Daredevil: Shell Power von kentasaiba ================================================================================ Kapitel 5: Elektra ------------------ New York – Hell’s Kitchen Matt war dankbar, dass es bereits stockdunkel war. Obwohl sie Schleichwege benutzten, wäre es möglich gewesen gesehen zu werden. Jemand in einem Teufelskostüm fiel schon auf, aber dazu noch vier mutierte Schildkröten, die eine wieder zum Leben erwachte Leiche trugen, da würde selbst dem gewitzten Anwalt keine Erklärung einfallen. Zum Glück hatten sie Matts Wohnung schneller erreicht als erwartet und waren sich sicher, dass ihnen keine feindlichen Ninjas gefolgt waren. Stick gab Raph und Leo, welche sich um Elektra kümmerten ein Zeichen, diese auf Matts Bett zu hieven. Die reiche Diplomatentochter war immer noch bewusstlos, doch es war gefährlich anzunehmen, dass dies noch lange so bleiben würde. Stick weitete die Fesseln aus, indem er sie an die Bettpfosten wickelte. Matt konnte die ganze Zeit über nur daneben stehen und überfordert zu sehen. „Stick, kannst du mir endlich erklären, was hier los ist? Elektra hat… mich nicht einmal erkannt.“, stammelte er kraftlos. Sein Mentor nickte, scheinbar versuchte er die Situation ebenfalls fieberhaft zu überschauen. „Hat sie denn irgendwas gesagt? Darüber, was die Hand plant?“, hakte er nach. Matts Stirn zog sich zusammen. „Das ist mal wieder typisch. Alles was dich interessiert sind diese Typen. Elektras Wohlergehen kümmert dich wohl überhaupt nicht.“, erwiderte, obgleich er wusste, dass dieser Vorwurf vermessen war. Stick selbst hatte versucht, Elektra vor wenigen Monaten selbst zu töten, nur damit Black Sky nicht in den Schoß der Hand fiel. Richtig, das hatte sie erwähnt, als sich die beiden gegenüberstanden. Sie war nicht mehr Elektra, nur noch… „Black Sky. Als ich den Namen Elektra erwähnte, reagierte sie unsicher. Sie hat einen gewissen Shishido oder so erwähnt und, dass sie Black Sky hieße.“, schilderte er. Dann nahm er etwas an seinem Mentor wahr, was er nicht kannte. Der sonst so ruhige und ausgeglichene Stick schwitzte etwas. „Shishido? Bist du sicher, dass sie diesen Namen erwähnt hat?“, wollte er es genau wissen. Matt nickte. „Ja, wer genau ist der Kerl?“ Stick sah erst zu Matt, dann zu den Turtles und wieder zurück zu Matt. „Tomi Shishido, auch ‚der Gorgon’ genannt. Er ist einer der Finger der Hand und extrem gefährlich. Wenn Nobu den kleinen Finger darstellte, dann ist er…“ „Der Stinkefinger?“, unterbrach ihn Mikey und erntete nur einen Seitenhieb von Dony. Doch Stick nickte nur. „Ja, das trifft es ganz gut, mein grüner Freund.“ Nun packte Matt Stick an den Schultern und versuchte so eindringlich auf reden wie nur möglich. „Ich möchte jetzt von dir wissen, was genau er mit Elektra angestellt hat. Was ist das für ein Ritual, von dem du gesprochen hast?“ Doch Stick zögerte, scheinbar hatte er Bedenken, seine sämtlichen Informationen mit Matt zu teilen. „Stick-sensei, ich bitte. Wir sind fremd in dieser Welt, doch selbst wir haben erkannt, dass Matt ein ehrlicher und aufrechter Mensch ist. Wir stehen alle auf derselben Seite, also wenn Sie wissen, wie wir seiner Freundin helfen können, sagen sie es bitte.“, setzte sich Leonardo für seinen neuen Freund ein. Stick nickte schließlich und fuhr fort. „Es gibt nur einen Grund, warum die Hand so einflussreich wurde, wie sie heute ist. Nämlich durch die Nutzung von schwarzem und verbotenem Ninjutsu. Und die Kraft um diese finsteren Techniken zu nutzen, ziehen sie aus einer Höllendimension. Dafür brauchen sie die Black Sky, ihren Schatz, die als eine Art Schlüssel fungieren. Ich denke der Grund, warum sie Elektra wiederbelebt haben… war, dass sie glauben, dass sie stark genug wäre, ein direktes Portal in diese Dimension zu öffnen. Die Hand will die Kräfte des Biests nutzen, der stärkste Yokai, der uns bekannt ist, um über die ganze Welt zu herrschen. Und wenn man bedenkt, dass unsere Besucher durch dieses Portal kamen, bedeutet dies, dass die Black Sky auch noch andere Welten anwählen können.“, erklärte er zusammengefasst. Mikey war der Erste, der reagierte. „Moment, das ergibt Sinn! Dann war das der Grund, warum Shredder April entführt hat. Das Portal hat sich erst geöffnet, als er sie an den Abgrund führte.“, erinnerte er sich. Stick horchte auf. „April?“ Leo bestätigte es ihm. „Ja, eine gute Freundin von uns. Sie wurde vom Foot-Clan entführt. Wir nahmen erst an, dass Shredder uns damit herauslocken wollte, doch wenn sie ebenfalls so eine Black Sky ist, könnte er mit ihr das Portal geöffnet haben.“ Währenddessen war Dony in eine nachdenkliche Starre gefallen. „Also wenn diese Black Sky Menschen eine Art Schlüssel darstellen, dann ist es vielleicht gar kein magisches Phänomen. Vielleicht befindet sich tief unten im Abgrund irgendeine Vorrichtung, die auf gewisse DNA-Marker reagiert. Wenn wir uns alle Menschen mit diesen Markern als einen gigantischen Schlüsselbund vorstellen, dann haben wir irgendein antikes System vor uns, das uns erlaubt andere parallel existierende Welten zu besuchen. Leute! Wisst ihr was das bedeutet?“, fragte er euphorisch. Die restlichen Turtles nickten verstehend. Dann warfen sie ihre Arme hoch. „Keinen Schimmer.“, konnten sie den Ausführungen ihres Bruders natürlich nicht folgen. „Leute, wenn wir April befreien und an den Abgrund bringen, dann können wir zurück in unsere Welt!“, stand für ihn fest. Doch es war Leo, der ihn enttäuschen musste. „Das ist uns doch schon klar. Deswegen versuchen wir auch bereits seit Tagen den Schrottfresser zu finden. Da sich April nirgends gemeldet hat, muss sie noch in seiner Gewalt sein.“, schlussfolgerte er. „Dann sind wir genauso schlau wie vorher. Wie haben keine Ahnung wo wir ihn finden.“, beschwerte sich Raph. Matt war inzwischen ans Bett getreten und strich über Elektras Stirn. „Sie weiß es vielleicht. Wenn ein fremder Clan in das Territorium der Hand eindringt, dann weiß diese auch bestimmt, wo jener zu finden ist.“, meinte er. Stick gab ihm recht. „Nicht nur das. Dieser… Shredder, sagt ihr? Wenn er eine Lösung gefunden hat, die Black Sky einzusetzen, wird sich Shishido definitiv mit ihm verbünden wollen. Finden wir Shishido, finden wir euren Feind. Und umgekehrt. Zumindest… falls Elektra kooperiert. Die Hand hat ihr weißes Blut injiziert, allerdings nehme ich an nur Schubweise, um ihre Erinnerungen zu unterdrücken. Die Tatsache, dass sie sicher mehr als einen Tag tot war, bevor sie wiedererweckt wurde, hat ihrem Gehirn sicher ebenfalls nicht gut getan.“. Matt verstand kein Wort von dem, was Stick brabbelte, doch ihn interessierte im Moment auch nur eines. „Stick! Kannst du ihr helfen? Ja, oder nein?“, fragte er hoffnungsvoll. Sein Mentor dachte einen Moment nach und nickte dann. „Ja, ich denke, ich kann ihr helfen. Aber du musst mir ein paar Zutaten besorgen.“, wies er Matt an. Dieser willigte ein, immerhin wollte er alles, was in seiner Macht stand tun, um Elektra zu helfen. Um sie wieder zu der Person zu machen, die sie einst war. Zu seiner Elektra. Stick begann etwas auf einem Zettel zu notieren und überreichte es dann Matt. Dieser warf einen Blick darauf und sah seinen Mentor skeptisch an. „Dieses ganze Heilkräuter-Zeug kann ich besorgen aber… Blutkonserven B-Positiv?“, hakte er nach. Er nahm an, dass es Elektras Blutgruppe war, die er zu seiner Schande nicht einmal gekannt hatte. Er konnte wohl kaum einfach in ein Krankenhaus spazieren und um Blut bitten. Hätte Claire noch dort gearbeitet, hätte sie ihm sicher bereitwillig welches abgezweigt, doch dies schied ebenfalls aus. „Ich kenne da jemand in der Nähe, der Zugriff auf alle Blutgruppen hat, ich habe dir die Adresse auf der Rückseite notiert. Sein Name ist Eric Brooks, sag ihm einfach, dass du von mir kommst.“, trug ihm Stick auf. Matt versprach sich zu beeilen und bat Stick und seine neuen Freunde, gut auf Elektra aufzupassen. Er war verantwortlich gewesen, dass Elektra sterben musste. Wenn er nun die Gelegenheit besaß seinen Fehler zu korrigieren… würde er definitiv nicht zögern. New York – Hell’s Kitchen Unter normalen Umständen hätte Matt Elektra in einer solchen Situation nie allein gelassen. Noch vor kurzer Zeit wollte Stick seine Freundin töten, also was würde ihn diesmal davon abhalten? Seine neuen Freunde, so hoffte Matt. Obwohl er sie erst kurz kannte, so hegte er dennoch Vertrauen in sie. Andere Menschen hätten sie vermutlich als Monster angesehen, doch Matt… ja er verschloss seine Augen im wahrten Sinne des Wortes vor so etwas. Er wusste, dass sie nicht menschlich waren, aber dennoch war ihm klar, dass Leute, die sehen konnten, durchaus Angst vor diesen Mutanten bekommen konnten. Matt hingegen war froh, sie als Verbündete zu haben. Er hatte alle Kräuter, die auf der Liste waren besorgt und selbst die Blutkonserven. Diesen Brooks selbst hatte er nicht angetroffen, dafür aber seinen Assistenten. Als er Stick erwähnte, überreichte ihm dieser bereitwillig das Blut. Matt hatte keinen Schimmer, was genau Stick plante. Er erhob auch keinen Einwand als er sich mit Elektra im Zimmer einschloss um in aller Ruhe seine ‚Zeremonie’ zu beginnen. Matt konnte nur hoffen, dass Stick wusste was er tat, denn er legte Elektras Leben in seine Hände. Er war sichtlich nervös und die Turtles, welche die ganze Zeit in seiner Wohnung auf und ab stolzierten machten dies nicht gerade besser. Schließlich ging die Tür auf und Stick trat heraus. „Wie sieht es aus?“, wollte Matt augenblicklich wissen. Stick schluckte und antwortete ihm. „Ich denke, ich konnte ihr helfen.“ Matt hätte ihn am liebsten gepackt und gegen die Tür gedrückt. So vage hatte er sich schon immer ausgedrückt, er würde wohl nie dazulernen. „Was genau heißt das?“, fragte er mit Nachdruck. Stick warf seinen Kopf nach hinten. „Dass ich glaube, dass ich das weiße Blut in ihr neutralisieren konnte. Technisch gesehen müsste dies auch ihrem Gedächtnis Auftrieb gegeben haben. Aber um meine These zu überprüfen… werden wir abwarten müssen.“, erwiderte er. Matt hingegen fand, dass er bereits viel zu lange gewartet hätte. Er schritt an Stick vorbei in das Zimmer und knallte die Tür zu. Elektra lag nach wie vor bewusstlos in seinem Bett und Matt streichelte ihr sanft über die Wange. Er erkannte, dass sie mehrere Einstiche an ihren Oberarmen hatte. Was genau hatte Stick mit ihr angestellt? Wollte er es überhaupt wissen? Eigentlich war ihm nur eines wichtig und das war das Ergebnis. Dass Elektra bald wieder die Alte wurde, die Person, die er kannte. Die Person, die er verloren hatte. Er hatte in den letzten Monaten so schrecklich viel verloren, dass es gerade zu ein Segen war, nun ein Stück zurückzubekommen. Nun, Elektra war deutlich mehr als ein Stück, sie war… alles für ihn. „Matt…“, durchdrang nun ein Flüstern die Stille. Matt zuckte zusammen und wollte seine Hand wegziehen. Doch Elektra kam ihm zuvor und ergriff sie. Matt nahm nun ein unglaublich lautes Geräusch wahr und ordnete es seinem eigenen Herzen zu. „Elektra… bist das wirklich du?“, konnte es nicht glauben. Zu Beginn der Nacht hatte sie ihn nicht einmal erkannt, nun sprach sie ihn mit seinem Namen an. „Natürlich bin ich es. Auch… wenn ich mich die letzten Monate nicht danach gefühlt habe.“, gestand sie. Matt strich Elektra einige Haare fort, die ihr ins Gesicht gefallen waren. „Was… haben diese Kerle dir nur angetan?“ Elektra setzte ein Lächeln auf, Matt konnte trotz seiner Fähigkeiten nicht sagen, ob es echt oder erzwungen war. „Sie haben mir das Leben geschenkt. Ob ich es wollte oder nicht, sie haben mich aus dem Jenseits zurückgeholt.“, sprach sie leise. Matt konnte damit wohl weniger leicht umgehen. „Du bist ihnen doch nicht etwa dankbar? Denkst du etwa, sie hätten dich nur aus reinster Nächstenliebe zurückgeholt? Das diente allein ihren Zwecken.“, redete er auf sie ein. Elektra nickte, das schien sie natürlich zu wissen. „Sie haben mich zurückgeholt… und zu ihrer Marionette gemacht. Ich war in meinem Körper, aber… ich war auch nicht wirklich da, versteht du? Und als ich dir heute begegnet bin… habe ich mich sofort erinnert, dass du sehr wichtig für mich bist. Matt… ich habe dich so vermisst.“, sagte sie mit Tränen in den Augen. Matt ergriff ihre Hand und drückte sie so fest er konnte. „Das spielt jetzt alles keine Rolle mehr, jetzt bist du ja wieder da. Lass uns das alles vergessen und nach vorne sehen.“, schlug er vor. Elektra drehte leicht den Kopf zur Seite. „Ja, das klingt toll. Das machen wir. Gleich… nachdem ich die Hand ein für alle Mal ausgelöscht habe.“, sagte sie entschlossen. Matt konnte nicht glauben, was er da aus ihrem Mund hörte. „Vergeltung? Nein, wir wollten doch damit aufhören. Weißt du nicht mehr, was wir uns versprochen haben? Wir wollten weggehen, rund um die Welt ziehen.“, erinnerte er sie an ihrer beider Versprechen. Doch er schien Elektra nicht umstimmen zu können. „Das ist unmöglich, solange sie noch da draußen sind. Die Hand, der Chaste, Black Sky… das alles muss ein Ende finden, dieser so genannte Krieg dauert schon viel zu lange. Es wird Zeit alles auszulöschen, was damit zu tun hat.“ Matt ließ ihre Hand los und erhob sich. Ziellos schritt er im Zimmer umher. „Das sind Sticks Worte, nicht deine. Er hat sie dir eingebläut.“, stand für ihn fest, doch Elektra schüttelte nur stumm den Kopf. „Die Worte vielleicht, aber nicht diese Gefühle, die ich hege. Er hat mir befohlen die Hand zu zerstören, doch ich tue es weil ich es will. Genauso wie er… mir nicht befohlen hat, mich in dich zu verlieben. Ich tat es trotzdem.“ Matt wollte gerade etwas erwidern, als es draußen gegen die Tür klopfte. „Elektra… ich verstehe, dass du im Moment aufgewühlt bist. Zu allererst musst du dich ausruhen, wir müssen das nicht sofort besprechen. Versuch etwas zu schlafen, danach wird es besser gehen.“, sagte Matt, obwohl er am besten wusste, dass sich Probleme mit Schlaf nicht tilgen ließen. Er öffnete die Tür, trat nach draußen und schloss sie wieder. „Hey, wie geht es deiner Freundin?“, fragte Leonardo sofort. Matt strich sich übers Kinn und zuckte mit den Schultern. „Den Umständen entsprechend würde ich sagen. Egal was Stick mit ihr gemacht hat, es scheint geholfen zu haben. Natürlich ist sie total darauf versessen sich gleich wieder in den Kampf zu stürzen, doch ich habe ihr nahe gelegt sich jetzt erst mal auszuruhen.“, berichtete er. Stick setzte dazu an etwas zu sagen, zögerte dann aber. „Bist du sicher… dass sie sie selbst ist?“, fragte er dann. Matt bedachter ihn eines verdutzen Blickes. „Ja… offensichtlich ist sie es. Sie wusste diesmal sogar meinen Namen.“ Doch damit schien er seinen Mentor nicht überzeugen zu können. „Und wenn das nur ein Trick ist? Dein Name wurde oft genug von uns genannt. Oder sie erinnert sich immer noch nicht und Shishido hat ihr von dir erzählt. Dem Teufel, der die Hand jagt, ihrem erklärten Feind.“, führte er Matt die Möglichkeit vor Augen. Dieser stieß nur einen gedämpften Lacher aus. „Ja, das sieht dir ähnlich. Du siehst immer das schlechteste im Menschen. Es ist genauso möglich, dass Elektra ihr Gedächtnis wieder hat und sich verdammt mies fühlt wegen dem, was die Hand mit ihr angestellt hat. In dem Fall würde sie unsere Hilfe brauchen und ihr werde sie ihr auch gewähren.“, stand für ihn fest. Stick wand noch einmal ein, dass Matt zu leichtsinnig war und es sich um eine Falle handeln könnte, was dieser natürlich nicht hören wollte. Es war Mikey, der eine passende Idee vorschlug. „Hey, ein Streit ist doch unnötig. Wir können leicht prüfen, ob sie uns etwas vorspielt, oder nicht. Fragt sie doch einfach etwas aus ihrer Vergangenheit, das sie mit Bestimmtheit wissen muss.“ Matt musste zugeben, dass die Idee wirklich nicht schlecht war. „Also mir wäre es lieber, wenn ihr sie fragt, wo wir den Blechschädel finden. Dann versohlen wir ihm den Hintern, befreien April und können endlich wieder nach Hause.“, sprach Raph seine Version des Vorschlags aus. Leonardo hingegen schüttelte den Kopf. „Nein, nicht so lange uns Informationen fehlen. Selbst wenn sie uns sagen kann, wo wir den Foot-Clan finden, wenn sich dieser mit der Hand verbündet und dieser Shishido mit Shredder gemeinsame Sache macht, haben wir gleich zwei nicht zu unterschätzende Feinde.“ Matt trat nun an ihn heran und legte seine Hand auf die Schulter des Turtles. „Doch dafür habt ihr mich. Wenn es zum Kampf kommt, stehe ich euch bei.“ Leonardo starrte Matt einen Augenblick in die Augen, obgleich er wusste, dass sich diese nicht regen würden. „Wir können auch beides versuchen.“, meinte Stick und drückte die Tür auf. Matt wollte ihn davon abhalten, immerhin konnte es gut sein, dass Elektra gerade eingeschlafen war. Dies war nicht der Fall. „Was…“, stammelte er. Ungläubig starrten sie auf das leere Bett vor ihnen. Alles was darin lag war ein zerwühltes Laken und die Reste des Stricks, mit denen die Turtles Elektra gefesselt hatten. Matt spürte den kühlen Luftzugs des offenen Fensters. „Sie ist…“, konnte Matt nicht glauben, dass Elektra tatsächlich die Flucht ergriffen hatte. Aber wie? Sie war doch gefesselt gewesen und bestimmt auch angeschlagen. „Sie ist weg, wie Sie vermutet haben.“, sagte Leonardo an Stick gewand. Matt glaubte nicht richtig zu hören. „Wie bitte? Wusstet ihr etwa, dass sie fliehen würde?“ Stick nickte zögernd. „Natürlich, versuch dich mal in sie hinein zu versetzen. Egal ob sie wieder sie selbst ist, oder uns etwas vorspielt. In beiden Fällen hat sie ein Motiv zur Hand zurückzukehren. Du kennst sie gut genug um zu wissen, dass sie nicht einfach im Bett herumliegen würde. Deshalb habe ich den Strick stark gelockert und auch ihre Ausrüstung im Raum gelassen.“ Matt hätte Stick am liebsten gepackt und ihn selbst aus dem Fenster befördert. Doch es war Dony, der ihn beruhigte. „Keine Sorge, wir haben ihr einen Sender verpasst. Um genau zu sein den, durch den wir bereits dich aufgespürt haben.“ Matt schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf. Er wollte sich schon beschweren, wieso sie ihn nicht eingeweiht hatten, doch er kannte die Antwort nur zu gut. Er hätte dem Plan nie zugestimmt, dafür war ihm Elektra zu wichtig. Und nicht nur das, er hätte vermutlich bei jedem einen Rückzieher gemacht. Nicht nur Matt Murdock, der Anwalt zog es vor, stets auf der sicheren Seite zu bleiben, auch Daredevil versuchte Risiken zu minimieren. Aber… war dies auch in diesem Fall möglich? Diesmal war es Leonardo, der ihm an die Schulter fasste. „Matt, hör zu. Ich kann verstehen, falls du dich hintergangen fühlst, aber wir haben entschieden, dass diese Vorgehensweise die Beste ist. Wir folgen Elektra in sicherem Abstand und lassen sie garantiert nicht allein. Sie wird uns zu Shredder und Shishido führen. Matt…ein Kampf ist unausweichlich. Aber zumindest… kannst du sie beschützen.“, redete der Anführer der Turtles auf ihn ein. Matt verharrte kurz in seiner Position, schob sich dann an Leo vorbei und trat aus dem Raum. „Also… ich glaube er ist sauer auf uns.“, glaubte Mikey sagen zu müssen. „Nein, ist er nicht. Los, macht euch jetzt bereit, eine Schlacht liegt vor uns.“, sagte Stick streng. Die Turtles erschauderten, angesichts dass es neben Meister Splinter noch jemanden gab, der so viel Autorität ausstrahlen konnte. „Aber Matt, er…“, räumte Leo ein, bis er Schritte hinter sich vernahm. Stick und die Turtles drehten sich um und starten in das Gesicht des puren Bösen. Das des Teufels. „Lasst uns keine Zeit verschwenden.“, sagte dieser entschlossen und griff nach seinen Schlagstöcken. Nein, Matt konnte Elektra später noch beistehen. Dann, wenn alles vorbei war. Jetzt brauchte sie nicht Matt an ihrer Seite, sondern jemand anderen. Daredevil. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)