In my dreams von Melodie-chan14 (Connected) ================================================================================ Kapitel 7: Connection 7: Fionas Decision ---------------------------------------- „Fiona... Bitte”, flehte Rose die Fremde verzweifelt an. Lediglich ihren Namen kannte sie, doch hoffte sie immer noch, sich nicht in ihr getäuscht zu haben. Rose hatte etwas in ihr gesehen. Bilder in ihrem Kopf, die zeigten, dass diese Frau ein Herz besaß und zwar ein gewaltiges, welches sie allerdings hinter einer harten Schale versuchte zu verstecken. Und das alles lediglich wegen ihrer kleinen Schwester, auf welche sie schon immer alleine achtgeben musste. Ihr ein und alles. Kein Wunder, dass die Beiden sich ähnelten. Rose hatte sich immer eine kleine Schwester oder einen kleinen Bruder gewünscht, weshalb sie die Beiden beneidete. Sie lebten das Leben, welches Rose gerne mit ihren Eltern geführt hätte. – Nur ohne das ganze Töten und Überleben Ding natürlich – „Ich verdanke ihm sein Leben. Bitte lass mich ihm helfen... Kannst du mich nicht verstehen?”, fragte Rose verzweifelt, während sie zu dem verletzten Zer0 schielte, welcher eingeschlafen zu sein schien. Hoffentlich war er nicht schon tot. Rose wollte ihn nicht verlieren. Selbst wenn sie ihn erst seit ein paar Minuten kannte, so war er doch ihr Held. Dazu kannte sie ihn aus den Videospielen, die sie gemeinsam mit Rika gespielt hatte. Von daher kannte sie ihn vielleicht doch länger, als es ihm eigentlich bewusst war. Genervt seufzte Fiona aus und steckte ihre gezückte Waffe wieder ein. Überrascht hob Rose den Kopf und blickte in die Augen der jungen Frau vor ihr, welche schnell zur Seite blickte und sich den Hinterkopf kratzte. „Schön, von mir aus. Aber danach verschwindet ihr sofort von hier. Vor allem die Beiden Hyperion Typen!”, befahl Fiona ernst und blickte noch einmal zu Rose. Diese Augen. Fi wusste nicht genau was es war, doch diese Augen strahlten eine außergewöhnliche Aura aus, die Fiona ein gewisses Maß an Vertrauen schenkte. Trotzdem würde sie niemals ihr Leben für dieses Mädchen aufs Spiel setzen. Sie gehörte zur Hyperion, genauso wie diese Affen an ihrer Seite und somit wären sie ihre Feinde. Trotzdem willigte die Frau ein etwas zum Desinfizieren zu holen und erwähnte dabei, dass sie die Vier in die nächstgelegene Stadt befördern würden, wo man Zer0 in Ruhe behandeln könnte. Danach wollte sie die drei Hyperion Leute nie wiedersehen, ansonsten würde sie nicht noch einmal zögern abzudrücken! „Schade, ich hätte sie zu gerne rausgeworfen”, äußerte Sasha sowohl belustigt, als auch enttäuscht. Sofort brummte Rose, während sie das Fläschchen mit dem Wasser zum Desinfizieren entgegennahm. Sasha wirkte wie die gerissenere von den beiden Schwestern. Dazu hatte sie eiskalt so getan, als sei sie de Freundin von jemandem, nur um das Geld abzugreifen. Wie hinterhältig müsste man für solch eine Tat sein? Ob die Beiden wohl sogar Sex gehabt hatten? Ugh... Rose wollte gar nicht weiter darüber nachdenken. Somit wandte sich die junge Dame lieber wieder zu ihrem Patienten, von welchem sie die Jungs verscheuchte und begann die Wunde zu desinfizieren. Dass selbst Zer0 Schmerzen hatte, vernahm sie dadurch, dass er zusammenzuckte, als die Flüssigkeit auf seine frei gelegte Haut tröpfelte. Also doch kein Roboter. Rose hatte recht gehabt! Würde sie jemals wieder nach Hause kommen, warteten schon 100€ auf sie. Rika schmiss gerne mit Geld um sich, vor allem wenn es um Wetten ging. Von daher freute sich Rose jedes Mal, wenn sie gewann. Hieß nämlich in der Regel, dass sie genug Geld für ein paar Spiele haben würde. In diesem Fall reichte es für ein Spiel und vielleicht ein oder zwei Blu-ray. Mal sehen. Doch war nicht die Zeit zum Jubeln. Zer0 war stärker verletzt, als es zuerst den Anschein gehabt hatte. Wahrscheinlich hatte die Kugel irgendetwas getroffen, was Rose nicht sehen konnte, da sie – wie bereits erwähnt – kein Arzt war und ihr die technischen Mittel fehlten, um Zer0 dementsprechend zu untersuchen. Sie mussten schnell in die nächstgelegene Stadt, bevor es zu spät war. „Ihr könnt uns bei der nächsten Stadt immer noch rauswerfen. Sollte er so lange durchhalten...”, entgegnete Rose schließlich, nachdem sie der Kommentar von Sasha nicht mehr losgelassen hatte. Betrübt wandte sie sich wieder zu Zer0, welcher zu schwitzen schien. Hatte er innere Verletzungen? Diese könnte sie unmöglich behandeln! Was sollte die junge Dame bloß tun? Sie wusste es nicht. Würde er überleben? Ebenfalls kein Wissen vorhanden. Es frustrierte sie nicht nur, sondern machte die junge Dame regelrecht depressiv. Hätte er sie bloß nicht gerettet, dann würde er sicher überleben. Solche und weitere Vorwürfe begann sich Rose einzureden. Tränen quollen in ihre Augen. Er hatte sie gerettet und jetzt das! Verzweiflung preschte auf sie ein, wie ein Wasserfall auf den nächstgelegenen See. Es war alles doch etwas zu viel für sie. Erst jetzt wurde ihr wirklich bewusst, was alles geschehen war, weshalb Rose all ihre Gefühle nicht mehr bändigen konnte. Die Wut auf sich selbst. Die Angst jemanden zu verlieren und nie wieder nach Hause gelangen zu können. Die Trauer um ihre beste Freundin und ihre Mutter, welche nun alleine klarkommen mussten und sie wahrscheinlich nie wiedersehen würden. Es war zu viel. Es war einfach zu viel! Rose hielt es nicht aus und begann laut zu Schluchzen, zur großen Verwunderung der Anderen. Damit hatten sie nicht gerechnet. Der Erste, der sich zu ihr gesellte, war Rhys, welcher ihr vorsichtig seine menschliche Hand auf die Schulter legte und fragte: „Hey, alles in Ordnung?” Doch für Rose war nichts in Ordnung, allerdings bekam sie diese Worte nicht aus ihrem Mund. Stattdessen liefen ihr Tränen über die zarten Wangen, bevor sie sich an Rhys klammerte und ihr Kopf in seinem Hemd vergrub. Überrascht und mit leichter Röte im Gesicht blickte er zu ihr runter. Mitleidig seufzte er, bevor er ihr eine Hand auf den Rücken legte und diesen sacht streichelte. Ein bisschen fühlte sich der junge Mann verloren. Was sollte er jetzt sagen oder machen? Die einzige Person, die er jemals trösten musste, war sein bester Freund gewesen. – Naja, und seine Ex-Freundin – Aber bei Rose wusste er nicht so wirklich, wie er zu handeln hatte. Wären sie im Traum, wüsste er was er zu tun hatte, doch hier in der Realität war er verloren. Schließlich wusste er nicht, wie sie reagieren würde. War sie genauso wie im Traum oder nicht? Rhys konnte es bisher nicht einschätzen. Somit wollte er im Moment einfach nur für sie da sein. Irgendwie war die junge Dame immer noch eine Freundin von ihm. Auch wenn er sie lediglich dank irgendwelcher Träume kannte. Im Hintergrund deutete Fiona Vaughn, dass er sich zu ihr und ihrer Schwester gesellen sollte, da diese über das Geld mit dem Koffer sprechen wollten. Dazu nutzte sie die Chance, um Rhys und Rose ein wenig in Ruhe miteinander reden zu lassen. Anscheinend konnte er ihr helfen, sich wieder zu beruhigen. Besser, als wenn sie die ganze Zeit den Caravan voll heulen würde. So könnte man sich schlecht auf das Fahren konzentrieren. Was genau die Drei besprachen, bekamen Rhys und Rose nicht mit, da diese zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren. Immer noch mit leicht geröteten Wangen und einem wild schlagenden Herz in der Brust, betrachtete Rhys die weinende Frau vor sich, welche sich so feste sie konnte an ihn klammerte und laut schluchzte. Kurz seufzte der junge Mann erneut. Irgendetwas musste er sagen aber was? Sie könnten schlecht Stunden einfach nur still dort sitzen. Das käme irgendwie seltsam rüber und würde irgendwann unangenehm für die Beine werden, welche ihm sowieso schon einzuschlafen schienen. Doch vor allem hielt sein Herz das hier nicht lange aus. Irgendwie war sie doch seine Traumfrau, auch wenn er das niemals zugeben würde, allerdings hatte sich sein Traum-Ich ein wenig in die junge Blondine verknallt und das färbte auf ihn in der Realität ab, weshalb er sie nicht so leiden sehen konnte. Vorsichtig schob er sie ein wenig von sich weg, woraufhin er erst recht ihre Tränen sehen konnte und es schmerzte in der Brust. Tief ein und ausatmen, ansonsten würde Rose ihn noch für einen Wahnsinnigen halten, da Rhys ihr am liebsten alle Tränen weggewischt hätte und zuversichtlich sagen wollte, dass alles wieder gut werden würde, egal ob es gelogen war oder nicht. Doch das wagte er nicht. Rose würde das bestimmt missverstehen und auf solch ein Drama konnte Rhys gut verzichten. Somit versuchte er sich lieber darüber zu erkunden, was der jungen Blondine fehlte. „Was ist denn los, Rose? Warum... Warum weinst du?”, fragte Rhys ein wenig unsicher, woraufhin Rose zu ihm sah, als ob sie, bis gerade eben, in einer anderen Welt gewesen wäre. Ihre Gedanken schienen um alles Mögliche zu kreisen und sie in ihren Bann zu ziehen, nur um ihr ein schlechtes Gewissen und Szenarien einzureden, die hoffentlich niemals eintreten würden. Der Tod einer geliebten Person war noch nicht einmal das schlimmste von den ganzen Wahnvorstellungen in ihrem zarten Kopf. Seufzend blickte sie zur Seite und schielte kurz zu Zer0, welcher immer noch am Schlafen war. Danach wandte sich die junge Dame wieder an Rhys, auch wenn ihr Blick gesenkt war. Sie wirkte so schwach und zerbrechlich, wie eine Puppe aus Porzellan, die bei der kleinsten Berührung zerbrach und in kleine Teilchen zersprang. Ihre blasse Haut und die hellen Haare, die zarten Lippen und diese riesigen blauen Augen, ließen das Bild perfekt erscheinen. Wenn sie nur endlich mit der Sprache rausrücken würde. Vielleicht könnte Rhys ihr dann helfen. Endlich kam die Erlösung, als ihre zarte, viel zu schwach klingende, Stimme sich erhob und die Frage des jungen Herren beantwortete: „Es ist... Ich habe Angst Rhys... Furchtbare Angst. Alles stürzt auf mich ein. Die Reise hierher. Der mögliche Tod von Zer0. Und so vieles mehr! Ich... Ich kann nicht mehr!” Bereits nach diesem Satz schien sie zusammen zu brechen. Ein erneuter Wasserfall aus Tränen war im Anlauf, als ihre Lippen bebten und die Wimpern immer auf und zu geschlagen wurden. Dann war es soweit. Sie konnte sich wieder nicht bremsen und begann laut zu schluchzen. Rhys war überfordert, allerdings wusste er schon einmal, was der Auslöser für das alles hier war. Zer0! Also so langsam konnte er den Kerl wirklich nicht leiden. Zuerst rettete er sie, sodass die junge Dame ihn anhimmelte wie einen Gott! Dann brachte er sie zum Heulen, weil er meinte, fast erschossen werden zu müssen. Ein wenig brummte Rhys, versuchte allerdings seinen Ärger nicht freien Lauf zu lassen. Stattdessen betrachtete er Rose, wie sie dabei war zu zerbrechen. Einzelne Stücke bröckelten ab. Das konnte er nicht mehr mit ansehen! Dann wäre er hält ein Freak! Ihm egal. Er wollte nur noch, dass sie wieder lachte und ihn mit diesen wunderschönen, blauen Augen anfunkelte, sodass sein Herz einen Aussetzer hatte. Fast schon wütend ergriff er ihren Arm und zog sie mit voller Wucht in seine Arme, sodass ihr Kopf direkt auf seine Brust klatschte. Erschrocken sah sie zu ihm nach oben, die Wangen rot wie Tomaten, das Herz gegen die Brust schlagend wie eine Dampflokomotive. Schnell legte er eine Hand auf ihren Kopf, um diesen wieder gegen seine Brust zu drücken, sodass sie sein schlagendes Herz hören konnte, während die andere auf ihrem Rücken ruhte und diesen sanft streichelte. „Es wird alles wieder gut. Zer0 wird nicht sterben und deine Familie wirst du auch Wiedersehen. Versprochen”, hauchte er ihr beruhigend zu. Dazu dieser gleichmäßige Herzschlag war die reinste Wohltat. Auf einmal fühlte sich Rose so sicher und geborgen. Als ob man ihr kein Leid mehr zufügen könnte. Nichts und niemand kam an sie heran. Die Welt um sie herum wurde ausgeblendet. Jetzt waren nur noch die junge Dame und ihr Retter in der Not da. Nur die Zwei. Ganz alleine in ihrer kleinen Welt. Vorsichtig erhob Rose den Kopf und blickte zu Rhys nach oben. Ihre Wangen glühten, doch das störte sie nicht mehr. Gerade genoss sie einfach diesen Anblick, von dem Mann, der sie wieder in das Leben zurückführte. „Ich bin bei dir... Wir schaffen das”, sagte er mit sanfter Stimme. Leicht begann Rose zu lächelnd und blickte ihm direkt in seine Augen. Er hatte recht. Sie war nicht alleine. Sie hatte nun neue Freund. Rhys und Vaughn wären für die junge Dame da und sie könnte sich auf die Zwei verlassen. Von daher musste sie gar keine Angst haben. Wovor auch? Diese Welt war quasi ihr zweites zu Hause gewesen. Als ob die Blondine hier nicht überleben könnte! Lächerlich! Natürlich würde sie ihre Familie Wiedersehen. Dafür würde sie schon selbst sorgen! Ein zartes Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit, welches einem Engel glich und Rhys Herz einen Aussetzer machen ließ, bevor es wie wild gegen seine Brust schlug. Gulp. Kurz schlucken und wieder das kochende Blut beruhigen. Alles war gut. Das hier war lediglich Rose. Eine Fremde, die er aus seinen Träumen kannte. Mehr nicht. Und doch hatte er das Gefühl schon wieder sein Herz an ihr zu verlieren und dieses Mal an das reale Ich. Wieso musste sie auch so unglaublich süß sein und sogar in ihm den Beschützerinstinkt wecken? Das war doch unfair. Ein wenig säuerlich blickte Rhys zur Seite, wobei die Röte auf seinen Wangen nicht wirklich halfen. Stattdessen ließen sie Rose kichern, woraufhin der junge Mann erneut zu ihr schielte. Oh Gott dieses Lächeln und dann ihr Mund, welcher sich erneut öffnete. Dieser zarte Mund mit den rosa farbigen Lippen. Im Hintergrund waren bereits Stimmen, welche wirr durcheinander redeten zu vernehmen. Doch weder Rhys noch Rose interessierten sich dafür. In diesem einen Augenblick hatten sie nur noch Augen für einander. Nun war nicht mehr Zer0 der Held, sondern ganz alleine Rhys und genau das wollte Rose ihm zeigen, weshalb sie ihn sanft anlächelte. Die Augen funkelten und eine Strähne wurde hinter das Ohr gestrichen, bevor erneut ihre zarte Stimme ertönte und Rhys Herz erwärmte. Danke, Rhys Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)