste, wo sich jede Ecke und Kante befand, war auf diesem Schlachtfeld im klaren Vorteil. Er trat den Esstisch um, der die Eindringlinge unerwartet erwischte. Mit der erkauften Zeit, spurtete er in den Kochbereich und angelte nach seinen Schlagstöcken. Er nahm wahr, wie sich einer von der Gruppe trennte und auf ihn zulief. „Raph, nicht!“, hörte er jemanden rufen. Matt spürte Messer, welche die Luft durchschnitten und auf ihn zurasten. Er blockte sie mit seinen Schlagstöcken ab, scheinbar waren sie gezackt. „Also da haben wir uns ja einen schönen Gastgeber ausgesucht.“, schimpfte sein Gegner. Einer seiner Kameraden räusperte sich. „Naja… eigentlich sind wir bei ihm eingebrochen. Er hat schon gerechtfertigt reagiert.“, sprach jemand. „Mag ja sein, aber der Typ reagiert noch extremer als Dony, wenn wir wieder mal unangemeldet sein Labor betreten.“, erwiderte Matts Gegner. Matt erkannte, wie sein Kamerad zu ihnen schritt. Doch anstatt ebenfalls anzugreifen, ergriff er dessen Schulter. „Aber Raph, einen blinden zu schlagen, das sieht dir gar nicht ähnlich.“ Der jähzornige schien überrascht. Matt, dem inzwischen klar war, dass es sich nicht um die Hand, sondern um seine Unterstützer von vorhin handelte, kam der Verdacht auf, dass ihm sein Gegner nicht glaubte. Immerhin hatte er nur ihnen anvertraut, dass er blind ist. „Nein, er lügt nicht. Ich habe hier drin keinen einzigen Spiegel gesehen. Und der Lichtschalter ist halb von einem Schrank verdeckt. Wenn man blind ist, wäre es sinnlos das Licht brennen zu haben.“, sagte der Vernünftige. Der Krieger namens Raph zog seine Waffe zurück, doch Matt zögerte noch. „Jungs, legt eure Waffen ab! Wir können diesem Mann vertrauen.“, sagte der Vernünftige. Ohne zu zögern hörte Matt nun, wie alle Mitglieder der Gruppe ihre Waffen niederlegten. Selbst der jähzornige folgte dem Befehl, woraufhin Matt beschloss ihnen zu vertrauen. Was natürlich kurios war, immerhin waren sie gerade eben in seine Wohnung eingedrungen. „Also gut. Ich möchte… dass ihr mir nun verratet wer ihr seid.“, sagte er in gepresstem, aber verständlichen Ton. Er spürte, wie der Anführer näher kam, bis er direkt vor ihm stand. „Wir sind Shinobi. Unser Sensei hat uns gefunden und ausgebildet, damit wir gegen Feinde antreten, wie jene, denen du vorhin begegnet bist.“, begann er. Matt konnte in seiner Stimme nichts finden, das auf eine Lüge hindeutete. Doch die Art wie er atmete, ja schon wie sich seine Zunge bewegte unterschied sich von allem, was er bisher kannte. „Na schön. Wie habt ihr mich gefunden?“, interessierte ihn nun. Ein kurzes Zögern. „Nunja… wir sind Shinobis. Wir sind dir gefolgt, als wären wir dein Schatten.“, sagte jemand aus der Gruppe. Matt erkannte die Lüge, doch jemand kam ihm zuvor, bevor er etwas erwidern konnte. „Was mein Bruder meint ist, dass wir dir einen Sender verpasst haben. Uns tut unsere Vorgehensweise leid, aber wir wollten unbedingt mit dir sprechen. Wir… sind irgendwie fremd in dieser Teil der Stadt und wissen auch nicht, wer diese roten Ninjas sind.“, erklärte der Anführer. Matt erinnerte sich, wie ihn einer der vier während der Flucht gestreift hatte. Sie waren schnell, schneller als erwartet. „Das waren Ninjas der Hand. Sie haben mir etwas sehr wichtiges genommen, seither jage ich sie. Ihr seid Brüder, sagt ihr?“, hakte er nach. Sein Haupt-Gesprächspartner bestätigte es ihm. „Ja, mein Name ist Leonardo. Und auch wenn du die anderen nicht sehen kannst, das sind meine Brüder, Mikey, Raph und Don.“, stellte er die Mitglieder seiner Gruppe vor. Matt nickte. „Aufgrunddessen, dass du während der Vorstellung deine Hand hast schweifen lassen, konnte ich erkennen, wer wer ist.“, entgegnete er. Seine ‚Gäste’ wirkten misstrauisch. „Verrate mir mal eines! Wenn du angeblich blind bist, woher weißt du dann, was Leo gerade gemacht hat? Und wie warst du im Stande so zu kämpfen?“, fragte der Shinobi namens Raph in seinem rüden Tonfall. Matt zog sich leicht zurück. Er goss sich ein Glas Wasser ein, auch wenn er zugab, dass ihm nun ein Schluck Scotch besser getan hätte. „Ihr habt einen Sensei erwähnt? Nun, ich hatte ebenfalls einen. Sein Name ist Stick. Er führt irgendeine geheime Untergrund-Gruppe an, die er für den Kampf gegen die Hand ausbildet, so sagt er. Jedenfalls, als ich klein war geriet ich in einen Unfall. Chemische Substanzen zerstörten meine Augen gänzlich. Aber… sie machten auch etwas anderes mit mir. Mit mir. Sie schärften meine anderen Sinne. Ich mag blind sein, doch ich kann trotz allem sehen.“, offenbarte er. Kurze Stille im Raum. „Nun… viele Elemente deiner Geschichte treffen sogar auf uns zu. Außer dem Teil mit der Erblindung, glücklicherweise. Obwohl ich zugeben muss, dass Raph meistens nicht sehr weitsichtig ist.“, stichelte Leonardo seinen Bruder an. Augrund des erhöhten Pulses fürchtete Matt, dass ein Streit aufbrechen konnte, weshalb er sich schnell zu Wort meldete. „Diese Frage mag nun vielleicht etwas seltsam klingen, aber… wer genau seid ihr eigentlich? Alles an euch erscheint mir so fremdartig. Euer Puls, euer Körperbau, die Tatsache, dass ihr keine Schuhe trägt… ja und scheinbar das Fehlen jeglicher Körperbehaarung.“ Letzteres hätte Matt sehr deutlich an Raph wahrgenommen, wenn dieser einmal erneut wütend wurde. Leonardo trat einen weiteren Schritt nach vorne. Matt spürte, wie er nach seiner Hand griff. Erst wollte er sie zurückziehen, erkannte aber keine böse Absicht bei seinem Gegenüber. Die Haut dieses Fremden fühlte sich eigenartig an. Leonardo führte Matts Hand zu seiner Brust und hinauf zu seinem Gesicht. Ungläubig tastete Matt über jede einzelne Stelle. „Ok… das kitzelt jetzt ein wenig.“, beschwerte er sich. Erschrocken zog Matt die Hand zurück. „Das… ist keine Maske, oder? Verdammt… was genau seid ihr? Ihr seid doch keine Menschen, oder?“, besaß er nun Klarheit. Leonardo begann zu stammeln. „Also… naja, wir sind so was ähnliches.“ Ein Seufzer direkt hinter ihm. „Wir sind Schildkröten.“, half ihm der Kamerad auf die Sprünge, der Don, oder Dony genannt wurde. „Mutanten.“, fügte Mikey hinzu. „Wie gesagt, unsere Geschichten unterschieden sich nicht so sehr. Als wir vier liebe, kleine Baby-Schildkröten waren, kamen wir mit etwas Mutagen oder auch Ooze genannt in Berührung. Woraufhin wir mutiert sind. Zum Glück fand uns Meister Splinter, der uns aufzog und zu Shinobis ausbildete.“, begann Leonardo zu erzählen. Matt stand wie festgefroren vor ihnen, nicht möglich ein Wort zu formulieren. Leo kratzte sich am Kopf und gestand sich ein, dass dies vielleicht etwas viel für seinen Gegenüber war. „Also… mir ist klar, dass eine große, grüne Kreatur etwas viel für dich ist und in deinem Universum sicher nicht vorkommt, aber…“ Schließlich wurde Leonardo doch unterbrochen. „Meinem Universum? Was soll das heißen?“, hakte er nach. Leonardo überlegte sich zu antworte, überließ diese Aufgabe dann aber doch Dony. „Tja, also… nachdem du den ersten Teil sicher schon verdaut hast… das hier ist nicht unser New York. Wir sind versehendlich durch ein Portal in deine Welt geschlittert. Mit anderen Worten, wir kommen aus etwas, das du ein Paralleluniversum nennen würdest.“ Nun entkam Matt ein Lacher. „Ihr kommt aus einer anderen Welt? Und wie soll das passiert sein? Seid ihr einem Kaninchen durch seinen Bau gefolgt?“, fragte er, obgleich er keine Ahnung hatte, ob diese ‚Mutanten’ diese Analogie verstehen würden. „Ahhmm… ich fürchte so niedlich wie ein Kaninchen ist die Blechbirne dann doch nicht. Obwohl es sicher irre lustig wäre, ein süßes, kleinen Kaninchen zum Erzfeind zu haben.“, meinte Mikey amüsiert. „Blechbirne?“, verstand Matt bald gar nichts mehr, weshalb Leonardo die Erklärung fortführen musste. „Diese Ninjas, gegen die du gekämpft hast. Sie gehören zum Foot-Clan, jenen Typen, denen wir durch das Portal gefolgt sind. Ihr Anführer hat unserem Sensei furchtbare Dinge angetan. Seit er und seine Schergen in New York aufgetaucht sind, bekämpfen wir ihn, um seinen bösartigen Taten Einhalt zu gebieten. Sein Name lautet Oroku Saki, doch inzwischen nennt er sich nur noch ‚der Shredder’.“ Matt nickte zustimmend und kam sich dabei recht dumm vor. Am liebsten hätte er sich selbst gezwickt, oder gleich mit seinen Schlagstöcken eine rein gehauen. Dennoch befürchtete er, dass er all dies hier nicht träumte. „Und… dieser Schredder, wie ihr sagt… hat ein magisches Portal geöffnet… in meine Welt, ja?“, spielte er dennoch mit. Leonardo nickte. „Als wir erfuhren, dass der Foot-Clan eine Freundin von uns entführt hat, begannen wir sofort zu handeln. Wir fanden heraus, dass Shredder im Untergrund eines verlassenes Hochhauses ein gigantisches Loch hatte graben lassen. Keine Ahnung was das sollte, aber als er und seine Shinobis in den Abgrund sprangen, waren wir irgendwie erleichtert. Wir dachten, ihn endgültig loszusein, doch dann wurde unsere Freundin mit in die Tiefe gerissen. Wir hatten einfach keine Wahl als ihnen zu folgen und zu hoffen, weich auf unseren Panzern zu landen.“ Matt stutzte. Dies war das erste Detail an der Erzählung der merkwürdigen Fremden, das Sinn ergibt. „Moment! Die Hand hat genauso ein Loch ausheben lassen. Allerdings hatte ich keinen Plan, was sie damit vorhaben.“, gestand er. Es war Doney, der in eine nachdenkliche Pose verfiel und sich an sein Kinn fasste. „Ja, das ergibt durchaus Sinn. Oftmals gleichen oder zumindest ähneln sich Elemente aus verschiedenen Dimensionen. Scheinbar existiert der Foot-Clan auch in dieser Welt auf irgendeine Weise, nur in völlig anderer Form. Und zwar als die Hand, wie unser neuer Freund diese roten Ninjas genannt hat.“ Matt verengte die Augen, als er als Freund bezeichnet wurde. „Moment mal! Soll das heißen, dass es in dieser Welt auch andere Versionen von uns Turtles gibt?“, wand Raph ein, doch Dony konnte es ihm nicht beantworten. Es war Mikey, der nun näher trat und einen Blick auf Matts Schlagstöcke warf. „Leute, ich habe irgendwie, das Gefühl, dass diese Welt hier keine Turtles braucht.“, sagte er, doch seine Brüder beäugten ihn nur verdutzt. „Versteht ihr es nicht? Er hat als Kind spezielle Kräfte bekommen. Und jetzt kämpft er mit diesem ober affen starken Stöcken und diesem roten Teufelskostüm gegen böse Ninjas, die die Stadt erobern wollen. Er… er ist ein Superheld! Leute, er… ist wie Batman!“ Eine kurze Pause entstand, in der die Euphorie in Mikes Gesicht aber nicht wich. Danach schüttelten die übrigen Turtles nur die Köpfe. Matt zog die Stöcke beiseite, damit Mikey sie nicht mehr betatschen konnte. „OK, hört zu. Ich bin kein Superheld und… wahrscheinlich nicht einmal ein Held. Ich verfolge diese Kriminellen, weil ich sie aus meiner Stadt raus haben will. Ich habe keine Ahnung von Mutationen oder Paraleluniversen. Ich bin lediglich Anwalt und ja, nachts nutze ich meine speziellen Fähigkeit um die Straßen sicherer zu machen. Ich weiß nicht, was ihr erwartet habt, als ihr mich treffen wolltet, aber ich kann euch sicher nicht helfen.“, verwuchte er möglichst klare Worte hervorzubringen. Die Brüder sahen einander an. „Also gut, ich verstehe, dass wir dich ziemlich überrumpelt haben, das tut uns auch leid. Wir suchen einfach nur einen Weg, um wieder nach Hause zu kommen. Leider können wir nicht einfach wieder in den Abgrund springen, da wir nicht wissen, wie Shredder das Portal geöffnet hat. Finden wir ihn, finden wir auch den Schlüssel zu unserer Heimkehr. Leider haben uns seither nicht nur der Foot-Clan, sondern auch diese Hand-Ninjas zu schaffen gemacht. Wir können uns dem Hochhaus nicht nähern, ohne entdeckt zu werden. Wir brauchen Informationen über diese Kerle. Und über diese Magie, die sich im Abgrund verbirgt.“, versuchte es Leonardo noch einmal eindringlich. Matt wollte bereits ablehnen, stoppte dann aber. Was, wenn er in dieser Position wäre? Doch dann kam ihm eine Idee. Genau genommen die einzige Idee, ihn dieser Situation hilfreich war. „Ich… kenne da jemanden, der sich mit all diesem okkulten Zeug auskennt. Ich spreche von Stick, meinem Mentor. Er ist der Anführer des Chaste, einer Widerstandsgruppe. Er ist derjenige, der die Hand am besten kennt. Sicher weiß ich auch mehr über diesen Abgrund.“, schlug er nun vor. Dies schien die Freude seiner Gäste sehr zu steigern. „Das Angebot nehmen wir gerne an. Wann können wir mit ihm sprechen?“, wollte Dony wissen. Matt überlegte kurz. „Ich muss gleich zur Arbeit, ich habe heute zwei Mandanten. Stick wird sicher bis zum frühen Abend brauchen, um anzureisen. Bei Tag könnt ihr ohnehin durch die Stadt ziehen, also schlage ich vor… ihr bleibt erst einmal in meiner Wohnung. Aber, dass wir uns richtig verstehen. Das bedeutet nicht, dass ich alles, was ihr mir erzählt habt akzeptiere. Und solange ich weg bin, fasst ihr auch nicht meine Sachen an, klar?“, schlug er vor, wie es weitergehen sollte. „Alles klar, kapische! Du kannst dich auf uns verlassen!“, salutierte Mikey. Matt war ein paar Schritte gegangen, als er wahrnahm, dass dieser nach seinen Schlagstöcken greifen wollte. „Und meine Waffe und mein Kostüm sind erst recht tabu für euch!“, sagte er nochmals betont. Mikey zuckte zusammen und schritt schnell zu Matt. Er hielt ihm zwei Finger vor die Augen, die er hin und her bewegte. Doch es bestand kein Zweifel, dass Matt wirklich blind war. Nachdem er seine Bedingungen ein weiteres Mal wiederholt hatte, machte er sich daran seine Wohnung zu verlassen, in dem wissen, dass er dort, vier, mutierte Schildkröten aus einer anderen Dimension zurücklassen würde. Er spielte mit dem Gedanken Foggy anzurufen und ihn einzuweihen. Dieser hatte schon des Öfteren geäußert, dass Matt irre sei. Vielleicht war er diesmal so nett und würde seinen ehemaligen Partner einweisen lassen. Denn das, was Matt heute erlebt hatte… wie sollte er das je einem anderen Menschen erklären? Kapitel 4: Totgeglaubt ---------------------- Lagerhaus – Upper Eastside Es war die Aufgabe seiner Handlager darauf zu achten, nicht überraschend attackiert zu werden, während Shishido selbst die Kunoichi fest im Griff hatte und vorwärts drängte. „Ihr werdet es noch bereuen, euch mit dem Foot-Clan angelegt zu haben. Meister Shredder wird euch dafür büßen lassen.“, presste diese heraus. Shishido schmunzelte amüsiert. „Diese schwächlichen Shinobis gehören also zum Foot-Clan? Noch nie von euch gehört, aber ihr stammt auch nicht aus dieser Welt, habe ich recht?“ Anhand der Reaktion der Kunoichi sah sich Shishido bestätigt. Der Gang, den sie entlang schritten endete nun, nur noch eine stabile Tür trennte sie vom nächsten Bereich des Lagerhauses. Shishido gab seinen Leuten ein Zeichen sie zu öffnen, welchem sofort Folge geleistet wurde. Die Halle dahinter war hell beleuchtet, keine Versteckmöglichkeit. Dieser Tatsache bewusst, beschlossen die Ninjas der Hand dennoch weiter vorzudringen. Es war unvermeidlich, dass sie die Aufmerksamkeit der bereits Anwesenden erweckten. Etwa 6 Shinobis des so genannten Foot-Clans zogen ihre Waffen und gingen in Stellung. Dann waren schwere, metallene Schritte zu hören. „Karai, was hat dieser Aufruhr zu bedeuten?“, drang eine gedämpfte Stimme von weiter hinten zu ihnen. Shishido beobachtete wie sich eine Person in einer Art bleiernen Rüstung näherte, die ihn eher an einen Samurai, als einen Ninja. Shishido verglich ihn mit Yashida, einem der Geschäftspartner der Hand, auch Silver Samurai genannt. Allerdings fragte er sich, ob dieser Mann in jener Rüstung wirklich kämpfen konnte. Shishido stieß die Kunoichi nach vorne. Diese entfernte sich unverzüglich und ging auf die Knie. „Es tut mir unendlich leid, Meister Shredder. Sie haben uns überrumpelt, die anderen wurden von diesem Kerl ausgeschaltet.“, erstattete sie Bericht. Shredder musterte die Eindringlinge, auch wenn er nur an Shishido selbst interessiert zu sein schien. „Der Typ mit der Maske? Er allein hat einige unserer besten Kriegern ausgeschaltet?“, fragte er skeptisch. Shishido selbst stieß nur einen Lacher aus und zog dann sein Schwert. „Das waren einige deiner besten Krieger? Ich weiß nicht wo ihr herkommt, aber euer Clan dürfte in eurer Welt kaum groß angesehen sein.“, provozierte er seinen Gegenüber. Damit erreichte er scheinbar genau das, was er wollte. Shredder stieß einen erbosten Schrei aus und brüllte einen seiner Leute an. Dieser übergab ihm augenblicklich ein Schwert, welches er auf Shishido richtete. Es waren keine weiteren Worte nötig, um das Signal für den Start des Kampfes zu liefern. Blind war Shishido bereits ein Meister des Schwertkampfes, doch ohne Augenbinde gab es so gut wie niemanden, der ihn hätte schlagen können. Umso überraschte war er, als er erkannte, dass der Meister des Foot-Clans keineswegs so schwach zu sein schien, wie seine Untergebenen. Die Schwerter der beiden Ninjas prallten aneinander, ohne dass einer von beiden auch nur die kleinste Öffnung beim je anderen erkannte. Schließlich hechtete Shishido zurück und streckte Shredder seine Hand entgegen. Mit der anderen steckte er sein Schwert wieder in dessen Scheide. Manche hätten dies für töricht gehalten, doch Shishido erwartete zumindest ein Mindestmaß an Ehre, seitens seines Kontrahenten. Selbst wenn ihn Shredder dennoch angreifen sollte, hatte Shishido noch ein Ass im Ärmel. Doch der Anführer des Foot-Clans verzichtete auf einen Angriff und gab das Schwert zurück. Auf diesen Moment hatte Shishido gewartet. Er verbeugte sich leicht und begann zu sprechen. „Mein Name lautet Tomi Shishido und der Name unseres Clan lautet ‚Die Hand’. Wir waren diejenigen, die den Abgrund geschaffen haben, aus denen Ihr und Eure Leute entstiegen seid. Bitte verratet mir… ihr stammt nicht aus dem Schattenland, richtig?“ Shredder schien Shishido einen Moment zu mustern, bevor er antwortete. „Ich weiß nicht, was dieses Schattenland sein soll, doch der Ort, von dem wir kommen, gleicht diesem hier stark. Als der Foot-Clan erfuhr, dass sich an jenem Ort ein Weltenportal befand, wie jene, von denen in den alten Schriftrollen meiner Vorfahren berichtet wurde, war es selbstverständlich diese Gelegenheit zu nutzen. Der Foot nutzte den Übergang um starke Verbündete und Waffen zu finden.“ Shishido nickte verstehend. „Nun verstehe ich. Die Absichten der Hand sind gar nicht so anders. Wir planten den Übergang ebenfalls zu benutzen, doch scheinbar ist es möglich, damit nicht nur eine bestimmte Welt zu erreichen. Und was die Verbündeten anbelangt… auch wenn es zu früh wäre, einander zu trauen, so könnten wir dennoch gemeinsame Ziele haben. Das hier ist meine Welt, ich könnte Euch wichtige Informationen liefern.“ Shredder überlegte nun, ob er Shishidos Aufrichtigkeit glauben schenken konnte, oder ob sie nur vorgetäuscht war. „Ich muss zugeben, auch wenn sich unsere Welten stark ähneln, wir hier dennoch fremd sind. Keine Kontakte, begrenzte Ressourcen und vorerst keine Möglichkeit Verstärkung anzufordern. Also gut, ich nehme das Angebot an. Und als Test für unsere Partnerschaft… möchte ich, dass ihr mir helft diese verdammten Turtles auszuschalten!“ Shishido erinnerte sich wieder an die Erzählung des einzigen Augenzeugen. „Turtles? Sprecht Ihr von diesen Kappa-Yokais, die meine Leute beobachtet haben?“, hakte er nach. Shredder reagierte wütend und schlug mit seinem gepanzerten Arm gegen eine Wand. „Es sind keine Yokai, es sind Mutanten! Diese vermaledeiten Turtles tanzen mir schon viel zu lange auf der Nase herum. Sie wurden von meinem alten Kameraden, Hamato Yoshi ausgebildet und sind mir durch das Portal gefolgt. Ich kann meinen Zielen nicht nachgehen, bevor ich sie nicht ein für alle mal ausgelöscht habe!“ Shishido erkannte, dass er einen Reiz getroffen hatte. Shredder verlor scheinbar schnell die Beherrschung wenn es um diese ‚Turtles’ ging. Doch er musste sich gut mit ihm stellen, wenn er herausfinden wollte, wie der Sprung zwischen den Welten möglich war. Dazu benötigte er klar Shredders Vertrauen. „Das hört sich gut an. Auch unter unseren Feinden befindet sich eine Gruppe lästiger Shinobis, die wir endlich loswerden wollen. Wie wäre es also, wenn wir unsere Kräfte bündeln würden?“, schlug er vor. Shredder, der aufgrund der Lage etwas in der Defensive war, willigte schließlich ein. Das Klingeln eines Handys ging durch die Runde, was die Ninjas des Foot-Clans unruhig werden ließ. Es war Kirigis Gerät, doch Shishido maßregelte ihn nicht, da er wusste, dass es sich um etwas Wichtiges handeln würde. Kirigi sprach ein paar Worte und legte dann auf. „Shishido-sama, Ihr hattet recht. Unsere Leute, die den Flughafen überwachen, haben gemeldet, dass die Zielperson angekommen ist.“ Shishido schmunzelte. „Dieser alte Mann ist so berechenbar. Kirigi, schnapp dir Black Sky und triff dich mit unseren Leuten vor Ort. Das ist die ideale Gelegenheit ihn auszuschalten.“, befahl er und sein Adjutant verbeugte sich sofort. Shredder ließ ihn und die Frau ziehen, ohne Anstalten zu machen. „Von welchem alten Mann hast du gesprochen?“, wollte er von seinem neuen Partner wissen. Shishido hob sein Kinn und legte eine ernste Miene auf. „Von dem Mann, der den Teufel auf uns gehetzt hat.“ New York: Apartment von Matt Murdock Nachdem er seine Wohnung verließ, hatte er unverzüglich Stick kontaktiert. Er hatte ihm erklärt, dass er ihn dringend sprechen musste und die Situation nicht am Telefon erläutern könne. Nun gut, er hätte schon gekonnt, doch Stick hätte ihn dann nur an den nächsten Irrenarzt weiterverbunden. Vermutlich an denselben, bei dem auch Stick selbst in Behandlung war. Ironischerweise war sein alter Mentor wohl der einziger, der mit der Situation umgehen konnte, mit der er sicher bald konfrontiert war. Sticks Flugzeug würde allerdings erst am späten Nachmittag landen, was Matt erlaubte, noch zwei Mandanten zu betreuen. Jedoch war es unmöglich, mit dem Kopf dabei zu sein. Ständig musste er daran denken, dass sich vier mutierte Schildkröten in seiner Wohnung aufhielten. Dabei waren Haustiere laut seinem Mietvertrag doch strengstens untersagt. Als Matt endlich mit seiner Arbeit fertig war, kehrte er angespannt in sein Mietshaus zurück. Er hoffte nur, dass sich seine Gäste in der Zwischenzeit still verhalten hatten. Er schloss auf und trat ins Innere. Das Licht war an, das erkannte er an der Wärme. Natürlich konnte er von Besuchern nicht verlangen, wie er ihm dunkeln zu leben. Er vernahm Geräusche und folgte ihnen. Er erkannte die Stimme der Nachrichtensprecherin und war irritiert. „Hey, unser teuflisch guter Anwalt ist wieder zurück.“, begrüßte ihn jemand, Matt glaubte, dass er der Turtle mit dem Namen Dony war. „Ist… das ein Fernseher? Wo habt ihr denn her?“, fragte er überrascht. „Ach, den haben wir uns von der netten Dame von nebenan ausgeliehen. Aber keine Sorge, sie hat zwei und sie war auch nicht mehr die schnellste. Sie hat uns für Kinder gehalten, die sich verkleidet haben.“, klärte ihn Raph auf. „Ohja, sie hat uns sogar Süßigkeiten gegeben. Ich wusste nicht, dass Halloween bei euch jeden Tag stattfindet. Finde ich turtlemäßig stark!“, erwiderte Mikey. Matt folgte der Stimme der Nachrichtensprecherin und schaltete den Fernseher aus. „Tut es auch nicht und ich hatte euch gebeten euch ruhig zu verhalten. Wenn jemand in der Wohnung eines blinden Mannes einen Fernseher hört, meint ihr nicht, dass er da Verdacht schöpfen könnte?“, fragte er vorwurfsvoll. Seine Gäste nickten bedrehten, scheinbar tat es ihnen leid. „Tut uns leid, wir wollten uns nur etwas die Zeit vertreiben, Untätigkeit ist nicht unser Ding. Und dank dem Fernseher wissen wir jetzt was in deiner Welt so abgeht.“, entgegnete Leonardo. Matt nickte verstehend. Natürlich musste er miteinkalkulieren, dass auch seine Gäste gerade eine schwere Zeit durchstehen mussten. Immerhin befanden sie sich in einem komplett anderen Universum. „Jedenfalls habe ich mit Stick geredet, ich schätze er müsste jeden Augenblick landen und…“ Bevor Matt zu Ende reden konnte, klingelte es an der Haustür. Er zuckte leicht zusammen. Er konzentrierte sich auf die Zeiger seiner Uhr, doch er hatte sich nicht geirrt. Es war noch zu früh, als dass Stick bereits gelandet, zu ihm gefahren und nun vor seiner Wohnung stehen konnte. Aber wer war es dann? Matt hatte keine Familie mehr und das Thema Freunde war auch so eine Sache. Falls Foggy gekommen war, um sich mit ihm auszusprechen, dann war dies der möglichst ungünstigste Zeitpunkt. Aber wer dann? Die alte Nachbarin, die ihren Fernseher zurückhaben wollte? Das wäre die harmlose Variante. Eine weitere Möglichkeit war… dass ihn die Hand gefunden hatte. „OK, ihr bleibt wo ihr seid, verstanden? Ich werde das regeln.“, schärfte Matt seinen Gästen ein. Diese gaben stumm ihr Einverständnis. Matt schritt lautlos zum Eingangsbereich und griff nach der Türklinke. Ninjas waren lautlos, es war unwahrscheinlich, dass ein Assassin der Hand so vorgehen würde. Ein Auftragskiller von Wilson Fisk, dem Matt Murdock schon lange ein Dorn im Auge war vielleicht schon. Doch Matt vernahm kein Klicken einer entsicherten Waffe und auch keine Nervosität der draußen stehenden Person. Nur das ungeduldige Tapsen mit den Fußsohlen. Matt öffnete die Tür und verschiedene Gerüche stiegen ihm in die Nase. „Also… Apartment 9? Ich hätte hier einmal Käse-Pizza mit Anchovis, einmal Ananas, einmal Salami mit Tunfisch und einmal Pizza mit allem.“, meldete sich der Lieferjunge. Kurz darauf war es alles andere als still in seinem Apartment. „PIZZA?“, kamen gleichzeitige Rufe. Bevor Matt etwas sagen konnte, drängten sich bereits seine Gäste in den Eingangsbereich und griffen nach dem Pizza-Schachteln. Natürlich war das Staunen und die Ungläubigkeit des Boten obligatorisch. „Wa.. was…“, stammelte er nur. „Wie Pizza mit allem ist für mich!“, sagte Mikey bestimmt. „Wenn Meister Splinter das wüsste, würde er sich nur wieder auf Diät setzen.“, warnte Leonardo, doch sein Bruder zuckte nur mit den Schultern. „Und wenn schon, unser Sensei befindet sich in einer ganz anderen Dimension, er kann uns also nicht hören.“, rechtfertigte er sich. „Das glaubst auch nur du, ich traue Sensei alles zu.“, kommentierte Raph. Matt machte sich schnell daran seine Brieftasche hervorzukramen und dem Lieferjungen Geld in die Hand zu drücken. „Äh… eine Kostümparty, nur eine Kostümparty.“, erwiderte und drängte den Boten zum Gehen. Danach schlug er schnell die Tür zu. Erbost schritt er ins Wohnzimmer. „Seid ihr eigentlich noch zu retten? Ihr bestellt Pizza und zeigt euch vor xbeliebigen Menschen?“, fragte Matt schroff. Die Turtles, die gerade mit ihren Pizzen beschäftigt waren, unterbrachen ihr Mahl. „Tut uns leid, Matt, aber das musst du verstehen. Wir mussten einfach wissen, wie die Pizza in deiner Welt schmeckt.“, erklärte Raph und Dony stimmte ihm zu. „Ja, genau, wir haben das nur aus rein wissenschaftlichen Gründen getan. Wenn Neil Armstrong auf dem Mund eine Schachtel mit einer Pizza darin vorgefunden hätte, dann hätte er sie doch auch probiert, oder?“, versuchte er den Anwalt zu überzeugen. „Mond-Pizza? Klingt gar nicht so unlecker.“, meinte Mickey. Matt, der immer noch fassungslos darüber war, wen er sich da ins Haus geholt hatte, musste ich erst einmal setzen. Alles was er tun konnte, war zuzusehen wie seine Gäste sich den Bauch vollschlugen und es sich in Matts Wohnung gemütlich machten. Gerade als er sich wieder erhob, klingelte das Telefon. Ohne zu zögern ging er ran und hörte im Hintergrund starken Lärm. „Matt, hörst du mich?“, wurde er sofort gefragt. Matt gelang es mühelos die Stimme zu filtern und ohne Probleme als die von Stick zu identifizieren. „Hey, alter Mann, bist du sicher gelandet?“, hakte er nach. Stick sprach weiter, doch Unruhe war in seiner Stimme zu hören. „Ob sicher kann ich nicht sagen. Scheinbar hat die Hand den Flughafen überwacht, ich habe einige ihrer Späher entdeckt. Ich denke nicht, dass ich sie alleine abschütteln kann.“, verriet er. Matt hielt das Handy noch fester ans Ohr und wollte wissen wie die Lage war. „Wenn ich den Flughafen nicht verlasse, könnten Unschuldige involviert werden. Aber es wird bald dunkel, wenn ich hinaus auf die Straße trete, bin ich ein leichtes Ziel für diese Kerle.“, berichtete er und Matt verstand sofort. „Alles klar, ich komme sofort. Versuch Zeit zu schinden und dir nichts anmerken zu lassen.“, riet er Stick und legte auf. Natürlich hatte er damit auch die Aufmerksamkeit seiner Gäste erregt. „Stick steckt in Schwierigkeiten, ich muss ihm helfen.“, erklärte er sofort. Die Turtles sahen einander an und nickten sich zu. „Ihr habt es gehört, unser neuer Freund braucht unsere Hilfe.“, sagte Leonardo entschieden. Matt schüttelte augenblicklich den Kopf. „Nein, das habt ihr falsch verstanden! Es ist noch nicht einmal richtig dunkel draußen, es ist zu gefährlich. Ich schaffe das auch alleine, ihr bleibt hier, verstanden?“ Erst erhoben seine Gäste Einwand dagegen, doch Matt ließ nicht mit sich spaßen. „Versprecht es mir einfach, ok? Ich schaffe das schon.“, sagte er und begann mit der Transformation von Matt Murdock zu Daredevil. Er verließ seine Wohnung und ließ die vier Schildkröten zurück. Leonardo räusperte sich lautstark. „Also Jungs, ihr habt gehört, was er gesagt hat. Wir sind fremd in dieser Welt und er hast uns netterweise bei sich aufgenommen um uns zu helfen. Er möchte, dass wir uns diesmal nicht einmischen. Also? Was sagt ihr?“, fragte er an sein Brüder gewand. Die Antwort erfolgte nach etwa 3 Sekunden Pause und war einstimmig. „Turtle Power!“ New York – Ausfahrt zum Flughafen Matt hatte den Flughafen bald erreicht, es ging nur noch darum, Stick ausfindig zu machen. Er vertraue ihm soweit, dass dieser nicht anfing, in einer Menschenmenge den Konflikt mit der Hand zu suchen. Auf der anderen Seite kannte Matt auch dessen Unnachgiebigkeit und Bereitschaft, Verluste zuzulassen. Als er das Gelände des Flughafens erreicht hatte, galt es schließlich Stick zu finden. Da er sich nicht auf seine Augen verlassen konnte, blieben nur seine Ohren. Was leichter gesagt als getan war, bei diesen ganzen Hintergrundgeräuschen. Menschenmassen innerhalb des Flughafens und abhebende Maschinen machten Matts Sinnen stark zu schaffen. Er wusste nicht, ob er sich Stick näherte, oder sich von ihm entfernte. Plötzlich hielt er inne. Auch wenn er sich nicht in der Nähe seines Mentors befand, so näherte sich dafür jemand ihm. Matt nahm einen langsamen Herzschlag wahr, der sich ihm näherte. Da er sich über die Dächer der Häuser fortbewegte, galt äußerste Vorsicht. Wer sollte sonst einen derartigen Weg wählen, wenn nicht die Ninjas der Hand? Je näher diese Person kam, umso vertraute wurde sie Matt. Als er schließlich wahrnahm, dass sie nur noch wenige Meter entfernt war, erinnerte er sich unwillkürlich an die Frau vom Hafen. Er hatte ihre Präsenz nur sehr kurz gespürt, bevor sie den Rückzug ihrer Leute angeordnet hatte. Matt hatte sich nicht geirrt, jene Person stellte sich als Feind heraus. Er nahm wahr, wie sie ihre Waffen zog. Scheinbar waren es dieselben gezackten Messer wie des Turtles namens Raphael. Aber… Matt stockte kurz. Gab es da nicht noch eine Person, die eine solche Waffe einsetzte? Die Zeit zu überlegen hatte er nicht, denn kurz darauf erfolgte der Angriff. Seine Schlagstöcke bereit, wehrte er die erste Attacke der weiblichen Kriegerin ab. Das Parfum, das ihm in die Nase stieg war das erste, was ihn zurücktaumeln ließ. Er war sich sicher, dass er es sich nicht eingebildet hatte. Genauso wenig die Art der Atmung jene Person, die ihn nun erneut angriff. Wieder konnte sich Matt nur verteidigen. „Wer bist du?“, brüllte er die Gegnerin beinahe schon an. Aber anstelle einer Antwort, folgte ein gezielter Tritt in Matts Magen, der den Mann im Teufelskostüm zu Boden warf. Unverzüglich rollte er sich weg, um den Klingen zu entkommen, welche die Angreiferin nun in den Boden stieß. „Ich habe dich etwas gefragt! Wer bist du?“, wiederholte Matt seine Worte. Er spürte wie sich der Puls der Gegnerin erhöhte und er sie scheinbar wütend machte. „Hör auf zu reden und kämpf gefälligst! Da du gleich deinen letzten Atemzug machen wirst, brauchst du meinen Namen nicht zu kennen!“ Nun erstarrte Matt vollends. Die Waffe, die Bewegungen, das Parfum… das alles konnte man noch simulieren, aber die Stimme? Matt hatte bereits an seinem Realitätssinn gezweifelt, als vier Ninja-Mutanten in seine Wohnung eindrangen, aber das hier? Immerhin… kannte er nur eine Person, welcher diese Stimme gehören konnte. „Elektra…?“, stammelte er perplex. Dieser Name verleitete die Gegnerin tatsächlich kurz dazu ihren Angriff zu unterbrechen. „Wie… wie ist das möglich! Ich habe dich sterben sehen! Antworte mir, Elektra!“, fuhr Matt fort. Erneut richtete die vermeintliche Elektra ihre Waffen auf ihn. „Ich bin Black Sky. Shishido-sama hat mir den Auftrag erteilt, dich auszuschalten, und diesen werde ich auch ausführen.“, erklärte sie. Wie aus dem Nichts nahm Matt nun weitere Bewegungen wahr. Drei weitere Personen hatten das Dach erreicht. Die Tatsache, dass Matt ihren Puls nicht spürte, sprach dafür, dass Elektra Verstärkung bekommen hatte. Was sollte Matt nun unternehmen? Er war zwar gewillt gegen die Hand-Ninjas zu kämpfen, aber auch… gegen die Person, die er liebte? Und die er vor allem für Tod gehalten hatte. Nicht, dass ihn wirklich noch etwas überraschen konnte. Er hatte Nobu einmal verbrannt und ihn ein Gebäude hinab gestoßen, beide Male war er dem Tod entkommen. Erst als Stick ihm den Kopf abschlug, schien der Spuck ein Ende gehabt zu haben. „Tatake!“, rief Elektra den Ninjas zu und diese folgten der Aufforderung. Matt konnte gerade noch den ersten abwehren, doch er spürte, dass er sich im Nachteil befand. Zumindest bis zu jenem Zeitpunkt, bis er dann doch einen Puls wahrnahm. „Schicke Sai, die du hast. Möchtest du mal meine Bestaunen?“, fragte eine Stimme, die Matt ebenfalls nicht unbekannt wahr. Elektra schien sich mit jemanden in den Kampf zu stürzen, beide Kontrahenten schienen dieselbe Waffe einzusetzen. Im selben Moment legte sich eine zweite Gestalt, die offenbar im Besitz zweier Schwerter war, mit den restlichen Hand-Ninjas an. Offenbar hatten es seine Gäste vorgezogen, seine Bitte zu ignorieren, worüber Matt im Moment sehr dankbar war, was er zugeben musste. Sofort ging er Leonardo zur Hand und gemeinsam schalteten sie die zwei Ninjas aus. Doch gleichzeitig nahm er wahr, wie Elektra Raph zu Boden stieß und ihre Sai erhob. „Raph!“, schrie Leonardo und hob ebenfalls seine Schwerter. „Nein!“, wollte ihn Matt davon abhalten. „Sie ist eine Freundin!“ Leonardo schien von dieser Aussage überrascht zu sein, was ihn kurz ins Zögern brachte. Auf der anderen Seite war Elektra kurz daran, seinem Bruder den Gnadenstoß zu verpassen. Fieberhaft überlegte der Turtle, wie er nun reagieren sollte, doch scheinbar wurde ihm die Entscheidung abgenommen. Ein Schatten tauchte hinter Elektra auf und stieß etwas Hartes gegen ihren Hinterkopf. Diese Kriegerin kippte nach vorne und verdrehte die Augen. Bewusstlos fiel sie auf den am Boden liegenden Turtle. Raph fing sie perplex auf. „Oh, störe ich etwa die beiden Turteltäubchen?“, fragte Mikey, der einen Mülleimerdeckel in der Hand hielt. Auch der vierte ausstehende Turtle kam kurz darauf aufs Dach gesprungen. „Mikey, Dony, ich habe euch doch aufgetragen, Matts Sensei zu helfen!“, warf ihnen Leonardo vor. Die beiden Turtles sahen einander an, doch bevor sie antworten konnte, kam Stick bereits selbst über die Feuerleiter auf das Dach geklettert. „Meine Güte, noch mehr von eurer Sorte? Verdammt Matt, du hast mir einiges zu erklären.“, sagte er zur Begrüßung. „Der Alte hat unsere Hilfe fast gar nicht gebraucht, bei ihm könnte sich sogar noch Meister Splinter den ein oder anderen Trick abgucken.“, erlaubte sich Dony zu sagen. Stick grinste ihm dankbar zu. „Ja, mit dieser Art Unterstützung hatte ich wirklich nicht gerechnet. Allerdings auch nicht, dass sie erwartet haben, dass du mir zur Hilfe kommst und dich hier abpassen, Matty.“ Doch Matt empfand in diesem Moment einfach nur Unglauben. „Ich DIR erklären? Nein, zu allererst möchte ich von dir Antworten! Auch wenn ich sie nicht sehen kann, bin ich sicher, dass mir meine Sinne keinen Streich spielen. Das da ist Elektra, nicht wahr?“, deutete Matt auf die bewusstlose Kriegerin. Stick wand seinen Blick zu ihr und presste seine Lippen zusammen. „Ja, und das ist wahrscheinlich meine Schuld. Ich hätte ahnen müssen, dass sich die Hand einen Black Sky nicht so einfach entgehen lässt, egal ob er nun tot oder lebendig ist. Aber zu denken, dass sie ausgerechnet Elektra dem Weißen Blut Ritual durchziehen… diese Bastarde sind wirklich zu allem fähig.“, murmelte er nur. Matt, der immer noch Bahnhof verstand, drängte weiter. „Was für ein Ritual? Wie ist es möglich, dass Elektra immer noch am Leben ist, wo ich sie doch habe sterben sehen?“ Doch anstatt zu antworten, schien Stick das ganze hier unterbrechen zu wollen. „Hier ist kaum der richtige Ort für so was. Ich schlage vor, wir ziehen uns erst einmal zurück. Ich würde deine neuen Freunde bitten, Elektra zu fesseln, denn im Moment ist sie alles andere als sie selbst.“, sagte er entschieden. Matt reichte das zwar nicht, doch er sah ein, dass sie hier ein leichtes Ziel waren, falls die Hand noch mehr Ninjas schicken würde. Also überließ er es den Turtles, Elektra wie eine Feindin zu fesseln und sie daraufhin zurück zu seiner Wohnung zu tragen. Doch Matt konnte den ganzen Weg zurück an nichts anderes mehr denken. Wer war diese Frau, die doch genauso aussah wie Elektra? Kapitel 5: Elektra ------------------ New York – Hell’s Kitchen Matt war dankbar, dass es bereits stockdunkel war. Obwohl sie Schleichwege benutzten, wäre es möglich gewesen gesehen zu werden. Jemand in einem Teufelskostüm fiel schon auf, aber dazu noch vier mutierte Schildkröten, die eine wieder zum Leben erwachte Leiche trugen, da würde selbst dem gewitzten Anwalt keine Erklärung einfallen. Zum Glück hatten sie Matts Wohnung schneller erreicht als erwartet und waren sich sicher, dass ihnen keine feindlichen Ninjas gefolgt waren. Stick gab Raph und Leo, welche sich um Elektra kümmerten ein Zeichen, diese auf Matts Bett zu hieven. Die reiche Diplomatentochter war immer noch bewusstlos, doch es war gefährlich anzunehmen, dass dies noch lange so bleiben würde. Stick weitete die Fesseln aus, indem er sie an die Bettpfosten wickelte. Matt konnte die ganze Zeit über nur daneben stehen und überfordert zu sehen. „Stick, kannst du mir endlich erklären, was hier los ist? Elektra hat… mich nicht einmal erkannt.“, stammelte er kraftlos. Sein Mentor nickte, scheinbar versuchte er die Situation ebenfalls fieberhaft zu überschauen. „Hat sie denn irgendwas gesagt? Darüber, was die Hand plant?“, hakte er nach. Matts Stirn zog sich zusammen. „Das ist mal wieder typisch. Alles was dich interessiert sind diese Typen. Elektras Wohlergehen kümmert dich wohl überhaupt nicht.“, erwiderte, obgleich er wusste, dass dieser Vorwurf vermessen war. Stick selbst hatte versucht, Elektra vor wenigen Monaten selbst zu töten, nur damit Black Sky nicht in den Schoß der Hand fiel. Richtig, das hatte sie erwähnt, als sich die beiden gegenüberstanden. Sie war nicht mehr Elektra, nur noch… „Black Sky. Als ich den Namen Elektra erwähnte, reagierte sie unsicher. Sie hat einen gewissen Shishido oder so erwähnt und, dass sie Black Sky hieße.“, schilderte er. Dann nahm er etwas an seinem Mentor wahr, was er nicht kannte. Der sonst so ruhige und ausgeglichene Stick schwitzte etwas. „Shishido? Bist du sicher, dass sie diesen Namen erwähnt hat?“, wollte er es genau wissen. Matt nickte. „Ja, wer genau ist der Kerl?“ Stick sah erst zu Matt, dann zu den Turtles und wieder zurück zu Matt. „Tomi Shishido, auch ‚der Gorgon’ genannt. Er ist einer der Finger der Hand und extrem gefährlich. Wenn Nobu den kleinen Finger darstellte, dann ist er…“ „Der Stinkefinger?“, unterbrach ihn Mikey und erntete nur einen Seitenhieb von Dony. Doch Stick nickte nur. „Ja, das trifft es ganz gut, mein grüner Freund.“ Nun packte Matt Stick an den Schultern und versuchte so eindringlich auf reden wie nur möglich. „Ich möchte jetzt von dir wissen, was genau er mit Elektra angestellt hat. Was ist das für ein Ritual, von dem du gesprochen hast?“ Doch Stick zögerte, scheinbar hatte er Bedenken, seine sämtlichen Informationen mit Matt zu teilen. „Stick-sensei, ich bitte. Wir sind fremd in dieser Welt, doch selbst wir haben erkannt, dass Matt ein ehrlicher und aufrechter Mensch ist. Wir stehen alle auf derselben Seite, also wenn Sie wissen, wie wir seiner Freundin helfen können, sagen sie es bitte.“, setzte sich Leonardo für seinen neuen Freund ein. Stick nickte schließlich und fuhr fort. „Es gibt nur einen Grund, warum die Hand so einflussreich wurde, wie sie heute ist. Nämlich durch die Nutzung von schwarzem und verbotenem Ninjutsu. Und die Kraft um diese finsteren Techniken zu nutzen, ziehen sie aus einer Höllendimension. Dafür brauchen sie die Black Sky, ihren Schatz, die als eine Art Schlüssel fungieren. Ich denke der Grund, warum sie Elektra wiederbelebt haben… war, dass sie glauben, dass sie stark genug wäre, ein direktes Portal in diese Dimension zu öffnen. Die Hand will die Kräfte des Biests nutzen, der stärkste Yokai, der uns bekannt ist, um über die ganze Welt zu herrschen. Und wenn man bedenkt, dass unsere Besucher durch dieses Portal kamen, bedeutet dies, dass die Black Sky auch noch andere Welten anwählen können.“, erklärte er zusammengefasst. Mikey war der Erste, der reagierte. „Moment, das ergibt Sinn! Dann war das der Grund, warum Shredder April entführt hat. Das Portal hat sich erst geöffnet, als er sie an den Abgrund führte.“, erinnerte er sich. Stick horchte auf. „April?“ Leo bestätigte es ihm. „Ja, eine gute Freundin von uns. Sie wurde vom Foot-Clan entführt. Wir nahmen erst an, dass Shredder uns damit herauslocken wollte, doch wenn sie ebenfalls so eine Black Sky ist, könnte er mit ihr das Portal geöffnet haben.“ Währenddessen war Dony in eine nachdenkliche Starre gefallen. „Also wenn diese Black Sky Menschen eine Art Schlüssel darstellen, dann ist es vielleicht gar kein magisches Phänomen. Vielleicht befindet sich tief unten im Abgrund irgendeine Vorrichtung, die auf gewisse DNA-Marker reagiert. Wenn wir uns alle Menschen mit diesen Markern als einen gigantischen Schlüsselbund vorstellen, dann haben wir irgendein antikes System vor uns, das uns erlaubt andere parallel existierende Welten zu besuchen. Leute! Wisst ihr was das bedeutet?“, fragte er euphorisch. Die restlichen Turtles nickten verstehend. Dann warfen sie ihre Arme hoch. „Keinen Schimmer.“, konnten sie den Ausführungen ihres Bruders natürlich nicht folgen. „Leute, wenn wir April befreien und an den Abgrund bringen, dann können wir zurück in unsere Welt!“, stand für ihn fest. Doch es war Leo, der ihn enttäuschen musste. „Das ist uns doch schon klar. Deswegen versuchen wir auch bereits seit Tagen den Schrottfresser zu finden. Da sich April nirgends gemeldet hat, muss sie noch in seiner Gewalt sein.“, schlussfolgerte er. „Dann sind wir genauso schlau wie vorher. Wie haben keine Ahnung wo wir ihn finden.“, beschwerte sich Raph. Matt war inzwischen ans Bett getreten und strich über Elektras Stirn. „Sie weiß es vielleicht. Wenn ein fremder Clan in das Territorium der Hand eindringt, dann weiß diese auch bestimmt, wo jener zu finden ist.“, meinte er. Stick gab ihm recht. „Nicht nur das. Dieser… Shredder, sagt ihr? Wenn er eine Lösung gefunden hat, die Black Sky einzusetzen, wird sich Shishido definitiv mit ihm verbünden wollen. Finden wir Shishido, finden wir euren Feind. Und umgekehrt. Zumindest… falls Elektra kooperiert. Die Hand hat ihr weißes Blut injiziert, allerdings nehme ich an nur Schubweise, um ihre Erinnerungen zu unterdrücken. Die Tatsache, dass sie sicher mehr als einen Tag tot war, bevor sie wiedererweckt wurde, hat ihrem Gehirn sicher ebenfalls nicht gut getan.“. Matt verstand kein Wort von dem, was Stick brabbelte, doch ihn interessierte im Moment auch nur eines. „Stick! Kannst du ihr helfen? Ja, oder nein?“, fragte er hoffnungsvoll. Sein Mentor dachte einen Moment nach und nickte dann. „Ja, ich denke, ich kann ihr helfen. Aber du musst mir ein paar Zutaten besorgen.“, wies er Matt an. Dieser willigte ein, immerhin wollte er alles, was in seiner Macht stand tun, um Elektra zu helfen. Um sie wieder zu der Person zu machen, die sie einst war. Zu seiner Elektra. Stick begann etwas auf einem Zettel zu notieren und überreichte es dann Matt. Dieser warf einen Blick darauf und sah seinen Mentor skeptisch an. „Dieses ganze Heilkräuter-Zeug kann ich besorgen aber… Blutkonserven B-Positiv?“, hakte er nach. Er nahm an, dass es Elektras Blutgruppe war, die er zu seiner Schande nicht einmal gekannt hatte. Er konnte wohl kaum einfach in ein Krankenhaus spazieren und um Blut bitten. Hätte Claire noch dort gearbeitet, hätte sie ihm sicher bereitwillig welches abgezweigt, doch dies schied ebenfalls aus. „Ich kenne da jemand in der Nähe, der Zugriff auf alle Blutgruppen hat, ich habe dir die Adresse auf der Rückseite notiert. Sein Name ist Eric Brooks, sag ihm einfach, dass du von mir kommst.“, trug ihm Stick auf. Matt versprach sich zu beeilen und bat Stick und seine neuen Freunde, gut auf Elektra aufzupassen. Er war verantwortlich gewesen, dass Elektra sterben musste. Wenn er nun die Gelegenheit besaß seinen Fehler zu korrigieren… würde er definitiv nicht zögern. New York – Hell’s Kitchen Unter normalen Umständen hätte Matt Elektra in einer solchen Situation nie allein gelassen. Noch vor kurzer Zeit wollte Stick seine Freundin töten, also was würde ihn diesmal davon abhalten? Seine neuen Freunde, so hoffte Matt. Obwohl er sie erst kurz kannte, so hegte er dennoch Vertrauen in sie. Andere Menschen hätten sie vermutlich als Monster angesehen, doch Matt… ja er verschloss seine Augen im wahrten Sinne des Wortes vor so etwas. Er wusste, dass sie nicht menschlich waren, aber dennoch war ihm klar, dass Leute, die sehen konnten, durchaus Angst vor diesen Mutanten bekommen konnten. Matt hingegen war froh, sie als Verbündete zu haben. Er hatte alle Kräuter, die auf der Liste waren besorgt und selbst die Blutkonserven. Diesen Brooks selbst hatte er nicht angetroffen, dafür aber seinen Assistenten. Als er Stick erwähnte, überreichte ihm dieser bereitwillig das Blut. Matt hatte keinen Schimmer, was genau Stick plante. Er erhob auch keinen Einwand als er sich mit Elektra im Zimmer einschloss um in aller Ruhe seine ‚Zeremonie’ zu beginnen. Matt konnte nur hoffen, dass Stick wusste was er tat, denn er legte Elektras Leben in seine Hände. Er war sichtlich nervös und die Turtles, welche die ganze Zeit in seiner Wohnung auf und ab stolzierten machten dies nicht gerade besser. Schließlich ging die Tür auf und Stick trat heraus. „Wie sieht es aus?“, wollte Matt augenblicklich wissen. Stick schluckte und antwortete ihm. „Ich denke, ich konnte ihr helfen.“ Matt hätte ihn am liebsten gepackt und gegen die Tür gedrückt. So vage hatte er sich schon immer ausgedrückt, er würde wohl nie dazulernen. „Was genau heißt das?“, fragte er mit Nachdruck. Stick warf seinen Kopf nach hinten. „Dass ich glaube, dass ich das weiße Blut in ihr neutralisieren konnte. Technisch gesehen müsste dies auch ihrem Gedächtnis Auftrieb gegeben haben. Aber um meine These zu überprüfen… werden wir abwarten müssen.“, erwiderte er. Matt hingegen fand, dass er bereits viel zu lange gewartet hätte. Er schritt an Stick vorbei in das Zimmer und knallte die Tür zu. Elektra lag nach wie vor bewusstlos in seinem Bett und Matt streichelte ihr sanft über die Wange. Er erkannte, dass sie mehrere Einstiche an ihren Oberarmen hatte. Was genau hatte Stick mit ihr angestellt? Wollte er es überhaupt wissen? Eigentlich war ihm nur eines wichtig und das war das Ergebnis. Dass Elektra bald wieder die Alte wurde, die Person, die er kannte. Die Person, die er verloren hatte. Er hatte in den letzten Monaten so schrecklich viel verloren, dass es gerade zu ein Segen war, nun ein Stück zurückzubekommen. Nun, Elektra war deutlich mehr als ein Stück, sie war… alles für ihn. „Matt…“, durchdrang nun ein Flüstern die Stille. Matt zuckte zusammen und wollte seine Hand wegziehen. Doch Elektra kam ihm zuvor und ergriff sie. Matt nahm nun ein unglaublich lautes Geräusch wahr und ordnete es seinem eigenen Herzen zu. „Elektra… bist das wirklich du?“, konnte es nicht glauben. Zu Beginn der Nacht hatte sie ihn nicht einmal erkannt, nun sprach sie ihn mit seinem Namen an. „Natürlich bin ich es. Auch… wenn ich mich die letzten Monate nicht danach gefühlt habe.“, gestand sie. Matt strich Elektra einige Haare fort, die ihr ins Gesicht gefallen waren. „Was… haben diese Kerle dir nur angetan?“ Elektra setzte ein Lächeln auf, Matt konnte trotz seiner Fähigkeiten nicht sagen, ob es echt oder erzwungen war. „Sie haben mir das Leben geschenkt. Ob ich es wollte oder nicht, sie haben mich aus dem Jenseits zurückgeholt.“, sprach sie leise. Matt konnte damit wohl weniger leicht umgehen. „Du bist ihnen doch nicht etwa dankbar? Denkst du etwa, sie hätten dich nur aus reinster Nächstenliebe zurückgeholt? Das diente allein ihren Zwecken.“, redete er auf sie ein. Elektra nickte, das schien sie natürlich zu wissen. „Sie haben mich zurückgeholt… und zu ihrer Marionette gemacht. Ich war in meinem Körper, aber… ich war auch nicht wirklich da, versteht du? Und als ich dir heute begegnet bin… habe ich mich sofort erinnert, dass du sehr wichtig für mich bist. Matt… ich habe dich so vermisst.“, sagte sie mit Tränen in den Augen. Matt ergriff ihre Hand und drückte sie so fest er konnte. „Das spielt jetzt alles keine Rolle mehr, jetzt bist du ja wieder da. Lass uns das alles vergessen und nach vorne sehen.“, schlug er vor. Elektra drehte leicht den Kopf zur Seite. „Ja, das klingt toll. Das machen wir. Gleich… nachdem ich die Hand ein für alle Mal ausgelöscht habe.“, sagte sie entschlossen. Matt konnte nicht glauben, was er da aus ihrem Mund hörte. „Vergeltung? Nein, wir wollten doch damit aufhören. Weißt du nicht mehr, was wir uns versprochen haben? Wir wollten weggehen, rund um die Welt ziehen.“, erinnerte er sie an ihrer beider Versprechen. Doch er schien Elektra nicht umstimmen zu können. „Das ist unmöglich, solange sie noch da draußen sind. Die Hand, der Chaste, Black Sky… das alles muss ein Ende finden, dieser so genannte Krieg dauert schon viel zu lange. Es wird Zeit alles auszulöschen, was damit zu tun hat.“ Matt ließ ihre Hand los und erhob sich. Ziellos schritt er im Zimmer umher. „Das sind Sticks Worte, nicht deine. Er hat sie dir eingebläut.“, stand für ihn fest, doch Elektra schüttelte nur stumm den Kopf. „Die Worte vielleicht, aber nicht diese Gefühle, die ich hege. Er hat mir befohlen die Hand zu zerstören, doch ich tue es weil ich es will. Genauso wie er… mir nicht befohlen hat, mich in dich zu verlieben. Ich tat es trotzdem.“ Matt wollte gerade etwas erwidern, als es draußen gegen die Tür klopfte. „Elektra… ich verstehe, dass du im Moment aufgewühlt bist. Zu allererst musst du dich ausruhen, wir müssen das nicht sofort besprechen. Versuch etwas zu schlafen, danach wird es besser gehen.“, sagte Matt, obwohl er am besten wusste, dass sich Probleme mit Schlaf nicht tilgen ließen. Er öffnete die Tür, trat nach draußen und schloss sie wieder. „Hey, wie geht es deiner Freundin?“, fragte Leonardo sofort. Matt strich sich übers Kinn und zuckte mit den Schultern. „Den Umständen entsprechend würde ich sagen. Egal was Stick mit ihr gemacht hat, es scheint geholfen zu haben. Natürlich ist sie total darauf versessen sich gleich wieder in den Kampf zu stürzen, doch ich habe ihr nahe gelegt sich jetzt erst mal auszuruhen.“, berichtete er. Stick setzte dazu an etwas zu sagen, zögerte dann aber. „Bist du sicher… dass sie sie selbst ist?“, fragte er dann. Matt bedachter ihn eines verdutzen Blickes. „Ja… offensichtlich ist sie es. Sie wusste diesmal sogar meinen Namen.“ Doch damit schien er seinen Mentor nicht überzeugen zu können. „Und wenn das nur ein Trick ist? Dein Name wurde oft genug von uns genannt. Oder sie erinnert sich immer noch nicht und Shishido hat ihr von dir erzählt. Dem Teufel, der die Hand jagt, ihrem erklärten Feind.“, führte er Matt die Möglichkeit vor Augen. Dieser stieß nur einen gedämpften Lacher aus. „Ja, das sieht dir ähnlich. Du siehst immer das schlechteste im Menschen. Es ist genauso möglich, dass Elektra ihr Gedächtnis wieder hat und sich verdammt mies fühlt wegen dem, was die Hand mit ihr angestellt hat. In dem Fall würde sie unsere Hilfe brauchen und ihr werde sie ihr auch gewähren.“, stand für ihn fest. Stick wand noch einmal ein, dass Matt zu leichtsinnig war und es sich um eine Falle handeln könnte, was dieser natürlich nicht hören wollte. Es war Mikey, der eine passende Idee vorschlug. „Hey, ein Streit ist doch unnötig. Wir können leicht prüfen, ob sie uns etwas vorspielt, oder nicht. Fragt sie doch einfach etwas aus ihrer Vergangenheit, das sie mit Bestimmtheit wissen muss.“ Matt musste zugeben, dass die Idee wirklich nicht schlecht war. „Also mir wäre es lieber, wenn ihr sie fragt, wo wir den Blechschädel finden. Dann versohlen wir ihm den Hintern, befreien April und können endlich wieder nach Hause.“, sprach Raph seine Version des Vorschlags aus. Leonardo hingegen schüttelte den Kopf. „Nein, nicht so lange uns Informationen fehlen. Selbst wenn sie uns sagen kann, wo wir den Foot-Clan finden, wenn sich dieser mit der Hand verbündet und dieser Shishido mit Shredder gemeinsame Sache macht, haben wir gleich zwei nicht zu unterschätzende Feinde.“ Matt trat nun an ihn heran und legte seine Hand auf die Schulter des Turtles. „Doch dafür habt ihr mich. Wenn es zum Kampf kommt, stehe ich euch bei.“ Leonardo starrte Matt einen Augenblick in die Augen, obgleich er wusste, dass sich diese nicht regen würden. „Wir können auch beides versuchen.“, meinte Stick und drückte die Tür auf. Matt wollte ihn davon abhalten, immerhin konnte es gut sein, dass Elektra gerade eingeschlafen war. Dies war nicht der Fall. „Was…“, stammelte er. Ungläubig starrten sie auf das leere Bett vor ihnen. Alles was darin lag war ein zerwühltes Laken und die Reste des Stricks, mit denen die Turtles Elektra gefesselt hatten. Matt spürte den kühlen Luftzugs des offenen Fensters. „Sie ist…“, konnte Matt nicht glauben, dass Elektra tatsächlich die Flucht ergriffen hatte. Aber wie? Sie war doch gefesselt gewesen und bestimmt auch angeschlagen. „Sie ist weg, wie Sie vermutet haben.“, sagte Leonardo an Stick gewand. Matt glaubte nicht richtig zu hören. „Wie bitte? Wusstet ihr etwa, dass sie fliehen würde?“ Stick nickte zögernd. „Natürlich, versuch dich mal in sie hinein zu versetzen. Egal ob sie wieder sie selbst ist, oder uns etwas vorspielt. In beiden Fällen hat sie ein Motiv zur Hand zurückzukehren. Du kennst sie gut genug um zu wissen, dass sie nicht einfach im Bett herumliegen würde. Deshalb habe ich den Strick stark gelockert und auch ihre Ausrüstung im Raum gelassen.“ Matt hätte Stick am liebsten gepackt und ihn selbst aus dem Fenster befördert. Doch es war Dony, der ihn beruhigte. „Keine Sorge, wir haben ihr einen Sender verpasst. Um genau zu sein den, durch den wir bereits dich aufgespürt haben.“ Matt schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf. Er wollte sich schon beschweren, wieso sie ihn nicht eingeweiht hatten, doch er kannte die Antwort nur zu gut. Er hätte dem Plan nie zugestimmt, dafür war ihm Elektra zu wichtig. Und nicht nur das, er hätte vermutlich bei jedem einen Rückzieher gemacht. Nicht nur Matt Murdock, der Anwalt zog es vor, stets auf der sicheren Seite zu bleiben, auch Daredevil versuchte Risiken zu minimieren. Aber… war dies auch in diesem Fall möglich? Diesmal war es Leonardo, der ihm an die Schulter fasste. „Matt, hör zu. Ich kann verstehen, falls du dich hintergangen fühlst, aber wir haben entschieden, dass diese Vorgehensweise die Beste ist. Wir folgen Elektra in sicherem Abstand und lassen sie garantiert nicht allein. Sie wird uns zu Shredder und Shishido führen. Matt…ein Kampf ist unausweichlich. Aber zumindest… kannst du sie beschützen.“, redete der Anführer der Turtles auf ihn ein. Matt verharrte kurz in seiner Position, schob sich dann an Leo vorbei und trat aus dem Raum. „Also… ich glaube er ist sauer auf uns.“, glaubte Mikey sagen zu müssen. „Nein, ist er nicht. Los, macht euch jetzt bereit, eine Schlacht liegt vor uns.“, sagte Stick streng. Die Turtles erschauderten, angesichts dass es neben Meister Splinter noch jemanden gab, der so viel Autorität ausstrahlen konnte. „Aber Matt, er…“, räumte Leo ein, bis er Schritte hinter sich vernahm. Stick und die Turtles drehten sich um und starten in das Gesicht des puren Bösen. Das des Teufels. „Lasst uns keine Zeit verschwenden.“, sagte dieser entschlossen und griff nach seinen Schlagstöcken. Nein, Matt konnte Elektra später noch beistehen. Dann, wenn alles vorbei war. Jetzt brauchte sie nicht Matt an ihrer Seite, sondern jemand anderen. Daredevil. Kapitel 6: Die Kloake ruft -------------------------- Abbruchreifes Hochhaus Shredder und Shishido standen am Rand des Abgrunds und starrten in die Tiefe. Doch egal wie tief er auch war, er stellte auch das Ziel dar, was beide Männer zu erreichen hofften. „Damit ich dich richtig verstehe, ihr nennt diese Leute Black Sky?“, wollte der Anführer des Foot-Clans wissen. Shishido nickte bedächtig. „Ja, es gibt nur sehr wenige Menschen auf der Welt, die diese bestimmte Gabe besitzen. Die Hand sucht auf der ganzen Welt nach ihnen. Doch jene, die wir bisher fanden, waren nicht stark genug um eine komplette Verbindung zum Biest aufzubauen.“, verriet er. Shredder ballte die Fäuste. „Eine Kreatur, die über unendliche Macht verfügt? Und wir haben die Möglichkeit sie zu kontrollieren? Shishido-han, arbeiten wir zusammen und erbobern sowohl meine als auch deine Welt. Nichts wird sich den vereinten Kräften der Hand und des Foot-Clans entgegen stellen können!“, sprach er enthusiastisch. Shishido ließ sich diese Möglichkeit scheinbar durch den Kopf gehen. „Ist dir denn ein Weg bekannt, wie du und deine Leute zurück in eure Welt gelangt?“, fragte er schließlich. Shredder wirkte so, als hätte er bereits mit dieser Frage gerechnet. Er flüsterte einem seiner Leute etwas zu und bat Shishido ihm zu folgen. Dieser beobachtete, wie Shredders Leute in einem Raum verschwanden und kurz darauf mit einer gefesselten Frau zurückkamen. „Lasst mich los, ihr Raudis!“, wehrte sie sich mit Händen und Füßen, was sie aber nicht davor bewahrte, Shredder und seinem neuen Verbündeten gegenübergestellt zu werden. „Shredder, du wandelnde Müllstonne! Ich habe keine Ahnung, wo du mich hingebracht hast, aber wenn dich die Turtles finden und mich retten, wirst du dir noch wünschen…“, beschimpfte sie ihren Entführer, bevor sie unterbrochen wurde. „Miss O’Neill, darf ich Ihnen Shishido-han vorstellen? Er wird mir zur Hand gehen, diese verdammten Schildkröten endlich auszumerzen.“, stellte er seinen Kumpanen vor. Shishido trat einen Schritt näher und musterte die Reporterin. „Eine Black Sky…“, murmelte er. Shredder gab ihm recht. „Ja, scheinbar können solche Personen Portale in verschiedene Welten öffnen. Shishido-han, stell dir vor, welch Möglichkeiten sich uns bieten!“, erwiderte er euphorisch. Shishido nickte nur und griff sich langsam an seine Maske. Natürlich plante er keineswegs seine Errungenschaften mit diesem zweitklassigen Ninja zu teilen. Doch Shredder kannte Shishidos spezielle Fähigkeit nicht, wodurch er im Nachteil war. Er würde den Anführer des Foot-Clans in Stein verwandeln und selbst zum Herrscher der Welt… ja aller Welten aufsteigen. Doch sein Plan schien warten zu müssen, denn im Flur vor der Halle schien großer Aufruhr zu herrschen. Die Tür ging auf und eine vermummte Person trat ein. Sofort entfernte sie ihr Halstuch und Shishido erkannte Elektra auf sich zukommen. Als sei nichts gewesen, stolzierte sie auf die beiden zu und machte dann Halt. „Black Sky, ich habe nicht mehr mit dir gerechnet. Meine Leute haben mir berichtet, dass du in die Hände der Feinde gefallen wärst.“, begann Shishido zu reden. Elektra hob eine Augenbraue. „Sie haben zumindest versucht, mich unter ihre Kontrolle zu bringen. Dieser so genannte Teufel von Hell’s Kitchen hat mir sogar vertraut. Das war sehr nützlich, um ihm meine Sai in die Brust zu jagen.“, erzählte sie. Shishido wurde sofort hellhörig. „Daredevil ist tot?“, fragte er aufgeregt. Elektra nickte und schritt noch näher an ihren Boss heran. „Ohja, genauso wie…“ Völlig unerwartet zog Elektra einen ihrer Sai aus der Kleidung hervor und wollte ihn in Shishidos Bauch rammen. Als wäre es nur ein Windzug, wich dieser nach hinten aus und entkam dem Angriff. Gleichzeitig vollführte er eine Drehung, die man sonst nur bei einem geschickten Tänzer bestaunen konnte und war blitzschnell hinter Elektra. Es war nicht nötig, dass er sein Schwert zog, das übernahmen seine Ninjas für ihn. Sofort waren ein Dutzend Schwerter auf Elektra gerichtet. Shredder hingegen gab seinen Leuten ein Zeichen noch abzuwarten. Shishido nahm Elektra in den Würgegriff und blockierte jeglichen Angriff. „Ich habe erwartet, dass du mich irgendwann hintergehen würdest. Ich wusste, dass der alte Mann hier ist und nachdem du verschwunden warst, zählte ich 1 und 1 zusammen.“, flüsterte er ihr zu. Elektra versuchte sich zu befreien, aber vergebens. „Hintergangen? Ich war nie auf deiner Seite, du hast mich manipuliert und für deine Zwecke missbraucht!“, warf sie ihm vor. Shishido wirkte ärgerlich. „Ich habe dir dein Leben zurückgegeben! Du solltest der Hand auf ewig dankbar sein!“ Doch Elektra war alles andere als dankbar. Da sie ihre Arme nicht mehr bewegen konnte, fiel ihr nichts besseres ein, als Shishido auf die Füße zu treten. „Na gut, du hast es so gewollt. Glücklicherweise haben wir eine neue Black Sky gefunden. Wir haben… keine Verwendung mehr für dich.“, verriet er ihr und gab seinen Leuten ein Zeichen, es zu beenden. Elektra beobachtete schockiert, wie die Schwerter auf sie zukamen. Sie schrie, doch scheinbar gab es nichts mehr, das sie unternehmen konnte. Kurz darauf ein neues, erst undefinierbares Geräusch. Das Zerbrechen von Glas, scheinbar vom Stockwerk aus über ihnen. Der Ninjas sahen nach oben und beobachteten, wie etwas zu Boden fiel. Scheinbar waren es… Körper? Drei bewusstlose Foot-Ninjas lagen nun auf dem Betonboden des Erdgeschosses. Doch dabei blieb es nicht. Weitere Gestalten fielen… nein, sprangen von oben herab. Sie landeten nicht weit von Shredder und Shishido entfernt. „Danke, dass Sie an unserem Gewinnspiel teilgenommen haben. Sie haben den ersten Preis gewonnen, vier Schildkröten für umsonst!“, unterbrach Mikey die angespannte Situation. Shredder knirschte sofort mit den Zähnen. „Das sind sie! Das sind diese verdammten Turtles!“, rief er Shishido zu. „Ike!“, schnauzte dieser seine Shinobis an und kurz darauf waren die Turtles von den Ninjas der Hand umzingelt. „Ihr,… seid mir gefolgt?“, fragte Elektra überrascht, woraufhin Shishido eine Hand von ihr ließ. Er nutzte sie um sein eigenes Schwert zu ziehen und nach oben zu halten. „Aber leider zu spät. Es wird Zeit für dein Ende, Black Sky.“, prophezeite er und ließ sein Schwert herabsausen. Doch bevor er den Angriff zu Ende führen konnte, traf ihn etwas hart am Kopf. Er ließ das Schwert fallen und kippte zur Seite. Er versuchte sich zu orientieren und erkannte einen Stock, der am Boden lag. Sofort folgte er der Richtung und erkannte die zwei Gestalten, die von der anderen Seite auf ihn zukamen. Es waren der alte Mann, der Anführer des Chaste und der Akuma, der offenbar noch sehr lebendig war. „Shishido-han, alles in Ordnung?“, kam ihm Shredder zur Hilfe. Shishido verzichtete darauf, dass man ihm aufhalf und ergriff stattdessen sein Schwert. „Stick, ich überlasse dir diesen Kerl in der Rüstung. Ich kümmere mich um Shishido. Wenn er erledigt ist, kann Elektra endlich frei sein.“, stand für Matt fest. Stick nickte ihm und hob seinen Stock auf. „Na schön, aber vergiss nicht, was ich dir unterwegs gesagt habe. Vermeide unter allen Umständen, dass er seine Maske abnimmt.“, erinnerte er. Matt nickte, das hatte er schon verstanden. „Warum genau noch mal nicht?“, hakte er nach. Stick seufzte. „Frag lieber nicht, du würdest mir ohnehin nicht glauben.“, erwiderte er und stürzte sich dann auf Shredder. Aber glauben war das, womit Matt inzwischen am allerwenigsten Probleme hatte. Seine Schlagstöcke gezogen, schritt er entschlossen auf Shishido zu. Dieser richtete sein Schwert auf ihn und stieß einen Kampfesschrei aus. „Akuma, du warst uns lange genug ein Dorn im Auge!“ Shishido preschte in einem unglaublichen Tempo auf Matt zu, dieser konnte den Hieb gerade noch so abwehren. Egal wie scharf Shishidos Klinge auch sein mochte, Matts Schlagstöcke waren aus einem Material, in dem nicht einmal ein Kratzer zurückbleiben würde. Aber… galt das auch für sein Kostüm? Nun war sicher die Zeit gekommen, es herauszufinden. Dem Helden blieb nichts anderes übrig als seine Schlagstöcke voneinander zu trennten, um sowohl die Schwerthiebe als auch die folgende Tritte des Gegners abwehren zu können. Währenddessen hatte sich Stick in ein Gefecht mit dem Shredder gestürzt. „Was glaubst du, mit deinem Stock ausrichten zu können, alter Mann?“, blaffte dieser höhnisch. Stick musste zugeben, dass sein Stock gegen Shredders Rüstung nicht wirklich Schaden ausrichtete. Natürlich hatte er noch einen Trumpf im Ärmel, oder besser gesagt auf dem Rücken. Er mochte seinen Stock, doch wenn der Gegner so gut gepanzert war wie hier, zog er auch gerne mal sein Schwert. Shredder hingegen vertraue auf gewohntes Taijutsu, das Stick schon oft gesehen hatte, auch wenn ihm die Techniken seines Gegners fremd waren. Das gefährlich an diesem waren eindeutig die scharfen Klingen an den metallenen Handschuhen. Jeder Schlag, den Shredder ausführte, wurde durch sie verstärkt. Ein misslungenes Ausweichmanöver seitens Sticks, und Shredders Klingen würden sich in seine Haut bohren. Doch dafür sah er, wie noch jemand hinter seinem Gegner erschien. „Warte, ich gehe dir etwas zur Hand, alter Mann.“, rief Elektra und zog ihre Sai. Shredder erschien nun unsicher und wusste nicht, auf welchen Gegner er sich konzentrieren sollte. Elektra war gerade dabei, den Anführer des Foot-Clans anzugreifen, bis sich ein Schwert in ihre Richtung senkte. Schnell sprang sie nach links zum den Angriff auszuweichen. „Meister Shredder, überlasst mir diese Verräterin.“ Elektra erkannte die Kunoichi, die von ihrem Boss Karai gerufen worden war. Sie besaß ein langes Schwert, ein Distanzkampf mit ihren Sai war also nicht unproblematisch. Elektra musste demnach erst eine Öffnung in Karais Kampfstil finden, bevor sie zuschlagen konnte. Doch zuvor… fiel ihr ein Ninja der Hand vor die Knie. Obwohl ihre neuen Verbündeten nicht mit dem Techniken der Hand vertraut warne, so gelang es den Turtles doch, klar die Oberhand zu behalten. „Hey, Hand-Ninja, wie wäre es mal mit einem High-5?“, fragte Raph und klatschte seinem Gegner seine Hand ins Gesicht. Elektra gab zu, dass ihre Kampfart etwas gewöhnungsbedürftig aussah. Dann sah sie hinüber zu Matt. Sie wusste aus eigener Erfahrung, was für ein guter Kämpfer Shishido war. Am liebsten wäre sie ihrem Freund beigestanden, doch Karai ließ ihr keine Verschnaufpause. „Was erlaubst du dir? Wie kannst du uns Black Sky einfach wegnehmen?“, warf Shishido seinem teuflischen Gegner zu. Matt glaubte sich verhört zu haben. „Ich wusste nicht, dass Ninjas einen Sinn für Humor besitzen. Ihr Name lautet Elektra und ihr habt sie MIR weggenommen. Hör zu, mich interessiert eurer kranker Kult nicht, sie hat etwas besseres verdient. Ein glückliches Leben, und solange es euch Typen gibt, wird sie keine Chance darauf haben.“ Shishido begann zu schmunzeln. „Tja, dann wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als mich zu töten, Akuma.“, sprach er und brauchte Matt mit seinem nächsten Angriff ins Taumeln. Dieser fing sich schnell wieder und achtete auf jede einzelne Bewegung des Gegners. Aber hatte er recht? Musste er Shishido wirklich töten um Elektra zu retten? Um ihre Freiheit zu garantieren? Wozu dann alles bisherige? Seine Worte, gegenüber Frank Castle, als er sich über ihn erhob. Oder war töten am Ende unausweichlich? Vermutlich genauso schwer wie Shishidos Angriffen auszuweichen. Er trieb Matt immer wieder nach vorne und… ja, das konnte funktionieren. Shishido war momentan wie ein Zug, der auf ihn zuraste. Es gab nichts neben ihm und nichts… hinter ihm. Matt wusste, dass ihm nur ein Versuch blieb. Würde er es vermasseln, gab es Daredevil am Spieß. Gerade in dem Moment, als Shishido sein Schwert wieder zurückzog, ging Matt in die Knie und begann zu springen. Er selbst war kein Ninja, doch dafür von einem ausgebildet worden. Er erinnerte sich an Sticks Worte in der Kindheit. Er musste die Bewegungen der Luft genauso lesen wie die eines Menschen. Also begann er zu springen und sich unverzüglich nach vorne zu beugen. Shishido musste mit ansehen, wie er über seinen Kopf hinweg einen Salto vollzog und hinter ihm landete. Daraufhin erzielte Matt harte Schläge gegen Shishidos Schienbeine. Sofort torkelte dieser nach vorne und fiel zu Boden. Doch Matt wusste, dass er einen Sieg nie zu früh feiern durfte. Shishido wollte erneut nach seinem Schwert greifen, doch Matt war schneller und trat es ihm aus der Hand, ohne, dass es der Ninja erreichen konnte. „Du wurdest besiegt, Shishido! Gib auf und kehre mit deinen Leuten dahin zurück, wo ihr hergekommen seid.“, gab Matt seinem Gegner eine Chance. Shishido grinste leicht. „Du willst mich nicht töten?“, schien er die Situation richtig zu beurteilen. Matt schüttelte sofort den Kopf. „Nein, ich… bin nicht wie ihr.“, sagte er. Das schien Shishido erwartet zu haben. „Wenn das so ist… ist dies hier dein Ende!“, rief er und erhob sich blitzschnell. Es trat das ein, wovor ihn Stick gewarnt hatte. Shishido griff sich an den Kopf und entfernte seine Maske. Matt hatte keine Gelegenheit mehr zum Reagieren gehabt. Auf der anderen Seite wusste er genauso wenig wie Shishido ohne Maske aussah, wie mit. Er hatte sein Gesicht nie berührt, weshalb er nicht wusste, was Stick genau meinte. Er und Shishido standen sich nun gegenüber, dessen Maske auf dem Boden liegend. Shishidos graue Augen starrten triumphierend in die von Matts. Einige Sekunden lang geschah gar nichts. „Also…“, begann Matt, der offensichtlich Probleme hatte, die Situation richtig einzuschätzen. Shishido selbst schien die Welt nicht mehr zu verstehen. Wieso verwandelte sich dieser Möchtegern-Teufel nicht in Stein? Das tat jedes Lebewesen, dem er in die Augen blickte. Es sei denn… Langsam schien Shishido klarer zu sehen. „Du… bist blind.“, warf er Matt entgegen. Dieser bejahte zögernd, er sah keinen Grund, warum er dies noch leugnen sollte. „Matt, ducken!“, hörte er plötzlich ein Rufen hinter sich. Die Warnung kam abrupt, doch als Matt etwas durch die Luft fliegen sah, reagierte er sofort. Er ließ seine Beine nach hinten fallen und streckte seine Arme aus. Mit seinen Händen stützte er sich am Boden ab und wurde dadurch nicht getroffen. Der Ruf hatte Leonardo gehört. Dieser hatte eines seiner Schwerter nach den beiden Kontrahenten geworfen. Matt fragte sich ernsthaft, ob er damit Shishido treffen wollte und ob der Sensei der Turtles genauso erbarmungslos war wie Stick. Doch dies war nicht der Fall. Das Schwert traf nicht Shishido, sondern die Wand, direkt neben ihm. Dort blieb es mit der Spitze stecken und prangte auf Augenhöhe Shishidos aus der Mauer. Dieser starrte verwirrt auf die Klinge. Auf die glänzende, schimmernde…. und spiegelnde Klinge von Leonardos Schwert. Als er begriff was der Turtle vorgehabt hatte, war es längst zu spät. „N…nein!“, brüllte Shishido und schloss sofort die Augen. Doch es war zu spät. Matt nahm wahr, wie sich die Haut des Shinobis völlig verändert. Sie erkaltete, jegliche Körperwärme wich. Kurz darauf hatte Shishido sämtliche Bewegungen eingestellt. Der Anwalt konnte nur ahnen, was gerade passiert war. Für die, die im Stande waren zu sehen, also für die Turtles, Elektra und Stick war es eindeutig. Shishido hatte sich gerade eben in eine Statue verwandelt. Aber auch Shredder bekam das Geschehne mit. Ein Blick nach rechts verriet ihm, dass seine Erzfeinde gerade den letzten Hand-Ninja ausgeschaltet hatten. Er stieß einen Fluch aus, da er wusste, wohin das wieder führen würde. Er griff Stick nun noch unnachgiebiger an und fixierte dessen Schwert zwischen den Klingen seiner linken Hand. Mit der rechten schlug er direkt zu und traf Sticks Schulter. Sie hinterließ eine blutende Wunde und Matts Mentor wurde zu Boden gestoßen. „Karai, unser Plan ist fehlgeschlagen! Bereite alles für unsere Flucht vor! Foot-Ninjas, bringt die Reporterin zum Abgrund!“, gab er seine Befehle. „Leute, Shredder versucht zu fliehen!“, glaubte Dony noch einmal betonen zu müssen. Die Turtles steuerten auf die Mitglieder des Foot-Clans zu, doch Karai hielt sie mit ihrem Schwert in Schach. Elektra wollte sie angreifen, erlitt dann aber einen Schwächeanfall. Sie hatte wirklich zu viel Energie verbraucht. Shredders Leute führten April zum Abgrund und kaum stand diese davor, begann das Loch seltsam zu verformen. Geleeartig wackelte die Oberfläche und lud ein, auf oder auch in sie zu springen. „Dieses Mal machen wir es dir nicht so einfach, Shredder!“, rief Raph und setzte zu einem Springkick an. Doch Shredder war darauf vorbereitet, immerhin hatte er unzählige Male gegen die Mutanten gekämpft. Er packte Raphs Bein im Flug und schleuderte ihn auf seine Brüder. „Karai, bringt sie in unsere Welt zurück! Wir können sie als Schlüssel nutzen, um andere Welten zu erreichen!“, trug Shredder der Kunoihci auf. Diese nickte stieß April direkt in den Abgrund. Sie fiel, aber… sie verschwand einfach. Als wäre da nie ein Abgrund gewesen. Kurz darauf folgten ihr Karai und die Ninjas. Dony begann zu schwitzen. „Leute, wir müssen uns beeilen! Das Portal wird sich schließen, wenn April auf der anderen Seite nicht mehr davor steht!“, warnte er. Die anderen verstanden und wollten lossprinten. Allerdings stand ihnen Shredder immer noch im Weg. Bis… Shredder spürte, wie er von etwas getroffen wurde, etwas blockierte seine Beine, als er den Turtles entgegentreten wollte. Es waren Matts Schlagstöcke, die ihn schließlich zum Stolpern brachten. „Beeilung!“, rief Leo und gemeinsam rannten sie auf den Abgrund zu. „Nicht viel Zeit für eine Verabschiedung, oder?“, keuchte Matt, der auf sie zugerannt kam. „Kein Problem, besuch uns einfach nächstes Mal in unserer Welt. Wir spendieren dir auch eine Pizza.“, schlug Mikey vor. Matt nickte ihnen dankbar zu und nahm dann wahr, wie sie einem nach dem anderen verschwanden. Die Freunde, die er sich in so kurzer Zeit bemacht hatte, verließen ihn. Aber es war in Ordnung, sie kehrten in ihre eigene Welt zurück. „Aus dem Weg!“, brüllte jemand und Matt spürte, wie er angegriffen wurde. Shredder wollte seine Klauen in ihn schlagen, Matt konnte dem Angriff nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Shredders Klingen waren so spitz, das sie sogar Matts Kostüm zu durchdringen schienen. Er spürte ein Pieksen in seiner Brust und versuchte den Blechmann abzuschütteln. „Matt!“, hörte er ein Rufen und ordnete es Elektra zu. Mit letzter Kraft stieß sie Shredder beiseite und wollte ihren Freund unterstützen. Dieser wackelte nun etwas, woraufhin sie befürchtete, er könnte in den Abgrund fallen. Elektra hatte ihn bereits einmal verloren, ohne wirklich Erinnerungen an ihn gehabt zu haben. Dies würde ihr kein zweites Mal passieren. Also packte sie ihm und zog ihn vom Rand des Abgrunds weg. Doch sein Gewicht führte dazu, dass beide zu Boden fielen und Matt auf ihr landete. Sie musste zugeben, sich so ihre traute Zweisamkeit nicht vorgestellt zu haben. Dennoch war sie glücklich, Matt wieder so nahe sein zu können. Sie beobachtete wie auch Shredder noch in den Abgrund sprang. Danach verformte sich die Oberfläche erneut und das Portal war verschwunden. Sie hörte, wie Matt schwer atmete. „Sie sind weg.“, glaubte er sagen zu müssen. Elektra nickte. „Ja, wir… haben ihnen einiges zu verdanken, nicht wahr? Wie geht es dir?“, fragte sie besorgt. Matt brauchte einen Moment um sich wieder zu fangen und sich von Elektra aufhelfen zu lassen. „Die Wunden sind sicher nur oberflächlich, aber… was ist mit Stick?“, wollte er wissen. Er konnte sich denken, dass Elektra ihrem ehemaligen Mentor nicht so viel Sorge zu Gute kommen ließ, doch Stick war nach wie vor wichtig für Matt. „Die… Ninjas der Hand sind verschwunden.“, fiel Elektra schockiert auf. Als Matt die Umgebung las, musste er ihr rechtgeben. Dennoch glaubte er nicht, dass sie erneut angreifen würden. Ihr Meister war zu Stein geworden und ihre Verbündeten durch ein Portal verschwunden. Nein, sie waren sicher genauso erschöpft wie sie und hatten sich zurückgezogen. Als sie bei Stick angekommen waren, murrte dieser nur verdrießlich. „Ach verdammt. Wegen euch hat meine Schulter eine schöne Fleischwunde.“, beschwerte er sich. „Danke… Stick.“, kam es nun von Elektra. Der alte Mann sah sie einen Moment lang an und nickte dann. „Ich weiß ja, dass ich nur Ärger habe mit euch beiden habe. Aber durch euch konnten wir der Hand zumindest einen herben Schlag verpassen.“, ließ sie Stick wissen, dass er mit dem Ausgang des Ganzen doch durchaus zufrieden war. „Wie geht es jetzt weiter?“, wollte Matt von seinem Mentor wissen. Stick musste aber nicht lange überlegen. „Na wie schon. Ich werde erst einmal meine Wunde kurieren und dann den nächsten Flug nehmen.“ Es war keine Aussage, die Matt nicht erwartet, oder die ihn gar überrascht hätte? So war Stick eben. Stick konnte gehen, auch die Turtles konnten es. Aber… „Von mir aus, aber… Elektra dich werde ganz sicher nicht mehr loslassen.“, sagte er bestimmt. Elektra starrte ihn einen Moment an und schluckte dann. „Trotz allem… was passiert ist?“, schien sie sich teilweise selbst nicht vergeben zu können. Matt schüttelte den Kopf. „Gerade wegen allem. Ab jetzt werde ich ernsthaft kämpfen, für alles was mir wichtig ist. Und damit meine ich in erster Linie dich.“, stand für ihn fest. Elektra spürte, wie ihr beinahe eine Träne entkam. Also begann sie schnell Matt zu umarmen und ihr Gesicht in seinen Schultern zu vergraben. Hoffend, dass sein Kostüm die Träne auffangen und er trotz seiner übermenschlichen Sinne nichts davon mitbekommen würde. Matt sollte denken, dass sie stark war. So stark wie er selbst. Matt erwiderte die Umarmung und musste nicht aussprechen, was er dachte. Von nun an… würden sie gemeinsam stark sein. Epilog: -------- Die folgenden zwei Tage, die Matt und Elektra miteinander verbracht hatten, waren mit nichts vergleichbar gewesen. Nachdem Stick wieder auf dem Damm und sich endlich verabschiedet hatte, hatte Matt all seine Termine verschoben und er und Elektra hatten dessen Schlafzimmer den darauf folgenden Tag nicht verlassen. Da Matt sich nun aber als Pflichtverteidiger engagierte, blieb ihm nichts übrig, als der Bitte des Gerichts Folge zu leisten. „Hey, erwartet mich ein leckeres Abendessen, wenn ich wieder zurück bin?“, fragte er seine Freundin erwartend. Elektra küsste ihn und wand sich von ihm ab. „Ach, muss ich die brave Hausfrau spielen, oder was?“ Matt schmunzelte. „Naja, irgendwer muss mein Kostüm waschen. Das Material ist so hart, dass meine Waschmaschine nur kaputt gehen würde.“, erklärte er. Dann ließ er sich von Elektra die Krawatte binden und machte sich auf zu gehen. „Es dauert nicht lange, versprochen.“, hatte ihr Matt noch gesagt und verließ dann die Wohnung. „Klar, ich warte auf dich!“, hatte ihm Elektra noch nachgerufen. Jetzt, Stunden später fragte sie sich, ob er ihr diese Lüge jemals verzeihen würde. Sie hatte es bei einem schlichten Zettel hinterlassen, den sie auf Matts Esstisch gelegt hatte. Sie entschuldigte sich, dass sie nicht bleiben konnte und dass Matt versuchen sollte sie zu verstehen. Natürlich, es war ihr sehnlichster Wunsch, ein gemeinsames Leben mit Matt zu beginnen. Aber sie wusste auch… dass dies noch nicht möglich war. Matt war einfach nicht weitsichtig genug. Es gab noch zu viele offene Dinge, die Elektra erledigen musste, bevor sie zu ihrem Liebsten zurückkehren konnte. Jetzt, wo sie sich im Flugzeug aufhielt und aus dem Fenster starrte, fühlte sie sich in ihrer Entscheidung bestätigt. Der Platz neben ihr war leer. Die Person, die dort saß, hatte sich vor wenigen Sekunden auf die Toilette begeben. Sie hatte Elektra nicht erkannt, was in erster Linie dem Kopftuch zu verdanken war, das die Kämpferin trug. Nun erhob sie sich und marschierte zu den Toiletten. Vor der Tür wartete sie angespannt, bis sie sich einen Spalt breit öffnete. Sofort drang sie ins Innere und zog eine ihrer Sai. Ohne Diplomatengepäck hätte sie ihre Waffe niemals durch den Sicherheitscheck bekommen, ein Status für den sie dankbar war. Der Mann auf der Toilette wurde völlig überrumpelt und war natürlich unbewaffnet. Elektra drängte ihn in die Defensive und hielt ihm ihr Sai unter das Kinn. „Wer…“, stammelte Kirigi erschrocken. Elektra entfernte ihr Kopftuch und ein wütendes Funkeln glomm in den Augen des Hand-Ninjas auf. „Wie Ratten, die sich feige zurückziehen. Na los, verrate mir wie deine Befehle lauten.“, verlangte Elektra zu wissen. Kirigi zögerte mit der Antwort, doch Elektra betonte ihre Ernsthaftigkeit noch einmal mit ihrer Waffe. „Falls… Shishido etwas zustoßen sollte, habe ich den Befehl Bakuto-sama aufzusuchen und ihn davon zu unterrichten.“, offenbarte dieser. Elektra nickte verstehend. „Also gut, folgendes. Wir werden nun an unseren Platz zurückkehren und wehe du machst dich irgendwie verdächtig. Dann werde ich dich ohne zu Zögern töten, haben wir uns verstanden?“, schärfte sie ihm ein. Kirigi nickte und gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg zu ihren Plätzen. Mit dem Sai im Rücken wagte es der Hand-Ninja keine Sekunde sich zur Wehr zu setzen. „Was… genau planst du?“, fragte er dann, als sich beide wieder setzten. Elektra fand, dass es keinen Grund gab, Kirigi im Unklaren zu lassen. „Kannst du dir das nicht denken? Ich habe vor… ein paar Finger abzuschneiden.“ ?????? - ?????? Shredder keuchte, als er auf der anderen Seite des Portals ankam. Zum Glück hatte er festen Boden unter sich. Als er in den Abgrund sprang und dieser farblich plötzlich veränderte, befürchtete er bereits, es nicht mehr rechtzeitig zu schaffen. Doch seine Sorge war unbegründet gewesen. Der Ausflug in die andere Welt war nur ein Probelauf. Sie würden April O’Neil einfach weiter benutzen um Waffen und andere Ressourcen aus anderen Dimensionen zu beschaffen um damit endlich die Turtles loszuwerden und dem Foot-Clan seine einstige Stärke zurückzugeben. Shredder erhob sich, die Luft war unglaublich dünn. Er musterte die Umgebung und begann zu stutzen. Überall Felsen und verbrannte Erde. Wo war er hier? Das war niemals die andere Seite des Abgrunds. Wo waren seine Leute und vor allem die Turtles? Als Shredder in den Himmel starrte, erkannte er mehrere Sonnen. Spätestens jetzt wurde ihm klar, dass dies nicht New York war. Ein ohrenbetäubendes Brüllen erklang und hinter den Felsen schob sich etwas hervor. Fassungslos beobachtete der Erzfeind der Turtles, wie eine gigantische Bestie vor ihm auftauchte. Das Monster fletschte die Zähne und fixierte Shredder mit ihren Augen. Dann setzte es zum Sprung an. Shredder ballte die Fäuste und riss die Augen auf. Dann brüllte er aus ganzer Seele. „Ich hasse diese Turtles!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)