In my dreams von Melodie-chan14 (Connected) ================================================================================ Kapitel 5: Connection 5: Sleeping with corpses ---------------------------------------------- Nachdem Rhys Rose in seinen und Vaughns Plan eingeweiht hatte, welche vor allem davon handelte, dass er den Deal von Vasquez klaute, versuchten die Drei August zu finden. Er war derjenige mit dem Vault Key. Ein Vault Key diente dazu eine Vault – auch Kammer genannt – zu öffnen, worin sich Schätze und Reichtümer befanden, die weit über den Menschenverstand hinausgingen. Jeder wollte solch eine Vault öffnen. Doch nur die wenigsten schafften es. Aber mit Hilfe eines Vault Keys, wäre es um einiges leichter. Rhys und Vaughn würden in Hyperion nie wieder irgendwelchen Ärschen gehorchen müssen, denn dann säßen sie ganz oben und würden auf alle hinabblicken. Das war zumindest der Plan. Ob es funktionieren würde stand in den Sternen. Denn bisher war die Umsetzung nicht gerade angenehm. Zuerst der Überfall von dem Banditen und jetzt DAS. Sie hatten eine Tür gefunden. Sie ging allerdings nicht auf. Auch ein Schlüssel war nicht auffindbar. „Toll und jetzt?”, fragte Rose schon fast aufgeben, während sie die Arme verschränkte und versuchte die Tür mit ihrer bloßen Kraft der Gedanken zu öffnen. Zumindest sah es so aus, da sie diese anstarrte, als ob es um ihr Leben ging. Währenddessen starrte Vaughn in den leeren Raum und Rhys stand einfach nur rum. Anscheinend dachte er nach. Vielleicht suchte er eine Lösung. Wobei er sie in der Leere und durchs Löcher in die Luft starren nicht finden würde. Oder doch? Rose blickte zu ihm. Erwartungsvoll sahen ihre großen, blauen Augen ihn an, woraufhin er schnell wegsah. Leichte Röte machte sich in seinem Gesicht breit, doch versuchte er es zu verbergen. Schließlich begab er sich zu der Tür und versuchte diese verzweifelt zu öffnen. Allerdings schien rohe Gewalt nicht zu helfen, was Rose ihm auch vornherein hätte sagen können. Er hätte bloß fragen müssen. Stattdessen versuchte er es lieber mit dem alt bekannten Rütteln. Als er bemerkte, dass das nicht half, hämmerte er wie wild dagegen. Keine Reaktion. Als ob Rose das nicht schon längst versucht hätte. Sogar er selber hatte dies schon ausprobiert. Trotzdem versuchte er sein Glück erneut. Vergebens. Seltsamer Typ aber irgendwie amüsant. „Das scheint wohl immer noch nicht zu helfen. Andere Ideen?”, erkundigte sich Rose relativ gelassen, während sie sich in dem langen Gang umsah. Neben den Leichen schien hier nichts zu sein. Allerdings war das hier in ihrer Welt ein Spiel. Somit gab es bestimmt Rätsel zu lösen. Normalerweise würde man nie auf solche Ideen kommen. Schließlich versteckte man in der Realität nicht einfach so einen Schlüssel, außer vielleicht unter der Matte vor der Haustür, damit die Tochter oder so hineinkonnte. Aber ansonsten hatte man ihn immer bei sich. Doch da das hier nicht die Realität war, war das ein ganz anderes Thema. Hier war alles möglich. Vielleicht sollten sie sich ein wenig umsehen. Dann würden sie dem Schlüssel garantiert finden. „Ich sehe mich mal ein bisschen um”, schlug Rose vor, woraufhin sich Rhys schlagartig zu ihr gesellte und meinte: „Ich komme mit!” Warum auf einmal verstand die junge Dame nicht, zuckte allerdings trotzdem nur mit den Schultern und ließ ihn gewähren. Wenn er denn unbedingt wollte, sollte es ihr Recht sein. Schließlich hatte sie nichts gegen Rhys. Ganz im Gegenteil. Sie genoss seine Nähe irgendwie. Er war nett, witzig und nicht unbedingt. Allerdings ganz schön tollpatschig. Genauso wie sein Freund Vaughn. Beide schafften es perfekt, sich in unangenehme Situationen zu bringen. Wobei Rose was das anging auch nicht viel besser war. Wenn nicht sogar noch schlimmer. Ansonsten wäre sie niemals hier gelandet. Wo auch immer hier war. Irgendwo auf Pandora. Das stand fest. Langsam setzten sich die Beiden in Bewegung. Rose begutachtete jede Leiche noch einmal genauer. Bisher fiel ihr kein Schlüssel auf. Weder glänzte etwas, noch schien ein Gegenstand besonders hervorzustechen. Hatte sie sich vielleicht getäuscht? MAN! Hätte sie das Spiel doch bloß früher entdeckt! Dann wüsste sie jetzt, was auf sie zukommen würde. Doch so tappte sie im Dunkeln. Genauso wie die beiden Herren an ihrer Seite. Ätzend so etwas. Man fühlte sich richtig hilflos und verloren. Vor allem auf diesem Planeten. Jeden Moment könnte ein Skag oder ein kleiner Psycho aus der Ecke gesprungen kommen. „Hi!” „KYAH!”, kreischte Rose und rammte dem Fremden ihre Faust direkt ins Gesicht, woraufhin dieser zu schwanken begann. Wo kam der denn auf einmal her? Wenn man vom Teufel sprach. War der Kerl vielleicht ein Psycho? Nein. Dafür sah er zu normal aus. Naja. Normal in Anführungszeichen. Er sah so aus, als würde er Urlaub auf den Bahamas machen wollen. Sommer, Sonne pur, wie man so schön sagte. Oder als ob er gleich angeln gehen würde. Vor allem seine Weste, die aussah, als ob man darin seine Köder aufbewahren könnte, veranlasste sie an einen Angler zu denken. Auch der Hut wirkte wie so ein typischer Anglerhut. Lediglich das Schirmchen, welches man gerne in Cocktails packte, wirkte fehl am Platz. Genauso wie sein Hemd, auf welchem Palmen zu sehen waren. Rose hätte nicht gedacht, dass die Leute auf Pandora ebenfalls solche alltäglichen Sachen trugen. Normalerweise trug man hier etwas typisch Hyperion mäßiges, was an Business erinnerte mit einer Prise Wahnsinn oben drauf, oder Pandora Kleidung, welche Krieg oder Western ähnelten. Doch der Typ vor ihr fiel komplett raus. Komischer Vogel. Insgesamt wirkte sein Auftreten verwirrend, wahrscheinlich war er selber nicht ganz bei Sinnen. Seine Zähne waren gelblich und nicht mehr ganz vollständig. Die Augen waren nicht vernünftig zu erkennen, da sie eine riesige Brille mit gelben Gläsern bedeckte. Aus seinem Mund kam etwas heraus, was Rose nicht ganz deuten konnte. Irgendwie wirkte der Kerl suspekt. „Tu das NIE wieder! Du hast mich zu Tode erschreckt!”, äußerte die junge Dame leicht gereizt, während der Fremde sich sachte die Wange strich, welche Rose erwischt hatte. Anscheinend schmerzte es immer noch. Eine rote Stelle war zu erkennen. Ein wenig Mitleid hatte sie schon, trotzdem würde sie sich nicht so schnell entschuldigen. Schließlich war er selber schuld gewesen. Was sprang er auch plötzlich hervor und meinte sie regelrecht anschreien zu müssen? „Entschuldige aber ich bekomme nur noch sehr selten Leute zu Gesicht. Zeit war nicht nett zu meinem Laden”, erklärte der Fremde, woraufhin Rose eine Augenbraue nach oben zog. Sie brauchte jetzt nicht unbedingt seine Lebensgeschichte zu erfahren. Wobei sie sich gut vorstellen konnte, dass hier schon lange niemand mehr gewesen war, schließlich schien die Bude ganz schön herunter gekommen zu sein. Kurz sah sich die junge Dame um. Wer weiß wann der letzte Kunde hier gewesen war. „Wer bist du überhaupt. Seit wir hier angekommen sind, ist alles total verrückt und erschreckend!”, fragte Vaughn verängstigt. Dieser Ort schien ihm wirklich zuzusetzen. Schon allein die Sache mit den Banditen war für ihn wohl schon zu viel gewesen. Armer Kerl. Rose hätte ihn am liebsten in den Arm genommen und getröstet, damit er wusste, dass ihm nichts geschehen würde. Allerdings kannten sie sich so gesehen erst seit paar Minuten, somit käme das ein wenig seltsam rüber, weshalb sie es lieber für sich behielt und ihn innerlich tröstete. In ihrer Vorstellung war schließlich alles möglich, auch wenn er nie davon erfahren würde. Wobei Rose auch eine Umarmung gebrauchen könnte. Sie machte sich Gedanken um ihre Mutter und um Rika, welche sich sicher schon fragte, wo die junge Dame hin verschwunden war. Dazu waren ihr diese Leichen ebenfalls zu wider. Wenn man so etwas in Videospielen sah, war es noch ganz amüsant. Doch in Realität machte es einen wahnsinnig. Wer war schon gerne von Leichen umgeben? Oh genau. Dieser seltsame Kerl vor ihr, der sich als Shade herausstellte. Na endlich ein Name. Vielleicht könnte er ihnen ja weiterhelfen, wenn ihm der Laden hier gehörte. Nachdem sich Rose und die zwei Herren vorgestellt hatten, erkundigte sich Rhys endlich nach August und ob Shade wüsste, wo sich der feine Herr befand. August war der Kerl, mit dem Vasquez einen Deal eingegangen war. 10 Millionen Dollar für einen Vault Key. Damit könnte man diesen Schmarotzer in die Pfanne hauen. Rose gefiel der Plan. Nur hatte sie ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache. Als ob der Plan dazu verdammt war schief zu laufen. Hoffentlich blieb es lediglich bei einem Gefühl, ansonsten wären Rhys und Vaughn – auf gut Deutsch gesagt – am Arsch. „Wieso hast du dich eigentlich Tod gestellt?”, fragte Rose, während sich die Gruppe zu August begab, welcher anscheinend wartete. Wie lange er wohl schon da saß? Dazu war noch jemand bei ihm. Eine Frau. Wahrscheinlich war sie nicht viel älter als Rose. Ihre Haare hatte sie mit Hilfe eines Haarbandes nach hinten gemacht. Diese waren braun und in Rasterlocken gehüllt. Ihre Haut schimmerte dunkler als Sonnengebräunt. Wahrscheinlich ihre natürliche Hautfarbe. Die Augen leuchteten grün und um ihren Hals befand sich eine Brille. Irgendwie ähnelte sie einer Taucher- oder Fliegerbrille. Ehrlich gesagt, wusste Rose nicht genau wie eine Fliegerbrille aussah, da sie noch nie zuvor eine aus nächster Nähe betrachten konnte. Über ihrem Bauch freiem Top hing eine Jacke, während sie um die Hüften ein Tuch gebunden hatte, worunter eine Hose hervorschimmerte. Hässlich war sie nicht, das gab Rose gerne zu. Wahrscheinlich war sie August Freundin, somit weites gehend uninteressant für die junge Dame. Darum wandte sie sich lieber wieder zu Shade. Es stellte sich nämlich heraus, dass er eigentlich ein ganz netter Kerl war und irgendwie süß. „Ich habe geschlafen”, antwortete er, woraufhin alle geschockt stehen blieben und irritiert mit den Augen blinzelten. War das sein ernst? „M-Mitten bei den Leichen?”, fragte Rhys langsam. Der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben, genauso wie bei Rose und Vaughn. Das war unglaublich. Wer legte sich schon freiwillig neben Leichen hin, um zu schlafen? Müsste es nicht wie verrückt nach verfaulten Menschen riechen? Dazu auch noch die ganzen ausgestopften Tiere, die so aussahen, als würden sie einen gleichen anspringen wollen. Rose hätte kein Auge zu bekommen. „Klar. Es ist angenehm ruhig und man wird nicht sofort erschossen”, antwortete Shade mit seinem riesigen Grinsen. Was das anging, erinnerte er Rose irgendwie an den Joker aus Batman. Trotzdem war das im Nachhinein vielleicht wirklich keine dumme Idee. Auf diesem Planeten musste man damit rechnen sogar im Schlaf erschossen zu werden. Wenn man allerdings die Leute glauben ließ, dass man Tod sei, dann würden sie einen in Ruhe lassen und man könnte friedlich weiterschlafen. Das war relativ klug gedacht. Damit hätte Rose gar nicht gerechnet. Vielleicht war der Kerl weniger verpeilt, als sie angenommen hatte. Am besten würde sie ihn im Auge behalten. „Was hat euch aufgehalten?”, ertönte es auf einmal hinter ihr. Die Stimme gehörte zu August oder wie auch immer der Kerl hieß. Schnell drehte sich die junge Dame um und stellte sich vor den Tisch, welcher aufgebaut wütend war. Oder war das sogar nur eine Box? Naja auch egal. Davor stand zumindest nur ein Stuhl. Hieß also, dass sich bloß einer von den Dreien setzen konnte. Irgendwie logisch, da nur Vasquez erwartet worden war. Von daher konnten sie dem Schönling hier nichts vormachen. Wieso Schönling? Der Typ könnte genauso gut einem Adel angehören. Mal von den Klamotten abgesehen. – Naja und dem ungepflegten Gesicht - . Blondes Haar und blaue Augen, die einen anstrahlten. Die Haare waren nach oben zu einer Igelfrisur gegelt, während sein Gesicht ein Kunstwerk aus Piercings und einem Bart am Kinn. Das erste Piercing steckte im rechten Nasenloch, während weitere zwei sein rechtes Ohr zierten. Rose empfand seine linke Hälfte eindeutig sympathischer, diese könnte man wenigstens ansehen ohne gleich den Metalldetektor zücken zu wollen. Nichts gegen Piercings, doch das wirkte schon lächerlich, wie lediglich die rechte Seite einen anfunkelte. Einmal einen Magneten hingehalten und schon würde diese Hälfte des Gesichtes fehlen. Eine amüsante Vorstellung. Ratsch und weg damit. Wenigstens besaß er ein charmantes Lächeln, das konnte Rose nicht abstreiten, weshalb sie sofort zurück lächelte. Seine Kleidung sprach ebenfalls für sich. Ein relativ gammeliges und zerknittertes Hemd über welche eine rote Weste geschmissen worden war. Die Hände versteckten sich unter Handschuhen, während ein Gürtel um die Hüften geschnallt war und das Oberteil mit der dunklen und farbig unstimmigen Jeans verband. Rose rechnete damit, dass er jederzeit eine Pistole zücken könnte, weshalb sie Rhys andeutete ihr das Reden zu überlassen. Nickend schien er ihr zuzustimmen, weshalb sie erleichtert ausatmete und sich August lächelnd vorstellen wollte. Plötzlich unterbrach Rhys sie. Er hatte NICHTS verstanden! Du IDIOT, dachte sich die junge Dame, als ihr Traum-Kumpel zu reden begann. Was laberte er da für einen Müll? Rose konnte sich das nicht mit ansehen. Sie musste eingreifen und zwar plötzlich, bevor alle hier mit einer Kugel im Kopf auf dem Boden aufschlagen würden und sich im Himmel wiedersehen. „Ich bin 10 Millionen Dollar. Du bist für mich einfach nur Vault Key, kay?”, äußerte Rhys, woraufhin August ihn ansah, als ob er der letzte Trottel auf Erden wäre. Seufzend fasste sich Rose an die Stirn und schüttelte den Kopf, bevor sie den jungen Mann zur Seite schob und sich vor ihn stellte. Dabei reichte sich August ihre Hand und lächelte ihn freundlich an. „Was mein Freund hier eigentlich sagen wollte ist: Hi, Rose und das hier sind Rhys und Vaughn. Wir sind Vasquez Assistenten. Er hat leider ein kleines Magenproblem, deswegen sind wir hier, um den Vault Key abzuholen”, entgegnete Rose, woraufhin August etwas überrascht guckte. Anscheinend hatte er mit solch einer Höflichkeit gar nicht gerechnet, dazu kaute sie ihm ein halbes Ohr ab. Wenigstens hatte sie sofort erwähnt WARUM Vasquez nicht kam, was Rhys gar nicht zu bedenken schien. Hinterher wären sie deswegen noch aufgeflogen. Wobei es immer noch in die Hose gehen konnte, da Rhys und Vaughn ebenfalls nicht schlecht staunten und ihre Münder gar nicht mehr geschlossen bekamen. Man könnte es noch damit rechtfertigen, dass die Beiden überrascht waren, da Rose normalerweise der ruhige, schüchterne Typ war oder so ähnlich, sollte August das überhaupt hinterfragen. „Verstehe. August und das ist Sasha, sie wird bei dem Deal dabei sein. Das stört euch doch nicht, oder?”, stellte sich August und seine Begleitung knapp vor, bevor Rose Rhys sofort ihre Hand auf seinen Mund klatschte, da er diesen erneut öffnen wollte. Böse funkelte sie ihn an. Da kam nichts Gutes raus, somit sollte dies lieber geschlossen bleiben. Kurz darauf wandte sie sich wieder mit einem Lächeln an August und antwortete: „Aber natürlich nicht.” Danach deutete der blonde Mann den Dreien sich zu setzen. Da allerdings nur ein Stuhl vorhanden war, entschied sich Rose Rhys den Platz zu gewähren, damit er den Deal abschließen konnte. Irgendwie hatte die junge Dame ein ganz mieses Gefühl bei der Sache. Vor allem wirkte diese Sasha verdächtig, wenn nicht sogar unglaublich nervös und das seitdem sie Rhys betrachtete hatte. Was hatte das zu bedeuten? Kannten sich die Beiden vielleicht? Nein. Davon wüsste Rose. Schließlich kannte sie den jungen Mann in ihren Träumen seitdem sie ungefähr 16 Jahre alt war. Vielleicht auch etwas älter. Ganz genau einschätzen konnte sie es nicht. Dazu schien sie hier auf Pandora geboren zu sein, während Rhys durch und durch Hyperion war. Woher sollten sich die Beiden also kennen? Außerdem wirkte er uninteressiert. Das konnte es somit nicht sein. Warum war sie also nervös und was verbarg sie in ihrem Ohr? Redete sie mit jemandem? Rose behielt sie lieber im Auge. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht! Doch ahnte keiner von ihnen, was bald folgen würde. Nicht einmal Sasha wusste, dass alles in die Hose gehen würde. Würde Rose alles wieder hingebogen bekommen? Hosted by Animexx e.V. 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