In my dreams von Melodie-chan14 (Connected) ================================================================================ Kapitel 1: Connection 1: Just a dream? -------------------------------------- Technische Geräusche überall um einen herum. Tasten tippen. Maus klicken. Klingeln von Telefonen. Dazu dieses eine Geräusch, das einen aus jedem Schlaf holen konnte. Ein Wecker, direkt unter dem Kopfkissen liegend, begann auf voller Lautstärke das Kreischen eines jungen und vor allem schrillem Mädchen abzuspielen, woraufhin ein zweiter Schrei folgte und kurz darauf ein dumpfes Geräusch, als ob jemand auf den Boden geknallt wäre. Ein tiefes Grummeln war zu vernehmen, während sich die nun wache Person den Kopf rieb, welcher dank dem Aufprall schmerzte. Langsam wanderte der Blick eines jungen Mannes nach oben und erblickte die Ursache für seine Schmerzen. Sofort starrte er die Person an, als ob er ihr am liebsten den Hals umdrehen würde, während die Schuldige – ja es war eine Frau – ihn breit angrinste. Die Hände auf den Hüften abgestellt und breitbeinig stand sie über den Beinen des jungen Mannes, welcher sich langsam aufsetzte. Kopfschmerzen wurden mal beiseitegeschoben. „Musst du mich immer so unsanft wecken, Rose?”, fragte der junge Mann leicht aggressiv, woraufhin Rose noch breiter zu grinsen begann und fröhlich nickte. Dabei folgten ihre blonden Haare ihr auf Schritt und Tritt, welche sie zum Teil geflochten und zum Teil offenhielt. Vor allem ihre zwei langen Strähnen, welche ihr Gesicht zu umrahmen schienen, waren ihr Markenzeichen. Egal welche Frisur, immer hingen diese beiden Strähnchen an ihren Seiten runter und baumelten über ihren Brüsten. Langsam setzte sich der junge Mann auf und wollte gerade etwas sagen, da schwang die Tür kraftvoll auf und ein weiterer Mann stand im Zimmer, welcher besorgt rief: „Rhys was ist passiert?! Ich habe eine Frau schreien gehö-... Oh...” Sofort brach Rose in lautes Gelächter aus und musste sich am Bett festhalten, um nicht binnen Sekunden über den Boden zu kullern vor Lachen. Grummelnd blickte Rhys zu seinem besten Freund und pustete sich währenddessen eine Strähne seiner braunen Haare aus seinem Gesicht, während seine verschieden farbigen Auge – das linke blau und das rechte braun - genervt und böse zu Vaughn funkelten. „Danke, Vaughn, das hat mir gerade noch gefehlt”, äußerte er genervt und stand nun endlich auf, dabei schielte er zu Rose, deren eisblauen Augen vor Freude strahlten und funkelten, wie zwei Saphire. Leichte Röte machte sich auf dem Gesicht des jungen Mannes breit, weshalb er sich lieber wieder an seinen Kumpel wandte, welcher entschuldigend zu seinem Freund hinaufblickte. Vaughn war nämlich nicht gerade der Größte. Er war sogar kleiner als Rose. Dazu verzierten sein Gesicht eine riesige Brille und ein buschiger, brauner Bart. Kein Wunder, dass ihn jeder als Nerd bezeichnete. „Sorry, Bro. Wusste nicht, dass Rose hier ist...”, entschuldigte sich Vaughn unterwürfig, woraufhin Rhys lediglich zu seufzen begann und schließlich abwinkte. Dabei versicherte er seinem besten Freund, dass er nicht sauer sei und man sich keine Gedanken machen müsste. Währenddessen war im Hintergrund immer noch Rose am Lachen. „Endlich habe ich den Beweis! Rhys, mein Lieber, DU bist eine Frau, haha!”, rief sie plötzlich zum Schrecken der Beiden aus, bevor sie wieder – dieses Mal allerdings kürzer – zu lachen begann. Genervt strich sich Rhys die Haare zurück, wo sie für’s Erste liegen blieben. „Jaja... Wo hast DU überhaupt dieses furchtbare Geräusch her? Und wie kommst du hier rein?” „Der Schrei? Selbst aufgenommen. Und zu Frage Zwei: Vaughn hat mich rein gelassen. Hehe”, äußerte Rose breit grinsend, woraufhin Rhys seinem besten Freund erneut einen bösen Blick zuwarf, dabei hatte Vaughn sie gar nicht rein gelassen, bis gerade eben hatte er selbst noch geschlafen. Kurz darauf seufzte Rhys schon wieder und ließ die Arme hängen. „Na, von mir aus. Könntest du dann jetzt bitte gehen? Ich will mich umziehen, du Nervensäge”, fragte er, es aufgebend Rose irgendwie zu verstehen. Diese Frau war ihm schon immer ein Rätsel gewesen. Wobei sie am Anfang wenigstens noch ansatzweise süß gewesen war, doch jetzt quälte sie ihn ständig und ärgerte ihn. Das war nicht nur anstrengend, sondern auch ätzend. Trotzdem hatte er manchmal ein ungewöhnliches Gefühl in ihrer Nähe. Wenn sie lachte oder seinen Namen rief, da schien ein Schalter Klick zu machen und all der Ärger und der Frust waren vergessen. Während der junge Mann in seinem Gedanken zu sein schien, musterte Rose ihn von oben bis unten, bevor ich erneut prustete. „Klar. Hast du Angst, dass ich dir etwas weggucke? Du hast doch sowieso nur noch deine Hose an. Schläfst du immer halb nackt?”, fragte Rose amüsiert. Rhys besaß lediglich eine Schlafanzughose, welche ihres Erachtens nicht mehr wirklich viel versteckte. Da könnte er sich genauso gut vor ihren Augen umziehen. Oder hatte er etwa Angst davor, ihr seine bequemen Handsome Jack Boxer Shorts zu zeigen? Die kannte sie sowieso schon. JEDER auf Helios kannte sie! Es war auch kein Geheimnis wie besessen er von diesem Mann war. Überall hingen Posten von ihm. Es gab sogar Lampen, die geformt waren wie er. All das besaß Rhys. Es war ein Wunder, dass hier noch kein Handsome Jack Kühlschrank rumstand. Handsome Jack. Berüchtigt und gefürchtet. Berüchtigt für ein angenehmes Leben auf der Helios. Wer hier war, der brauchte sich lediglich davor zu sorgen, dass ihn ein paar Kollegen erlegen würden, da sie an seinen Posten wollten. Ansonsten war es ruhig und angenehm. Man hatte alles was man brauchte und eine super Aussicht auf Elpis und Pandora. Elpis war der Mond von Pandora, während Pandora selbst – zu viel Pandora auf einmal – eine regelrechte Einöde war. Schnee. Wüste. Wer dort lebte, hatte nichts mehr zu lachen. Genau davor beschützte Handsome Jack die Menschen von Hyperion. Zumindest hatte er es versucht. Besser gesagt hatte er es den Menschen eingeredet. Bis er schließlich ermordet wurde. Vault Hunter. Sie hatten es tatsächlich geschafft und all die Wahrheit über die Grausamkeiten dieses furchtbaren Manns kamen ans Licht. Dass er nicht mehr alle Tassen im Schrank gehabt hatte, war Rose schon immer bewusst gewesen. Doch dass er unschuldige Menschen tötete – quasi aus reinem Vergnügen an der Gewalt – war für sie neu und schier unerklärlich. Wie sollte sie solch einen Mann noch verehren oder respektieren können? Im Gegensatz zu Rhys war Rose froh über den Tod des Kopfes von Hyperion. Er hatte es verdient. Punkt. Ende. Seufzend schielte sie zu dem jungen Mann, welcher anscheinend irgendetwas von ihr erwartete. Wahrscheinlich hatte er gerade erklärt, wieso er lediglich eine Hose anhatte, doch sie hatte ihm schlichtweg nicht zugehört und war sich deshalb noch sicher. Wobei sie sich bei einer Sache wohl sicher war. Er wollte, dass sie ging. Dann ließ sie ihn halt in Ruhe. Dabei müsste er sich freuen, schließlich wäre Rhys sonst sicher zu spät zu seiner Beförderung gekommen. Heute war der große Tag gekommen. Lange hatten sie darauf hingearbeitet und jetzt war es endlich soweit. Doch anstatt mal ein lieb gemeintes „Danke“ entgegenzubringen, wurde lediglich rumgemeckert. Dabei hatte sich Rose solche Mühe gegeben. Da Rhys sie mit seinen Blicken zu durchbohren schien, begab sich die junge Dame geschlagen und betrübt nach draußen. Ein lautes, entnervtes Seufzen war zu hören. „Warte!“, rief Rhys ernst, woraufhin sie sich mit hoffnungsvollen Augen umdrehte. Diesen riesigen, blauen Augen konnte man einfach nicht böse sein, auch wenn sie ihm ständig solche Streiche spielte. Allerdings besaß sie einen perfekten Dackelblick, der einen weich werden ließ, weshalb Rhys ergänzte: „Willst du mitkommen? Ich spendiere dir danach auch ein Eis, ok? Nur weck mich bitte NIE WIEDER so unsanft.” „Versprochen!”, antwortete Rose erfreut und strahlte Rhys begeistert an, woraufhin dieser kurz nervös schluckte, bevor er sich schließlich räusperte und schnell wegblickte, dabei rieb er sich mit seiner menschlichen Hand den Nacken. Rhys war nämlich kein normaler Mensch. Er besaß einen Roboterarm und ein Echo-Eye, womit er alles scannen konnte. Auch wenn es fraglich war, ob er dabei jedes Mal nützliche Informationen erhielt. Rose glaubte nicht wirklich dran. Erneut spürte Rose diese Blicke auf ihr ruhen. Sie sollte endlich damit aufhören sich ständig in ihren Gedanken zu verlieren. Schnell machte sie die Biege und wartete nun vor der Tür auf die beiden Jungs. Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte Rose Rhys endlich die Tür betätigen – Vaughn hatte sich schon vor einiger Zeit zu ihr gesellt – und sah ihn kurze Zeit später aus seinem Zimmer kommen. Endlich, dachte sich die junge Dame, während die Drei losgingen und Vaughn darüber zu schwärmen begann, was sie sich alles kaufen könnten, sobald Rhys endlich seine Beförderung bekam. Heute war schließlich der große Tag gekommen. Rose konnte es kaum glauben. Jahre lang hatten sie darauf hingearbeitet und nun war es endlich soweit. Wobei sie sich kaum an die Zeit erinnern konnte. Lediglich ihr erstes Treffen kam ihr in den Kopf. Damals hatte sie Vaughn vor einer Prügelei bewahrt. Wahrscheinlich war er ihr immer noch dankbar dafür. Dabei hatte sie nicht viel gemacht und wäre Rhys nicht dazu gekommen, hätte sie wahrscheinlich ein entstelltes Gesicht oder zehntausend Operationen hinter sich. Das hatte sie wohl ihrem blöden Gerechtigkeitssinn zu verdanken. Viele sagten ihr häufig, dass sie viel zu nett für ein Mädchen, welches für Hyperion arbeitete, war. Doch das war ihr egal. Denn schließlich hätte sie ohne diesen Vorfall niemals solch tolle Jungs kennen gelernt. Sie waren ihre besten Freunde und nichts auf der Welt würde sie gegen die Beiden tauschen wollen. Freundschaft, wie lächerlich! „Ughn”, machte Rose irritiert und hielt sich den Kopf, welcher leicht zu schmerzen begann. Was war das für eine Stimme gewesen? Sie klang verzerrt und bedrohlich. Wüsste es Rose nicht besser, würde sie glatt glauben Angst zu haben. Dabei kannte sie diese Stimme gar nicht. Trotzdem schien ihr Blut langsam zu gefrieren und eine Gänsehaut machte sich auf ihren Rücken breit. Erschrocken unterbrachen Rhys und Vaughn ihre Unterhaltung und blickten zu Rose, welche nun an der Wand lehnte und sich weiterhin den Kopf hielt, die Augen weit aufgerissen, als ob sie einen Geist gesehen hätte. Vorsichtig berührte Rhys ihre Schulter, wodurch sie stark zusammenzuckte und ihren Kumpel entgeistert anstarrte. Dieser hatte ein riesiges Fragezeichen im Gesicht. Er schien sie nicht zu beurteilen, sondern sorgte sich um die junge Dame, welche versuchte sich wieder zu beruhigen. Was leichter gesagt war als getan, da die Stimme sich erneut zu Wort meldete. Dieses Mal vernahm Rose dabei ein elektrisches Knistern, als ob die Verbindung zwischen zwei Menschen, die gerade miteinander telefonieren, schlecht sei Wach auf, Cupcake. „Hng!”, presste Rose zwischen ihren zusammen gebissenen Zähnen hervor, während sie auf den Boden stürzte und sich nun mit beiden Händen den Kopf festhielt. Die ganze Helios Station – auf welcher sie lebten – schien zu beben, wodurch ihr gesamter Körper vibrierte. In ihr drin schien es zu brennen, während ihr Kopf zu platzen schien. Sie wollte nur noch, dass es endlich aufhörte. Nach Erlösung wollte sie schreien, doch ihre Stimme versagte, genauso wie ihre Sicht. Langsam machte sich schwärze vor ihrem Sichtfeld breit. Lediglich Rhys Stimme konnte sie noch vernehmen, während er nach zu rufen schien. Doch bald interessierte sie es nicht mehr. Ihr Kopf knallte auf den Boden und die Dunkelheit hüllte sie letzten Endes ein. Selbst jetzt hallte seine Stimme in ihrem Kopf. „Rose! Rose!“, wiederholte er immer und immer wieder. Plötzlich klang die Stimme so vertraut und weiblich. Rose kannte sie ganz genau. Nur zuordnen fiel ihr immer noch schwer. „Rose. Wach auf, du Schlafmütze“, trällerte die Frauenstimme sanft, während Rose ein Rütteln und Schütteln vernehmen konnte. Dabei spurte sie eine Hand auf ihrer Schulter ruhen. Ihr eigener Kopf schien auf etwas Hartem zu liegen. War das Leder? Vielleicht der Einband von einem Buch. Doch wieso lag sie auf einem Buch? Oh stimmt. Uni. Jetzt erinnerte sie sich wieder. Rose war in der Universität, während einer Vorlesung – welche stinklangweilig war -, auf ihrem Buch eingeschlafen. In letzter Zeit geschah das öfter als gewollt, da sie nachts von diesen seltsamen Träumen geplagt wurde. Stetig rissen sie die junge Dame aus ihrem wohl verdienten Schlaf und das mitten in der Nacht. Das schlimmste daran war, dass sie danach nicht mehr einschlafen konnte, da ihr die Bilder nicht mehr aus dem Kopf gingen und sie versuchte zu analysieren was es damit auf sich hatte. „Hey! Jetzt steh endlich auf, Süße. Mich hast du schließlich auch nicht schlafen lassen”, ertönte erneut die bekannte – und im Moment nervige – Stimme. Langsam öffnete Rose ihr linkes Auge und blickten zu dem Mädchen neben ihr nach oben, bevor sie laut zu Grummeln begann und schnell ihren Kopf in ihren Armen zu verstecken versuchte. „Mh… nur noch ein paar Minuten, Mama“, entgegnete Rose und musste kurz kichern. Natürlich war es nicht ihre Mutter, die sie nicht schlafen ließ, diese war nämlich zu Hause und sah Fern oder so. Das war der jungen Dame neben Rose nicht entgangen, weshalb sie kurz genervt grummelte, bevor sie ihrer besten Freundin antwortete. „Ha ha sehr lustig“, entgegnete sie sarkastisch, während sie sich durch ihre Schulter langen, schwarzen Haare ging. Ihre braunen Augen funkelten Rose böse an, was nicht unbemerkt blieb, weshalb diese sich endlich erhob und mit wachen Augen zu ihrer Freundin blickte. Rika war ihr Name und sie war halb Japanerin, was man unschwer erkennen konnte. Ein zierlicher, kleiner Körper befand sich vor Rose, wobei diese immer noch kleiner als Rika war, was die junge Dame gerne frustrierte. „Können wir jetzt endlich zu dir? Ich habe ein Spiel entdeckt, das dir sicherlich gefallen wird“, fragte Rika ihre Freundin, welche dabei war ihre Tasche zu packen, bevor sie sich umdrehte und die schwarzhaarige skeptisch beäugte. Rose war eine Gamerin, worauf sie sogar stolz war, was Rika durchaus bewusst war. Ständig kam sie mit neuen Spielen an, welche der Blondine angeblich super gut gefallen sollten. Meistens war dem der Fall, trotzdem war Rose anfangs immer ein wenig misstrauisch, da sie ihre Freundin gut kannte und genau wusste, dass diese sie liebend gerne reinlegte. Zum Beispiel hatte Rika Rose ein Spiel vorgestellt, welches angeblich niedlich sein sollte und süße Roboter beinhalte, wie in solchen amerikanischen Restaurants. Animatronics oder so ähnlich wurden sie bezeichnet. Im Endeffekt handelte es sich um ein Horror Spiel, bei welchem sich Rose beinahe in die Hosen gemacht hätte, während sich Rika im Hintergrund – auf ihrem Bett sitzend – kaputtlachte. Seitdem war Rose lieber zu misstrauisch und ließ Rika das Spiel spielen oder zumindest den Namen nennen, sodass die junge Blondine recherchieren konnte. Seufzend gab Rose jedoch nach und nickte knapp. Kurz darauf begaben sich Beide auf den Weg zu der Blondine, welche sich fragte, ob sie ihrer Freundin von dem Traum erzählen sollte. Schließlich war sie eine gute Zuhörerin und für Rose schon so etwas wie eine Schwester, doch langsam hatte die junge Dame Angst ihrer Freundin mit all ihren verrückten Träumen auf den Geist zu gehen, weshalb sie lieber schwieg. Auch wenn sie besorgt war. Diese Träume Schienen sie zu verfolgen und fühlten sich unbeschreiblich Real an. Tag für Tag. Nacht für Nacht. Dazu noch diese Stimme, die ihr neu war. So fremd und doch vertraut. Was ist bloß los mit mir? Was wollen mir diese Träume mitteilen? Drehe ich… langsam durch? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)